[0001] Die Erfindung betrifft eine Zuhaltevorrichtung für eine Vorrichtung zur Herstellung
von Metallteilen durch eine Umformung bei einem geschlossenen Formwerkzeug gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von Metallteilen
durch eine Umformung bei einem geschlossenen Formwerkzeug mit einer solchen erfindungsgemäßen
Zuhaltevorrichtung.
[0002] Im Sinne der Erfindung umfaßt die Bezeichnung "Umformung bei einem geschlossenen
Formwerkzeug" Umformverfahren, bei der die Krafteinwirkung auf das Werkstück zum Umformen
im Innern eines an sich mehrteiligen, aber zum Zeitpunkt der Krafteinwirkung im wesentlichen
geschlossenen Formwerkzeuges erfolgt und die auf das Formwerkzeug aufzubringenden
Zuhaltekräfte regelmäßig größer sind als 3 MN. Ein solches Umformverfahren ist beispielsweise
das sog.
Innenhochdruckumformen mit längsgeteilten Formwerkzeugen.
[0003] Zum Innenhochdruckumformen werden Vorrichtungen eingesetzt, die regelmäßig hydraulisch
angetrieben werden. Der Aufbau dieser Vorrichtungen wird im starken Maße von den herzustellenden
Werkstücken bestimmt, wobei der ursprüngliche Formling insbesondere ein rohrförmiger
Hohlkörper ist. Die der Kraftübertragung auf die Rohrenden dienenden Hauptzylinder
sind entweder stehend oder liegend, insbesondere in Richtung der Ausgangsrohrachse
gegeneinander wirkend angeordnet. Einer dieser Zylinder ist üblicherweise hohlgebohrt
und besitzt einen Hochdruckanschluß, der regelmäßig durch eine Rohrverbindung mit
dem Druckübersetzer verbunden ist.
[0004] Das Formwerkzeug ist zumindest zweiteilig ausgebildet. Im einfachsten Fall ist bei
einem zweiteiligen Formwerkzeug ein Teil des Werkzeuges fest auf dem Maschinentisch
befestigt, während das andere angetrieben wird und entsprechend dem Arbeitszyklus
eine Öffnungs- und Schließbewegung ausführt. Die Vorrichtungen können in Abhängigkeit
von der gewünschten Werkstückgeometrie wahlweise längs- oder quergeteilte Formwerkzeuge
aufnehmen, wobei bei Zuhaltekräften, die größer als 3 MN sind, üblicherweise längsgeteilte
Formwerkzeuge zum Einsatz kommen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Vorrichtungen ist
oft nur bei hohen Stückzahlen, d.h. insbesondere kurzen Taktzeiten, gegeben.
[0005] Vorrichtungen zur Innen-Hochdruck-Umformung, die ein zur Rohrachse längsgeteiltes
Formwerkzeug besitzen, sind oft als Mehrsäulenpressen oder Rahmenpressen ausgeführt.
Das Formwerkzeug ist derart angeordnet, dass ein Teil des Formwerkzeuges beim Werkstückwechsel
vom Pressenstößel nach oben bewegt wird. Während der Umformung hat der Pressenstößel
die aus projizierter Werkstückfläche und Innendruck resultierende Kraft für das Formwerkzeug
auszugleichen und eine mindestens gleich große Kraft auf das Formwerkzeug aufzubringen.
Infolge der verfahrensbedingt hohen Innendrücke (regelmäßig über 1000 bar) sind die
diesbezüglich erforderlichen Zuhaltekräfte von über 3 MN durch die Stahlkonstruktion
der Vorrichtung zu gewährleisten, was regelmäßig bei Einsatz von Mehrsäulenpressen
oder Rahmenpressen relativ große Bauhöhen und großen Montage- und Betriebsraum erfordert.
Die Vorrichtung benötigt entsprechend der aufzunehmenden Kräfte von über 3 MN und
der daraus regelmäßig resultierenden hohen Eigenmasse eine aufwendige Gründung und
einen hohen Raumbedarf. Ein Werkzeugwechsel, d.h. insbesondere des Formwerkzeuges,
ist technologisch aufwendig.
[0006] Aus der
DE 1 602 475 B2 ist eine Preßvorrichtung zur Herstellung von hohlen Werkstücken aus Blech durch Kaltumformung
unter einem hydraulischen Innendruck bekannt, bei der die beweglichen Teile der das
Werkstück umschließenden geteilten Form während der Kaltumformung mittels ausschwenkbarer
Verriegelungshaken fest zusammengehalten sind. Soll eine solche Preßvorrichtung Zuhaltekräfte
von über 1 MN, insbesondere von über 3 MN, gewährleisten, ist die Dimensionierung
des Schließmechanismus, insbesondere der Verriegelungshaken bzw. Gelenke, die zum
Ausschwenken der Verriegelungshaken benötigt werden, entsprechend vorzunehmen. Diese
Vorrichtungen mit einer Masse von mehreren Tonnen bedürfen einer aufwendigen Gründung
und entsprechender Bauhöhe. Die Verriegelungshaken, sollten diese die erforderlichen
Zuhaltekräfte überhaupt gewährleisten können, sind nur schwer und energetisch aufwendig
zu manipulieren.
[0007] Die für ein wirtschaftliches Betreiben der Vorrichtung im Rahmen einer industriellen
Fertigung notwendigen kurzen Taktzeiten von 20 bis 40 Sekunden, sind aufgrund der
dann auftretenden hohen Trägheitskräfte nicht realisierbar. Eine Spaltbildung während
des eigentlichen Umformprozesses zwischen den Teilen des Formwerkzeuges, insbesondere
hervorgerufen durch die elastischen Verformungen des Werkstoffes der Verriegelungshaken,
die zu unerwünschten Verformungen des Werkstücks während des Kraftaufbaus führen,
ist mit dieser Lösung verbunden.
[0008] Aus der
EP 0 050 520 B1 ist eine Gießmaschine mit zwei Rahmen bekannt, wobei die aufklappbaren Rahmen einen
geschlossenen Stahlrand für die Aufnahme eines zweiteiligen Formwerkzeuges besitzen.
Die Rahmen werden nur zum Zwecke des Werkzeugwechsels, nicht jedoch während des Gießverfahrens,
beispielsweise zum Zwecke des Formteilauswurfs geöffnet. Die Rahmen dienen außerdem
der Ausrichtung und Positionierung des Formwerkzeuges und zur Führung. Die Krafteinleitung
erfolgt nicht in der Ebene der Rahmen sondern durch Platten, welche die Funktion eines
Biegejochs haben, sodass eine unerwünschte Spaltbildung nicht auszuschließen ist.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zuhaltevorrichtung und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Metallteilen bereitzustellen, die eine geringere Bauhöhe und ein geringes Eigengewicht
besitzt und bezüglich Investitionsvolumens, Wartung und Betrieb einen geringeren Aufwand
bedarf und sich wirtschaftlich betreiben läßt, und bei welcher keine Spaltbildung
zwischen den Teilen des Formwerkzeuges während des Umformprozessen auftritt.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Zuhaltevorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0011] Die erfindungsgemäße Auswahl des Werkstoffes und dessen konstruktive Ausbildung ermöglichen
u.a. ein technisch einfaches Verschwenken der Zugbügel mit einem geringen energetischen
Aufwand, so dass sich dies positiv auf die zu realisierenden Taktzeiten auswirkt,
und bewirkt das Auftreten von geringen dynamischen Kräften.
[0012] Die erfindungsgemäße Verwendung und Auswahl von Werkstoffen, mit den im ersten Anspruch
definierten Werkstoffeigenschaften, als Konstruktionswerkstoff ermöglicht im Vergleich
zu den sonst in der Umformtechnik üblichen Materialien, insbesondere Baustahl, neue
konstruktive Lösungen bzw. Maschinenkonzepte.
[0013] Beispielsweise beträgt die Zugfestigkeit eines Kohlenfasercompounds ca. 2950 N/mm
2 (Baustahl ca. 320 bis 690 N/mm
2), die Dauerfestigkeit ca. 1950 N/mm
2 (Baustahl ca. 350 N/mm
2) und die Dichte ca. 1,8 g/cm
2).
[0014] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Elementes des Schließmechanismus als Zugbügel,
welcher die erforderliche Zuhaltekraft realisiert, bringt die verbesserten Werkstoffeigenschaften
der erfindungsgemäß bevorzugten Materialien wie Kohlefasercompound, wie beispielsweise
das Verhältnis von der Gestaltfestigkeit zur Masse des Zugrahmens von ca. 800 (Stahl
ca. 8 bis 12), gezielt zum tragen.
[0015] In den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Zuhaltevorrichtung angegeben.
[0016] Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem durch eine Vorrichtung zur Herstellung von
Metallteilen durch Innenhochdruckumformung, die zumindest ein geteiltes Formwerkzeug
und eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 umfasst, gelöst.
[0017] In den abhängigen Ansprüchen 7 bis 10 sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Anspruch 6 angegeben.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher beschrieben.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Zuhaltevorrichtung in einer Seitenansicht
- Fig. 1b
- die Zuhaltevorrichtung aus Fig. 1a in einer weiteren Seitenansicht
- Fig. 2a
- eine alternative Variante der Zuhaltevorrichtung mit geschlossenem Formwerkzeug in
perspektivischer Darstellung
- Fig. 2b
- eine Zuhaltevorrichtung mit geöffnetem Formwerkzeug in perspektivischer Darstellung
- Fig. 3a
- ein Bauteil für ein Zuhaltewerkzeug in einer Seitenansicht und
- Fig. 3b
- das Bauteil für ein Zuhaltewerkzeug aus Fig. 3a in einer weiteren Seitenansicht.
[0020] In Fig. 1 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindungsgemäßen Zuhaltevorrichtung
1 als Bestandteil einer Vorrichtung zur Herstellung von Metallteilen durch Innendruckumformung,
mit einem zweiteiligen Formwerkzeug 12, in einer Seitenansicht dargestellt. Auf einem
Fundament 13 ist ein Maschinengestell 6 befestigt, welches im wesentlichen aus einer
kastenförmigen Konstruktion aus Baustahl besteht. Ein Rahmen 6.3 ist mit einem weiteren
Rahmen 6.1 über eine Säule 6.2 fest verbunden. An der Säule 6.2 sind zwei Gelenke
8 angeordnet, die in Richtung der Längsachse des Maschinengestells 6 starr befestigt
sind. An den Gelenken 8 sind die beiden Zugbügel 2 angelenkt, so dass diese nahezu
parallel zur Längsachse des Maschinengestells 6 schwenkbar sind. Das Schwenken der
Zugbügel 2 wird durch zwei hydraulische Schwenkzylinder 9 realisiert, die am Rahmen
6.3 angeordnet sind. In den vier Ecken des Rahmens 6.3 sind, sich auf diesem abstützend,
vertikal vier Hubzylinder 4 angeordnet, die mit der Traverse 3 verbunden sind. Die
Traverse 3 besitzt plane Auflageflächen 3.1 auf denen die ebenfalls planen und zu
diesen parallel angeordneten Auflageflächen 2.1 der Zugbügel 2 im angeschwenkten Zustand
absetzbar sind. An der Traverse 3 ist der obere Teil des zweiteiligen längsgeteilten
Formwerkzeuges 12 befestigt. Der untere Teil des Formwerkzeuges 12 ist am Maschinentisch
7 fest verbunden. Der Maschinentisch 7 liegt frei auf den Kolbenflächen der vier Preßzylinder
auf, die die krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung 5 bilden.
[0021] Die Preßzylinder sind am Rahmen 6.1 der Art befestigt, dass diese krafterzeugenden
Elemente der Vorrichtung 5, die auf den selben Zugbügel 2 einwirken, vorzugsweise
mehrere hydraulische Hochdruckzylinder, der Art angeordnet sind, dass die mittleren
Krafteinleitungs-Linien dieser krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung 5 nahezu
parallel und in einer Ebene verlaufen, die nicht wesentlich von der Ebene abweicht,
die den Zugbügel 2 in axialer Richtung mittig teilt. Die Segmente 2.3 sind weitestgehend
aus einem Leichtmetall, beispielsweise Aluminium-Legierungen, gefertigt. Die Zugrahmen
2.2 bestehen weitestgehend aus einem Kohlefasercompound, beispielsweise einer intermoduligen
Faser mit ca. 50 bis 65% Faservolumenanteil in einer Epoxidharzmatrix.
[0022] Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung wird nachfolgend im Zusammenhand
dargestellt:
Nach dem Einlegen des Werkstücks in das geöffnete Formwerkzeug 12 wird dieses geschlossen
indem die Kolbenstangen der Hubzylinder 4 nach unten gefahren werden, so dass die
beiden Teile des Formwerkzeuges 12 aufliegen. Nachfolgend werden die beiden Zugbügel
2 mit Hilfe der Schwenkzylinder 9 in die Vertikale geschwenkt, so dass zwischen den
Auflageflächen 3.1 der Traverse 3 und den Auflageflächen 2.1 der Zugbügel 2 ein Luftspalt
besteht, der erforderlich ist, um ein berührungsloses Einschwenken der Zugbügel 2
zu realisieren. Über die Preßzylinder werden nun die Zuhaltekräfte über den Maschinentisch
7 auf das Formwerkzeug 12 aufgebracht. Dabei wird der Maschinentisch 7 und das gesamte
Formwerkzeug 12 angehoben bis sich die Auflageflächen der Traverse 3 und der Zugbügel
2 berührten. Nachfolgend werden die beiden Teile des Formwerkzeuges 12 mit der erforderlichen
Zuhaltekraft beaufschlagt, d.h. das Formwerkzeug 12 verspannt.
[0023] Fig. 2 zeigt eine alternative Variante der Zuhaltevorrichtung mit geschlossenem bzw.
geöffnetem Gesenk (Fig. 2a bzw. Fig. 2b) in einer perspektivischen Darstellung. Das
Maschinengestell 6 besteht im Wesentlichen aus einer kastenförmigen Stahlkonstruktion.
Ein unterer Rahmen 6.3 ist über vier vertikal angeordnete Träger mit einem weiteren
Rahmen 6.1 fest verbunden. Außerdem ist ein Zugbügelträger 10 zwischen diesen beiden
Rahmen und mit dem Rahmen 6.3 mittels vier Federführungen 11 verbunden angeordnet.
Am Zugbügelträger 10 sind die beiden Gelenke 8 befestigt. An den Gelenken 8 sind die
beiden Zugbügel 2 an deren unterem Teil angelenkt, so dass diese parallel zur Längsachse
des Maschinengestells 6 schwenkbar sind. Das Schwenken der Zugbügel 2 wird durch zwei
hydraulische Schwenkzylinder 9 realisiert, die am Rahmen 6.3 angeordnet sind. In den
vier Ecken des Rahmens 6.1 sind vertikal vier Hubzylinder 4 angeordnet, die mit der
Traverse 3 verbunden sind. Die Traverse 3 besitzt plane Auflageflächen 3.1 auf denen
die ebenfalls planen und zu diesen parallel angeordneten Auflageflächen 2.1 der Zugbügel
2 im angeschwenkten Zustand (Fig. 2a) absetzbar sind. Die beiden Zugbügel 2 bestehen
Jeweils aus zwei halbkreisförmigen und sich gegenüber angeordneten Segmenten 2.3,
wobei die nahezu halbkreisförmigen Konturen des oberen und unteren Segmentes 2.3 von
einander abgewandt sind. Der ringförmige, unflexible Zugbügel 2.2 umschlingt die halbkreisförmigen
Konturen des oberen und unteren Segmentes 2.3 und ist mit diesen verbunden. An der
Traverse 3 ist der obere Teil des zweiteiligen Formwerkzeuges 12 befestigt. Der untere
Teil des Formwerkzeuges 12 ist am Rahmen 6.1 befestigt, an dessen Unterseite außerdem
die vier nach unten ragenden Preßzylinder 5 fixiert sind. Die Preßzylinder 5 drücken
durch die vier Öffnungen des Zugbügelträgers 10 hindurch auf die Auflageflächen 2.4
der unteren der Segmente 2.3. Die Preßzylinder sind am Rahmen 6.1 der Art befestigt,
dass, wenn der Zugbügel 2 angeschwenkt ist (Fig. 2a), die mittleren Krafteinleitungs-Linien
dieser krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung 5 nahezu parallel und in einer Ebene
verlaufen, die nicht wesentlich von der Ebene abweicht, die den Zugbügel 2 in axialer
Richtung mittig teilt.
[0024] Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung wird nachfolgend im Zusammenhang
dargestellt:
Nach dem Einlegen des Werkstücks in das geöffnete Formwerkzeuge 12 wird dieses geschlossen
indem die Hubzylinder 4 nach unten gefahren werden, so dass die beiden Teile des Formwerkzeuges
12 aufliegen. Nachfolgend werden die beiden Zugbügel 2 mit Hilfe der Schwenkzylinder
9 in die Vertikale geschwenkt, so dass zwischen der Auflageflächen 3.1 der Traverse
3 und der Auflageflächen 2.1 der Zugbügel 2 ein Luftspalt besteht, der erforderlich
ist, um ein berührungsloses Einschwenken der Zugbügel 2 zu realisieren. Über die Preßzylinder
werden nun die Kräfte auf die Auflageflächen 2.4 der Zugbügel 2 aufgebracht. Dabei
wird der Zugbügel 2 nach unten bewegt bis sich die Auflageflächen 3.1; 2.1 der Traverse
3 und der Zugbügel 2 berühren. Nachfolgend werden die beiden Teile des Formwerkzeuges
12 mit der erforderlichen Zuhaltekraft, die von den Preßzylinder aufgebracht wird,
beaufschlagt, d.h. das Formwerkzeug 12 mit diesen Zuhaltekräften verspannt, so dass
während des Umformprozesses kein Abheben der Teile des Formwerkzeuges 12 möglich ist.
[0025] In Fig. 3 ist ein Bauteil für ein Zuhaltewerkzeug 1 als Bestandteil einer Vorrichtung
zur Herstellung von Metallteilen durch Innendruckumformung, mit einem zweiteiligen
Formwerkzeug 12, in einer Seitenansicht dargestellt. Auf einem Fundament 13 ist ein
Maschinengestell 6 befestigt, welches im Wesentlichen aus einer kastenförmigen Konstruktion
aus Baustahl besteht. Ein Rahmen 6.3 ist mit einem weiteren Rahmen 6.1 über eine Säule
6.2 fest verbunden. An der Säule 6.2 sind zwei Gelenke 8 angeordnet, die in Richtung
der Längsachse des Maschinengestells 6 starr befestigt sind. An den Gelenken 8 sind
die beiden Zugbügel 2 und damit ein Paar der erfindungsgemäßen Baueinheit angelenkt,
so dass diese nahezu parallel zur Längsachse des Maschinengestells 6 schwenkbar sind.
[0026] Alternativ, in Figur 3 nicht dargestellt, kann der Zugbügel 2 zum Werkzeug 12 hin
axial verschiebbar angeordnete sein.
[0027] Das Schwenken der Zugbügel 2 wird durch zwei hydraulische Schwenkzylinder 9 realisiert,
die am Rahmen 6.3 angeordnet sind. In den vier Ecken des Rahmens 6.3 sind, sich auf
diesem abstützend, vertikal vier Hubzylinder 4 angeordnet, die mit der Traverse 3
verbunden sind. Die Traverse 3 besitzt plane Auflageflächen 3.1 auf denen die ebenfalls
planen und zu diesen parallel angeordneten Auflageflächen 2.1 der Zugbügel 2 im angeschwenkten
Zustand absetzbar sind. An der Traverse 3 ist der obere Teil des zweiteiligen längsgeteilten
Formwerkzeuges 12 befestigt. Der untere Teil des Formwerkzeuges 12 ist am Maschinentisch
7 fest verbunden. Der Maschinentisch 7 liegt frei auf den Kolbenflächen der vier Preßzylinder
auf, die die krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung 5 bilden. Die Preßzylinder
sind am Rahmen 6.1 der Art befestigt, dass diese krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung
5, die auf den selben Zugbügel 2 einwirken, vorzugsweise mehrere hydraulische Hochdruckzylinder,
der Art angeordnet sind, so dass die Zuhaltekraft oder die Zuhaltekräfte auf den Zugbügel
2 derart einwirkt oder einwirken, dass die Resultierende der Krafteinleitungslinien
nahezu parallel und in einer Ebene verlaufen, die nicht wesentlich von der Ebene abweicht,
die den Zugbügel 2 in axialer Richtung mittig teilt. Die Segmente 2.3 sind weitestgehend
aus einem Leichtmetall, beispielsweise Aluminium-Legierungen, gefertigt. Die Zugrahmen
2.2 bestehen hauptsächlich aus einem nichtmetallischen Verbundmaterial mit eingebetteten
Verstärkungen, hier weitestgehend aus einem Kohlefasercompound, beispielsweise einer
intermoduligen Faser mit ca. 50 bis 65% Faservolumenanteil in einer Epoxidharzmatrix.
[0028] Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung wird nachfolgend im Zusammenhang
dargestellt:
Nach dem Einlegen des Werkstückes in das geöffnete Formwerkzeug 12 wird dieses geschlossen
indem die Kolbenstangen der Hubzylinder 4 nach unten gefahren werden, so dass die
beiden Teile des Formwerkzeuges 12 aufliegen. Nachfolgend werden die beiden Zugbügel
2 mit Hilfe der Schwenkzylinder 9 in die Vertikale geschwenkt, so dass zwischen den
Auflageflächen 3.1 der Traverse 3 und den Auflageflächen 2.1 der Zugbügel 2 ein Luftspalt
besteht, der erforderlich ist, um ein berührungsloses Einschwenken der Zugbügel 2
zu realisieren. Über die Preßzylinder werden nun die Zuhaltekräfte über den Maschinentisch
7 auf das Formwerkzeug 12 aufgebracht. Dabei wird der Maschinentisch 7 und das gesamte
Formwerkzeug 12 angehoben bis sich die Auflageflächen der Traverse 3 und der Zugbügel
2 berühren. Nachfolgend werden die beiden Teile des Formwerkzeuges 12 mit der erforderlichen
Zuhaltekraft beaufschlagt, d.h. das Formwerkzeug 12 verspannt.
[0029] Das Bauteil ist ebenso als integrales Element eines Zuhaltewerkzeuges einsatzbar,
welches zur Verformung oder Ausformung von Kunststoff-, Metall-, Keramik- oder Glasteilen
dient.
[0030] Ein Ausformen des Werkstückes ist beispielsweise durch Blasformen oder Spritzgießen
von größeren Kunststoffteilen realisierbar. Beispielsweise könnte eine zweigeteilte
Blasform spaltfrei mit Hilfe der erfindungsgemäßen Baueinheit, die eine oder mehrere
erfindungsgemäße Bauteile enthalten kann, geschlossen werden. Der Grundgedanke der
Erfindung ist durch einen Fachmann nach entsprechender Anpassung auf die jeweils üblichen
Parameter in bekannter Art und Weise übertragbar.
[0031] Ein weiteres Beispiel für den prinzipiellen Einsatz der Erfindung ist beim Gießen
von Metall-, Keramik- oder Glasteilen in bekannter Art und Weise gegeben.
1. Zuhaltevorrichtung für eine Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoff-, Metall-,
Keramik- oder Glasteilen durch Umformung bei einem geschlossenen Formwerkzeug, wobei
diese zumindest umfasst; mehrere Zugbügel (2), wobei die Zugbügel (2) jeweils zumindest
einen eine geschlossene Kontur aufweisenden Zugrahmen (2.2) besitzen, zwischen den
Zugbügeln (2) ein Formwerkzeug (12) anordenbar ist und die Zugbügel (2) jeweils zumindest
an einem Gelenk (8) schwenkbar befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuhaltevorrichtung weiterhin zumindest umfasst :
- eine Auflagefläche (3.1), welche oberhalb des Formwerkzeuges (12) oder auf dessen
Oberfläche angeordnet ist und als Auflage für eine obere Auflagefläche (2.1) eines
Zugbügels (2) dient, und
- eine Vorrichtung (5), die eine Zuhaltekraft von mehr als 3 MN erzeugt und mehrere
krafterzeugende Elemente besitzt, wobei die Zuhaltekraft zwischen der oberen und einer
unteren Auflagefläche (2.1 und 2.4) der Zugbügel (2) und zumindest einer Fläche, die
sich unterhalb des Formwerkzeuges (12) befindet, angreift, wobei der jeweils zumindest
eine geschlossene Kontur aufweisende Zugrahmen (2.2) zwei von einander beabstandete
und sich gegenüber angeordnete Segmente (2.3) aufweist, zwischen denen das Formwerkzeug
(12) anordenbar ist, wobei jedes dieser Segmente (2.3) zumindest eine Auflagefläche
(2.1) oder eine Auflagefläche (2.4) besitzt, wobei das Material des Zugrahmens (2.2)
weitestgehend ein verstärktes Verbundmaterial ist und weitestgehend aus Materialien
mit einer Zugfestigkeit von 1500 N/mm2 bis.4200 N/mm2, einer Dauerfestigkeit von 1200 N/mm2 bis 3000 N/mm2 und einer Dichte von ca. 1,2 bis 2,5 g/cm2 besteht.
2. Zuhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung (5), die auf den selben Zugbügel (2)
einwirken, derart angeordnet sind, dass die mittlere Krafteinleitungs-Linien dieser
krafierzeugenden Elemente der Vorrichtung (5) nahezu parallel und in einer Ebene verlaufen,
die nicht wesentlich von der Ebene abweicht, die den Zugbügel (2) in axialer Richtung
mittig teilt.
3. Zuhaltevorrichtung nach Ansprüche 2, dadurch gekennzeichnet, dass die krafterzeugenden Elemente der Vorrichtung (5) ein oder mehrere hydraulische Hochdruckzylinder
sind.
4. Zuhaltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugrahmen (2.2) hauptsächlich aus einem nichtmetallischen Verbundmaterial mit
eingebetteten Verstärkungen bestehen.
5. Zuhaltevorrichtung nach Ansprüch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugrahmen (2.2) hauptsächlich aus einem Kohlefasercompound, beispielsweise einer
intermoduligen Faser mit ca. 50 bis 65% Faservolumenanteil in einer Epoxidharzmatrix,
bestehen.
6. Vorrichtung zur Herstellung von Metallteilen durch Innenhochdruckumformung, zumindest
umfassend ein geteiltes Formwerkzeuge (12) und eine Zuhaltevorrichtung gemäß der Ansprüche
1 bis 5.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (5) zwischen den Auflageflächen (2.4) der Zugbügel (2) und direkt
dem Formwerkzeug (12) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (5) zwischen den Auflageflächen (2.4) der Zugbügel (2) und mittelbar
dem Formwerkzeug (12) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zugbügel (2) zum Formwerkzeug (12) hin axial verschiebbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zugbügel (2) an einem Gelenk (8) schwenkbar befestigbar ist.
1. A retaining device for a device for the manufacturing of plastic, metal, ceramic or
glass components by a forming process while the forming takes place in a closed mould,
including at least:
- more than one tensioning clamp (2), wherein the tensioning clamps (2) are provided
with at least one tensioning frame (2.2) which has a closed contour, it being possible
to arrange a forming die (12) between the tensioning clamps (2), and wherein the tensioning
clamps (2) can be pivoted around at least one articulated joint (8) to which they
are attached, characterized by
the retaining device moreover at least including the following:
- a support surface (3.1) arranged above the forming die (12) or on its surface, which
serves as a support for an upper support surface (2.1) of a tensioning clamp (2),
and
- a device (5), which produces a retaining force of more than 3 MN and which is provided
with more than one power-generating element, the retaining force applying between
the upper and one lower support surface (2.1 and 2.4) of the tensioning clamps (2)
and at least one surface which is located underneath the forming die (12), the tensioning
frame (2.2), which at least has one closed contour, being provided with two segments
(2.3) at a certain distance and arranged opposite to each other, so that the forming
die (12) can be placed between them, each of these segments (2.3) being provided with
at least one support surface (2.1) or a support surface (2.4), the material of the
tensioning frame (2.2) being a reinforced compound material to the largest part and
mainly consisting of materials of a tensile strength between 1500 N/mm2 and 4200 N/mm2, an endurance limit between 1200 N/mm2 and 3000 N/mm2 and a density between ca. 1.2 and 2.5 g/cm2.
2. A retaining device in accordance with Claim 1, wherein the power-generating elements
of the device (5), which act on the same tensioning clamp (2) are arranged so that
the mean force application line of these power-generating lines of the device (5)
run almost in parallel and in a plane which does not substantially deviate from the
plane which divides the tensioning clamp (2) in the centreline in the axial direction.
3. A retaining device in accordance with Claim 2, wherein the power-generating elements
of the device (5) are one or more hydraulic high-pressure cylinders.
4. A retaining device in accordance with any of the foregoing Claims, wherein the tensioning
frames (2.2) are mainly made from a non-metal compound material with integrated reinforcements.
5. A retaining device in accordance with Claim 4, wherein the tensioning frames (2.2)
are mainly made from a carbon fiber compound, e.g. an intermodule fiber with a fiber
volume ratio of ca. 50 - 65% in an epoxy resin matrix.
6. A device to manufacture metal components by an internal high-pressure forming process,
at least composed by a split forming die (12) and a retaining device in accordance
with the Claims 1 through 5.
7. A device in accordance with Claim 6, wherein the device (5) is placed between the
support surfaces (2.4) of the tensioning clamps (2) and directly on the forming die
(12).
8. A device in accordance with Claim 6, wherein the device (5) is placed between the
support surfaces (2.4) of the tensioning clamps (2) and indirectly on the forming
die (12).
9. A device in accordance with Claim 6, wherein at least one tensioning clamp (2) can
be displaced axially toward the die (12).
10. A device in accordance with Claim 6, wherein at least one tensioning clamp (2) can
be pivoted around an articulated joint (8) to which it is attached
1. Dispositif de verrouillage pour un dispositif servant à fabriquer des pièces synthétiques,
métalliques, céramiques ou en verre par un processus de déformation avec un outil
de formage est fermé, ce dispositif comprenant au minimum :
- Plusieurs étriers d'emboutissage (2), chacun des étriers d'emboutissage (2) étant
pourvu d'au moins un cadre d'emboutissage (2.2) qui possède des contours fermés, où
il est possible de disposer un outil de formage (12) entre les étriers d'emboutissage
(2) et où les étriers d'emboutissage (2) peuvent être pivotés sur au moins un assemblage
articulé (8), caractérisé en ce que
le dispositif de verrouillage comprend, en outre, au moins les éléments
suivants :
- une surface d'appui (3.1) qui se trouve au-dessus de l'outil de formage (12) ou
sur sa surface et qui peut servir de soutien pour une surface d'appui supérieure (2.1)
d'un étrier d'emboutissage (2), et
- un dispositif (5) qui génère une force de verrouillage dépassant 3 MN et qui est
pourvu de plusieurs éléments générateurs de force où la force de verrouillage s'applique
entre une surface d'appui supérieure et la surface d'appui inférieure (2.1 et 2.4)
des étriers d'emboutissage (2) et au moins une surface qui se trouve au-dessous de
l'outil de formage (12), le cadre d'emboutissage (2.2), qui possède un contour fermé
au minimum, étant composé de deux segments (2.3) opposés et éloignés l'un de l'autre,
et entre lesquels l'outil de formage (12) peut être installé, chacun de ces segments
(2.3) possédant une surface d'appui (2.1) au minimum ou une surface d'appui (2.4),
le matériau du cadre d'emboutissage (2.2) étant en grande partie un composite renforcé
et en grande partie composé de matériaux ayant une résistance à la traction de 1500
N/mm2 à 4200 N/mm2, une limite d'endurance de 1200 N/mm2 à 3000 N/mm2 et une densité d'environ 1,2 et 2,5 g/cm2.
2. Dispositif de verrouillage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les éléments générateurs de force du dispositif (5) qui agissent sur le même étrier
d'emboutissage (2) sont disposés de telle sorte que les lignes de transport de force
moyennes desdits éléments générateurs de force du dispositif (5) sont presque parallèles
et à un niveau qui ne diffère pas beaucoup du niveau qui divise centralement l'étrier
d'emboutissage (2) en direction axiale.
3. Dispositif de verrouillage selon la revendication 2, caractérisé en ce que les éléments générateurs de force du dispositif (5) sont un ou plusieurs vérins
hydrauliques haute pression.
4. Dispositif de verrouillage selon l'une des revendications susmentionnées, caractérisé en ce que les cadres d'emboutissage (2.2) sont principalement composés de composites renforcés
non métalliques.
5. Dispositif de verrouillage selon la revendication 4, caractérisé en ce que les cadres d'emboutissage (2.2) sont en grande partie composé d'un matériau composite
de fibres de carbone, par exemple d'une fibre intermodulaire avec une part de volume
de fibres d'environ 50 à 65 % dans une matrice de résine époxy.
6. Dispositif de fabrication de pièces métalliques par déformation sous haute pression
interne qui comprend au moins un outil de formage divisé (12) et un dispositif de
verrouillage selon les revendications 1 à 5.
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que le dispositif (5) est disposé entre les surfaces d'appui (2.4) des étriers d'emboutissage
(2) et directement sur l'outil de formage (12).
8. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que le dispositif (5) est disposé entre les surfaces d'appui (2.4) des étriers d'emboutissage
(2) et indirectement sur l'outil de formage (12).
9. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'un étrier d'emboutissage (2) minimum peut être déplacé axialement en direction de
l'outil de formage (12).
10. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'un étrier d'emboutissage (2) minimum peut être pivoté sur un assemblage articulé (8).