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EP 2 292 806 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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09.03.2011 Patentblatt 2011/10 |
(22) |
Anmeldetag: 04.08.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Anmelder: GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH |
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21502 Geesthacht (DE) |
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Erfinder: |
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- Milagres Ferri, Orley
21502 Geesthacht (DE)
- Ebel, Thomas
21447 Handorf (DE)
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Vertreter: UEXKÜLL & STOLBERG |
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Patentanwälte
Beselerstrasse 4 22607 Hamburg 22607 Hamburg (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus Titan oder Titanlegierung mittels MIM-Technologie |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus
Titan oder Titanlegierung mittels MIM-Technologie. Dabei wird eine homogene Mischung
aus Borpulver mit einer Teilchengröße von weniger als 10 µm, vorzugsweise weniger
als 5 µm, bevorzugter weniger als 2 µm und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver
hergestellt wird und Bindemittel mit der homogenen Mischung von Bor und Titanpulver
und/oder Titanlegierungspulver sowie gegebenenfalls einem Zuschlagstoff in einem Kneter
vermischt, die Mischung durch Spritzgießen zur Herstellung eines Grünteils in Form
gebracht, die in Form gebrachte Masse zur Herstellung eines Braunteils chemisch und/oder
thermisch entbindert und die entbinderte Masse bei einer Temperatur zwischen 1000°C
und 1600°C gesintert.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus
Titan oder Titanlegierung mittels MIM-Technologie. MIM steht für "Metal Injection
Moulding" und ist ein hoch effizientes Fertigungsverfahren für die Herstellung von
kleinen, komplexen und präzisen Metallteilen. Die MIM-Technologie gehört zu den sogenannten
pulvermetallurgischen Verfahren, bei denen kein massiver Metallkörper, sondern feines
Pulver als Ausgangsmaterial für das herzustellende Bauteil verwendet wird. Dieses
Pulver wird mit einem kunststoffhaltigen Binder vermischt und zum sogenannten "Feedstock"
geknetet.
[0002] Der Feedstock wird unter Druck auf einer Spritzgießmaschine in die Spritzform (Werkzeug)
gepresst. Das entstehende Grünteil hat bereits die Endgeometrie, muss aber in den
nun folgenden Schritten wieder vom Binder befreit werden, um ein reines Metallteil
zu erhalten. Dazu wird in einem chemischen und/oder thermischen Prozess der Binder
entfernt und über eine Sinterung das Bauteil "verbacken". Es wird nach derzeitiger
Kenntnis überwiegend für die Herstellung von Edelstahlbauteilen verwendet.
[0003] Titan und Titanlegierungen bieten ein hervorragendes Verhältnis von Festigkeit zu
Gewicht. Diese Metalle sind absolut unmagnetisch, korrosionsbeständig und seewasserfest.
Zusätzlich sind sie biokompatibel und eignen sich sehr gut für Implantate. Diese Kombination
von Eigenschaften führt zur Anwendung von Titan in der Luft- und Raumfahrt, Meerestechnik
und Medizintechnik. Allerdings sind Titan und Titanlegierungen sehr schwer zu verarbeiten.
[0004] Die Verwendung der MIM-Technologie zur Herstellung von Titanbauteilen ist relativ
neu und im Wesentlichen auf Reintitan beschränkt. Titanlegierungspulver werden nur
vereinzelt kommerziell mittels MIM verarbeitet und sind dort auf Anwendungen beschränkt,
die nur eine geringe Wechselbelastung des Bauteils beinhalten, da die Dauerfestigkeit
deutlich geringer ist, als im Fall von spanend aus TiAl6V4-Halbzeug hergestellten
Bauteilen ist. Es wird vermutet, dass die Existenz von Poren in den MIM-Komponenten
und eine gröbere Mikrostruktur für die geringere Dauerfestigkeit der mittels MIM-Technologie
hergestellten Bauteile aus Titanlegierungspulver verantwortlich sind.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Bauteilen
aus Titan oder Titanlegierungspulvern mittels MIM bereit zu stellen, die einer starken
Wechselbelastung ausgesetzt werden können.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem eine homogene Mischung aus Borpulver
mit einer Teilchengröße von weniger als 10 µm, vorzugsweise weniger als 5 µm, bevorzugter
weniger als 2 µm und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver hergestellt wird und
Bindemittel mit der homogenen Mischung von Bor und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver
sowie gegebenenfalls einem Zuschlagstoff in einem Kneter vermischt werden, die Mischung
durch Spritzgießen zur Herstellung eines Grünteils in Form gebracht wird, die in Form
gebrachte Masse zur Herstellung eines Braunteils chemisch und/oder thermisch entbindert
wird und die entbinderte Masse bei einer Temperatur zwischen 1000°C und 1600°C gesintert
wird.
[0007] Vorzugsweise wird die Menge an Borpulver so gewählt, dass in dem Bauteil, bezogen
auf dessen Gesamtgewicht nach Sinterung 0,05 Gew.% bis 1,5 Gew.%, bevorzugter 0,1
Gew.% bis 1,0 Gew.% Bor vorhanden ist. Bevorzugt liegt die Sintertemperatur zwischen
1000°C und 1600°C, bevorzugter zwischen 1200°C und 1500°C, noch bevorzugter zwischen
1300°C und 1450°C. Insbesondere bei einer Temperatur zwischen 1300°C und 1450°C wird
eine Restporosität des Bauteils von weniger als 3%, bezogen auf das Bauteilvolumen,
erreicht.
[0008] Die Restporosität kann durch Messung der Dichte in Relation zur Dichte des Vollmaterials
oder durch geometrische Analyse von Gefügeschliffen durch Mikroskopie bestimmt werden.
[0009] Die Aufnahme von Sauerstoff während des Verfahrens sollte vorzugsweise soweit begrenzt
werden, dass die gesinterten Bauteile einen Sauerstoffgehalt von weniger als 0,3 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Bauteils, aufweisen, da ansonsten die Duktilität
der Bauteile beeinträchtigt wird. Dazu findet die Vermischung von Borpulver und und
Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver vorzugsweise unter Schutzgasatmosphäre
statt. Bevorzugt findet auch die Vermischung des Bindemittels mit der homogenen Mischung
von Bor und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver sowie gegebenenfalls einem
Zuschlagstoff unter Schutzgasatmosphäre statt. Als Schutzgas wird vorzugsweise Argon
oder Helium verwendet, bevorzugter Argon. Die Sinterung wird vorzugsweise im Hochvakuum
durchgeführt. Zusätzlich kann ein Gettermaterial wie Titan vorhanden sein. Letztere
Maßnahmen dienen der Minimierung der Sauerstoffaufnahme während der Sinterung durch
die Braunteile.
[0010] Der Sauerstoffgehalt des gesinterten Bauteils wird vorzugsweise durch Schmelzextraktionsanalyse
ermittelt.
[0011] Bevorzugt wird ein besonders sauerstoffarmes Ausgangspulver und ein ebenfalls sauerstoffarmes
Bindemittel verwendet. Das Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver hat typischerweise
eine Teilchengröße von weniger als 45 µm. Als Titanlegierungspulver kann beispielsweise
TiAl6V4 verwendet werden, das bevorzugt mittels Inertgas-Verdüsung hergestellt wurde.
[0012] Das Bindemittel ist vorzugsweise aus thermoplastischen oder duroplastischen Polymeren,
thermogelierenden Substanzen, Wachsen oder oberflächenaktiven Substanzen oder daraus
erhaltenen Mischungen ausgewählt. Bevorzugt werden Polyamide, Polyoxymethylen, Polycarbonat,
Styrol-Acrylnitril-Copolymere, Polyimide, natürliche Wachse und/oder Öle, Duroplaste,
Cyanate, Polypropylene, Polyacetate, Polyethylene, Ethylen-VinylacetatCopolymere,
Polyvinylalkohole, Polyvinylchloride, Polystyrol, Polymethylmethacrylate, Aniline,
Mineralöle, Agar, Glycerin, Polyvinyl-Butyryle, Polybutylmethacrylate, Cellulose,
Ölsäuren, Phthalate, Paraffinwachse, Carnauba-Wachs, Ammonium-Polyacrylate, Diglycerid-Stearate
und -Oleate, Glyceryl-Monostearate, Iropropyltitanate, Lithiumstearate, Monoglyceride,
Formaldehyde, Octylsäre-Phosphate, Olefinsulfonate, Phosphatester oder Stearinsäure
oder Mischungen davon als Bindemittel verwendet. Besonders bevorzugt enthält das Bindemittel
aus Polyethylen, Stearinsäure, Paraffin und Carnauba-Wachs. Am meisten bevorzugt enthält
das Bindemittel ein Polyethylen-Copolymer wie Polyethylen-Ethylenvinylacetat-Copolymer
(PEVA) oder Polyethylen-Butylenmethylacrylat-Copolymer (PBMA) sowie Paraffin.
[0013] Das Grünteil in Stufe (d) zur Herstellung eines Braunteils wird in einem Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Hexan und/oder Heptan chemisch und bevorzugt anschließend thermisch bei
einer Temperatur von vorzugsweise 300°C bis 600°C, bevorzugter 400°C bis 500°C entbindert.
Die chemische Entbinderung findet üblicherweise bei Temperaturen zwischen Umgebungstemperatur
und 60°C, bevorzugt zwischen 40°C und 50°C statt.
[0014] Die Erfindung wird nunmehr durch das folgende, nichteinschränkende Beispiel verdeutlicht.
Die Teilchengrößen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf maximale Teilchengrößen.
Das verwendete Titanlegierungspulver wurde durch Sieben gewonnen.
Beispiel:
[0015] Es wird als Ausgangsmaterial gasverdüstes sphärisches Pulver der Zusammensetzung
entsprechend des ASTM Grads 23 (TiAl6V4 ELI) mit einer Teilchengröße von weniger als
45 µm verwendet. Dieses wird unter Argon-Atmosphäre mit einem amorphen Borpulver mit
einer Teilchengröße von weniger als 2 µm homogen vermengt. Die Pulvermischung wird
weiterhin unter Argon-Atmosphäre mit den Binderbestandteilen PEVA und Paraffin in
einem Z-Schaufelkneter bei einer Temperatur von 120°C für 2 h zum Feedstock geknetet
und granuliert.
[0016] Der Feedstock wird auf einer Spritzgießmaschine vom Typ Arburg 320S bei einer Massetemperatur
zwischen 100°C und 160°C zur Erzeugung von Probeteilen (hier Stäbe für Zugversuche)
verarbeitet. Die Grünteile werden in Heptan bei 40°C 20 Stunden chemisch entbindert,
dabei wird der Wachsanteil des Bindersystems herausgelöst. Die Braunteile werden in
einem Hochvakuumofen mit Keramik-freier Auskleidung und Wolframheizer plaziert.
[0017] In dem Ofen wird durch ein geeignetes Temperaturprogramm zunächst unter Argon-Atmosphäre
der Restbinder thermisch zersetzt und mit Hilfe einer Vakuumpumpe abgesaugt, bevor
direkt anschließend die Sinterung des Metallpulvers erfolgt. Die Sinterung findet
bevorzugt unter Vakuum bei einem Druck von 10
-4 mbar statt. Die Sintertemperatur beträgt typischerweise 1400°C, die Sinterdauer 2
Stunden.
[0018] Die gemessenen mechanischen Eigenschaften der Sinterteile sind in der folgenden Tabelle
beispielhaft für die Verwendung von Ti6Al4V ELI Pulver dargestellt, einmal ohne und
einmal mit Zusatz von 0,5 Gew.% Bor. Verglichen wird mit der Norm für das entsprechende
Material als Knetlegierung:
Legierung |
Dehngrenze [MPa] |
Zugfestigkeit [MPa] |
Dehnung [%] |
Dauerfestigkeit [MPa] |
MIM-Ti-6Al-4V (Vergleich) |
757 |
861 |
14 |
450 |
MIM-Ti-6Al-4V-0.5B (Erfindung) |
790 |
902 |
11 |
640 |
Ti-6Al-4V Grade 23 (Vergleich) |
759 |
828 |
mind. 10 |
500* |
* Alpha-Lamellen, Breite 12 µm, getemperter Zustand |
1. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus Titan oder Titanlegierung, bei dem
(a) eine homogene Mischung aus Borpulver mit einer Teilchengröße von weniger als 10
µm und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver hergestellt wird,
(b) Bindemittel mit der homogenen Mischung von Bor und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver
sowie gegebenenfalls einem Zuschlagstoff in einem Kneter vermischt werden,
(c) die Mischung durch Spritzgießen zur Herstellung eines Grünteils in Form gebracht
wird,
(d) die in Form gebrachte Masse zur Herstellung eines Braunteils chemisch und/oder
thermisch entbindert wird und
(e) die entbinderte Masse bei einer Temperatur zwischen 1000°C und 1600°C gesintert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Borpulver so gewählt wird, dass in dem Bauteil, bezogen auf dessen Gesamtgewicht
nach Sinterung 0,05 Gew.% bis 1,5 Gew.% Bor vorhanden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Borgehalt zwischen 0,1 Gew.% und 1,0 Gew.% liegt,
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sintertemperatur zwischen 1300°C und 1450°C liegt.
5. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung von Borpulver und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver unter
Schutzgasatmosphäre stattfindet.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung von Bindemittel mit der homogenen Mischung aus Borpulver und Titanpulver
und/oder Titanlegierungspulver unter Schutzgasatmosphäre stattfindet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Schutzgas Argon oder Helium verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sinterung im Hochvakuum stattfindet.
9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesinterten Bauteile einen Sauerstoffgehalt von weniger als 0,3 Gew.%, bestimmt
durch Schmelzextraktionsanalyse, aufweisen.
10. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver eine Teilchengröße von weniger als
45 µm aufweist.
11. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Titanlegierungspulver TiAl6V4 verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass gasverdüstes TiAl6V4 verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus thermoplastischen oder duroplastischen Polymeren, thermogelierenden
Substanzen, Wachsen oder oberflächenaktiven Substanzen oder daraus erhaltenen Mischungen
ausgewählt ist.
14. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grünteil in Stufe (d) zur Herstellung eines Braunteils in einem Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Hexan und/oder Heptan chemisch entbindert wird.
15. Bauteil aus Titan oder Titanlegierung, das nach einem Verfahren gemäß einem der vorgehenden
Ansprüche herstellbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus Titan oder Titanlegierung, bei dem
(a) eine homogene Mischung aus Borpulver mit einer Teilchengröße von weniger als 10
µm und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver hergestellt wird,
(b) Bindemittel mit der homogenen Mischung von Bor und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver
sowie gegebenenfalls einem Zuschlagstoff in einem Kneter vermischt werden,
(c) die Mischung durch Spritzgießen zur Herstellung eines Grünteils in Form gebracht
wird,
(d) die in Form gebrachte Masse zur Herstellung eines Braunteils chemisch und/oder
thermisch entbindert wird und
(e) die entbinderte Masse bei einer Temperatur zwischen 1000°C und 1600°C gesintert
wird,
wobei die Menge an Borpulver so gewählt wird, dass in dem Bauteil, bezogen auf dessen
Gesamtgewicht nach Sinterung 0,05 Gew.% bis 1,5 Gew.% Bor vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Borgehalt zwischen 0,1 Gew.% und 1,0 Gew.% liegt,
3. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sintertemperatur zwischen 1300°C und 1450°C liegt.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung von Borpulver und Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver unter
Schutzgasatmosphäre stattfindet.
5. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vermischung von Bindemittel mit der homogenen Mischung aus Borpulver und Titanpulver
und/oder Titanlegierungspulver unter Schutzgasatmosphäre stattfindet.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Schutzgas Argon oder Helium verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sinterung im Hochvakuum stattfindet.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesinterten Bauteile einen Sauerstoffgehalt von weniger als 0,3 Ges.%, bestimmt
durch Schmelzextraktionsanalyse, aufweisen.
9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Titanpulver und/oder Titanlegierungspulver eine Teilchengröße von weniger als
45 µm aufweist.
10. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Titanlegierungspulver TiA16V4 verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass gasverdüstes TiAl6V4 verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel aus thermoplastischen oder duroplastischen Polymeren, thermogelierenden
Substanzen, Wachsen oder oberflächenaktiven Substanzen oder daraus erhaltenen Mischungen
ausgewählt ist.
13. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grünteil in Stufe (d) zur Herstellung eines Braunteils in einem Kohlenwasserstoff,
vorzugsweise Hexan und/oder Heptan chemisch entbindert wird.
14. Bauteil aus Titan oder Titanlegierung, das nach einem Verfahren gemäß einem der vorgehenden
Ansprüche herstellbar ist.

