[0001] Die Erfindung beschreibt eine Verpackung mit einer vorgeschnittenen Öffnung, die
wiederholt geöffnet und verschlossen werden kann, insbesondere eine flexible Verpackung
wie Schlauch-, Stand- und Klotz-Bodenbeutel, Tiefzieh-Trays, auch Faltschachteln oder
jegliche Art von Verpackung, die aus bahnförmigen Materialien wie Folien, Verbunde
oder Papier und Kartons hergestellt wird.
[0002] Üblicherweise werden Verpackungen geöffnet, indem man eine Verschweißung, Versiegelung
oder Verklebung auftrennt, so dass die Packung irreversibel geöffnet ist, was zur
Folge hat, dass sie nicht wieder - ohne zusätzliche Hilfsmittel wie beispielsweise
Kunststoff-Clips - verschlossen werden kann.
[0003] Es besteht ein großer Bedarf an Systemen, diese Verpackungen derart auszustatten,
dass diesen mehrfach Teile des Inhalts entnommen werden können und diese anschließend
jeweils wiederverschließbar sind.
[0004] Es gibt verschiedene Systeme auf dem Markt, welche alle in ihrer Eignung limitiert
sind.
[0005] Zum Öffnen und Verschließen von derartigen Verpackungen werden beispielsweise einlagige
Etiketten eingesetzt. Diese werden über ein zuvor in der Verpackung geschnittenes
Entnahmeloch etikettiert, aus dem später Teile des Inhalts aus der Verpackung entnommen
werden. Nachteilig bei derartigen einlagigen Etiketten ist, dass der Haftklebstoff
zwei sich widersprechende Funktionen erfüllen muss: Er muss ein einfaches Öffnen mit
geringem Kraftaufwand ermöglichen, und das Etikett muss anschließend beim Wiederverschluss
ausreichend Haftung aufweisen, damit die Verpackung sicher und dicht verschlossen
wird. Problematisch bei derartigen Etiketten ist weiterhin, dass sie sich beim Öffnen,
aufgrund des direkten Verklebens auf dem Verpackungs-Material einrollen und somit
das Etikett irreversibel verformt wird, welches beim anschließenden Wiederverschluss
zu einem selbstständigen Öffnen führen kann.
[0006] Um zu verhindern, dass das Etikett beim Öffnen der Verpackung vollständig vom Beutel
abgezogen wird, besitzen die meisten dieser Etiketten eine geschwungene Stanzung,
die dazu führt, dass ein gewisser Widerstand entsteht wenn man das Etikett bis dorthin
geöffnet hat. Der Widerstand zeigt an, dass man nicht weiter ziehen soll. Eine andere
Möglichkeit zu verhindern, dass das Etikett vollständig abgezogen wird, ist der Einsatz
von zwei unterschiedlichen Klebstoffen: Ablösbar in dem Bereich, in dem das Etikett
von der Verpackungsfolie abgezogen werden soll (Öffnen der Verpackung), permanent
am so genannten Scharnier, um die vollständige Ablösung zu verhindern.
[0007] Darüber hinaus werden zweilagige Etiketten angeboten, welche die genannten Nachteile
vermeiden, indem das Etikett aus zwei Etikettenlagen besteht, die übereinander geklebt
sind. Somit sind zwei Haftklebstoffe vorhanden. Der untere Klebstoff gewährleistet
eine sichere und dichte Verklebung zur Verpackung, während der zweite Haftklebstoff
auf einer dehäsiven Schicht, die sich auf der Oberfläche der unteren der beiden Etikettenlagen
befindet, ist. So wird ein einfaches Öffnen ohne die beschriebene Verformung des Etiketts
ermöglicht. Hierbei ist auf dem unteren Etikett ein Entnahmeloch vorhanden. Diese
Etiketten werden zum Beispiel in der
DE 10 2005 010 569 A1 beschrieben.
[0008] Die Problematik der einlagigen Etiketten, dass sich diese beim Abziehen wölben und
irreversibel verformen können, was zu einem selbstständigen Öffnen und somit zu einer
ungenügenden Dichtfunktion führen, wird bei den beschriebenen zweilagigen Etiketten
dadurch gelöst, dass auf der Oberseite des unteren Etiketts eine dehäsive Schicht
aufgebracht ist, welche ein einfaches und sicheres Öffnen und Verschließen ermöglicht.
Der Klebstoff des eigentlichen Verschlussetiketts klebt somit nicht direkt auf der
Außenseite der Verpackung, sondern es ist ein abgestimmtes Ablöseverhalten (Release)
zwischen der dehäsiven Schicht des unteren Etiketts und dem Klebstoff vorhanden. Aufgrund
dieses speziellen Produktaufbaus kann das Verschlussetikett zusätzlich partiell nicht-ablösbar
auf dem unteren Etikett verklebt angebracht werden, wodurch ein Scharnier realisiert
wird, welches verhindert, dass das Verschlussetikett beim Öffnen sich von der Verpackung
löst. Dies wird dadurch erreicht, dass beispielsweise an dieser Stelle keine dehäsive
Schicht auf dem unteren Etikett aufgebracht wird. Darüber hinaus haben derartige zweilagigen
Etiketten meist an der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite einen so genannten Anfasser,
der nicht-klebend gestaltet ist, so dass für den Öffnungsvorgang ein einfaches Handling
gewähreistet wird.
[0009] Die einlagigen sowie die zweilagigen Etiketten müssen nachträglich auf ein in die
Verpackung vorgeschnittenes Entnahmeloch in einem zusätzlichen Arbeitsgang aufgebracht
werden. Dieser Arbeitsvorgang kann entweder beim Verpackungshersteller erfolgen beziehungsweise
im Abfüllprozess integriert werden. Das Entnahmeloch wird zuvor ausgestanzt und mittels
so genannter Haltepunkte am Herausfallen gehindert, bevor das Etikett darüber geklebt
wird. Vorteilhaft aber nicht zwingend notwendig ist es, dass die Etikettierung sogleich
im Anschluss an die Stanzung des Entnahmeloches erfolgt, um ein ungewolltes Heraustrennen
des Stanzteils des Entnahmelochs zu verhindern. Die Stanzung des Entnahmelochs kann
im Übrigen auch nach der Aufbringung des Etiketts erfolgen.
[0010] Weiterhin werden Entnahmesysteme angeboten, bei welchen die Verpackungsfolie selbst
aus einem zweilagigen Verbund besteht, welcher sich delaminieren lässt. Durch zwei
verschieden große Stanzungen der unteren und oberen Verbundfolie wird ein Öffnungs-und
Wiederverschluss-System realisiert. Die Stanzung der unteren Folie wird etwas kleiner
ausgeführt als die der oberen Folie. Die Differenz in der Größe der beiden Stanzungen
ergibt einen umlaufenden geschlossenen Rand um das Stanzloch. Dort ist die Verpackung
vor dem Öffnen verklebt, entsprechend der Größe dieses Randes und der Haftkraft der
beiden Folien aufeinander, die sich delaminieren lassen. Dieses System erfüllt nur
bedingt die Anforderungen im Markt. Die Haftkraft ist beim ersten Delaminieren um
ein Vielfaches höher als beim anschließenden Wiederverschließen. Ein sicheres und
dichtes Wiederverschließen ist nur eingeschränkt möglich, somit kann es zum Austrocknen
des Inhalts der Verpackung kommen. Darüber hinaus ist bei diesem System die Auswahl
an Verpackungsmaterialien eingeschränkt, da es sich auf die angebotenen Verbundmaterialien
beschränkt. Eine Integration in vorhandene Verpackungslösungen ist daher nicht möglich.
Somit ergeben sich zum einen dekorative Einschränkungen wie die Verwendung hochtransparenter
Beutel oder auch produktbedingte Einschränkungen wie die Verwendung spezieller Barriere-Schichten
etc.
[0011] Überdies hinaus findet man bei flexiblen Verpackungen Wiederverschluss-Systeme, welche
als Zip-Verschluss bekannt sind. Hier kann man den Beutel ähnlich einem Reißverschluss
öffnen und verschließen.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung zu schaffen, die leicht
erstmals zu öffnen ist und die sicher reversibel geöffnet und verschlossen werden
kann.
[0013] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verpackung, wie sie im Hauptanspruch dargelegt
ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes.
Des Weiteren betrifft die Erfindung Verwendungsvorschläge der erfindungsgemäßen Verpackung.
Weiterhin umfasst die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der Verpackung.
[0014] Demgemäß betrifft die Erfindung eine Verpackung, umfassend einen Verpackungskörper
und ein darauf aufgebrachtes Etikett, wobei
- in dem Verpackungskörper eine vorgeschnittene Öffnung, die mit einem Deckel verschlossen
sein kann, der lösbar mit dem Verpackungskörper verbunden ist, vorgesehen ist,
- die Oberfläche um die vorgeschnittene Öffnung zumindest partiell dehäsiv eingestellt
ist,
- die vorgeschnittene Öffnung mit dem Etikett, das aus einer Trägerschicht besteht,
die zumindest partiell klebend ausgerüstet ist, vollständig derart abgedeckt wird,
dass die Trägerschicht des Etiketts die Öffnung zumindest abschnittsweise überragt,
und
- die die Öffnung überragenden Teile der Trägerschicht zumindest teilweise auf der dehäsiven
Oberfläche verklebt sind.
[0015] Mit der Erfindung ist es erstmalig möglich, die beschriebenen Vorteile des zweilagigen
Etiketts in einer Verpackung zu realisieren, die mit einem einlagigen Verschlussetikett
verschlossen ist.
[0016] Die Verpackung wird aus bahnförmigen Materialien wie Folien, Verbunde oder Papier
und Kartons hergestellt.
[0017] Bei der Verpackung handelt es sich vorzugsweise um eine flexible Verpackung, beispielsweise
um einen Schlauchbeutel für ölgetränkte Feuchttücher (bekannt als Baby-oder Schminktücher).
Die Verpackung kann eine Beutelverpackung jeglicher Art sein für die Verpackung von
Lebensmitteln wie zum Beispiel Süßigkeiten, Kekse, Schokolade, Bonbons, Nüsse, Gummibärchen,
Chips etc. Des Weiteren kann die Verpackung ein Tiefzieh-Tray sein, in dem Käse- oder
Wurst-Scheiben verpackt werden. Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Verpackung
für alle nicht-flüssigen Güter geeignet, welche üblicherweise nach dem ersten Öffnen
nicht komplett aufgebraucht werden, speziell für Güter, die durch den Wiederverschluss
vor Feuchtigkeit, Austrocknen, Geruchsaus-und/oder Eintritt geschützt werden sollen.
[0018] Erfindungsgemäß wird auf den Verpackungskörper vorzugsweise außer auf dem Deckel
(um die vorgeschnittene Öffnung) eine dehäsive Ausrüstung aufgebracht, bevor das die
Öffnung verschließende Etikett verklebt wird.
[0019] Gemäß einer möglichen Ausführungsform entspricht die Fläche der dehäsiven Ausrüstung
genau der Fläche, die das Trägermaterial des Etiketts bedeckt. Vorzugsweise entspricht
somit die Kontur der Beschichtung der Kontur des darüber befindlichen Etiketts (gegebenenfalls
mit Ausnahme eines später ausführlicher beschriebenen Randbereich des Etiketts).
[0020] Selbstverständlich ist es möglich, jedoch erfindungsgemäß nicht erforderlich, auch
über die Etikettenkontur hinausgehend auf den Verpackungskörper eine dehäsive Ausrüstung
aufzubringen. Üblicherweise ist der Teil der Verpackung außerhalb des Etiketts nicht
dehäsiv beschichtet.
[0021] Vorzugsweise wird die Beschichtung in Form einer der Kontur der Öffnung angepassten
Scheibe (zum Beispiel Kreisscheiben wenn die Öffnung kreisrund ist) aufgebracht.
[0022] Nach Entnahme von Inhalt kann das Etikett wieder auf der Verpackung reversibel aufgebracht
werden, die Klebkraft des abgestimmten Ablöseverhaltens (Release) aus Haftklebstoff
und Dehäsiv-Schicht garantiert auch bei mehrmaligem Öffnen eine gute Haftkraft.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die dehäsive Ausrüstung
nicht vollflächig um die vorgeschnittene Öffnung (vorzugsweise außerhalb des Deckels)
vorhanden, sondern in einem Bereich ausgespart, so dass das Etikett mit einem Streifen
im Kantenbereich direkt auf dem Verpackungsmantel klebt. Es ergibt sich das bereits
beschriebene Scharnier im Etikett, durch welches verhindert wird, dass das Etikett
beim Öffnen abgelöst wird. Die Klebkraft zwischen Etikett und Verpackung ist so groß,
dass eine Auftrennung nur mit Gewalt möglich ist.
[0024] Das Etikett ist an dieser Stelle partiell nicht-ablösbar auf dem Verpackungsmantel
verklebt angebracht.
[0025] Darüber hinaus ist es möglich, das Scharnier zusätzlich durch eine wie eingangs beschriebene
geschwungene Stanzung auszubilden, um ein vollständiges Ablösen zu verhindern. Diese
Stanzung innerhalb des Trägermaterials befindet sich möglichst an der Grenze, bei
der die Verklebung des Etiketts auf dem Verpackungskörper von dem dehäsiv ausgerüstetem
Bereich in den Bereich übergeht, der nicht dehäsiv ausgerüstet ist, sprich am Übergang
der permanenten Verbindung zur ablösbaren Verbindung.
[0026] Diese Stanzung kann eine Perforation sein, gegebenenfalls in der bekannten und bewährten
Wellenform. Durch diese werden die Rückstellkräfte des Etiketts reduziert, und das
Etikett fällt so nicht (zumindest nicht so leicht) zurück, das heißt, die Verpackung
bleibt geöffnet, ohne dass man eine Hand zum Offenhalten benötigte.
[0027] Des Weiteren kann das Scharnier gebildet werden, indem auf dem Trägermaterial zwei
unterschiedliche Klebemassen eingesetzt werden. Der größte Teil des Trägermaterials
ist mit einem Kleber beschichtet, der sich gut von dem dehäsiven Bereich löst, während
ein zweiter Bereich des Trägermaterials mit einem stark klebenden Kleber ausgerüstet
ist, der ein ungewolltes Ablösen des Etiketts in diesem Bereich verhindert. Der Klebstoff
kann dabei derart gewählt werden, dass dieser selbst auf dem in diesem Bereich gegebenenfalls
auch dehäsiv ausgerüsteten Verpackungskörper verankert.
[0028] Üblicherweise werden Verpackungs-Materialien auf verschiedenste Art bedruckt, lackiert
oder kaschiert. Häufig werden Verbundmaterialien eingesetzt, so dass die Bedruckung
auf der Innenseite eines Kaschierverbunds aufgebracht ist. In diesem Fall ist auf
der Außenseite der Verpackung keine Farb- oder Lackschicht aufgebracht. Auch gibt
es solche Verpackungen, bei denen die Bedruckung und Lackierung auf der Außenseite
aufgebracht ist. Meist ist die Lackierung in diesem Fall vollflächig, in manchen Fällen
kann auch eine partielle Lackierung zum Einsatz kommen. Auch werden in Einzelfällen
dehäsive Hilfsmittel dem Lack zugegeben, jedoch erfolgt dies meist aus technischen
oder dekorativen Gründen, zum Beispiel um einen speziellen Glanz zu erzielen oder
um die Reibungswerte der Oberfläche zu verändern.
[0029] Jedoch dient bei dieser Erfindung die dehäsive Schicht einzig dazu, dass dadurch
ein definiertes Ablöseverhalten des Verschluss-Etiketts von der Verpackung erreicht
wird. Wie oben beschrieben ist die dehäsive Schicht in jedem Fall partiell aufgebracht
und mindestens an der Stelle des Deckels ausgespart.
[0030] In den Verpackungskörper wird eine Öffnung geschnitten, vorzugsweise durch einen
Stanzvorgang, dadurch entsteht ein Deckel in der Verpackung. Vorzugsweise erfolgt
der Schnitt oder die Stanzung derart, dass der Randbereich des Deckels geschwächt
ist, also leicht aufgerissen werden kann.
[0031] Die Stanzung kann auch so erfolgen, dass der Deckel mittels so genannter Haltepunkte
am Herausfallen gehindert wird, je nach Geometrie des Deckels und den physikalischen
Eigenschaften des Materials der Verpackung kann die Größe und Anzahl der Haltepunkte
variieren. Als Haltepunkte werden kleine Unterbrechungen im Stanzwerkzeug bezeichnet,
die an dieser Stelle die Verpackung nicht stanzen und somit den Deckel in der Verpackung
fixieren. Beim späteren Gebrauch (Öffnen der Verpackung durch den Kunden) reißen diese
kleinen Haltepunkte ohne Beeinträchtigung der Funktion.
[0032] Vorteilhaft ist es, dass die Etikettierung sogleich im Anschluss an die Stanzung
der Öffnung erfolgt, um ein Heraustrennen des Deckels zu verhindern. Die Stanzung
des Deckels kann auch nach der Aufbringung des Etiketts erfolgen, was die Gefahr beinhaltet,
das Etikett durch den Stanzvorgang zu verletzen.
[0033] Der Deckel, der vorteilhafterweise die Öffnung verschließt, wird vorzugsweise vollflächig
(gegebenenfalls abgesehen von einer üblichen, im Herstellungsprozess zu beobachtenden
Toleranz) nicht dehäsiv ausgerüstet, so dass beim erstmaligen Verschließen des Etiketts
der Deckel mit dem darüber befindlichen Trägermaterial verklebt. Beim erstmaligen
Öffnen des Etiketts überstreicht während des Öffnungsvorganges das Trägermaterial
den Deckel und dieser, also der ausgestanzte Teil des Verpackungskörpers, bleibt mit
dem Etikett verbunden und wird aus der Öffnung entfernt, wobei die Schwächungslinie
aufreißt.
[0034] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass das Trägermaterial einen Anfasser aufweist,
weiter bevorzugt, an einer Seite, die der Seite gegenüber liegt, bei der das Scharnier
gebildet ist.
[0035] Vorzugsweise ist auf der Unterseite des Trägermaterials in diesem Bereich eine Fläche
klebemassefrei oder die Klebkraft reduziert. Diese Fläche dient dann als Anfasser
zum Greifen und Abziehen des Trägermaterials.
[0036] Eine andere Möglichkeit, einen Anfasser herzustellen, besteht darin, die die Fläche
bildende Klebemasse durch ein Trennpapier einzudecken, so dass die Klebemasse keine
Wirkung entfalten kann. Des Weiteren kann die Klebemasse in diesem Bereich auch neutralisiert
sein, beispielsweise durch Bedruckung oder Bepuderung.
[0037] Dieser Anfasser kann auch dadurch gebildet werden, dass an dem Trägermaterial eine
zusätzliche klebemassenfreie Fläche angeformt ist.
[0038] Dier Gestaltung des Etiketts erfolgt individuell gemäß den Kundenwünschen. Die Größe
und Form des Etiketts ist beliebig, ebenso die mögliche Bedruckung. Weiter vorzugsweise
ist das Etikett im Wesentlichen rechteckig, wobei gegebenenfalls die Ecken abgerundet
sind.
[0039] Als Träger des Etiketts stehen Papiere, verschiedene Folien oder Verbundmaterialien
zur Auswahl, bevorzugt werden Folien aus PP, PE und PET, die weiter vorzugsweise eine
Dicke von 20 und 100 µm, besonders zwischen 25 und 65 µm, ganz besonders zwischen
50 und 60 µm aufweisen.
[0040] Erfindungsgemäß als Materialien lassen sich Folien einsetzen, insbesondere monoaxial
und biaxial gereckte Folien auf Basis von Polyolefinen wie PE oder PP, dann Folien
auf Basis von gerecktem Polyethylen oder gereckten Copolymeren, enthaltend Ethylen-und/oder
Polypropyleneinheiten, gegebenenfalls auch PVC-Folien, PET-Folien, Folien auf Basis
von Vinylpolymeren, Polyamiden, Polyester, Polyacetalen, Polycarbonaten.
[0041] Biaxial gerecktes Polypropylen zeichnet sich durch seine sehr hohe Reißfestigkeit
und geringe Dehnung aus. Bevorzugt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Etiketten
sind biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen. Die Dicken der biaxial gereckten
Folien auf Basis von Polypropylen liegen bevorzugt zwischen 20 und 100 µm, besonders
zwischen 25 und 75 µm, ganz besonders zwischen 30 und 65 µm.
[0042] Biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen können mittels Blasfolienextrusion
oder mittels üblicher Flachfolienanlagen hergestellt werden. Biaxial gereckte Folien
werden sowohl ein- als auch mehrschichtig hergestellt. Im Falle der mehrschichtigen
Folien können auch hier die Dicke und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten
gleich sein aber auch verschiedene Dicken und Zusammensetzungen sind bekannt.
[0043] Geeignet für die erfindungsgemäßen Etiketten sind einschichtige, biaxial oder monoaxial
gereckte Folien oder mehrschichtige, biaxiale oder monoaxiale Folien auf Basis von
Polypropylen, die einen ausreichend festen Verbund zwischen den Schichten aufweisen,
da ein Delaminieren der Schichten während der Anwendung nachteilig ist.
[0044] Folien auf Basis von Hart-PVC werden zur Herstellung von Etiketten ebenso verwendet
wie Folien auf Basis von Weich-PVC.
[0045] Die Dicken der Folien liegen bevorzugt zwischen 20 und 100 µm, besonders zwischen
25 und 65 µm, ganz besonders zwischen 30 und 60 µm.
[0046] Folien auf Polyesterbasis, zum Beispiel Polyethylenterephthalat sind ebenfalls bekannt
und können ebenso zur Herstellung der erfindungsgemäßen Etiketten eingesetzt werden.
Die Dicken der Folien auf Basis von PET liegen zwischen 20 und 100 µm, besonders zwischen
25 und 65 µm, ganz besonders zwischen 50 und 60 µm.
[0047] Bevorzugt sind die eingesetzten Folien transparent. Auch nicht-transparente Folien
in beliebiger Art gefärbt, geschäumt oder ungeschäumt können verwendet werden.
[0048] Beispielsweise kann als Folie eine transparente BOPP-Folie von EXXON eingesetzt werden,
die 60 LL 536 mit 60 µm Dicke.
[0049] Der Träger und auch die Klebeschicht können transparent sein, und zwar dergestalt,
dass jede Schicht vorzugsweise eine Transmission von größer 60 % aufweist, insbesondere
eine Transmission größer 90 % bei einer Wellenlänge von 350 bis 1150 nm.
[0050] Mit dem Transmissionsgrad - bisweilen auch nur kurz als Transmission bezeichnet -,
der in der Regel in % angegeben wird, ist das Verhältnis der auf der Rückseite eines
mit Licht durchstrahlten Körpers ankommenden Lichtleistung zu der auf der Vorderseite
eintreffenden Lichtleistung gemeint. Die Transmission wird beschnitten durch Reflektion
und Absorption.
[0051] Es gilt also: Transmissionsgrad = (1 - Reflektionsgrad) x (1 - Absorptionsgrad).
[0052] Die erfindungsgemäßen Etiketten können als Klebemassen eine Haftklebemasse auf Basis
von Naturkautschuk, PUR, Acrylaten oder Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren enthalten.
Eine Haftklebemasse ist eine viskoelastische Masse, die bei Raumtemperatur in trockenem
Zustand permanent klebrig und klebfähig bleibt. Die Klebung erfolgt durch leichten
Anpressdruck sofort auf fast allen Substraten.
[0054] Als selbstklebende Masse kommt insbesondere eine handelsübliche druckempfindliche
Klebmasse auf PUR, Acrylat- oder (Synthese-)Kautschukbasis zum Einsatz, bevorzugt
ein mit Additiven und Harzen abgemischter UV-vernetzbarer Arcylatschmelzhaftkleber.
Beispielhaft sei die Klebemasse Novarad RC 21151 von Novamelt genannt.
[0055] Besonders vorteilhaft hat sich als Klebemasse eine solche auf Acrylathotmeltbasis
erwiesen, die einen K-Wert von mindestens 20 aufweist, insbesondere größer 30, erhältlich
durch Aufkonzentrieren einer Lösung einer solchen Masse zu einem als Hotmelt verarbeitbaren
System.
[0057] In der Klebemasse auf Acrylathotmeltbasis können Benzoinderivate einpolymerisiert
sein, so beispielsweise Benzoinacrylat oder Benzoinmethacrylat, Acrylsäure- oder Methacrylsäureester.
Derartige Benzoinderivate sind in der
EP 0 578 151 A1 beschrieben. Die Klebemasse auf Acrylathotmeltbasis kann aber auch chemisch vernetzt
sein.
[0058] Eine Klebemasse, die sich als geeignet zeigt, ist eine niedermolekulare Acrylatschmelzhaftklebemasse,
wie sie unter der Bezeichnung acResin UV oder Acronal®, insbesondere Acronal DS 3458,
von der BASF geführt wird. Diese Klebemasse mit niedrigem K-Wert erhält ihre anwendungsgerechten
Eigenschaften durch eine abschließende strahlenchemisch ausgelöste Vernetzung.
[0059] Die Klebstoffe können als Dispersion, als lösungsmittelhaltiges System oder als 100%-System
aufgetragen werden. Als 100%-Systeme werden Klebstoffe bezeichnet, die zum
[0060] Auftragen nicht in Wasser oder Lösungsmitteln gelöst sind, insbesondere Hotmelts,
die gegebenenfalls später noch mittels UV oder ESH nachvernetzt werden können. Auch
100%-System-Klebstoffe, die mit verschiedensten Druckverfahren, insbesondere im Flexo-
oder Siebdruck aufgetragen werden, sind hierfür einsetzbar.
[0061] Bevorzugt wird ein Hotmelt-Klebstoff mit einer Breitschlitzdüse aufgetragen.
[0062] Der Klebmasseauftrag liegt vorzugsweise zwischen 5,0 und 50,0 g/m
2, weiter bevorzugt zwischen 10,0 und 30,0 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 15,0 und 25,0 g/m
2. Letzteres entspricht einer Dicke zwischen 15 und 25 µm.
[0063] Vorzugsweise erfolgt der Auftrag der Klebemasse im Curtain-Coating-Verfahren oder
Kontaktverfahren. Weiter vorzugsweise wird der Klebstoff im Streifenstrich oder intermittierend
aufgebracht, da dies eine bevorzugte Weise ist, den klebstofffreien Anfasser zu realisieren.
[0064] Die Klebkräfte, mit denen das Etikett in dem Bereich auf der Verpackung verklebt
ist, der keine dehäsive Beschichtung aufweist, sind derart zu wählen, dass sich das
Etikett im Bereich des Scharniers nicht oder nur mit Gewalt abtrennen lässt. Ebenso
muss die Klebkraft ausreichend hoch sein, dass beim Abziehen des Etiketts die Haltepunkte
der vorgeschnittenen Öffnung aufreißen.
[0065] Demgegenüber sind die Klebkräfte auf der dehäsiven Schicht derart zu wählen, dass
sich das Etikett leicht öffnen lässt, ohne dass sich das Etikett beim Öffnen irreversibel
verformt (einrollt) und beim Wiederverschließen ausreichend Klebkraft vorhanden ist,
um ein sicheres Verschließen zu gewährleisten. Die absoluten Klebkraftwerte auf der
Verpackung beziehungsweise auf der dehäsiven Schicht sowie deren Verhältnis zueinander
sind abhängig von der Etiketten-Geometrie und dem verwendeten Verpackungsmaterial.
[0066] Besonders vorteilhaft wird die dehäsive Beschichtung aufgedruckt mit den bekannten
Druckmethoden wie beispielsweise Flexo-, Tief-, Offset-, Buch- oder Siebdruck. Hierbei
kommen sowohl thermisch trocknende Systeme, wässrige oder lösungsmittelhaltige Farben
als auch UV- oder ESH- härtende System zum Einsatz.
[0067] Die dehäsive Ausrüstung auf dem Verpackungskörper erfolgt vorzugsweise durch Silikonisierung,
beispielsweise indem ein Silikonreleaselack auf die entsprechenden Stellen aufgedruckt
wird.
[0068] Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen eine dehäsive Wirkung erzeugenden Lack
oder Primer aufzutragen.
[0069] So dann kann die Oberfläche des Grundetiketts durch Bestrahlung oder chemischer Behandlung
wie Ätzung verändert werden, so dass sich eine dehäsive Wirkung einstellt.
[0070] Die Schichtdicken der aufgebrachten dehäsiven Beschichtung sind abhängig von der
Methode der Aufbringung. Beispielsweise liegen die Schichtdicken bei einer Bedruckung
im Flexodruck mit einem silikonhaltigen Lack zwischen 1 und 10 µm, besonders zwischen
2 und 5 µm.
[0071] Beispielhaft sei der silikonhaltige Lack, bestehend aus einer UV-härtenden Flexodruckfarbe
wie UVF 00080 mit 1 bis 8 Gew.-% eines Silikon-Additivs wie AUS 00107 (jeweils von
der Firma Flint Group Switzerland AG) genannt.
[0072] Durch die dehäsive Ausrüstung des Verpackungskörpers in Verbindung mit dem geschilderten
bevorzugten Anfasser lässt sich das Etikett einfach abziehen, und zwar bevorzugterweise
bis zu dem Abschnitt, der nicht dehäsiv ausgerüstet ist. In diesem Bereich ist die
Klebkraft zwischen Verpackungskörper und Etikett so groß, dass eine Auftrennung nur
mit Gewalt möglich ist.
[0073] Des Weiteren kann das Etikett nach Entnahme von Inhalt aus der Verpackung wieder
auf dem Verpackungskörper reversibel aufgebracht werden, die Restklebkraft hält das
Etikett wiederholt in Position.
[0074] Durch die Integration der zusätzlichen zumindest partiellen dehäsiven Funktionsschicht
auf dem Verpackungskörper werden die vorteilhaften Eigenschaften des zweilagigen Etiketts
erreicht, gleichzeitig wird dabei die untere Lage des zweilagigen Etiketts einspart.
Anstelle der zweiten Lage innerhalb des Etiketts dient die Verpackung selbst als zweite
Lage.
[0075] Die Erfindung umfasst zum einen das eingangs beschriebene Etikett. Dieses kann auf
herkömmliche Weise mittels Etikettierung auf den Verpackungskörper aufgebracht werden,
wobei der Verpackungskörper wie beschrieben eine dehäsive partielle Beschichtung aufweist.
[0076] Zum anderen beschreibt die Erfindung eine bevorzugte Methode zur Integration dieses
Etiketts in einen Verpackungskörper. Der Verpacker hat den großen Vorteil, dass er
eine bereits mit einem Etikett ausgerüstete Verpackung angeliefert bekommt, er spart
also den bisher üblichen Arbeitsschritt der Etikettierung der Verpackung.
[0077] Diese erfindungsgemäße Methode sieht vor, dass auf das fertig-bedruckte, bahnförmige
Verpackungsmaterial das Etikett aufgebracht wird. Dieser Arbeitsgang erfolgt anstelle
der sonst üblichen Herstellung eines Selbstklebeetiketts. Somit handelt es sich bei
dieser Methode auch nicht um ein Etikett, welches auf einen Verpackungskörper etikettiert
wird, sondern anstelle der zweiten Bahn zur Herstellung eines zweilagigen Etiketts
wird das Verpackungsmaterial selbst als zweite Materialbahn verwendet und das Etikett
daraufkaschiert.
[0078] Ein besonders vorteilhaftes Herstellungsverfahren gestaltet sich wie folgt.
[0079] In die Abwicklungsvorrichtung einer Maschine, beispielsweise in einer Druckmaschine,
wird das Material der Verpackung eingespannt. Es kann sich dabei sowohl um Rollen
eines Nutzens der späteren Verpackung handeln, es können auch nebeneinander mehrere
Nutzen verarbeitet werden, die gegebenenfalls später zu Einzelrollen geschnitten werden.
[0080] Das Verpackungsmaterial wird abgerollt und gegebenenfalls nach Kundenwunsch individuell
bedruckt. Gleichzeitig in diesem Arbeitsschritt erfolgt auch die Bedruckung mit der
dehäsiven Beschichtung.
[0081] Hierzu stehen die allseits bekannten Druckverfahren wie zum Beispiel Flexo-, Tief-,
Offset-, Buch- oder Siebdruck zur Verfügung.
[0082] Dies ist besonders vorteilhaft, weil die dehäsive Ausrüstung in die übliche Bedruckung
integriert ist.
[0083] Im Anschluss daran wird in einem Stanzwerk der Deckel aus dem Verpackungsmaterial
herausgestanzt. Der Deckel wird mittels sogenannter Haltepunkte am Herausfallen gehindert,
je nach Geometrie des Deckels und den physikalischen Eigenschaften des Verpackungsmaterials
kann die Größe und Anzahl der Haltepunkte variieren. Als Haltepunkte werden kleine
Unterbrechungen im Stanzwerkzeug bezeichnet, die an dieser Stelle die Folie nicht
stanzen und somit das Stanzteil im Verpackungs-Material festhalten. Beim späteren
Gebrauch (Öffnen der Verpackung durch den Kunden) reißen diese kleinen Haltepunkte
ohne Beeinträchtigung der Funktion.
[0084] Im Anschluss wird das Etikett aufkaschiert, wozu in einer zweiten Abwicklung der
Maschine zuvor das Etikettenmaterial als bahnförmiges Material eingespannt und abschließend
abgewickelt wird. Vor der Kaschierung wird das Etikettenmaterial inline in einem mit
einem Klebstoff-Beschichtungswerk mit einem Kleber versehen. Selbstverständlich kann
auch ein bereits mit Klebstoff beschichtetes Etikettenmaterial verwendet werden.
[0085] Aufgrund der niedrigeren Kosten und der einfachen Möglichkeit einen klebstofffreien
Anfasser zu erhalten, wird die inline-Beschichtung bevorzugt.
[0086] Vorzugsweise wird die mit Klebstoff beschichtete Materialbahn bereits vor der Kaschierung
gestanzt. Nach dem Stanzvorgang wird das nicht benötigte Material rund um das Etikett
abgetrennt, und das Etikett dem Kaschierpunkt zugeführt. Die Abtrennung kann alternativ
auch erst nach der Kaschierung erfolgen.
[0087] Am Kaschierpunkt wird das Etikett auf die entsprechende Stelle der bereits dehäsiv
ausgerüsteten Verpackungs-Material-Bahn aufkaschiert.
[0088] Alternativ wird die (selbst-)klebende Etikettenbahn ohne vorherige Stanzung vollständig
auf die Verpackungsmaterialbahn aufkaschiert und anschließend erst gestanzt. Diese
Herstellweise ist nicht bevorzugt, da sie zum einen eine Dehäsivschicht auch außerhalb
der Etiketten-Kontur nötig macht und außerdem beim Stanzvorgang die Verpackung verletzt
werden kann.
[0089] Die Bedruckung des Etiketts kann vor oder nach der Kaschierung erfolgen. Bei erfolgter
Stanzung vor der Kaschierung ist es naheliegend, dass die Bedruckung vor der Kaschierung
erfolgt.
[0090] Abschließend wird die Rolle aus Verpackungsmaterial samt zukaschiertem Etikett aufgewickelt
und gegebenenfalls konfektioniert.
[0091] Dieses Material wird dem Abfüller zur Verfügung gestellt, der aus der Bahn, die bereits
mit einem Etikett versehen ist, einzelne Verpackungen schneidet, diese befüllt und
verschließt.
[0092] Die Abfüllung des Gutes kann auch erst nach der vollständigen Konfektionierung, sprich
Trennung, der einzelnen Verpackung erfolgen.
[0093] Die Reihenfolge der geschilderten Arbeitsschritte kann anwendungsgerecht variiert
werden.
[0094] Auch schließt die Erfindung mit ein, dass die Stanzung des Verpackungsmaterials erst
zu einem späteren Zeitpunkt in der Maschine erfolgt, nachdem das Verschlussetikett
bereits aufkaschiert wurde, was als nicht bevorzugt angesehen wird, da dadurch das
Etikett durch den Stanzvorgang verletzt werden kann. Es ist in diesem Fall jedoch
nicht erforderlich, das Herausfallen des Deckels durch Haltepunkte zu verhindern,
dieser wird bereits durch das Etikett fixiert.
[0095] Anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren wird die erfindungsgemäße Verpackung
in einer besonders vorteilhaften Ausführung näher erläutert, ohne damit die Erfindung
unnötig einschränken zu wollen.
[0096] Es zeigen
- Figur 1
- die geöffnete Verpackung in einer bevorzugten Ausführungsform,
- Figur 2
- die Verpackung gemäß Linie A-A in Figur 1 im seitlichen Schnitt,
- Figur 3
- die geschlossene Verpackung gemäß Figur 2 und
- Figur 4
- ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der Verpackung.
[0097] In der Figur 1 ist die geöffnete Verpackung 1 in einer bevorzugten Ausführungsform
gezeigt. Die Verpackung 1 besteht aus einem Verpackungskörper 3 (von dem hier nur
ein Ausschnitt gezeigt ist) und einem darauf aufgebrachten Etikett 2, das in geöffnetem
Zustand gezeigt ist. Der Verpackungskörper 3 kann beispielsweise ein Schlauchbeutel
sein. Das Etikett 2 besteht aus einem rechteckig geschnittenen Trägermaterial 21 und
einer darauf aufgebrachten Klebebeschichtung 22 (in der Figur nicht zu sehen). Die
Kleberbeschichtung 22 ist in einem Bereich 211 des Trägermaterials in Form eines Rechtecks
ausgespart, so dass dieser Bereich einen gut zu greifenden Anfasser 211 darstellt.
[0098] In dem Verpackungskörper 3 ist eine vorgeschnittene Öffnung 31, die ursprünglich
mit einem Deckel 32 verschlossen war. Der Deckel 32 war lösbar mit dem Verpackungskörper
3 verbunden, durch das Öffnen des Etiketts 2 ist der Deckel 32 aus seiner Position
entfernt worden und hängt unter dem Trägermaterial 21, ist also in der Figur 1 wiederum
nicht sichtbar.
[0099] Die Oberfläche um die vorgeschnittene Öffnung 31 ist mit einer dehäsiv wirkenden
Beschichtung 33 ausgerüstet. Die Fläche der dehäsiv wirkenden Beschichtung 33 entspricht
dabei der Fläche des Trägermaterials 21 des Etiketts 2 mit Ausnahme eines an einer
Kante des Etiketts 2 befindlichen Bereiches 41. In diesem Bereich 41 ist die Beschichtung
33 nicht vorhanden, so dass das Etikett 2 in diesem Bereich 41 direkt auf dem Verpackungskörper
3 verklebt ist. Dieser Bereich 41 liegt dem Anfasser 211 des Etiketts 2 gegenüber.
[0100] Beim Öffnen des Etiketts 2 durch Ziehen an dem Anfasser 211 löst sich die Klebebeschichtung
22 mit geringem Kraftaufwand von der dehäsiven Beschichtung 33, weil die Klebkraft
zwischen Etikett 2 und Verpackungskörper 3 eben durch die dehäsive Beschichtung 33
reduziert ist. Der Öffnungsvorgang des Etiketts 2 lässt sich so lange fortsetzen,
bis der Bereich 41 erreicht ist. Aufgrund der Tatsache, dass das Etikett 2 an dieser
Stelle direkt auf dem Verpackungskörper 3 aufgebracht ist, besteht hier eine sehr
viel größere Klebkraft, so dass das Etikett 2 dem weiteren Öffnungsvorgang einen sehr
viel höheren Widerstand entgegensetzt. Der Öffnungsvorgang endet daher an dieser Stelle,
die wie ein Scharnier wirkt. Eine weitere Trennung des Etiketts 2 ist nur mit einem
willentlich eingesetzten erhöhten Kraftaufwand möglich.
[0101] Zur Verbesserung der Wirkung des Scharniers ist an dem Übergang in das Etikett 2
eine Linie 23 eingestanzt, so dass der mechanische Widerstand des Etiketts 2 gegen
die Öffnung stark verringert ist.
[0102] In der Figur 2 ist die Verpackung 1 gemäß Linie A-A in Figur 1 im seitlichen Schnitt
dargestellt. Das Trägermaterial 21 des Etiketts 2 ist mit einer vollflächigen Klebebeschichtung
22 versehen, die nur im Anfasserbereich 211 ausgespart ist, der deshalb hervorragend
zu greifen ist.
[0103] Um die Öffnung 31 im Verpackungskörper 3 ist die dehäsive Beschichtung 33 aufgebracht.
Die Schichtdicke ist dabei sehr viel kleiner (zwischen 1 und 10 µm) als es hier dargestellt
ist, so dass das Etikett 2 im geschlossenen Zustand praktisch eben auf dem Verpackungskörper
3 aufliegt, sei es im dehäsiven Bereich 33, sei es im Bereich 41. Beim Verspenden
des Etiketts 2 auf dem Verpackungskörper 3 kommt es zwischen dem Deckel 32, der keine
dehäsive Beschichtung aufweist und der lösbar mit dem Verpackungskörper 3 verbunden
war (und zwar luft- und wasserdicht), und der Klebebeschichtung 22 zu einem Kontakt,
so dass der Deckel 32 mit dem Trägermaterial 21 verklebt ist. Durch die Öffnung des
Etiketts 2 reißt die Verbindung zwischen Deckel 32 und Verpackungskörper 3, der Deckel
32 wird wie gezeigt aus der Öffnung 31 entfernt, so dass der Inhalt der Verpackung
1 frei zugänglich ist.
Figur 3 zeigt die geschlossene Verpackung gemäß Figur 2 vor dem ersten Öffnungsvorgang.
Der Deckel 32 ist mit dem Verpackungskörper 3 verbunden. Das Etikett 2 liegt eben
auf dem Verpackungskörper 1 auf. (Um dies darzustellen, ist die wiederum nicht maßstäblich
korrekt wiedergegebene Beschichtung 33 sozusagen in den Verpackungskörper 3 gewandert,
obwohl sie eigentlich in einer dünnen Schicht auf der Oberfläche aufgebracht ist).
Figur 4 stellt ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der Verpackung dar. Das
Etikettenvormaterial 51 wird abgewickelt und in einem Auftragswerk 52 mit der Klebemasse
versehen. Das beschichtete Vormaterial 51 wird einer ersten Stanzvorrichtung 56 zugeführt.
[0104] Gleichzeitig wird das gegebenenfalls bereits bedruckte Verpackungsmaterial 53 abgewickelt.
In einer Druckstation 54 wird die dehäsive Beschichtung aufgebracht, in einer zweiten
Stanzvorrichtung 55 der Deckel eingestanzt.
[0105] In der ersten Stanzvorrichtung 56 werden die Etiketten aus dem Vormaterial gestanzt,
das Gitter 57 abgezogen und verworfen. Die Etiketten werden in der ersten Stanzvorrichtung
56 auf das Verpackungsmaterial kaschiert. Abschließend wird das mit den Etiketten
ausgerüstete Verpackungsmaterial zu einer Rolle 58 gewickelt, die dem Abfüller geliefert
werden kann.
1. Verpackung, umfassend einen Verpackungskörper und ein darauf aufgebrachtes Etikett,
wobei
in dem Verpackungskörper eine vorgeschnittene Öffnung, die mit einem Deckel verschlossen
sein kann, der lösbar mit dem Verpackungskörper verbunden ist, vorgesehen ist,
die Oberfläche um die vorgeschnittene Öffnung zumindest partiell dehäsiv eingestellt
ist,
die vorgeschnittene Öffnung mit dem Etikett, das aus einer Trägerschicht besteht,
die zumindest partiell klebend ausgerüstet ist, vollständig derart abgedeckt wird,
dass die Trägerschicht des Etiketts die Öffnung zumindest abschnittsweise überragt,
und
die die Öffnung überragenden Teile der Trägerschicht zumindest teilweise auf der dehäsiven
Oberfläche verklebt sind.
2. Verpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klebkraft zwischen Trägerschicht des Etiketts und Deckel höher ist als die Kraft,
die zum Trennen des Deckels aus dem Verpackungskörper erforderlich ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel nicht dehäsiv ausgerüstet ist.
4. Verpackung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Etikett in einem Randbereich einen nicht-klebenden Anfasser aufweist
5. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fläche der dehäsiven Beschichtung genau der Fläche entspricht, die das Trägermaterial
des Etiketts bedeckt.
6. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dehäsive Ausrüstung nicht vollflächig um die vorgeschnittene Öffnung vorhanden
ist, sondern in einem Bereich ausgespart ist, so dass das Etikett in diesem Bereich
direkt auf dem Verpackungsmantel klebt.
7. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontur der dehäsiven Beschichtung der Kontur des darüber befindlichen Etiketts
entspricht, wobei vorzugsweise der Bereich des gegebenenfalls vorhandenen Anfassers
des Etiketts ausgespart wird.
8. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anfasser derart an dem Trägermaterial angeordnet ist, dass er dem Bereich gegenüberliegt,
in dem das Etikett direkt auf dem Verpackungsmantel klebt.
9. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Etikett im Wesentlichen rechteckig ist, wobei gegebenenfalls die Ecken abgerundet
sind.
10. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verpackung eine flexible Verpackung ist wie ein Schlauch-, Stand- und Klotz-Bodenbeutel,
ein Tiefzieh-Tray oder eine Faltschachtel.
11. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Trägermaterial für das Etikett Folien aus PP, PE und PET verwendet werden, die
vorzugsweise eine Dicke von 20 und 100 µm, besonders zwischen 25 und 65 µm, ganz besonders
zwischen 50 und 60 µm aufweisen und/oder transparent sind.
12. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebemassenauftrag auf dem Trägermaterial des Etiketts zwischen 5,0 und 50,0 g/m2, bevorzugt zwischen 10,0 und 30,0 g/m2 und besonders bevorzugt zwischen 15,0 und 25,0 g/m2 liegt.
13. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dehäsive Beschichtung aus einer Silikonschicht besteht.
14. Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dehäsive Beschichtung eine Dicke von 1 und 10 µm, besonders zwischen 2 und 5 µm
aufweist.
15. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
• das Trägermaterial des Etiketts wird abgewickelt,
• in einem Auftragswerk wird das Trägermaterial des Etiketts mit einer Klebemasse
versehen,
• das beschichtete Material wird einer ersten Stanzvorrichtung zugeführt,
• gleichzeitig wird das gegebenenfalls bereits bedruckte Verpackungsmaterial abgewickelt,
• in einer Druckstation wird die dehäsive Beschichtung auf das Verpackungsmaterial
aufgebracht,
• anschließend in einer zweiten Stanzvorrichtung der Deckel eingestanzt,
• in der ersten Stanzvorrichtung werden die Etiketten gestanzt und das Gitter abgezogen,
• gleichzeitig werden die Etiketten auf das Verpackungsmaterial kaschiert,
• abschließend wird das mit den Etiketten ausgerüstete Verpackungsmaterial zu einer
Rolle gewickelt, die dem Abfüller geliefert werden kann.