(19)
(11) EP 1 654 787 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.03.2011  Patentblatt  2011/09

(21) Anmeldenummer: 04763871.3

(22) Anmeldetag:  06.08.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 39/38(2006.01)
H01R 39/24(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2004/008838
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2005/020391 (03.03.2005 Gazette  2005/09)

(54)

BÜRSTENBLOCK ZUR BERTRAGUNG VON STRÖMEN

BRUSH BLOCK FOR TRANSMITTING CURRENTS

ENSEMBLE BALAIS POUR LA TRANSMISSION DE COURANTS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 13.08.2003 DE 20312458 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.05.2006  Patentblatt  2006/19

(73) Patentinhaber: Walter Kraus GmbH
86167 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • BÜLTER, Olaf
    86551 Sulzbach (DE)

(74) Vertreter: Ernicke, Hans-Dieter 
Schwibbogenplatz 2b
86153 Augsburg
86153 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-03/055043
GB-A- 1 499 808
US-A- 5 712 522
DE-U- 20 115 215
US-A- 4 167 685
US-A- 6 071 125
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bürstenblock zur Übertragung von Strömen mit den Merkmalen im oberbegriff des Hauptanspruchs.

    [0002] Bisher sind Vorrichtungen zum Übertragen von Strömen auf einen Schleifring mittels maximal zweier Schleifkontakte bekannt, welche nur zur Übertragung von Signalströmen mit einer Stromstärke im mA-Bereich geeignet sind. Diese Vorrichtungen können keine größeren Stromstärken übertragen.

    [0003] Da nur maximal zwei Schleifkontakte zur Übertragung des Stromes verwendet werden, bergen diese Vorrichtungen ein Ausfallrisiko, da die Funktionalität der gesamten Vorrichtung von maximal zwei einzelnen Verschleißelementen abhängt.

    [0004] Die Schleifkontakte, insofern sie aus Vieldrahtschleifern bestehen, werden bisher meist annähernd lotrecht an den Schleifring angelegt, was ein starkes Verfilzen der Vieldrahtschleifer, eine relativ geringe Kontaktfläche und somit einen hohen Kontaktwiderstand hervorruft.

    [0005] Die DE 201 15 215 Ul zeigt einen Bürstenblock zur Stromübertragung auf einen Schleifring, der aus einem plattenförmigen Basisteil mit ebener Oberfläche und mehreren Drahtelementen besteht, die in ein oder zwei Reihe nebeneinander angeordnet sind. Die Drahtelemente sind als Runddrähte mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet und mit ihrem unteren Ende einzeln in vorbereiteten Öffnungen der Basisplatte eingelötet. Die Drähte sind in einer geraden Linie und in einer gemeinsamen Ebene nebeneinander und hintereinander angeordnet und dabei senkrecht oder schräg zur Plattenoberfläche in die Löcher eingesteckt. Bei der Schräganordnung in zwei Drahtreihen sind die Drähte nach entgegengesetzten Seiten geneigt.

    [0006] Die WO 03/055043 A1 zeigt einen ähnlichen Bürstenblock mit einer Basisplatte und einer stirnseitigen Anordnung der Drahtelemente in einer einzigen geraden Reihe und in einer gemeinsamen Ebene.

    [0007] Die US 6,071,125 A offenbart flexible Bürstenbänder, die jeweils aus einem flexiblen gurtartigen Träger und zwei oder drei daran angeordneten und quer abstehenden blockartigen Drahtelementen bestehen. Diese radial auf den Schleifring gerichteten Drähte werden an den Enden bei Kontakt mit dem Schleifring schräg abgebogen, wodurch nur die unterste Drahtreihe in stromleitenden Kontakt mit der Schleifringoberfläche gelangt.

    [0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine verbesserte Vorrichtung zur Übertragung von Strömen aufzuzeigen.

    [0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den Merkmalen im Hauptanspruch.

    [0010] Die beanspruchte Vorrichtung zur Übertragung von Strömen besteht im Wesentlichen aus mindestens einem Bürstenblock, welcher mit einer Vielzahl von Vieldrahtschleifelementen (VDSE) verbunden ist, wobei diese VDSE tangential an einen Schleifring anlegbar sind. Die Verwendung einer solchen Vielzahl von VDSE hat den Vorteil, dass der zu übertragende Strom auf eine Vielzahl von parallel geschalteten Kontakten verteilt wird. Hierdurch wird die zu übertragende Stromleistung pro VDSE stark reduziert, was einen weit geringeren Verschleiß durch Erhitzung zur Folge hat und vor allem ermöglicht, dass auch Leistungsströme mit Stromstärken von 40A oder mehr übertragbar sind. Des Weiteren ist auch bei verschleißbedingtem Kontaktverlust einzelner VDSE stets noch ausreichender Kontakt vorhanden, um eine ausreichende Übertragung des Stroms zu gewährleisten. Hierdurch verlängert sich die Lebensdauer der Vorrichtung und das Ausfallrisiko wird vermindert.

    [0011] Der einzelne Bürstenblock besteht vorzugsweise aus einem VDSE-Träger in Verbindung mit einer Vielzahl von VDSE. Der VDSE-Träger weist auf der zum Schleifring weisenden und im wesentlichen konzentrisch zum Schleifring gebogenen Innenseite vorzugsweise eine Vielzahl von regelmäßig angeordneten Stufeneinschnitten auf. Diese Stufeneinschnitte sind derart gestaltet, dass auf jeder der in etwa tangential zum Schleifring ausgerichteten Stufenseiten ein oder mehrere VDSE angebracht werden können. Es werden quer zur Drehrichtung des Schleifrings bevorzugt jeweils mehrere VDSE entweder direkt aneinander schließend oder leicht beabstandet nebeneinander auf einer Stufe aufgebracht und bilden miteinander eine VDSE-Lage.

    [0012] Die VDSE-Lagen zweier oder mehrerer benachbarter Stufeneinschnitte überlappen einander im Sinne einer Schuppung. Die so angeordneten VDSE beschreiben mit ihren freien Enden vorzugsweise eine Hüllkurve, nähern also eine Kreisbahn an, deren Radius etwas kleiner ist, als der Radius des anzulegenden Schleifringes. Hierdurch wird erreicht, dass die VDSE mit den Vieldrahtschleifern im Wesentlichen tangential und federnd an den Schleifring angelegt werden können und dass die Packungsdichte der

    [0013] Schleifkontakte sehr hoch ist.

    [0014] Des Weiteren ist sind die VDSE bevorzugt derart strukturiert in den Stufeneinschnitten angebracht, dass die einzelnen Lagen jeweils zueinander versetzt sind. Die Versetzung der Lagen ist derart, dass die Vieldrahtschleifer einer VDSE-Lage mit den Vieldrahtschleifern der jeweils nächsten VDSE-Lage auf Lücke stehen. Hierbei können zwei oder mehr unterschiedliche Anordnungslagen gebildet werden.

    [0015] Die Vieldrahtschleifer zweier oder mehrerer deckungsgleicher, also nicht benachbarter, VDSE-Lagen bilden eine Schleifspur auf dem Umfang des Schleifringes. Die VDSE-Lagen sind quer zur Drehrichtung des Schleifringes untereinander vorzugsweise so angeordnet, dass die Schleifspuren der jeweils versetzten VDSE-Lagen möglichst nah aneinander anschließen und gemeinsam eine breite Summenspur bilden.

    [0016] Durch diese Anordnung der VDSE am VDSE-Träger wird erreicht, dass beim Anliegen des Bürstenkopfes die Kontaktfläche zwischen den VDSE und dem Schleifring wesentlich vergrößert wird und in Umfangrichtung gleichmäßig ist, wodurch ein gleichmäßiger Verschleiß der Schleifringes ohne Rillenbildung und eine wesentliche Vergrößerung der Kontaktfläche hervorgerufen wird. Dies senkt den Kontaktwiderstand, was wiederum den Verschleiß verringert und die Lebensdauer erhöht.

    [0017] Jedes VDSE besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Trägerblatt, an dessen einem Ende ein Vieldrahtschleifer angeordnet ist. Dieser Vieldrahtschleifer besteht aus einer Vielzahl von kleinen Drähten, welche ein- oder mehrlagig und pinselartig zusammengefasst sind. Hierdurch wird erreicht, dass der zu übertragende Strom in jedem VDSE wiederum auf viele einzelne Schleifdrähte verteilt ist. Jeder einzelne Draht kann sich flexibel an etwaige kleine Unebenheiten des Schleifringes angleichen, wodurch eine maximal große Kontaktfläche überdeckt wird. Außerdem sind die Vieldrahtschleifer vorzugsweise an ihrem freien Ende nach außen hin abgebogen, um ihre Stabilität und ihre Führung auf dem Schleifer zu verbessern. Des Weiteren führt das Abbiegen dazu, dass die Vieldrahtschleifer bei eventuellem Drehen des Schleifrings in die entgegengesetzte Richtung nicht gestaucht oder verbogen werden.

    [0018] Fallen ein oder mehrere Schleifdrähte durch verschleißbedingten Materialbruch oder sonstiges ab, so können hinter und neben diesen Drähten weitere noch ganz oder teilweise unverschlissene Drähte angeordnet sein, welche sich anstelle der abgefallenen Drähte an den Schleifring anlegen. Hierdurch wird die Lebensdauer jedes einzelnen VDSE verlängert und stets eine maximal große Kontaktfläche überdeckt.

    [0019] Durch die VDSE-Lagenversetzung und die schuppenartige Überlappungsstruktur, kommen die Vieldrahtschleifer der sich berührenden VDSE selbst bei unvorhergesehen weitem Eindringen des Schleifrings in den Bürstenbereich, wobei einzelne VDSE aneinandergedrückt werden könnten, nicht in direkten Kontakt und somit kann kein gegenseitiges Verhängen der VDSE stattfinden.

    [0020] Auch beim Abfallen einzelner Drähte eines VDSE durch Verschleiß fallen diese Drähte nicht direkt in einen Vieldrahtschleifer der nächsten VDSE-Lage, sondern können durch die Versatzstellung der einzelnen VDSE-Lagen durch einen Freiraum nach außen hin abfallen.

    [0021] A11 diese Verschleißreduktionsmerkmale sind für eine Verlängerung der Lebensdauer des Bürstenblocks, eine Verminderung des Ausfallrisikos und eine geringere Wartungsfrequenz verantwortlich.

    [0022] Um die Kontaktfläche weiter zu vergrößern, ist es möglich, mehrere Bürstenblöcke nebeneinander oder hintereinander und über den Umfang des Schleifringes verteilt angeordnet anzubringen. Vorzugsweise werden mindestens ein Drittel der Schleifringfläche von Bürstenblöcken überdeckt.

    [0023] Da eine Vielzahl von Schleifkontakten zu einem Bürstenblock zusammengefasst ist, ist dieser leicht zu montieren und auszutauschen, wodurch die gezeigte Anordnung kostengünstig zu installieren und in Stand zu halten ist.

    [0024] Jeder Bürstenblock kann entweder nur einen Teil des Schleifringes oder sogar den gesamten Schleifring überdecken und demnach einen ganzen Innenkreis oder Kreisbogenabschnitt aufweisen, auf welchem Stufeneinschnitte mit daran verbundenen VDSE angeordnet sind.

    [0025] In einer weiteren denkbaren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass VDSE-Träger und Schleifring gegeneinander vertauscht werden. In diesem Fall ist der VDSE-Träger im Wesentlichen rund mit Stufeneinschnitten der gezeigten Art auf dem Außenumfang. Entsprechend nähern die an den VDSE-Träger verbundenen VDSE einen Außenkreis an mit leicht größerem Radius als dem Innenradius des nun außen liegenden Schleifringes.

    [0026] In einer anderen weiteren Ausführung der Erfindung besteht der Schleifring aus zwei oder mehr voneinander isolierten Segmenten, welche über mehrere unterschiedlich gepolte Bürstenblöcke mit unterschiedlichen Strömen versorgt werden. Hierdurch wird erreicht, dass platzsparend auf nur einem Schleifringumfang mehrere Ströme übertragen werden können, um beispielsweise regelmäßige Umpolungen hervorzurufen.

    [0027] Weiterhin ist es möglich, die gezeigte Anordnung geometrisch derart zu variieren, dass die Bürstenblöcke nicht auf den Umfang eines Schleifringes, sondern auf dessen Stirnseite angelegt werden. Der Schleifringträger kann in diesem Falls tellerförmig statt zylindrisch ausgebildet sein. Der Aufbau des Bürstenkopfes weist dementsprechend mehrere im Kreisbogen angeordnete VDSE-Lagen auf, welche kreisrunde Schleifspuren auf der Schleifringstirnseite beschreiben. Die Versetzung der einzelnen Lagen erfolgt entsprechend ähnlich der gezeigten Versetzung bei umfangsseitigen Bürstenblöcken.

    [0028] Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch und beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
    Figur 1:
    Eine dimetrische Ansicht eines Vieldrahtschleifelements,
    Figur 2:
    eine Seitenansicht eines VDSE-Trägers,
    Figur 3:
    eine Seitenansicht eines Bürstenblocks,
    Figur 4:
    eine Vorderansicht eines Bürstenblocks,
    Figur 5:
    einen Stromübertrager in Seitenansicht mit drei Bürstenblöcken in Verbindung mit einem Schleifring und
    Figur 6:
    eine Variante eines VDSE-Trägers in Seitenansicht.


    [0029] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung dient der Bürstenblock (6) zur Übertragung von Leistungsströmen auf einen Schleifring (7), der umfangseitig auf einem um die Achse (13) rotierenden zylindrischen Träger (8) montiert ist. Die kinematische Zuordnung kann auch umgekehrt sein. Der einzeln oder mehrfach vorhandene Bürstenblock (6) und ein oder mehrere parallel angeordnete Schleifringe (7) bilden einen Stromübertrager (14). Figur 5 zeigt schematisch einen Stromübertrager (14) mit Anschlüssen (15) für Leistungsstrom, die mit den Bürstenblöcken (6) verbunden sind. Der oder die Schleifring(e) (7) besitzen entsprechende Stromanschlüsse.

    [0030] Der Bürstenblock (6) besteht aus einer Vielzahl von elektrisch parallel geschalteten Vieldrahtschleifelementen (3) (im weiteren VDSE genannt), welche an einem VDSE-Träger (4) in Schleifrichtung (9) gleichmäßig verteilt angeordnet und befestigt sind. Hierbei sind mehrere VDSE (3) mit gegenseitigem Abstand hintereinander in einem Bogen in Schleifrichtung (9) oder in Umfangsrichtung des Schleifrings (7) angeordnet. Die VDSE (3) bilden mit ihren Enden in dieser Anordnung gemeinsam eine schalenförmige, konzentrisch zur Drehachse (13) des Schleifrings (7) gekrümmte Hüllkurve und eine Schleifmatte (10), die an die Schleifringkontur angepasst ist. Hierdurch ergibt sich eine Vielzahl von Kontaktstellen zur Stromübertragung.

    [0031] Wie in Figur 1 dargestellt, besteht jedes Vieldrahtschleifelement (3) aus einem elektrisch leitenden, starren oder flexiblen Trägerblatt (1), welches mit dem einen Ende am VDSE-Träger (4) an einer geeigneten Befestigungsstelle (11) montiert ist und an dessen anderem Ende ein Vieldrahtschleifer (2) angebracht ist. Der Vieldrahtschleifer (2) besteht aus einer Vielzahl von flexiblen dünnen Schleifdrähten, die in einer vorzugsweise ein- oder mehrlagigen pinselartigen Anordnung nebeneinander und ggf. übereinander liegen. Die Schleifdrähte sind an ihrem freien Ende bevorzugt nach außen hin abgebogen oder abgewinkelt.

    [0032] Der VDSE-Träger (4) weist eine konzentrisch zur Achse (13) gebogene Innenwand (12) auf, an welcher in der Ausführungsform von Figur 2 mehrere Stufeneinschnitte (5) angeordnet sind. Die Stufeneinschnitte (5) besitzen jeweils eine zur Mitte (13) weisende und in etwa tangential zum Schleifring (7) ausgerichtete Stufenseite (5') und eine zu dieser quer gerichtete und bevorzugt senkrecht stehende Stufenseite (5") auf. Auf jeder Stufenseite (5') sind bevorzugt mehrere VDSE (3) nebeneinander mit Befestigungsstellen (11) angebracht. Die tangential ausgerichteten Stufenseiten (5') sind durch die dazu lotrechten Stufenseiten (5") zueinander beabstandet. Die Stufeneinschnitte (5) folgen der Schleifringkrümmung und bilden miteinander eine gebogene Treppenkontur. Die VDSE (3) sind im wesentlichen gerade ausgerichtet, liegen mit ihren Trägerblättern (1) plan auf den Stufenseite (5') und sind tangential zum Schleifring (7) ausgerichtet. Die VDSE (3) jeweils einer Stufe bilden eine VDSE-Lage (A,B), wobei sich die Lagen mehrerer benachbarter Stufen schuppenartig überlappen. Die Lagen (A,B) wechseln regelmäßig ab.

    [0033] Die Ausrichtung der tangentialen Stufenseite (5') ist derart, dass die freien Enden der einzelnen VDSE-Lagen (A,B) die besagte Hüllkurve (10) beschreiben. Der Radius dieser Hüllkurve (10) ist bevorzugt etwas kleiner als der Radius des anlegbaren Schleifringes (7). Hierdurch liegen die elastischen Vieldrahtschleifer (2) der VDSE-Lagen bevorzugt mit leichtem Druck tangential am Umfang oder Mantel des Schleifringes (7) an.

    [0034] Wie in Figur 4 dargestellt, sind zwei oder mehrere VDSE-Lagen (A,B) bevorzugt zueinander versetzt und haben eine unterschiedliche Zahl von VDSE (3). In der Lage (A) sind z.B. drei VDSE (3) nebeneinander angeordnet. Die Lage (B) weist zwei VDSE (3) auf. Die seitliche Versetzung der Lagen (A,B) ist derart, dass die Vieldrahtschleifer (2) einer Lage (A) zu den Vieldrahtschleifern (2) einer benachbarten Lage (B) genau auf Lücke stehen. Die Vieldrahtschleifer (2) einer Lage (A,B) bilden auf dem Umfang eines anzulegenden Schleifringes (7) eine gemeinsame zwei- oder dreiteilige Schleifspur. Die Versetzung der Lagen (A,B) ist derart, dass die unterschiedlichen Schleifspuren der Lagen (A,B) gemeinsam eine kontinuierliche breite Summenschleifspur ergeben.

    [0035] Die VDSE (3) werden im Bereich der Stufeneinschnitte (5) an den Stellen (11) vorzugsweise durch Schweißen oder Nieten mit dem VDSE-Träger verbunden. Hierbei werden die Trägerblätter (1) jeweils auf den tangentialen Stufenseiten (5') befestigt.

    [0036] Wie in Figur 5 dargestellt werden vorzugsweise mehrere Bürstenköpfe (6) über den Umfang des Schleifringes (7) verteilt angeordnet. Des Weiteren können mehrere Bürstenköpfe (6) nebeneinander angeordnet werden, um zusätzliche oder breitere Schleifspuren zu erzeugen.

    [0037] Figur 6 zeigt eine Variante des VDSE-Trägers (4) und der Gestaltung sowie Befestigung der einzelnen Vieldrahtschleifelemente VDSE (3). Der Träger (4) hat in dieser Ausführungsform eine im wesentlichen glatte und konzentrisch zur Achse (13) gebogene Innenwand (12) ohne die im vorigen Ausführungsbeispiel vorhandenen Stufeneinschnitte. Die VDSE (3) haben an ihren Trägerblättern (1) endseitig abgebogene Fußteile oder Fußlappen (16), die bereichsweise an der Innenwand (12) anliegen und an den Befestigungsstellen (11) mit dieser in geeigneter Weise durch Schweißen, Löten, Nieten, Schrauben oder dergl. elektrisch leitend verbunden sind.

    [0038] Varianten der gezeigten Ausführungsform sind in verschiedener Weise möglich. Einerseits kann die Zahl und Anordnung der Bürstenblöcke (6) variieren. Zum anderen kann die Zahl, Verteilung und Anordnung der VDSE (3) innerhalb der Bürstenblöcke (6) abgewandelt werden. Auch eine scheibenförmige Ausbildung des Schleifrings (1) mit entsprechend gebogenen Bürstenblöcken (6) und im Bogen hintereinander angeordneten VDSE (3) ist möglich.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0039] 
    1
    Trägerblatt
    2
    Vieldrahtschleifer
    3
    Vieldrahtschleifelement (VDSE)
    4
    VDSE-Träger
    5
    Stufeneinschnitt
    5'
    tangentiale Stufenseite
    5"
    andere Stufenseite
    6
    Bürstenblock
    7
    Schleifring
    8
    Träger
    9
    Schleifrichtung
    10
    Hüllkurve, Schleifmatte
    11
    Befestigungsstelle
    12
    Innenwand
    13
    Achse, Drehachse
    14
    Stromübertrager
    15
    Anschluss für Leistungsstrom
    16
    Fußteil, Fußlappen



    Ansprüche

    1. Bürstenblock (6) zur Übertragung von Strömen auf einen Schleifring (7) mittels mindestens eines Vieldrahtschleifelements (VDSE) (3), wobei am Bürstenblock eine Vielzahl von elektrisch parallel geschalteten VDSE (3) in Schleifrichtung (9) hintereinander und im Bogen verteilt angeordnet sind, wobei die VDSE (3) Lagen (A,B) bilden, die in einer sich überlappenden, schuppenartigen Struktur angeordnet sind und mit den Enden der VDSE (3) eine zur Schleifringachse (13) konzentrische Hüllkurve (10) beschreiben.
     
    2. Bürstenblock nach Anspruch 1, dadurch
    gekennzeichnet, dass der Bürstenblock einen VDSE-Träger (4) mit einer gebogenen Innenwand (12) aufweist, an der eine Vielzahl von VDSE (3) angeordnet sind.
     
    3. Bürstenblock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
    gekennzeichnet, dass die VDSE-Lagen (A,B) eine unterschiedliche Zahl von VDSE (3) aufweisen.
     
    4. Bürstenblock nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch
    gekennzeichnet, dass die VDSE (3) von benachbarten Lagen (A,B) einen seitlichen Versatz aufweisen und auf Lücke angeordnet sind.
     
    5. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der VDSE-Träger (4) an der Innenwand (12) mehrere umfangsseitig im Bogen angeordnete Stufeneinschnitte (5) aufweist, an denen die VDSE (3) angeordnet sind.
     
    6. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden
    Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufeneinschnitte (5) jeweils eine im wesentlichen tangential zum Schleifring (7) ausgerichtete Stufenseite (5') und eine quer dazu angeordnete Stufenseite (5'') aufweisen.
     
    7. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden
    Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die VDSE (3) aus einem leitenden Trägerblatt (1) mit daran angeordneten Vieldrahtschleifer (2) bestehen.
     
    8. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden
    Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte des vieldrahtschleifers (2) am freien Ende abgebogen sind.
     
    9. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden.
    Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte des Vieldrahtschleifers (2) in einer ein- oder mehrlagigen pinselstruktur zusammengefasst sind.
     
    10. Bürstenblock nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bürstenblöcke (6) nebeneinander und über den Umfang eines Schleifringes (7) verteilt anordenbar sind.
     
    11. Rotierender Stromübertrager mit ein oder mehreren Schleifringen (7) und ein oder mehreren Bürstenblöcken (6), die relativ zueinander drehbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenblöcken (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet sind.
     
    12. Rotierender Stromübertrager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromübertrager (14) Anschlüsse (15) für Leistungsstrom aufweist.
     


    Claims

    1. Brush block (6) for transmitting currents to a slipring (7) by means of at least one multi-wire wiping element (3), with a large number of multi-wire wiping elements (3) which are connected electrically in parallel being arranged on the brush block one behind the other in the wiping direction (9) and distributed in an arc, with the multi-wire wiping elements (3) forming layers (A, B) which are arranged in an overlapping scale-like pattern and, by way of the ends of the multi-wire wiping elements (3), describe an envelope curve (10) which is concentric to the slipring axis (13).
     
    2. Brush block according to Claim 1, characterized in that the brush block has a multi-wire wiping element support (4) with a curved inner wall (12) on which a large number of multi-wire wiping elements (3) are arranged.
     
    3. Brush block according to Claim 1 or 2, characterized in that the multi-wire wiping element layers (A, B) have a different number of multi-wire wiping elements (3).
     
    4. Brush block according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that the multi-wire wiping elements (3) of adjacent layers (A, B) have a lateral offset and are arranged in a staggered fashion.
     
    5. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that the multi-wire wiping element support (4) has, on the inner wall (12), a plurality of step notches (5) which are arranged in an arc over the circumference and in which the multi-wire wiping elements (3) are arranged.
     
    6. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that the step notches (5) each have a step side (5') which is oriented substantially tangentially to the slipring (7), and a step side (5'') which is arranged transverse thereto.
     
    7. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that the multi-wire wiping elements (3) comprise a conductive support sheet (1) with multi-wire wipers (2) arranged thereon.
     
    8. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that the wires of the multi-wire wiper (2) are bent at the free end.
     
    9. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that the wires of the multi-wire wiper (2) are combined in a single- or multi-layer paintbrush structure.
     
    10. Brush block according to one of the preceding claims, characterized in that a plurality of brush blocks (6) can be arranged next to one another and distributed over the circumference of a slipring (7).
     
    11. Rotating current transmitter having one or more sliprings (7) and one or more brush blocks (6) which are mounted such that they can be rotated relative to one another, characterized in that the brush blocks (6) are designed according to one of Claims 1 to 10.
     
    12. Rotating current transmitter according to Claim 11, characterized in that the current transmitter (14) has connections (15) for power current.
     


    Revendications

    1. Bloc (6) de balais destiné à transférer des courants sur une bague de coulissement (7) au moyen d'au moins un élément multifils de coulissement (VDSE) (3), plusieurs VDSE (3) raccordés électriquement en parallèle étant répartis sur le bloc de balais les uns derrière les autres et en arc de cercle dans la direction de coulissement (9), les VDSE (3) formant des couches (A, B) disposées en une structure en écailles superposées et décrivant avec les extrémités des VDSE (3) une courbe d'enveloppe (10) concentrique par rapport à l'axe (13) de la bague de coulissement.
     
    2. Bloc de balais selon la revendication 1, caractérisé en ce que le bloc de balais présente un porte-VDSE (4) doté d'une paroi intérieure (12) courbée sur laquelle plusieurs VDSE (3) sont disposés.
     
    3. Bloc de balais selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les couches de VDSE (A, B) présentent des nombres différents de VDSE (3).
     
    4. Bloc de balais selon les revendications 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que les VDSE (3) de couches (A, B) voisines présentent un décalage latéral et sont disposés à intervalles.
     
    5. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le porte-VDSE (4) présente sur la paroi intérieure (12) plusieurs entailles étagées (5) disposées en arc de cercle à la périphérie et sur lesquelles les VDSE (3) sont disposés.
     
    6. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les entailles étagées (5) présentent chacune un côté (5') étagé orienté essentiellement tangentiellement par rapport à la bague de coulissement (7) et un côté étagé (5") disposé transversalement par rapport à cette dernière.
     
    7. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les VDSE (3) sont constitués d'une feuille de support (1) conductrice sur laquelle sont disposées des brosses multifils (2).
     
    8. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fils des brosses multifils (2) sont cintrés à leur extrémité libre.
     
    9. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les fils des brosses multifils (2) sont rassemblés en une structure en pinceau comptant une ou plusieurs couches.
     
    10. Bloc de balais selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que plusieurs blocs de balais (6) peuvent être répartis les uns à côté des autres sur la périphérie d'une bague de coulissement (7).
     
    11. Dispositif rotatif de transfert de courant présentant une ou plusieurs bagues de coulissement (7) et un ou plusieurs blocs de balais (6) montés à rotation les uns par rapport aux autres, caractérisé en ce que les blocs de balais (6) sont configurés selon l'une des revendications 1 à 10.
     
    12. Dispositif rotatif de transfert de courant selon la revendication 11, caractérisé en ce que le dispositif (14) de transfert de courant présente des bornes (15) de raccordement au courant d'alimentation.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente