[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere einer
Rundbürste, mit einem Borstenteil und einem Träger, in den das Borstenteil ragt und
in dem es befestigt ist, wobei das Borstenteil über miteinander verdrillte Drahtabschnitte
befestigte Borsten aufweist.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste
sowie eine Bürste selbst.
[0003] Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf das Herstellungsverfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung einer Rundbürste sowie eine Rundbürste selbst.
[0004] Sogenannte gedrehte Rundbürsten besitzen einen Borstenteil, der einerseits aus den
Borsten und andererseits aus einem Draht besteht, bei dem Abschnitte miteinander verdrillt
sind. Zwischen den verdrillten Drahtabschnitten werden Borsten mittig geklemmt, die
dann abstehende Enden aufweisen.
[0005] Derartige Bürsten werden insbesondere als Miniaturbürsten eingesetzt, hierbei vor
allem als Interdentalbürsten und Mascarabürsten. Der Draht, dessen Abschnitte miteinander
verdrillt werden, weist dabei einen Durchmesser von unter 1 mm, bei Interdentalbürsten
von wenigen Zehntel Millimetern auf. Insbesondere bei Interdentalbürsten ist es wichtig,
dass der Borstenteil sicher im Träger verankert ist. Damit wird ausgeschlossen, dass
beim Verklemmen der Interdentalbürste zwischen nahe zueinander stehenden Zähnen sich
der Träger vom Borstenteil lösen kann.
[0006] Bisherige Miniaturbürsten werden so hergestellt, dass das Borstenteil, welches einen
Borstenabschnitt sowie ein trägerseitiges, borstenfreies Ende hat, mit diesem trägerseitigen
Ende in einem Loch des Trägers verklebt wird, bei der Herstellung des Trägers umspritzt
wird oder durch Verschmelzen oder Schweißen nach einer Induktiverwärmung des Trägers
formschlüssig in diesen eingebettet wird.
[0007] Darüber hinaus gibt es aber auch Ansätze, das trägerseitige Ende des Borstenteils
in ein Loch des Trägers einzuführen, über eine seitliche Öffnung im Träger das Borstenteil
zu deformieren und anschließend die inneren Hohlräume auszuspritzen oder zu verkleben,
um einen Formschluss zu erreichen.
[0008] Schließlich gibt es noch bei Interdentalzahnbürsten sogenannte Wechselbürsten, bei
denen der Träger einen Stiel oder Griff bildet, der mit einer verriegelbaren und entriegelbaren
Befestigungseinrichtung für das trägerseitige Ende des Borstenteils ausgestattet ist.
Hier wird beispielsweise das Borstenteil mit seinem trägerseitigen Ende in eine Öffnung
eingeführt und anschließend über einen schwenkbaren Hebel gleichzeitig um 90° abgeknickt
und geklemmt.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere
einer Rundbürste, zu schaffen, das einerseits kostengünstig ist und andererseits eine
sichere Fixierung des Bürstenteils im Träger sicherstellt.
[0010] Darüber hinaus soll eine kostengünstige Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste
angegeben werden sowie eine kostengünstige Bürste selbst.
[0011] Die oben genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch
folgende Schritte gelöst:
Vorsehen eines Ankerteils am trägerseitigen Ende des Borstenteils und, anschließend,
gemeinsames Einstoßen des Ankerteils und des trägerseitigen Endes des Borstenteils
in ein Loch im Träger unter Verformung der Lochwand durch das Ankerteil zur unlösbaren
Verankerung des Borstenteils im Träger.
[0012] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Draht im Träger mittels eines separaten
Ankerteils fixiert. Diese Fixierung erfolgt durch das Ankerteil selbst, welches ein
Übermaß gegenüber dem Loch aufweist und die Lochwand verformt. Das Ankerteil kann
dabei auch die Lochwand teilweise plastisch verformen, wie es bei der bevorzugten
Ausführungsform der Fall ist. Auch ein Einschneiden des Ankerteils in die Lochwand
ist als plastisches Verformen zu verstehen. Bei der Erfindung kommt es zu einer unlösbaren
Verankerung des Borstenteils im Träger, das heißt, die beiden Teile können nur gewaltsam
oder durch Zerstörung voneinander getrennt werden.
[0013] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird das Ankerteil ausschließlich durch das
Einstoßen im Träger verankert, es sind keine weiteren Verfahrensschritte zur zusätzlichen
Sicherung des Borstenteils im Träger nachgeschaltet.
[0014] Zur Befestigung des Ankerteils am Draht wird zumindest ein Drahtabschnitt, vorzugsweise
aber beide miteinander verdrillte Drahtabschnitte, am trägerseitigen Ende gebogen.
Im gebogenen Ende wird dann das Ankerteil aufgenommen.
[0015] Optional kann es dabei bevorzugt sein, dass beim Einstoßen das Ankerteil das Borstenteil
mitnimmt und es im Träger klemmt. Durch das umgebogene Ende ist in Auszugsrichtung
eine zusätzliche formschlüssige Sicherung erreicht.
[0016] Das trägerseitige Ende des Borstenteils kann U-förmig oder zur Bildung einer geschlossenen
oder fast geschlossenen Schlaufe gebogen sein.
[0017] Als Ankerteil wird beispielsweise ein Ankerplättchen, insbesondere ein flaches Ankerplättchen
verwendet, welches sich quer zur Stoßrichtung erstreckt.
[0018] Alternativ hierzu kann das Ankerteil bogenförmig verlaufen und abstehende Füße haben.
Somit wäre es möglich, das Ankerteil als Stanzteil auszuführen oder als gebogenen
Haltedraht. Auch hier können Widerhaken oder dergleichen vorgesehen sein.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Ankerteil als Schlinge ausgeführt
ist, die durch einen gebogenen Draht gebildet wird.
[0020] Insbesondere wird das Ankerteil, wenn es abstehende Füße oder abstehende Enden hat,
mit diesen voraus in das Loch gedrückt.
[0021] Wie bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise zum Herstellen
einer Miniaturbürste, insbesondere in Form einer Mascara- oder Interdentalbürste eingesetzt.
Solche Bürsten haben einen maximalen Durchmesser im Bürstenabschnitt von weniger als
10 mm.
[0022] Die Drahtabschnitte werden, damit möglichst keine freien, scharfen Enden abstehen,
aus zwei ineinander übergehenden Drahthälften gebildet. Die freien Enden des Drahtes
liegen nach der Befestigung vollständig innerhalb des Trägers, stehen also nicht aus
diesem heraus. Es ist in diesem Bereich auch keine Nachbearbeitung, zum Beispiel durch
Zuschnitt des aus dem Träger herausstehenden Endes notwendig, denn, wie bereits erwähnt,
sollen die beiden freien Enden der Drahtabschnitte komplett im Träger liegen.
[0023] Bevorzugt ist der Träger gleich das Griffteil selbst. Als Alternative hierzu könnte
der Träger auch in einem Griffteil lösbar und damit austauschbar temporär arretierbar
sein.
[0024] Der Träger sollte stirnseitig ein Loch aufweisen, in dem das Borstenteil befestigt
wird.
[0025] Dabei wird bevorzugt nur ein einziges Borstenteil im Träger befestigt, sodass die
Bürste sehr filigran ausgeführt ist.
[0026] Das Ankerteil kann in die seitliche Lochwand oder in den Lochboden eingedrückt werden.
Insbesondere bei der Ausführungsform mit einer Schlinge als Ankerteil wird dieses
in den Lochboden eingedrückt.
[0027] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass nicht nur radial abstehende
Borsten vorgesehen sind, sondern zusätzlich im Wesentlichen parallel zum trägerseitigen
Ende des verdrillten Drahtabschnitts verlaufende Borsten vorhanden sind. Diese Borsten
sind ebenfalls im Loch befestigt und ragen aus ihm heraus. Die Befestigung der Borsten
erfolgt vorzugsweise ebenfalls über das Ankerteil, insbesondere ist eine solche Befestigung
sehr einfach bei der Ausführungsform mit dem als Schlinge ausgebildeten Ankerteil.
Hier lassen sich Borsten in der Schlinge fassen, sodass ihre beiden Enden parallel
aus dem Loch heraus verlaufen.
[0028] Die zusätzlichen Borsten erstrecken sich zu den radial abstehenden Borsten, ohne
zwischen sie hineinzuragen. Durch die zusätzlichen Borsten lässt sich insbesondere
bei Interdentalbürsten eine neue Art von Reinigung erreichen, indem nämlich die radialen
Borsten zwischen den benachbarten Zähnen reinigen, wogegen die zusätzlichen Borsten
die einwärts verlaufende Vertiefung zwischen benachbarten Zähnen und dem Zahnfleisch
reinigen.
[0029] Die vorgenannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste,
insbesondere einer Rundbürste gelöst, die einen Träger und ein im Träger befestigtes
Borstenteil aufweist. Das Borstenteil hat über miteinander verdrillte Drahtabschnitte
fixierte Borsten und dient insbesondere zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens.
Mittels einer Halterung für den Träger und einer Zustelleinrichtung lassen sich Borstenteil
und Träger miteinander verbinden. Die Zustelleinrichtung sorgt für eine lineare Relativbewegung
zwischen Träger einerseits und Borstenteil sowie einem mit dem Borstenteil verbundenen
Ankerteil andererseits. Bei dieser Zustellbewegung wird das Borstenteil samt Ankerteil
in dem Träger unlösbar befestigt.
[0030] Obwohl natürlich auch der Träger relativ zu dem feststehenden Borstenteil bewegt
werden kann, ist es bei der bevorzugten Ausführungsform umgekehrt vorgesehen, indem
nämlich nur das Borstenteil samt Ankerteil bewegt wird und in den stehenden Träger
eindringt.
[0031] Die erfindungsgemäße Bürste, die insbesondere als Rundbürste ausgeführt ist, weist
einen Träger, ein im Träger aufgenommenes und befestigtes Borstenteil, das über miteinander
verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten besitzt, auf. Das Borstenteil ist über
ein an seinem trägerseitigen Ende angebrachtes Ankerteil in einem Loch des Trägers
unlösbar befestigt, wie zuvor bereits anhand des Verfahrens erläutert.
[0032] Die Lochwand wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform durch das Ankerteil plastisch
verformt, um dadurch im Träger verankert zu sein. Unter plastischem Verformen ist
in diesem Zusammenhang natürlich auch ein Einschneiden zu verstehen. Die erfindungsgemäße
Bürste kann optional auch die im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Eigenschaften
aufweisen, wie sie zuvor beschrieben und in den Unteransprüchen angegeben sind.
[0033] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen
zeigen:
- Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, durch die das erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen einer Bürste ausgeübt wird, sowie eine erfindungsgemäße Bürste kurz
vor ihrer Fertigstellung,
- Figur 2 eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Bürste, die bei der Ausführungsform
nach Figur 1 hergestellt wird,
- Figur 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bürste kurz vor ihrer Fertigstellung,
- Figur 4 die fertige Bürste gemäß Figur 3,
- Figur 5 und Figur 6 zwei verschiedene Ausführungsformen des Trägers,
- Figur 7 eine Draufsicht auf die Bürste von oben, die einen Träger nach Figur 6 aufweist,
- Figur 8 eine Längsschnittansicht durch die Bürste nach Figur 7 im Bereich des trägerseitigen
Loches,
- Figur 9 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Bürste, und
- Figur 10 eine Längsschnittansicht durch die Bürste nach Figur 9 im Bereich des trägerseitigen
Loches.
[0034] In Figur 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste 10 stilisiert dargestellt.
Die Bürste 10 ist als Rundbürste ausgeführt und umfasst einen Träger 12, der vorzugsweise
als langgestreckter Körper ausgeführt ist und gleichzeitig das Griffteil bildet.
[0035] Stirnseitig besitzt der Träger 12 ein Loch 14, in dem ein sogenanntes Borstenteil
16 befestigt ist.
[0036] Das Borstenteil 16 ist ein sogenanntes gedrehtes Borstenteil mit einem Draht 18,
dessen zwei Hälften miteinander verdrillt werden. Zwischen den verdrillten Drahtabschnitten
werden Borsten 20 geklemmt. Das Borstenteil 16 umfasst somit einen mit den Borsten
20 versehenen Abschnitt 22 sowie einen borstenfreien, trägerseitigen Abschnitt 24.
[0037] Der borstenseitige Abschnitt 24 ist an seinem trägerseitigen Ende gebogen, vorzugsweise
zu einem U oder zu einer geschlossenen Schlaufe. Das gebogene trägerseitige Ende trägt
das Bezugszeichen 26.
[0038] In dem trägerseitigen, gebogenen Ende 26 wird ein Ankerteil 28, hier ein sogenanntes
Ankerplättchen, aufgenommen.
[0039] Mit diesem Ankerplättchen 28, dessen Breite größer als der Durchmesser des Lochs
14 ist, wird das Borstenteil 16 mit dem Träger 12 verbunden.
[0040] Diese Arretierung des Borstenteils 16 am Träger 12 erfolgt durch eine Relativbewegung
zwischen den beiden Einheiten, nämlich dem Träger 12 einerseits und dem Borstenteil
16 samt Ankerteil 28 andererseits.
[0041] Beim hier dargestellten Beispiel werden das Borstenteil 16 samt Ankerteil 28 in das
Loch 14 hineingestoßen. Zu diesem Zweck besitzt die Vorrichtung einen linear verfahrbaren
Werkzeugkopf als Zustelleinrichtung 30, die Ankerteil 28 und Borstenteil 16 hält und
das Ankerteil 28 und damit auch das Borstenteil 16 in das Loch 14 stößt.
[0042] Bei dieser linearen Zustellbewegung drückt sich das Ankerteil 28 in die Lochwand
32, um diese plastisch zu verformen, insbesondere um sich in diese einzuschneiden.
[0043] Das Loch 14 ist in der dargestellten Ausführungsform übertrieben groß gezeichnet.
[0044] Die Vorschubbewegung ist so lang, dass das freie, spitze Ende des Borstenteils 16
nicht mehr aus dem Loch 14 heraussteht und, vorzugsweise, die Borsten 20 nicht in
das Loch 14 hineinragen.
[0045] Eine Nachbearbeitung des Borstenteils 16, vor allem des trägerseitigen Endes 26,
ist nicht erforderlich.
[0046] Darüber hinaus ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform eine zusätzliche Sicherung
des Borstenteils 16 im Träger 12, zum Beispiel durch ein Umspritzen, Verkleben oder
Erwärmen des Trägers 12 überflüssig.
[0047] Zur Halterung des Trägers 12 besitzt die Vorrichtung eine lösbare Halterung 34.
[0048] Die Vorrichtung ist insbesondere eine vollautomatisch arbeitende Vorrichtung, z.B.
ein Bearbeitungszentrum, in dem die Zustelleinrichtung 30 mit einer Zuführeinrichtung
für die Borstenteile 16 einerseits und die Ankerteile 28 andererseits ausgestattet
ist. Kurz vor der Stoßbewegung werden Borstenteil 16 und Ankerteil 28 zugeführt und
zueinander positioniert, um dann gemeinsam in den Träger 12 hineingestoßen zu werden.
[0049] Die Vorrichtung sollte auch mehrere Stationen aufweisen, beispielsweise indem zahlreiche
Träger an einer Seite eines Drehtisches parallel zueinander aufgenommen werden. Dann
können nämlich zahlreiche Träger in einer Station in die entsprechenden Halterungen
34 eingesetzt, nach dem Drehen in die nächste Station mit den Borstenteilen 16 versehen
werden, um dann schließlich in einer dritten Station aus der Vorrichtung ausgeworfen
zu werden.
[0050] In Figur 2 ist die fertige Bürste zu erkennen, wobei auch hier das Loch 14 zu Übersichtszwecken
übergroß dargestellt ist. Gut zu erkennen ist jedoch, dass sich das Ankerteil 28 in
die Lochwand 32 hineindrückt, zu der auch ein Lochboden 34 zählt.
[0051] Die dargestellte Rundbürste ist eine sogenannte Miniaturbürste, insbesondere eine
Mascara- oder Interdentalbürste, bei der der verwendete Draht einen Durchmesser von
wenigen Zehntel Millimetern besitzt.
[0052] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 3 und 4 ist lediglich ein anderes Ankerteil
28 vorgesehen, sodass bezüglich Herstellungsverfahren, Vorrichtung und Bürste selbst
auf die erste Ausführungsform verwiesen werden kann und bereits eingeführte Bezugszeichen
für gleiche oder funktionsgleiche Teile verwendet werden.
[0053] Bei dieser Ausführungsform wird ein Ankerteil 28 verwendet, das bogenförmig verläuft
und seitlich sich überkreuzende, abstehende Füße 36 besitzt.
[0054] Natürlich müssen sich die Füße 36 nicht kreuzen, sie könnten auch U- oder V-förmig,
das heißt parallel oder nach außen verlaufen. Die Füße 36 können auch mit Widerhaken
versehen sein.
[0055] In der dargestellten Ausführungsform nach Figuren 3 und 4 wird das Ankerteil 28 durch
einen zur Schlinge gebogenen Draht gebildet.
[0056] Anstatt der Verwendung eines gebogenen Drahtes kann natürlich auch ein Stanzteil
oder dergleichen verwendet werden.
[0057] Über die Vorrichtung werden das Ankerteil 28 und das mit ihm in Zustellrichtung formschlüssig
verbundene Borstenteil 16 in das Loch 14 des Trägers 12 hineingestoßen und darin verankert.
Das Ankerteil 28 nimmt, da es im gebogenen trägerseitigen Ende 26 aufgenommen ist,
beim Zustellen das Borstenteil 16 mit.
[0058] Die abstehenden Füße 36 drücken oder schneiden sich in die Lochwand 32, hier zum
Beispiel in den Lochboden 38, ein (siehe Figur 4), um darin bleibend verankert zu
werden.
[0059] Auch bei dieser Ausführungsform ragt das spitze, freie Ende des Abschnitts 24 nicht
aus dem Loch 14 heraus. Ferner wird auch hier keine zusätzliche Sicherung des Borstenteils
16 am Träger 12 vorgesehen.
[0060] Bei den gezeigten Ausführungsformen der Miniatur-Rundbürste ist nur ein einziges
Borstenteil 16 am Träger 12 befestigt, und zwar über die Stirnseite.
[0061] Der Träger 12 bildet gleichzeitig das Griffteil. Ein Lösen von Borstenteil 16 und
Träger 12 erfolgt durch Zerstören. Bei der Einheit von Träger 12 und Borstenteil 16
handelt es sich folglich um ein Einweg-Teil.
[0062] Die Ausführungsformen nach den Figuren 5 und 6 zeigen den Träger 12, der unterschiedliche
Formen aufweist, nämlich einerseits (Figur 5) ein kreiszylindrisches Ende mit einem
kreiszylindrischen Loch 14 und andererseits (Figur 6) ein im Querschnitt ovales Ende
mit einem länglichen, hier insbesondere einem ovalen Loch 14. Mit dem Bezugszeichen
32 ist die Lochwand bezeichnet, zu der auch jeweils der Lochboden 38 zu zählen ist.
Auch hier schneidet sich das Trägerteil 28 entweder in den zylindrischen Abschnitt
der Lochwand 32 und/oder in den Lochboden 38 ein.
[0063] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Bürste mit einem Träger nach Figur 6. Man erkennt
an diesen Ausführungsformen, dass durch die längliche Form des Loches 14 genügend
Platz für die Unterbringung des U-förmig gebogenen Borstenteils 16 ist. Bei dieser
Ausführungsform ist das Borstenteil auf der gesamten Längserstreckung mit Borsten
20 versehen, sodass auch im Loch 14 Borsten 20 liegen. In Figur 8 ist ferner zu erkennen,
dass das Ankerteil 28 sich in den Lochboden 38 hineinschneidet.
[0064] Die Ausführungsform nach den Figuren 9 und 10 zeigt eine besondere und neuartige
Ausgestaltung, da zu den radial verlaufenden Borsten 20 auch noch axial zum trägerseitigen
Ende des verdrillten Drahtabschnitts parallel verlaufende zusätzliche Borsten 40 vorgesehen
sind. Diese Borsten 40 werden zusammen mit den Borsten 20 gestanzt und können natürlich
nachbearbeitet werden (geschnitten, verrundet). Auch vorbearbeitete Borsten mit vorverrundeten,
zugespitzten oder geschlitzten Enden etc. sind natürlich verarbeitbar. Die Borsten
40 werden zusammen mit dem verdrillten Draht um 180° umgebogen und über das Trägerteil
28 (im Beispiel die Schlinge) gefasst und im Loch 14 gehalten.
[0065] Alternativ können die zusätzlichen Borsten 40 natürlich auch über ein Ankerplättchen
im Loch befestigt werden, indem sie um das Ankerplättchen herumgebogen sind.
[0066] Die zusätzlichen Borsten 40 erstrecken sich vorzugsweise nicht ganz bis zu den radial
verlaufenden Borsten 20 und sind sozusagen endseitig von diesen beabstandet. Die zusätzlichen
Borsten 40 dienen dazu, den Übergang zwischen der Zahnoberfläche und dem Zahnfleisch
zu reinigen.
[0067] Alternativ zu den gezeigten Rundbürsten könnten natürlich auch Bürsten hergestellt
werden, die nicht kreiszylindrisch sind, sondern konische Bürstenformen ergeben oder
spiralförmig oder auch Bürsten, bei denen der Draht nicht den Mittelpunkt des Bürstenquerschnitts
bildet. Es müssen auch nicht gleichmäßig am Umfang verteilte Borsten 20 vorgesehen
sein, hier ließen sich auch Borsten zu einer Spirale oder dergleichen zusammenfassen.
1. Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, mit einem Borstenteil
(16) und einem Träger (12), in den das Borstenteil (16) ragt und in dem es befestigt
ist, wobei das Borstenteil (16) über miteinander verdrillte Drahtabschnitte befestigte
Borsten (20) aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Vorsehen eines Ankerteils (28) am trägerseitigen Ende (26) des Borstenteils (16) und,
anschließend, gemeinsames Einstoßen des Ankerteils (28) und des trägerseitigen Endes
(26) des Borstenteils (16) in ein Loch (14) im Träger (12) unter Verformung der Lochwand
(32) durch das Ankerteil (28) zur unlösbaren Verankerung des Borstenteils (16) im Träger (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Drahtabschnitt, vorzugsweise beide miteinander verdrillte Drahtabschnitte,
am trägerseitigen Ende (26) gebogen wird, um das Ankerteil (28) im gebogenen, trägerseitigen
Ende (26) aufzunehmen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das trägerseitige Ende (26) U-förmig oder zu einer geschlossenen Schlaufe gebogen
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ankerteil (28) ein Ankerplättchen verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) bogenförmig verläuft und abstehende Füße (36) hat.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) als Schlinge ausgeführt ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste eine Miniaturbürste, insbesondere in Form einer Mascara- oder Interdentalbürste
ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtabschnitte zwei ineinander übergehende Drahthälften sind.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) ein Griffteil der Bürste ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) ein stirnseitiges Loch (14) aufweist, in dem das Borstenteil (16)
befestigt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein einziges Borstenteil (16) in dem Träger (12) befestigt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) in den Lochboden eingedrückt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Borsten vorgesehen sind, die im wesentlichen parallel zum trägerseitigen
Ende des verdrillten Drahtabschnitts aus dem Loch (14) herausragen und in ihm befestigt
sind, vorzugsweises über das Ankerteil (28).
14. Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, die einen
Träger (12) und ein im Träger (12) befestigtes Borstenteil (16) aufweist, wobei das
Borstenteil (16) über miteinander verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten (20)
hat, insbesondere Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens, mit einer
Halterung (34) für den Träger (12) und einer Zustelleinrichtung (30), über die eine
Relativbewegung zwischen Träger (12) einerseits und Borstenteil (16) samt einem mit
dem Borstenteil (16) verbundenen Ankerteil (28) andererseits erzeugt wird, um das
Borstenteil (16) über das Ankerteil (28) im Träger (12) unlösbar zu befestigen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustelleinrichtung (30) dem Borstenteil (16) zugeordnet ist und dieses samt Ankerteil
(18) hält und in den Träger (12) stößt.
16. Bürste, insbesondere Rundbürste, mit einem Träger (12) und einem im Träger (12) aufgenommenen
und befestigten Borstenteil (16), das über miteinander verdrillte Drahtabschnitte
fixierte Borsten (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Borstenteil (16) über ein an seinem trägerseitigen Ende (26) angebrachtes Ankerteil
(28) in einem Loch (14) des Trägerteils unlösbar befestigt ist.
17. Bürste nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochwand (32) durch das Ankerteil (28) plastisch verformt ist, um dadurch das Ankerteil (28) im Träger (12) zu verankern.
18. Bürste nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Borsten im wesentlichen parallel zum trägerseitigen Ende des verdrillten
Drahtabschnitts aus dem Loch (14) herausragen und in ihm befestigt sind.