[0001] Die Erfindung betrifft einen Briefkasten mit geringer Einbautiefe, der sich insbesondere
für die Integration in Haustüren eignet, jedoch auch als Auf- oder Unterputzbriefkasten,
als freistehender oder als Schlüsselbriefkasten, z.B. für Autovermietungshäuser eingesetzt
werden kann. Der Briefkasten zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Briefkästen dadurch
aus, dass das eingeworfene Postgut zuverlässig vor einem unbefugten Zugriff und vor
Witterungsseinsflüssen geschützt ist. Zudem ermöglicht er einen frontalen Einwurf
des Postguts, ohne dass dieses beim Einwurf geknickt wird. Das Briefkastensystem ist
aus mehreren modular aneinanderreihbaren Briefkästen aufgebaut.
[0002] Briefkästen werden generell in solche mit frontalen und mit oben liegenden Briefeinwurfschlitzen
unterschieden.
[0003] Die Briefkästen mit oben liegendem Briefeinwurfschlitz haben den Vorteil, dass, selbst
wenn sie eine vergleichsweise geringe Einbautiefe aufweisen, problemlos größere Briefe,
Kataloge und kleinere Warensendungen in den Briefkasten eingeworfen werden können,
ohne dass diese dabei geknickt werden. Nachteilig ist jedoch, dass, insbesondere wenn,
um auch den Einwurf von größeren Postsendungen zu ermöglichen, der Briefeinwurfschlitz
breit ausgeführt ist, das Postgut nur sehr unzureichend vor einem unbefugten Zugriff
geschützt ist. Denn das Postgut kann oft schon mit den bloßen Händen gegriffen oder
zumindest mit einfachen Hilfsmitteln aus dem Briefkasten entnommen werden. Konstruktionsbedingt
sind die Briefkästen nicht gut für den Einbau (z.B. in Haustüren) geeignet. Ein weiterer
Nachteil dieser Briefkästen besteht darin, dass, falls die Verschlussklappe (z.B.
vom Wind) geöffnet ist, Regenwasser ungehindert in den Briefkasten gelangen kann.
[0004] Briefkästen mit frontal angeordnetem Briefeinwurfschlitz bieten, insbesondere wenn
sie hoch und flach (geringe Tiefe) ausgeführt sind, einen verbesserten Schutz vor
unbefugten Zugriffen auf das Postgut. Auch kann, sofern der Briefschlitz mit einer
senkrecht angeordneten Schutzklappe versehen ist, praktisch kein Regenwasser in den
Briefkasten gelangen. Die Briefkästen sind gut für den Einbau geeignet, jedoch können
größere Poststücke nicht ohne diese zu knicken eingeworfen werden, falls die Briefkästen,
was insbesondere bei Einbaubriefkästen üblicherweise der Fall ist, eine vergleichsweise
geringe Tiefe aufweisen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind bereits Lösungen bekannt, mit denen das in Briefkästen
bzw. Paketboxen deponierte Postgut besser vor Diebstahl und Zugriffen durch nicht
autorisierte Personen geschützt wird.
[0006] So werden in
DE 103 57 057 A1 und
DE 10 2004 039 618 A1 Systeme vorgestellt, bei denen das Postgut bzw. die abzuliefernden Sendungen in schubladenartige
Vorrichtungen eingelegt werden. Beim Schließen der Schubladen fallen bzw. rutschen
die Gegenstände in separate Behälter, wo sie vor unberechtigten Zugriffen weitgehend
sicher sind. Beide Systeme erfordern jedoch, sofern auch das Einwerfen größerer Gegenstände
möglich sein soll, große Einbautiefen.
[0007] In
DE 20 2004 011 184 U1 wird eine Brieffachanlage für einen frontalen Briefeinwurf beschrieben, die mit einer
rechen- bzw. kammförmigen Entnahmesicherung für eingeworfene Poststücke ausgestattet
ist. Für einen Einsatz in Briefkästen, die, wie z.B. die meisten Einbaubriefkästen,
nur eine mit vergleichsweise geringe Tiefe aufweisen, ist die Entnahmesicherung nicht
geeignet, da sie den ohnehin schon problematischen Einwurf von größeren Postsendungen
noch weiter erschweren würde.
[0008] Schließlich werden in
DE 103 05 333 A1 und
DE 20 2007 000 731 U1 Zustell- bzw. Paketboxen mit elektronischen Schließsystemen, die unberechtigte Zugriffe
praktisch unmöglich machen, offenbart. Eine Ausstattung von Briefkastenanlagen mit
derartigen Schließsystemen ist allerdings mit sehr hohen Kosten verbunden; deshalb
werden die Schließsysteme üblicherweise nur im kommerziellen Bereich und dort vorzugsweise
in größeren Anlagen eingesetzt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen vergleichsweise kostengünstigen
Briefkasten zu finden, der bei geringer Einbautiefe einen frontalen Einwurf von Postsendungen
ermöglicht, ohne dass diese beim Einwurf geknickt werden. Der Briefkasten soll das
eingeworfene Postgut darüber hinaus sicher vor unberechtigten Zugriffen und vor Witterungseinflüssen
schützen.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1
und 10 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen und Verwendungen der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen 2 bis 9 sowie 11 bis 13.
[0011] Nach Maßgabe der Erfindung besteht der Briefkasten aus einem kastenförmigen Einwurfschacht
für das Postgut, der an seiner Oberseite mit einer Einwurföffnung und an seiner Unterseite
mit einer Transferöffnung versehen ist, einem unterhalb des Einwurfschachts angeordneten
Auffangfach, das zum Aufnehmen des eingeworfenen Postguts dient, und einer Umhausung,
die sowohl den Einwurfschacht als auch das Auffangfach umschließt und die mindestens
eine Frontplatte aufweist. Das Auffangfach ist mit mindestens einer Entnahmetür für
das Postgut ausgestattet. An seiner Oberseite ist das Auffangfach mit einer Überleitungsöffnung
versehen.
[0012] Der Einwurfschacht weist jeweils auf der der Frontplatte der Umhausung zugewandten
Seite eine Frontwandung auf, die in ihrer Geometrie derart an mindestens eine in die
Frontplatte der Umhausung eingebrachte Aussparung angepasst ist, dass sie genau in
diese Aussparung passt. Der Einwurfschacht ist außerdem mittels einer Lagereinrichtung
so an der Umhausung befestigt, dass er zwischen zwei Endpositionen hin und her geschwenkt
werden kann.
[0013] In der ersten Endposition (geöffneter Briefkasten) verläuft die Frontwandung des
Einwurfschachts in einem Winkel zur Frontplatte der Umhausung, und die Einwurföffnung
ragt somit über die Frontplatte hinaus; die Einwurföffnung wird also nicht von der
Tür verdeckt. Gleichzeitig ist die Transferöffnung so vor eine im Innern der Umhausung
befestigte und (in dieser Position des Einwurfschachts) ungefähr senkrecht zur Frontwandung
des Einwurfschachts verlaufende Sperrblende geschwenkt, dass die Transferöffnung vollständig
von der Sperrblende verdeckt wird. Durch die Verkippung des Einwurfschachts bildet
sich zwangsläufig eine Öffnung zwischen der außen liegenden Unterkante des Einwurfschachtes
und der Frontplatte der Tür, die einen Teil der Überleitungsöffnung freigibt. Um unberechtigte
Zugriffe auf das Postgut zu verhindern, ist diese Öffnung bei geöffnetem Briefkasten
mittels einer beweglichen Verschlussblende, vorzugsweise mittels eines Blechs, das
beim Öffnen des Briefkastens in eine horizontale Lage geschwenkt wird, vollständig
überdeckt.
[0014] In der zweiten Endposition (geschlossener Briefkasten) verläuft die Frontwandung
des Einwurfschachts parallel zur Frontplatte und passt sich in die mindestens eine
Aussparung in der Frontplatte genau ein. Gleichzeitig ist die Einwurföffnung derart
unterhalb die Frontplatte oder das Innere der Umhausung geschwenkt, dass sie vollständig
von der Frontplatte und/oder der Umhausung verdeckt wird; infolgedessen ist sie von
außen nicht mehr zugänglich. Außerdem stehen sich die Transferöffnung des Einwurfschachts
und die Überleitungsöffnung des Auffangfachs direkt gegenüber, sodass das Postgut
ohne hängen zu bleiben vom Einwurfschacht in das Auffangfach fallen bzw. gleiten kann.
[0015] Der Briefkasten eignet sich besonders für die Integration in Haustüren. Die Frontplatte
der Umhausung wird dann durch die Frontplatte der Haustür und zumindest Teile der
Seitenwände der Umhausung werden durch die Ränder der zum Einsetzen des Briefkastens
erforderlichen Aussparung in der Haustür gebildet. Der Briefkasten kann jedoch auch
ohne Weiteres als Auf- oder Unterputzbriefkasten, als freistehender Briefkasten oder
als Briefkasten, beispielsweise für Autohäuser und Autoverleihfirmen zur Rückgabe
der Schlüssel und Fahrzeugpapiere, eingesetzt werden. Des Weiteren ist es vorgesehen,
mehrere erfindungsgemäße Briefkästen modular aneinanderzureihen und als Briefkastensystem
zu verwenden.
[0016] Damit der Briefkasten dicht schließt, aber auch um ein ästhetisches Erscheinungsbild
zu erreichen, sind die Frontplatte der Umhausung und die Frontwandung des Einwurfschachts
so zueinander angeordnet, dass sie, wenn sich der Einwurfschacht in der zweiten Endposition
befindet, in einer Ebene liegen.
[0017] Zur Erhöhung der Sicherheit des eingeworfenen Postguts vor unberechtigtem Zugriff
und auch um die Gefahr zu verringern, dass, falls versehentlich vergessen wird den
Einwurfschacht nach Einwurf des Postguts wieder zu schließen, Regenwasser oder Schmutz
ins Innere des Briefkastens gelangen kann, ist der Einwurfschacht mit einem Sicherheitsklappdeckel
zum Verschließen der Einwurföffnung ausgestattet. Der Sicherheitsklappdeckel ist am
Einwurfschacht mittels eines Scharniers, das sich im Bereich der Oberseite und der
der Frontwandung abgewandten Seite des Einwurfschachts befindet, schwenkbar befestigt.
Der Sicherheitsklappdeckel ist in seiner Geometrie so ausgelegt, dass er die Einwurföffnung
des Einwurfschachts vollständig überdecken kann. In der zweiten Endposition des Einwurfschachts
wird der Sicherheitsklappdeckel durch die Frontplatte der Umhausung gegenüber einem
Öffnen blockiert.
[0018] Um zu verhindern, dass das eingeworfene Postgut senkrecht im Auffangfach stehen bleibt
und nachfolgendes Postgut infolgedessen nicht mehr vom Auffangfach aufgenommen werden
kann, ist der Boden des Auffangfachs um 10 bis 50° aus der Horizontalen in Richtung
der Frontplatte verkippt ausgeführt, vorzugsweise durch Einlegen eines Bodenblechs.
Sobald nun die untere Kante eines Postgutstücks auf das schräge Bodenblech trifft,
rutscht diese am schrägen Boden entlang in Richtung der Frontplatte, d.h. das Postgutstück
kippt von der Frontplatte weg. Da der Boden in Richtung der Frontplatte verkippt ist,
wird Regenwasser, das u.U. in den Briefkasten gelangt, in Richtung der (nach außen
weisenden) Frontplatte und schließlich über ein geeignetes Ableitungssystem aus dem
Briefkasten geführt.
[0019] Der Sicherheitsklappdeckel kann zudem mit einer Umlenkung ausgestattet sein, die
den Sicherheitsklappdeckel ein Stück weit öffnet, sobald der Einwurfschacht in die
erste Endposition geschwenkt wird. Hierzu ist z.B. im Bereich des Scharniers ein Kipphebel
(als Umlenkung) befestigt, der einen Winkel von wenigstens 90° mit dem Sicherheitsklappdeckel
einschließt und der bei geöffnetem Einwurfschacht mit seiner vom Scharnier abgewandten
Seite gegen die Frontplatte der Umhausung gedrückt wird.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform, bei der gewährleistet ist, dass auch Postsendungen,
wie z.B. dicke Zeitungen, die nur dann durch die Einwurföffnung passen, wenn sie vor
dem Einwurf zusammengedrückt werden, mit Sicherheit in das Auffangfach fallen und
nicht etwa im Einwurfschacht stecken bleiben, ist zumindest ein Teil der rückseitigen
Wandung des Einwurfschachts mittels eines Drehscharniers, das an der Rückseite des
Einwurfschachts befestigt ist, schwenkbar gelagerte Klappe ausgeführt. Außerdem weist
die Überleitungsöffnung in der von der Frontwandung wegweisenden Richtung eine größere
Tiefe auf, als die Transferöffnung des Einwurfschachts. Wird nun z.B. eine dicke Zeitung
in den Einwurfschacht gesteckt und diese anschließend geschlossen, dann schwingt der
schwenkbar gelagerte Teil des Einwurfschachts nach hinten (Richtung Hausinneres),
wodurch die Transferöffnung vergrößert und die ggf. klemmende Zeitung freigegeben
wird, sodass diese ungehindert durch die Transferöffnung und die von vornherein größer
gewählte Überleitungsöffnung fallen kann.
[0021] Dabei ist in einer Variante die komplette rückseitige Wandung des Einwurfschachts
als schwenkbare Klappe ausgeführt, die mittels eines Drehscharniers an der rückseitigen
Oberkante des Einwurfschachts befestigt ist. In einer anderen Variante ist ein erster
obenliegender Abschnitt der Rückseite des Einwurfschachts, der sich höchstens über
ein Drittel der Gesamthöhe und die gesamte Breite des Einwurfschachts erstreckt, mit
einer starr verbundenen Wand versehen. An diesen schließt sich ein zweiter Abschnitt
an, der mit einer mittels eines Drehscharniers, das an die Unterkante der starr verbundenen
Wandung angrenzt, schwenkbar gelagerten Klappe versehen ist. Die schwenkbar gelagerte
Klappe erstreckt sich wieder über die gesamte Breite des Einwurfschachts und reicht
maximal bis zur Unterkante des Einwurfschachts.
[0022] In einer Ausführungsform des Briefkastens, die eine Entnahme des Postguts sowohl
von der Vorder- als auch von der Rückseite aus ermöglicht, ist die Vorderseite des
Auffangfachs durch die Frontplatte und die Rückseite des Auffangfachs durch die Rückseite
der Umhausung gebildet, wobei sowohl die Rückseite der Umhausung als auch die Frontplatte
mit einer Entnahmetür versehen sind. Sofern der Briefkasten in eine Haustür, in ein
Türseitenteil oder in eine Hauswand integriert ist, ist die Entnahmetür in der Frontplatte
verschließbar ausgeführt, da sie sich außerhalb des Hauses befindet.
[0023] Bei Briefkästen, bei denen die Rückseite des Auffangfachs von der Rückseite der Umhausung
gebildet und zumindest die Rückseite der Umhausung mit einer Entnahmetür ausgestattet
ist, ist es weiterhin vorgesehen, oberhalb der Überleitungsöffnung und diese vollständig
überdeckend ein um einen Winkel von 5 bis 60°in Richtung der (rückseitigen) Entnahmetür
fallend verkipptes Umlenkblech anzuordnen, wobei diejenige Kante des Umlenkblechs,
die in Richtung der Entnahmetür gewandt ist, bis direkt vor die Türöffnung der Entnahmetür
reicht. Sofern es sich bei dem Briefkasten um einen in eine Haustür, in ein Türseitenteil
oder in eine Hauswand integrierten handelt, wird bei einer längeren Abwesenheit der
Hausbewohner die Entnahmetür auf der Rückseite dauerhaft geöffnet. Das gesamte eingeworfene
Postgut fällt dann nicht mehr wie sonst durch die Überleitungsöffnung ins Auffangfach,
sondern wird vom Umlenkblech durch die Türöffnung der Entnahmetür hindurch ins Hausinnere
geleitet, wodurch der Briefkasten die Funktionalität eines Durchwurfbriefkastens erhält.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert;
hierzu zeigen:
- Fig. 1:
- einen Briefkasten mit in der Frontplatte einer Haustür flächenbündig einge- bautem
und geschlossenem Einwurfschacht und frontseitig eingebauter Ent- nahmetür in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2:
- einen Briefkasten mit in der Frontplatte einer Haustür flächenbündig einge- bautem
und geöffnetem Einwurfschacht und frontseitig eingebauter Entnah- metür in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 3:
- einen Briefkasten mit geöffnetem Einwurfschacht in seitlicher Schnittdarstel- lung.
- Fig. 4:
- einen Briefkasten mit geöffneten Entnahmetür(en) in seitlicher Schnittdarstel- lung
[0025] Der gemäß Fig. 1 vollständig in die Haustür 1 integrierte Briefkasten besteht im
Wesentlichen aus dem Einwurfschacht 2, der auf der Oberseite mit der Einwurföffnung
3 und auf der Unterseite mit der Transferöffnung 4 versehen ist, sowie dem Auffangfach
5, das an seiner Oberseite die Überleitungsöffnung 6 aufweist und dessen geschlossener
Boden in einem Winkel von ca. 30° in Richtung der Innenseite des Hauses gegenüber
der Horizontalen verkippt ist.
[0026] Der Einwurfschacht 2 befindet sich oberhalb des Auffangfachs 5. Über zwei Drehgelenke
7, die ein Verkippen des Einwurfschachts zwischen einer geöffneten (Position 1) und
einer geschlossen (Position 2) Endposition ermöglichen, ist er mit der Haustür 1 verbunden.
[0027] In der geschlossenen Position (Fig. 1 und 4) sind der Einwurfschacht 2 und des Auffangfach
5 so zueinander ausgerichtet, dass sich die Transferöffnung 4 des Einwurfschachts
2 und die Überleitungsöffnung 6 des Auffangfachs 5 direkt gegenüberstehen. Die Überleitungsöffnung
6 ist größer ausgeführt als die Transferöffnung 4, wodurch gewährleistet wird, dass
das eingeworfene Postgut 8 ohne hängen zu bleiben vom Einwurfschacht 2 in das Auffangfach
5 gleiten kann. Der untere Abschnitt der Rückwand des Einwurfschachts 2 ist als Klappe
10 ausgeführt, die mittels des Drehscharniers 11 an der Rückseite des Einwurfschachts
2 befestigt ist. Durch ein Aufschwingen der Klappe 10 kann sich der untere Teil des
Einwurfschachts aufweiten, sodass auch Postgut, wie z.B. dicke Zeitungen, die nur
zusammengedrückt in den Einwurfschacht 2 passen und sich somit leicht im Einwurfschacht
verklemmen können, sicher in das Auffangfach 5 gleiten kann.
[0028] Die Einwurföffnung 3 des Einwurfschachts 2 wird in der geschlossenen Position vom
Sicherheitsklappdeckel 12 überdeckt, die mittels eines Scharniers 13 am hinteren Ende
der Oberseite des Einwurfschachts 2 schwenkbar befestigt ist und deren nach außen
weisende Seite von der Frontplatte 14 der Haustür 1 blockiert ist, sodass er nicht
geöffnet werden kann.
[0029] Dass Auffangfach 5 ist auf der Außenseite des Briefkastens mit der Entnahmetür 16.1
ausgestattet, durch die das eingeworfene Postgut 8 von außerhalb des Hauses entnommen
werden kann. Wenn sie geschlossen sind, sind sowohl die Vorderseite der Entnahmetür
16.1 als auch die Vorderseite des Einwurfschachts 2 in Aussparungen in der Frontplatte
14, die diesen in der Form geometrische angepasst sind, eingelassen, wobei die Frontplatte
14, die Entnahmetür 16.1 und der Einwurfschacht 2 eine Ebene bilden.
[0030] In Fig. 2 ist ein Briefkasten mit einem Einwurfschacht 2 in geöffneter Position abgebildet.
Ergänzend ist in Fig. 3 und 4 ein entsprechender Briefkasten, dessen Auffangfach 5
mit jeweils einer von außen 16.1 und von innen 16.2 bedienbaren Entnahmetür ausgestattet
ist, in seitlicher Schnittdarstellung dargestellt.
[0031] Der Einwurfschacht 2 ist in Fig. 3 in der geöffneten Endposition (Position 2) und
in Fig. 4 in der geschlossenen Endpostion (Position 1) dargestellt. Auf der ins Innere
der Haustür weisenden Seite der nach außen zu öffnenden Entnahmetür 16.1 ist optional
ein Auftragstaschenfach 18 angebracht, das mit Auftragsvordrucken versehene Umschläge
enthält. Somit können Kunden durch eine unverschlossene Tür des Auftragstaschenfachs
18, die in die Entnahmetür 16.1 integriert ist, aus dem Auftragtaschenfach 18 einen
Umschlag entnehmen, den Auftrag auf dem Umschlag notieren, ggf. Schlüssel und Fahrzeugpapiere
in den Umschlag stecken und danach den Umschlag in den Einwurfschacht 2 werfen. Nach
Schließen des Einwurfschachts 2 fällt der Umschlag in das Auffangfach 5, wo er vor
unberechtigten Zugriffen geschützt ist.
[0032] Um zu verhindern, dass aufgrund der Verkippung des Einwurfschachts 2 in der geöffneten
Position ein Teil der Überleitungsöffnung 6 freigegeben wird, ist an der vorderen,
unteren und nach innen weisenden Kante des Einwurfschachts die Verschlussblende 17
schwenkbar befestigt. Auf der anderen Seite ist die Verschlussblende 17 mittels zweier
Stifte (nicht dargestellt), die an gegenüberliegenden Ecken dieser Seite der Verschlussblende
befestigt sind und jeweils in eine an der Frontplatte 14 befestigte Führungsschiene
(nicht dargestellt) eingreifen, vertikal verschiebbar mit der Frontplatte 14 verbunden.
Somit wird beim Öffnen des Einwurfschachts 2 die an ihm befestigte Seite der Verschlussblende
17 nach hinten (und leicht nach oben) und die gegenüberliegende, durch die Stifte
vertikal geführte Seite der Verschlussblende 17 nach oben gezogen. Die Verschlussblende
17 ist außerdem so breit ausgeführt, dass sie nahezu waagerecht ausgerichtet ist,
wenn der Einwurfschacht 2 vollständig herausgeklappt ist.
[0033] Am Sicherheitsklappdeckel 12 ist auf der Höhe des Scharniers 13 die Umlenkung 19
befestigt, die mit dem Sicherheitsklappdeckel 12 einen Winkel von größer 90° einschließt
und der in der geöffneten Position des Einwurfschachts 2 mit seinem vom Scharnier
abgewandten Ende gegen die Frontplatte 14 der Haustür 1 gedrückt wird, wodurch der
Sicherheitsklappdeckel 12 angehobenen und die Einwurföffnung 3 freigegebenen wird.
[0034] Die aus Blech gefertigte Sperrblende 20 ist mit der Innenseite der Rückwand der Haustür
über ein Drehscharnier 21 schwenkbar verbunden. Es besteht aus einem kürzeren Schenkel
22 und einem längeren Schenkel 23, die zusammen einen Winkel von circa 110° einschließen.
Befindet sich der Einwurfschacht 2 in der geöffneten Position (Fig. 3), dann drückt
seine ins Türinnere gewandte Unterkante gegen den kürzeren Schenkel 22, wodurch der
längere Schenkel 23, der etwas größer ausgeführt ist als die Transferöffnung 4 des
Einwurfschachts 2, vor die Transferöffnung 4 geschwenkt wird und diese verschließt.
Wird der Einwurfschacht 2 in die geschlossene Position geschwenkt, dann klappt die
Sperrblende 20 aufgrund ihres Eigengewicht nach unten, wodurch eine Vergrößerung der
Überleitungsöffnung 6 erreicht wird.
[0035] Der mindestens eine Riegel 24 ermöglicht es, den Einwurfschacht, wenn sich dieser
in der geschlossenen Position befindet, gegenüber einem Kippen in die geöffnete Position
zu blockieren. Auf diese Weise kann der Einwurf von Briefen, z.B. während einer längeren
Abwesenheit der Hausbewohner, verhindert werden.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0036]
- 1
- Umhausung/Haustür
- 2
- Einwurfschacht
- 3
- Einwurföffnung
- 4
- Transferöffnung
- 5
- Auffangfach
- 6
- Überleitungsöffnung
- 7
- Drehgelenk
- 8
- Postgut
- 9
- starr befestigte Wandung
- 10
- Klappe
- 11
- Drehscharnier
- 12
- Sicherheitsklappdeckel
- 13
- Scharnier
- 14
- Frontplatte
- 15
- Frontwandung des Einwurfschachts
- 16
- Entnahmetür
- 16.1
- Entnahmetür bedienbar von außen
- 16.2
- Entnahmetür vom Hausinneren aus bedienbar
- 17
- Verschlussblende
- 18
- Auftragstaschenfach
- 19
- Umlenkung
- 20
- Sperrblende
- 21
- Drehscharnier
- 22
- Kürzerer Schenkel der Sperrblende
- 23
- Längerer Schenkel der Sperrblende
- 24
- Riegel
1. Briefkasten mit geringer Einbautiefe bevorzugt zur Integration in Haustüren (1), mit
einem separaten kastenförmigen Einwurfschacht (2), der zum Einwurf von Postgut (8)
dient und der an seiner Oberseite mit einer Einwurföffnung (3) sowie an seiner Unterseite
mit einer Transferöffnung (4) versehen ist, einem unterhalb des Einwurfschachts (2)
angeordneten Auffangfach (5), das zum Aufnehmen des eingeworfenen Postguts (8) dient
und mit mindestens einer zum Herausnehmen des eingeworfenen Postguts (8) dienenden
Entnahmetür (16) ausgestattet und an seiner Oberseite mit einer Überleitungsöffnung
(6) versehen ist, und einer Umhausung (1), die sowohl den Einwurfschacht (2) als auch
das Auffangfach (5) umschließt und die mindestens eine Frontplatte (14) mit mindestens
einer Aussparung aufweist, wobei der Einwurfschacht (2) auf der der Frontplatte (14)
zugewandten Seite eine Frontwandung (15) aufweist, deren Geometrie der mindestens
einen Aussparung in der Frontplatte (14) entspricht, und der Einwurfschacht (2) mittels
einer Lagereinrichtung (7) an der Umhausung (1) zwischen zwei Endpositionen schwenkbar
befestigt ist, wobei
- in der ersten Position des Einwurfschachts (2) die Frontwandung (15) zur Frontplatte
(14) verkippt ist, der obere Teil der Frontwandung (15) vor der Frontplatte (14) herausragt
und die Einwurföffnung (3) vollständig frei gelegt ist, wobei die Transferöffnung
(4) derart vor eine im Innern der Umhausung (1) befestigte und in dieser Kippposition
des Einwurfschachts (2) senkrecht zu dessen Frontwandung (15) verlaufende Sperrblende
(20) geschwenkt ist, dass die Transferöffnung (4) vollständig von der Sperrblende
(20) überdeckt wird, wobei die sich durch die Verkippung des Einwurfschachts (2) bildende
Öffnung, die einen Teil der Überleitungsöffnung (6) freigibt, mittels einer beweglichen
Verschlussblende (17) vollständig überdeckt wird,
- und in der zweiten Position des Einwurfschachts (2) die Frontwandung (15) parallel
zur Frontplatte (14) verläuft, wobei sich die Frontwandung (15) in die mindestens
eine Aussparung der Frontplatte (14) einpasst, die Einwurföffnung (3) derart unterhalb
der Frontplatte (14) oder im Innern der Umhausung (1) angeordnet ist, dass sie vollständig
von der Frontplatte (14) und/oder der Umhausung (1) verdeckt wird, und sich die Transferöffnung
(4) des Einwurfschachts (2) und die Überleitungsöffnung (6) des Auffangfachs (5) so
gegenüberstehen, dass das Postgut (8) ohne Blockierung vom Einwurfschacht (2) in das
Auffangfach (5) gelangen kann.
2. Briefkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontplatte (14) der Umhausung (1) und die Frontwandung (15) des Einwurfschachts
(2) in einer Ebene liegen, wenn sich der Einwurfschacht (2) in der zweiten Position
befindet.
3. Briefkasten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Einwurfschacht (2) ein mittels eines Scharniers (13), das im Bereich auf der der
Frontwandung (15) abgewandten Seite sowie auf der Oberseite des Einwurfschachts (2)
liegenden Kante angebracht ist, ein Sicherheitsklappdeckel (12) schwenkbar befestigt
ist, wobei der Sicherheitsklappdeckel (12) in der zweiten Endposition des Einwurfschachts
(2) die Einwurföffnung (3) vollständig überdeckt und durch die Frontplatte (14) der
Umhausung (1) blockiert ist, sodass er nicht angehoben werden kann.
4. Briefkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsklappdeckel (12) mit einer Umlenkung (19) ausgestattet ist, mittels
der der Sicherheitsklappdeckel (12) in der ersten Endposition des Einwurfschachts
(2) geöffnet wird.
5. Briefkasten nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überleitungsöffnung (6) in der von der Frontwandung (15) wegweisenden Richtung
eine größere Tiefe hat als die Transferöffnung (4) des Einwurfschachts (2), wobei
entweder die komplette rückseitigen Wandung des Einwurfschachts als Klappe (10) ausgeführt
ist, die mittels eines an der rückseitigen Oberkante des Einwurfschachts befestigten
Drehscharniers (11) schwenkbar gelagert ist, oder ein erster obenliegender Abschnitt
(9) der Rückseite des Einwurfschachts (2), der sich höchstens über ein Drittel der
Gesamthöhe und die gesamte Breite des Einwurfschachts erstreckt, mit einer starr mit
dem Einwurfschacht (2) verbundenen Wandung (9) bedeckt ist, und der sich an die starr
verbundene Wandung (9) anschließende zweite Abschnitt als eine mittels eines Drehscharniers
(11), das an die Unterkante der starr verbundenen Wandung angrenzt, schwenkbar gelagerte
Klappe (10) ausgeführt ist, die sich über die gesamte Breite des Einwurfschachts (2)
erstreckt und die höchstens bis zur Unterkante des Einwurfschachts (2) reicht.
6. Briefkasten nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden des Auffangfachs (5) um 10 bis 50° aus der Horizontalen in Richtung der
Frontplatte (14) verkippt ist.
7. Briefkasten nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite des Auffangfachs (5) durch die Frontplatte (14) und die Rückseite
des Auffangfachs (5) durch die Rückseite der Umhausung (1) gebildet sind, und sowohl
die Rückseite der Umhausung (1) mit einer Entnahmetür (16.2) als auch die Frontplatte
(14) mit einer Entnahmetür (16.1) Seite versehen ist, wodurch eine Entnahme des Postguts
sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite aus ermöglicht wird.
8. Briefkasten nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Auffangfachs (5) von der Rückseite der Umhausung (1) gebildet und
zumindest die Rückseite der Umhausung (1) mit einer Entnahmetür (16.2) ausgestattet
ist, wobei oberhalb der Überleitungsöffnung (6) und diese vollständig überdeckend
ein um einen Winkel von 5 bis 60° in Richtung der Entnahmetür (16.2) fallend verkipptes
Umlenkblech angeordnet ist, dessen in Richtung der Entnahmetür (16.2) gewandte Kante
bis vor die Türöffnung der Entnahmetür (16.2) reicht, wodurch der Briefkasten bei
einer dauerhaft geöffneten Entnahmetür (16.2) die Funktionalität eines Durchwurfbriefkastens
erhält.
9. Briefkasten nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er mit mindestens einem Riegel 24 ausgestattet ist, der es ermöglicht, den Einwurfschacht,
wenn sich dieser in der geschlossenen Position befindet, gegenüber einem Kippen in
die geöffnete Position zu blockieren.
10. Briefkastensystem bestehend aus mehreren, modular aneinanderreihbaren Briefkästen
nach Anspruch 1, wobei die Briefkästen von einer gemeinsamen Umhausung umschlossen
sind, in deren Frontplatte (14) für jeden Briefkasten jeweils zumindest eine separate
Aussparungen für die Frontplatte (15) eingebracht ist.
11. Verwendung des Briefkastens nach Anspruch 1 oder des Briefkastenssystems nach Anspruch
10 für den Einbau in Hautüren, wobei die Frontplatte (14) der Umhausung (1) durch
die Frontplatte der Haustür und zumindest Teile der Seitenwände der Umhausung (1)
durch die Ränder der für den Einbau des Briefkastens bzw. des Briefkastensystems erforderlichen
Aussparung in der Haustür gebildet sind.
12. Verwendung des Briefkastens nach Anspruch 1 oder des Briefkastensystems nach Anspruch
10 als Auf- oder Unterputzbriefkasten bzw. Unterputzbriefkastenanlage oder als freistehender
Briefkasten bzw. freistehende Briefkastenanlage.
13. Verwendung des Briefkastens nach Anspruch 1 oder des Briefkastensystems nach Anspruch
10 als Briefkasten bzw. Briefkastensystem zum Einwurf von Schlüsseln und/oder Fahrzeugpapieren.