Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Textilflicken zur Reparatur von Textilien, aufweisend
eine Beschichtung zur Verklebung mit einem Textil.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Textilflickens
und die Verwendung eines Textilflickens zur Reparatur von Textilien, insbesondere
von Kleidungsstücken.
Stand der Technik
[0003] Textilflicken zur Reparatur von Kleidungsstücken oder anderen Textilien sind bekannt.
Üblicherweise werden dazu nichtreaktive thermoplastische Schmelzklebstoffe auf Polyurethan-,
Polyester- oder auch Polyamidbasis eingesetzt. Zur Verklebung eines mit einem nichtreaktiven
Schmelzklebstoff vorbeschichteten Textilflickens wird dieser auf das zu reparierende
Textil aufgelegt und unter Hitzeeinwirkung und leichtem Druck, beispielsweise mittels
eines Bügeleisens, aufgeschmolzen. Dabei ist eine hohe Temperatur notwendig, so dass
der Schmelzklebstoff schmilzt. Durch den angewandten Druck, kann dieser in das Textilgewebe
eindringen. Nichtreaktive Schmelzklebstoffe bauen dabei ihre Klebeverbindung während
des Abkühlvorgangs durch den Übergang von flüssigen zum festen Aggregatszustand auf.
Bei einem erneuten Aufheizen kann die Klebeverbindung jedoch wieder gelöst werden.
[0004] Nachteilig bei der Verwendung dieser nichtreaktiven Klebstoffsysteme ist der thermoplastische
Charakter. Zum einen werden zum Aufschmelzen relativ hohe Temperaturen benötigt, damit
der Textilverbund, also die Verklebung, eine ausreichende Waschbeständigkeit erreicht.
Setzt man Schmelzklebstoffe mit geringer Schmelztemperatur ein, dann ist die Wärmeund
Waschbeständigkeit der Verklebung zu gering. Schmelzklebstoffe mit hoher Schmelztemperatur
dagegen lassen sich häufig nicht verarbeiten, da die zu reparierenden Textilien, beispielsweise
Kunstfasern, temperaturempfindlich sind und durch die notwendige hohe Schmelztemperatur
zerstört werden können.
[0005] Zum anderen können hohe Temperaturen, die auf einen bereits aufgeklebten Textilflicken
einwirken, die Klebeverbindung wieder aufschmelzen. Hohen Temperaturen entstehen beispielsweise
in der Kochwäsche bei 95°C oder beim Bügeln. Dann kann der nichtreaktive Schmelzklebstoff
angeschmolzen, im Extremfall sogar vollständig aufgeschmolzen werden. Zusätzlich werden
die Textilien beim Waschen notgedrungen mechanisch stark beansprucht. Diese Beanspruchungen
in Verbindung mit der verminderten Festigkeit durch Temperaturerhöhung können dazu
führen, dass sich der Flicken bereits nach kurzer Zeit wieder ablöst. Dies ist möglich,
da nichtreaktive Schmelzklebstoffe ihre Klebewirkung und Festigkeit reversibel über
den Abkühlvorgang erreichen und bei einem erneuten Erwärmen aufschmelzen.
[0006] Weiterhin sind reaktive Schmelzklebstoffe, auch abgekürzt mit RHM (=reactive hot
melt), bekannt. Dies sind lösungsmittelfreie und bei Raumtemperatur nahezu feste Stoffe.
Sie bestehen meist aus Isocyanatterminierten Polyurethan-Prepolymeren, die durch Umsetzung
geeigneter Polyole mit einem Überschuss an Diisocyanaten hergestellt werden.
[0007] Zum Verkleben zweier Flächen wird der reaktive Schmelzklebstoff in heißem Zustand
auf die Klebeflächen aufgetragen. Er baut unmittelbar nach seiner Applikation durch
Abkühlen eine hohe Anfangshaftfestigkeit auf. Seine Endeigenschaften, insbesondere
seine Wärmestandfestigkeit und seine Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, erhält
der Klebstoff durch die allmählich ablaufende chemische Reaktion, insbesondere die
chemische Reaktion der Isocyanatgruppen mit Luftfeuchtigkeit, welche zu einer Aushärtung
führt. Reaktive Schmelzklebstoffe kombinieren die Vorteile von schnell abbindenden
nichtreaktiven Schmelzklebstoffen mit denen von chemisch vernetzenden Klebstoffen,
beispielsweise Zweikomponentenklebstoffe. Sie härten schnell aus und stellen durch
die chemische Vernetzung über die Klebeflächen eine irreversible Klebeverbindung her,
die durch erneutes Aufheizen nicht mehr gelöst werden kann.
[0008] Die Einsatzgebiete von reaktiven Schmelzklebstoffen sind vielfältig, jedoch hauptsächlich
in der Industrie zu finden. Typische Anwendungen finden sich beispielweise im Automobilbau,
in der Möbelindustrie, sowie in der Verpackungsmittelindustrie.
[0009] Im Automobilbau werden reaktive Schmelzklebstoffe beispielsweise eingesetzt, um bestimmte
Bauteile zu verkleben. So werden auch Innenverkleidungen zum Kaschieren von Trägern
mit Textilien verklebt.
[0010] Nachteilig an der Verwendung von reaktiven Schmelzklebstoffen ist, dass nach dem
Auftragen des Schmelzklebstoffs auf das zu verklebende Material, die Verklebung relativ
zeitnah erfolgen muss, da der Schmelzklebstoff sonst mit der Umgebungsfeuchte reagiert
und somit unbrauchbar wird. Die maximale Zeitspanne zwischen dem Auftragen und der
Verklebung beträgt in der Praxis nur einige Stunden. Zusätzlich sind zur Verarbeitung
der reaktiven Schmelzklebstoffe kostenintensive Spezialgeräte notwendig, mit denen
der Schmelzklebstoff erhitzt werden kann.
[0011] Bisherige Ansätze zur sicheren und dauerhaften Reparatur von Textilien durch mit
nichtreaktiven Schmelzklebstoffen beschichtete Textilflicken, sowie zur einfachen
Verarbeitung von reaktiven Schmelzklebstoffen sind nicht bekannt.
[0012] Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Möglichkeit zu finden, mit der beschichtete
Textilflicken zur Reparatur von Textilien, insbesondere von Kleidungsstücken, dauerhaft
auf den Textilien kleben bleiben und nicht durch alltägliche Verwendungen wie Waschen
und Bügeln gelöst werden.
Darstellung der Erfindung
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
[0014] Der Erfinder hat erkannt, dass es möglich ist, Textilflicken zur Reparatur von Textilien,
insbesondere von Kleidungstücken, mit reaktiven Schmelzklebstoffen zu beschichten.
Damit kann eine dauerhafte und irreversible Verklebung von Textilien erreicht werden,
die temperatur- und waschbeständig ist.
[0015] Durch die Verwendung eines reaktiven Schmelzklebstoffes lassen sich deutlich bessere
Verklebungsergebnisse erzielen als bei der Verwendung von herkömmlichen nichtreaktiven
Thermoplasten.
[0016] Reaktive Schmelzklebstoffe eignen sich besonders gut für die Verklebung und Reparatur
von Textilien, da ihre Klebeverbindung nicht nur durch aushärten zustande kommt, sondern
vor allem durch die chemische Vernetzung der zu verklebenden Textilien. Trotzdem weist
die Verklebung einen weichen, beziehungsweise elastischen, Charakter auf, was für
die Reparatur und die anschliessende Benutzung von Kleidungsstücken positiv ist.
[0017] Zusätzlich besitzen reaktive Schmelzklebstoffe ein sehr breites Haftungsspektrums.
So lassen sich Textilien auf Naturfaserbasis, wie zum Beispiel Baumwolle oder Wolle,
genauso gut verkleben wie synthetische Fasern, zum Beispiel auf der Basis von Polyamiden
oder Polyester. Der Vorteil des breiten Haftungsspektrums ermöglicht eine nahezu universelle
Anwendung des Textilflickens zur Reparatur von Kleidungsstücken.
[0018] Bezüglich der Ausführung der Beschichtung des Textilflickens mit dem reaktiven Schmelzklebstoff
gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Schmelzklebstoff kann sowohl auf einer als auch
auf zwei Seite des Flickens - je nach Art der Anwendung - flächig als Film oder punktförmig
beziehungsweise unterbrochen aufgetragen werden.
[0019] Nach dem Auftragen des Schmelzklebstoffs auf den Textilflicken bindet der reaktive
Schmelzklebstoff physikalisch ab und ist blockfrei, das heißt, wenn ein derartig beschichtetes
Textil unmittelbar nach Applikation des Schmelzklebstoffes und Abkühlung auf Raumtemperatur
aufgerollt wird, verkleben die einzelnen Schichten der Rolle - auch ohne Verwendung
eines Trennpapiers - nicht miteinander. Dies ist beispielsweise für die Lagerung der
Textilflicken vorteilhaft.
[0020] Derartige Textilflicken können entweder vor dem Auftragen des Schmelzklebstoffes
oder danach ausgestanzt oder auch ausgeschnitten werden. Allerdings ist es sinnvoll,
den Textilflicken zeitnah nach dem Ausstanzen oder Ausschneiden und dem Auftragen
des Schmelzklebstoffes in einer feuchtigkeitsundurchlässigen Umhüllung zu schützen.
Feuchtigkeitsundurchlässig bezieht sich hierbei darauf, dass die Umhüllung sowohl
gegen flüssiges Wasser als auch gegen Wasserdampf dicht sein soll. So kann der Klebstoff
nicht mit der Umgebungsfeuchte reagieren und kann eine begrenzte Zeit - in der Regel
ein bis drei Monate - aufbewahrt werden.
[0021] Die Umhüllung kann dann vom Endverbraucher bei Bedarf wieder geöffnet und der Flicken
entnommen werden. Die Verarbeitung eines derartigen Textilflickens erfolgt analog
zur Verarbeitung der bisher bekannten Textilflicken mit Thermoplastbeschichtung. Die
selbstklebenden Textilflicken werden also mit der beschichteten Seite auf das zu reparierenden
Kleidungsstück gelegt und mit einem Bügeleisen oder einem ähnlichen Gerät erhitzt
und somit verklebt. Nach der endgültigen Aushärtung mit der Umgebungsfeuchte sind
die Textilien dauerhaft miteinander verbunden und das Textil oder Kleidungsstück kann
wie unbehandelte Stücke verwendet werden.
[0022] Entsprechend diesem Grundgedanken schlägt der Erfinder vor, einen Textilflicken zur
Reparatur von Textilien, aufweisend eine Beschichtung auf mindestens einer Seite des
Textilflickens zur Verklebung mit einem Textil, dahingehend zu verbessern, dass die
mindestens einseitige Beschichtung ein reaktiver Schmelzklebstoff ist.
[0023] Soll mit einem erfindungsgemäßen Textilflicken beispielsweise ein Riss in einem Kleidungsstück
repariert werden, ist es sinnvoll, die Beschichtung mit dem Schmelzklebstoff nur einseitig
auf dem Textilflicken auszuführen. Allerdings kann die Beschichtung selbstverständlich
auch beidseitig auf einem Textilflicken aufgebracht werden, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
[0024] Die Beschichtung kann hierbei sehr vielfältig ausgestaltet sein, beispielsweise vollflächig
oder unterbrochen in Form von Punkten, Schlangenlinien, Schachbrettmuster einem Gitter
oder ähnlichen Strukturen. Zum Auftragen sind besonders Walzen gut geeignet. Für eine
punktförmige Beschichtung eignet sich zum Beispiel eine Gravurwalze. Eine punktförmige
Beschichtung ist vor allem in Hinsicht auf einen mögliche Materialersparnis sinnvoll.
Es wird dabei weniger Schmelzklebstoff als bei einer vollflächigen Beschichtung verbraucht,
weiterhin ergibt sich durch die unterbrochene, insbesondere punktförmige, Beschichtung
zusätzlich auch ein "weicherer Griff" im Bereich der Verklebung, so dass diese weniger
auffällt.
[0025] Für die Beschichtung des Flickens und seine eigentliche Herstellung gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Zum einen kann der Flicken als Bahnenware beispielsweise vorbeschichtet
und anschließend ausgestanzt oder ausgeschnitten werden. Zum anderen ist auch ein
Beschichten von vorgefertigten Textilflicken möglich. Vorteilhaft für beide Varianten
ist die Applikation mit Hilfe von Walzen.
[0026] Vorteilhafterweise wird der erfindungsgemäß beschichtete Textilflicken bis zu seiner
Verwendung in einer Umhüllung aufbewahrt, die weder für flüssiges Wasser noch Wasserdampf
durchlässig ist. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Metallfolie, insbesondere eine
Aluminiumfolie, vorzugsweise eine beschichtete Aluminiumfolie, welche zum Beispiel
mit Polyurethan beschichtet ist. Metall, insbesondere Aluminium, eignet sich besonders
gut, da es zum einen wasserundurchlässig ist und zum anderen bei der Herstellung zum
Verschließen einfach verschweißt werden kann. Alternativ kann die Umhüllung auch eine
transparente Folie sein. Die Verwendung einer transparenten Folie ist jedoch insoweit
weniger bevorzugt, als dass diese den feuchtigkeitreaktiven Schmelzklebstoff weniger
gut vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Licht, welches den Schmelzklebstoff spröde
werden lassen könnte, oder vor Luftfeuchtigkeit, welche zu Lagerstabilitätsproblemen
führen könnte, schützen kann.
[0027] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Umhüllung eine Aufreissvorrichtung zum
einfachen Öffnen aufweist, um ein leichtes Entfernen der Umhüllung zu ermöglichen
und somit eine einfache Handhabung zu gewährleisten. Die Aufreissvorrichtung kann
dabei zum Beispiel in Form eines integrierten Aufreissbandes oder einer Einkerbung
an der Umverpackung ausgeführt werden, wie sie zum Teil auch bei Verpackungen von
Lebensmitteln verwendet werden.
[0028] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung den Textilflicken in verschiedenen Formen,
Größen und/oder Farben zu gestalten, um noch weiter auf die Ansprüche und Bedürfnisse
der privaten Endverbraucher eingehen zu können.
[0029] Der reaktive Schmelzklebstoff weist vorzugsweise mindestens ein Isocyanat-terminiertes
Polyurethan-Prepolymer, welches durch Umsetzung geeigneter Polyole mit einem Überschuss
an Diisocyanaten hergestellt wird, auf. Als Polyole kommen insbesondere Polyesterpolyole
in Frage. Besonders bevorzugt sind bei Raumtemperatur feste Polyesterpolyole. Der
reaktive Schmelzklebstoff weist vorzugsweise einen Schmelzpunkt zwischen 80 und 100
°C auf. Besonderes vorteilhaft weist der Klebstoff nach Aushärtung ein elastisches
Verhalten, insbesondere eine Bruchdehnung gemessen nach DIN EN 53504 bei Raumtemperatur
(Zuggeschwindigkeit von 200 mm/min) von mehr als 50%, insbesondere von mehr als 100%,
vorzugsweise zwischen 200% und 800% auf.
[0030] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Textilflickens zur Reparatur von Textilien, wobei vor oder nach einem Ausstanzen oder
Ausschneiden des Textilflickens ein erhitzter flüssiger reaktiver Schmelzklebstoff
auf mindestens eine Seite des Textilflickens aufgebracht wird.
[0031] Außerdem betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines reaktiven Schmelzklebstoffes,
aufgebracht auf einen Textilflicken zur Reparatur von Textilien, insbesondere von
Kleidungsstücken.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles mit
Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei darauf hingewiesen wird, dass nur die für
das unmittelbare Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt sind. Gleiche
Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Weiterhin handelt es sich bei den hier gezeigten Figuren um rein schematische Darstellungen.
[0033] Es zeigen im Einzelnen:
- FIG. 1:
- Textilflicken mit flächiger Beschichtung;
- FIG. 2:
- Textilflicken mit punktförmiger Beschichtung;
- FIG. 3:
- Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0034] Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Varianten bei der Beschichtung eines
Textilflickens 1 mit einem reaktiven Schmelzklebstoff. Dies ist entweder eine flächige
Beschichtung 2 - siehe
Figur 1 - oder eine punktförmige Beschichtung 3 - siehe
Figur 2. Beide Beschichtungen 2 und 3 können zum Beispiel mit Hilfe einer Walze auf den Textilflicken
1 aufgebracht werden, wobei bei der punktförmigen Beschichtung 3 weniger Material
verbraucht wird als bei der flächigen Beschichtung 2.
[0035] In den Figuren 1 und 2 ist auch zu erkennen, dass der Textilflicken 1 jeweils eine
andere Form aufweist. Durch die unterschiedliche Form können unterschiedliche Motive
verwendet werden, was beispielsweise bei Kindern als Endverbraucher bevorzugt wird.
Zusätzlich kann die Größe des Textilflickens 1 an die Größe der Beschädigung des zu
reparierenden Kleidungsstückes angepasst werden.
[0036] Die
Figur 3 zeigt ein schematisches Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verwendung
eines mit reaktivem Schmelzklebstoff beschichteten Textilflickens 1. Zum Schutz vor
Umwelteinflüssen, vor allem vor Luftfeuchtigkeit, ist es sinnvoll, den Textilflicken
1 in einer wasserdichten Umverpackung 4, zum Beispiel aus einer beschichteten Aluminiumfolie,
von der Fertigung bis zu seinem Gebrauch zu lagern. Diese Umverpackung 4 sollte selbstverständlich
als erstes entfernt werden. Zum leichten Öffnen kann die Umverpackung 4 zum Beispiel
Aufreissband 5 aufweisen, an der diese aufgerissen werden kann. Als nächstes wird
der Textilflicken 1 mit der beschichteten Seite auf die Beschädigung 8 des zu reparierenden
Kleidungsstückes 6 aufgelegt - Schritt 101. Zum Herstellen der Klebeverbindung muss
der Schmelzklebstoff, zumindest bis die Schmelztemperatur erreicht ist, erhitzt werden.
Dies kann zum Beispiel mit einem handelsüblichen Bügeleisen 7 im Schritt 102 geschehen.
Nach dem Abkühlen des Klebstoffes besteht eine wasch- und reinigungsfeste Verbindung
zwischen dem Textilflicken 1 und dem Kleidungsstück 6, wobei diese aufgrund der chemischen
Verbindung des reaktiven Schmelzklebstoffs mit dem Kleidungsstück 6 weich und flexibel
ist.
[0037] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Textilflicken
- 2
- Flächige Beschichtung
- 3
- Punktförmige Beschichtung
- 4
- Umverpackung
- 5
- Aufreissband
- 6
- Kleidungsstück
- 7
- Bügeleisen
- 8
- Beschädigung
- 101
- Auflegen des Textilflickens
- 102
- Aufheizen des Textilflickens
1. Textilflicken (1) zur Reparatur von Textilien, aufweisend eine Beschichtung (2, 3)
auf mindestens einer Seite des Textilflickens (1) zur Verklebung mit einem Textil
(6),
dadurch gekennzeichnet,dass
die mindestens einseitige Beschichtung (2, 3) ein reaktiver Schmelzklebstoff ist.
2. Textilflicken (1) gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Beschichtung (2, 3) einseitig auf dem Textilflicken (1) vorliegt.
3. Textilflicken (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,dass
die mindestens einseitige Beschichtung (2) vollflächig vorliegt.
4. Textilflicken (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,dass
die mindestens einseitige Beschichtung (3) unterbrochen vorliegt.
5. Textilflicken (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Textilflicken (1) ausgestanzt oder ausgeschnitten ist.
6. Textilflicken (1) gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Beschichtung (2, 3) vor dem Austanzen oder Ausschneiden des Textilflickens (1)
aufgebracht ist.
7. Textilflicken (1) gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Beschichtung (2, 3) nach dem Austanzen oder Ausschneiden des Textilflickens (1)
aufgebracht ist.
8. Textilflicken (1) gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Textilflicken (1) in einer gegen flüssiges Wasser dichten, insbesondere gegen
Wasserdampf dichten, Umhüllung (4) vorliegt.
9. Textilflicken (1) gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Umhüllung (4) eine Metallfolie, insbesondere eine Aluminiumfolie, vorzugsweise
eine beschichtete Aluminiumfolie, vorzugsweise eine mit Polyurethan beschichtete Aluminiumfolie,
ist.
10. Textilflicken (1) gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Umhüllung (4) eine transparente Folie ist.
11. Textilflicken (1) gemäß einem der Patentansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Umhüllung (4) eine Aufreissvorrichtung zum einfachen Öffnen, vorzugsweise ein
integriertes Aufreissband (5) oder eine Einkerbung, aufweist.
12. Textilflicken (1) gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der reaktive Schmelzklebstoff mindestens ein Isocyanat-terminiertes Polyurethan-Prepolymer,
welches durch Umsetzung geeigneter Polyole mit einem Überschuss an Diisocyanaten hergestellt
wird, aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Textilflickens (1) zur Reparatur von Textilien (6),
wobei vor oder nach einem Ausstanzen oder Ausschneiden des Textilflickens (1) ein
erhitzter flüssiger reaktiver Schmelzklebstoff auf mindestens eine Seite des Textilflickens
(1) aufgebracht wird.
14. Verwendung eines reaktiven Schmelzklebstoffes, aufgebracht auf einen Textilflicken
(1) zur Reparatur von Textilien (6), insbesondere von Kleidungsstücken.