(19)
(11) EP 2 298 123 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.2011  Patentblatt  2011/12

(21) Anmeldenummer: 09011081.8

(22) Anmeldetag:  28.08.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A46B 3/18(2006.01)
A46B 9/02(2006.01)
A46D 3/08(2006.01)
A46B 3/16(2006.01)
A46D 3/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: G.B. BOUCHERIE, N.V.
8870 Izegem (BE)

(72) Erfinder:
  • Boucherie, Bart Gérard
    8870 Izegem (BE)

(74) Vertreter: Prinz & Partner 
Patentanwälte Rundfunkplatz 2
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) Verfahren zum Herstellen einer Bürste, Vorrichtung hierfür sowie Bürste mit Ankerteil für verdrillte Drahtabschnitte


(57) Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bürste, bei dem ein Borstenteil (16) über miteinander verdrillte Drahtabschnitte befestigte Borsten (20) aufweist, sieht vor, durch ein Ankerteil (28) das Borstenteil (16) in einem Träger (12) unlösbar zu fixieren.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, mit einem Borstenteil und einem Träger, in den das Borstenteil ragt und in dem es befestigt ist, wobei das Borstenteil über miteinander verdrillte Drahtabschnitte befestigte Borsten aufweist.

[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste sowie eine Bürste selbst.

[0003] Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf das Herstellungsverfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Rundbürste sowie eine Rundbürste selbst.

[0004] Sogenannte gedrehte Rundbürsten besitzen einen Borstenteil, der einerseits aus den Borsten und andererseits aus einem Draht besteht, bei dem Abschnitte miteinander verdrillt sind. Zwischen den verdrillten Drahtabschnitten werden Borsten mittig geklemmt, die dann abstehende Enden aufweisen.

[0005] Derartige Bürsten werden insbesondere als Miniaturbürsten eingesetzt, hierbei vor allem als Interdentalbürsten und Mascarabürsten. Der Draht, dessen Abschnitte miteinander verdrillt werden, weist dabei einen Durchmesser von unter 1 mm, bei Interdentalbürsten von wenigen Zehntel Millimetern auf. Insbesondere bei Interdentalbürsten ist es wichtig, dass der Borstenteil sicher im Träger verankert ist. Damit wird ausgeschlossen, dass beim Verklemmen der Interdentalbürste zwischen nahe zueinander stehenden Zähnen sich der Träger vom Borstenteil lösen kann.

[0006] Bisherige Miniaturbürsten werden so hergestellt, dass das Borstenteil, welches einen Borstenabschnitt sowie ein trägerseitiges, borstenfreies Ende hat, mit diesem trägerseitigen Ende in einem Loch des Trägers verklebt wird, bei der Herstellung des Trägers umspritzt wird oder durch Verschmelzen oder Schweißen nach einer Induktiverwärmung des Trägers formschlüssig in diesen eingebettet wird.

[0007] Darüber hinaus gibt es aber auch Ansätze, das trägerseitige Ende des Borstenteils in ein Loch des Trägers einzuführen, über eine seitliche Öffnung im Träger das Borstenteil zu deformieren und anschließend die inneren Hohlräume auszuspritzen oder zu verkleben, um einen Formschluss zu erreichen.

[0008] Schließlich gibt es noch bei Interdentalzahnbürsten sogenannte Wechselbürsten, bei denen der Träger einen Stiel oder Griff bildet, der mit einer verriegelbaren und entriegelbaren Befestigungseinrichtung für das trägerseitige Ende des Borstenteils ausgestattet ist. Hier wird beispielsweise das Borstenteil mit seinem trägerseitigen Ende in eine Öffnung eingeführt und anschließend über einen schwenkbaren Hebel gleichzeitig um 90° abgeknickt und geklemmt.

[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, zu schaffen, das einerseits kostengünstig ist und andererseits eine sichere Fixierung des Bürstenteils im Träger sicherstellt.

[0010] Darüber hinaus soll eine kostengünstige Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste angegeben werden sowie eine kostengünstige Bürste selbst.

[0011] Die oben genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch folgende Schritte gelöst:

Vorsehen eines Ankerteils am trägerseitigen Ende des Borstenteils und, anschließend,

gemeinsames Einstoßen des Ankerteils und des trägerseitigen Endes des Borstenteils in ein Loch im Träger unter Verformung der Lochwand durch das Ankerteil zur unlösbaren Verankerung des Borstenteils im Träger.



[0012] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Draht im Träger mittels eines separaten Ankerteils fixiert. Diese Fixierung erfolgt durch das Ankerteil selbst, welches ein Übermaß gegenüber dem Loch aufweist und die Lochwand verformt. Das Ankerteil kann dabei auch die Lochwand teilweise plastisch verformen, wie es bei der bevorzugten Ausführungsform der Fall ist. Auch ein Einschneiden des Ankerteils in die Lochwand ist als plastisches Verformen zu verstehen. Bei der Erfindung kommt es zu einer unlösbaren Verankerung des Borstenteils im Träger, das heißt, die beiden Teile können nur gewaltsam oder durch Zerstörung voneinander getrennt werden.

[0013] Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird das Ankerteil ausschließlich durch das Einstoßen im Träger verankert, es sind keine weiteren Verfahrensschritte zur zusätzlichen Sicherung des Borstenteils im Träger nachgeschaltet.

[0014] Zur Befestigung des Ankerteils am Draht wird zumindest ein Drahtabschnitt, vorzugsweise aber beide miteinander verdrillte Drahtabschnitte, am trägerseitigen Ende gebogen. Im gebogenen Ende wird dann das Ankerteil aufgenommen.

[0015] Optional kann es dabei bevorzugt sein, dass beim Einstoßen das Ankerteil das Borstenteil mitnimmt und es im Träger klemmt. Durch das umgebogene Ende ist in Auszugsrichtung eine zusätzliche formschlüssige Sicherung erreicht.

[0016] Das trägerseitige Ende des Borstenteils kann U-förmig oder zur Bildung einer geschlossenen oder fast geschlossenen Schlaufe gebogen sein.

[0017] Als Ankerteil wird beispielsweise ein Ankerplättchen, insbesondere ein flaches Ankerplättchen verwendet, welches sich quer zur Stoßrichtung erstreckt.

[0018] Alternativ hierzu kann das Ankerteil bogenförmig verlaufen und abstehende Füße haben. Somit wäre es möglich, das Ankerteil als Stanzteil auszuführen oder als gebogenen Haltedraht. Auch hier können Widerhaken oder dergleichen vorgesehen sein.

[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Ankerteil als Schlinge ausgeführt ist, die durch einen gebogenen Draht gebildet wird.

[0020] Insbesondere wird das Ankerteil, wenn es abstehende Füße oder abstehende Enden hat, mit diesen voraus in das Loch gedrückt.

[0021] Wie bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise zum Herstellen einer Miniaturbürste, insbesondere in Form einer Mascara- oder Interdentalbürste eingesetzt. Solche Bürsten haben einen maximalen Durchmesser im Bürstenabschnitt von weniger als 10 mm.

[0022] Die Drahtabschnitte werden, damit möglichst keine freien, scharfen Enden abstehen, aus zwei ineinander übergehenden Drahthälften gebildet. Die freien Enden des Drahtes liegen nach der Befestigung vollständig innerhalb des Trägers, stehen also nicht aus diesem heraus. Es ist in diesem Bereich auch keine Nachbearbeitung, zum Beispiel durch Zuschnitt des aus dem Träger herausstehenden Endes notwendig, denn, wie bereits erwähnt, sollen die beiden freien Enden der Drahtabschnitte komplett im Träger liegen.

[0023] Bevorzugt ist der Träger gleich das Griffteil selbst. Als Alternative hierzu könnte der Träger auch in einem Griffteil lösbar und damit austauschbar temporär arretierbar sein.

[0024] Der Träger sollte stirnseitig ein Loch aufweisen, in dem das Borstenteil befestigt wird.

[0025] Dabei wird bevorzugt nur ein einziges Borstenteil im Träger befestigt, sodass die Bürste sehr filigran ausgeführt ist.

[0026] Das Ankerteil kann in die seitliche Lochwand oder in den Lochboden eingedrückt werden. Insbesondere bei der Ausführungsform mit einer Schlinge als Ankerteil wird dieses in den Lochboden eingedrückt.

[0027] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass nicht nur radial abstehende Borsten vorgesehen sind, sondern zusätzlich im Wesentlichen parallel zum trägerseitigen Ende des verdrillten Drahtabschnitts verlaufende Borsten vorhanden sind. Diese Borsten sind ebenfalls im Loch befestigt und ragen aus ihm heraus. Die Befestigung der Borsten erfolgt vorzugsweise ebenfalls über das Ankerteil, insbesondere ist eine solche Befestigung sehr einfach bei der Ausführungsform mit dem als Schlinge ausgebildeten Ankerteil. Hier lassen sich Borsten in der Schlinge fassen, sodass ihre beiden Enden parallel aus dem Loch heraus verlaufen.

[0028] Die zusätzlichen Borsten erstrecken sich zu den radial abstehenden Borsten, ohne zwischen sie hineinzuragen. Durch die zusätzlichen Borsten lässt sich insbesondere bei Interdentalbürsten eine neue Art von Reinigung erreichen, indem nämlich die radialen Borsten zwischen den benachbarten Zähnen reinigen, wogegen die zusätzlichen Borsten die einwärts verlaufende Vertiefung zwischen benachbarten Zähnen und dem Zahnfleisch reinigen.

[0029] Die vorgenannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste gelöst, die einen Träger und ein im Träger befestigtes Borstenteil aufweist. Das Borstenteil hat über miteinander verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten und dient insbesondere zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens. Mittels einer Halterung für den Träger und einer Zustelleinrichtung lassen sich Borstenteil und Träger miteinander verbinden. Die Zustelleinrichtung sorgt für eine lineare Relativbewegung zwischen Träger einerseits und Borstenteil sowie einem mit dem Borstenteil verbundenen Ankerteil andererseits. Bei dieser Zustellbewegung wird das Borstenteil samt Ankerteil in dem Träger unlösbar befestigt.

[0030] Obwohl natürlich auch der Träger relativ zu dem feststehenden Borstenteil bewegt werden kann, ist es bei der bevorzugten Ausführungsform umgekehrt vorgesehen, indem nämlich nur das Borstenteil samt Ankerteil bewegt wird und in den stehenden Träger eindringt.

[0031] Die erfindungsgemäße Bürste, die insbesondere als Rundbürste ausgeführt ist, weist einen Träger, ein im Träger aufgenommenes und befestigtes Borstenteil, das über miteinander verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten besitzt, auf. Das Borstenteil ist über ein an seinem trägerseitigen Ende angebrachtes Ankerteil in einem Loch des Trägers unlösbar befestigt, wie zuvor bereits anhand des Verfahrens erläutert.

[0032] Die Lochwand wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform durch das Ankerteil plastisch verformt, um dadurch im Träger verankert zu sein. Unter plastischem Verformen ist in diesem Zusammenhang natürlich auch ein Einschneiden zu verstehen. Die erfindungsgemäße Bürste kann optional auch die im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Eigenschaften aufweisen, wie sie zuvor beschrieben und in den Unteransprüchen angegeben sind.

[0033] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
  • Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, durch die das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Bürste ausgeübt wird, sowie eine erfindungsgemäße Bürste kurz vor ihrer Fertigstellung,
  • Figur 2 eine Schnittansicht durch die erfindungsgemäße Bürste, die bei der Ausführungsform nach Figur 1 hergestellt wird,
  • Figur 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bürste kurz vor ihrer Fertigstellung,
  • Figur 4 die fertige Bürste gemäß Figur 3,
  • Figur 5 und Figur 6 zwei verschiedene Ausführungsformen des Trägers,
  • Figur 7 eine Draufsicht auf die Bürste von oben, die einen Träger nach Figur 6 aufweist,
  • Figur 8 eine Längsschnittansicht durch die Bürste nach Figur 7 im Bereich des trägerseitigen Loches,
  • Figur 9 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Bürste, und
  • Figur 10 eine Längsschnittansicht durch die Bürste nach Figur 9 im Bereich des trägerseitigen Loches.


[0034] In Figur 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste 10 stilisiert dargestellt. Die Bürste 10 ist als Rundbürste ausgeführt und umfasst einen Träger 12, der vorzugsweise als langgestreckter Körper ausgeführt ist und gleichzeitig das Griffteil bildet.

[0035] Stirnseitig besitzt der Träger 12 ein Loch 14, in dem ein sogenanntes Borstenteil 16 befestigt ist.

[0036] Das Borstenteil 16 ist ein sogenanntes gedrehtes Borstenteil mit einem Draht 18, dessen zwei Hälften miteinander verdrillt werden. Zwischen den verdrillten Drahtabschnitten werden Borsten 20 geklemmt. Das Borstenteil 16 umfasst somit einen mit den Borsten 20 versehenen Abschnitt 22 sowie einen borstenfreien, trägerseitigen Abschnitt 24.

[0037] Der borstenseitige Abschnitt 24 ist an seinem trägerseitigen Ende gebogen, vorzugsweise zu einem U oder zu einer geschlossenen Schlaufe. Das gebogene trägerseitige Ende trägt das Bezugszeichen 26.

[0038] In dem trägerseitigen, gebogenen Ende 26 wird ein Ankerteil 28, hier ein sogenanntes Ankerplättchen, aufgenommen.

[0039] Mit diesem Ankerplättchen 28, dessen Breite größer als der Durchmesser des Lochs 14 ist, wird das Borstenteil 16 mit dem Träger 12 verbunden.

[0040] Diese Arretierung des Borstenteils 16 am Träger 12 erfolgt durch eine Relativbewegung zwischen den beiden Einheiten, nämlich dem Träger 12 einerseits und dem Borstenteil 16 samt Ankerteil 28 andererseits.

[0041] Beim hier dargestellten Beispiel werden das Borstenteil 16 samt Ankerteil 28 in das Loch 14 hineingestoßen. Zu diesem Zweck besitzt die Vorrichtung einen linear verfahrbaren Werkzeugkopf als Zustelleinrichtung 30, die Ankerteil 28 und Borstenteil 16 hält und das Ankerteil 28 und damit auch das Borstenteil 16 in das Loch 14 stößt.

[0042] Bei dieser linearen Zustellbewegung drückt sich das Ankerteil 28 in die Lochwand 32, um diese plastisch zu verformen, insbesondere um sich in diese einzuschneiden.

[0043] Das Loch 14 ist in der dargestellten Ausführungsform übertrieben groß gezeichnet.

[0044] Die Vorschubbewegung ist so lang, dass das freie, spitze Ende des Borstenteils 16 nicht mehr aus dem Loch 14 heraussteht und, vorzugsweise, die Borsten 20 nicht in das Loch 14 hineinragen.

[0045] Eine Nachbearbeitung des Borstenteils 16, vor allem des trägerseitigen Endes 26, ist nicht erforderlich.

[0046] Darüber hinaus ist gemäß der bevorzugten Ausführungsform eine zusätzliche Sicherung des Borstenteils 16 im Träger 12, zum Beispiel durch ein Umspritzen, Verkleben oder Erwärmen des Trägers 12 überflüssig.

[0047] Zur Halterung des Trägers 12 besitzt die Vorrichtung eine lösbare Halterung 34.

[0048] Die Vorrichtung ist insbesondere eine vollautomatisch arbeitende Vorrichtung, z.B. ein Bearbeitungszentrum, in dem die Zustelleinrichtung 30 mit einer Zuführeinrichtung für die Borstenteile 16 einerseits und die Ankerteile 28 andererseits ausgestattet ist. Kurz vor der Stoßbewegung werden Borstenteil 16 und Ankerteil 28 zugeführt und zueinander positioniert, um dann gemeinsam in den Träger 12 hineingestoßen zu werden.

[0049] Die Vorrichtung sollte auch mehrere Stationen aufweisen, beispielsweise indem zahlreiche Träger an einer Seite eines Drehtisches parallel zueinander aufgenommen werden. Dann können nämlich zahlreiche Träger in einer Station in die entsprechenden Halterungen 34 eingesetzt, nach dem Drehen in die nächste Station mit den Borstenteilen 16 versehen werden, um dann schließlich in einer dritten Station aus der Vorrichtung ausgeworfen zu werden.

[0050] In Figur 2 ist die fertige Bürste zu erkennen, wobei auch hier das Loch 14 zu Übersichtszwecken übergroß dargestellt ist. Gut zu erkennen ist jedoch, dass sich das Ankerteil 28 in die Lochwand 32 hineindrückt, zu der auch ein Lochboden 34 zählt.

[0051] Die dargestellte Rundbürste ist eine sogenannte Miniaturbürste, insbesondere eine Mascara- oder Interdentalbürste, bei der der verwendete Draht einen Durchmesser von wenigen Zehntel Millimetern besitzt.

[0052] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 3 und 4 ist lediglich ein anderes Ankerteil 28 vorgesehen, sodass bezüglich Herstellungsverfahren, Vorrichtung und Bürste selbst auf die erste Ausführungsform verwiesen werden kann und bereits eingeführte Bezugszeichen für gleiche oder funktionsgleiche Teile verwendet werden.

[0053] Bei dieser Ausführungsform wird ein Ankerteil 28 verwendet, das bogenförmig verläuft und seitlich sich überkreuzende, abstehende Füße 36 besitzt.

[0054] Natürlich müssen sich die Füße 36 nicht kreuzen, sie könnten auch U- oder V-förmig, das heißt parallel oder nach außen verlaufen. Die Füße 36 können auch mit Widerhaken versehen sein.

[0055] In der dargestellten Ausführungsform nach Figuren 3 und 4 wird das Ankerteil 28 durch einen zur Schlinge gebogenen Draht gebildet.

[0056] Anstatt der Verwendung eines gebogenen Drahtes kann natürlich auch ein Stanzteil oder dergleichen verwendet werden.

[0057] Über die Vorrichtung werden das Ankerteil 28 und das mit ihm in Zustellrichtung formschlüssig verbundene Borstenteil 16 in das Loch 14 des Trägers 12 hineingestoßen und darin verankert. Das Ankerteil 28 nimmt, da es im gebogenen trägerseitigen Ende 26 aufgenommen ist, beim Zustellen das Borstenteil 16 mit.

[0058] Die abstehenden Füße 36 drücken oder schneiden sich in die Lochwand 32, hier zum Beispiel in den Lochboden 38, ein (siehe Figur 4), um darin bleibend verankert zu werden.

[0059] Auch bei dieser Ausführungsform ragt das spitze, freie Ende des Abschnitts 24 nicht aus dem Loch 14 heraus. Ferner wird auch hier keine zusätzliche Sicherung des Borstenteils 16 am Träger 12 vorgesehen.

[0060] Bei den gezeigten Ausführungsformen der Miniatur-Rundbürste ist nur ein einziges Borstenteil 16 am Träger 12 befestigt, und zwar über die Stirnseite.

[0061] Der Träger 12 bildet gleichzeitig das Griffteil. Ein Lösen von Borstenteil 16 und Träger 12 erfolgt durch Zerstören. Bei der Einheit von Träger 12 und Borstenteil 16 handelt es sich folglich um ein Einweg-Teil.

[0062] Die Ausführungsformen nach den Figuren 5 und 6 zeigen den Träger 12, der unterschiedliche Formen aufweist, nämlich einerseits (Figur 5) ein kreiszylindrisches Ende mit einem kreiszylindrischen Loch 14 und andererseits (Figur 6) ein im Querschnitt ovales Ende mit einem länglichen, hier insbesondere einem ovalen Loch 14. Mit dem Bezugszeichen 32 ist die Lochwand bezeichnet, zu der auch jeweils der Lochboden 38 zu zählen ist. Auch hier schneidet sich das Trägerteil 28 entweder in den zylindrischen Abschnitt der Lochwand 32 und/oder in den Lochboden 38 ein.

[0063] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Bürste mit einem Träger nach Figur 6. Man erkennt an diesen Ausführungsformen, dass durch die längliche Form des Loches 14 genügend Platz für die Unterbringung des U-förmig gebogenen Borstenteils 16 ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Borstenteil auf der gesamten Längserstreckung mit Borsten 20 versehen, sodass auch im Loch 14 Borsten 20 liegen. In Figur 8 ist ferner zu erkennen, dass das Ankerteil 28 sich in den Lochboden 38 hineinschneidet.

[0064] Die Ausführungsform nach den Figuren 9 und 10 zeigt eine besondere und neuartige Ausgestaltung, da zu den radial verlaufenden Borsten 20 auch noch axial zum trägerseitigen Ende des verdrillten Drahtabschnitts parallel verlaufende zusätzliche Borsten 40 vorgesehen sind. Diese Borsten 40 werden zusammen mit den Borsten 20 gestanzt und können natürlich nachbearbeitet werden (geschnitten, verrundet). Auch vorbearbeitete Borsten mit vorverrundeten, zugespitzten oder geschlitzten Enden etc. sind natürlich verarbeitbar. Die Borsten 40 werden zusammen mit dem verdrillten Draht um 180° umgebogen und über das Trägerteil 28 (im Beispiel die Schlinge) gefasst und im Loch 14 gehalten.

[0065] Alternativ können die zusätzlichen Borsten 40 natürlich auch über ein Ankerplättchen im Loch befestigt werden, indem sie um das Ankerplättchen herumgebogen sind.

[0066] Die zusätzlichen Borsten 40 erstrecken sich vorzugsweise nicht ganz bis zu den radial verlaufenden Borsten 20 und sind sozusagen endseitig von diesen beabstandet. Die zusätzlichen Borsten 40 dienen dazu, den Übergang zwischen der Zahnoberfläche und dem Zahnfleisch zu reinigen.

[0067] Alternativ zu den gezeigten Rundbürsten könnten natürlich auch Bürsten hergestellt werden, die nicht kreiszylindrisch sind, sondern konische Bürstenformen ergeben oder spiralförmig oder auch Bürsten, bei denen der Draht nicht den Mittelpunkt des Bürstenquerschnitts bildet. Es müssen auch nicht gleichmäßig am Umfang verteilte Borsten 20 vorgesehen sein, hier ließen sich auch Borsten zu einer Spirale oder dergleichen zusammenfassen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, mit einem Borstenteil (16) und einem Träger (12), in den das Borstenteil (16) ragt und in dem es befestigt ist, wobei das Borstenteil (16) über miteinander verdrillte Drahtabschnitte befestigte Borsten (20) aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:

Vorsehen eines Ankerteils (28) am trägerseitigen Ende (26) des Borstenteils (16) und, anschließend, gemeinsames Einstoßen des Ankerteils (28) und des trägerseitigen Endes (26) des Borstenteils (16) in ein Loch (14) im Träger (12) unter Verformung der Lochwand (32) durch das Ankerteil (28) zur unlösbaren Verankerung des Borstenteils (16) im Träger (12).


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Drahtabschnitt, vorzugsweise beide miteinander verdrillte Drahtabschnitte, am trägerseitigen Ende (26) gebogen wird, um das Ankerteil (28) im gebogenen, trägerseitigen Ende (26) aufzunehmen.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das trägerseitige Ende (26) U-förmig oder zu einer geschlossenen Schlaufe gebogen wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ankerteil (28) ein Ankerplättchen verwendet wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) bogenförmig verläuft und abstehende Füße (36) hat.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) als Schlinge ausgeführt ist.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürste eine Miniaturbürste, insbesondere in Form einer Mascara- oder Interdentalbürste ist.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtabschnitte zwei ineinander übergehende Drahthälften sind.
 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) ein Griffteil der Bürste ist.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) ein stirnseitiges Loch (14) aufweist, in dem das Borstenteil (16) befestigt wird.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein einziges Borstenteil (16) in dem Träger (12) befestigt wird.
 
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerteil (28) in den Lochboden eingedrückt wird.
 
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Borsten vorgesehen sind, die im wesentlichen parallel zum trägerseitigen Ende des verdrillten Drahtabschnitts aus dem Loch (14) herausragen und in ihm befestigt sind, vorzugsweises über das Ankerteil (28).
 
14. Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste, insbesondere einer Rundbürste, die einen Träger (12) und ein im Träger (12) befestigtes Borstenteil (16) aufweist, wobei das Borstenteil (16) über miteinander verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten (20) hat, insbesondere Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens, mit einer Halterung (34) für den Träger (12) und einer Zustelleinrichtung (30), über die eine Relativbewegung zwischen Träger (12) einerseits und Borstenteil (16) samt einem mit dem Borstenteil (16) verbundenen Ankerteil (28) andererseits erzeugt wird, um das Borstenteil (16) über das Ankerteil (28) im Träger (12) unlösbar zu befestigen.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustelleinrichtung (30) dem Borstenteil (16) zugeordnet ist und dieses samt Ankerteil (18) hält und in den Träger (12) stößt.
 
16. Bürste, insbesondere Rundbürste, mit einem Träger (12) und einem im Träger (12) aufgenommenen und befestigten Borstenteil (16), das über miteinander verdrillte Drahtabschnitte fixierte Borsten (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Borstenteil (16) über ein an seinem trägerseitigen Ende (26) angebrachtes Ankerteil (28) in einem Loch (14) des Trägerteils unlösbar befestigt ist.
 
17. Bürste nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochwand (32) durch das Ankerteil (28) plastisch verformt ist, um dadurch das Ankerteil (28) im Träger (12) zu verankern.
 
18. Bürste nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Borsten im wesentlichen parallel zum trägerseitigen Ende des verdrillten Drahtabschnitts aus dem Loch (14) herausragen und in ihm befestigt sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht