[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln und
Anlagen zur Durchführung dieser Verfahren.
[0002] Mikropartikel sind an sich seit langem bekannt. Üblicherweise werden diese Partikel
mit verschiedenen Methoden, insbesondere Koazervation, RESS-, GAS und/oder PGSS-Verfahren
sowie Prozessen unter Verwendung von Koaxialdüsen, Sprühtrocknung oder Wirbelschichtcoating
hergestellt.
[0003] Beim RESS Verfahren (Rapid Expansion of Supercritical Solution) wird ein Gemisch
umfassend ein überkritisches Fluid und eine darin gelöste Substanz plötzlich entspannt.
Wesentlich ist hierbei die Löslichkeit der Substanz in dem überkritischen Fluid, welches
die Anwendbarkeit dieses Verfahrens begrenzt. Bei einer geringen Löslichkeit der Substanz
werden sehr große Gasmengen beim Entspannen der Mischung freigesetzt. Eine nähere
Erläuterung dieses Verfahrens mit weiteren Nachweisen ist in
Gamse et al., Chemie Ingenieur Technik 77 (2005), No. 6, Seiten 669 bis 679 dargestellt.
[0004] Die Problematik der geringen Löslichkeit vieler Substanzen in überkritischen Gasen
wird durch das GAS-Verfahren (Gas Anti Solvent) umgangen. Bei GAS-Verfahren wird zunächst
eine Lösung der Substanz bzw. Substanzen hergestellt, die in die Partikelform überführt
werden soll. Zu dieser verdünnten Lösung wird ein gasförmiges oder überkritisches
Fällungsmittel hinzugegeben. Hierdurch fällt die Lösungskapazität des Lösungsmittels
ab, so dass sich durch die schlagartige Übersättigung feinste Partikel bilden. Diese
Verfahren wurden insbesondere
von Gamse et al., Chemie Ingenieur Technik 77 (2005), No. 6, Seiten 669 bis 679 und
Tom, J.W.; Lim, G.B.; Debendetti, P.G.; Prod'homme, R.K.Supercritical Fluid Engineering
Science, Washington DC 1993: Brennecke, J.F.; Kiran, E.; American Chemical Society:
1993, dargelegt.
[0006] Die zuvor beschriebenen Verfahren, die mit Hochdruck arbeiten, insbesondere die RESS-,
GAS und/oder PGSS-Verfahren benötigen oft hohe Mengen an Energie. Des Weiteren werden
vielfach teuere und für bestimmte Zwecke unerwünschte Lösungsmittel eingesetzt. Darüber
hinaus treten vielfach hohe Prozesstemperaturen auf, die wiederum mit einem hohen
Energiebedarf verbunden sind. Aufgrund der Druckbedingungen und Prozesstemperaturen
können chemisch instabile Verbindungen vielfach nicht mit diesen Verfahren verarbeitet
werden. Darüber hinaus sind diese Verfahren in der Durchführung mitunter unflexibel
und vielfach auf eine bestimmte Partikelgröße beschränkt. Ein Hauptnachteil besteht
in dem hohen apparativen Aufwand, der zur Durchführung notwendig ist. Die eingesetzten
Anlagen sind häufig sehr wartungsintensiv und verursachen hohe Investitionskosten.
Darüber hinaus erfordern die hohen Prozessdrücke zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen.
[0007] Bei der Koazervation werden die Partikel durch Fällung aus einer Lösung von Polymer
und niedermolekularer Substanz gebildet.
[0008] Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen einfacher und komplexer Koazervation, sowie
zwischen wässriger und organischer Phasentrennung (
R. Arshady, "Microspheres and microcapsules - A survey of manufacturing techniques,
Part III: Coacervation", Polymer Engineering and Science 30 (1990) 905ff). Bei der einfachen Koazervation kommt eine kolloidale Komponente, z. B. Gelatine,
und bei der komplexen Koazervation zwei gegensätzlich geladene kolloidale Komponenten,
z.B. Gelatine und Gum Arabicum, zum Einsatz. Das Prinzip der Koazervation besteht
darin, dass z.B. eine wässrige Gelatinelösung durch Zugabe von Ethanol in ein Zweiphasen-System
überführt wird, das aus einer Gelatine-reichen (Koazervat) und eine Gelatine-armen
Phase besteht.
[0009] Dieses Verfahren wurde unter anderem von
R. Arshady, "Microspheres and microcapsules - A survey of manufacturing techniques,
Part III: Coacervation", Polymer Engineering and Science 30 (1990) 905ff. ;
Jain, R.A. The manufacturing techniques of various drug loaded biodegradable poly(lactide-co-glycolide)
(PLGA) devices. Biomaterials 2000, 21 (23), 2475-2490;
Jung, J.; Perrut, M. Particle design using supercritical fluids: Literature and patent
survey. Journal of Supercritical Fluids 2001, 20 (3), 179-219; und
Subramaniam, B.; Rajewski, R.A.; Snavely, K. Pharmaceutical processing with supercritical
carbon dioxide. Journal of Pharmaceutical Sciences 1997, 86 (8), 885- 890 beschrieben. Bei diesem Verfahren ist ebenfalls die Verwendung von Lösungsmitteln,
die aufwendig abgetrennt werden müssen, von Nachteil. Darüber hinaus ist der Fällungsprozess
kritisch, so dass Schwierigkeiten im Hinblick auf die gewünschten Partikelgrößen und
die gewünschten Partikelgrößenverteilungen auftreten können.
[0010] Darüber hinaus können Mikropartikel, die im Allgemeinen Wachse als Verkapselungsmaterial
aufweisen, durch so genannte Schmelzdispersionsverfahren erhalten werden. Hierbei
wird ein Wirkstoff in einer Wachsschmelze dispergiert oder gelöst. Die erhaltene Schmelze
wird anschließend in einer externen Phase emulgiert und abgekühlt. Derartige Verfahren
sind unter anderem in
C. M. Adeyeye, J. C. Price, Pharmaceutical Research, 1991, Vol. 8, No. 11, 1377-1383;
A. Paradkar et al., AAPS PharmSciTech 2003, 4 (4) Article 65;
A. Raziel, "Wax Microemboli Tailored for Therapeutic Embolization" AJR 134, February
1980, 404-405;
S. Benita et al., Journal of Pharmaceutical Sciences, Vol. 75, No. 9, September 1986,
847-851;
N. Mani, Drug Development and Industrial Pharmacy 2004, Vol. 30, No. 1, 83-93; und
N. Mani et al, J. Microencapsulation 2004, Vol. 21, No. 2, 125-135 dargelegt. Allerdings finden sich hierin keine Hinweise auf die Verwendung von polymeren
Matrixmaterialien.
[0011] Ähnliche Verfahren, die unter Verwendung von Polymeren als Matrixphase arbeiten,
werden in
DE 39 16 020;
WO 97/15389 und
E. Mathiowitz, R. Langer, Journal of Controlled Release, 1987, Vol. 5, 13-22 beschrieben. Allerdings werden vielfach sehr breite Partikelverteilungen erhalten,
wobei die Teilchengröße vielfach nur sehr schwer auf ein vorgegebenes Ziel eingestellt
werden kann. So wird insbesondere in
DE 39 16 020 dargelegt, dass das Verfestigen der Polymerschmelze durch Eingießen in kaltes Wasser
zu einer sehr breiten Partikelgrößenverteilung führt. Gemäß
WO 97/15389 werden unterschiedliche kontinuierliche Phasen eingesetzt, um die Partikel zu erhalten,
wobei wässrige Phasen vielfach zur Bildung von Aggregaten und einer schlechten Partikelform
führen. Gemäß der von Mathiowitz dargelegten Lehre wird eine hydrophobe Phase eingesetzt,
wobei insbesondere Cyclohexan zur Isolierung der erhaltenen Partikel eingesetzt wird.
Kontinuierliche Verfahren werden in diesen Druckschriften nicht beschrieben. Darüber
hinaus finden sich in diesen Druckschriften keine Hinweise auf Möglichkeiten die Partikelgrößenverteilung
zu minimieren oder die Größe der Partikel auf einen vorgegebenen Zielbereich einzustellen.
[0012] Die Sprühtrocknung ist ein kontinuierlich durchführbares Verfahren zur Trocknung
von Lösungen, Suspensionen oder pastösen Massen. Dieses Verfahren ist weithin bekannt,
wobei Anlagen zur Durchführung des Verfahrens kommerziell erhältlich sind. Im Allgemeinen
wird Mittels einer Düse (durch Flüssigkeitsdruck oder Pressluft bzw. Inertgas betrieben)
oder rotierenden Sprühscheiben (4000-50000 U/min) das zu trocknende Gut in einen Heißluftstrom
(Temperaturen je nach Apparatur bis zu 220°C) eingebracht, der es in Bruchteilen einer
Sekunde zu einem feinen Pulver trocknet. Die Heißluft kann in Richtung mit dem Sprühstrahl
oder gegen den Sprühstrahl strömen (Gleichstrom-, Gegenstromverfahren), je nach Bauart
oder Verwendungszweck. Die Sprüheinrichtung befindet sich am oberen Teil eines Sprühturms,
das anfallende Trockengut wird meist durch einen Zyklonabscheider vom Luftstrom getrennt
und kann dort entnommen werden. Problematisch an diesem Verfahren ist neben dem Energieverbrauch
ebenfalls die Erzielung von bestimmten Partikelgrößen und Partikelgrößenverteilungen,
da die Partikel während des Herstellungsverfahrens zur Aggregation neigen. Des Weiteren
wird vielfach nur eine unzureichende Schutzwirkung erzielt, da die erhaltene Oberfläche
sehr rau ist. Ferner sind die Temperaturen während des Sprühens sehr hoch, da die
Viskosität der Zusammensetzung relativ gering sein muss, um kleine Partikel zu erhalten.
Daher eignet sich dieses Verfahren nicht zur Verarbeitung von temperaturempfindlichen
Substanzen. Die Zugabe von Lösungsmitteln zur Verringerung der Viskosität führt wiederum
zu den zuvor genannten Problemen, wobei eine Explosionsgefahr hinzukommt, falls organische
Lösungsmittel eingesetzt werden.
[0013] Darüber hinaus sind Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln bekannt, bei denen
zunächst eine Lösung aus zwei oder mehr Substanzen, beispielsweise einem Polymer und
einer zu verkapselnden Substanz hergestellt wird. Anschließend wird das Lösungsmittel
verdampft. In einem nachfolgenden Schritt wird die getrocknete Zusammensetzung zu
Mikropartikeln vermahlen (vgl.
WO 05/072702,
WO 04064752,
DE 10061932,
WO 00/72830,
EP 914095,
WO 97/42940 und
Gamse et al., Chemie Ingenieur Technik 77 (2005), No. 6, Seiten 669 bis 679). Nachteilig an diesen Verfahren ist insbesondere die Erzielung von bestimmten Partikelgrößen
und Partikelgrößenverteilungen. Des Weiteren wird vielfach nur eine unzureichende
Schutzwirkung erzielt, da unregelmäßige Partikel mit einer rauen Oberfläche erhalten
werden, wobei vielfach keine geschlossene Hülle um den Wirkstoff gebildet wird. Des
Weiteren neigen viele Partikel zum Agglomerieren, wobei diese Neigung durch elektrostatische
Aufladung während des Zerkleinerns verstärkt wird. Eine Zugabe von unerwünscht hohen
Additivmengen, um diese Agglomeration zu vermeiden, ist im Allgemeinen erforderlich.
Weiterhin erfordert das Mahlen eine hohe Energie, wobei das Mahlwerk an sich sehr
heiß werden kann, so dass die Partikel partiell schmelzen und agglomerieren können.
Hierbei können empfindliche chemische Substanzen abgebaut werden. Daher können instabile
Substanzen wie Vitamine, Aromen etc. mit Mahlverfahren nur schwer verkapselt oder
formuliert werden. Des Weiteren werden aus den zuvor genannten Gründen im Allgemeinen
Partikel erhalten, die ein verbesserungsbedürftiges Freisetzungsverhalten der zu verkapselnden
Substanz aufweisen.
[0014] In Anbetracht des Standes der Technik ist es nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung
Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln zur Verfügung zu stellen, die besonders
einfach, kostengünstig und energiesparend durchgeführt werden können. Ein besonderes
Problem bestand insbesondere darin ein Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln
zu schaffen, das ohne hohen apparativen Aufwand und ohne die Verwendung von gesundheitlich
bedenklichen Lösungsmitteln ausgeführt werden kann. Eine weitere Aufgabe kann darin
gesehen werden, ein Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln anzugeben, das insbesondere
mit empfindlichen Substanzen durchgeführt werden kann, ohne dass die Substanzen chemisch
verändert werden. Ferner sollten die durch erfindungsgemäße Verfahren erhältlichen
Mikropartikel eine hohe Haltbarkeit aufweisen, wobei insbesondere die zu verkapselnden
Substanzen über einen langen Zeitraum gelagert werden können sollten, ohne dass eine
chemische Veränderung auftritt. Des Weiteren sollten die erhaltenen Mikropartikel
eine hohe Scherstabilität sowie ein vorteilhaftes Freisetzungsprofil aufweisen. Hierbei
sollte die zu verkapselnde Substanz, je nach Anwendung, über einen besonders langen
Zeitraum oder innerhalb eines kurzen Zeitraums freigesetzt werden können, wobei die
Freisetzung durch externe oder interne Auslösemechanismen gesteuert werden können
sollte. Weiterhin war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
durch das besonders einheitliche Mikropartikel mit einer vorgegebenen Partikelgröße
und Partikelgrößenverteilung erhalten werden können.
[0015] Gelöst werden diese sowie weitere nicht explizit genannte Aufgaben, die jedoch aus
den hierin einleitend diskutierten Zusammenhängen ohne weiteres ableitbar oder erschließbar
sind, durch ein Verfahren mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Zweckmäßige Abwandlungen
der erfindungsgemäßen Verfahren werden in Unteransprüchen unter Schutz gestellt. Darüber
hinaus sind Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Gegenstand dieser
Anmeldung, wobei die Ansprüche 9 bis 11 eine Lösung der zugrunde liegenden Aufgabe
darlegen.
[0016] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln
umfassend die Schritte
a) Herstellen einer Polymerschmelze umfassend mindestens ein Trägerpolymer und mindestens
eine zu verkapselnde Substanz,
b) Einleiten der Polymerschmelze in eine zweite flüssige Phase, in der das Trägerpolymer
schwer löslich ist, wobei die zweite flüssige Phase eine Verfestigungstemperatur aufweist,
die unterhalb der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers liegt,
c) Dispergieren der Polymerschmelze in der zweiten flüssigen Phase bei einer Temperatur,
die größer oder gleich der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers ist und
d) Verfestigen der in der zweiten flüssigen Phase dispergierten Polymerschmelze durch
Abkühlen der zweiten flüssigen Phase auf eine Temperatur unterhalb der Verfestigungstemperatur
des Trägerpolymers durch Zuleiten einer Kühlflüssigkeit in einem Mischventil.
[0017] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird ein Verfahren zur Herstellung von Mikropartikeln
zur Verfügung gestellt, das besonders einfach, kostengünstig und energiesparend durchgeführt
werden kann.
[0018] Zugleich lassen sich durch die erfindungsgemäßen Verfahren eine Reihe weiterer Vorteile
erzielen. Hierzu gehört unter anderem, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren die
Herstellung von Mikropartikeln ohne hohen apparativen Aufwand und ohne die Verwendung
von gesundheitlich bedenklichen Lösungsmitteln gelingt. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren können insbesondere besonders einheitliche Mikropartikel mit einer vorgegebenen
Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung erhalten werden. Hierbei ist das Verfahren
besonders flexibel. So können mit einer Anlage sowohl kleine als auch große Partikel
mit einer jeweils relativ engen Partikelgrößenverteilung hergestellt werden. Ferner
können Mikropartikel gebildet werden, die pulverförmige und/oder flüssige zu verkapselnde
Substanzen aufweisen. Des Weiteren können die zu verkapselnden Substanzen auch im
Trägerpolymer löslich sein oder ein Lösungsmittel für das Trägerpolymer darstellen.
Weiterhin können die zu verkapselnden Substanzen in Wasser löslich oder unlöslich
sein. Darüber hinaus kann das Verfahren bei relativ geringen Temperaturen durchgeführt
werden, so dass temperatursensitive niedermolekulare Substanzen verkapselt und das
Verfahren mit einem geringen Energiebedarf ausgeführt werden kann. Darüber hinaus
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit einem hohen Durchsatz durchgeführt
werden, so dass in kurzer Zeit große Mengen an Mikropartikeln gebildet werden können.
Durch das vorliegende Verfahren können die Mikropartikel kontinuierlich gebildet werden.
Des Weiteren können auch Mikropartikel erhalten werden, die empfindliche Substanzen
aufweisen. Ferner kann das Verfahren ohne große Mengen an gesundheitlich bedenklichen
Lösungsmitteln ausgeführt werden, die abgetrennt oder aufbereitet werden müssen. Die
durch das vorliegende Verfahren erhältlichen Mikropartikel können ein hervorragendes
Freisetzungsprofil der zu verkapselnden Substanz aufweisen, wobei sowohl eine Freisetzung
über einen besonders langen Zeitraum als auch eine kurzzeitige Freisetzung nach Initiierung
eines Freisetzungsmechanismus realisiert werden können. Die Mikropartikel können empfindliche
Substanzen über einen besonders langen Zeitraum sicher lagern, wobei beispielsweise
oxidationsempfindliche Substanzen vor einer oxidativen Zersetzung geschützt werden
können. Darüber hinaus können die erfindungsgemäß erhältlichen Mikropartikel eine
hohe Scherstabilität aufweisen. Hierdurch können die erfindungsgemäß erhältlichen
Mikropartikel besonders einfach und problemlos verarbeitet werden. Ferner können durch
das erfindungsgemäße Verfahren Mikropartikel erhalten werden, die auf bestimmte Bedürfnisse
abgestimmt sind. So können Mikropartikel mit den unterschiedlichsten Freisetzungsmechanismen
erhalten werden. Hierzu gehören unter anderem Mechanismen, die auf einem enzymatischen
Abbau des Trägerpolymers oder einer pHselektiven Öffnung des Trägerpolymers basieren;
temperatur- bzw. lösungsmittelgesteuerte Vorgänge, Einwirkung von Energie auf die
Mikropartikel, zum Beispiel Bestrahlung der Partikel mit elektromagnetischer Strahlung,
Bestrahlung mit Ultraschall und/oder Einwirkung von Scherkräften. Darüber hinaus können
durch das erfindungsgemäße Verfahren Partikel erhalten werden, die einen hohen Anteil
an zu verkapselnder Substanz aufweisen. Die Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfordern hierbei im Allgemeinen nur sehr geringe Investitions- und Betriebskosten,
da die Anlagen auch bei Normaldruck betrieben werden können und vielfach keine explosiven
Gemische gebildet werden, wobei im Allgemeinen auf den Einsatz von gesundheitlich
bedenklichen Stoffen verzichtet werden kann. Beim Betrieb benötigen die Anlagen im
Allgemeinen nur geringe Mengen an Energie. Darüber hinaus weisen die Anlagen vielfach
eine geringe Komplexität auf, so dass die Wartungskosten niedrig sind und die Anlagen
einfach und sicher gesteuert werden können.
[0019] Durch das erfindungsgemäße Verfahren sind Mikropartikel erhältlich. Der Begriff Mikropartikel
ist in der Fachwelt bekannt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden hierunter
vorzugsweise Präparate verstanden, in der eine zu verkapselnde Substanz bevorzugt
durch eine nicht kovalente Weise mit dem Trägerpolymer verbunden ist. Dies kann beispielsweise
durch ionische oder polare Wechselwirkungen oder durch Van-der-Waals Kräfte erfolgen.
[0020] Aufgrund der Wechselwirkung von Trägerpolymer und zu verkapselnder Substanz können
sich die Mikropartikel von einer konventionellen Mischung dieser Komponenten unterscheiden.
[0021] Diese Wechselwirkung kann auf bekannte Weise gemessen werden. Je nach niedermolekularer
Substanz sind hierfür vielfach spektroskopische Methoden geeignet. Beispielsweise
können teilweise Verschiebungen im Infrarotspektrum beobachtet werden.
[0022] Des Weiteren können die erfindungsgemäßen Mikropartikel gegenüber einer konventionellen
Mischung eine verzögerte Freisetzung der niedermolekularen Substanz in ein Medium
zeigen, welches von der zu verkapselnden Substanz des Präparats verschieden ist. Die
verzögerte Freisetzung kann gemäß der von Smirnova, I.; Suttiruengwong, S.; Arlt,
W. "Feasibility study of hydrophilic and hydrophobic silica aerogels as drug delivery
systems"; Journal of Non-Crystalline Solids (2004) 54-60, beschriebenen Verfahren
gemessen werden.
[0023] Im Allgemeinen beträgt der Zeitunterschied, um eine identische Konzentration der
niedermolekularen Substanz in dem Medium zu erhalten, in das die niedermolekulare
Substanz freigesetzt wird, mindestens 1 Minute, bevorzugt mindestens 5 Minuten. Hierbei
bezieht sich dieser Zeitunterschied auf die Messung von Mikropartikeln, die gemäß
der vorliegenden Erfindung erhältlich sind, und die Messung einer konventionellen
Mischung dieser Komponenten unter identischen Bedingungen, wobei diese Messung so
ausgeführt wird, dass eine verzögerte Freisetzung vorliegt. Der Begriff "verzögerte
Freisetzung" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Messung nicht unter Bedingungen
durchgeführt wird, unter denen die Mikropartikel die zu verkapselnde Substanz möglichst
schnell freisetzen. Dementsprechend sollte das Medium kein Lösungsmittel für das Trägerpolymer
darstellen, das als Komponente der Mikropartikel dient. Des Weiteren sollten die Messungen
bei Temperaturen durchgeführt werden, die unterhalb der Verfestigungstemperatur des
Trägerpolymeren liegt. Diese Bedingungen sind dem Fachmann bei Kenntnis dieser Anmeldung
geläufig. Die Werte der konventionellen Mischung können auch durch getrennte Zugabe
der Komponenten ermittelt werden.
[0024] Nach einer besonderen Ausführungsform liegen die Mikropartikel verkapselt vor, wobei
der Begriff "Verkapselung" in der Fachwelt bekannt ist. Im verkapselten Präparat kann
beispielsweise die zu verkapselnde Verbindung in einer Hülle eingebettet werden, die
Trägerpolymer umfasst. Dies kann beispielsweise durch eine Matrixverkapselung und/oder
eine Kern-Hülle-Verkapselung erfolgen.
[0025] Unter dem Begriff Matrixverkapselung werden Verfahren verstanden, durch die insbesondere
Präparate erhältlich sind, die eine oder mehrere verkapselte Verbindungen umfassen,
die in einem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verkapselungsmaterial verteilt
vorliegen. Hierbei kann das verkapselte Material so fein verteilt sein, dass eine
homogene Mischung aus Hüllmaterial und Kernmaterial vorliegt. Kern-Hülle-Verkapselung
bezeichnet Verfahren, durch die Präparate mit einem oder mehreren Kernen und einer
oder mehreren Hüllen erhältlich sind. Die Hülle umfasst vorzugsweise Trägerpolymere.
[0026] Die Form der Partikel ist an sich unkritisch, wobei die Partikel jedoch vorzugsweise
eine sphärische Form aufweisen.
[0027] Der Begriff sphärisch bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass die Partikel
vorzugsweise eine kugelförmige Gestalt aufweisen, wobei dem Fachmann offensichtlich
ist, dass aufgrund der Herstellungsmethoden auch Partikel mit anderer Gestalt enthalten
sein können, oder dass die Form der Partikel von der idealen Kugelgestalt abweichen
kann.
[0028] Dementsprechend bedeutet der Begriff sphärisch, dass das Verhältnis von der größten
Ausdehnung der Partikel zur geringsten Ausdehnung maximal 4, vorzugsweise maximal
2 beträgt, wobei diese Ausdehnungen jeweils durch den Schwerpunkt der Partikel gemessen
werden. Vorzugsweise sind mindestens 70, besonders bevorzugt mindestens 90 %, bezogen
auf die Zahl der Partikel, sphärisch.
[0029] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung können die Mikropartikel
vorzugsweise eine Größe im Bereich von 1 bis 1000 µm, insbesondere bevorzugt 3 bis
800 µm, besonders bevorzugt 7 bis 700 µm und ganz besonders bevorzugt 10 bis 500 µm
aufweisen. Diese Größe bezieht sich auf das Zahlenmittel der Partikel, wobei die größte
Ausdehnung der Partikel zu wählen ist. Diese Größen können über mikroskopische Aufnahmen
ermittelt werden.
[0030] Des Weiteren weisen bevorzugte Mikropartikel eine besonders enge Partikelgrößenverteilung
auf. So liegen bevorzugt mindestens 80 Gew.-% der Partikel innerhalb eines Größenbereichs
von höchstens 200 µm, vorzugsweise höchstens 100µm, besonders bevorzugt höchstens
50 µm.
[0031] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen vorzugsweise 90%
der Partikel eine Größe im Bereich von 1 bis 1000 µm, insbesondere bevorzugt 3 bis
800 µm, besonders bevorzugt 7 bis 700 µm und ganz besonders bevorzugt 10 bis 500 µm
auf.
[0032] Je nach Anwendungsgebiet kann dementsprechend eine vorgegebene Partikelgröße bei
einer engen Partikelgrößenverteilung hergestellt werden. So können bestimmte Mikropartikel
eine Größe im Bereich von 5 µm bis 200 µm, vorzugsweise im Bereich von 10 µm bis 60
µm liegen, wobei dieser Größenbereich insbesondere bei kosmetischen Anwendungen Interesse
finden kann. Andere Mikropartikel können hingegen eine Größe im Bereich von 150 µm
bis 750 µm, bevorzugt 250 µm bis 500 µm aufweisen, wobei diese Größe insbesondere
im Bereich der Aroma- oder Geschmacksstoffe Anwendung finden kann, falls eine Freisetzung
über eine mittlere Zeitdauer erwünscht ist. Falls eine längere Freisetzungszeit erwünscht
ist, können größere Mikropartikel eingesetzt werden, die vorzugsweise eine Größe im
Bereich von 450 µm bis 1000 µm, besonders bevorzugt 800 µm bis 1000 µm aufweisen können.
Des Weiteren können die größeren Mikropartikel auch Anwendung finden, falls beispielsweise
das Problem von Stäuben vermindert werden soll.
[0033] Die zu verkapselnden Substanzen können aus den erfindungsgemäß erhältlichen Mikropartikeln
auf eine gewünschte Weise freigesetzt werden. Beispielsweise kann ein enzymatischer
Abbau eingesetzt werden, um die niedermolekulare Substanz freizusetzen. Hierbei kann
der Freisetzungszeitraum durch die Abbaurate gesteuert werden.
[0034] Weiterhin kann die Freisetzung über eine Änderung des pH-Wertes, der Temperatur,
und der Art des Mediums gezielt gesteuert werden. Ferner kann eine gezielte Freisetzung
durch die Einwirkung von Energie auf die Mikropartikel, zum Beispiel Bestrahlung der
Partikel mit elektromagnetischer Strahlung, Bestrahlung mit Ultraschall und/oder Einwirkung
von Scherkräften erfolgen. Diese Freisetzungsmechanismen können einzeln oder in Kombination
von zwei, drei oder mehr dieser Methoden eingesetzt werden.
[0035] Die Art des Mediums kann beispielsweise über die Zugabe von Lösungsmittel geändert
werden.
[0036] Als Lösungsmittel zur Variation des Mediums können unter anderem Wasser, Alkohole
wie Ethanol oder Isopropanol komprimiertes CO
2, komprimiertes Propan, Tetrahydrofuran, Toluol, Aceton, Benzoylperoxid, wässerige
HCl-Lösungen, Hexan, Essigsäure, Ethandiol, Dichlormethan, Dichlorethan oder ionische
Flüssigkeiten eingesetzt werden.
[0037] Beispielsweise kann die Wirkstofffreisetzung insbesondere über die Dicke der Trägerpolymerhülle,
die die niedermolekulare Substanz bzw. den Wirkstoff umgibt, und/oder den Funktionalisierungsgrad
/ Hydrophobisierungsgrad bzw. die Hydroxyzahl des Trägerpolymers gesteuert werden.
Die Dicke der Polymerhülle kann über eine erfindungsgemäße Variation der Herstellungsparameter
gezielt eingestellt werden. So kann ein hoher Anteil an Trägerpolymer in den Mikropartikeln
zu einer dickeren Polymerhülle und vielfach auch zu scherstabileren Partikeln führen,
die erst bei einer hohen Energieeinwirkung die zu verkapselnden Substanzen freisetzen.
Ähnlich führen Partikel mit einem hohen Anteil an Trägerpolymer vielfach zu einer
Freisetzung über einen längeren Zeitraum, falls die Freisetzung über eine Variation
des Lösungsmittels oder über einen enzymatischen Abbau erfolgt. Ähnlich kann die Morphologie
der Partikel einen Einfluss auf das Freisetzungsprofil haben, die unter anderem über
die Verteilung der zu verkapselnden Substanz in der Polymerschmelze beeinflusst werden
kann.
[0038] Der Freisetzungszeitraum ist umso größer, je dicker die Trägerpolymerhülle ist. Die
Dicke der Trägerpolymerhülle lässt sich insbesondere durch Erhöhung der Polymerkonzentration
in der Ausgangsmischung (vorzugsweise bestehend aus mindestens einem hyperverzweigten
Polymer und einer niedermolekularen Substanz) vergrößern.
[0039] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Polymerschmelze hergestellt. Der
Begriff Polymerschmelze bezeichnet einen fließfähigen Zustand einer Zusammensetzung,
die mindestens ein Trägerpolymer und mindestens eine zu verkapselnde Substanz umfasst.
Vorzugsweise liegt die Viskosität der Polymerschmelze im Bereich von 50 mPa*s bis
5000 Pa*s , besonders bevorzugt im Bereich von 100 mPa*s bis 1000 Pa*s, wobei diese
Größe mittels Rotationsviskosimetrie bestimmt werden kann. Der fließfähige Zustand
ist hierbei unter anderem von der Temperatur abhängig, so dass viele bekannte Trägerpolymere
durch Erhitzen in eine Polymerschmelze überführt werden können. Bevorzugt werden die
zuvor genannten Viskositätsbereiche der Polymerschmelze bei einer Temperatur im Bereich
von 10 bis 200 °C, besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 150 °C gemessen. Gemäß
einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Viskosität der Polymerschmelze
im Bereich von 100 mPa*s bis 1000 Pa*s, insbesondere 100 mPa*s bis 100 Pa*s, liegen,
wobei diese Größe mittels Rotationsviskosimetrie bei 110°C und 30 s
-1 zwischen zwei 20 mm Platten gemessen werden kann.
[0040] Die erfindungemäß herzustellende Polymerschmelze umfasst mindestens ein Trägerpolymer.
Die Art des Trägerpolymeren ist von der Anwendung der Mikropartikel abhängig, wobei
im Prinzip jedes bekannte Polymer eingesetzt werden kann. Der Begriff Trägerpolymer
dient im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere zur Abgrenzung der als Schutzpolymer
verwendeten Verbindungen gegenüber der zu verkapselnden Substanz, die ebenfalls ein
Polymer sein kann. Vorzugsweise bildet das Trägerpolymer die Matrixphase, in der die
zu verkapselnde Substanz verteilt wird.
[0041] Bevorzugte Trägerpolymere weisen eine Schmelztemperatur oder eine Glasübergangstemperatur
von mindestens -30°C, bevorzugt mindestens -10 °C, besonders bevorzugt mindestens
0°C, insbesondere mindestens 25°C, besonders bevorzugt mindestens 35 °C und ganz besonders
bevorzugt mindestens 40°C auf. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
kann die Schmelztemperatur oder die Glasübergangstemperatur des Trägerpolymers vorzugsweise
höchstens 150°C, insbesondere bevorzugt höchstens 100°C, besonders bevorzugt höchstens
80°C und ganz besonders bevorzugt höchstens 60°C betragen. Die Schmelztemperatur oder
die Glasübergangstemperatur kann mittels Differential Scanning Calorimetry (DSC) erfolgen,
z.B. mit dem Apparat Mettler DSC 27 HP und einer Heizrate von 10°C/min. Hierbei ist
festzuhalten, dass amorphe Polymere im Allgemeinen lediglich eine Glasübergangstemperatur
aufweisen, wohingegen kristalline Polymere eine Schmelztemperatur zeigen. Teilkristalline
Polymere können sowohl eine Glasübergangstemperatur als auch eine Schmelztemperatur
zeigen, wobei in diesem Fall die Temperatur ausschlaggebend ist, bei der die Partikel
keine Agglomeration zeigen. Falls die Oberfläche im Wesentlichen kristallin ist, so
ist der Schmelzpunkt dieser Bestandteile entscheidend.
[0042] Vorzugsweise weisen die Trägerpolymere ein Molekulargewicht von mindestens 1000 g/mol,
besonders bevorzugt mindestens 5000 g/mol und ganz besonders bevorzugt mindestens
10000 g/mol auf. Vorzugsweise beträgt das Molekulargewicht höchstens 10000000 g/mol,
besonders bevorzugt höchstens 700000 g/mol und ganz besonders bevorzugt höchstens
500000 g/mol. Diese Größe bezieht sich auf das Gewichtsmittel des Molekulargewichts
(Mw), welches mittels Gelpermationschromatographie gemessen werden kann.
[0043] Die Polydispersität Mw/Mn bevorzugter Trägerpolymere liegt vorzugsweise im Bereich
von 1,01 bis 10,0, besonders bevorzugt im Bereich von 1,10 bis 5,0 und ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 3,0, wobei das Zahlenmittel des Molekulargewichts
(Mn) ebenfalls durch GPC erhalten werden kann.
[0044] Die Viskosität des Trägerpolymeren liegt vorzugsweise im Bereich von 50 mPa*s bis
1000 Pa*s, besonders bevorzugt im Bereich von 100 mPa*s bis 100 Pa*s, wobei diese
Größe mittels Rotationsviskosimetrie bei 110°C und 30 s
-1 zwischen zwei 20 mm Platten gemessen werden kann. Diese Viskosität kann im Allgemeinen
ohne Lösungsmittel bestimmt werden.
[0045] Gemäß einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein hydrophiles Polymer
als Trägerpolymer eingesetzt werden.
[0046] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "hydrophil" die Eigenschaft
verstanden, dass das Polymer in der Lage ist, einen hohen Anteil an Wasser aufzunehmen.
Gemäß einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das hydrophile Polymer
in Wasser löslich. Vorzugsweise beträgt die Löslichkeit in Wasser bei 90°C mindestens
10 Massenprozent, besonders bevorzugt mindestens 20 Massenprozent. Die Messung kann
gemäß der sogenannten Kolbenmethode erfolgen, wobei die Wasserlöslichkeit der reinen
Substanz gemessen wird.
[0047] Bei dieser Methode wird die Substanz (Feststoffe müssen pulverisiert werden) bei
einer Temperatur in Wasser aufgelöst, die leicht über der Prüftemperatur liegt. Wenn
die Sättigung erreicht ist, wird die Lösung abgekühlt und bei der Prüftemperatur gehalten.
Die Lösung wird gerührt, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Alternativ kann die Messung
unmittelbar bei der Prüftemperatur durchgeführt werden, wenn durch entsprechende Probenahme
gesichert ist, dass das Sättigungsgleichgewicht erreicht ist. Dann wird die Konzentration
der Prüfsubstanz in der wässrigen Lösung, die keine ungelösten Substanzteilchen enthalten
darf, mit einer geeigneten Analysenmethode bestimmt.
[0048] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann ein hydrophobes Polymer als
Trägerpolymer eingesetzt werden. Die Wasserlöslichkeit eines hydrophoben Trägerpolymers
beträgt vorzugsweise höchstens 10 Massenprozent, besonders bevorzugt höchstens 7 Massenprozent
und ganz besonders bevorzugt höchstens 5 Massenprozent, gemessen nach der zuvor dargelegten
Kolbenmethode bei 40°C.
[0049] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt Trägerpolymere
eingesetzt, die eine Zulassung gemäß Community Register of Feed Additives pursuant
to Regulation (EC) No 1831/2003, Rev. 4 Status: Released 29 May 2006 aufweisen.
[0050] Nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können vorzugsweise
Trägerpolymere eingesetzt werden, die eine Zulassung gemäß FDA (Food and Drug Administration)
aufweisen.
[0051] Zu den bevorzugten Trägerpolymeren gehören Polyester, beispielsweise Polyethylenterephthalate
oder Polybutylenterephthalate; Polyacrylate, beispielsweise Polymethylmethacrylate;
Polyamide; Polyvinylalkohole; Polyethylenglykole; hochverzweigte Polymere, insbesondere
Dendrimere sowie hyperverzweigten Polymere und/oder Biopolymere. Diese Polymere können
als Homopolymere oder als Copolymere eingesetzt werden, wobei die Copolymere einen
hohen Anteil an Wiederholungseinheiten aufweisen, die in den zuvor dargelegten Polymeren
enthalten sind. Ein hoher Anteil bedeutet, dass die Copolymere vorzugsweise mindestens
30 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens
80 Gew.-% an Wiederholungseinheiten aufweisen, die in den zuvor dargelegten Polymeren
enthalten sind. Des Weiteren können diese Polymere auch als Mischungen, so genannte
Blends von zwei der mehreren der zuvor dargelegten Homo- oder Copolymere eingesetzt
werden.
[0052] Polyacrylate sind in der Fachwelt bekannt. Hierunter werden Homopolymere oder Copolymere
auf Basis von Acrylaten verstanden. Diese Polymere weisen vorzugsweise mindestens
30 Gew.-%, insbesondere bevorzugt mindestens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens
80 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt mindestens 95 Gew.-% an Acrylaten auf. Der
Begriff Acrylat umfasst Acrylsäure oder Methacrylsäure sowie Monomere, die von Acrylsäure
oder Methacrylsäure abgeleitet sind. Zu diesen gehören insbesondere Ester dieser Säuren,
beispielsweise Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat, Hexylmethacrylat,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat und/oder Hexylacrylat. Hierbei können auch
Mischungen von zwei oder mehreren dieser Monomere eingesetzt werden. Bevorzugte Polyacrylate
sind unter der Handelsbezeichnung EUDRAGIT® kommerziell von der Firma Röhm® GmbH erhältlich.
[0053] Hochverzweigte, globulare Polymere werden in der Fachliteratur auch als "dendritische
Polymere" bezeichnet. Diese aus multifunktionellen Monomeren synthetisierten dendritischen
Polymere lassen sich in zwei unterschiedliche Kategorien einteilen, die "Dendrimere"
sowie die "hyperverzweigten Polymere" im engeren Sinne. Dendrimere besitzen einen
sehr regelmäßigen, radialsymmetrischen Generationenaufbau. Sie stellen monodisperse
globulare Polymere da, die - im Vergleich zu hyperverzweigten Polymeren - in Vielschrittsynthesen
mit einem hohen Syntheseaufwand hergestellt werden. Dabei ist die Struktur durch drei
unterschiedliche Areale charakterisiert: - dem polyfunktionellen Kern, der das Symmetriezentrum
darstellt,
- verschiedenen wohldefinierten radialsymmetrischen Schichten einer Wiederholungseinheit
(Generation) und - den terminalen Gruppen. Die hyperverzweigten Polymere im engeren
Sinne sind im Gegensatz zu den Dendrimeren polydispers und hinsichtlich ihrer Verzweigung
und Struktur unregelmäßig. Neben den dendritischen und linearen Einheiten treten -
im Gegensatz zu Dendrimeren - in hyperverzweigten Polymeren auch lineare Einheiten
auf.
[0054] Bezüglich der unterschiedlichen Möglichkeiten zur Synthese von Dendrimeren und hyperverzweigten
Polymeren im engeren Sinne sei auf
- a) Fréchet J.M.J., Tomalia D.A., Dendrimers and Other Dendritic Polymers, John Wiley
&Sons, Ltd., West Sussex, UK 2001 sowie
- b) Jikei M., Kakimoto M., Hyperbranched polymers: a promising new class of materials,
Prog. Polym. Sci., 26 (2001) 1233-1285 und/oder
- c) Gao C., Yan D., Hyperbranched Polymers: from synthesis to applications, Prog. Polym.
Sci., 29 (2004) 183-275 verwiesen, die hiermit als Referenzen eingeführt werden und als Teil der Offenbarung
der vorliegenden Erfindung gelten.
[0055] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff "hyperverzweigtes Polymer"
hochverzweigte Polymere verstanden, die sowohl die zuvor beschriebenen Dendrimere
als auch die zuvor dargelegten hyperverzweigten Polymeren im engeren Sinne umfassen.
Vorzugsweise können erfindungsgemäß die hyperverzweigten Polymere im engeren Sinne
eingesetzt werden, die polydispers und hinsichtlich ihrer Verzweigung und Struktur
unregelmäßig sind.
[0056] Die in diesen Druckschriften beschriebenen hyperverzweigten und hochverzweigten Polymere
sind auch im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugte Trägerpolymere. In diesem
Zusammenhang ist es bevorzugt, dass die hyperverzweigten Polymere mindestens 3 Wiederholungseinheiten
pro Molekül, vorzugsweise mindestens 10 Wiederholungseinheiten pro Molekül, ferner
bevorzugt mindestens 100 Wiederholungseinheiten pro Molekül, zudem bevorzugt mindestens
200 Wiederholungseinheiten und darüber hinaus bevorzugt mindestens 400 Wiederholungseinheiten
besitzen, die jeweils mindestens drei, bevorzugt mindestens vier Bindungsmöglichkeiten
aufweisen, wobei mindestens 3 dieser Wiederholungseinheiten, besonders bevorzugt mindestens
10 und darüber hinaus bevorzugt mindestens 20 jeweils über mindestens drei, bevorzugt
über mindestens vier Bindungsmöglichkeiten mit mindestens drei, bevorzugt mindestens
vier weiteren Wiederholungseinheiten verknüpft sind.
[0057] Verschiedentlich weisen die hyperverzweigten Polymere maximal 10000, vorzugsweise
maximal 5000 und besonders bevorzugt maximal 2500 Weiderholungseinheiten auf.
[0058] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das hochverzweigte Polymer mindestens
drei Wiederholungseinheiten auf, welche jeweils mindestens drei mögliche Bindungsmöglichkeiten
aufweisen, wobei mindestens drei dieser Wiederholungseinheiten mindestens zwei mögliche
Bindungsmöglichkeiten aufweisen.
[0059] Dabei wird unter dem Begriff "Wiederholungseinheit" vorzugsweise eine stets wiederkehrende
Struktur innerhalb des hyperverzweigten Moleküls verstanden. Unter dem Begriff "Bindungsmöglichkeit"
wird vorzugsweise diejenige funktionelle Struktur innerhalb einer Wiederholungseinheit
verstanden, mit der eine Verknüpfung zu einer anderen Wiederholungseinheit möglich
ist. Bezogen auf die vorstehend dargestellten Beispiele eines Dendrimers bzw. eines
hyperverzweigten Polymers ist die Wiederholungseinheit eine Struktur mit jeweils drei
Bindungsmöglichkeiten (X,Y,Z):

[0060] Die Verknüpfung der einzelnen Bindungseinheiten miteinander kann durch Kondensationspolymerisation,
durch radikalische Polymerisation, durch anionische Polymerisation, durch kationische
Polymerisation, durch Gruppentransferpolymerisation, durch koordinative Polymerisation
oder durch Ringöffnungspolymerisation erfolgen.
[0061] Die Art des hyperverzweigten Polymers ist im Allgemeinen unkritisch. So können hydrophile
und/oder hydrophobe hyperverzweigte Polymere eingesetzt werden. Hierzu gehören insbesondere
hyperverzweigte Polyester, hyperverzweigte Polyamide, hyperverzweigte Polyesteramide,
hyperverzweigte Polyamidoamine, hyperverzweigte Polypropylenamine und hyperverzweigte
Polyetherimide. Derartige Polymere sind an sich bekannt und vielfach beschrieben.
Diese Polymere können ionische funktionelle Gruppen enthalten. Derartige Polymere
sind unter anderem in
EP-A-0630389;
WO 97/06825;
J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1992 (Seiten 2459 - 2469); in
Macromolecules 1993, 26, Seiten 4617 - 4623;
US 5,041,516;
US 5,136,014;
US 5,183,862;
US 5,196,502;
US 5,225,522;
US 5,227,462;
US 5,362,843;
US 5,418,301;
WO 98/30604;
WO 2004/072153;
WO 00/065024;
WO 2005/034909;
WO 03/037383;
WO 00/06267;
WO 03/033027;
WO0056804A1;
WO 93/18079;
WO 93/17060;
EP 869984;
WO 00/59982 und in
Macromol. Biosci. 5 (2005) 662-668 beschrieben.
[0062] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein hydrophiles hyperverzweigtes
Polymer eingesetzt werden.
[0063] Das hydrophile hyperverzweigte Polymer weist vorzugsweise eine Hydroxyzahl im Bereich
von 400 bis 600 mg KOH/g, besonders bevorzugt im Bereich von 450 bis 550 mg KOH/g
auf. Diese Eigenschaft wird gemäß ASTM E222 gemessen. Hierbei wird das Polymer mit
einer definierten Menge an Essigsäureanhydrid umgesetzt. Nicht umgesetztes Essigsäureanhydrid
wird mit Wasser hydrolysiert. Anschließend wird die Mischung mit NaOH titriert. Die
Hydroxyzahl ergibt sich aus dem Unterschied zwischen einer Vergleichsprobe und dem
für das Polymer gemessenen Wert. Hierbei ist die Anzahl an Säuregruppen des Polymers
zu berücksichtigen.
[0064] Vorzugsweise weist ein erfindungsgemäß einzusetzendes hyperverzweigtes Polymer Polyestereinheiten
auf. Hyperverzweigte Polymere mit Polyestereinheiten sind insbesondere in
EP 0 630 389 dargelegt. Im Allgemeinen weist das hydrophile Polymer eine zentrale Einheit auf
die von einem Initiatormolekül mit mindestens 2, vorzugsweise mindestens 3 Hydroxygruppen
abgeleitet ist, und Wiederholungseinheiten auf die von Monomeren mit mindestens einer
Carbonylgruppe und mindestens 2 Hydroxygruppen abgeleitet sind.
[0065] Die Begriffe Initiatormolekül sowie Wiederholungseinheit sind in der Fachwelt weithin
bekannt. So können die erfindungsgemäß einzusetzenden hyperverzweigten Polymere beispielsweise
durch Polykondensation erhalten werden, wobei ausgehend von einem mehrwertigen Alkohol
zunächst die Carbonsäuregruppen der Monomere umgesetzt werden. Hierbei werden Estergruppen
gebildet. Da die Monomere mindestens 2 Hydroxygruppen umfassen, weist das Makromolekül
nach jeder Umsetzung mehr Hydroxygruppen auf, als vor der Umsetzung.
[0066] Vorzugsweise ist das Initiatormolekül ein aliphatisches Polyol, mit vorzugsweise
3, 4, 5, 6, 7 oder 8, besonders bevorzugt 3, 4 oder 5 Hydroxygruppen.
[0067] Besonders bevorzugt ist das Initiatormolekül ausgewählt aus Ditrimethylolpropan,
Ditrimethylolethan, Dipentaerythrit, Pentaerythrit, alkoxliertem Pentaerythrit, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan, alkoxyliertem Trimethylolpropan, Glycerin, Neopentylalkohol, Dimethylolpropan
und/oder 1,3-Dioxan-5,5-dimethanol.
[0068] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Wiederholungseinheiten
von Monomeren mit einer Carboxylgruppe und mindestens 2 Hydroxygruppen abgeleitet.
Zu diesen bevorzugten Monomeren gehören insbesondere Dimethylpropionsäure, α,α-Bis(hydroxymethyl)buttersäure,
α,α,α-Tris(hydroxymethyl)essigsäure, a,a-Bis(hydroxymethyl)valariansäure, α,α-Bis(hydroxy)propionsäure
und/oder 3,5-Dihydroxybenzoesäure.
[0069] Ganz besonders bevorzugt ist der hydrophile Kern durch Polymerisation von Dimethylolpropionsäure
erhältlich, wobei als Initiatormolekül besonders bevorzugt Ditrimethylolpropan, Trimethylolpropan,
ethoxyliertes Pentaerthrit, Pentaerthrit oder Glycerin eingesetzt wird.
[0070] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können auch hydrophobe hyperverzweigte
Polymere eingesetzt werden. Zu den hydrophoben hyperverzweigten Polymeren gehören
insbesondere die zuvor dargelegten hyperverzweigten Polymere mit einer geringen Wasserlöslichkeit.
[0071] Des Weiteren können hydrophobe hyperverzweigte Polymere beispielsweise aus den zuvor
beschriebenen hydrophilen hyperverzweigten Polymeren durch Hydrophobisierung erhalten
werden. Hierbei kann angenommen werden, dass diese hyperverzweigten Polymere einen
hydrophilen Kern und hydrophobe Endgruppen aufweisen, ohne dass hierdurch eine Beschränkung
erfolgen soll.
[0072] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der hydrophile Kern vorzugsweise ein
Molekulargewicht von mindestens 1500 g/mol, bevorzugt mindestens 2500 g/mol. Diese
Größe bezieht sich auf das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), welches mittels
Gelpermationschromatographie gemessen werden kann, wobei die Messung in DMF erfolgt
und als Referenz Polyethylenglykole eingesetzt werden (vgl. u.a.
Burgath et. al in Macromol.Chem. Phys., 201 (2000) 782-791). Hierbei wird eine Kalibierkurve eingesetzt, die unter Verwendung von Polystyrol-Standards
erhalten wurde. Diese Größe stellt daher ein apparenter Meßwert dar.
[0073] Vorzugsweise kann der hydrophile Kern eine Glasübergangstemperatur aufweisen, die
im Bereich von -40 bis 60 °C, besonders bevorzugt 0 bis 50°C und ganz besonders bevorzugt
10 bis 40°C liegt. Die Glasübergangstemperatur kann durch DSC-Verfahren ermittelt
werden, wobei eine Heizrate von 3°C/min verwendet werden kann (DMA Tan δ peak; Netzch
DMA 242 3-point bending 1Hz 3°C/min).
[0074] Die Hydrophobisierung der Oberfläche kann im Allgemeinen als letzter Reaktionsschritt
durch Umsetzung zumindest eines Teils der freien Hydroxygruppen mit vorzugsweise einer
langkettigen Carbonsäure erhalten werden.
[0075] Vorzugsweise beträgt der Funktionalisierungsgrad des hyperverzweigten Kernmoleküls
mit Fettsäure-enthaltenden Bausteinen mindestens 30%, besonders bevorzugt mindestens
40%. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt der Funktionalisierungsgrad
des hyperverzweigten Kernmoleküls mit Fettsäure-enthaltenden Bausteinen im Bereich
von 30 bis 100%, bevorzugt im Bereich von 35 bis 95%, insbesondere bevorzugt im Bereich
von 40 bis 90% und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 45 bis 85%.
[0076] Der Funktionalisierungsgrad bezieht sich auf den Anteil an Hydroxygruppen die bei
der Hydrophobisierung umgesetzt werden. Dementsprechend kann der Funktionalisierungsgrad
bzw. der Veresterungsgrad mit Fettsäuren über die Messung der Hydroxy-Zahl für das
hyperverzweigte Kernmolekül vor der Hydrophobisierungsreaktion und nach der Hydrophobierungsreaktion
bestimmt werden.
[0077] Neben dem hydrophilen Kern kann das hyperverzweigte Polymer hydrophobe Endgruppen
aufweisen. In diesem Zusammenhang bedeutet der Begriff hydrophobe Endgruppen, dass
mindestens ein Teil der Kettenenden des hyperverzweigten Polymers hydrophobe Gruppen
aufweist. Hierbei kann angenommen werden, dass hierdurch eine zumindest teilweise
hydrophobisierte Oberfläche erhalten wird.
[0078] Der Begriff hydrophob ist an sich in der Fachwelt bekannt, wobei die Gruppen, die
zumindest an einem Teil der Enden der hyperverzweigten Polymere vorhanden sind, für
sich betrachtet, eine geringe Wasserlöslichkeit aufweisen.
[0079] Gemäß einem besonderen Aspekt wird die Oberfläche durch Gruppen hydrophobisiert,
die von Carbonsäuren mit mindestens 6, bevorzugt mindestens 12 Kohlenstoffatomen abgeleitet
sind. Die Carbonsäuren weisen vorzugsweise höchstens 40, besonders höchstens 32 Kohlenstoffatome,
besonders bevorzugt höchstens 20 Kohlenstoffatome und ganz besonders bevorzugt höchstens
18 Kohlenstoffatome auf. Hierbei können die Gruppen von gesättigten und/oder ungesättigten
Fettsäuren abgeleitet sein. Vorzugsweise beträgt der Anteil der Carbonsäuren mit 12
bis 18 Kohlenstoffatomen mindestens 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-%
und ganz besonders bevorzugt mindestens 60 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der zur
Hydrophobisierung eingesetzten Carbonsäuren.
[0080] Hierzu gehören insbesondere Fettsäuren, die in Leinsamen, Sojabohnen und/oder Tallöl
enthalten sind. Besonders geeignet sind Fettsäuren, die einen geringen Anteil an Doppelbindungen
aufweisen, beispielsweise Hexadecensäure, insbesondere Palmitoleinsäure, und Octadecensäure,
insbesondere Ölsäure.
[0081] Bevorzugte Carbonsäuren weisen hierbei einen Schmelzpunkt von mindestens 35 °C, bevorzugt
mindestens 40 °C und besonders bevorzugt mindestens 60 °C auf. Dementsprechend werden
bevorzugt lineare, gesättigte Carbonsäuren eingesetzt. Hierzu gehören insbesondere
Octansäure, Decansäure, Dodecansäure, Tetradecansäure, Hexadecansäure, Heptadecansäure,
Octadecansäure, Eicosansäure, Docosansäure und Tetracosansäure. Besonders bevorzugt
sind gesättigte Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere bevorzugt
16 bis 18 Kohlenstoffatomen.
[0082] Das hyperverzweigte Trägerpolymer kann vorzugsweise ein Molekulargewicht von mindestens
6000 g/mol, besonders bevorzugt mindestens 7500 g/mol aufweisen. Vorzugsweise beträgt
das Molekulargewicht höchstens 30000 g/mol, besonders bevorzugt höchstens 25000 g/mol.
Diese Größe bezieht sich auf das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw), welches
mittels Gelpermationschromatographie gemessen werden kann, wobei die Messung in DMF
erfolgt und als Referenz Polyethylenglykole eingesetzt werden (vgl. u.a.
Burgath et. al in Macromol.Chem. Phys., 201 (2000) 782-791). Hierbei wird eine Kalibierkurve eingesetzt, die unter Verwendung von Polystyrol-Standards
erhalten wurde. Diese Größe stellt daher ein apparenter Meßwert dar.
[0083] Die Polydispersität Mw/Mn bevorzugter hyperverzweigter Polymere liegt vorzugsweise
im Bereich von 1,01 bis 6,0, besonders bevorzugt im Bereich von 1,10 bis 5,0 und ganz
besonders bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 3,0, wobei das Zahlenmittel des Molekulargewichts
(Mn) ebenfalls durch GPC erhalten werden kann.
[0084] Die Viskosität des hyperverzweigten Polymeren liegt vorzugsweise im Bereich von 50
mPas bis 100 Pas, besonders bevorzugt im Bereich von 70 mPas bis 5,00 Pas, wobei diese
Größe mittels Rotationsviskosimetrie bei 110°C und 30 s
-1 zwischen zwei 20 mm Platten gemessen werden kann.
[0085] Die Säurezahl des hyperverzweigten Polymers liegt vorzugsweise im Bereich von 0 bis
20 mg KOH/g, besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 15 mg KOH/g und ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 6 bis 10 mg KOH/g. Diese Eigenschaft kann durch Titration
mit NaOH gemessen werden (vgl. DIN 53402).
[0086] Des weiteren kann das hyperverzweigte Polymer nach der Hydrophobisierung bevorzugt
eine Hydroxyzahl im Bereich von 0 bis 200 mg KOH/g, bevorzugt im Bereich von 1 bis
150 mg KOH/g und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 140 mg KOH/g aufweisen.
Diese Eigenschaft wird gemäß ASTM E222 gemessen. Hierbei wird das Polymer mit einer
definierten Menge an Essigsäureanhydrid umgesetzt. Nicht umgesetztes Essigsäureanhydrid
wird mit Wasser hydrolysiert. Anschließend wird die Mischung mit NaOH titriert. Die
Hydroxyzahl ergibt sich aus dem Unterschied zwischen einer Vergleichsprobe und dem
für das Polymer gemessenen Wert. Hierbei ist die Anzahl an Säuregruppen des Polymers
zu berücksichtigen. Dies kann durch die Säurezahl erfolgen, die über das zuvor beschriebenen
Verfahren bestimmt werden kann.
[0087] Der Verzweigungsgrad des hyperverzweigten Polymers kann bevorzugt im Bereich von
20 bis 70%, vorzugsweise 25 bis 60% liegen. Der Verzweigungsgrad ist abhängig von
den zur Herstellung des Polymers, insbesondere des hydrophilen Kerns eingesetzten
Komponenten sowie der Reaktionsbedingungen. Der Verzweigungsgrad kann gemäß Frey et
al. bestimmt werden, wobei dieses Verfahren in
D.Hölter, A.Burgath, H.Frey, Acta Polymer, 1997, 48, 30 und
H. Magnusson,E. Malmström, A. Hult, M. Joansson, Polymer 2002, 43, 301 dargelegt ist.
[0088] Das hyperverzweigte Polymer weist vorzugsweise eine Schmelztemperatur von mindestens
-30°C, bevorzugt mindestens -10 °C, besonders bevorzugt mindestens 0°C, insbesondere
mindestens 25°C, besonders bevorzugt mindestens 35 °C und ganz besonders bevorzugt
mindestens 40°C auf. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann
der Schmelzpunkt des hyperverzweigten Polymers vorzugsweise höchstens 65°C, insbesondere
bevorzugt höchstens 60°C, besonders bevorzugt höchstens 57°C und ganz besonders bevorzugt
höchstens 55°C betragen. Die Schmelztemperatur kann mittels Differential Scanning
Calorimetry (DSC) erfolgen, z.B. mit dem Apparat Mettler DSC 27 HP und einer Heizrate
von 10°C/min.
[0089] Vorzugsweise besteht das hyperverzweigte Polymer im Wesentlichen aus Wasserstoff,
Sauerstoff und Kohlenstoff. Der Begriff im Wesentlichen bedeutet, dass weitere Elemente
bis zu höchstens 10 Gew. %, besonders bevorzugt höchstens 5 Gew. % in dem hyperverzweigten
Polymer enthalten sind.
[0090] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Trägerpolymer enzymatisch
abgebaut werden. Diese Eigenschaft kann beispielsweise durch die Verwendung von Trägerpolymeren
mit einer großen Anzahl an Estergruppen erzielt werden.
[0091] Die Herstellung bevorzugter Polymere ist insbesondere in
EP 630 389 dargelegt. Im Allgemeinen kann ein Initiatormolekül mit mindestens einer Verbindung
umgesetzt werden, die mindestens 2 Hydroxygruppen sowie mindestens eine Carbonsäuregruppe
umfasst. Hierdurch wird ein hydrophiler Kern erhalten, der mit mindestens einer hydrophoben
Verbindung, beispielsweise einer langkettigen Carbonsäure umgesetzt werden kann.
[0092] Im Allgemeinen wird die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis 300°C,
vorzugsweise 100°C bis 250°C durchgeführt, wobei die Umsetzung durch bekannte Veresterungskatalysatoren
beschleunigt werden kann. Zu diesen Katalysatoren gehören beispielsweise Lewis- und
Brønstedtsäuren, insbesondere p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Trifluoressigsäure,
BF
3, AlCl
3 und SnCl
4; Titanverbindungen, insbesondere Tetrabutyltitanat; Zink- und/oder Zinnpulver.
[0093] Vorzugsweise wird bei der Veresterung freigesetztes Wasser aus der Reaktionsmischung
entfernt.
[0094] Des Weiteren können als Trägerpolymere auch Biopolymere, insbesondere Polysaccharide,
wie Cellulose und Stärke, Proteine und Polypeptide sowie Polyester, insbesondere Polyhydroxyalkanoate
eingesetzt werden. Diese Trägerpolymere sind an sich bekannt und beispielsweise in
Römpp Chemie Lexikon 2. Auflage auf CD-ROM und in
Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Aufl. auf CD-ROM sowie von
K. Mohanty, M. Misra, G. Hinrichsen in Macromolecular Materials and Engineering Volume
276-277, Issue 1, Pages 1 - 24, 2000 beschrieben. Zu den Biopolymeren gehören insbesondere Polymere, die in der Natur
vorkommen bzw. vorkommen könnten. Des Weiteren werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch Polymere verstanden, die biologisch abbaubar sind oder aus den natürlichen vorkommenden
Polymeren durch Derivatisierung oder sonstige Veränderung, beispielsweise einen gezielten
Abbau des Molekulargewichts gewonnen werden können.
[0095] Zu den bevorzugten Biopolymeren gehören unter anderem Polyether, insbesondere Polysaccharide,
wie Cellulose und Stärke, insbesondere Amylose und Amylopektin, Polyamide, insbesondere
Proteine und Polypeptide sowie natürliche vorkommende oder biologisch abbaubare Polyester,
insbesondere Polyhydroxyalkanoate, Polylactide, Polygylcolide und Polylactidcoglycolide.
Des Weiteren gehören hierzu auch modifizierte Biopolymere, wie alkoxylierte Stärke,
beispielsweise Hydroxyethylstärke (HES) und Celluloseacetat.
[0096] Neben dem Trägerpolymer umfasst die Polymerschmelze mindestens eine zu verkapselnde
Substanz. Die zu verkapselnde Substanz kann eine niedermolekulare oder eine polymere
Verbindung sein, die von dem Trägerpolymeren verschieden ist. Bevorzugt wird eine
niedermolekulare Substanz eingesetzt.
[0097] Die zu verkapselnde Substanz weist vorzugsweise eine Molmasse im Bereich von 15 g/mol
bis 1000 g/mol, besonders bevorzugt 30 g/mol bis 800 g/mol und ganz besonders bevorzugt
60 g/mol bis 500 g/mol auf.
[0098] Die erfindungsgemäß einzusetzende zu verkapselnde Substanz kann auf einem weiten
Gebiet gewählt werden. Hierzu gehören insbesondere Verbindungen, die eine Peroxidgruppe
umfassen, Aminosäuren, Katalysatoren, Farbstoffe und/oder Pigmente, Vitamine, Monomere,
Geschmacks- und/oder Aromastoffe, biologisch aktive Komponenten, insbesondere ein
Arzneimittel, Initiatoren, Persulfate, Silikone, Tenside, Kieselsäuren, Silane, Enzyme
und Coenzyme, Lösungsmittel, Füllstoffe, Reaktivvernetzer, Detergentien, Haarfarben,
Betonzusatzmittel oder Pflanzenextrakte.
[0099] Zu den bevorzugten biologisch aktiven Komponenten gehören insbesondere Peptide, Vitamine
und Vitaminvorstufen, Fette und Fettsäuren, Aminosäuren und Aminosäurevorstufen, beispielsweise
Kreatin, Zucker und Zuckerderivate, Nukleotide, Nukleinsäuren sowie Vorstufen und
Derivate derselben, beispielsweise DNA- und RNA-Oligomere und -Polymere.
[0100] Zu den Vitaminen gehören insbesondere Vitamin A, Vitamine des B-Komplexes, beispielsweise
Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3 (Folsäure) und Vitamin B12, Vitamin C (Ascorbinsäure),
Vitamine des D-Komplexes, insbesondere 7-Dehydrocholesterol, Lumisterol, Calciferol,
Ergocalciferol, Cholecalciferol, 22,23-Dihydroergocalciferol und Sitocalciferol, und
Vitamin E (Tocopherol) und Vitamin K (Phyllochinon, Menachinon).
[0101] Zu den bevorzugten Aminosäuren gehören insbesondere DL-Methionin, L-Lysin, L-Threonin,
L-Tryptophan und L-Leucin.
[0102] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend auch Präparate, die mindestens
ein Trägerpolymer und mindestens eine Aminosäure umfassen. Diese Präparate zeigen
die Eigenschaften und Vorteile der zuvor dargelegten Mikropartikel. So zeichnen sich
diese Präparate insbesondere durch eine hohe Scherstabilität, eine lange Lagerfähigkeit
und ein steuerbares Freisetzungsverhalten aus.
[0103] Vorzugsweise ist das mindestens eine Aminosäure umfassende Präparat partikelförmig,
besonders bevorzugt sphärisch, wie bereits im Zusammenhang mit den Mikropartikeln
dargelegt, wobei hierauf Bezug genommen wird. Gemäß einem besonderen Aspekt können
die Partikel eine Größe im Bereich von 0,1 µm bis 2000µm, besonders bevorzugt 1 µm
bis 1000 µm, insbesondere bevorzugt 3 bis 800 µm, besonders bevorzugt 7 bis 700 µm
und ganz besonders bevorzugt 10 bis 500 µm aufweisen.
[0104] Des Weiteren weisen bevorzugte Präparate, die mindestens eine Aminosäure umfassen,
eine besonders enge Partikelgrößenverteilung auf. So liegen bevorzugt mindestens 80
Gew.-% der Partikel innerhalb eines Größenbereichs von höchstens 200 µm, besonders
bevorzugt höchstens 100 µm und ganz besonders bevorzugt höchstens 50 µm.
[0105] Das mindestens eine Aminosäure umfassende Präparat kann einen überraschend hohen
Anteil an Aminosäuren aufweisen. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
kann das Gewichtsverhältnis von Trägerpolymer zu Aminosäure vorzugsweise im Bereich
von 40:1 bis 0,5:1, besonders bevorzugt im Bereich von 20:1 bis 2:1 liegen. Der Beladungsgrad
kann vorzugsweise in einem Bereich von 1% bis 99%, besonders bevorzugt 5% bis 90%
und ganz besonders 10 bis 30% liegen, wobei der Beladungsgrad durch den Gewichtsanteil
der Aminosäure am Gesamtgewicht des Präparats gegeben ist.
[0106] Das mindestens eine Aminosäure umfassende Präparat kann sämtliche der zuvor dargelegten
Trägerpolymere umfassen. Vorzugsweise wird als Trägerpolymer mindestens ein Polyacrylat
eingesetzt. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird als Trägerpolymer
zur Herstellung der Aminosäuren enthaltenden Präparate vorzugsweise kein hyperverzweigtes
Polymere mit einem hydrophilen Kern und hydrophoben Endgruppen, besonders bevorzugt
kein hyperverzweigtes Polymer eingesetzt.
[0107] Zu den bevorzugten Verbindungen mit einer Peroxidgruppe gehören insbesondere H
2O
2, Persulfate und/oder organische Peroxide.
[0108] Zu den Monomeren gehören insbesondere Olefine, beispielsweise 1-Buten, 1-Hexen, Norbornen;
Vinylhalogenide, wie beispielsweise Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid und
Vinylidenfluorid;
Vinylester, wie Vinylacetat;
Styrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten in der Seitenkette, wie
z. B. α-Methylstyrol und α-Ethylstyrol, substituierte Styrole mit einem Alkylsubstitutenten
am Ring, wie Vinyltuluol und p-Methylstyrol, halogenierte Styrole, wie beispielsweise
Monochlorstyrole, Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole;
Heterocyclische Vinylverbindungen, wie 2-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin,
3-Ethyl-4-vinylpyridin, 2,3-Dimethyl-5-vinylpyridin, Vinylpyrimidin, Vinylpiperidin,
9-Vinylcarbazol, 3-Vinylcarbazol, 4-Vinylcarbazol, 1-Vinylimidazol, 2-Methyl-1-vinylimidazol,
N-Vinylpyrrolidon, 2-Vinylpyrrolidon, N-Vinylpyrrolidin, 3-Vinylpyrrolidin, N-Vinylcaprolactam,
N-Vinylbutyrolactam, Vinyloxolan, Vinylfuran, Vinylthiophen, Vinylthiolan, Vinylthiazole
und hydrierte Vinylthiazole, Vinyloxazole und hydrierte Vinyloxazole;
Vinyl- und Isoprenylether;
Maleinsäure und Maleinsäurederivate, wie beispielsweise Mono- und Diester der Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid, Maleinimid, Methylmaleinimid;
Fumarsäure und Fumarsäurederivate, wie beispielsweise Mono- und Diester der Fumarsäure;
Diene wie beispielsweise Divinylbenzol;
sowie Acrylate und Methacrylate, die nachfolgend als (Meth)acrylate bezeichnet werden.
[0109] Diese umfassen beispielsweise
(Meth)acrylate, die sich von gesättigten Alkoholen ableiten, wie Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat, iso-Propyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat,
tert-Butyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat, Hexyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Heptyl(meth)acrylat, 2-tert.-Butylheptyl(meth)acrylat, Octyl(meth)acrylat, 3-iso-Propylheptyl(meth)acrylat,
Nonyl(meth)acrylat, Decyl(meth)acrylat, Undecyl(meth)acrylat, 5-Methylundecyl(meth)acrylat,
Dodecyl(meth)acrylat, 2-Methyldodecyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat, 5-Methyltridecyl(meth)acrylat,
Tetradecyl(meth)acrylat, Pentadecyl(meth)acrylat, Hexadecyl(meth)acrylat, 2-Methylhexadecyl(meth)acrylat,
Heptadecyl(meth)acrylat, 5-iso-Propylheptadecyl(meth)acrylat, 4-tert.-Butyloctadecyl(meth)acrylat,
5-Ethyloctadecyl(meth)acrylat, 3-iso-Propyloctadecyl(meth)acrylat, Octadecyl(meth)acrylat,
Nonadecyl(meth)acrylat, Eicosyl(meth)acrylat, Cetyleicosyl(meth)acrylat, Stearyleicosyl(meth)acrylat,
Docosyl(meth)acrylat und/oder Eicosyltetratriacontyl-(meth)acrylat;
Cycloalkyl(meth)acrylate, wie Cyclopentyl(meth)acrylat, 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat,
Cyclohexyl(meth)acrylat, Bornyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate, die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie 2-Propinyl(meth)acrylat,
Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat und/oder Oleyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate, wie Benzylmethacrylat oder Phenylmethacrylat, wobei die Arylreste
jeweils unsubstituiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
Methacrylate von halogenierten Alkoholen, wie 2,3-Dibromopropylmethacrylat, 4-Bromophenylmethacrylat,
1,3-Dichloro-2-propylmethacrylat, 2-Bromoethylmethacrylat, 2-Iodoethylmethacrylat,
Chloromethylmethacrylat.
[0110] Des Weiteren können bevorzugte zu verkapselnde Substanzen aus dem Bereich der Detergenzien
sowie Additive, die in Haarwaschmitteln sowie Haarfärbemitteln eingesetzt werden,
beispielsweise Acetaminophen, acetylierter Lanolinalkohol, Achillea Millefolium, Aesculus
Hippocastanum, Agave Rigida, Aloe Barbadensis, Lumina, Aluminumchlorhydrat, Aluminumformiat,
Aluminumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Stearate, insbesondere Aluminiumstearat und Magnesiumstearat,
Aluminumsilikat, Aluminumtristearat, Aminomethylpropanol, Ammoniak, Ammoniumbicarbonat,
Ammoniumsulfat, Ammoniumthioglykolsäure, Ammoniumthiolactate, Amodimethicone, Anthemis
Nobilis, Arachis Hypogaea.
[0111] Zu den bevorzugten Katalysatoren gehören insbesondere Metall umfassende Katalysatoren
die zur Hydrierung bzw. Hydrogenierung eingesetzt werden, beispielsweise zur Härtung
von Fettsäuren, Nitrilen und Polyolhydrogenierung, Hydrogenierung von Harzen, Aromaten
und Weißölen; selektive Hydrogenierung von Acetylenen und Dienen sowie selektive Hydrogenierung
von AMS zu Cumol eingesetzt werden.
[0112] Des Weiteren gehören hierzu Katalysatoren, die zur Oxidation eingesetzt werden, beispielsweise
zur selektiven Oxidation zur Herstellung von Ethylenoxid und Vinylacetatmonomeren;
Reinigung von Abgasen aus Prozessen beispielsweise zum Entfernen von CO und VOCs;
Reinigung von Abgasen, die halogenierte Kohlenwasserstoffe umfassen; sowie die Katalysatoren
zur Reinigung von technischen Gasen.
[0113] Diese Katalysatoren umfassen im Allgemeinen Metalle, beispielsweise Nickel, Kobalt,
Kupfer, Molybdän, Chrom, Eisen, sowie Platinmetalle, beispielsweise Rhodium, Palladium,
Platin. Derartige Katalysatoren sind an sich bekannt und können vielfach kommerziell
erhalten werden. Insbesondere gehören hierzu Produkte unter der Handelsbezeichnung
catASium® sowie cataXium® von Degussa.
[0114] Beispiele für diese Katalysatoren sind unter anderem
(-)-2,3-Bis[(-2R,5R)-2,5-Dimethylphospholanyl]maleinsäureanhydrid (1,5-cyclooctadien)rhodium(I)
tetrafluoroborat (catASium® M(R)Rh);
(-)-2,3-bis[(2R,5R)-2,5-dimethylphospholanyl]maleinsäure-N-methylimid (1,5-cyclooctadien
rhodium(I) tetrafluoroborat (catASium® MN(R)Rh);
(+)-2,3-bis[(2S,5S)-2,5-dimethylphospholanyl] maleinsäureanhydrid (1,5-cyclooctadien)
rhodium(I) tetrafluoroborat (catASium® M(S)Rh);
(+)-2,3-Bis[(2S,5S)-2,5-dimethylphospholanyl] maleinsäure-N-methylimid (1,5-cyclooctadien)
rhodium(I) tetrafluoroborat (catASium® MN(S)Rh);
(+)-(3R,4R)-Bis(diphenylphosphino)-1-benzylpyrrolidin (catASium® D(R));
(+)-(3R,4R)-Bis(diphenylphosphino)-1-benzylpyrrolidin (1,5-cyclooctadien) rhodium(I)
tetrafluoroborat (catASium® D(R)Rh);
Butyldi-1-adamantylphosphin (cataCXium® A);
Benzyldi-1-adamantylphosphin (cataCXium® ABn);
trans-Di(mu-acetato)bis[o-(di-o-tolylphosphino)benzyl]dipalladium (II) (cataCXium®
C);
N-Phenyl-2-(dicyclohexylphosphino)pyrrol (cataCXium® PCy); N-Phenyl-2-(di-t-butylphosphino)pyrrol
(cataCXium® PtB); 1-(Methoxyphenyl)-(dicyclohexylphosphino)pyrrol (cataCXium® POMeCy)
; 1-(2,4,6-Trimethylphenyl)-2-(dicyclohexylphosphino)imidazol (cataCXium® PICy).
[0115] In Bezug auf die Katalysatoren ermöglichen die erfindungsgemäß erhältlichen Mikropartikel
eine besonders lange und stabile Haltbarkeit dieser, sowie eine besonders einfache
Handhabung. Des Weiteren können die Katalysatoren über einen besonders langen Zeitraum
in die Reaktionsmischung freigesetzt werden.
[0116] Des Weiteren können die erfindungsgemäßen Präparate als zu verkapselnde Substanz
insbesondere Geschmacksstoffe, Aromastoffe, natürliche Extrakte, geschmacksverstärkende
Verbindungen, naturidentische Aromastoffe sowie Enzym modifizierte Nahrungsmittelzusätze
umfassen.
[0117] Zu den Aromastoffen gehören insbesondere Ketone, Aldehyde, schwefelhaltige Verbindungen,
Carbonsäureester, Alkohole und/oder natürliche Extrakte.
[0118] Zu den bevorzugt einzusetzenden Ketonen gehören, beispielsweise Aceton, Acetophenon,
2,6-Dimethyl-4-Heptanon, 3-Decen-2-on, Methylamylketon, Methylethylketon, Methylheptylketon,
Methylnonylketon, 4-Methyl-2-pentanon, Methylpropylketon, 1-Methyl-4-isopropenyl-6-cyclohexen-2-on
(D,L-Carvon) und/oder Propiophenon.
[0119] Zu den bevorzugt einzusetzenden Aldehyden gehören insbesondere Acetaldehyde, Butylaldehyde,
Zimtsäurealdehyd, Decanal, Dodecanal, Heptanal, Hexanal, Isobutyraldehyd, E-2-Decenal,
E-2-Dodecanal, E-2-Hexanal, E-2-Nonenal, E-2-Octenal, 2,4-Decadienal, 2,4-Dodecadienal,
2,4-Heptadienal, 2,4-Nonadienal und/oder 2,4-Octadienal.
[0120] Zu den bevorzugt einzusetzenden schwefelhaltigen Verbindungen gehören unter anderem
Sulfide, wie beispielsweise Dimethyldisulfid, Dimethyltrisulfid, Diphenyldisulfid,
Dipropyldisulfid, Dipropyltrisulfid, Ethylmethylsulfid, Isopropyldisulfid, Methylpropyldisulfid,
Methylpropyltrisulfid, Methyl-2-thiofuroat, 4-Methylthio-2-butanon, 3-Methylthio-1-hexylacetat,
4-(Methylthio)4-methyl-2-pentanon;
Thiocarbonsäuren und Thiocarbonsäurederivate, insbesondere Thioester, wie beispielsweise
Ethyl-3-(methylthio)butyrat, Ethylthioacetat, Methyl-3-(methylthio)propionat, Methylthiobenzoat,
Methylthiobutyrat, Methylthiohexanoat, Methylthio-isovalerat, n-Propyl-thioacetat;
Mercaptane, insbesondere Hexylmercaptan, Isoamylmercaptan, Isobutylmercaptan und/oder
Thioketone, beispielsweise Thiomenthon.
[0121] Zu den bevorzugt einzusetzenden Carbonsäureester gehören unter anderem Amylacetat,
Isoamylacetat, Ethylacetat, Ethyl p-anistat, Ethylformiat, Ethylhexanoat, Ethyloctanoat,
Buttersäureester, n-Hexylacetat, n-Hexylcrotonat, Hexylisovalerat, Isoamylbutyrat,
Isoamylhexanoat, Isobutylbutyrat, Isobutylpropionat, Methylbenzoat, 2-Methylbutylacetat,
Zimmtsäuremethylester, Methyldecanoat, Methylisovalerat, Methyloctanoat, Methylpropionat,
Nerylacetat, Nerylisobutyrat, n-Octylacetat, Phenethylacetat, Phenethylisobutyrat,
Phenethylisovalerat, Phenethylpropionat, Phenyl-propyl-acetat, Phenyl-propylhexanoat,
n-Propylacetat, n-Propylformiat und/oder n-Propylisobutyrat.
[0122] Zu den bevorzugt einzusetzenden Alkoholen gehören insbesondere Anisylalkohol, Benzylalkohol,
1-Butanol, 1-Hexanol, Isoamylalkohol, Isobutylalkohol, Nerol, Ethanol, Phenethylalkohol,
Propanol, 2-Heptanol, 2-Octanol, 3-Octanol, 2-Nonanol und/oder 3-Hexanol.
[0123] Zu den natürlichen Extrakten gehören insbesondere Bananenextrakte, Erdbeerextrakte,
Kakaoextrakte, Vanilleextrakte, Kaffeeextrakte, Teeextrakte, Nussextrakte, Rumextrakte,
Extrakte von Zitrusfrüchten, Kernextrakte, Apfelextrakte und Gewürzextrakte. Diese
Extrakte können vielfach kommerziell erhalten werden. Hierzu gehören insbesondere
Cocoa Absolute 14620, Cocoa LC 10167, Cocoa P 11197, Cocoa U88; alle erhältlich von
Degussa AG. Natürliche Extrakte sind hierbei Extrakte die aus natürlichen Quellen
erhalten werden können oder Eigenschaften aufweisen, die diesen Extrakten ähnlich
sind.
[0124] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung können Naturstoffextrakte
als zu verkapselnde Substanz eingesetzt werden. Naturstoffextrakte sind Extrakte,
die aus den Naturstoffen gewonnen werden. Zu den bevorzugten Naturstoffextrakten gehören
Zusammensetzungen, die durch Extraktion von, Ananas, Apfel, Banane, Bier, Birne, Erdbeere,
Zitrusfrüchten, Himbeere, Johannisbeere, Kaffee, Kaffeeöl, Kirsche, Mango, Orangenöl,
Passionsfrucht, Rum, Sauerkirsche, Schlehe und/oder Whisky Pure Malt gewonnen werden.
[0125] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend auch Präparate, die mindestens
ein Trägerpolymer und mindestens einen Naturstoffextrakt umfassen. Diese Präparate
zeigen die Eigenschaften und Vorteile der zuvor dargelegten Mikropartikel. So zeichnen
sich diese Präparate insbesondere durch eine hohe Scherstabilität, eine lange Lagerfähigkeit
und ein steuerbares Freisetzungsverhalten aus.
[0126] Vorzugsweise ist das mindestens einen Naturstoffextrakt umfassende Präparat partikelförmig,
besonders bevorzugt sphärisch, wie bereits im Zusammenhang mit den Mikropartikeln
dargelegt, wobei hierauf Bezug genommen wird. Gemäß einem besonderen Aspekt können
die Partikel eine Größe im Bereich von 0,1 µm bis 2000µm, besonders bevorzugt 1 µm
bis 1000 µm, insbesondere bevorzugt 3 bis 800 µm, besonders bevorzugt 7 bis 700 µm
und ganz besonders bevorzugt 10 bis 500 µm aufweisen.
[0127] Des Weiteren weisen bevorzugte Präparate, die mindestens einen Naturstoffextrakt
umfassen, eine besonders enge Partikelgrößenverteilung auf. So liegen bevorzugt mindestens
80 Gew.-% der Partikel innerhalb eines Größenbereichs von höchstens 200 µm, besonders
bevorzugt höchstens 100 µm und ganz besonders bevorzugt höchstens 50 µm.
[0128] Das mindestens einen Naturstoffextrakt umfassende Präparat kann sämtliche der zuvor
dargelegten Trägerpolymere umfassen. Vorzugsweise wird als Trägerpolymer mindestens
ein Polyacrylat eingesetzt. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird als Trägerpolymer zur Herstellung der Naturstoffextrakte enthaltenden Präparate
vorzugsweise kein hyperverzweigtes Polymer mit einem hydrophilen Kern und hydrophoben
Endgruppen, besonders bevorzugt kein hyperverzweigtes Polymer eingesetzt.
[0129] Darüber hinaus können die erfindungsgemäß erhältlichen Mikropartikel natürliche und
synthetische Zusatzstoffe wie Nahrungsmitteladditive umfassen, insbesondere 2-Acetyl-3,5(6)-dimethyl-pyrazin,
2-Acetyl-pyrazin, 2-Acetylthiazol, 2,3-Diethyl-5-methyl-pyrazine, 2,3-Diethyl-pyrazin,
2,3-Dimethyl-pyrazin, 2,5-Dimethyl-pyrazin, 2,6-Dimethyl-pyrazin, 2-Ethyl-3,5-dimethyl-pyrazin,
2-Ethylfuran, 2-Ethyl-3-methyl-pyrazin, 2-Ethyl-5(6)-methyl-pyrazin, 3-Ethylpyridin,
2-Methoxy-3-isobutyl-pyrazin, 2-Methoxy-3(5),(6)-methyl-pyrazin, 2-Methoxy-pyrazin,
2-Methylpyrazin, 2-Pentylfuran, 2,3,5-Trimethyl-pyrazin und/oder Compound 1036 (ein
allgemein bekanntes Cognacöl Substitut).
[0130] Des Weiteren können die erfindungsgemäß erhältlichen Mikropartikel Enzym modifizierte
diätische Zusatzstoffe (Enzyme Modified Diary Ingredients; EMDI) umfassen. Diese Zusatzstoffe
sind für eine Vielzahl von Nahrungsmitteln erhältlich, beispielsweise als Käsegeschmacksstoffe
unter der Handelsbezeichnung CPF® Cheese Paste Flavors, NCF® Powderd Cheesed Flavors,
BCF® Liquid Blue Cheese Flavors, FDF® Liquid Cheese Flavors. Des weiteren sind EMDI
als Buttergeschmacksstoffe erhältlich, beispielsweise LBO® Butterfat/ Cremepaste Flavors;
NBF® Powdered Butterfat Flavors; FDF®/DCF® Liquid Butter Flavors.
[0131] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können Percarbonate
als zu verkapselnde Substanz eingesetzt werden. Zu den Percarbonaten gehören insbesondere
Alkalimetallpercarbonate. Alkalimetallpercarbonate, insbesondere Natriumpercarbonat
sind vielfach Komplexe von Alkalimetallcarbonat und Wasserstoffperoxid. Beispielsweise
wird unter Natriumpercarbonat eine Komplexverbindung mit der Summenformel 2Na2CO
3*3H
2O
2 verstanden, wobei diese kommerziell erhältlich ist.
[0132] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend auch Präparate, die mindestens
ein Percarbonat und mindestens ein Trägerpolymer umfassen. Diese Präparate zeigen
die Eigenschaften und Vorteile der zuvor dargelegten Mikropartikel. So zeichnen sich
diese Präparate insbesondere durch eine hohe Scherstabilität, eine lange Lagerfähigkeit
und ein steuerbares Freisetzungsverhalten aus.
[0133] Vorzugsweise ist das Präparat partikelförmig, besonders bevorzugt sphärisch, wie
bereits im Zusammenhang mit den Mikropartikeln dargelegt, wobei hierauf Bezug genommen
wird. Gemäß einem besonderen Aspekt können die Partikel eine Größe im Bereich von
0,1 µm bis 2000µm, besonders bevorzugt 1 µm bis 1000 µm, insbesondere bevorzugt 3
bis 800 µm, besonders bevorzugt 7 bis 700 µm und ganz besonders bevorzugt 10 bis 500
µm aufweisen.
[0134] Des Weiteren weisen bevorzugte Präparate eine besonders enge Partikelgrößenverteilung
auf. So liegen bevorzugt mindestens 80 Gew.-% der Partikel innerhalb eines Größenbereichs
von höchstens 200 µm, besonders bevorzugt höchstens 100 µm und ganz besonders bevorzugt
höchstens 50 µm.
[0135] Das erfindungsgemäße Präparat kann einen überraschend hohen Anteil an Percarbonat
aufweisen. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Gewichtsverhältnis
von Trägerpolymer zu Percarbonat vorzugsweise im Bereich von 40:1 bis 0,5:1, besonders
bevorzugt im Bereich von 20:1 bis 2:1 liegen. Der Beladungsgrad kann vorzugsweise
in einem Bereich von 1% bis 99%, besonders bevorzugt 5% bis 90% und ganz besonders
10 bis 30% liegen, wobei der Beladungsgrad durch den Gewichtsanteil des Percarbonats
am Gesamtgewicht des Präparats gegeben ist.
[0136] Das erfindungsgemäße Präparat kann sämtliche der zuvor dargelegten Trägerpolymere
umfassen. Vorzugsweise wird als Trägerpolymer mindestens ein Polyacrylat und/oder
mindestens ein hyperverzweigtes Polymer eingesetzt, wobei hyperverzweigte Polymere
mit einem hydrophilen Kern und hydrophoben Endgruppen besonders bevorzugt sind.
[0137] Die zuvor dargelegten niedermolekularen Substanzen können einzeln oder als Mischung
von zwei, drei oder mehr eingesetzt werden. Hierbei können die Mischungen niedermolekulare
Substanzen der gleichen Klasse oder von unterschiedlichen Klassen umfassen. So kann
beispielsweise eine Kombination als niedermolekulare Substanz eine Mischung umfassen,
die ein Vitamin und ein Geschmacksstoff aufweist.
[0138] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Präparat vorzugsweise
nur geringe Mengen an Kreatin, Folsäure oder Tocopherol, falls diese Stoffe allein
als zu verkapselnde Substanz eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist die Menge
an Keratin, Folsäure oder Tocopherol auf 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 Gew.-% beschränkt,
bezogen auf das Gewicht des Präparats, falls das Präparat keine weiteren zu verkapselnden
Substanzen aufweist. Präparate, die Kombinationen von Kreatin, Folsäure und/oder Tocopherol
untereinander oder mit weiteren zuverkapselnden Substanzen aufweisen, sind jedoch
bevorzugt, wobei diese Präparate auch mehr als 10 Gew.-% an Keratin, Folsäure oder
Tocopherol aufweisen können. Insbesondere umfassen bevorzugte Mikropartikel keine
Kombinationen von zu verkapselnder Substanz und Trägerpolymer, die mehr als 10 Gew.-%
Kreatin, Folsäure und/oder Tocopherol als zu verkapselnde Substanz und hyperverzweigte
Trägerpolymere mit einem hydrophilen Polyesterkern und hydrophoben Endgruppen, die
von Carbonsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind, aufweisen.
[0139] Die erfindungsgemäßen Mikropartikel können einen überraschend hohen Anteil an zu
verkapselnder Substanz aufweisen. Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
kann das Gewichtsverhältnis von Trägerpolymer zur zu verkapselnder Substanz vorzugsweise
im Bereich von 40:1 bis 0,5:1, besonders bevorzugt im Bereich von 20:1 bis 2:1 liegen.
Der Beladungsgrad kann vorzugsweise in einem Bereich von 1% bis 99%, besonders bevorzugt
5% bis 90% und ganz besonders 10 bis 30% liegen. Der Beladungsgrad errechnet sich
aus dem Verhältnis des Gewichts der zu verkapselnden Substanz zu dem Gesamtgewicht
des Mikropartikels.
[0140] Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine Polymerschmelze hergestellt,
die mindestens ein Trägerpolymer und mindestens eine zu verkapselnde Substanz umfasst.
Die zu verkapselnde Substanz wird vorzugsweise fein in der Polymerschmelze verteilt.
Hierzu können bekannte Vorrichtungen, wie zum Beispiel Rührwerke, die einen Rührkessel
mit Propeller-, Scheiben-, Zahnscheiben-, Anker-, Wendel-, Blatt-, Schaufel-, Schrägblatt-,
Kreuzblatt-, Schrauben-, MIG-, INTERMIG-, ULTRA-TURRAX, Schnecken-, Band-, Finger-,
Korb-, Impeller-Rührer umfassen, sowie Dispergatoren und Homogenisatoren, die unter
anderem mit Ultraschall arbeiten können, eingesetzt werden. Die Vorrichtungen können
im Allgemeinen mindestens eine Welle aufweisen, an der wiederum vorzugsweise 1 bis
5 Rührelemente angebracht sein können.
[0141] Hierbei kann beispielsweise eine Lösung, eine Suspension oder eine Dispersion entstehen,
wobei die Teilchengröße der verteilt vorliegenden Phase vorzugsweise höchstens 5000
µm, besonders bevorzugt höchstens 1000 µm beträgt, falls die zu verkapselnde Substanz
partikelförmig vorliegt.
[0142] Die hierzu notwendigen Parameter sind von den zuvor dargelegten Vorrichtungen abhängig.
Vorzugsweise kann die Rührgeschwindigkeit im Bereich von 10 bis 25000 Umdrehungen
pro Minute, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 10000 Umdrehungen pro Minute
liegen.
[0143] Die Temperatur bei der die Polymerschmelze hergestellt wird, kann ebenfalls in einem
weiten Bereich liegen, wobei diese unter anderem von der Verfestigungstemperatur des
Trägerpolymers abhängig ist. Vorzugsweise liegt die Temperatur im Bereich von -20°C
bis 250°C, besonders bevorzugt im Bereich von 0°C bis 200°C. Gemäß einem besonderen
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Temperatur beim Herstellen der Polymerschmelze
10°C bis 200°C, besonders bevorzugt im Bereich 15°C bis 150°C oberhalb der Verfestigungstemperatur
des Trägerpolymers gewählt. Der beim Herstellen der Polymerschmelze eingesetzte Druck
ist ebenfalls unkritisch, wobei dieser vielfach von der Art der zu verkapselnden Substanz
und der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist. Beispielsweise kann
der Druck im Bereich von 0,1 mbar bis 200bar, bevorzugt im Bereich von 10 mbar bis
100 bar gewählt werden.
[0144] Gemäß einem besonderen Aspekt kann die Polymerschmelze vorzugsweise 10 bis 99,99
Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 99,00 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 70 bis
90 Gew.-% Trägerpolymer umfassen. Des Weiteren kann die Polymerschmelze vorzugsweise
0,01 Gew.-% bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 50 Gew.-% und ganz besonders
bevorzugt 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% zu verkapselnde Substanz umfassen.
[0145] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der Polymerschmelze
vorzugsweise kein Lösungsmittel, insbesondere kein organisches Lösungsmittel zugegeben,
wobei besonders bevorzugte Polymerschmelzen kein Lösungsmittel umfassen. Als Lösungsmittel
wird hierbei eine Substanz verstanden, in der das Trägerpolymer löslich ist und die
während des Herstellungsprozesses abgetrennt werden muss, da diese Verbindung nicht
in den Mikropartikeln enthalten sein sollte. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten,
dass viele der zuvor dargelegten zu verkapselnden Substanzen Eigenschaften eines Lösungsmittels
haben können. Diese Substanzen sind jedoch ein gewollter Bestandteil der Mikrokapseln,
so dass diese Verbindungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung kein Lösungsmittel
darstellen. Dementsprechend ist die Verwendung von Lösungsmittel zur Durchführung
des Verfahrens nicht notwendig. Andererseits werden einige zu verkapselnde Substanzen
in gelöster Form geliefert, wobei die hierfür verwendeten Lösungsmittel im Allgemeinen
für die Verwendung der zu verkapselnden Substanz nicht kritisch sind, so dass diese
beispielsweise gesundheitlich unbedenklich sind, falls die zu verkapselnde Substanz
biologisch wirksam ist. Derartige Hilfsstoffe müssen nicht notwendig vor der Herstellung
der Polymerschmelze abtrennt werden. Vielmehr können diese Hilfssubstanzen in die
Polymerschmelze eingearbeitet werden.
[0146] Die zuvor beschriebene Polymerschmelze wird erfindungsgemäß in eine zweite flüssige
Phase überführt, in der das Trägerpolymer schwer löslich ist und die eine Verfestigungstemperatur
unterhalb der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers aufweist. Dementsprechend
umfasst die zweite flüssige Phase ein oder mehrere Substanzen, die mit der Polymerschmelze
unverträglich sind und die als Hauptbestandteil der kontinuierlichen Phase dienen.
Falls das Trägerpolymer bzw. die Polymerschmelze hydrophil ist, ist dementsprechend
die zweite flüssige Phase hydrophob. Falls das Trägerpolymer bzw. die Polymerschmelze
hydrophob ist, ist dementsprechend die zweite flüssige Phase hydrophil.
[0147] Der Begriff "schwer löslich" bedeutet, dass die Löslichkeit des Trägerpolymers in
der zweiten flüssigen Phase möglichst gering sein sollte. Die Löslichkeit ist vielfach
von der Temperatur abhängig. Dementsprechend können die Dispergierbedingungen vielfach
so gewählt werden, dass ein möglichst geringer Anteil des Trägerpolymers in der zweiten
flüssigen Phase gelöst wird. Vorzugsweise weist das Trägerpolymer eine Löslichkeit
nach der Kolbenmethode bei der Dispergiertemperatur von höchstens 20 Massenprozent,
bevorzugt höchstens 10 Massenprozent in der zweiten flüssigen Phase auf. Gemäß einem
besonderen Aspekt kann das Trägerpolymer vorzugsweise eine Löslichkeit nach der Kolbenmethode
bei 40°C von höchstens 20 Massenprozent in der zweiten flüssigen Phase aufweisen.
[0148] Die zweite flüssige Phase weist eine Verfestigungstemperatur unterhalb der Verfestigungstemperatur
des Trägerpolymers auf. Im Allgemeinen ergibt sich diese Temperatur aus der Schmelztemperatur
oder der Glasübergangstemperatur des Hauptbestandteils der zweiten flüssigen Phase,
wobei Gefrierpunktserniedrigungen durch Hilfs- oder Zusatzstoffe bzw. durch die Verwendung
von Stoffgemischen auftreten können. Diese Größe kann aus DSC-Messungen erhalten werden,
wobei die Schmelzpunkte bzw. Gefrierpunkte der üblichen Hauptbestandteile der zweiten
flüssigen Phase in Nachschlagewerken aufgeführt sind.
[0149] Zu den hydrophoben Substanzen, die als Hauptbestandteil in der zweiten flüssigen
Phase enthalten sein können, gehören insbesondere Kohlenwasserstoffverbindungen, wie
beispielsweise aromatische Substanzen, wie Toluol, Benzol und Xylol, gesättigte Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise Hexan, Cyclohexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Dodecan, die auch
verzweigt vorliegen können.
[0150] Zu den hydrophilen Substanzen, die als Hauptbestandteil in der zweiten flüssigen
Phase enthalten sein können, gehören insbesondere Wasser und Alkohole mit 1 bis 7,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methanol, Ethanol, Propanol und/oder
Butanol.
[0151] Die zweite flüssige Phase kann neben dem Hauptbestandteil zusätzliche Hilfsstoffe,
insbesondere Dispergatoren und Stabilisatoren umfassen. Diese Hilfsstoffe sind in
der Fachwelt bekannt, wobei Dispergatoren einer Aggregation der Partikel entgegenwirken.
Hierzu gehören insbesondere Emulgatoren, Schutzkolloide und Tenside, die jeweils entsprechend
den eingesetzten Trägerpolymeren, zu verkapselnder Substanz und Hauptbestandteil der
zweiten flüssigen Phase eingesetzt werden können. Zu den bevorzugten Tensiden gehören
insbesondere anionische Tenside, wie Laurylethersulfat, kationische Tenside und nichtionische
Tenside, wie beispielsweise Polyvinylalkohole und ethoxylierte Fettalkohole. Stabilisatoren
können für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, wobei diese Hilfsstoffe
einen erwünschten, instabilen Zustand erhalten bzw. stabilisieren. Hierzu gehören
insbesondere Absetzverhinderungsmittel, wie Pektine und/oder Karragenan.
[0152] Bevorzugt umfasst die zweite flüssige Phase 60 bis 100 Gew.-% Hauptbestandteil, beispielsweise
die zuvor dargelegten hydrophilen Substanzen, wie Wasser oder Alkohole mit bis zu
4 Kohlenstoffatomen oder die zuvor dargelegten hydrophoben Substanzen. Weiterhin kann
die zweite flüssige Phase 0 bis 40 Gew.-% Hilfssubstanzen enthalten, insbesondere
0 bis 20 Gew.-% Emulgatoren und 0 bis 20 Gew.-% Stabilisatoren.
[0153] Die in die zweite flüssige Phase eingebrachte Polymerschmelze wird bei einer Temperatur,
die größer oder gleich der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers ist, dispergiert.
[0154] Die Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers bezeichnet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung die Temperatur bei der das Trägerpolymer fest wird, so dass Polymerpartikel
bei dieser Temperatur nicht mehr ohne äußere Einwirkungen zu größeren Aggregaten agglomerieren.
Je nach Aufbau und Kristallisationseigenschaften kann die Verfestigungstemperatur
beispielsweise durch die Glasübergangstemperatur bzw. die Schmelztemperatur des Trägerpolymers
gegeben sein, die beispielsweise durch DSC-Verfahren (Differential Scanning Calorimetry;
Dynamische Differenzkalorimetrie) bestimmt werden können. Hierbei ist festzuhalten,
dass amorphe Polymere im Allgemeinen lediglich eine Glasübergangstemperatur aufweisen,
wohingegen kristalline Polymere eine Schmelztemperatur zeigen. Teilkristalline Polymere
können sowohl eine Glasübergangstemperatur als auch eine Schmelztemperatur zeigen,
wobei in diesem Fall die Temperatur ausschlaggebend ist, bei der die Partikel keine
Agglomeration zeigen. Falls die Oberfläche im Wesentlichen kristallin ist, so ist
der Schmelzpunkt dieser Bestandteile entscheidend.
[0155] Dispergieren bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die mindestens eine zu verkapselnde
Substanz umfassende Polymerschmelze fein in der kontinuierlichen zweiten flüssigen
Phase verteilt wird. Das Dispergieren kann hierbei mit bekannten Geräten und Vorrichtungen,
wie zum Beispiel Rührwerken, die einen Rührkessel mit Propeller-, Scheiben-, Zahnscheiben-,
Anker-, Wendel-, Blatt-, Schaufel-, Schrägblatt-, Kreuzblatt-, Schrauben-, MIG-, INTERMIG-,
ULTRA-TURRAX, Schnecken-, Band-, Finger-, Korb-, Impeller-Rührer umfassen sowie Dispergatoren
und Homogenisatoren, die unter anderem mit Ultraschall arbeiten können, durchgeführt
werden. Die Vorrichtungen können im Allgemeinen mindestens eine Welle aufweisen, an
der wiederum vorzugsweise 1 bis 5 Rührelemente angebracht sein können.
[0156] Das Verhältnis von Rührerdurchmesser zum Durchmesser des Rührkessels liegt vorzugsweise
im Bereich von 0,05 bis 0,95, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,9, wobei besonders bevorzugte
Bereiche von der Art des Rührers abhängig sind. Bei Rührern mit einer sehr starken
Scherwirkung (high shear), wie zum Beispiel ULTRA-TURRAX-Rührern, liegt das Verhältnis
von Rührerdurchmesser zum Durchmesser des Rührkessels vorzugsweise im Bereich von
0,3 bis 0,7 besonders bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 0,6. Bei Rührern mit einem
Rührblatt, wie zum Beispiel Blatt-, Schaufel-, Schrägblattrührer, oder bei Korb-,
Scheiben- oder Zahnscheibenrühren, liegt das Verhältnis von Rührerdurchmesser zum
Durchmesser des Rührkessels vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 0,6 besonders bevorzugt
im Bereich von 0,2 bis 0,4. Bei Verwendung von Propeller-, Schrauben-, Kreuzblatt-,
MIG-, INTERMIG-, Schnecken- oder Impeller-Rührer liegt das Verhältnis von Rührerdurchmesser
zum Durchmesser des Rührkessels vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,8 besonders
bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 0,7. Bei Verwendung von Anker-, Finger-, Band- oder
Wendel-Rührerern liegt das Verhältnis von Rührerdurchmesser zum Durchmesser des Rührkessels
vorzugsweise im Bereich von 0,8 bis 0,99, besonders bevorzugt 0,9 bis 0, 95. Diese
Werte gelten insbesondere für einen bevorzugt mittigen Einbau des Rührers in dem Rührkessel.
Bei einem Einbau am Rand des Rührkessels gelten leicht andere Werte, die der Fachmann
leicht auffinden kann.
[0157] Vorzugsweise liegt das Längenverhältnis von Abstand des Rührers von dem Boden des
Rührkessels zur Höhe des Rührkessels im Bereich von 0,1 bis 0,9, besonders bevorzugt
0,2 bis 0,8 und ganz besonders bevorzugt 0,4 bis 0,6, ohne dass hierdurch eine Beschränkung
der Erfindung erfolgen soll.
[0158] Die Dauer und der Energieeintrag des Dispergierens sind hierbei von der gewünschten
Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung abhängig. Dementsprechend kann die Dauer
des Dispergierens in einem weiten Bereich gewählt werden. Vorzugsweise wird das Dispergieren
für eine Zeitdauer im Bereich von 1 Sekunde bis 5 Stunden, besonders bevorzugt im
Bereich von 10 Sekunden bis 2 Stunden durchgeführt.
[0159] Überraschend gelingt es bei Verwendung der zuvor dargelegten Rührparameter eine geringe
Partikelgröße und enge Partikelgrößenverteilung bei einer Dispergierzeit im Bereich
von 2 Sekunden bis 45 Minuten, besonders bevorzugt 5 Sekunden bis 60 Sekunden zu erzielen.
[0160] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Newtonzahl beim
Dispergieren vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 1000, besonders bevorzugt im Bereich
von 0,4 bis 800 liegen.
[0161] Die Newtonzahl errechnet sich im Allgemeinen aus der Formel

wobei
- P
- die Rührleistung [W]
- d
- der Durchmesser des Rührers [m]
- ρ
- die Dichte der Flüssigkeit in dem System [kg.m-3]
- n
- die Frequenz bzw. die Rotationsgeschwindigkeit [s-1]
bedeutet.
[0162] Entsprechend einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die Reynoldszahl beim Dispergieren vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10
7, besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 10
6 liegen.
[0163] Die Reynoldszahl ist an sich bekannt und berechnet sich bei Strömungen in Röhren
aus der folgenden Formel:

wobei
- U
- die mittlere lineare Geschwindigkeit der Flüssigkeit [m·s-1],
- L
- die charakteristische Länge des Systems [m],
- ρ
- die Dichte der Flüssigkeit in dem System [kg.m-3]
- µ
- die dynamische Viskosität der Flüssigkeit in dem System [kg.m-1s-1]
und
bedeutet.
[0164] In Reaktoren wird üblich die Umlaufgeschwindigkeit herangezogen, so dass folgende
Formel Verwendung findet:

oder

wobei
- n
- die Frequenz bzw. die Rotationsgeschwindigkeit [s-1],
- ν
- die kinematische Viskosität, die µ/ρ ist [m2.S-1],
- L
- die charakteristische Länge des Systems [m],
- ρ
- die Dichte der Flüssigkeit in dem System [kg.m-3],
- µ
- die dynamische Viskosität der Flüssigkeit in dem System [Kg.m-1s-1]
bedeutet.
[0165] Die hierzu notwendigen Parameter sind von den zuvor dargelegten Vorrichtungen abhängig.
Vorzugsweise kann die Rührgeschwindigkeit im Bereich von 10 bis 25000 Umdrehungen
pro Minute, besonders bevorzugt im Bereich von 20 bis 10000 Umdrehungen pro Minute
liegen.
[0166] Hierbei ist die eingesetzte Newtonzahl bzw. die Rührgeschwindigkeit von der gewünschten
Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung abhängig. Je mehr Energie zugeführt wird
und je länger dispergiert wird, desto kleinere Partikelgrößen können erzielt werden.
Eine enge Partikelgrößenverteilung kann ebenfalls durch eine hohe Dispergierenergie
und eine lange Dispergierzeit erzielt werden. Andererseits sind lange Dispergierzeiten
und hohe Dispergierenergien vielfach mit zusätzlichen Kosten verbunden.
[0167] Die Temperatur bei der die Polymerschmelze in der zweiten flüssigen Phase dispergiert
wird, kann ebenfalls in einem weiten Bereich liegen, wobei diese unter anderem von
der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist. Vorzugsweise liegt die
Temperatur im Bereich von -20°C bis 250°C, besonders bevorzugt im Bereich von 0 bis
200°C. Der beim Dispergierten der Polymerschmelze eingesetzte Druck ist ebenfalls
unkritisch, wobei dieser vielfach von der Art der zu verkapselnden Substanz und der
Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist. Beispielsweise kann der Druck
im Bereich von 10 mbar bis 200 bar, bevorzugt im Bereich von 100 mbar bis 100 bar
gewählt werden.
[0168] Die Temperatur beim Dispergieren ist größer oder gleich der Verfestigungstemperatur
des Trägerpolymers. Vorzugsweise liegt die Dispergiertemperatur 1°C bis 200°C, besonders
bevorzugt 5°C bis 150°C und ganz besonders bevorzugt 10 bis 50°C oberhalb der Verfestigungstemperatur
des Trägerpolymers.
[0169] Das Gewichtsverhältnis von Polymerschmelze zur zweite flüssigen Phase kann in einem
weiten Bereich liegen. Vorzugsweise liegt dieses Verhältnis im Bereich von 1:1 bis
1:1000, besonders bevorzugt 1:1,5 bis 1:500.
[0170] Beim Dispergieren kann die Zusammensetzung beispielsweise 50 bis 99 Gew.-%, bevorzugt
70 bis 98 Gew.-% zweite flüssige Phase und 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%
Polymerschmelze umfassen.
[0171] Nachdem die Polymerschmelze in der zweiten flüssigen Phase dispergiert vorliegt,
wird die dispergierte Polymerschmelze durch Abkühlen der zweiten flüssigen Phase auf
eine Temperatur unterhalb der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers verfestigt.
[0172] Die Art der Abkühlung ist unter anderem von der gewünschten Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung
abhängig. Eine schnelle Abkühlung kann unter anderem zu einer besonders einheitlichen
Partikelgrößenverteilung und kleinen Partikeln führen, da eine Aggregation vermieden
werden kann. Hierbei ist die Bildung von Agglomeraten bei einem großen Abkühlvolumen
geringer.
[0173] Des Weiteren können die Partikelgrößenverteilung und die Größe der Partikel über
Hilfsmittel, wie beispielsweise Dispergatoren und Emulgatoren, beeinflusst werden.
Diese Additive können beispielsweise in die zweite Phase hinzu gegeben werden, wobei
eine Additivierung der Oberfläche der gebildeten Partikel erzielt werden kann. Diese
Additivierung kann auch eine Aggregation der Mikropartikel während des Trocknens oder
beim Lagern vermindern.
[0174] In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Dispergieren der Polymerschmelze
und dem Verfestigen eine Verweilzeit vorgesehen, in der die Polymerschmelze gezielt
aggregiert wird, um den Anteil an kleinen Partikeln zu verringern. Überraschend kann
hierdurch der Anteil an Partikeln mit einer geringen Größen, vorzugsweise im Bereich
unterhalb von 0,1 µm, besonders bevorzugt unterhalb von 1 µm und ganz besonders bevorzugt
unterhalb von 5 µm stark verringert werden, so dass hierdurch besonders enge Partikelverteilungen
erhalten werden können. Hierbei liegt der Anteil an Emulgatoren vorzugsweise in einem
Bereich, der eine Aggregation ermöglicht. Vorzugsweise liegt die Verweilzeit in einem
Bereich von 0,5 Sekunden bis 1 Stunde, besonders bevorzugt 1 Sekunde bis 10 Minuten.
[0175] Je nach Anwendung kann die so erhaltene Zusammensetzung unmittelbar weiter verarbeitet
werden, ohne dass eine Aufreinigung, Aufkonzentration oder Abtrennung vorgenommen
wird. Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann das vorliegende Verfahren den Schritt
des Abtrennens der in der zweiten flüssigen Phase gebildeten Mikropartikel aufweisen.
Das Abtrennen kann durch bekannte Verfahren, insbesondere durch Filtrieren, Zentrifugieren,
Sedimentation, Magnettrennung, Flotation, Sieben oder Dekantieren erfolgen, wobei
die Verfahren einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Hierbei können
die Verbindungen der zweiten flüssigen Phase im wesentlichen vollständig abgetrennt
werden, so dass getrocknete Mikropartikel erhalten werden oder die Partikel können
aufkonzentriert werden, wobei noch größere Mengen an Verbindungen der zweiten flüssigen
Phase im Endprodukt enthalten sind. Vorzugsweise kann das Endprodukt mindestens 80
Gew.-% Mikropartikel, besonders bevorzugt mindesten 95 Gew.-% Mikropartikel aufweisen.
[0176] Die zum Abtrennen oder Aufkonzentrieren der Mikropartikel verwendbaren Vorrichtungen,
nachfolgend auch Separatoren genannt, sind allgemein bekannt. So können unter anderem
Zentrifugen, Dekanter, Fliehkraftabscheider, Filter, beispielsweise Schwerkraftfilter,
Saugfilter (Vakuumfilter), Druckfilter, Saug-Druck-Filter, Pressfilter, Vakuum-Trommelfilter,
Bandfilter, Scheibenfilter, Planfilter, Kammerfilterpresse, Rahmenfilterpresse, Kerzenfilter,
Blattfilter, Membranfilterplatte und/oder Siebbandpressen eingesetzt werden.
[0177] Die Temperatur beim Abtrennen oder Aufkonzentrieren kann ebenfalls in einem weiten
Bereich liegen, wobei diese unter anderem von der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers
abhängig ist. Um eine Aggregation der Partikel zu vermeiden, sollte die gewählte Temperatur
unterhalb der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers liegen. Vorzugsweise liegt
die Temperatur im Bereich von -20°C bis 250°C, besonders bevorzugt im Bereich von
-10°C bis 100°C. Der beim Abtrennen oder Aufkonzentrieren eingesetzte Druck ist ebenfalls
unkritisch, wobei dieser vielfach von der Art der zu verkapselnden Substanz und der
Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist. Beispielsweise kann der Druck
im Bereich von 10 mbar bis 200 bar, bevorzugt im Bereich von 100 mbar bis 100 bar
gewählt werden.
[0178] Nach dem Abtrennen können die erhaltenen Partikel gewaschen werden. Hierzu können
die Partikel mit einer
[0179] Waschflüssigkeit behandelt werden, um Additivreste und/oder zu verkapselnde Substanz,
die sich auf der Oberfläche der Partikel befindet von den Partikeln zu trennen. Dementsprechend
sollten die Partikel, insbesondere die Trägerpolymere nicht in der Waschflüssigkeit
löslich sein. Andererseits sollte die abzutrennende Substanz, beispielsweise die zu
verkapselnde Substanz eine möglichst hohe Löslichkeit aufweisen. Dementsprechend können
die Waschflüssigkeiten hydrophob oder hydrophil sein, je nach Art des Trägerpolymeren.
Zu den bevorzugten hydrophoben Waschflüssigkeiten zählen insbesondere Kohlenwasserstoffverbindungen,
wie beispielsweise aromatische Substanzen, wie Toluol, Benzol und Xylol, gesättigte
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Cyclohexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Dodecan,
die auch verzweigt vorliegen können. Zu den bevorzugten hydrophilen Waschflüssigkeiten
zählen insbesondere Wasser und/oder Alkohole mit 1 bis 7, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
insbesondere Methanol, Ethanol, Propanol und/oder Butanol. Diese Flüssigkeiten können
einzeln oder auch als Mischung von zwei, drei oder mehr Flüssigkeiten eingesetzt werden.
[0180] Die Temperatur beim Waschen kann ebenfalls in einem weiten Bereich liegen, wobei
diese unter anderem von der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist.
Um eine Aggregation der Partikel zu vermeiden, sollte die gewählte Temperatur unterhalb
der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers liegen. Vorzugsweise liegt die Temperatur
im Bereich von -20°C bis 250°C, besonders bevorzugt im Bereich von -10 °C bis 100
°C. Der beim Waschen eingesetzte Druck ist ebenfalls unkritisch, wobei dieser vielfach
von der Art der zu verkapselnden Substanz und der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers
abhängig ist. Beispielsweise kann der Druck beim Waschen im Bereich von 10 mbar bis
200 bar, bevorzugt im Bereich von 100 mbar bis 100 bar gewählt werden.
[0181] Die zum Waschen der Partikel verwendbaren Vorrichtungen sind allgemein bekannt. So
können hierfür beispielsweise Vorrichtungen eingesetzt werden, die ein Mischgefäß
und einen Separator umfassen. Die Mischgefäße umfassen vorzugsweise die zuvor dargelegten
Geräte und Vorrichtungen zum Dispergieren.
[0182] In einem weiteren Schritt können die erhaltenen Mikropartikel getrocknet werden.
Die zum Trocknen der Mikropartikel verwendbaren Vorrichtungen sind allgemein bekannt.
So können unter anderem Trommeltrockner, Taumeltrockner, Tellertrockner, Schneckentrockner,
Schaufeltrockner, Zylindertrockner, Walzentrockner, Gefriertrockner, Wirbelschichttrockner,
Sprühtrockner, Stromtrockner, Mahltrockner, Hordentrockner, Tunneltrockner, Vakuumtrockner-
und/oder Vakuumkontakttrockner eingesetzt werden.
[0183] Die Temperatur beim Trocknen kann ebenfalls in einem weiten Bereich liegen, wobei
diese unter anderem von der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers abhängig ist.
Um eine Aggregation der Partikel zu vermeiden, sollte die gewählte Temperatur unterhalb
der Verfestigungstemperatur des Trägerpolymers liegen. Vorzugsweise liegt die Temperatur
beim Trocknen im Bereich von -20°C bis 150°C, besonders bevorzugt im Bereich von -10
°C bis 100 °C. Der beim Trocknen eingesetzte Druck ist ebenfalls unkritisch, wobei
dieser vielfach von der Art der zu verkapselnden Substanz und der Verfestigüngstemperatur
des Trägerpolymers abhängig ist. Beispielsweise kann der Druck im Bereich von 0,1
mbar bis 10 bar, bevorzugt im Bereich von 0,2 mbar bis 2 bar gewählt werden.
[0184] Das zuvor beschriebene Verfahren kann mit einfachen Anlagen durchgeführt werden,
die aus an sich bekannten Komponenten aufgebaut sein können. Geeignete Anlagen umfassen
mindestens drei Mischgefäße, einen Separator, eine Zuführung und ein Mischventil,
wobei mindestens zwei Mischgefäße über Zuführungen mit einem dritten Mischgefäß verbunden
sind, das dritte Mischgefäß mit dem Separator verbunden ist und das Mischventil in
der Zuführung zwischen dem Mischgefäß und dem Separator vorgesehen ist. Die im Separator
abgetrennte zweite Phase kann vorzugsweise über eine Rückführung in ein Mischgefäß
zurückgeführt werden.
[0185] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann in der Leitung zwischen dem ersten Mischgefäß,
in dem die Polymerschmelze hergestellt wird und dem zweiten Mischgefäß, in dem die
Polymerschmelze in der zweiten flüssigen Phase dispergiert wird, eine Pumpe vorgesehen
sein, die für hochviskose Flüssigkeiten geeignet ist. Pumpen und Förderaggregate,
die zur Förderung viskoser und hochviskoser Medien geeignet sind, können der Fachliteratur,
insbesondere Kapitel P und R in
Dubbel "Taschenbuch für den Maschinenbau", 19.Auflage (1997) Springer-Verlag Berlin
Heidelberg New York, entnommen werden. Zu den bevorzugten Pumpen gehören insbesondere Schraubenpumpen,
beispielsweise Schraubenpumpen mit einer, zwei oder drei Schrauben, Schraubenverdichter,
Flügelpumpen, Drehkolbenpumpen, Rotationspumpen, Kolbenpumpen, Rotationskolbenpumpen
und/oder Schlauchpumpen.
[0186] Hierbei können diese Pumpen unmittelbar in den Leitungen vorgesehen sein, über die
die verschiedenen Vorrichtungen bzw. Mischgefäße miteinander verbunden sind. Gemäß
besonders zweckmäßigen Abwandlungen können auch außerhalb dieser Verbindungsleitungen
Pumpen angeordnet sein, um vorzugsweise über einen Injektionsstrom einen Transport
zwischen den verschiedenen Vorrichtungen bzw. Mischgefäßen zu bewirken. Zweckmäßig
kann beispielsweise ein Kühlstrom über eine Pumpe mit Druck als Injektorstrom in ein
Mischventil eingeleitet werden. Der hierdurch im Mischventil entstehende Unterdruck
kann eingesetzt werden, um aus dem Mischgefäß zur Herstellung der Dispersion die zu
verfestigende, dispergierte Polymerschmelze samt kontinuierlicher Phase anzusaugen
und, nach dem Verfestigen im Mischventil, in einen Separator zu überführen. Unter
dem Begriff "Mischventil" wird im Rahmen der Beschreibung und der Ansprüche ein Bauteil
oder Apparat verstanden, in dem zwei oder mehrere Zulaufströme in Kontakt gebracht
werden mit dem Ziel, diese beiden Ströme zu mischen. Zur Kontrolle des Mischvorgangs
sind in den Zuläufen und gegebenenfalls auch im Ablauf Steuerelemente vorzusehen,
die eine diskrete oder kontinuierliche Einstellung oder Regelung des Massenstroms
zulassen. Diese Steuerelemente können manuell, halbautomatisch oder automatisch betätigt
werden. Bevorzugte Ausführungsformen eines Mischventils sind ein einfaches T-Stück,
dessen Zulaufströme über Ventile eingestellt werden können, oder das oben beschriebene
Injektorventil.
[0187] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Anlage vorzugsweise
mindestens drei Mischgefäße auf, wobei mindestens zwei Mischgefäße über Zuführungen
mit mindestens einem Mischgefäß verbunden sind. Hierbei dient mindestens ein Mischgefäß
zum Herstellen der Polymerschmelze, mindestens ein Mischgefäß zum Herstellen der zweiten
flüssigen Phase und mindestens ein Mischgefäß zum Dispergieren der Polymerschmelze
in der zweiten flüssigen Phase. Die Polymerschmelze und die zweite flüssige Phase
können in weiteren separaten Mischgefäßen chargenweise oder kontinuierlich hergestellt
werden, um eine kontinuierliche Produktion von Mikropartikeln sicherzustellen.
[0188] Die in der Anlage zur Herstellung von erfindungsgemäßen Mikropartikeln eingesetzten
Mischgefäße können temperierbar ausgestattet sein. Dementsprechend können diese Mischgefäße
Heizelemente oder Kühlelemente umfassen.
[0189] Vorzugsweise kann die Anlage mindestens einen Trockner aufweisen, der mit dem Separator
verbunden ist. Des Weiteren kann die Anlage bevorzugt eine Vorrichtung zum Waschen
von Partikeln umfassen.
[0190] Im vorliegenden Verfahren wird zum Verfestigen der in der zweiten flüssigen Phase
dispergierten Polymerschmelze ein Mischventil eingesetzt, dem eine Kühlflüssigkeit
und das Produkt aus Schritt c), d.h. die in der flüssigen Phase dispergierte Polymerschmelze
zugeführt wird. Die Kühlflüssigkeit wird dabei über eine Zuleitung zugeführt, die
einen größeren Durchmesser aufweist als die Zuleitung, über die das Produkt aus Schritt
c) in das Mischventil eingeleitet wird. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich,
dass die Polymerschmelze mit einer hohen Geschwindigkeit in ein großes Volumen an
Kühlflüssigkeit gegeben wird, wodurch eine sehr schnelle Abkühlung erzielt wird, ohne
dass eine Aggregation der Teilchen eintritt. Vorzugsweise ist das Verhältnis der Geschwindigkeit,
mit der das Produkt aus Schritt c) in das Mischventil eingeleitet wird, zur Geschwindigkeit
der Kühlflüssigkeit größer als 1, besonders bevorzugt größer als 2. Besonders bevorzugt
liegt das Verhältnis im Bereich von 1 bis 30, insbesondere im Bereich von 3 bis 10.
Die Geschwindigkeit berechnet sich hierbei aus dem Volumen der abzukühlenden Phase,
die neben der Polymerschmelze die zweite flüssige Phase umfasst. Vorzugsweise liegt
das Volumenverhältnis von Kühlflüssigkeit zu dem Produkt aus Schritt c) im Bereich
von 20:1 bis 1:20, besonders bevorzugt 10:1 bis 1:1. Die Ausführungsform des Verfahrens
mit einem Mischventil ermöglicht eine schnelle, gezielte Verfestigung der Polymerschmelze
und liefert überraschend besonders gleichmäßige Partikel.
[0191] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die
Leitungslänge, die zwischen dem Mischgefäß zum Dispergieren der Polymerschmelze in
der zweiten flüssigen Phase und der Vorrichtung in der bzw. über die die Polymerschmelze
verfestigt wird, so gewählt, dass in der Leitung eine gezielte Aggregation der kleinen
Partikel erfolgt. Vorzugsweise liegt diese Länge im Bereich von 0,1 m bis 100 m, besonders
bevorzugt 1 m bis 10 m.
[0192] Die Anlage kann Pumpen umfassen, die beispielsweise für den Transport von Flüssigkeiten
oder zum Erzeugen von Über- bzw. Unterdruck dienen können. Geeignete Pumpen sind vom
jeweiligen Zweck abhängig. Zu den bevorzugten Pumpen gehören beispielsweise Verdrängerpumpen,
wie zum Beispiel Schöpfwerke, Förderschnecken, Balgpumpen, Kolbenpumpen, Rotationskolbenpumpen,
Zahnradpumpen außen/innenverzahnt, Membranpumpen, Drehschieberpumpen, Zentrifugalpumpe,
Schlauchpumpen, Zahnriemenpumpen, Exzenterschneckenpumpen, Schraubenpumpen und Schraubenverdichter
und/oder Hydraulischer Widder; Strömungspumpen, wie zum Beispiel Kreiselpumpe, Axialpumpe,
Diagonalpumpe und/oder Radialpumpe; Blasenpumpe, Wasserstrahlpumpe, Dampfstrahlpumpe,
Stoßheber (Hydraulischer Widder), Pferdekopfpumpe (Tiefpumpe); Vakuumpumpen, wie zum
Beispiel Verdrängerpumpe, Treibmittelpumpe, Molekularpumpe, Turbomolekularpumpe, Kryopumpe,
Sorptionspumpe, Öldiffusionspumpe.
[0193] Derartige Anlagen werden in den nachfolgend näher beschriebenen Figuren beispielhaft
erläutert.
Figur 1 beschreibt eine Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung.
Figur 1a beschreibt eine spezifische Abwandlung der Anlage zur Durchführung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung gemäß Figur 1.
Figur 1b beschreibt eine spezifische Abwandlung der Anlage zur Durchführung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung gemäß Figur 1.
[0194] In Figur 1 ist eine Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung dargestellt.
[0195] Die Ausführungsform weist ein Mischgefäß 3 mit Zuführungen 1, 2 zur Herstellung einer
Polymerschmelze, ein Mischgefäß 6 zum Dispergieren der Polymerschmelze in einer zweiten
flüssigen Phase, einen Separator 13 und einen Trockner 17 auf.
[0196] Diese Anlage weist beispielsweise ein, zwei oder mehr Zuführungen 1 bzw. 2, beispielsweise
Leitungen oder Zuführschnecken, auf, über die ein oder mehrere Trägerpolymere und/oder
ein oder mehrere zu verkapselnde Substanzen einem ersten Mischgefäß 3 zugeführt werden.
Im Mischgefäß 3 können die zugeführten Substanzen in eine Polymerschmelze überführt
werden, die mindestens ein Trägerpolymer und mindestens eine zu verkapselnde Substanz
umfasst. In Mischgemäß 3 können die Komponenten fein ineinander verteilt werden. So
kann beispielsweise eine Lösung, eine Dispersion oder Suspension hergestellt werden.
Vielfach bildet das Trägerpolymer die Matrixphase, in der die zu verkapselnde Substanz
verteilt wird. Hierfür können die zuvor beschriebenen Vorrichtungen eingesetzt werden.
[0197] Die zweite flüssige Phase wird in einem weiteren Mischgefäß 19. hergestellt, das
beispielsweise ein, zwei, drei oder mehr Zuführungen 20, 21, 22 aufweisen kann. Über
die Zuführungen 20, 21 und 22 können die Komponenten der zweiten flüssigen Phase,
als Hauptbestandteil beispielsweise Wasser oder Ethanol sowie Hilfsstoffe, beispielsweise
Stabilisatoren und Emulgatoren in das Mischgefäß 19 zugegeben werden. Das Wasser oder
das Ethanol kann unabhängig von den weiteren Komponenten durch jede der zuvor dargelegten
Verbindungen der zweiten flüssigen Phase ersetzt werden.
[0198] Die in Mischgefäß 19 erhaltene Lösung kann beispielsweise mit einer Pumpe 23 über
die Zuführung 9, beispielsweise eine Leitung, in das Mischgefäß 6 überführt werden.
In Mischgefäß 6 wird die Polymerschmelze in der zuvor beschriebenen Lösung dispergiert.
Hierfür weist das Mischgefäß 6 bekannte Vorrichten zum Dispergieren auf. Hierfür können
die zuvor beschriebenen Vorrichtungen eingesetzt werden.
[0199] Nachdem durch das Dispergieren die gewünschte Tropfengröße und Tropfengrößenverteilung
erhalten wurde, kann die in der zweiten flüssigen Phase, beispielsweise Wasser, dispergiert
vorliegende Polymerschmelze verfestigt werden. Die Abkühlung der Polymerschmelze nach
dem Dispergieren in der zweiten flüssigen Phase wird durch das Zuleiten einer kalten
Flüssigkeit über Leitung 25 erzielt, die im Wesentlichen der Zusammensetzung der zweiten
flüssigen Phase entspricht, um die Polymerschmelze zu verfestigen. Die Zuleitung der
kalten Flüssigkeit erfolgt über ein Mischventil 26, das in Leitung 12 zwischen dem
Mischgefäß 6 und dem Separator 13 vorgesehen ist.
[0200] Über die Rückführung 14 kann ein Teil der im Separator 13 abgetrennten zweiten flüssigen
Phase, beispielsweise Wasser oder Ethanol, die zusätzlich Hilfsstoffe, wie Emulgatoren
oder Stabilisatoren enthalten kann, in das Mischgefäß 6 zurückgeführt werden. Somit
können von Mischgefäß 19 lediglich die Mengen an zweiter flüssiger Phase in das Mischgefäß
6 eingeleitet werden, die nicht im Separator 13 zurück gewonnen werden können. Hierbei
kann dieser Teil auf die Temperatur des Mischgefäßes 6 erwärmt werden. Ein weiterer
Teil der im Separator 13 abgetrennten zweiten flüssigen Phase kann in die Leitung
25 geleitet werden. Hierbei kann die zweite Phase abgekühlt werden, so dass die Temperatur
der in die Leitung 25 eingeleitetem zweiten flüssigen Phase der Temperatur der kalten
Flüssigkeit entspricht.
[0201] Durch diese besondere Ausgestaltung kann das vorliegende Verfahren auch kontinuierlich
durchgeführt werden. Des Weiteren kann diese Ausführungsform besonders energiesparend
betrieben werden.
[0202] In einer besonderen Ausführungsform wird die Pumpe 11 durch einen Injektionsstrom
ersetzt. Dies ist in den Abbildungen 1a und 1b gezeigt. In dieser Ausführungsform
ist eine Pumpe außerhalb des Dispersionsstromes angeordnet. Beispielsweise kann eine
Pumpe 25a in Leitung 25 vorgesehen sein, mit der der Strom der Kühlflüssigkeit in
das Mischventil 26 gepumpt wird, wie dies in Figur 1a dargestellt ist. Bei der Ausführung
des Mischventils als Injektor ist die Geometrie so zu gestalten, dass der eintretende
Kühlstrom einen Unterdruck erzeugt, mit dem die Dispersion angesaugt wird.
[0203] In einer weiteren Abwandlung kann weitere Flüssigkeit in einem über eine Leitung
25b in einem Nebenstrom eingeleitet werden, um einen entsprechenden Unterdruck zu
erzeugen, der eine Mischung der Kühlflüssigkeit mit der Polymerschmelze in Mischventil
26a bewirkt. Hierbei kann eine zweistufige Abkühlung erzielt werden, da in Leitung
25 weitere Kühlflüssigkeit zugeleitet werden kann, wobei diese Ausführungsform zwei
Mischventile 26 und 26a umfasst. Diese Ausführungsform ist in Abbildung 1b dargestellt.
Durch diese Anordnung können überraschende Vorteile erzielt werden. Insbesondere gelingt
es hierdurch, besonders gleichmäßige, sphärische Partikel zu erhalten. Diese zweistufige
Abkühlung wird vorzugsweise angewendet, wenn das Verhältnis von Kühlflüssigkeit und
Dispersion in Mischventil 26a zur Einstellung einer bestimmten Partikelgröße festgelegt
ist oder der zur Erzeugung des Unterdrucks notwendige Injektorimpuls zu einer Deformation
der Polymerschmelze vor der Verfestigung führen würde. Vorzugsweise wird das verfahren
dann so ausgeführt, dass die dispergierte Polymerschmelze in Figur 1b in Mischkammer
26 bereits verfestigt oder zumindest an der Oberfläche verfestigt vorliegt, um eine
Deformation der Partikel zu vermeiden.
[0204] Die Druck- und Strömungsverhältnisse können über den Injektionsstrom und die Injektorgeometrie
eingestellt werden. Diese Ausführungsformen ermöglichen überraschend einen besonders
sicheren Betrieb der Anlage. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass bei einem
Ausfall des Kühlmittelstromes ein weiteres Zulaufen des Emulsionsstromes verhindert
werden kann. Weiterhin können mechanische Einflüsse der Pumpe auf die dispergierten,
eventuell noch nicht vollständig verfestigten Polymerpartikel vermieden werden.
[0205] Die so erhaltenen Partikel können aus der zweiten flüssigen Phase abgetrennt werden.
Hierzu wird die erhaltene Zusammensetzung, die verfestigte Mikropartikel aufweist,
beispielsweise mit einer Pumpe 11 über die Leitung 12 in den Separator 13 überführt
werden. Der Separator 13 dient zum Abtrennen oder Aufkonzentrieren der in der zweiten
flüssigen Phase enthaltenen Mikropartikel, wobei jede der zuvor dargelegten Vorrichtungen
hierfür eingesetzt werden kann. Vorliegend werden im Separator die Mikropartikel von
der zweiten flüssigen Phase getrennt, wobei vielfach eine Aufkonzentration ausreichend
sein kann. Die abgetrennte zweite flüssige Phase, die beispielsweise Wasser, Emulgatoren
und Stabilisatoren umfassen kann, kann über eine Rückführung 14, beispielsweise eine
Leitung in das Mischgefäß 6 eingeleitet werden.
[0206] Die abgetrennten Mikropartikel können beispielsweise mit einer Pumpe 15 über die
Zuführung 16, beispielsweise eine Leitung, in den Trockner 17 überführt werden. Im
Trockner 17 können Reste der zweiten flüssigen Phase, beispielsweise Wasser entfernt
werden. Die getrockneten Mikropartikel können über die Leitung 18 dem Trockner entnommen
werden.
[0207] Eine weitere Ausführungsform weist eine Vorrichtung zum Waschen der Partikel auf.
[0208] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung durch Beispiele näher erläutert, ohne
dass hierdurch eine Beschränkung erfolgen soll.
Beispiele
Beispiel 1
[0209] Unter Verwendung der in Abbildung 1 dargestellten Anlage, die ein Mischventil zum
Verfestigen der Polymerschmelze aufwies, wurde ein erfindungsgemäßes Präparat hergestellt,
welches Vitamin E (Tocopherol) und einen hyperverzweigten Polyester umfasste.
[0210] Der eingesetzte hyperverzweigte Polyester wurde durch Hydrophobisierung eines hydrophilen
hyperverzweigten Polyesters hergestellt, der ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
Mw von 3500 g/mol, eine Glastemperatur von etwa 35°C und eine Hydroxy-Zahl von etwa
490 mg KOH/g aufweist und kommerziell von der Firma Perstorp® unter der Bezeichnung
Boltorn H30® erhältlich ist. Die Hydrophobisierung erfolgte durch Veresterung des
hydrophilen Polymers mit einer Mischung aus Stearinsäure und Palmitinsäure (massenbezogenes
Verhältnis Stearinsäure zu Palmitinsäure = 2 zu 1), wobei 80% der Hydroxygruppen des
hydrophilen Polymers umgesetzt wurden. Das Molekulargewicht Mw betrug 10000 g/mol.
Weitere Einzelheiten zur Herstellung des hydrophilen Polymers sowie zur Veresterung
können den Schriften
EP 0 630 389 B1 oder
WO 93/01760 entnommen werden.
[0211] Das zur Herstellung der Polymerschmelze eingesetzte Mischgefäß hatte ein Volumen
von ca. 1 1, wobei ein Ankerrührer zur Herstellung der Polymerschmelze eingesetzt
wurde, der auf einer Höhe von 1/10 der Rührkesselhöhe oberhalb des Rührkesselbodens
angeordnet wurde. Zur Herstellung des Präparates wurden 20 Gew. % Vitamin E (CAS:
101 91-41-0; kommerziell erhältlich von der Firma Sigma Aldrich) in dem geschmolzenen
Polymer bei einer Temperatur von etwa 80°C mit einem Ankerrührer bei 200 Umdrehungen
pro Minute in einem ersten Mischgefäß 5 Minuten dispergiert.
[0212] Das Mischgefäß zur Herstellung der kontinuierlichen Phase wies ein Volumen von ca.
6 1 auf und war mit einem Schrägblattrührer versehen, der auf einer Höhe von 1/3 der
Rührkesselhöhe oberhalb des Rührkesselbodens eingerichtet wurde. Hierin wurde eine
Lösung aus Tensiden bestehend aus 1 Gew. % Polyvinylalkohol (M = 6000 g/mol, Polisciences®,
Warrington, USA) und 0,1 Gew. % eines ethoxylierten Fettalkohols (Tego® Alkanol L4
der Firma Degussa® AG) in Wasser bei 60°C unter Rühren mit 500 Umdrehungen pro Minute
erzeugt.
[0213] Die in den zuvor dargelegten Mischgefäßen erhaltenen Zusammensetzungen wurden in
ein drittes Mischgefäß überführt, um eine Dispersion (Emulsion) herzustellen. Das
Mischgefäß zur Herstellung der Dispersion der Polymerschmelze in der kontinuierlichen
Phase wies ein Volumen von ca. 0,5 l (Höhe ca. 0,1 m; Durchmesser ca. 0,05 m) auf,
wobei als Rührer ein Ultra-Turrax UT25-Gerät in ca. halber Höhe des Mischgefäßes angeordnet
wurde (0,05 m).
[0214] In dem dritten Mischgefäß wurden die beiden Phasen bei ca. 60°C dispergiert, wobei
der ULTRA-TURRAX Rührer bei 8.000 Umdrehungen pro Minute betrieben wurde. Die Verweilzeit
betrug ca. 30 Sekunden.
[0215] Zwischen dem Boden des Rührkessels und der Spitze des Rührers wurde in der Mitte
des Rührkessels die dispergierte Polymerschmelze aus dem Mischgefäß über eine Leitung
(12) entnommen, die über ein Mischventil in einen Separator führte. Die Länge der
Leitung 12 zwischen dem dritten Mischgefäß, welches zur Dispergierung der Polymerschmelze
in der kontinuierlichen Phase diente, und dem Mischventil betrug 4 m. Im Mischventil
wurde die im Mischgefäß erhaltene Emulsion abgekühlt., wobei eine wässrige Phase mit
einer Temperatur von 20°C eingesetzt wurde. Nach dem Mischventil wies die Zusammensetzung
eine Temperatur von ca. 34°C auf. Die Zuleitung, über die die wässrige Phase mit einer
Temperatur von 20°C in das Mischventil eingeleitet wurde, wies einen Durchmesser von
ca. 0,012 m auf, wohingegen die Zuleitung, über die die dispergierte Polymerschmelze
in das Mischventil eingeleitet wurde, einen Durchmesser von ca. 0,004 m aufwies. Das
Geschwindigkeitsverhältnis von Emulsion zu Kühlwasser betrug ca. 6, wobei das Massenverhältnis
von Emulsion zu Kühlwasser etwa 1:3 betrug. Diese Werte können über den Druck des
Kühlwassers bzw. der Emulsion eingestellt werden, mit der diese Flüssigkeiten in das
Mischventil eingeleitet werden.
[0216] Die im Mischventil gebildeten Partikel wurden einer Zentrifuge zugeleitet, in der
die Wirkstoffpartikel bei 25°C von der kontinuierlichen Phase abgetrennt wurden. Anschließend
wurden die Wirkstoffpartikel in einem Vakuumtrockner bei 25°C und 10 mbar für 100
h getrocknet.
[0217] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 14,1 µm < d
90,Partikel < 46,3 µm. Der Ausdruck d
90,Partikel bedeutet, dass ca. 90% der Partikel eine Größe im Bereich von 14,1 µm bis 46,3 µm
aufwiesen. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifizierten Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
Beispiel 2
[0218] Das Beispiel 1 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Rührgeschwindigkeit
des Ultra-Turrax-Rührers zur Herstellung der Dispersion der Polymerschmelze in der
wässrigen Phase 9500 Umdrehungen pro Minute betrug.
[0219] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 10,5 µm < d
90,Partikel < 40,9 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifizierten Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
Beispiel 3
[0220] Das Beispiel 1 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Rührgeschwindigkeit
des Ultra-Turrax-Rührers zur Herstellung der Dispersion der Polymerschmelze in der
wässrigen Phase 12000 Umdrehungen pro Minute betrug.
[0221] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 4,2 µm < d
90,Partikel < 32,7 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifizierten Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
[0222] Die Beispiele 1 bis 3 zeigen, dass über Variation der Rührgeschwindigkeit die Partikelgröße
eingestellt werden kann.
Beispiel 4
[0223] Das Beispiel 2 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Temperatur zum
Dispergieren der Polymerschmelze im dritten Mischgefäß (Mischgefäß 6 in Abbildung
1) sowie die Temperatur der kontinuierlichen Phase in Mischgefäß 19 (Abbildung 1)
auf 70°C eingestellt wurde. Die Rührgeschwindigkeit des Ultra-Turrax-Rührers zur Herstellung
der Dispersion der Polymerschmelze in der wässrigen Phase betrug 9500 Umdrehungen
pro Minute.
[0224] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 8,6 µm < d
90,Partikel < 37,2 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifiziertem Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
[0225] Der Vergleich von Beispiel 2 und Beispiel 4 zeigt, dass die Temperatur, bei der die
Dispersion erzeugt wird, einen Einfluss auf die Partikelgröße hat, wobei höhere Temperaturen
zu kleineren Partikeln führen.
Beispiel 5
[0226] Das Beispiel 2 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Temperatur zum
Dispergieren der Polymerschmelze in Mischgefäß 6 sowie die Temperatur der kontinuierlichen
Phase in Mischgefäß 19 auf 80°C eingestellt wurde. Die Rührgeschwindigkeit des Ultra-Turrax-Rührers
zur Herstellung der Dispersion der Polymerschmelze in der wässrigen Phase betrug 9500
Umdrehungen pro Minute. Weiterhin wurde das Geschwindigkeitsverhältnis von Emulsion
zu Kühlwasser auf ca. 3 eingestellt, wobei das Massenverhältnis von Emulsion zu Kühlwasser
etwa 2:3 betrug. Diese Werte können über den Druck des Kühlwassers bzw. der Emulsion
eingestellt werden, mit der diese Flüssigkeiten in das Mischventil eingeleitet werden.
[0227] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 2,8 µm < d
90,Partikel < 35,2 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifizierten Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
Beispiel 6
[0228] Das Beispiel 5 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Länge der Leitung
zwischen dem Mischgefäß zur Herstellung der Dispersion und dem Mischventil 1 m betrug.
[0229] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 1,5 µm < d
90,Partikel < 35,1 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifiziertem Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
Beispiel 7
[0230] Das Beispiel 5 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Länge der Leitung
zwischen dem Mischgefäß zur Herstellung der Dispersion und dem Mischventil 2 m betrug.
[0231] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 2,0 µm < d
90,Partikel < 34,9 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifizierten Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
Beispiel 8
[0232] Das Beispiel 5 wurde im Wesentlichen wiederholt, wobei jedoch die Länge der Leitung
zwischen dem Mischgefäß zur Herstellung der Dispersion und dem Mischventil 8 m betrug.
[0233] Die erhaltenen Partikel zeigten eine Partikelgrößenverteilung von 4,9 µm < d
90,Partikel < 35,5 µm. Die Partikel waren frei von unerwünschten Lösungsmitteln und bestanden
aus dem hyperverzweigten fettsäuremodifiziertem Polyester und ca. 20 Gew. % Vitamin
E, bezogen auf die Partikelmasse.
[0234] Die Beispiele 5 bis 8 zeigen, dass durch die Variation der Länge zwischen Mischgefäß
3 und dem Mischventil überraschend die Partikelgrößenverteilung verbessert werden
kann. Hierbei führen längere Strecken, über die die Partikel aggregieren können, zu
einer sehr starken Abnahme des Anteils an kleinen Partikeln, wohingegen die Größe
der großen Partikel nur unwesentlich zunimmt. Daher können hierdurch überraschend
besonders enge Partikelverteilungen auch bei sehr kleinen Partikelgrößen erzielt werden.