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(11) |
EP 1 283 575 B2 |
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NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Nach dem Einspruchsverfahren |
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Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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23.03.2011 Patentblatt 2011/12 |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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10.03.2004 Patentblatt 2004/11 |
(22) |
Anmeldetag: 10.08.2001 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Störlichtbogengeschütztes elektrisches Bauteil
Electric component protected against arc interference
Composant électrique protégé contre les arcs de lumière perturbateurs
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.02.2003 Patentblatt 2003/07 |
(73) |
Patentinhaber: ABB Schweiz AG |
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5400 Baden (CH) |
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Erfinder: |
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- Schmidt, Walter
5454 Bellikon (CH)
- Hauser, Robert
8965 Berikon (CH)
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(74) |
Vertreter: ABB Patent Attorneys |
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C/o ABB Schweiz AG
Intellectual Property (CH-LC/IP)
Brown Boveri Strasse 6 5400 Baden 5400 Baden (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
WO-A1-91/19308 DE-B- W9 167 DE-C- 905 156 DE-C- 931 475 DE-C- 966 717 DE-C- 970 313 US-A- 4 695 689 US-A- 5 903 427 US-A- 6 018 453
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DE-A1- 2 321 726 DE-C- 738 571 DE-C- 918 339 DE-C- 955 702 DE-C- 970 313 DE-C- 974 620 US-A- 4 910 632 US-A- 6 018 453
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TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem störlichtbogengeschützten elektrischen
Überspannungsableiter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Dieses Bauteil weist
einen als Säule ausgeführten Isolator auf, an dessen Kopf ein auf ein erstes elektrisches
Potential, insbesondere Hochspannungspotential, führbares erstes Stromleitersystem
befestigt ist. Am lsolatorfuss ist ein auf ein zweites elektrisches Potential, insbesondere
Erdpotential, führbares zweites Stromleitersystem befestigt. Erstes und das zweites
Stromleitersystem weisen jeweils eine Lichtbogenelektrode auf, welche ihrerseits jeweils
einen von zwei in Richtung der Säulenachse voneinander sowie in radialer Richtung
vom Isolator beabstandete kreisringförmig ausgebildete Elektrodenabschnitte enthalten.
Ein bei einer unerwünschten Entladung zwischen beiden Stromleitersystemen gebildeter
Störlichtbogen wird auf die kreisringförmig ausgebildeten Elektrodenabschnitte kommutiert.
Unter der Wirkung des Magnetfeldes des in den kreisringförmigen Elektrodenabschnitten
fliessenden Stroms wird der nun überwiegend axial ausgerichtete Störlichtbogen in
Rotation versetzt und dann beispielsweise im Stromnulldurchgang gelöscht.
STAND DER TECHNIK
[0002] In
US 5,903,427 A ist ein Überspannungsableiter beschrieben, welcher enthält zwei durch einen säulenförmigen
Freiluftisolator voneinander elektrisch isoliert gehaltene und auf unterschiedlichen
elektrischen Potentialen befindliche Stromleitersysteme. Jedes dieser Systeme enthält
jeweils einen als offene, ringförmige Schleife ausgeführten und im Bereich des Isolatorkopfes
bzw. des Isolatorfusses mit Abstand um den Isolator geführten Leiterabschnitt. Tritt
während des Betriebs des Bauteils in einer Hochspannungsanfage - etwa bedingt durch
einen Blitzschlag oder durch einen Schaltvorgang - ein unerwünschter Störlichtbogen
am Bauteil auf, so wird der Störlichtbogen in einen die Leiterabschnitte als Lichtbogenelektroden
enthaltenden Stompfad geführt. Der Störlichtbogen ist nun überwiegend axial ausgerichtet
und fusst auf den beiden in Umfangsrichtung geführten, ringförmigen Lichtbogenelektroden.
Aufgrund von elektromagnetischen Kräften rotiert der Störlichtbogen auf den Lichtbogenelektroden
fussend solange um den Isolator des Bauteils bis er zum Beispiel im Nulldurchgang
des Störlichtbogenstroms gelöscht ist. Das Bauteil ist so vor der erodierenden und
korrodierenden Wirkung des Störlichtbogens geschützt.
[0003] Ein als Überspannungsableiter gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist in
US 6,018,453 A angegeben. Auch bei diesem Bauteil werden unerwünschte Störlichtbögen auf zwei in
Richtung einer Achse des Bauteils voneinander beabstandete Lichtbogenelektroden kommutiert,
zur Rotation um die Achse gezwungen und so zum Beispiel im Stromnulldurchgang gelöscht.
Im Unterschied zum vorgenannten Stand der Technik sind bei diesem Bauteil jedoch die
beiden Lichtbogenelektroden jeweils als Platte ausgebildet und sind in die Platten
jeweils eine Vielzahl von überwiegend radial geführten Schlitzen eingeformt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist, löst die Aufgabe, ein
störlichtbogengeschütztes elektrisches Bauteil der eingangs genannten Art anzugeben,
bei dem die erodierende und korrodierende Wirkung unerwünschter Störlichtbögen besonders
wirksam unterdrückt ist.
[0005] Beim Überspannungsableiter nach der Erfindung ist gemäß Anspruch 1, mindestens eine
der beiden Lichtbogenelektroden nach Art eines Bechers ausgebildet und weist einen
an einem Stromanschluss des Überspannungsableiters befestigten Becherboden auf sowie
eine sich an den Becherboden anschliessende und vorwiegend in Richtung der Achse des
Isolators erstreckte Becherwand, in die mindestens zwei vom Becherboden auf den Becherrand
erstreckte und vorwiegend in Umfangsrichtung geführte Materiatausnehmungen eingeformt
sind. Durch die becherförmige Ausbildung der Lichtbogenelektrode wird das Auswandern
eines bei Betrieb des erfindungsgemässen elektrischen Überspannungsableiters in einer
Hochspannunganlage gebildeten Störlichtbogens vom Entstehungsort am Überspannungsableiter
nach aussen auf den Rand des Bechers begünstigt. Da der Lichtbogenstrom in der Becherwand
in mehreren überwiegend in Umfangsrichtung geführten und nach Art einer Spule teilweise
axial übereinander angeordneten und durch die Materialausnehmungen begrenzten Teilstromleitern
fliesst, baut sich am Fusspunkt des Störlichtbogens ein starkes, überwiegend radial
gerichtetes Magnetfeld auf. Auf den überwiegend in axialer Richtung geführten Störlichtbogen
wirkt nun eine senkrecht zum Magnetfeld und senkrecht zur Lichtbogenachse gerichtete
elektrodynamische Kraft, welche den Lichtbogen zur erwünschten raschen Rotation um
die Achse des Bauteils veranlasst. Der Störlichtbogen kann so praktisch unabhängig
von seiner Intensität und Lage sehr rasch von den lichtbogenerosions- und lichtbogenkorrosionsgefährdeten
Bereichen des erfindungsgemässen Überspannungsableiters weggeführt und gelöscht werden.
[0006] Die Ausbildung der Lichtbogenelektrode als Becher ist für die Stabilisierung des
Störlichtbogens ganz wesentlich, da der Lichtbogenfusspunkt am Becherrand in axialer-
und radialer Richtung fixiert ist und sich nurmehr in Umfangsrichtung in gewünschter
Weise bewegen kann. Um den Materialabbrand der Lichtbogenelektrode möglichst gering
zu halten, empfiehlt es sich, den Becherrand aus abbrandfestem Material zu bilden.
[0007] Eine besonders wirksame Ausbildung der Becherwand als Spule und damit eine besonders
rasche Rotation des Störlichtbogens wird erreicht, wenn mindestens eine der beiden
Materialausnehmungen als Schlitz ausgeführt ist und zwei Abschnitte unterschiedlicher
Breite aufweist. Hierbei ist ein am Becherboden ansetzender Abschnitt grosser Schlitzbreite
in Umfangsrichtung geführt, wohingegen ein an diesen Abschnitt anschliessender zweiter
Abschnitt kleiner Schlitzbreite vorwiegend in Umfangsrichtung und in axialer Richtung
geführt ist.
[0008] Ausreichend guter Schutz vor Störlichtbögen ist im allgemeinen dann gegeben, wenn
die Becherwand um einen Winkel grösser 10° kleiner 90° gegenüber dem Becherboden geneigt
angeordnet ist. Mit einem Neigungswinkel von 30° bis 60°, vorzugsweise ca. 45°, ist
der Schutz optimiert.
[0009] Für einen ausreichend guten Lichtbogenschutz des erfindungsgemässen Überspannungsableiters
ist es wesentlich, dass die in Richtung der Säulenachse erstreckte Höhe der Lichtbogenelektrode
mindestens das 0,1- und höchstens das 0,5-fache ihres Durchmessers beträgt. Eine solche
Formgebung kann durch Giessen oder durch Verformen, beispielsweise Crimpen, einer
vorgeformte Materialausnehmungen enthaltenden, kreisrunden Platte mit einer Wandstärke
zwischen 2 und 25 mm erreicht werden.
[0010] Beim erfindungsgemässen Überspannungsableiter ist der Isolator hohl ausgeführt und
ist ein axial durch den Isolator geführtes Aktivteil vorgesehen. Der Überspannungsableiter
weist ein Aktivteil auf der Basis Metalloxid auf.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines als Überspannungsableiter ausgeführten Bauteils nach der
Erfindung mit zwei Lichtbogenelektroden und mit zwei geschnitten dargestellten Abdeckhauben,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer der beiden Lichtbogenelektroden des Überspannungsableiters
gemäss Fig.1, und
- Fig.3
- eine Aufsicht auf die Lichtbogenelektrode gemäss Fig.2.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Der
in Fig.1 dargestellte Überspannungsableiter weist einen nach Art einer Säule ausgeführten
und beispielsweise von einem Polymer, etwa auf der Basis Epoxy oder Silikon, oder
einer Keramik, etwa einem Porzellan, gebildeten Freiluftisolator 1 auf. Der Isolator
ist hohl ausgebildet und weist ein längs einer Achse 2 (Säulenachse) angeordnetes,
aus der Figur nicht ersichtliches Aktivteil auf mit mindestens einem nichtlinearen
Widerstandselement, vorzugsweise auf der Basis von Metalloxid, wie insbesondere Zinkoxid.
[0013] Am Isolatorkopf ist ein auf ein erstes elektrisches Potential, beispielsweise Hochspannungspotential,
führbares erstes Stromleitersystem vorgesehen. Das erste Stromleitersystem ist elektrisch
leitend mit dem Kopfende des Aktivteils verbunden und weist einen mit einer Hochspannungsleitung
verbindbaren Stromanschluss 3 und eine nach Art eines Bechers ausgebildete Lichtbogenelektode
4 auf, welche nach unten zum Isolatorfuss hin geöffnet konzentrisch zur Achse 2 ausgerichtet
ist. Die Lichtbogenelektrode 4 ist konzentrisch umgeben von einer nach oben abgeschlossenen
Abdeckhaube 5. Am Isolatorfuss ist ein auf ein zweites elektrisches Potential, beispielsweise
Erdpotential, führbares zweites Stromleitersystem vorgesehen. Das zweite Stromleitersystem
ist elektrisch leitend mit dem Fussende des Aktivteils verbunden und weist einen mit
einem Erdleiter verbindbaren Stromanschluss 6 und eine nach Art eines Bechers ausgebildete
Lichtbogenelektode 7 auf, welche nach oben zum Isolatorkopf hin geöffnet konzentrisch
zur Achse 2 ausgerichtet ist. Die Lichtbogenelektrode 7 ist konzentrisch umgeben von
einer nach oben abgeschlossenen Abdeckhaube 8. Die beiden Lichtbogenelektroden 4 und
7 bestehen aus elektrisch gutleitendem Material, insbesondere aus Kupfer oder einer
Kupferlegierung. Der nach unten weisende Rand 9 der Lichtbogenelektrode 4 bzw. der
nach oben weisende Rand 10 der Lichtbogenelektrode 7 sind jeweils aus abbrandfestem
Material, beispielsweise einer hochschmelzenden Kupfer-Zink-, Kupfer-Wolfram- oder
Kupfer-Chrom-Legierung, gefertigt.
[0014] Der Überspannungsableiter ist gehalten durch einen am Stromanschluss 6 befestigten
Isolator 11. Der beiden Lichtbogenelektroden 4 und 7 sind zueinander spiegelsymmetrisch
angeordnet.
[0015] Der Aufbau der Lichtbogenelektrode 4 ist aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich. Diesen
Figuren kann entnommen werden, dass die Lichtbogenelektrode 7 einen Becherboden 12
aufweist sowie eine sich an den Becherboden anschliessende und vorwiegend in Richtung
der Achse 2 der Säule erstreckte Becherwand 13, in die fünf vom Becherboden 12 auf
den Becherrand 10 ersteckte und vorwiegend in Umfangsrichtung geführte und als Schlitze
14 ausgeführte Materialausnehmungen eingeformt sind. Zentrisch zur Achse 2 ist im
Becherboden 12 eine Öffnung 15 vorgesehen, durch die ein Abschnitt des lediglich in
Fig.1 dargestellten Stromanschlusses 6 geführt ist.
[0016] Jeder der fünf Schlitze 14 weist zwei Abschnitte 16, 17 unterschiedlicher Breite
auf, von denen ein am Becherboden 12 ansetzender Abschnitt 16 eine grosse Schlitzbreite
aufweist und in Umfangsrichtung geführt ist. Hingegen weist ein an den Abschnitt 16
anschliessender Abschnitt 17 eine geringe Schlitzbreite auf und ist vorwiegend in
Umfangsrichtung und in axialer Richtung auf den Becherrand 10 geführt. Zwei benachbarte
Schlitze 14 sind durch eine vom Material der Becherwand gebildete Stromleiterbahn
18 voneinander getrennt. Diese Stromleiterbahn 18 ist zwischen den Schlitzabschnitten
16 der beiden benachbarten Schlitze 14 vorwiegend axial geführt und anschliessend
zwischen dem Schlitzabschnitt 17 des einen Schlitzes 14 und dem Schlitzabschnitt 16
des anderen Schlitzes 14 bis zum Becherrand 10 vorwiegend in Umfangsrichtung.
[0017] Die Wirkungsweise dieses Überspannungsableiters ist nun wie folgt:
Tritt bei Betrieb des Überspannungsableiters in einer Hochspannungsanlage zwischen
den Stromanschlüssen 3 und 6 am Aktivteil und/oder am Isolator 1 ein unerwünschter
Störlichtbogen auf, so werden dessen Fusspunkte (vgl. Fig.3, in der einer der beiden
Fusspunkte mit dem Bezugszeichen 19 versehen zusammen mit dem Speisestrom I des Störlichtbogens
dargestellt ist) unter der Wirkung seines eigenen magnetischen Feldes jeweils an eine
der beiden Lichtbogenelektroden 4 und 7 geführt und dort auf dem Becherboden 12 vorwiegend
radial nach aussen geführt. Über eine oder mehrere der in der Becherwand 13 angeordneten
Stromleiterbahnen 18 wird der Fusspunkt 19 des Störlichtbogens schliesslich auf den
Becherrand 10 geführt. Am Übergang vom Becherboden 12 in die Becherwand 13 fliesst
der den Störlichtbogen speisende Strom I (Fig.3) in einem gekrümmt ausgebildeten Abschnitt
der Stromleiterbahn 18. Durch diese Krümmung wird das auf den Fusspunkt des Störlichtbogens
wirkende Magnetfeld das Speisestroms I verstärkt und dadurch auch eine den Störlichtbogen
nach aussen zum Becherrand 10 hin führende elektrodynamische Kraft. In den überwiegend
im Umfangsrichtung geführten äusseren Abschnitten der Strombahnen 18 ist das Magnetfeld
des Speisestroms I am Ort des Lichtbogenfusspunktes radial nach aussen gerichtet und
wirkt so auf den Störlichtbogen eine in Umfangsrichtung gerichtete elektrodynamische
Kraft, welche dessen Rotation bis zu dessen Erlöschen im Stromnulldurchgang veranlasst.
[0018] Durch die beiden aus einem isolierenden Material, wie vorzugsweise einem Polymer
auf der Basis Silikon, Epoxy, Polycarbonat oder Polyamid, dem mit Vorteil Füllstoffe,
wie insbesondere flammhemmende Magerstoffe, zugesetzt sind, werden die Lichtbogenelektrode
4, 7 vor Berührung, beispielsweise durch Tiere oder durch herabfallendes Gut, geschützt.
Zugleich wird auch die Umgebung vor der Einwirkung von aufgeheiztem Material geschützt,
welches unter der Wirkung des Störlichtbogens gegebenenfalls vom Bauteil weggeschleudert
wird und ein nicht unerhebliches Brandrisiko darstellt. Derart geschützte Bauteile
können daher problemlos in Trockengebieten mit brandgefährdeter Vegetation, wie vertrocknetes
Gras oder Buschwerk, eingesetzt werden.
[0019] Es hat sich gezeigt, dass sich der Störlichtbogen mit besonders grosser Sicherheit
vom Isolator weg nach aussen geführt werden kann, wenn die Becherwand 13 um einen
Winkel von 30° bis 60°, vorzugsweise ca. 45°, gegenüber dem Becherboden geneigt angeordnet
ist und wenn die in Richtung der Säulenachse 2 erstreckte Höhe der Lichtbogenelektrode
4 bzw. 7 mindestens das 0,1- und höchstens das 0,5-fache ihres Durchmessers beträgt.
[0020] Die in den Lichtbogenelektroden 4 und 7 vorgesehenen Materialausnehmungen müssen
nicht notwendigerweise als Schlitze 14, sondern können auch als Nuten ausgeführt sein.
Bei bestimmten Bauteilen kann es ferner ausreichen, wenn lediglich eine der beiden
Lichtbogenelektrode 4 oder 7 Becherform aufweist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0021]
- 1
- Isolator
- 2
- Achse
- 3, 6
- Stromanschlüsse
- 4, 7
- Lichtbogenelektroden
- 5, 8
- Abdeckhauben
- 9, 10
- Becherränder
- 11
- Isolator
- 12
- Becherboden
- 13
- Becherwand
- 14
- Schlitze
- 15
- Öffnung
- 16, 17
- Schlitzabschnitte
- 18
- Stromleiterbahnen
- 19
- Fusspunkt eines Störlichtbogens
- I
- Speisestrom des Störlichtbogens
1. Störlichtbogengeschützter Überspannungsableiter mit
einem nach Art einer Säule ausgebildeten, hohlen Isolator (1), der ein längs der Achse
(2) der Säule geführtes Aktivteil auf der Basis von Metalloxid aufweist, einem am
Isolatorkopf vorgesehenen und auf ein erstes elektrisches Potential führbaren ersten
Stromleitersystem, und mit
einem am Isolatorfuss vorgesehenen und auf ein zweites elektrisches Potential führbaren
zweiten Stromleitersystem,
bei dem das erste und das zweite Stromleitersystem jeweils eine Lichtbogenelektrode
(4, 7) aufweisen zum Ableiten eines bei einer Entladung zwischen erstem und zweitem
Stromleitersystem auftretenden Störlichtbogens vom Isolator (1) weg nach aussen,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden Lichtbogenelektroden (4, 7) nach Art eines Bechers ausgebildet
ist und einen an einem Stromanschluss (3, 6) des ersten oder zweiten Stromleitersystems
befestigten Becherboden (12) aufweist sowie eine sich an den Becherboden (12) anschliessende
und vorwiegend in Richtung der Achse (2) der Säule erstreckte Becherwand (13), in
die mindestens zwei vom Becherboden (12) auf den Becherrand (9, 10) erstreckte und
vorwiegend in Umfangsrichtung geführte Materialausnehmungen eingeformt sind,
wobei der Becherboden (12) der Führung eines Fusspunktes des Störlichtbogens vorwiegend
radial nach aussen dient.
2. Ableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Becherrand (9, 10) aus abbrandfestem Material gebildet ist.
3. Ableiter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden Materialausnehmungen als Schlitz (14) ausgeführt ist und
zwei Abschnitte (16, 17) unterschiedlicher Breite aufweist, von denen ein am Becherboden
(12) ansetzender erster Abschnitt (16) grosser Schlitzbreite in Umfangsrichtung geführt
ist und ein an den ersten Abschnitt (16) anschliessender zweiter Abschnitt (17) kleiner
Schlitzbreite vorwiegend in Umfangsrichtung und in axialer Richtung geführt ist.
4. Ableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Becherwand (13) um einen Winkel von 30° bis 60° gegenüber dem Becherboden (12)
geneigt angeordnet ist, und die in Richtung der Achse (2) erstreckte Höhe der Lichtbogenelektrode
(4, 7) mindestens das 0,1- und höchstens das 0,5-fache ihres Durchmessers beträgt.
1. Surge arrester with fault arc protection, having a hollow insulator (1), which is
in the form of a pillar and has an active part, which is routed along the axis (2)
of the pillar and is based on metal oxide, having a first electrical conductor system
which is provided on the insulator head and can be connected to a first electrical
potential, and having a second electrical conductor system which is provided on the
insulator foot and can be connected to a second electrical potential,
in which the first and the second electrical conductor systems each have an arcing
electrode (4, 7) for dissipating any fault arc which occurs in the case of a discharge
between the first and second electrical conductor system away from the insulator (1)
to the outside,
characterized in that at least one of the two arcing electrodes (4, 7) is in the form of a cup and has
a cup base (12), which is attached to a electrical connection (3, 6) of the first
or of the second electrical conductor system, as well as a cup wall (13) which is
adjacent to the cup base (12) and extends predominantly in the direction of the axis
(2) of the pillar, and in which at least two material recesses are formed, which extend
from the cup base (12) to the cup rim (9, 10) and are predominantly in the circumferential
direction wherein the cup base (12) serves for guiding of a foot point of the fault
arc predominantly radially outwards.
2. Arrester according to Claim 1, characterized in that the cup rim (9, 10) is formed from fire-resistant material.
3. Arrester according to one of Claims 1 or 2, characterized in that at least one of the two material recesses is in the form of a slot (14) and has two
sections (16, 17) of different width, of which a first section (16), which is adjacent
to the cup base (12) and has a large slot width, is in the circumferential direction,
and a second section (17), which is adjacent to the first section (16) and has a small
slot width, is predominantly in the circumferential direction and in the axial direction.
4. Arrester according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the cup wall (13) is arranged inclined through an angle of 30° to 60° with respect
to the cup base (12), and the height of the arcing electrode (4, 7), which extends
in the direction of the axis (2), is at least 0.1 and at most 0.5 times its diameter.
1. Dérivateur de surtensions protégé contre les arcs électriques perturbateurs avec un
isolateur creux (1) en forme de colonne, qui présente une partie active à base d'oxyde
métallique, guidée le long de l'axe (2) de la colonne, un premier système conducteur
électrique prévu à la tête de l'isolateur et pouvant être porté à un premier potentiel
électrique, et avec un deuxième système conducteur électrique prévu au pied de l'isolateur
et pouvant être porté à un deuxième potentiel électrique, dans lequel le premier et
le deuxième système conducteur électrique présentent chacun une électrode à arc électrique
(4, 7) pour dériver un arc électrique perturbateur survenant lors d'une décharge entre
le premier et le deuxième système conducteur électrique depuis l'isolateur (1) vers
l'extérieur, caractérisé en ce qu'au moins une des deux électrodes à arc électrique (4, 7) a la forme d'un godet et
qu'elle présente un fond de godet (12) fixé à un raccord électrique (3, 6) du premier
ou du deuxième système conducteur électrique, ainsi qu'une paroi de godet (13) se
raccordant au fond du godet (12) et s'étendant essentiellement dans la direction de
l'axe (2) de la colonne, dans laquelle sont formés au moins deux évidements de matière
s'étendant à partir du fond du godet (12) jusqu'au bord du godet (9, 10) et essentiellement
dirigés vers le pourtour, le fond du godet (12) servant à guider essentiellement radialement
vers l'extérieur un point de base de l'arc électrique perturbateur.
2. Dérivateur selon la revendication 1, caractérisé en ce que le bord du godet (9, 10) est formé de matériau réfractaire.
3. Dérivateur selon une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'au moins un des deux évidements de matière est réalisé en forme de fente (14) et présente
deux secteurs (16, 17) de largeur différente, dont un premier secteur (16) de fente
large partant du fond du godet (12) est dirigé vers le pourtour et un deuxième secteur
(17) de fente étroite est essentiellement dirigé vers le pourtour et en direction
axiale.
4. Dérivateur selon une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la paroi du godet (13) est inclinée d'un angle de 30° à 60° par rapport au fond du
godet (12), et la hauteur de l'électrode à arc électrique (4, 7) qui s'étend en direction
de l'axe (2) a au moins 0,1 fois et au plus 0,5 fois son diamètre.
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