[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschichtungsverfahren, bei welchem gleichzeitig lackfreie
Bereiche gewährleistet werden sollen.
[0002] Beschichtungen auf Flächen, auf denen Verschraubungen angebracht werden, unterliegen
besonderen Anforderungen. Diese Anforderungen resultieren aus einem Setzverhalten
der Beschichtung, was zu einem unerwünschten Klemmkraftverlust der Verschraubung führen
kann. Die Anforderungen an diese Funktionsflächen variieren, wobei grundsätzlich angestrebt
wird, die Funktionsflächen lackfrei zu halten. Gleichzeitig muss bei metallischen
Bauteilen aber gewährleistet werden, dass unlackierte Funktionsflächen korrosionsfrei
bleiben. Diese Korrosionsfreiheit muss zumindest temporär bis zu einer weiteren Montage,
in welcher die Funktionsfläche bedeckt wird, gewährleistet werden.
[0003] Es zählt z.B. bei der Herstellung eines Stabilisators eines Kraftfahrzeugs zum Stand
der Technik, eine Vorbehandlung der Oberfläche des Bauteils durchzuführen. Das Bauteil
wird gereinigt und anschließend mit einer Eisen- oder Zinkphosphatierung versehen,
um den Korrosionsschutz und die Lackhaftung der nachfolgenden Pulverbeschichtung zu
erhöhen. Nach dem Auftragen der Phosphatierung werden die Endbereiche des Stabilisators,
in denen die Anschraubflächen liegen, abgedeckt und der Stabilisator wird pulverbeschichtet.
Im nächsten Arbeitsschritt werden die Abdeckungen entfernt und die Enden in einen
Nasslack getaucht, welcher auf der Anschraubfläche eine dünnere und gleichmäßigere
Schichtdicke gewährieistet. Auf diese Weise kann eine dünne Lackschicht beispielsweise
mit einer Schichtdicke von nur 20 µm im Bereich der Anschraubfläche realisiert werden.
Dennoch ist die Anschraubfläche nicht lackfrei.
[0004] Soll die Anschraubfläche selbst lackfrei sein, ist es möglich, nur die Anschraubflächen
des Stabilisators nach einer Reinigung mit rondenförmigen Aufklebern zu versehen.
Diese Aufkleber bleiben bis zur weiteren Montage am Bauteil. Leider sind bei Verwendung
von Aufklebern zwei zusätzliche Arbeitsschritte notwendig, nämlich das Aufbringen
und das Ablösen der Aufkleber. Da die Aufkleber schon vor der Phosphatierung aufgebracht
werden und erst unmittelbar vor der weiteren Montage entfernt werden, ermöglichen
diese einen temporären Korrosionsschutz bis zur weiteren Montage. Dennoch ist der
Aufwand zum präzisen Aufbringen und Ablösen der Aufkleber relativ hoch.
[0005] Zum Stand der Technik zählt es durch die
DE 198 14 632 C1, Körper, die in kontinuierlichem Durchlauf mittels Pulverbeschichtung versehen und
danach abgekühlt werden, in definierten Bereichen berührend oder berührungslos abzudecken.
Die berührungslose Abdeckung hat den Vorteil, dass der Körper während der Beschichtung
gedreht werden kann. Eine Drehung des zu beschichtenden Körpers kann erforderlich
sein, wenn eine besonders gleichmäßige Schichtdickenverteilung gefordert wird.
[0006] Durch die
DE 101 34 574 A1 zählt ein Verfahren zum Aufbringen einer Farbe auf ein Flächengebilde zum Stand der
Technik, bei welchem eine Oberfläche einer Fahrzeugkarosserie berührungslos oder eng
benachbart über eine Maske abgedeckt wird, wobei die Maske und die Farbe während des
Aufbringens der Farbe elektrisch mit einem Strom gleicher Polarität aufgeladen werden,
so dass Farbe oder ähnliche Substanzen von einem Vordringen der Farbe in die mit der
Maske abgedeckten Bereiche abgehalten werden.
[0007] Zum Stand der Technik ist ferner die
DE 103 43 946 A1 zu nennen, betreffend ein Verfahren zur partitionellen Oberflächenbehandlung und
ähnlichen Bauteilen. In dieser Druckschrift wird vorgeschlagen, mehrere Abdeckkappen
vorzusehen, welche dicht an dem Bauteil anliegen. Die einander gegenüberliegenden
Abdeckkappen können zum Beispiel durch eine das Bauteil durchsetzende Bohrung miteinander
gekoppelt und damit lagefixiert sein. Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, ein Beschichtungsverfahren aufzuzeigen, bei welchem sowohl die Lackfreiheit
bestimmter Funktionsflächen als auch deren temporärer Korrosionsschutz bis zur weiteren
Montage gewährleistet ist.
[0008] Diese Aufgabe ist durch ein Beschichtungsverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0009] Die Unteransprüche betreffen zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren wird das zu beschichtende Bauteil
zunächst mit einer flüssig aufgetragenen Beschichtung versehen und anschließend in
bekannter Weise mit einer Pulverlackschicht versehen, d.h. pulverlackiert. An dem
Bauteil ist wenigstens eine Funktionsfläche vorgesehen, die entweder vollständig pulverlackfrei
sein soll oder zumindest eine geringere Schichtdicke des Pulverlacks aufweisen soll.
Dies wird im Rahmen der Erfindung dadurch erreicht, dass eine Maskierung verwendet
wird.
[0011] Die Maskierung liegt allerdings nicht unmittelbar auf der Funktionsfläche auf, sondern
befindet sich in einem Abstand von der Funktionsfläche. Es wird ein seitlich offener
Spalt unter der Maskierung geschaffen. Der Abstand zwischen der Funktionsfläche und
der Maskierung wird so gewählt, dass die Maskierung schon vor dem Auftragen der flüssigen
Beschichtung angebracht werden kann, wobei die flüssig aufgetragene Beschichtung zwischen
die Maskierung und die Funktionsfläche gelangt. Dadurch wird erreicht, dass die korrosionshemmenden
Eigenschaften der flüssigen Beschichtung sowohl in den maskierten als auch in den
unmaskierten Bereichen zum Tragen kommen.
[0012] Die anschließende Pulverbeschichtung kann durchgeführt werden, ohne dass die Maskierung
näher an die Funktionsfläche verlagert werden muss, da durch den Prozess des Pulverlackierens
das Pulver nicht oder nur unwesentlich in den umfangsseitig offenen Spalt zwischen
der Maskierung und der Funktionsoberfläche gelangt.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, ein Bauteil zu schaffen, dessen
wenigstens eine Funktionsfläche, insbesondere eine Anschraubfläche, mit einem Korrosionsschutz
versehen ist, wobei das Bauteil im Bereich der Funktionsfläche eine geringere Schichtdicke
der aufgetragenen Beschichtungen aufweist als die außerhalb der Maskierung angeordneten
Bereiche. Der temporäre Korrosionsschutz bis zur weiteren Montage ist gewährleistet.
[0014] Der genaue Abstand zwischen der Maskierung und der Funktionsfläche hängt nicht nur
von dem Durchmesser der beispielsweise kreisrunden Maskierung ab, sondern auch davon,
ob angestrebt wird, geringe Pulverlackmengen in den Spalt zwischen der Maskierung
und der Funktionsfläche einzubringen. Grundsätzlich kann mit zunehmender Spaltbreite
Pulverlack in den Spalt eindringen. Wird der Spalt hingegen sehr klein, dringt so
gut wie kein Pulverlack in den Spalt ein, so dass die Funktionsfläche als (pulver)lackfrei
bezeichnet werden kann. Die Spaltbreite sollte allerdings ein Minimalmaß nicht unterschreiten,
damit die flüssig aufgetragene Beschichtung noch zuverlässig in den Spalt gelangen
und die Funktionsfläche benetzen kann.
[0015] Es wird als zweckmäßig angesehen, wenn die Maskierung in einem Abstand von 0,5 mm
bis 20 mm zur Funktionsfläche angebracht wird. Insbesondere beträgt der Abstand der
Maskierung zur Funktionsfläche zwischen 1 mm und 4 mm. Maßgeblich ist der Abstand
am Rand des Spaltes, d.h. an dessen Mündung. Die Spaltbreite im Inneren des Spaltes
kann variieren.
[0016] Als flüssig aufgetragene Beschichtung kann eine so genannte Konversionsschicht aufgetragen
werden. Konversionsschichten bilden sich infolge einer chemischen Umwandlung der Metalfoberfläche
des Werkstücks mit einer wässrigen Reaktionslösung, die im Tauch- oder auch im Sprühverfahren
aufgetragen werden kann. Mögliche Konversionsschichten können durch das Verfahren
des Phosphatierens, Chromatierens, Eloxierens oder Brünierens aufgetragen werden.
Insbesondere Phosphatieren ist dazu geeignet, einen Haftgrund mit gutem Korrosionsschutz
zu schaffen. Gleichzeitig dient die Phosphatierung zur Verbesserung des Verschleißschutzes.
Das Phosphatieren kann insbesondere bei Stahl zum Einsatz kommen, aber auch bei Aluminium
und Aluminiumlegierungen sowie Magnesium und Magnesiumlegierungen. Im vorliegenden
Anwendungsfall dient die Phosphatierung vor allem als Haftgrund für die nachfolgende
Pulverbeschichtung.
[0017] Die Pulverbeschichtung unter Verwendung der Maskierungen führt dazu, dass sich der
Pulverlack nur auf Bereichen abscheidet, welche nicht maskiert sind. Die Maskierung
sorgt zum einen durch eine mechanische Abschirmung dafür, dass der Pulverlack sich
nicht im Bereich der Funktionsfläche anlagert. Darüber hinaus wird auch eine elektrostatische
Abschirmung geschaffen, die auf dem Prinzip eines Faraday'schen Käfigs beruht, wobei
unterstellt wird, dass eine elektrisch leitende Maskierung verwendet wird. Bei der
bekannten Corona-Aufladung des Pulverlacks werden elektrische Feldlinien zwischen
einer Pulversprühvorrichtung und dem zu beschichtenden Bauteil erzeugt. Die Pulverlackpartikel
bewegen sich vornehmlich entlang dieser Feldlinien. Wenn die Maskierung in der gleichen
Polarität wie das zu beschichtende Bauteil elektrisch geladen ist, z.B. geerdet ist,
zieht auch die Maskierung Pulverpartikel an. Es bilden sich jedoch keine Feldlinien
zwischen dem zu beschichtenden Bauteil und der Maskierung aus, so dass die Pulverpartikel
im Wesentlichen nur außerhalb des Spalts auf den Funktionsflächen abgelagert werden.
[0018] Bei einer triboelektrischen Aufladung des Pulverlacks in der Sprüheinrichtung entstehen
keine Feldlinien zwischen der Sprüheinrichtung und dem Bauteil. Dennoch kann durch
die Sprührichtung und die Eigenschaften des Lackpulvers, die Wahl der Spaltbreite
und anderen Einflussgrößen erreicht werden, dass der Bereich der Funktionsfläche lackfrei
bleibt.
[0019] Je nach Führung der Pulversprühpistole kann in gewissem Umfang Pulverlack auch in
den Spalt eingebracht und somit gezielt reduzierte Pulverlackschichten auf den Funktionsflächen
ausgebildet werden.
[0020] Unter einer reduzierten Pulverlackschicht ist eine Pulverlackschicht zu verstehen,
deren Schichtdicke geringer ist als die Schichtdicke der Pulverlackschicht in den
nicht maskierten Bereichen.
[0021] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die dem Abstand zur Funktionsfläche
anzuordnenden Maskierungen an einer Aufhängung angeordnet sind, mittels welcher das
Bauteil während des Beschichtungsverfahrens insbesondere klemmend gehalten wird. Eine
solche Aufhängung kann insbesondere eine Öffnung des Bauteils durchgreifen, zumal
es sich bei den lackfrei oder im Wesentlichen lackfrei zu haltenden Funktionsflächen
um Anschraubflächen handelt, die üblicherweise Öffnungen im Bauteil umgeben. Durch
diese Art der Maskierung ist es nicht erforderlich, die Maskierung selbst mit dem
Bauteil zu verbinden bzw. diese in einem separaten Arbeitsschritt wieder von dem Bauteil
zu lösen, da die Entfernung der Maskierung automatisch erfolgt, wenn die Aufhängung
nicht mehr benötigt wird, d.h. wenn das Bauteil von der Aufhängung gelöst wird.
[0022] Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass die Maskierung ohne eine solche
Aufhängung verwendet wird. Beispielsweise kann eine Maskierung beiderseits der Öffnungen
angeordnet werden, wobei die beiden Maskierungen durch die Öffnungen hindurch miteinander
verbunden werden. Wenn die Maskierung am Rand der Öffnung anliegt, wird nicht nur
sichergestellt, dass kein Pulver in die Öffnung gelangen kann, sondern auch, dass
die Auflageflächen für Schraubverbindungen, d.h. der die Öffnung unmittelbar umgebende
Randbereich, als lackfreie Funktionsfläche gestaltet wird. Der Kontakt im Randbereich
der Öffnung bringt die Maskierung zudem auf dasselbe Spannungspotenzial wie das Bauteil.
[0023] Die Vorteile der Erfindung werden darin gesehen, dass insbesondere bei einer Integration
der Maskierung in die Aufhängung weniger Prozessschritte notwendig sind, was den kompletten
Beschichtungsvorgang vereinfacht. Gleichzeitig ist es unter Verwendung der entfernt
von der Funktionsfläche angeordneten Maskierung möglich, eine Vorabphosphatierung
oder einen anderen Korrosionsschutz im Bereich der Funktionsfläche zu realisieren.
Das aufwändige Abkleben der lackfreien Bereiche entfällt. Das Verfahren ist im Durchlaufbetrieb
anwendbar, insbesondere wenn die Maskierung in eine Bauteilhalterung integriert ist.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- ein Ende eines Bauteils in Form eines Stabilisators, an welchem eine lackfreie Anschraubflächen
ausgebildet werden soll;
- Figur 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur 1, wobei der Schnittbereich in mehreren
zeitlich aufeinander folgenden Bearbeitungsschritten a) bis e) dargestellt ist und
- Figur 3
- den Schnittbereich der Figur 2 in einer Detaildarstellung während eines Pulverbeschichtungsvorgangs.
[0025] Figur 1 zeigt ein Ende eines zu beschichtenden Bauteils 1. In diesem Fall handelt
es sich bei dem Bauteil 1 um einen Stabilisator. Der Stabilisator soll über eine Schraubverbindung
fixiert werden. Hierzu befindet sich im Ende des Stabilisators eine Öffnung 2 und
eine die Öffnung 2 umgebende, kreisrunde ringförmige Funktionsfläche 3, die lackfrei
gehalten werden soll, da sie als Anschraubfläche für das Schraubelement dient. Die
nachfolgend in der Figur 2 zeitlich aufeinander dargestellten Fertigungsschritte a)
bis e) verdeutlichen, wie dieses Ziel erreicht wird.
[0026] Abbildung 2a) zeigt das Bauteil 1 im Querschnitt. Das Bauteil 1 ist gereinigt und
für den nachfolgenden Fertigungsschritt, das Aufbringen einer Konversionsschicht,
vorbereitet. In diesem Ausführungsbeispiel soll eine Phosphatierung durchgeführt werden.
Bevor die Phosphatierung aufgebracht wird, werden zwei Maskierungen 4, 5 angebracht.
Bei den beiden Maskierungen 4, 5 handelt es sich um identische Bauteile, die einander
gegenüberliegend in die Öffnung 2 eingreifen. Die Maskierungen 4, 5 sind in nicht
näher dargestellter Weise miteinander verbunden, beispielsweise miteinander verschraubt.
Die Maskierungen 4, 5 können auch in nicht näher dargestellter Weise Bestandteil einer
zangenartigen Halterung sein, wobei die Maskierungen 4, 5 gewissermaßen die freien
Enden der zangenartigen Halterung bilden und beim Zieren des Bauteils 1 in die Öffnung
2 eingeführt werden. Die Maskierungen 4, 5 werden im Wesentlichen von den kreisscheibenförmigen
Bereichen gebildet, die außerhalb der Öffnung 2 liegen. Figur 2b) zeigt das maskierte
und bereits phosphatierte Bauteil 1.
[0027] Die einander gegenüberliegenden, kegelstumpfförmigen Abstandshalter 6 dienen zur
Einhaltung eines bestimmten Abstands A von der jeweils zu schützenden Funktionsfläche
3, um einen Spalt 7 zwischen der jeweiligen Funktionsfläche 3 und der der Funktionsfläche
3 zugewandten Seite der Maskierung 4, 5 zu schaffen. Der Abstand A bzw. die Breite
des Spalts 7 ist so gewählt, dass möglichst wenig Pulverlack in den Bereich des Spalts
7, d.h. auf die Funktionsfläche 3, gelangen kann.
[0028] Die Abbildung 2c) zeigt die Beschichtung des Bauteils 1 mit der Pulveriackschicht
9. Es ist zu erkennen, dass sich die einzelnen Pulverpartikel in den nicht maskierten
Bereichen des Bauteils 1 in der gewünschten Art und Weise ablagern. Darüber hinaus
kommt es auch zu einer Ablagerung auf den äußeren Flächen der Maskierungen 4, 5. Es
kommt jedoch zu keiner Anhaftung von Pulverlack in dem Spalt 7 und damit auch nicht
zu einer Anlagerung auf der phosphatierten Funktionsfläche 3.
[0029] Die nachfolgende Abbildung 2d) soll verdeutlichen, dass sich an das Aufbringen der
Pulverlackschicht 9 ein Ofenprozess anschließt, bei welchem der Pulverlack aufschmilzt
und aushärtet.
[0030] Schließlich steht nach dem Entfernen der Maskierungen 4, 5 (Abbildung 2e)) ein Bauteil
1 zur Verfügung, bei welchem die Funktionsflächen 3 lediglich phosphatiert, jedoch
nicht pulverlackiert sind. Die unmaskierten Bereiche des Bauteils 1 sind hingegen
sowohl phosphatiert als auch pulverlackiert.
[0031] Anhand der Figur 3 ist im Detail zu erkennen, dass beispielsweise bei einer Corona-Aufladung
der Pulverpartikel in der Sprühvorrichtung 8 die einzelnen Pulverpartikel, durch einen
Luftstrom beschleunigt und über nicht näher dargestellte Feldlinien in Richtung des
zu beschichtenden Bauteils 1 bewegt werden. Das Bauteil 1 wurde wie zuvor mit einer
Konversionsschicht versehen. Es ist zu erkennen, dass durch die Erdung des Bauteils
1 und der Maskierungen 4, 5 die Pulverpartikel nur außerhalb des Spalts 7 und damit
nicht auf der Funktionsfläche 3 abgeschieden werden. Das Eindringvermögen der Pulverpartikel
in den Spalt 7 ist beim Corona-Verfahren durch die Ausbildung eines Faraday'schen
Käfigs im Bereich des Spaltes 7 eingeschränkt.
Bezugszeichen:
[0032]
- 1 -
- Bauteil
- 2 -
- Öffnung
- 3 -
- Funktionsfläche
- 4 -
- Maskierung
- 5 -
- Maskierung
- 6 -
- Abstandshalter
- 7 -
- Spalt
- 8 -
- Sprühvorrichtung
- 9 -
- Pulverlackschicht
- A -
- Abstand
1. Beschichtungsverfahren, bei welchem ein zu beschichtendes Bauteil (1) zunächst mit
einer flüssig aufgetragenen Beschichtung und anschließend mit einer Pulverlackschicht
(9) versehen wird, wobei an dem Bauteil (1) wenigstens eine Funktionsfläche (3) vorgesehen
ist, die entweder pulveriackfrei ist oder eine Pulveriackschicht geringerer Schichtdicke
aufweist, wobei eine Maskierung (4, 5) schon vor dem Auftragen der flüssigen Beschichtung
derart in einem Abstand (A) von der Funktionsfläche (3) angeordnet wird, dass die
flüssig aufgetragene Beschichtung zwischen die Maskierung (4, 5) und die Funktionsfläche
(3) gelangt und die Funktionsfläche (3) während des Aufbringens der Pulverlackschicht
(9) vollständig oder zumindest überwiegend durch die Maskierung (4, 5) abgeschirmt
wird.
2. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Maskierung (4, 5) in einem Abstand (A) von 0,5 mm bis 20 mm, insbesondere in
einem Abstand von 1 mm bis 4 mm, zur Funktionsfläche (3) angeordnet wird.
3. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als flüssig aufgetragene Beschichtung eine Konversionsschicht aufgetragen wird.
4. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (1) phosphatiert wird.
5. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (1) während des Beschichtungsverfahrens mittels einer Aufhängung gehalten
wird, an welcher die Maskierung (4, 5) angebracht ist.
6. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Maskierung (4, 5) an einer Öffnung (2) im Bauteil (1) angeordnet wird, wobei
die Funktionsfläche (3) die Öffnung (2) umgibt.
7. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Maskierung (4, 5) beiderseits der Öffnung (2) angeordnet wird, wobei die beiden
Maskierungen (4, 5) durch die Öffnung (2) hindurch miteinander verbunden werden.
8. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Maskierung (4, 5) das gleiche elektrische Potenzial angelegt wird wie an das
zu beschichtende Bauteil (1).