[0001] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einer Nadelstange und einem Transporteur.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass ein Gehäuse der Nähmaschine benachbart zu einem Stichbereich
kompakt ausgeführt sein kann.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine Zugstange zur Betätigung eines Fadenabschneidemessers
bzw. Fadenziehmessers gleichzeitig zur Lagerung eines Lagerkörpers einer Transporteur-Übertragungsmechanik
genutzt werden kann. Die Tatsache, dass sich die Zugstange während des Fadenabschneidens
angetrieben bewegt, stört diese Doppelfunktion nicht, da während dieser Zeitspanne
ein Nähbetrieb ohnehin nicht stattfindet. Eine eigene Lagerstange für den Lagerkörper
der Transporteur-Übertragungsmechanik kann dann entfallen. Im Stichbereich kann das
Gehäuse der Nähmaschine, insbesondere ein Freiarm von dieser, in diesem Falle sehr
kompakt ausgeführt sein. Dies ermöglicht es, das Gehäuse der Nähmaschine so zu gestalten,
dass auch komplizierte Nähaufgaben in schwer zugänglichen Bereichen von Nähgut gelöst
werden können. Über einen gehäuse- bzw. rahmenfesten Sicherungskörper kann der Lagerkörper
gegen eine Verlagerung bei einer Verlagerung der Zugstange gesichert sein, so dass
die Transporteur-Übertragungsmechanik bei einer Betätigung der Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik
stationär bleibt. Die Verbindung des Lagerkörpers der Transporteur-Übertragungsmechanik
derart mit der Zugstange der Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik, dass der
Lagerkörper bei einer Axialverlagerung der Zugstange der Fadenabschneidmesser-Übertragungsmechanik
gegenüber einem Nähmaschinengehäuse axial in Position bleibt, führt dazu, dass eine
Betätigung des Fadenabschneidemessers von einem Nähguttransport durch den Transporteur
entkoppelt werden kann. Es kann insbesondere auch vermieden werden, dass eine Betätigung
des Transporteurs automatisch auch zu einer Betätigung des Fadenabschneidemessers
führt. Der Lagerkörper kann in Form eines Betätigungshebels vorliegen, der über ein
Gelenk mit einer Gelenkachse mit einem Transporteurträger verbunden ist.
[0006] Grundsätzlich muss die erfindungsgemäße Nähmaschine nicht mit einer kompletten Fadenabschneideeinrichtung
bereits ausgerüstet sein. Die Nähmaschine nach Anspruch 2 ist mit einer Fadenabschneideeinrichtung
ausgerüstet, was die Funktionalität der Nähmaschine erweitert. Die Zugstange kann
zum Fadenabschneiden über die Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik durch einen
Antrieb verlagert werden. Der Verlagerungsantrieb kann als pneumatischer Antrieb,
als Schrittmotor oder als ansteuerbarer Hubmagnet ausgeführt sein.
[0007] Ein Fadenabschneidemesser-Stellelement nach Anspruch 3 ermöglicht eine Vorgabe einer
Position des Fadenabschneidemessers relativ zur Position von Stichbildungskomponenten
der Nähmaschine, insbesondere eine Einstellung des Fadenabschneidemessers quer zur
Nährichtung.
[0008] Ein gehäuse- bzw. rahmenfester Transporteur-Stellelement nach Anspruch 4 ermöglicht
die Vorgabe einer Position des über die Transporteur-Übertragungsmechanik verlagerbaren
Transporteurs relativ zu den Stichbildungskomponenten der Nähmaschine, insbesondere
eine Einstellung des Transporteurs quer zur Nährichtung.
[0009] Eine gemeinsame Lagereinheit nach Anspruch 5 ermöglicht eine gemeinsame Verstellung
des Greifers und des Fadenabschneidemessers. Dies kann mit Hilfe des Fadenabschneidemesser-Stellelements
geschehen, das dann gleichzeitig die Funktion eines Greifer-Stellelements hat. Bei
dem Greifer kann es sich um einen Vertikalgreifer handeln, also um einen sich um eine
vertikale Achse drehenden Greifer.
[0010] Ein greiferfest angeordnetes Gegenmesser nach Anspruch 6 kann gemeinsam mit dem aufgrund
der gemeinsamen Lagerung mit dem Greifer ebenfalls greiferfesten Fadenabschneidemesser
über die Verlagerung des Fadenabschneidemesser-Stellelements in seiner Position vorgegeben
werden. Nach einer Verlagerung des Fadenabschneidemesser-Stellelements kann daher
eine Relativpositionierung des Fadenabschneidemessers zum Gegenmesser entbehrlich
sein.
[0011] Bei einer Freiarm-Nähmaschine nach Anspruch 7 kommen die Vorteile eines im Stichbildungsbereich
kompakten Nähmaschinengehäuses besonders gut zum Tragen. Der Freiarm kann beispielsweise
das Überziehen eines röhrenförmigen Nähgutes erlauben.
[0012] Eine Zweinadel-Nähmaschine nach Anspruch 8 kann insbesondere in der Rund- oder Rohr-Filterfertigung
eingesetzt werden.
[0013] Zwei Fadenabschneideeinrichtungen nach Anspruch 9 erhöhen die Funktionalität der
Zweinadel-Nähmaschine.
[0014] Zwei Fadenabschneidemesser-Stellelemente nach Anspruch 10 ermöglichen eine unabhängige
Vorgabe der Positionen der beiden Fadenabschneidemesser. Auch in diesem Fall können
die Fadenabschneidemesser und die zugeordneten Greifer der Zweinadel-Nähmaschine über
jeweils eine gemeinsame Lagereinheit gelagert sein. Hierdurch kann über die Fadenabschneidemesser-Stellelemente,
die dann gleichzeitig die Funktion von Greifer-Stellelementen haben, eine einfache
Abstandseinstellung der Greifer zueinander bewerkstelligt werden.
[0015] Eine Zugänglichkeit der Stellelemente nach Anspruch 11 vereinfacht eine Justierung
der Nähmaschine.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Einnadel-Freiarm-Nähmaschine;
- Fig. 2
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 1 im Bereich eines Freiarm-Endes;
- Fig. 3
- in einer zu Fig. 2 ähnlichen Ansicht Komponenten einer Fa- denabschneidemesser-Übertragungsmechanik
und einer Transporteur-Übertragungsmechanik der Einnadel-Freiarm- Nähmaschine;
- Fig. 4
- die in der Fig. 3 dargestellten Komponenten in einer perspek- tivischen Ansicht schräg
von oben;
- Fig. 5
- einen Schnitt gemäß Linie V-V in Fig. 3;
- Fig. 6
- einen Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 5;
- Fig. 7
- perspektivisch ein Freiarm-Ende einer Zweinadel-Freiarm- Nähmaschine; und
- Fig. 8
- in einer zu Fig. 4 ähnlichen Ansicht Komponenten von Fa- denabschneidemesser-Übertragungsmechaniken
und einer Transporteur-Übertragungsmechanik der Zweinadel-Freiarm- Nähmaschine nach
Fig. 7.
[0017] Eine Freiarm-Nähmaschine 1 hat eine Grundplatte 2 mit einem sich hiervon aufwärts
erstreckenden Ständer 3 und einem abgewinkelten Arm 4. Der dem Arm 4 gegenüberliegende
Teil der Grundplatte 2 ist als Freiarm 5 ausgebildet, so dass die Nähmaschine 1 beispielsweise
für Keder-, Stepp- und Montagearbeiten z. B. an Taschen und Koffern zum Einsatz kommen
kann. Der Freiarm 5, der quer zur Armrichtung nach allen Seiten hin frei ist, erlaubt
es, röhrenförmiges Nähgut über diesen zu ziehen, so dass mit konventionellen C-förmigen
Nähmaschinen nicht zugängliche Nähbereiche erreicht und dort beispielsweise umlaufende
Nähte erzeugt werden können.
[0018] Der obere Arm 4 endet in einem Kopf 6. Im oberen Arm 4 ist eine schematisch in der
Fig. 1 angedeutete Armwelle 7 drehbar gelagert. Diese treibt in dem Kopf 6 einen Kurbeltrieb
mit einem Fadenhebel an. Der Kurbeltrieb steht antriebsmäßig mit einer im Kopf 6 axial
verschiebbar gelagerten Nadelstange 8 in Verbindung. Diese trägt an ihrem unteren
Ende eine Nadel 9. Die Nadel 9 ist durch den Kurbeltrieb längs einer vertikalen Achse
10 (vgl. Fig. 2) auf- und abbewegbar. Die Nadel 9 führt in einem Öhr einen von einer
Spule über eine Fadenspannvorrichtung 11 und den Fadenhebel zugeführten Nadelfaden.
[0019] Eine Oberseite des Freiarms 5 ist als Auflageplatte 12 zur Auflage von Nähgut ausgebildet
(vgl. Fig. 2). Die Auflageplatte 12 ist unterteilt in ein Stichplattenteil 13 und
einen Stichplattenschieber 14. Das Stichplattenteil 13 ist fest zu einem Gehäuse 15
der Nähmaschine 1 montiert. Der Stichplattenschieber 14 kann nach Lösen einer Sicherungsfeder
16 (vgl. Fig. 2) in der Fig. 2 nach rechts verschoben werden und macht dann unter
dem Stichplattenschieber 14 angeordnete Komponenten zugänglich.
[0020] Das Stichplattenteil 13 ist in einem Stichbereich der Nadel 9 mit einer Ausnehmung
17 zum Durchtritt eines unteren Nähgut-Transporteurs bzw. Stoffschiebers 18 ausgebildet.
Der untere Nähgut-Transporteur 18 hat ein Stichloch 19 für den Durchtritt der Nadel
9. Diese Komponenten sind in der Fig. 2 gestrichelt angedeutet.
[0021] Der untere Nähgut-Transporteur 18 wirkt zum Nähguttransport in einer Nähgut-Transportrichtung,
die senkrecht auf den Zeichenebenen der Fig. 1 und 2 liegt und in diese hineinzeigt,
mit einem oberen Nähgut-Transporteur 20 zusammen.
[0022] Der untere Nähgut-Transporteur 18 führt im Nähbetrieb eine Transportbewegung längs
der Nähgut-Transportrichtung aus, die über eine im Freiarm 5 untergebrachte Transporteur-Übertragungsmechanik
21 abgeleitet von der Drehbewegung der Armwelle 7 angetrieben ist. Teil der Transporteur-Übertragungsmechanik
21 ist eine längs des Freiarms 5 verlaufende Transporteur-Exzenterwelle 22 (vgl. Fig.
4), deren Exzentrizität E, also deren Abweichung zwischen einer Rotationssymmetrieachse
23 und einer Lagerachse 24 in der Fig. 5 ersichtlich ist. Teil der Transporteur-Übertragungsmechanik
21 ist weiterhin eine Schwingwelle 24a, die längs des Freiarms 5 angeordnet ist. Die
Schwingwelle 24a steht über ein Stichstellergetriebe mit einer nicht dargestellten
Unterwelle der Nähmaschine 1 in Antriebsverbindung. Über das Stichstellergetriebe,
das in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt ist, wird eine oszillierende Bewegung
der Schwingwelle 24a um deren Wellenachse 24b erzeugt. Über die Exzenterwelle 22 und
einen als Gleitstück ausgeführten Übertragungskörper 25 wird ein einstellbarer Transporthub
auf einen Transporteurträger 26 für den unteren Nähgut-Transporteur 18 übertragen.
Der untere Nähgut-Transporteur 18 ist relativ zum Transporteurträger 26 höhenverschiebbar
an diesem gelagert. Über den Übertragungskörper 25 wird der untere Nähgut-Transporteur
18 in der jeweiligen Transportphase des unteren Nähgut-Transporteurs 18 über das Niveau
des Stichplattenteils 13 angehoben. Die oszillierende Bewegung der Schwingwelle 24a
wird über einen Bewegungshebel 26a auf den Transporteurträger 26 übertragen und gibt
auf diese Weise die Transportbewegung des Transporteurträgers 26, also die jeweils
im Nähbetrieb erreichbare Stichlänge, vor. Über einen Lagerkörper in Form eines weiteren
Bewegungshebels 27 ist der Transporteurträger 26 mit einer längs des Freiarms 5 verlaufenden
Zugstange 28 einer im Freiarm 5 untergebrachten Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik
29 verbunden, die nachfolgend noch erläutert wird. Die Zugstange 28 ist parallel zur
Schwingwelle 24a angeordnet. Die Zugstange 28 verläuft quer zur Nährichtung. Der Bewegungshebel
27 ist einerseits um eine parallel zur Achse 24 verlaufende Gelenkachse 30 gelenkig
mit dem Transporteurträger 26 und andererseits um eine Zugstangenachse 31 gelenkig
mit der Fadenabschneide-Zugstange 28 verbunden. Eine Schwingbewegung des Bewegungshebels
27 beim Untertransport-Betrieb um die Zugstangenachse 31 ist in der Fig. 4 durch einen
Doppelpfeil 32 angedeutet.
[0023] Über ein Transporteur-Stellelement in Form einer Stelllasche 33 ist eine Axialposition
des Bewegungshebels 27 längs der Zugstangenachse 31 vorgegeben. Die Stelllasche 33
hat hierzu ein Gabelteil 34, das den Bewegungshebel 27 axial beidseitig übergreift.
Axial hat der Bewegungshebel 27 in dem Gabelteil 34 ein geringes Spiel. Die Stelllasche
33 hat ein Fixierteil 35 mit einer Fixierschraube 36, über welches die Stelllasche
33 am Gehäuse 15 in einer vorgegebenen Axialposition längs des Freiarms 5 festgelegt
werden kann. Über die hierdurch vorgebbare Axialposition der Stelllasche 33 kann also
eine Axialposition des Bewegungshebels 27 und damit des Transporteurträgers 26 und
des hiermit verbundenen unteren Nähgut-Transporteurs 18 vorgegeben werden.
[0024] Die Fadenabschneide-Zugstange 28 ist nahe ihrem freien Ende in einer gehäusefesten
Gleitbuchse 37 axial verschiebbar gelagert. Die Gleitbuchse 37 ist zwischen dem die
Zugstange 28 endseitig umgreifenden Bewegungshebel 27 und einem in Form einer stellbaren
Gabel ausgeführten Fadenabschneidemesser-Stellelement 38 angeordnet. Die stellbare
Gabel 38 ist über zwei Fixierschrauben 39 an der Fadenabschneide-Zugstange 28 festgelegt
und axial zu dieser fixiert. Enden der Fixierschrauben 39 liegen dabei an einem plan
gefrästen Wandabschnitt 40 der Zugstange 28 an, dessen Axialerstreckung einen axialen
Verstellbereich der stellbaren Gabel 38 längs der Zugstange 28 vorgibt.
[0025] Ein Gabelabschnitt 41 (vgl. Fig. 5) der stellbaren Gabel 38, also des Fadenabschneidemesser-Stellelements,
umgreift einen Lagerbolzen 42, der sich vertikal erstreckt. Der Lagerbolzen 42 ist
drehfest mit einem Übertragungshebel 43 der Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik
29 verbunden. Der Übertragungshebel 43 ist wiederum drehfest mit einem Fadenmesserbolzen
44 verbunden. Der Fadenmesserbolzen 44 erstreckt sich vertikal. Eine Bolzenachse 45
des Fadenmesserbolzens 44 ist zur Bolzenachse des Lagerbolzens 42 beabstandet.
[0026] Der Fadenmesserbolzen 44 ist in einem gehäusefesten Greiferlager 46 um die Bolzenachse
45 drehbar gelagert. Von dem Greiferlager 46 ist in der Fig. 6 lediglich ein Ausschnitt
sichtbar. Das Greiferlager 46 dient gleichzeitig zur Lagerung eines Greifers 47 der
Nähmaschine 1. Der Greifer 47 hat einen Greiferkörper mit einer Greiferspitze 48 (vgl.
Fig. 6) zur Erfassung des Nadelfadens. Der Greifer 47 ist um eine vertikale Greiferachse
drehbar, wobei der Drehantrieb des Greifers 47 wiederum von der Bewegung der Armwelle
7 abgeleitet ist.
[0027] Drehfest mit dem Fadenmesserbolzen 44 verbunden ist ein Fadenabschneidemesser bzw.
Fadenziehmesser 49, das zum Fadenabschneiden mit einem greiferlagerfesten Gegenmesser
50 zusammenwirkt. Das Gegenmesser 50 ist an einer Lagerplatte 51 festgelegt. Die Lagerplatte
51 ist wiederum fest mit dem Greiferlager 46 verbunden.
[0028] Über jeweils ein Gehäusefenster 52, 53 sind einerseits das Transporteur-Stellelement,
also die Stelllasche 33, und andererseits das Fadenabschneidemesser-Stellelement 38,
also die stellbare Gabel, von ein und derselben Seite der Nähmaschine 1 her zugänglich
(vgl. Fig. 2).
[0029] Beim Nähbetrieb der Nähmaschine 1 wird im Stichbereich im Nähgut eine Naht ausgebildet.
Beim Nähbetrieb wird ausgehend von der Armwelle 7 über die Unterwelle durch das Stichstellergetriebe
eine oszillierende Bewegung der Schwingwelle 24a erzeugt. Über den Bewegungshebel
26a wird die Schwingbewegung auf den Transporteurträger 26 und über diesen auf den
unteren Nähgut-Transporteur bzw. Stoffschieber 18 übertragen. Durch die Befestigung
des Bewegungshebels 26a auf der Schwingwelle 24a wird der Transporteurträger 26 axial,
also quer zur Nährichtung, fixiert. Zudem rotiert beim Nähbetrieb der Nähmaschine
1 die Transporteur-Exzenterwelle 22 und gibt über den Übertragungskörper 25 den Transporthub
des Transporteurträgers 26 vor. Angetrieben über die beiden Wellen 22 und 24a vollführt
der untere Nähgut-Transporteur 18 dann eine Transportbewegung zum Nähguttransport
in der Nährichtung.
[0030] Zur Einstellung der Fixierung des Transporteurträgers 26 axial längs des Freiarms
5, also zur Vorgabe einer Position des unteren Nähgut-Transporteurs 18 quer zur Nährichtung,
wird zuerst die Befestigung des Bewegungshebels 26a auf der Schwingwelle 24a gelöst.
Dann wird durch das Gehäusefenster 52 die Fixierschraube 36 der Stelllasche 33 gelöst
und die Stelllasche 33 kann dann längs eines Doppelpfeils 54 in der Fig. 2 verlagert
werden. Entsprechend dieser Verlagerung verlagern sich auch der Bewegungshebel 27,
der Transporteurträger 26 und der Bewegungshebel 26a quer zur Nährichtung, so dass
eine Einstellung des unteren Nähgut-Transporteurs 18 gegeben ist.
[0031] Zur Einstellung der Position einerseits des Greifers 47 und andererseits des Fadenabschneidemessers
49 können durch das Gehäusefenster 53 die beiden Fixierschrauben 39 gelöst werden
und es kann die Gabel 38 dann axial zur Zugstange 28 verschoben werden, was zu einer
entsprechenden Veränderung der Position des Greifers 47, des Fadenabschneidemessers
49 und des Gegenmessers 40 quer zur Nährichtung führt.
[0032] Während des Nähbetriebs bleibt die Fadenabschneide-Zugstange 28 in ihrer Axialposition
und hat dann die Funktion einer Trägerstange für die stellbare Gabel 38 und den Bewegungshebel
27.
[0033] Zum Fadenabschneiden wird ein in der Zeichnung nicht dargestellter Pneumatikzylinder
betätigt, der eine Verlagerung der Zugstange 28 zwischen einer Ruhestellung und einer
Schneidstellung längs eines Doppelpfeils 55 in der Fig. 4 herbeiführt. Alternativ
kann eine Verlagerung der Zugstange 28 zwischen der Ruhestellung und der Schneidstellung
auch über einen Schrittmotor oder über einen Hubmagneten erreicht werden. Die Verlagerung
der Zugstange 28 von der Ruhestellung in die Schneidstellung führt zu einer entsprechenden
Axialverlagerung der Gabel 38 und des mitgenommenen Lagerbolzens 42, wobei aufgrund
dieser Bewegung des Lagerbolzens 42 der Fadenmesserbolzen 44 im Greiferlager 36 um
die Bolzenachse 45 verschwenkt wird (vgl. Doppelpfeil 56 in der Fig. 4). Es resultiert
eine entsprechende Schneid-Schwenkbewegung des Fadenmessers 49 relativ zum Gegenmesser
50, was zu einem Abschneiden des Fadens zwischen den beiden Messern 49, 50 führt.
Während der Axialverlagerung der Zugstange 28 gleitet die Zugstange 28 relativ zur
Gleitbuchse 37 einerseits und zum Bewegungshebel 27 andererseits. Bei der Axialverlagerung
der Zugstange 28 bleibt der Bewegungshebel 27 axial relativ zum Gehäuse 15 in Position,
da er vom Gabelteil 34 der gehäusefesten Stelllasche 33 gehalten ist. Die Stelllasche
33 stellt also gleichzeitig einen Sicherungskörper zur Sicherung einer Axialposition
des Bewegungshebels 27 und damit des unteren Nähgut-Transporteurs 18 während des Fadenabschneidens
dar.
[0034] Die Zugstange 28 hat bei der Nähmaschine 1 gleichzeitig die Funktion einer Kraftübertragung
innerhalb einer Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik und andererseits eine Tragfunktion
einerseits für den Bewegungshebel 27 und andererseits für das Fadenabschneidemesser-Stellelement
38.
[0035] Anhand der Fig. 7 und 8 wird nachfolgend eine Zweinadel-Ausführung einer Freiarm-Nähmaschine
57 erläutert. Komponenten und Funktionen, die denjenigen entsprechen, die vorstehend
unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen
Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
[0036] Die Nähmaschine 57 hat eine gemeinsame Nadelstange 58 mit einem Trägerkörper 59 für
zwei in der Zeichnung nicht dargestellte Nähnadeln der Zweinadel-Nähmaschine 57. Den
beiden Nähnadeln zugeordnet sind bei der Nähmaschine 57 ein unterer Nähgut-Transporteur
bzw. Stoffschieber 18 mit zugeordnetem oberen Nähgut-Transporteur 20 mit jeweils zwei
Stichlöchern für die zwei nicht dargestellten Nähnadeln. Jeder der beiden Nähnadeln
ist ein eigener Greifer 47 zugeordnet. Jeder der beiden Greifer 47 ist in einem eigenen
Greiferlager 46 gelagert, wobei in der Fig. 8 das dem dort linken Greifer 47 zugeordnete
Greiferlager 46 zu sehen ist. Die beiden Greiferlager 46 sind voneinander getrennt
ausgeführte Bauelemente.
[0037] Die beiden unteren Nähgut-Transporteure 18 der Nähmaschine 57 sind mit dem Transporteurträger
26 verbunden. Letzterer sowie der Aufbau der Transporteur-Übertragungsmechanik 21
entsprechen dem Aufbau dieser Komponenten bei der Nähmaschine 1 nach den Fig. 1 bis
6. Jede der beiden Nadeln der Nähmaschine 57 hat ein dieser zugeordnetes Fadenabschneidemesser.
Das Fadenabschneidemesser 49 und die zugehörige Abschneidemesser-Übertragungsmechanik
29 entsprechen dem, was vorstehend im Zusammenhang mit der Nähmaschine 1 nach den
Fig. 1 bis 6 erläutert wurde.
[0038] Bei der Nähmaschine 57 ist die Zugstange 28 über die Position des Bewegungshebels
27 hinaus verlängert und hat an ihrem freien Ende eine weitere stellbare Gabel 38',
die zu einer weiteren Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik 29 für das zweite
Fadenabschneidemesser 49 gehört, das mit einem zweiten Gegenmesser 50 zusammenwirkt.
Auch die weitere stellbare Gabel 38' ist längs der Zugstange 28 in einer vorgegebenen
Axialposition über zwei Schrauben 39 festlegbar, wie vorstehend im Zusammenhang mit
der Nähmaschine 1 bereits erläutert. Den Fixierschrauben 39 der weiteren stellbaren
Gabel 38' ist ein weiteres Gehäusefenster 60 zugeordnet, über das die Fixierschrauben
39 von der gleichen Seite des Nähmaschinengehäuses 15 her zugänglich sind wie die
Gehäusefenster 52, 53. Durch Lösen der Fixierschraube 39 lässt sich insbesondere der
Abstand der beiden Greifer 47 der Nähmaschine 57 zueinander vorgeben.
[0039] Der Nähbetrieb und der Fadenabschneidebetrieb der Nähmaschine 57 entspricht dem,
der vorstehend im Zusammenhang mit der Nähmaschine 1 bereits erläutert wurde. Beim
Fadenabschneiden werden über die Zugstange 28 beide Fadenabschneidemesser 49 der Nähmaschine
57 gleichzeitig betätigt.
1. Nähmaschine (1; 57)
- mit einem Gehäuse (15),
- mit mindestens einer Nadelstange (8) zur Halterung einer Nähnadel (9) zum Ausbilden
einer Naht in einem Stichbereich,
- mit mindestens einem Transporteur (18, 20) zum Nähguttransport im Stichbereich,
- mit einer eine Zugstange (28) aufweisenden Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik
(29), die mit einem Fadenabschneidemesser (49) und mit einem Messerantrieb verbindbar
ist, zur Verlagerung des Fadenabschneidemessers (49) zwischen einer Ruhestellung und
einer Schneidstellung,
- wobei ein Lagerkörper (27) einer Transporteur-Übertragungsmechanik (21) für eine
Transportbewegung des Transporteurs (18) an der Zugstange (28) gelagert ist,
- wobei der Lagerkörper (27) derart verschiebbar mit der Zugstange (28) verbunden
ist, dass der Lagerkörper (27) bei einer Axialverlagerung der Zugstange (28) der Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik
(29) axial in Position bleibt.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, mit mindestens einer Fadenabschneideeinrichtung mit einem
Fadenabschneidemesser (49), das mit einem Gegenmesser (50) zum Fadenabschneiden zusammenwirkt.
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik (21) ein längs der Zugstange (28)
verstellbar an der Zugstange (28) festgelegtes Fadenabschneidemesser-Stellelement
(38) aufweist, über dessen Stellung ein Bewegungsbereich des Fadenabschneidemessers
(49) vorgegeben werden kann.
4. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein längs der Zugstange (28) verstellbar an einem Nähmaschinen-Gehäuse (15) festgelegtes
Transporteur-Stellelement (33), über dessen Stellung eine Axialposition des Lagerkörpers
(27) vorgegeben werden kann.
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Lagereinheit (46) für einen Greifer (47) der Nähmaschine (1; 57)
und das dem Greifer (47) zugeordnete Fadenabschneidemesser (49).
6. Nähmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gegenmesser (50) des Fadenabschneidemessers (49) greiferfest angeordnet ist.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als Freiarm-Nähmaschine.
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als Zweinadel-Nähmaschine (57).
9. Nähmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Nadelstange eine eigene Fadenabschneideeinrichtung mit einem Fadenabschneidemesser
(49), das mit einem Gegenmesser (50) zum Fadenabschneiden zusammenwirkt, zugeordnet
ist.
10. Nähmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenabschneidemesser-Übertragungsmechanik (29) zwei längs der Zugstange (28)
verstellbare, an der Zugstange (28) festgelegte Fadenabschneidemesser-Stellelemente
(38, 38') aufweist, über deren Stellung jeweils ein Bewegungsbereich jeweils eines
Fadenabschneidemessers (49) der beiden Fadenabschneidemesser vorgegeben werden kann.
11. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellelemente (33, 38; 33, 38, 38') von ein und derselben Seite der Nähmaschine
(1; 57) her zugänglich sind.