[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit dem Stichtiefdruckverfahren
bedruckten Datenträgers, unter Verwendung einer hierfür geeigneten Druckplatte.
[0002] Sicherheits- und Wertdokumente, wie beispielsweise Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden,
Gutscheine und dergleichen, die hohe Anforderungen bezüglich ihrer Fälschungssicherheit
erfüllen müssen, werden häufig im Stichtiefdruckverfahren gedruckt. Dieses Druckverfahren
liefert ein charakteristisches, auch für Laien leicht erkennbares Druckbild, das mit
anderen gängigen Druckverfahren nicht nachgestellt werden kann.
[0003] Beim Stichtiefdruck werden Flächen üblicherweise durch ein Linienraster wiedergegeben,
wobei Linienabstand und -breite den Farbton bzw. Grauwert der Fläche bestimmen. Die
gedruckten Linien sind üblicherweise einige Zehntel Millimeter breit und jeweils durch
unbedruckte Bereiche voneinander getrennt. Beim Druckvorgang sind nur die mittels
Ätzung oder Gravur in die Druckplattenoberfläche eingebrachten Vertiefungen farbführend,
während die eigentliche Druckplattenoberfläche farbfrei ist. Dies wird erreicht, indem
die Druckplattenoberfläche nach dem Einfärben durch einen Wischzylinder oder ein Rakel
von überschüssiger Druckfarbe befreit wird.
[0004] Während des eigentlichen Druckvorgangs wird der zu bedruckende Datenträger von einem
Andruckzylinder mit elastischer Oberfläche mit hohem Druck gegen die Druckplatte gepresst.
Der zumindest teilkompressible Datenträger, üblicherweise aus Papier, wird dabei in
die mit Farbe gefüllten Vertiefungen der Druckplatte eingepresst und kommt dadurch
mit der Druckfarbe in Berührung. Beim Ablösen des Datenträgers von der Druckplatte
zieht dieser die Druckfarbe aus den Vertiefungen heraus. Ein in dieser Art erzeugtes
Druckbild weist voneinander beabstandete gedruckte Linien oder Bereiche auf, die in
Abhängigkeit von der Tiefe der Druckplattengravur mit einer unterschiedlich dicken
Farbschicht belegt sind.
[0005] Durch den hohen Anpressdruck erfährt das Substratmaterial zusätzlich eine Prägung,
die sich auch auf der Rückseite des Datenträgers abzeichnet. Bei ausreichender Tiefe
der Gravuren in der Druckplatte erhält ein im Stichtiefdruck bedruckter Datenträger
durch Prägung und Farbauftrag ein Druckbild, das ein mit dem Tastsinn wahrnehmbares
Relief bildet. In den unbedruckten, nicht mit Farbe belegten Oberflächenbereichen
des Datenträgers wirken die hohen Drücke beim Druckvorgang wie eine Kalandrierung,
was zu einer Verdichtung und Glättung der Datenträgeroberfläche führt. Durch diese
Merkmale sind im Stichtiefdruck erzeugte Drucke jederzeit von Drucken, die mit anderen
Techniken erzeugt wurden, unterscheidbar.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, im Stichtiefdruck komplexere
Druckbilder mit erhöhtem Fälschungsschutz zu erzeugen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch gelöst.
[0008] Der erfindungsgemäß hergestellte datenträger zeichnet sich durch eine im Stichtiefdruckverfahren
bedruckte Fläche und zumindest eine von dieser Fläche vollständig umschlossene Teilfläche
aus, wobei die Fläche und die Teilfläche mit derselben Druckfarbe bedruckt sind, aber
eine unterschiedliche Farbschichtdicke aufweisen, so dass sie visuell kontrastierend
sind. Ein durch die Teilfläche dargestelltes Zeichen kann ein beliebiges geometrisches
Element sein mit z.B. kreisförmiger, drei- oder viereckiger oder asymmetrischer Umrissstruktur,
ein Bildzeichen, Schriftzeichen oder sonstiges Symbol sein, wobei für Schriftzeichen
insbesondere alphanumerische Zeichen bevorzugt sind.
[0009] Die bedruckte Fläche und die von ihr allseitig umschlossene Teilfläche sind mit einer
unterschiedlich dicken Farbschicht bedruckt. Da übliche Stichtiefdruckfarben in gewissem
Grade lasierend und durchscheinend sind, ergeben sich mit geeigneten Schichtdicken
und sinnvoller Wahl der Farbe des Untergrunds Farb- oder Grautöne unterschiedlicher
Helligkeit und Farbsättigung. Bei ausreichender Differenz der Farbschichtdicken benachbarter
Flächen ergeben sich für das menschliche Auge ohne weitere Hilfsmittel gut sichtbare
Kontraste. Normale Beleuchtungsverhältnisse und ein normaler Betrachtungsabstand werden
dabei vorausgesetzt.
[0010] Die bedruckte Fläche und die von ihr umschlossene Teilfläche stehen in exaktem Passer
zueinander, wenn ihre Position relativ zueinander vorherbestimmt ist und ohne geringste
Abweichungen exakt und reproduzierbar eingehalten wird. Bei Überlagerung zweier Druckbilder,
die durch aufeinander folgende, voneinander unabhängige Druckvorgänge erzeugt werden,
ist diese passergenaue Positionierung der beiden Flächen zueinander nicht möglich.
[0011] In einer Ausführungsform sind die bedruckte Fläche und Teilfläche nicht nur visuell
aufgrund ihres Kontrastes, sondern auch über den Tastsinn, d.h. taktil, unterscheidbar.
Das durch den Druck erzeugte Oberflächenrelief setzt sich aus einer Hochprägung des
Substratmaterials und dem Farbschichtauftrag zusammen. Die Gesamthöhe des Reliefs
wird auf die normale, d.h. unbedruckte und ungeprägte, Datenträgeroberfläche bezogen
und beträgt für ertastbare Bereiche mindestens 25 µm. Besonders bevorzugt sind Reliefhöhen
von mehr als 40 µm, da Flächenelemente mit solchen Reliefhöhen taktil besonders gut
wahrnehmbar sind.
[0012] Die Datenträger weisen eine erhöhte Fälschungssicherheit auf, da sie aufgrund des
charakteristischen Stichtiefdruckbildes mit gängigen Druckverfahren nicht reproduzierbar
sind. Verfügen sie auch über taktil wahrnehmbare Flächenelemente, besteht dadurch
zusätzlich ein wirksamer Schutz gegen Nachahmung durch Farbfotokopieren oder Abscannen
der Datenträger.
[0013] In einer Ausführungsform umschließt die bedruckte Fläche des Datenträgers zusätzlich
unbedruckte Teilbereiche, die wiederum die Form eines oder verschiedener beliebiger
Zeichen aufweisen können. Dadurch kann zusätzlich zu den beiden in Positivdarstellung,
also mit Farbauftrag, wiedergegebenen Informationen in der gleichen Fläche eine dritte
Information in Negativdarstellung, also durch unbedruckte Bereiche in bedrucktem Umfeld
wiedergegeben werden.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform kann die bedruckte Fläche auch mehrere Teilflächen umschließen,
die entweder alle die gleiche oder unterschiedliche Farbschichtdicken aufweisen. Ebenso
ist es möglich, in den Teilbereichen unbedruckte Bereiche vorzusehen.
[0015] Die Form der Teilflächen kann gemäß der Erfindung beliebig gewählt werden, beispielsweise
in Form geometrischer Muster, Logos oder alphanumerischer Zeichen.
[0016] Die verschiedenen Teilflächen, unbedruckten Bereiche sowie die Umrissform der bedruckten
Fläche können auch in einem Sinnzusammenhang stehen. So ist es beispielsweise denkbar,
die bedruckte Fläche in Form eines alphanumerischen Zeichens auszuführen und die Teilflächen
sowie eventuell in der bedruckten Fläche und/ oder den Teilflächen vorhandene unbedruckte
Bereiche in Form des gleichen Zeichens auszuführen. Sind mehrere bedruckte Flächen
auf dem Datenträger vorgesehen, die zusammen eine lesbare Information, wie eine mehrstellige
Zahl oder ein Wort darstellen, so können die Teilbereiche und/oder unbedruckten Bereiche
innerhalb einer bedruckten Fläche auch in Form dieser Gesamtinformation ausgeführt
werden. Aber auch beliebige andere Sinnzusammenhänge sind denkbar.
[0017] Die Anordnung der Teilflächen innerhalb der bedruckten Fläche ist beliebig und unterliegt
lediglich der Einschränkung, dass die Teilfläche bzw. Teilflächen weit gehend von
der bedruckten Fläche umschlossen sind. Ist innerhalb der bedruckten Fläche nur eine
Teilfläche vorhanden, so kann diese beispielsweise die gleiche Information wie die
bedruckte Fläche darstellen und parallel zu der Außenkontur innerhalb der bedruckten
Fläche verlaufen. Vorzugsweise sind in der bedruckten Fläche jedoch mehrere Teilflächen
angeordnet. Je kleiner die Teilflächen, desto größer kann selbstverständlich die Anzahl
dieser Teilflächen sein. Diese können in einem beliebigen Muster in der bedruckten
Fläche angeordnet werden. Dieses Muster kann ebenfalls eine lesbare Information sein
oder aber auch lediglich eine regelmäßige Spalten- und/ oder Zeilenanordnung. Sind
zusätzlich unbedruckte Bereiche in der bedruckten Fläche vorgesehen, so können diese
alternierend mit den Teilflächen angeordnet werden.
[0018] Bei den erfindungsgemäß hergestellten Datenträgern grenzen unbedruckte Bereiche und
Flächen mit unterschiedlicher Farbschichtdicke unmittelbar und in beliebiger Reihenfolge
aneinander. Dadurch ist es möglich, sehr komplexe Druckbilder wiederzugeben und auf
der gleichen Fläche mehrere Informationen, auch in Positivdarstellung, zu überlagern.
Die Gestaltungsfreiheit bei der Erstellung und Wiedergabe von mit dem Stichtiefdruckverfahren
erzeugten Druckbildern wird dadurch enorm erhöht.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung entsprechender bedruckter Datenträger
weist darüber hinaus erhebliche wirtschaftliche Vorteile auf, da die zum Bedrucken
mit unterschiedlichen Farbschichtdicken vorgesehenen Flächen in einem Druckdurchgang
mit derselben Druckfarbe erzeugt werden. Zum Bedrucken mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eignen sich alle für den Stichtiefdruck infrage kommenden Substratmaterialien, wie
Papier, Kunststofffolien, mit Kunststofffolien kaschiertes oder lackiertes Papier,
sowie mehrschichtige Kompositmaterialien.
[0020] Die Stichtiefdruckplatten werden vorzugsweise durch Gravur mit einem schnell rotierenden,
spitz zulaufenden Stichel hergestellt. Entsprechend der Umrissform der zu bedruckenden
Fläche werden durch das Gravierwerkzeug entsprechende Vertiefungen mit gezielter Variation
der Gravurtiefe in die Oberfläche der Druckplatte eingebracht und für den Druckvorgang
mit Farbe gefüllt. Beim Drucken wird die Druckfarbe aus den Vertiefungen der Platte
auf die Oberfläche eines Substrats übertragen. Von den unbehandelten, d.h. nicht gravierten
Oberflächenbereichen der Druckplatte wird keine Farbe übertragen. Eine tiefe Gravur
der Druckplatte erzeugt auf dem bedruckten Substrat ein hohes Prägerelief mit einer
dicken Farbschicht, während von flachen Gravuren nur ein geringes Prägerelief mit
einer dünnen Farbschicht erzeugt wird. Werden durchscheinende Farben verwendet, erhält
man durch unterschiedliche Farbschichtdicken visuell kontrastierende bedruckte Flächen,
die auch dann unterscheidbar sind, wenn sie unmittelbar aneinander grenzen.
[0021] Um zu verhindern, dass unmittelbar aneinander grenzende Farbschichten, nachdem sie
auf einen Datenträger übertragen wurden, entlang ihrer Grenzlinie ineinander fließen,
bevor die Druckfarbe getrocknet ist, wird in die Druckplatte zwischen Flächen mit
unterschiedlicher Gravurtiefe eine sogenannte "Trennkante" integriert. Diese Trennkante
hat ein spitz zulaufendes, keilförmiges Querschnittsprofil. Die Spitze des Keils befindet
sich vorzugsweise auf der Höhe der Druckplattenoberfläche oder geringfügig darunter.
[0022] Die Spitze des Trennkantenprofils bildet entlang der Trennkante eine weitgehend eindimensionale
Linie, ähnlich einer Messerschneide. Sie trennt zwar die Druckplattenbereiche unterschiedlicher
Gravurtiefe voneinander, erzeugt aber keine sichtbare Unterbrechnung der gedruckten
Farbflächen. Mit Unterstützung der in die Druckplatte integrierten Trennkante bleibt
die Stichtiefdruckfarbe, die von pastöser Konsistenz ist, nach ihrem Übertrag auf
ein Substrat auch dann formstabil "stehen", wenn mit unterschiedlicher Schichtdicke
bedruckte Flächen unmittelbar aneinander stoßen. Auf diese Weise können im Stichtiefdruck
feinste, einander überlagerte Strukturen mit unterschiedlicher Farbschichtdicke und
hoher Kantenschärfe gedruckt werden.
[0023] Beim Gravieren der Druckplatte wird das Gravierwerkzeug so geführt, dass zwischen
den aneinander grenzenden Flächen, die eine unterschiedliche Gravurtiefe aufweisen,
eine spitz zulaufende Trennkante stehen bleibt. Wird auf dem Substrat eine bedruckte
Teilfläche von einer ebenfalls bedruckten umgebenden Fläche vollständig umschlossen,
muss die der Teilfläche entsprechende Vertiefung bzw. Gravur der Druckplatte von einer
Trennkante vollständig umschlossen sein.
[0024] Werden die Gravuren der Druckplatte vor dem Druckvorgang nicht oder zumindest teilweise
nicht eingefärbt, das heißt nicht mit Druckfarbe gefüllt, wirkt der nicht eingefärbte
Bereich der Druckplatte nur als Prägeplatte, mit dem während des Stichtiefdruckvorgangs
auf einem Substrat sogenannte Blindprägungen erzeugt werden können. Die geprägten
Elemente weisen mit Ausnahme des durch die Druckfarbe erzeugten visuellen Eindrucks
ähnliche Proportionen und taktile Eigenschaften auf wie die zuvor beschriebenen bedruckten
Flächen und Teilflächen.
[0025] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Figuren erläutert. Die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Varianten beziehen
sich in erster Linie auf sehr kleine Teilflächen. Selbstverständlich können die erfindungsgemäß
bedruckte Fläche sowie die Teilflächen auch größer, d. h. einige Millimeter bis Zentimeter
ausgeführt werden. Die Integration unbedruckter Bereiche in die bedruckte Fläche in
den folgenden Ausführungsbeispielen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
[0026] Es zeigen:
- Fig.1
- eine Banknote in Aufsicht,
- Fig. 2, 3a, 3b und 4
- Ausschnitte bedruckter Datenträger im Querschnitt,
- Fig. 5
- einen Stichtiefdruck in Aufsicht mit zwei überlagerten Informationen,
- Fig. 6
- einen weiteren Stichtiefdruck in Aufsicht mit drei überlagerten Informationen,
- Fig. 7a, 7b und 8
- Stichtiefdrucke in Aufsicht mit überlagerten Informationen und Flächen unterschiedlicher
Farbschichtdicke,
- Fig. 9
- einen weiteren Stichtiefdruck in Aufsicht mit überlagerten Informationen in Positivdarstellung.
[0027] In Fig. 1 ist als Datenträger 1 skizzenhaft eine Banknote dargestellt. Eine Banknote
weist üblicherweise verschiedene Typen von Aufdrucken auf. Die dargestellte Banknote
zeigt beispielsweise ein Druckbild 5, durch das ein Portraitbild angedeutet wird.
Dieses Druckbild 5 wird in konventioneller Stichtiefdrucktechnik umgesetzt, was bedeutet,
dass unterschiedliche Farbtöne bzw. Helligkeiten durch Linienraster mit variierendem
Linienabstand oder variierender Linienbreite wiedergegeben werden. Ferner ist ein
im Offsetdruck erzeugtes Hintergrundmuster 7 feiner Linien und eine im Buchdruck aufgebrachte
Seriennummer 8 vorhanden.
[0028] Der erfindungsgemäße Aufdruck ist im hier gezeigten Beispiel nur in einem Teilbereich
der Banknote vorgesehen und besteht aus einer vollständig mit Farbe bedruckten Fläche
2, die eine ebenfalls mit einer geschlossenen Farbschicht bedruckte Teilfläche 3 vollständig
umschließt. Die Flächen 2 und 3 wurden im Stichtiefdruck mit unterschiedlich dicken
Farbschichten bedruckt, wodurch sie visuell unterscheidbar sind, da zwischen der Fläche
2 und der Teilfläche 3 ein Helligkeits- bzw. Farbkontrast besteht. Zusätzlich umschließt
die bedruckte Fläche 2 unbedruckte Teilbereiche 4, durch die bei entsprechender Gestaltung
der unbedruckten Bereiche 4 eine weitere Information vermittelt werden kann.
[0029] Im Gegensatz dazu werden gemäß dem Stand der Technik Informationen lediglich als
bedruckte Flächen vor unbedrucktem Hintergrund, d.h. in Positivdarstellung, oder als
unbedruckte Fläche vor bedrucktem Hintergrund dargestellt. Fig. 2 zeigt einen gemäß
dem Stand der Technik bedruckten Datenträgerbereich im Querschnitt, bei dem ein Substrat
9 in voneinander beabstandeten Flächen 10 mit Druckfarbe bedruckt wurde. Bei Positivdarstellung
wird die eigentliche Information durch die bedruckten Flächen 10 wiedergegeben, die
sich kontraststark von dem unbedruckten Umfeld 11 und 12 abheben. Bei Negativdarstellung
wird die Information durch die unbedruckten Oberflächenbereiche 11 wiedergegeben,
während die bedruckten Flächen 10 das Umfeld bilden und die informationsvermittelnden
unbedruckten Bereiche 11 umschließen. Die farbtragenden Flächen 10 sind beim konventionellen
Stichtiefdruck üblicherweise Linien mit einer Breite von deutlich weniger als 1 mm.
[0030] Die Fig. 3a und 3b verdeutlichen das erfindungsgemäße Prinzip, Informationen in einer
kontinuierlich bedruckten Fläche durch gezielte Variation der Farbschichtdicke zwischen
zwei Schichtdickenniveaus darzustellen. Die Fig. 3a und 3b zeigen einen gemäß der
Erfindung bedruckten Datenträgerbereich im Querschnitt. In den Teilflächen 14, die
- im Querschnitt nicht erkennbar - von der umgebenden Druckfläche 13 vollständig umschlossen
werden, ändert sich die Farbschichtdicke so deutlich, dass zwischen den Flächen 13
und 14 ein visuell gut wahrnehmbarer Farb- oder Helligkeitskontrast entsteht. In Fig.
3a weisen die Teilflächen 14 eine im Vergleich zu ihrer Umgebung größere Farbschichtdicke
auf, während in Fig. 3b der umgekehrte Fall dargestellt ist, d.h. die umgebende Fläche
13 ist mit einer dickeren Farbschicht bedruckt als die Teilflächen 14. Wird für die
Erzeugung der Flächen 13 und 14 eine lasierende Druckfarbe verwendet, erscheinen die
Flächen mit der geringeren Färbschichtdicke in einem helleren Farbton. In diesem Fall
treten die in Fig. 3a dargestellten Teilflächen 14 als dunklere Flächen vor einem
helleren Hintergrund hervor, während die in Fig. 3b dargestellten Teilflächen 14 in
einem helleren Farbton erscheinen als die umgebende bedruckte Fläche 13.
[0031] Damit können Informationen durch bedruckte, also farbtragende Teilflächen 14 vor
ebenfalls farbtragendem Umfeld 13 dargestellt werden. Wird durch Gestalt und Umriss
der bedruckten Fläche 13 ebenfalls eine Information vermittelt, können auf der gleichen
Fläche zwei einander überlagerte Informationen in Positivdarstellung wiedergegeben
werden.
[0032] Fig. 4 zeigt ebenfalls einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Datenträger im
Querschnitt. Hier sind in die bedruckte Fläche zusätzlich unbedruckte Teilbereiche
15 integriert, die - im Schnitt wiederum nicht erkennbar - von den bedruckten Flächen
13 und 14 vollständig umschlossen werden. Bei entsprechender Gestaltung der unbedruckten
Bereiche 15 kann durch diese Bereiche eine weitere, zusätzliche Information in Negativdarstellung
wiedergegeben werden.
[0033] Die nachfolgenden Fig. 5 bis 9 zeigen vergrößerte Darstellungen verschiedener, bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung in Aufsicht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird
lediglich das erfindungsgemäß im Stichtiefdruck erzeugte Druckbild dargestellt. Die
Größenverhältnisse der Flächen und Teilflächen zueinander sind realistisch wiedergegeben.
[0034] In Fig. 5 wird die Zahl 2000 wiedergegeben, wobei jede einzelne Ziffer durch eine
erfindungsgemäß bedruckte Fläche 13 dargestellt wird, die eine geschlossene Farbschicht
bestimmter Schichtdicke aufweist. Jede eine Ziffer darstellende bedruckte Fläche 13
enthält von ihr allseitig umschlossene Teilflächen 14, die mit einer dickeren Farbschicht
bedruckt wurden und daher dunkler erscheinen. Die Umrissform der Teilflächen 14 ist
in diesem Beispiel so gewählt, dass durch jede Teilfläche 14 ebenfalls eine Ziffer
dargestellt wird. In Fig. 5 wird durch die Ziffernfolge der Teilflächen 14 die gleiche
Zahl wiedergegeben, wie sie durch die Aufeinanderfolge der einzelnen Druckflächen
13 wiedergegeben wird. Selbstverständlich sind auch beliebige andere Zeichen, Muster
oder Symbole verwendbar. Werden die Flächen 13 mit einer Druckplatte gedruckt, die
in den entsprechenden Bereichen beispielsweise eine Gravurtiefe von z. B. 15 µm aufweist,
während die den Teilflächen 14 entsprechenden Teilbereiche der Druckplatte beispielsweise
mit einer Gravurtiefe von z. B. 100 µm hergestellt werden, ergibt sich zwischen den
Flächen 13 und 14 des Datenträgers nicht nur ein visuell gut wahrnehmbarer Kontrast,
sondern auch ein tastbarer Niveauunterschied. Denn die durch tiefe Gravuren gedruckten
Teilflächen 14 erzeugen auf dem Datenträger ein erhabenes Relief, das durch Tasten
mit den Fingerspitzen deutlich wahrgenommen werden kann.
[0035] In Fig. 6 wird durch die Umrissform der bedruckten Flächen 13 die Zahl 20 wiedergegeben.
Jede der beiden Flächen 13 stellt eine Ziffer dar und enthält jeweils Teilflächen
14, die mit größerer Farbschichtdicke gedruckt sind und daher dunkler wahrgenommen
werden. Durch die Form der Teilflächen 14 wird ebenfalls die Zahl 20 wiedergegeben.
Zusätzlich umschließen die mit der dünnen Farbschicht bedruckten Flächen 13 unbedruckte
Teilflächen 15, die so gestaltet sind, dass sie ebenfalls die Zahl 20 darstellen.
Dadurch werden auf der gleichen Fläche drei Informationen dargestellt, deren Inhalt
sich im vorliegenden Beispiel entspricht. Zwei Informationen werden in Positivdarstellung
wiedergegeben, während die dritte Information in Negativdarstellung wiedergegeben
wird. Die unbedruckten Bereiche 15 sind dabei innerhalb der bedruckten Fläche 13 netzartig
angeordnet und umrahmen jede Teilfläche 14.
[0036] In bevorzugten Ausführungsformen gemäß den Darstellungen in den Fig. 5 und 6 besitzen
die durch die bedruckten Flächen 13 wiedergegebenen Zeichen eine Höhe bzw. Größe von
ca. 1 cm. Zeichen von dieser Größe sind auch bei großem Betrachtungsabstand noch gut
lesbar. Durch die umschlossenen Teilflächen 14 werden vorzugsweise Zeichen mit einer
Größe von ca. 1 mm wiedergegeben. Zeichen mit dieser Größe sind bei normalem Betrachtungsabstand
von ca. 20 bis 50 cm mit bloßem Auge noch gut lesbar. Sofern zusätzliche Zeichen durch
unbedruckte Teilflächen integriert werden, werden diese bevorzugt als Mikroschrift
ausgeführt. Die bevorzugte Zeichengröße beträgt lediglich einige Zehntel Millimeter.
Solche Mikroschriftzeichen sind ohne Anstrengung nur noch unter Zuhilfenahme vergrößernder
Hilfmittel, wie beispielsweise einer Lupe lesbar und stellen ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal
dar, weil derart feine Strukturen von handelsüblichen Fotokopiergeräten und Scannern
nicht mit ausreichender Genauigkeit aufgelöst werden.
[0037] In den Fig. 7a und 7b werden zwei Druckbilder dargestellt, in denen die bedruckten
Flächen 13 sowohl Schriftzeichen (die Ziffern 2 und 0) als auch ein geometrisches
Element (ein Quadrat) wiedergeben. Die bedruckten Teilflächen 14 dieses Ausführungsbeispiels
stellen ein durch Prägung und Farbschichtauftrag besonders stark ausgebildetes Oberflächenrelief
dar und sind daher auch taktil wahrnehmbar. Die durch die Teilflächen 14 dargestellte
Information entspricht hier einem einfachen geometrischen Element in Form eines Kreises.
[0038] Als taktil besonders gut wahrnehmbare Elemente eignen sich insbesondere Strukturen
mit einer geometrisch einfachen Kontur. Die Größe der tastbaren Elemente beträgt bevorzugt
wenige Millimeter und sie weisen zueinander vorzugsweise einen Abstand von mindestens
ca. 0,5 mm auf. Die in die bedruckte Fläche integrierten unbedruckten Teilflächen
15 geben in Fig. 7a die Zahl 20 wieder. Eine weitere bevorzugte, aber in der Figur
nicht wiedergegebene Variante besteht darin, in der durch die bedruckte Fläche 13
dargestellten Ziffer 2 durch unbedruckte Teilflächen 15 ausschließlich die gleiche
Ziffer 2 wiederzugeben und entsprechend in der durch die Fläche 13 dargestellten Ziffer
0 die unbedruckten Teilflächen 15 ebenfalls als Ziffer 0 auszubilden.
[0039] In Fig. 7b haben die unbedruckten Bereiche 15 die Gestalt von Schriftzeichen, die
zeilenförmig aufeinander folgen und eine Mikroschrift bilden. Ihr Informationsinhalt
unterscheidet sich von dem Informationsinhalt, der durch die bedruckten Flächen 13
und Teilflächen 14 wiedergegeben wird. Auf eine in Negativdarstellung wiedergegebene
Mikroschriftzeile folgt eine Zeile, in der die durch Teilflächen 14 mit einer dicken
Farbschicht wiedergegebenen Kreise aufeinander folgen. In Fig. 7a sind die Zeichen,
die durch die unbedruckten Bereiche 15 und die bedruckten Teilflächen 14 wiedergegeben
werden, dagegen so angeordnet, dass sie sowohl in vertikaler als auch horizontaler
Richtung jeweils alternierend aufeinander folgen.
[0040] In Fig. 8 sind die unbedruckten Bereiche so in der bedruckten Fläche angeordnet,
dass es sowohl erste unbedruckte Bereiche 16 gibt, die von einer bedruckten Fläche
mit geringer Farbschichtdicke umschlossen werden, in diesem Fall von der bedruckten
Fläche 13, als auch zweite unbedruckte Bereiche 17, die von einer Farbfläche mit großer
Farbschichtdicke umschlossen werden, hier den Teilflächen 14. In Fig. 8 stellen die
ersten unbedruckten Teilflächen 16 die Ziffern 5 und 0 dar. Die zweiten unbedruckten
Teilflächen 17 sind ebenso wie die bedruckten, dunklen Teilflächen 14 als Quadrat
ausgeführt.
[0041] In Fig. 9 stellen die bedruckten, dunklen Flächen 13 die Ziffern der Zahl 50 dar,
wobei der visuelle dunkle Eindruck durch eine dicke Farbschicht vermittelt wird. Die
von der bedruckten Fläche 13 umschlossenen Teilflächen 14 haben die Form von Buchstaben,
die zusammen das sich wiederholende Wort "EURO" ergeben, dem jeweils ein "$"-Zeichen
folgt. Sie sind heller, da sie durch eine Farbschicht mit geringer Dicke erzeugt werden.
Die Information, die innerhalb der bedruckten Fläche 13 von den Teilflächen 14 gebildet
wird, erstreckt sich auch in das Umfeld der bedruckten Fläche 13. Im gezeigten Beispiel
erstrecken sich die Zeichen, die innerhalb der bedruckten Fläche 13 von den bedruckten
Teilflächen 14 gebildet werden, auch in das unbedruckte Umfeld der Fläche 13. Diese
Variante kann auch bei den anderen Ausführungsformen verwendet werden.