[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren und auf die Vorrichtungen eines
im Unterdruck arbeitenden autothermen Gleichstrom-Festbettvergasers mit interner Zirkulation
zur Erzeugung eines nahezu teerfreien Holzgases aus Holzhackgut bzw. holzartige Biomasse
zur motorischen Nutzung, das vorallem durch Optimierung des thermochemischen Prozesses
der Gasreduktion erzeugt wird.
[0003] Das Ziel ist die kontinuierliche Produktion eines Holzgases mit hoher Qualität und
Quantität durch die Gasreduktion zu steigern, das schließlich mit geringem Aufwand
einer trockenen Gasbehandlung (Entstaubung und Kühlung) in Verbrennungsmotoren zur
Erzeugung von Strom und Wärme verwertet werden kann. Eine Alternative ist auch die
Verwertung des Holzgases zur Biodieselherstellung, z.B. nach Fischer Tropsch-Verfahren.
Konstruktive Vorrichtungen zur Gasreduktion sollen die problematischen Teerbildungen
verhindern, um eine aufwendige Pyrolysegaswaschanlage vermeiden zu können. Mit der
bekannten Technik der Heißgasfiltration (trockene Gasreinigung) soll das Holzgas ohne
hohen Aufwand in hochtemperaturbeständigen Keramikfilterkerzen von Kohlenstaub gereinigt
und anschließend gekühlt im Motor verbrannt weren.
[0004] Mit dem Verfahren und den konstruktiven Vorrichtungen werden wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile
erzielt, in dem hohe Investionen und Betriebskosten aufwendiger Verfahren oder für
eine Pyrolysegaswäsche zur Entfernung der Teere und deren Entsorgung von Pyrolyserückständen
und der Energieverlust des Heizwertes abgeschiedener Kohlenwasserstoffe im Holzgas
sowie zur Überwindung von Druckverlusten im System vermieden werden kann. Mit diesem
Holzgas-Reduktionsverfahren ist im Vergleich zu anderen Verfahren ein höherer Wirkungsgrad
erreichbar.
[0005] Zur Erzielung maximaler Gasmenge aus dem Vergaserbrennstoff soll frisches gasreiches
getrocknetes Hackgut aus Biomasse mit einer mittleren Stückgröße von ca. 30 mm bis
70 mm und einem maximalen Wassergehalt von 20% zum Einsatz gelangen.
[0006] Aus der
DE 102 58 640 A ist ein Verfahren der oben beschriebenen Art bekannt, bei dem ein Vergasungsmittel
in den mittleren Bereich eines Festbettreaktors eingeblasen wird und in einen ersten
und einen zweiten Teilstrom aufgeteilt wird. Der oben abgezogene erste Teilstrom wird
in einer Oxydationskammer nachoxydiert und in weiterer Folge dem zweiten Teilstrom
zugemischt. Das so erhaltene Gasgemisch wird in einem Wirbelschichtreaktor nachbehandelt.
Das in dieser Druckschrift beschriebene Verfahren ist apparativ aufwendig und benötigt
neben den Festbettreaktor eine separate Oxydationskammer und einen Wirbelschichtreaktor.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Vergasung von festen Brennstoffen
anzugeben, das einen hohen Wirkungsgrad aufweist und ein qualitativ hochwertiges Endprodukt
ergibt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen von Patentanspruch
1 gelöst. Insbesondere ist ein solches Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass über die Vorrichtung innen liegender vertikaler Seitenkanäle im Festbettreaktor durch
das Absaugen der bei der Vergasung gebildeten aufsteigenden Schwell- und Pyrolysegase
über die Diffusor-Injektoreinblasdüsen (Injektorförderer) eine interne Zirkulation
der Gase bewirkt wird und diese vermischt mit dem Vergasungsmittel über den 8-strahligen
Düsenkranz in die Oxidationszone eingeblasen werden.
[0008] Durch die intensive Verwirbelung des Gasgemisches - ähnlich einem Ölbrenner - kommt
es in der Oxidationszone zur vollständigen Verbrennung der teerhaltigen Rohgase bzw.
zur Crackung der langkettigen Kohlenwasserstoffketten.
[0009] Unterhalb der Düsenebene am Ende der flaschenhalsförmigen Einengung ermöglicht die
Vorrichtung eines geräumigen Wannenrostes die ausreichende Bildung eines kontinuierlichen
Holzkohlenglutstockes als Reduktionszone zur Erzeugung eines nahezu teerfreien Holzgases
durch eine vollständige Gasreduktion, das nurmehr eine trockene Gasbehandlung erfordert.
[0010] Dieses Verfahren mit den konstruktiven Vorrichtungen zur internen Gaszirkulation
und die intensive Diffusor-Injektoreindüsung der Rohgase in die Oxidationszone unter
Ausnützung der Injektorströmungsenergie zum Fördern, Vermischen und Einblasen sowie
die kontinuierliche Holzkohlengutstockbildung im großräumigen Wannenrost als Reduktionszone
erfüllt weitgehend die Anforderungen idealer Verhältnisse der katalytischen und thermischen
Gasbildungsprozesse zur Erzeugung eines nahezu teerfreien Produktgases.
[0011] In diesem Gleichstromvergaser mit interner Zirkulation der Pyrolyse-Schwelgase werden
die erforderlichen Einflussgrößen und Parameter der physikalischen und chemischen
Prozesse nach dem Boudouardischen Gleichgewicht, dem Wasserstoffgleichgewicht und
dem Methangleichgewicht für eine gute Gasqualität und Quantität umgesetzt. Diese sind
- der gleichmäßige, vollständige Ablauf der Reaktionen;
- die ausreichende Verweildauer der Gase in den Reaktionszonen;
- die optimale Temperaturverteilung im Reaktor nach den Betriebsbedingungen
[0012] Die Verfahren zur Erzeugung von Holzgas durch Vergasung von Biomasse aus Holz ist
Stand der Technik, jedoch die Erzeugung eines nahezu teerfreien Holzgases ist bislang
nur mit erheblichen Aufwendungen möglich.
[0013] Als Grundlage aller Vergaser nach dem Prinzip des absteigenden Gleichstromes diente
der Holzvergaser nach Imbert als Festbettreaktor, wobei diesem getrocknetes stückiges
Holz und das Vergasungsmittel Luft-Sauerstoff über Luftdüsen unterstöchiometrisch
zur Verbrennung bzw. Oxidation zugeführt wird. Hierbei wird das Holz im Allgemeinen
thermisch in unterschiedliche Bestandteile zersetzt.
[0014] Bei der Zersetzung des Holzes im Vergasungsprozess ergeben sich im Festbett verschiedene
Temperaturzonen, die nicht voneinander getrennt sind, sondern zwischen denen ein fließender
Übergang stattfindet.
[0015] Diese Temperaturzonen, die der Vergaserbrennstoff-Holzhackgut durchläuft sind im
Allgemeinen die Trocknungszone bei Temperaturen bis 200°C, die Pyrolysezone (Zersetzung,
Entgasung) bei Temperaturen zwischen 200°C - 700°C, die Oxidationszone bzw. Verbrennungszone
bei Temperaturen bis 1.300°C sowie die Reduktionszone bei Temperaturen zwischen 500°C
- 600°C.
[0016] Um die Energie verbrauchenden Zonen der Trocknung, der Pyrolyse und der Reduktion
in Gang (endotherme Prozesse) halten zu können, ist im Bereich der Verbrennung (Oxidation)
zur thermischen Energiegewinnung der Einsatz eines geeigneten Vergaserbrennstoffes
aus Holzhackgut (Stückigkeit, Heizwert) und eine ausgereifte Vorrichtung zur Produktion
bereits brennbarer Gasbestandteile (CO, H2) als auch nicht brennbarer gasförmiger
Zwischenprodukte (CO2, H2O) erforderlich (exothermer Prozess).
[0017] Im Zuge der Verbrennung bzw. Oxidation wird Energie durch Wärme freigesetzt, die
das darüberliegende Hackgut zersetzt und entgast und weiters im oberen Bereich vortrocknet.
In der Oxidationszone entsteht verkokstes Holz bzw. Holzkohle, die die Reduktionszone
bildet, wo ein Teil der Verbrennungsprodukte (CO2, H2O) zu weiteren brennbaren Gasbestandteilen
(CO, H2, CH4) als Gasgemisch reduziert wird.
[0018] Bei der Produktion der Holzkohle verringert sich das Volumen des Holzhackgutes, so
dass zur Ausbildung einer kompakten Reduktionszone bei den Vergasern eine Einschnürung
des Reaktors im Übergangsbereich von der Oxidationszone zur Reduktionszone vorgesehen
ist.
[0019] Das aus der Reduktionszone erzeugte brennbare Gasgemisch wird im Wesentlichen vertikal
im Gleichstrom durch den Rost bzw. dessen Schlitzen zur Gasbehandlung abgeleitet bzw.
abgesaugt. Hierbei wird der Kohlenstaub mit der anfallenden Holzasche von dem Gasgemisch
getrennt.
[0020] Das allgemeine Problem der Gleichstrom-Festbettvergaseranlagen bekannter Verfahren
ist nach wie vor die Beherrschung der einzelnen komplexen Verfahrensschritte zur Vermeidung
der Produktion von Teere bzw. Kohlenwasserstoffe im Gasgemisch aufgrund einer unzureichender
Vergasung. Hierbei sind auch die Probleme der Ansammlung der aufsteigenden teerhaltigen
Schwell- und Pyrolysegase im oberen Vergaserraum und die unzufriedene Lösung einer
Gasbehandlung bekannt.
[0021] Eine weitere Ursache für den hohen Anteil von Pyrolysegase unverbrannter Kohlenwasserstoffketten
ist auch der Betrieb großvolumiger Gasreaktoren mit Vergaserbrennstoffe unterschiedlicher
Stückgröße und Feuchte. Bei diesen Reaktoren ist die Reduktionszone im Verhältnis
zur Oxidations- und Pyrolysezone unterdimensioniert ausgebildet, wodurch keine ausreichende
Gasreduktion stattfinden kann und somit eine aufwendigen Gasbehandlung erforderlich
ist.
[0022] Daher werden in jüngster Zeit zur Verhinderung der allgemein bekannten Teerfracht
im Produktgas komplexe, mehrstufige Vergasungskonzepte entwickelt. Hierbei wird das
Ziel verfolgt, die komplexen Gasteilströme aufzuspalten und diese zur Erzeugung eines
reinen Produktgases in geeignete kontrollierbare Reaktionszustände zu bringen. Dies
erfordert einen dementsprechenden technischen Aufwand für die Regelung der Gasströme
und einen zusätzlichen Energieaufwand zur Gasbehandlung bei den geforderten hohen
Temperaturzuständen von 1.300°C zur thermischen Spaltung der Teerbestandteile.
[0023] So werden bei der mehrstufigen Vergasungsanlage
DE 102 58 640 A1 die Aufspaltung in zwei Gasteilströme nach oben im Gegenstromverfahren und nach unten
aus dem Festbett im Gleichstromverfahren durchgeführt. Zur Steuerung der Volumenverhältnisse
werden Drosselorgane eingesetzt. Der nach oben abgeführte Gasteilstrom wird über die
Brennstoffschüttung zur getrennten Oxidation in eine Oxidationskammer zugeführt und
durch Zugabe von Verbrennungsluft bei 1.100°C - 1.300°C unterstöchiometrisch oxidiert,
um so die die unerwünschten, langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen cracken bzw.
oxidieren zu können. Ein zweiter nicht behandelter Gasteilstrom wird aus dem Festbettvergaser
im Gleichstrom nach unten mit dem ersten heißen Abgas aus der Oxidationskammer zusammengeführt
und vermischt. Der nach unten abgeführte Gasteilstrom dient gleichzeitig als Transportmedium
für den benötigten Reduktionskoks in der Reduktionskammer, der mit den ersten behandelten
wasserdampfreiche Gasstrom vermischt zur gemeinsamen Gasreduktion in die nach geschaltete
Reduktionskammer eingebracht wird. Unterstützt wird der pneumatische Transport des
Kokses durch die Zuführung des Abgases aus der Oxidationskammer, wobei der als Wirbelschicht
ausgebildete Reduktionsreaktor mit dem einströmenden und koksführenden Gas die brennbaren
Gasbestandteile H2 und CO bildet.
[0024] Dieser mehrstufige Vergasungsprozess durch Auftrennung der Gasströme in einzelne
Reaktionskammern mit Hilfe der Steuerung durch Drosselorgane ist für die Crackung
bzw. Oxidation unerwünschter langkettiger Kohlenwasserstoffverbindungen mit anschließender
Gasreduktion sehr aufwendig und wird bekanntlich bei Wirbelschichtvergasern angewandt.
[0025] Ein weiteres Verfahren zur Verringerung der Teeranteile im Produktgas ist im Patent
EP 0 693 545 A1 beschrieben, wo im Bereich der Einschnürung im Vergaserraum ein Gasringkanal vorgesehen
ist, in dem das gewonnene Gas einer zweiten Verbrennung im Ringkanal unterzogen wird.
Anstatt das Gas aus dem Ringraum zu nehmen, soll dieses den Düsenring in der heißesten
Zone bei ca. 1.000°C durchströmen, um Teeranteile verbrennen zu können. Durch Umschalteinrichtungen
kann das Gas unmittelbar aus der Vergasungszone oder durch Vermischung beider Gasströme
aus dem Vergaser entnommen werden.
[0026] Diese Entwicklungen zeigen verschiedene Lösungen zur möglichen Verringerung der Teeranteile
im Produktgas auf, die jedoch mit der vorliegenden Erfindung des Festbett-Gleichstromvergasers
mit interner Zirkulation der Rohgase nicht vergleichbar sind. Die technische Lösung
der bekannten Probleme der Vergasung wird mit der Erfindung des Gleichstromvergasers
mit interner Zirkulation dadurch gelöst, indem die aufsteigende teerreichen Schwell-
und Pyrolysegase, die bei der Zersetzung und Entgasung durch die Verbrennung (Oxidation)
des Vergaserbrennstoffes entstehen, über die innenliegenden vertikalen Seitenkanäle
im Reaktor mit Hilfe der Diffusor-Injektordüsenwirkung (Injektorfördertechnik) im
oberen Vergaserraum abgesaugt werden.
[0027] Hierbei werden die teerreichen Schwell- und Pyrolysegase (Fördermedium) mit dem Vergasungsmittel
(Treibmedium) durch Absaugen über die acht angeordneten Diffusor-Düsen miteinander
vermischt und dem Vergaser in die Oxidationszone zur Verbrennung bzw. Energiegewinnung
mit Druckenergie eingeblasen. Durch die intensive Verwirblung des Gasgemisches - wie
bei einem Ölbrenner - kommt es in der Oxidationszone zur vollständigen Verbrennung
der teerhaltigen Rohgase bzw. zur Crackung der langkettigen Kohlenwasserstoffketten.
[0028] Die Diffusor-Einblasdüsen bewirken gleichzeitig durch Absaugen, Vermischen und Einblasen
der Medien eine ständige interne Zirkulation der Gasströme im Reaktor und damit eine
gleichmäßige Temperaturverteilung, einen vollständigen Ablauf der thermochemischen
Reaktionen mit einer ausreichenden Vereildauer zur Gasreduktion.
[0029] Diese Reaktions- und Strömungsvorgänge der Gase oberhalb der Düsenebene erfolgen
im Gegenstrom zum Verlauf der Brennstoffführung im Vergaser (Bereich A) und entstehen
durch das Freisetzen von Wärmenergie bei der Zuführung des Luft-Sauerstoff-Gasgemisches
(unterstöchiometrische Verbrennung) in den Zonen der teilweisen Oxidation, Pyrolyse
und Trocknung.
[0030] Die Vorteile dieses Verfahrens und der Vorrichtung zur Absaugung der teerhältigen
Schwell- und Pyrolysegase im oberen Vergaserraum über den Injektorförderer der Diffusor-Injektoreinblasdüsen
sind vorallem der Energiegewinn durch die vollständige Verbrennung der teerhaltigen
Gase zur weiteren Gasreduktion, die Verhinderung des nicht ungefährlichen Gasaustrittes
über die Brennstoffzufuhr-Öffnung und die Vermeidung zusätzlicher Aufwendungen zur
Abführung und weiteren Gasbehandlung der Schwell- und Pyrolysegase.
[0031] Unterhalb der Düsenebene (Bereich B) befindet sich am Ende der flaschenhalsförmigen
Einengung die Vorrichtung eines geräumigen 8eckigen Wannenrostes zur Aufnahme eines
ausreichenden Holzkohlenglutstockes als Reduktionszone zur Gasgewinnung.
[0032] Bei der Zersetzung, Entgasung und Oxidation (Verbrennung) des Vergaserbrennstoffes
bildet sich kontinuierlich ein Holzkohlenglutstock, der sich bei der Gasreduktion
erneuert.
[0033] Im Unterdruckbetrieb und im Gleichstrom werden mit der Saugkraft des Gasmotors die
bei der Verbrennung erzeugten Oxidationsprodukte (CO2, H2O) über diese glühende Holzkohle
im Wannenrost gezogen und hierbei zu brennende Gase (CO, H2, CH4) reduziert.
[0034] Diese Vorrichtung eines geräumigen 8eckigen Wannenrostes bietet durch die proportionale
Übergröße im Vergleich zur Größe der Oxidations- und Pyrolysezone die Vorraussetzung
einer vollständigen Gasreduktion und somit die Erzeugung eines nahezu teerfreien Produktgases.
[0035] Der Übergang von der Oxidationszone in die Reduktionszone im Bereich der flaschenhals-förmigen
Einengung mit den Abschluss des schrägen trapezförmigen 8eckigen Wannenrostes ermöglicht
weiters eine homogene Temperaturverteilung und intensive Durchströmung der Gase, wodurch
die Wechselwirkungen der Reaktionen zwischen Oxidation und Reduktion zur Gasreduktion
optimiert werden.
[0036] Im Vergleich zur mehrstufigen Vergasungsanlage
DE 102 58 640 A1 unterscheidet sich der Gleichstrom Festbettvergaser mit interner Zirkulation der
Schwell-und Pyrolysegas dahingehend, dass keine externe Auftrennung der Gasströme
für eine gesonderte Gasbehandlung (Oxidations-Reduktionskammer) vorliegt, keine Drosselorgane
und kein pneumatischer Transport von Koks für eine als Wirbelschicht ausgebildeter
Reduktionsreaktor vorliegt, sondern die Optimierung sämtlicher Wechselwirkungen zwischen
Oxidation und Reduktion bzw. der komplexen Gasbildungsprozesse zur Gewinnung eines
nahezu teerfreien Holzgases in einem Vergasungsreaktor stattfinden.
[0037] Ebenso entspricht der Holzgaserzeuger
EP 0 693 545 A1, wo im Bereich der Einschnürung im Vergaserraum ein Gasringkanal zu einer Verbrennung
von Teeranteilen vorgesehen ist, nicht der vorliegenden Erfindung, wenn im Vergleich
dazu über einen 8strahligen Düsenkranz mit Diffusor-Einblasdüsen ein Gasgemisch in
die Oxidationszone zur vollständigen Verbrennung eingeblasen wird.
[0038] Die Vorteile dieses Verfahren und den konstruktiven Vorrichtungen des autothermen-drucklosen
Gleichstrom-Festbettvergaser mit interner Zirkulation sind nach Fig. 1, Fig. 2. und
Fig. 3 - wie folgt - gegeben:
- durch das Absaugen und Vermischen der zirkulierenden Schwell- und Pyrolysegase mit
dem Vergasungsmittel über den Injektorförderer der Diffusor-Injektordüsen (Fig. 3)
und durch das Einblasen dieses Gasgemisches in die Oxidationszone wird eine intensive
Verbrennung bzw. Oxidation mit hohen Temperaturen von etwa 1.300°C erreicht, wobei
eine Crackung der Teere bzw. unerwünschter langkettiger Kohlenwasserstoffverbindungen
gegeben ist;
- durch die Diffusor-Injektorwirkung wird der Antrieb der Gaszirkulation über den mindestens
8strahligen Düsenkranz in Gang gehalten, wodurch eine gleichmäßige Temperaturverteilung
und eine ausreichende Verweildauer der Gase für den vollständigen Ablauf der Gasreduktion
erreicht wird;
- mit der Vorrichtung eines proportional übergroßen 8eckigen Wannenrostes ist eine ausreichende
Menge glühender Holzkohle als Reduktionszone vorhanden, die eine vollkommene Reduktion
der Oxidationsprodukte für die Erzeugung eines nahezu teerfreien Holzgases ermöglicht.
[0039] Mit dem Verfahren und den technischen Vorrichtungen können unter günstigen Bedingungen
für Investition und Betrieb die erforderlichen Betriebsbedingungen für die Wechselwirkung
zwischen Oxidation und Reduktion bzw. der katalytischen und thermischen Gasbildungs-Prozesse
wie das Boudouardische Gleichgewicht, das Wassergasgleichgewicht und das Methangleichgewicht
hergestellt werden, sodass nahezu keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe bzw. Teerdestillate
im Holzgas mehr gegeben sind.
[0040] Auf diese Weise können die komplexen Vorgänge der Verbrennung und Vergasung zur Erzeugung
eines Produktgases mit höchster Qualität und Quantität mit dem Ziel - minimaler Aufwand
für eine trockene Gasbehandlung (Heißgasfiltration zur Entstaubung) und Kühlung des
Gases zur motorischen Nutzung - umgesetzt werden.
[0041] Der kontinuierliche Vergasungsprozess von Biomasse aus Holz verlangt auf Grund der
geschilderten Prozessketten eine Vielzahl von Anlagenkomponenten und Verfahrenstechnologien,
die alle aufeinander abgestimmt sein müssen, um einerseits Betriebsstörungen zu vermeiden
und anderseits maximale Wirkungsgrade mit bester Gasqualität und Quantität zu erreichen.
[0042] Die Umsetzung der Prozessketten eines ganzheitlichen Vergasungssystems ist das Produkt
eines Holzgaskraftwerksystems mit folgenden verketteten Anlagenkomponenten:
[0043] Brennstoffaufbereitung (Hacken, Sieben), kontinuierliche Trocknung, Beschickung der
Vorratsbehälter und des Vergasers, Nachverbrennung oder Gasfackel, Entstaubung durch
Heißgasfiltration, Gaskühlung und die Erzeugung von Strom und Wärme in einem Gasmotor-Heizkraftwerk.
[0044] Die Erfindung des Gleichstrom-Reduktion-Festbettvergasungsreaktors mit interner Zirkulation
besteht gemäß Fig. 1. und Fig. 2 im Aufbau aus Servicegründen (Wartung, Reparatur)
aus drei einzelnen zerlegbaren Konstruktionsteilen, der von einem 4eckigen Stahlgerüst
21 an vier Aufhängungen 26 getragen wird.
- 1. die abnehmbare feuerbeständige gasdichte Abdeckung 24 des Vergasers mit Befestigung
23 und der Beschickungseinrichtung einer Doppelschieberschleuse mit Motorantrieb 10;
- 2. der Stahlmantel als Zylindergefäß 1 mit der feuerfesten Mauerung 9 und integrierten
Belüftungskanälen 6 sowie Anschlüssen von Armaturen 8;
- 3. der abnehmbare Unterteil des Reaktors 23 mit der außen liegenden Ringrohrleitung
4 und dem Anschluss an die 8strahligen Diffusor-Injektordüsen 5 als Düsenkranz, in
dem zur Verbrennung bzw. Vergasung des Brennstoffes das Gasgemisch 22 aus Pyrolysegas
7 mit dem Vergasungsmittel 4 eingeblasen wird und dem 8eckigen schrägförmigen Wannenrost
3 mit einem beweglichen Unterteil des Rost für Hand- oder Motorbetrieb 12, für die
Aufnahme des Holzkohlenglutbettes als Reduktionszone sowie den darunter liegenden
schräg eingeengten Abgang als Aschenschacht 13 mit motorischer 19 Austragung 18 der
Asche in dem gasdichten Aschenbehälter 20, den beweglichen Rost 3 sowie den Gasaustrittstutzen
14,25.
[0045] Der drucklose-autotherme Gleichstrom-Festbettvergaser-Reaktorraum 2 hat mit der feuerfesten
Ausmauerung 9 eine Flaschenhalsform - vergleichbar wie beim Hochofen. Durch diese
Einschnürung im Übergangsbereich der Oxidationszone in die Reduktionszone ist ein
intensiver Stofftransport zwischen der reagierenden Oberfläche des Holzkohlengutstockes
und den Gasbestandteilen (CO2, H2O) zur Bildung der Gasreduktion (CO, H2, CH4) gegeben.
[0046] Nach Fig. 1 wird über ein Förderband kontinuierlich Vergaserbrennstoff, bestehend
aus stückigem Holzhackgut der weitgehend luftdichten-rückbrandsicheren Doppelschieberschleuse
10 zugeführt, das nach Meldung des Paddels 8 in den Reaktorraum 2 eingebracht wird.
[0047] Das Vergasungsmaterial im Reaktorraum 2 durchläuft von oben nach unten die Zonen
der Trocknung, Pyrolyse (Zersetzung, Entgasung), Oxidation und Reduktion. Bei der
Verbrennung in der Oxidationszone bilden sich auf der Düsenebene im Glutbett über
dem Wannenrost 3 Temperaturen bis über 1.200°C, wobei die frei werdende Energie die
Vergasungsprozesse der einzelnen Zonen in Gang halten. Hierbei steigen die entstehenden
Schwell- und Pyrolysegase im Gegenstrom in den oberen Vergaserraum 7 auf.
[0048] Über mindestes acht gleichmäßig verteilte Injektordüsen 4, in der Form eines Diffusors
- siehe Fig. 3 - die mit der außenliegenden Ringrohrleitung 4 um den Vergaserreaktor
1 verbunden sind, werden die in den Vergaserraum 7 aufsteigenden angesammelte Pyrolysegase
über die in der feuerfesten Ausmauerung 9 vertikal integrierten Seitenkanäle 6 durch
die Injektorwirkung abgesaugt und mit dem Vergasungsmittel aus den Rohren 4, 5 vermischt
als Gasgemisch 22 zur gemeinsamen Verbrennung mit dem Vergaserbrennstoff 2 in die
Oxidationszone eingeblasen.
[0049] Durch dieses Absaugen der leicht flüchtigen Schwelgase bzw. teerhältige Pyrolysegase
7, die bei den Reaktionen der Trocknung, Zersetzung, Entgasung durch die Verbrennung
der Vergaserbrennstoffe im Aufsteigen entstehen, wird eine interne Zirkulation der
Gasströme über den Vergaserraum in Gang gesetzt. Die Durchströmung des Vergaserbrennstoffes
bzw. die Zirkulation der Gasströme unverbrannter Kohlenwasserstoffe begünstigt eine
gleichmäßige Temperaturverteilung im Vergasungsreaktor und verstärkt auf diese Weise
den vollständigen Ablauf der Gleichgewichtsreaktionen.
[0050] Durch das Absaugen der aufsteigenden Pyrolysegase im oberen Vergaserraum 7 über die
innenliegenden Seitenkanäle 6 wird das allgemein bekannte Problem des unerwünschten
Gasaustrittes bei der Öffnung zur Brennstoffeinbringung in den Vergaser gelöst. Die
in den oberen Vergaserraum im Gegenstrom aufsteigenden nicht ungefährlichen Pyrolysegase
werden zumeist je nach Verfahren mit hohem Aufwand einer Gasreinigung zugeführt.
[0051] Nach dem intensiven Mischvorgang zwischen dem Fördermedium des Schwell-und Pyrolysegases
und dem Treibmedium des Vergasungsmittel (z.B. Luftsauerstoff) bewirkt die Druckenergie
der Diffusor-Injektordüsen 5 beim Einblasen des Gasgemisches 22 in das Holzkohlenglutbett
eine optimale Verbrennung des Gasgemisches bzw. Crackung der teerhaltigen Schwell-und
Pyrolysegases. Die unterstöchiometrische Zugabe von Verbrennungsluft führt zu dem
Energiegewinn zu einem hohen Temperaturstieg (exothermer Prozess) auf etwa 1.100°C
bis 1.200°C, wodurch eine weitgehende Spaltung bzw. Umwandlung der unverbrannten Kohlenwasserstoffe
in die chemischen Bestandteile (CO2, H2O) erreicht wird.
[0052] Zur Steigerung des Wirkungsgrades wird das Vergasungsmittel vorgewärmt über mindestens
acht gleichmäßig verteilte Luftdüsen 5 in die Mitte des Reaktors eingeblasen, die
mit der außenliegenden Ringleitung 4 um den Vergaser als Düsenkranz verbunden sind.
[0053] Unterhalb der Einblasdüsen ist in der Mitte des Reaktorbehälters ein geräumiger Rost
in Form einer 8eckigen Wanne 3 mit schrägen Seitenwänden platziert, in der kontinuierlich
ein Holzkohlenglutstock als Reduktionszone bzw. als Katalysator zur Gasreduktion sich
bildet.
[0054] Durch die schlitzförmigen feuerbeständigen Öffnungen des Wannenrostes 3 tritt das
in der Reduktionszone gebildete Produktgas (exothermer Prozess) im vorherrschenden
Unterdruck-betrieb nach unten aus, der durch den Saugmotor bzw. Abgasventilator erzeugt
wird.
[0055] Das Produktgas verlässt über die feuerfeste Öffnung 14 den seitlichen Gasaustrittsstutzen
25 den Vergaser und wird vor Nutzung im Motorheizkraftwerk einer Gasreinigung bzw.
Kühlung zugeführt.
[0056] Bei der Durchströmung des Produktgases durch den Holzkohlenglutstock wird die bei
der Verbrennung und bei der Gasproduktion anfallende Holzasche sowie auch der staubhältige
und grobkörnige Holzkohlenstoff als Abrieb mitgerissen. Der grobkörnige Holzkohleabrieb
mit Asche fällt in den Schrägteil des Aschenschachtes 13 unterhalb des Reaktors. Die
Asche und der grobkörnige Holzkohleabrieb wird über eine mit Motor 19 betriebene Schnecke
18 in den gasdichten Aschebehälter 20 gefördert und entsorgt.
[0057] Zur Behebung von Störungen im Holzkohlenbett durch Schlacken- oder Aschenansammlungen
ist der flache Unterteil des 8eckigen Wannenrostes 3 beweglich mit Motor 12 oder per
Hand ausgeführt.
[0058] Zur Abschirmung vor Eindringen von Vergasermaterial 2 sind die Seitenkanäle 6 durch
Abdeckungen 16 geschützt, ebenso ist die Gasaustrittsöffnung 14 des Gasaustrittsstutzen
25 vor dem Eindringen von Asche und Kohlenstoffrus durch eine Abdeckung 15 geschützt.
[0059] Die Gestaltung der steilen Flaschenhalsform des innen liegenden Vergaserraumes 2
durch die feuerfeste Ausmauerung 9 verhindert die ansonsten befürchtete Brückenbildung
oder Hohlraumbildung durch Ausbrennen, weil der Vergaserbrennstoff direkt auf dem
8eckigen Wannenrost 3 zur Verbrennung und Vergasung aufliegt bzw. durch die Schwerkraft
gezwungen ist, nachzurutschen. Außerdem wird beim Einbringen des stückigen Vergaserbrennstoffes
über die Doppelschieberschleuse 10 ein zusätzlicher Falldruck ausübt, wodurch Brückbildungen
bzw. Hohlraumbildungen nicht gegeben sind.
[0060] Die flaschenhalsförmige Einengung über den Wannenrost bewirkt zudem eine intensiven
Stoffstromwechsel, die eine homogene Temperaturverteilung mit dem Pyrolysegas- und
Vergasungsmittel-Gasgemisch und der glühenden Holzkohle als Reduktionszone eine weitere
Spaltung restlicher Teere ermöglicht.
[0061] Die interne Zirkulation der Gasströme zur Aufspaltung der Kohlenwasserstoffe bzw.
Teere verbessert zusätzlich diesen Prozess. Dadurch ist eine optimale Temperaturverteilung
im Reaktor bei gleichmäßigem vollständigem Ablauf der Reaktionen sowie eine ausreichende
Verweildauer der Gase in den Reaktionszonen möglich. Dies sind die optimalen Vorraussetzungen
zur Einstellung der Reaktionen nach dem Boudouardischen-, Wassergas- und Methan-Gleichgewichten
zur Produktion einer guten Gasqualität und Quantität.
[0062] In der Folge werden einige wesentliche Aspekte der vorliegenden Erfindung überblicksmäßig
zusammengefasst. Ein wesentlicher Aspekt ist, dass die Vorrichtung des Reaktorbehälters
1 aus einem zylinderförmigen Stahlblechmantel, einer flaschenhalsförmigen feuerfesten
Mauerung 9 des Vergaserraum 2 mit vertikalen Seitenkanälen 6, einer Ringrohrleitung
4 um den Vergaser, ausgeführt als 8strahligen Düsenkranz mit gleichmäßig verteilte
Diffusor-Injektordüsen 5 (Injektorförderer) zum Absaugen der Schwell-Pyrolysegase
7 (Fördermedium) durch das Vergasungsmittel 4 (Treibmedium) und Herstellung eines
Gasgemisches 22 beider Medien und das Einblasen des Gasgemisches (Diffusor-Druckenergiewirkung)
in die Oxidationszone, einer Doppelschieberschleuse 10 zum Einbringen des Vergaserbrennstoffes
in den Vergaserraum 2, das in den Zonen Trocknung, Pyrolyse und Oxidation verbrannt
bzw. vergast und im 8eckigen trapezförmigen Wannenrost 3 kontinuierlich durch unterstöchiometrische
Verbrennung des Vergaserbrennstoffes sich ein Holzkohlenglutstock als Reduktionszone
zur Gasproduktion neu bildet, ist die Grundlage zum Verfahren, in dem durch das Absaugen
der aufsteigenden Schwell- und Pyrolysegase aus dem Vergaserraum 7 über die vertikalen
Seitenkanäle 6 der feuerfesten Ausmauerung 9 des Reaktors und durch die Eindüsung
5 des hierbei gebildeten Gasgemisches 22 mit dem Vergasungsmittel 4 über die Diffusor-Injektordüsen
(Fig. 3), zwangsweise eine interne Zirkulation der Gase im Reaktor bewirkt wird, die
gleichzeitig beim Einblasen in die Oxidationszone mit der Wirkung der Diffusor-Injektordüsen
5 eine intensive Verwirbelung des Gasgemisches 22 erzielt und somit zu einer vollständigen
Verbrennung des teerhaltigen Gasgemisches 22 bzw. Crackung der Teere bzw. langkettigen
Kohlenwasserstoffketten führt.
[0063] Weiters ist wesentlich, dass mit der Vorrichtung der Injektorförderung Fig. 3. ausgeführt
als Einblas-Treibdüse 5 (Treibmedium Vergasermittel), die Schwell-und Pyrolysegase
7 (Fördermedium) mit Unterdruckwirkung abgesaugt und das hierbei gebildete Gasgemisch
22 (Vergasermittel und Fördermedium) im Diffusor 5 mit Druckenergie in die Oxidationszone
eingedüst wird und somit durch die Injektorförderwirkung eine interne Zirkulation
der Gase über die einzelnen Zonen der Trocknung, Pyrolyse und Oxidation in Gang gesetzt
wird, der Gasaustritt bei der Brennstoffzufuhr vermieden und gleichzeitig durch die
intensive Verbrennung mit Verwirbelung eine homogene Temperaturverteilung sowie intensive
Durchströmung der Gase im Reaktor eine ausreichende Verweildauer der Gase zur weiteren
Aufspaltung der unverbrannten Kohlenwasserstoffverbindungen bzw. Teere erreicht wird.
[0064] Ein weiteres wichtiges Merkmal ist, dass die Vorrichtung eines Düsenkranzes 4, 5
(Fig. 2) um den Vergasungsreaktor mit mindestens acht Stück Injektoreinblasdüsen 5
gleichmäßig verteilt angeordnet ist, der mit einer außen um den Reaktor liegenden
Ringrohrleitung 4 verbunden ist und ein zentral angeschlossenes vorgewärmtes Vergasungsmittel
führt, in dem das Gasgemisch 22 mit den Schwell-und Pyrolysegasen in die Mitte der
Oxidationszone in den Vergaser eingeblasen wird und durch diese Ausführung eine kontrollierbare
Sicherheitstechnik gewährleistet wird.
[0065] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Vorrichtung eines geräumigen 8eckigen schrägen
trapezförmigen Feuerungsrostes mit Schlitzöffnungen in Form einer Wanne 3 zentral
in der Mitte des Vergasungsreaktors angeordnet ist, der einen beweglichen Unterteil
des Feuerungsrostes per Hand oder Motor 12 zur Behebung von Störungen durch Schlacken-
und Aschenansammlungen aufweist, in dem im Vergleich zur Oxidations- und Pyrolysezone
eine proportional übergroße Menge eines glühenden Holzkohlestockes als Reduktionszone
vorgelagert ist, die kontinuierlich durch unterstöchiometrische Verbrennung des Vergaserbrennstoffes
sich erneuert und somit als Katalysator eine weitgehend vollkommene Gasreduktion der
Oxidationsprodukte (CO2, H2O) zur Erzeugung eines nahezu teerfreies Produktgas (CO,
H2, CH4) ermöglicht.
[0066] Weiters ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eines Aschenschachtes 13 im Unterteil
des Vergasers unterhalb des Wannenrostes 3 die Aufgabe zur Aufnahme der Asche bzw.
des Kohlenstoffabriebes erfüllt, die nach dem Abbrand des Vergaserbrennstoffes im
Wannerost 3 bzw. durch den Abrieb bedingt durch die Absaugung des Produktgases im
Unterdruckbetrieb durch den schlitzförmig ausgebildeten Wannerost 3 auf den darunterliegenden
Aschenschacht 13 fällt und über eine Aschenschnecke 18 mit Motorantrieb 19 in den
gasdichten Aschenbehälter 20 kontinuierlich entsorgt wird.
[0067] Es ist empfehlenswert, wenn mit der Vorrichtung eine weitgehend luftdichte rückbrandsichere
Doppelschieberschleuse 10 mit Motorantrieb die Beschickung des Vergasungsreaktors
mit Vergaserbrennstoff erfolgt, die auf der abnehmbaren Abdeckung 23, 24 des Stahlzylinders
aufgesetzt ist und die untere Schieberschleuse gegen Strahlung heißer Gase mit einer
feuerbeständigen, beweglichen Platte 11 abgeschirmt ist.
[0068] Weiters ist es von Vorteil, dass die Vorrichtung zum Vergasungsreaktor Fig. 1 aus
servicetechnischen Gründen in drei konstruktive Bestandteile zerlegbar ist, nämlich
einem Oberteil mit der Abdeckung 24 und Doppelschieberschleuse 10 , einem Mittelteil
aus einem Stahlblech-Zylinderring 1 mit einer feuerfesten Ausmauerung 9 in Flaschenhalsform
17 und integrierten vertikalen Seitenkanälen 6 und einem Unterteil, in dem die Diffusor-Injektor-Einblasdüsen
5 mit dem Ringrohrnetz 4, dem 8eckigen Wannerost 3, den angeschlossenen Aschenschacht
13 mit Gasaustrittstutzen 14, 25 und Entaschungseinrichtung 18, 19, 20 und alle Bestandteile
eine Einheit bilden.
[0069] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die Vorrichtung der inneren Ausmauerung
9 des Reaktorraumes in der Gestalt eines Flaschenhalses ausgeführt ist, in dem vertikale
Seitenkanäle für die interne Zirkulation der Gase im Unterdruckbetrieb integriert
sind, über dem 8eckigen Wannenrost 3 aufsitzt und dadurch ein intensiver Stoffstromwechsel
für eine homogene Temperaturverteilung bewirkt, die eine Brückenbildung und das Ausbrennen
von Hohlräumen verhindert.
[0070] Ferner ist wichtig, dass die Vorrichtung zum Vergasungsreaktor 1 (Fig. 1, Fig. 2)
aus servicetechnischen Gründen auf einem viereckigen Stahlgerüst 21 an vier Stellen
26 gleichmäßig befestigt getragen wird und an dem die maschinentechnischen Einrichtungen
befestigt sind.
[0071] Letztlich zusammengefasst betrifft die Erfindung einen autothermen im Unterdruck
arbeitenden Festbett-Gleichstromvergaser mit interner Gaszirkulation zur Erzeugung
eines nahezu teerfreien Holzgases aus Biomasse mit den Vorrichtungen gemäß Fig. 1,
einen Reaktorraum 2 mit flaschenhalsförmiger Ausmauerung 9 und integrierten vertikalen
Seitenkanälen 6, eine Doppelschieberschleuse 10 zur Einbringung des Vergaserbrennstoffes
und einem Injektorförderer bestehend aus einem mindestens 8strahligen Diffusor-Injektor-Düsenkranz
4, 5 zum Absaugen und Vermischen der Schwell- und Pyrolysegase 7 mit dem Vergasungsmittel
5, dessen Gasgemisch 22 mit Druck in die Oxidationszone eingeblasen, der Düsenkranz
mit einer Rohrringleitung außen um den Vergaser verbunden mit vorgewärmten Vergasermittel
versorgt, einem proportional übergroßen 8eckigen Wannenrostes 3 zur Aufnahme des Holzkohlenglutstockes
als Reduktionszone zur ausreichenden Gasreduktion.
[0072] Auf der Grundlage dieser Vorrichtungen basiert das Verfahren der internen Zirkulation
der Schwell- und Pyrolysegase 7 mit dem Vergasungsmittel 4 durch den Injektorstoffförderer
Absaugen, Vermischen und Einblasen des Gasgemisches in die Oxidationszone zur gemeinsamen
Verbrennung mit dem Vergaserbrennstoff, wodurch eine Crackung der Teere bzw. Kohlenwasserstoffe,
eine gleichmäßige Temperaturverteilung, ausreichende Verweildauer für eine vollständige
Gasreduktion in der Reduktionszone im großräumigen Wannenrost gegeben ist.
1. Verfahren zur Vergasung fester Brennstoffe, insbesondere von Biomasse, bei dem ein
Vergasungsmittel, vorzugsweise Luft in einen mittleren Abschnitt eines Reaktorraums
(2) eines Festbettreaktors (23) eingeblasen wird und bei dem ein erster Teilstrom
des eingeblasen Gases im Gegenstrom nach oben geführt und als Pyrolysegas (7) aus
dem Festbettreaktor (23) abgezogen wird und bei dem ein zweiter Teilstrom des eingeblasen
Gases im Gleichstrom nach unten geführt und aus dem Festbettreaktor (23) abgezogen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilstrom (7) außerhalb des Reaktorraums (2) nach unten geführt wird und
gemeinsam mit dem Vergasungsmittel (4) wieder in den Reaktorraum (2) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der das Pyrolysegas (7) des ersten Teilstroms zur Gänze in den Festbettreaktor (23)
rückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilstrom durch die Injektorwirkung des Vergasungsmittels (4) in den Festbettreaktor
(23) rückgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergasungsmittel (4) vor dem Einblasen in den Festbettreaktor (23) vorgewärmt
wird.
5. Vorrichtung zur Vergasung fester Brennstoffe, insbesondere von Biomasse, mit einem
Festbettreaktor (23), der einen Reaktorraum (2) mit einem oberen Abschnitt (2a) als
Oxidationszone und einem unteren Abschnitt (2b) als Reduktionszone aufweist, wobei
Einblasdüsen (5) zum Einblasen von Vergasungsmittel (4) vorgesehen sind, die in einen
mittleren Bereich des Reaktorraums (2) zwischen dem oberen Abschnitt (2a) und dem
unteren Abschnitt (2b) angeordnet sind, und wobei im oberen Abschnitt mindestens eine
obere Auslassöffnung vorgesehen ist und im unteren Abschnitt mindestens eine untere
Auslassöffnung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslassöffnung mit mindestens einer Rückführöffnung (22) im mittleren Bereich
des Reaktorraums (2) in Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslassöffnung ausschließlich mit der mindestens einen Rückführöffnung
(22) in Verbindung steht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasdüsen (5) in die Rückführöffnung (22) münden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasdüsen (5) gleichmäßig verteilt um den Umfang des Reaktorraums in Form
eines Düsenkranzes angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Abschnitt des Reaktorraums als vorzugsweise sechseckiger Wannenrost (3)
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Auslassöffnung mit der mindestens einen Rückführöffnung (22) über Seitenkanäle
(6) in Verbindung steht, die innerhalb eines zylinderförmigen Stahlblechmantels und
außerhalb einer feuerfesten Ausmauerung (9) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Wannenrosts (3) ein Aschenschacht (13) zur Aufnahme von festen Rückständen
angeordnet ist, der über eine Aschenschnecke (18) mit einem gasdichten Aschenbehälter
(20) in Verbindung steht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgung des Reaktorraums (2) mit Brennstoff über eine Doppelschieberschleuse
(10) erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausmauerung (9) des Reaktorraums (2) flaschenhalsförmig ausgebildet ist.