[0001] Die Erfindung betrifft ein Nackenstützkissen mit einer Kissenhülle, die einen eine
Breite, Tiefe und Höhe aufweisenden Kissenkern umhüllt, der über seine Breite wenigstens
drei Zonen und über seine Tiefe wenigstens zwei Zonen unterschiedliche Abstützhärte
aufweist, wobei über die Breite eine Zone geringerer Härte einen mittleren Bereich
und wenigstens eine Zone größerer Härte den jeweiligen Randbereich ausbilden.
[0002] Nackenstützkissen werden als Alternative zu Kopfkissen verwendet und dienen dazu,
eine verbesserte Lagerung und Abstützung des Kopfes beim Schlafen zu erreichen. Die
Abstützung des Kopfes ist deswegen problematisch, weil das Kissen einerseits am Übergang
von der nicht durch das Kissen abgestützten Schulter die Nackenwirbelsäule abstützen
soll, andererseits dabei jedoch den Kopf nicht zu stark anheben darf, um eine entspannte
Lagerung des Kopfes zu gewährleisten.
[0003] Bekannten Nackenstützkissen verwenden als Kissenkern einen Schaumstoffblock, der
an die abzustützende Form angepasst ist, also eine profilierte Auflagefläche aufweist,
die im Bereich des Nackens erhöht ist und zum Schädel hin eine geringere Höhe aufweist.
Ggf. ist auch eine Kopfmulde ausgebildet, in die der Kopf eingebettet werden kann,
wobei durch die Profilierung im Nackenbereich eine Abstützung der Nackenwirbelsäule
erfolgen soll.
[0004] Um eine individuelle Anpassung der Formgebung an die benutzende Person zu ermöglichen,
ist es bekannt, spezielle Materialien zu verwenden, die eine sehr verzögerte Rückstellung
nach einer Verformung durchführen. Dadurch wird in dem Material des zunächst unprofilierten
Kissenkerns durch die Auflage des Kopfes und des Nackens eine individuelle Negativform
gebildet, die bei der Beibehaltung der Auflage des Kopfes praktisch keine Rückstellkräfte
generiert.
[0005] Nachteilig an den bekannten, eine Kopfmulde ausbildenden Nackenstützkissen ist allerdings,
dass diese nur für eine definierte Lage der benutzenden Person optimal sind, die Beweglichkeit
der schlafenden Person jedoch erheblich einschränken. Bekanntlich führt eine schlafende
Person erhebliche Bewegungen durch, für die das mit einer Kopfmulde geformte Nackenstützkissen
hinderlich ist, wenn beispielsweise der Wechsel von einer Rückenlage in eine Seitenlage
der schlafenden Person erfolgt.
[0006] Durch
DE 295 10 134 U1 ist ein Nackenstützkissen bekannt, das in Breitenrichtung und in Tiefenrichtung jeweils
drei Zonen unterschiedlicher Härte aufweist, wobei die in Breitenrichtung und Tiefenrichtung
mittlere Zone am weichsten ausgebildet ist. Verwendet wird dabei ein Kissen mit einer
Füllung aus Schaumflocken/Latexflocken, Synthetikfasern oder Naturfasern oder einem
Gemisch dieser Stoffe.
[0007] DE 36 27 286 A1 offenbart ein Nackenstützkissen, bei dem Zonen unterschiedlicher Härten durch Schaumstoffkomponenten
unterschiedlicher Härte und durch in die Oberfläche eingebrachten Ausnehmungen bestimmt
sind, durch die schmale, sich nach oben verjüngende Rippen auf der Auflagefläche verbleiben.
Die resultierenden Rippen oder Auflagepunkte beeinträchtigen jedoch das Komfortgefühl
für den auf dem Nackenstützkissen aufliegenden Kopf.
[0008] US 6 381 784 B1 offenbart ein profiliertes Nackenstützkissen, dessen Auflagehärte durch eine Vielzahl
von parallel zueinander angeordneten Einschnitten bestimmt ist.
[0009] Eine ähnliche Lösung für Matratzen ist durch
EP 0 367 607 A1 bekannt, wobei durch die Einschnitte sich über die Breite der Matratze erstreckende
Leisten als Auflagefläche bestehen bleiben, die von der Auflagefläche aus sich mäanderförmig
über eine Einschnitttiefe mit zwei Erweiterungen und zwei Einschnürungen erstrecken,
wobei sich eine minimale Einschnürung an der Auflagefläche befindet.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Nackenstützkissen der
eingangs erwähnten Art so auszubilden, dass die Abstützfunktionen für eine schlafende
Person gewährleistet ist, eine komfortable Auflage erzielt wird und eine vorteilhafte
Herstellbarkeit gegeben ist.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Nackenstützkissen der eingangs
erwähnten Art
dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen unterschiedlicher Härte durch in einen den Kissenkern bildenden Schaumstoffblock
in einer Auflagefläche eingebrachte Schnitte gebildet sind, die ausgehend von der
Auflagefläche des Kissenkerns über eine Einschnitttiefe mäanderförmig so ausgebildet
sind, dass unterhalb der Auflagefläche wenigstens eine Erweiterung und wenigstens
eine Einschnürung der Einschnittbreite gebildet ist und deren Querschnittsfläche bis
zu der vorgegebenen Einschnitttiefe die Härte der von den Einschnitten begrenzenden
Zonen bestimmen, dass die Zonen durch Stempel gebildet sind, die durch winkelig stehende
Einschnitte freigelegt sind und dass wenigstens einige der Stempel zur Einstellung
ihrer Auflagehärte von zu unterschiedlichen Härten führenden Einschnitten begrenzt
sind.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Nackenstützkissens beruht auf der Erkenntnis,
dass die Abstützfunktion durch das Nackenstützkissen für die auf dem Rücken schlafende
Person eine andere sein muss als für die auf der Seite schlafenden Person. Ferner
liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass das Nackenstützkissen von der auf
dem Rücken schlafenden Person in dem mittleren Bereich benutzt wird, um die Symmetrie
der seitlichen Abstützung des Kopfes beizubehalten, während die Auflage des Kopfes
auf dem Nackenstützkissen in seitlichen Randbereichen erfolgt, um die Nasenatmung
durch den in das Kissen einsinkenden Kopf nicht zu beeinträchtigen. Demgemäß ist das
erfindungsgemäße Nackenstützkissen im mittleren Bereich für die Auflage des Kopfes
in der Rückenlage ausgebildet, während an den Randbereichen das Nackenstützkissen
für die Auflage des Kopfes in einer Seitenlage vorgesehen ist. Da die Länge des Kopfes
regelmäßig deutlich größer ist als die Breite, wird im mittleren Bereich ein tieferes
Einsinken des Kopfes (des Hinterkopfes) in das Kissen ermöglicht, als in den Randbereichen,
wenn der Kopf mit einer Ohrseite auf dem Kissen aufliegt. Daher sind erfindungsgemäß
die Randbereiche mit einer eine geringere Einsinktiefe ermöglichenden größeren Härte
ausgebildet als der mittlere Bereich.
[0013] Die vorteilhafte Abstützung durch das erfindungsgemäße Nackenstützkissen wird dadurch
ergänzt, dass auch bezüglich der Tiefe wenigstens zwei Zonen unterschiedlicher Härte
ausgebildet sind, wobei eine härtere Zone für die Abstützung der Nackenwirbelsäule
dient, während eine weichere Zone für die Abstützung des Kopfes weicher ausgebildet
ist, um ein tieferes Einsinken des Kopfes in das Kissen zu ermöglichen.
[0014] Wenn in einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bezüglich der Tiefe
wenigstens drei Zonen unterschiedlicher Härte ausgebildet sind, wobei eine mittlere
Zone mit einer gegenüber der benachbarten Zone geringen Härte ausgebildet ist, kann
das erfindungsgemäße Nackenstützkissen auch in Richtung seiner Tiefe zu einer sich
über die Breite erstreckenden Mittelebene symmetrisch ausgebildet sein, wobei die
der mittleren Zone benachbarten Zonen eine gleiche Härte, aber auch eine unterschiedliche
Härte aufweisen können. Bei einer gleichen Härte der benachbarten Zonen kann das Kissen
in der Ebene Breite-Tiefe um 180° um eine Hochachse gedreht werden, ohne dass sich
die Abstützeigenschaften ändern. Es ist aber auch möglich, unterschiedliche Härten
in den benachbarten Zonen zu verwenden, sodass bei einer gleichen Einsinktiefe des
Kopfes unterschiedliche Abstützgrade der Nackenwirbelsäule realisiert werden können,
von denen die das Nackenstützkissen benutzende Person die momentan Angenehmere auswählen
kann.
[0015] Erfindungsgemäß wird der Kissenkern durch einen Schaumstoffblock oder Latexblock
gebildet. Die Zonen unterschiedlicher Härte werden dabei durch in eine Auflagefläche
eingebrachte Einschnitte realisiert, deren Querschnittsflächen bis zu einer vorgegebenen
Einschnitttiefe die Härte der von den Einschnitten begrenzten Zone bestimmen. Je mehr
Material durch die Einschnitte entfernt worden ist, desto besser kann sich das benachbarte
Material des Schaumstoffblocks bei Belastung ausdehnen, wodurch das benachbarte Material
gegenüber der aufliegenden Person weicher ist als bei kleineren Einschnitten. Bevorzugt
werden erfindungsgemäß durch winkelig zueinander stehende Einschnitte Stempel des
Schaumstoff- oder Latexblocks freigelegt, die für die Ausbildung der Härten in den
Zonen verantwortlich sind.
[0016] Die Einschnitte sind ausgehend von einer Auflagefläche des Kissenkerns in einer Mäanderform
über die Einschnitttiefe ausgebildet, sodass unterhalb der Auflagefläche wenigstens
eine Einschnürung und wenigstens eine Erweiterung des dem Einschnitt benachbarten
Materials gebildet ist. Vorzugsweise sind zwei Einschnürungen und Erweiterungen unterhalb
der Auflagefläche ausgebildet. Die Folge von Erweiterung und Einschnürung ergibt eine
Stempelform, die eine progressive Federcharakteristik aufweist. Durch das Eindrücken
des Stempels werden die die Erweiterung begrenzenden Flanken des Materials, die vorzugsweise
geradlinig einen Winkel bilden, so gegeneinander gedrückt, dass sich der Winkel verkleinert.
Dadurch gelangt nach einer gewissen Eindrücktiefe Material auf beiden Seiten der Erweiterung
aufeinander, wodurch sich die Erweiterung mit einem Luftzwischenraum zwischen den
Flanken verkleinert und bei der weiteren Belastung das nunmehr zusätzlich aufeinander
liegende Material der ursprünglichen Erweiterung den Widerstand gegen ein weiteres
Eindrücken des Stempels vergrößert. Da beim Eindrücken des Stempels immer mehr Material
aufeinander gerät, ergibt sich die angesprochene progressive Federcharakteristik im
Unterschied zu einer linearen Federcharakteristik, die sich für einen durch gerade
Einschnitte freigelegten Stempel ergeben würde.
[0017] Die Einschnitte selbst müssen nicht symmetrisch ausgebildet sein. Vielmehr können
vorteilhafte Effekte dadurch erzielt werden, dass wenigstens einige der Einschnitte
zu einer benachbarten Materialzone hin tiefere Einschnürungen aufweisen als zu der
anderen Materialzone hin. Die tieferen Einschnürungen führen zu einer weicheren Ausbildung
des benachbarten Materials, während die weniger tiefen Einschnitte für eine größere
Härte der benachbarten Materialzone sorgen. Diese Ausbildung kann insbesondere sinnvoll
sein, wenn die Breite eines Stempels der Breite einer Zone entspricht, wie dies für
die erfindungsgemäße Ausbildung eines Nackenstützkissens bevorzugt wird. Entsprechendes
gilt in Tiefenrichtung, wo die Tiefe eines Stempels der Tiefe der Zone entsprechen
kann.
[0018] Die sich über die Breite bzw. Tiefe des Kissenkerns erstreckenden Einschnitte sind
vorzugsweise über die Breite bzw. Tiefe einheitlich ausgebildet, also soweit alle
an diesen Einschnitt an einer Seite angrenzenden Materialzonen betroffen sind. Die
unterschiedliche Härteausbildung von in Richtung des Einschnitts nebeneinander liegenden
Materialzonen oder Stempeln wird durch die senkrecht zu diesem Einschnitt verlaufenden
Einschnitte bewirkt.
[0019] Da der Kissenkern an seiner Auflageseite Einschnitte aufweist, die von der benutzenden
Person möglicherweise erfühlt werden könnten, ist es bevorzugt, wenn zwischen der
Auflagefläche des Kissenkerns und der Kissenhülle eine Deckschicht vorgesehen ist.
Diese kann ebenfalls aus einem Schaumstoff bestehen oder aus einem gut luftdurchlässigen
Gewebe gebildet sein.
[0020] Der Kissenkern kann zwei einander gegenüberliegende Auflageflächeflächen aufweisen,
sodass eine Drehung des Kissenkerns um eine Horizontalachse möglich ist, also eine
frühere Unterseite des Nackenstützkissens als Oberseite verwendbar ist. Hierzu kann
der Kissenkern über seine Breite und Tiefe mit einer konstanten Höhe ausgebildet sein.
Diese Ausführungsform ist für die Durchführung der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
Es ist allerdings auch möglich, den Effekt durch die unterschiedlichen Härtezonen
des Kissens durch eine Profilierung für eine Nackenwölbung am Rand und/oder eine Kopfmulde
im mittleren Bereich zu unterstützen.
[0021] Das erfindungsgemäße Nackenstützkissen ist vorzugsweise mit einer größeren Breite
als Tiefe ausgebildet, wobei die Breite so bemessen ist, dass eine mittlere Auflagefläche
für die weiche mittlere Zone durch ausreichend große seitliche Randbereiche ergänzt
werden, auf denen der Kopf in der Seitenlage bequem ruhen kann.
[0022] Die Erfindung soll im Folgen anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Aufteilung einer Auflagefläche eines Kissens mit erfindungsgemäß
vorgesehenen Zonen unterschiedlicher Här- te;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Hochschnitts durch einen Kissenkern in Breitenrichtung
mit für die Erfindung bevorzugt vor- gesehenen Einschnittformen zur Ausbildung von
Stempeln unter- schiedlicher Härte;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Hochschnitts in Tiefenrich- tung durch den Kissenkern
analog Figur 2;
- Figur 4
- ein Schema für die Härtenverteilung an der Auflagefläche des Kis- senkerns, die sich
aus dem Aufbau gemäß Figur 2 und 3 ergibt.
[0023] Figur 1 zeigt die Draufsicht auf einen Kissenkern und damit eine Auflagefläche des
Kissenkerns mit einer Breite B und einer Tiefe T.
[0024] In dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kissenkern über seine
Breite in drei Zonen BZ 1, BZ 2 und BZ 3 eingeteilt. Daraus ergibt sich ein mittlerer
Bereich M des Kissenkerns, der von jeweils einem Randbereich R in Breitenrichtung
begrenzt wird. Die Randbereiche R sind so breit ausgebildet, dass eine bequeme seitliche
Kopflagerung auf dem jeweiligen Randbereich R möglich ist. Bei einer beispielhaften
Breite des Kissenkerns von ca. 60 cm können die drei Bereiche R, M, R gleich groß
ausgebildet sein und jeweils in Breitenrichtung ca. 20 cm betragen.
[0025] Bei dem in Figur 1 dargestellten Kissenkern schließen sich in Richtung der Tiefe
drei Zonen TZ 1, TZ 2 und TZ 3 aneinander an, sodass sich eine Oberfläche von 9 Härtezonen
ergibt. Dabei ist die Härte der Zonen im mittleren Bereich M geringer als die Härte
der Zonen im Randbereich R. In entsprechender Weise ist auch in Tiefenrichtung die
Härte der mittleren Zone TZ 2 geringer als die Härte der benachbarten Randzonen TZ
1, TZ 3. Somit ergibt sich eine Verteilung der Zonenhärten ZH 1 bis ZH 4, wie sie
in Figur 1 eingetragen ist. Die in Breitenrichtung und Tiefenrichtung jeweils mittlere
Zone hat eine Zonenhärte von ZH 1 und wird in der Mitte der Tiefenrichtung seitlich
begrenzt von Zonenhärten ZH 2 in den Randbereichen R.
[0026] Die Zonenhärte im mittleren Bereich M in den Zonen TZ 1 und TZ 3 ist als Zonenhärte
ZH 3 dargestellt. Daran schließen sich jeweils in den Randbereichen R die Zonenhärten
ZH 4 an.
[0027] Daraus ergibt sich eine Funktion des Nackenstützkissens, bei der in der Rückenlage
der Kopf der zentralen Zone mit der Zonenhärte ZH 1 zu liegen kommt und maximal einsinkt.
Durch die in Tiefenrichtung davor liegende Zone TZ 1 im mittleren Bereich M wird die
Nackenwirbelsäule optimal abgestützt. Eine seitliche Abstützung in dieser Lage ergibt
sich durch die benachbarten härteren Zonen TZ 2 bzw. TZ 1 in den Randbereichen R.
somit wird die zentrale Zone mit der geringsten Härte ZH 1 seitlich begrenzt von Zonenhärten
ZH 2, während die Zone mit der Härte ZH 3 zur Abstützung der Nackenwirbelsäule seitlich
begrenzt wird von Zonenhärten ZH 4.
[0028] Für die Seitenlage liegt der Kopf auf der Zone TZ 2 in den Randbereichen R, wird
somit mit einer Zonenhärte ZH 2 abgestützt. Dabei findet die Abstützung des Halsbereichs
mit einer Härte ZH 4 statt.
[0029] Aus den obigen Erläuterungen wird deutlich, dass die Zone TZ 3 für die Kopflagerung
von einer untergeordneten Bedeutung ist. Die Zone TZ 3 ist gleich der Zone TZ 1 ausgebildet,
sodass eine Drehung des Kopfkissens in der in Figur 1 dargestellten horizontalen (Zeichen-)
Ebene möglich ist, ohne die Abstützeigenschaften des Nackenstützkissens zu verändern.
[0030] Figur 2 zeigt einen Teilschnitt in Höhenrichtung, gesehen in Breitenrichtung, durch
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nackenstützkissens. Dieses Nackenstützkissen
weist in Breitenrichtung gesehen neun Stempel S auf, die durch jeweils einen Einschnitt
E voneinander getrennt sind.
[0031] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kissenkern des Nackenstützkissens
eine Höhe H auf und die Einschnitte E erstrecken sich von den beiden Oberflächen,
die als Auflageflächen A fungieren können, senkrecht zu den Auflageflächen A in Höhenrichtung.
Bei einer denkbaren Höhe des Kissenkerns von 10,8 cm kann die Tiefe ET der Einschnitte
E vorzugsweise 4 cm betragen also sich etwa über 33 bis 42 % der Höhe H erstrecken.
Besonders bevorzugt ist eine Form der Einschnitte, wie sie schematisch in Figur 2
dargestellt ist. Demgemäß sind die Einschnitte an der Auflagefläche A sehr schmal
ausgebildet, beispielsweise nur 0,5 cm breit. Mit zunehmender Einschnitttiefe vergrößert
sich die Breite der Einschnitte mit einer im Wesentlichen geraden Flanke F1 zu einer
maximalen Breite T1, um dann mit einer entsprechenden zweiten geraden Flanke F2 sich
auf eine minimale Breite T2 zu verringern. Die minimale Breite T2 kann der Breite
des Einschnitts E an der Auflagefläche A entsprechen. Bei dem in Figur 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel wird diese Form des Einschnitts E noch einmal wiederholt, sodass
sich zwei Ausbuchtungen des Einschnitts E zu der maximalen Breite T1 und zwei Einschnürungen
zu der minimalen Breite T2 ergeben.
[0032] In Figur 2 ist erkennbar, dass zwei Arten von Einschnitten E1, E2 vorgesehen sind,
wobei beide Einschnitte E1, E2 die prinzipiell gleiche Form aufweisen, jedoch die
Differenz zwischen der Breite T1 und der Breite T2 unterschiedlich ausgebildet ist.
Bei den Einschnitten E1 ist die Verbreiterung zur maximalen Breite T1 gegenüber der
minimalen Breite T2 geringer ausgebildet als bei den Einschnitten E2.
[0033] In einem Ausführungsbeispiel beträgt die Differenz zwischen T1 und T2 für die ersten
Einschnitte E1 1,0 cm und für die zweiten Einschnitte E2 1,5 cm.
[0034] Durch die beschriebene Form der Einschnitte E ergibt sich eine Form der Stempel,
die einen maximale Breite an der Auflagefläche A aufweist und in den Bereichen T1
mit zwei Einschnürungen ausgebildet ist, zwischen denen sich eine Auswölbung befindet.
Bei einem Druck auf die Auflagefläche A in Höhenrichtung H wird der betroffene Stempel
S in Richtung der Höhe des Matratzenkerns zusammengedrückt, wodurch die Flanken F1,
F2 zunehmend aufeinanderliegen, wodurch die Federwirkung durch den Stempel progressiv
erhöht wird.
[0035] Ein Stempel S, der auf beiden Seiten mit zweiten Einschnitten E2 versehen ist, entwickelt
dabei eine wesentlich geringere Härte gegen die Verformung als ein Stempel, der auf
beiden Seiten mit ersten Einschnitten E1 begrenzt ist. Folglich entsteht ein Stempel
S mittlerer Härte, wenn auf der einen Seite ein erster Einschnitt E1 und auf der anderen
Seite ein zweiter Einschnitt E2 realisiert ist, wie dies für den in Figur 2 zweiten
Stempel von links dargestellt ist. Wie später noch erläutert werden wird, sind über
die Breite B des Kissenkerns jeweils neun Stempelreihen realisiert.
[0036] In ähnlicher Form sind Einschnitte E1, E2 über die Breite B durchgeführt, die zur
Ausbildung von mehreren Stempeln S in Tiefenrichtung führen, wie dies in Figur 3 angedeutet
ist. Auch hier sind Einschnitte E1, E2 vorgesehen, um unterschiedliche Härten der
Stempel S zu realisieren. In Tiefenrichtung sind dabei fünf Stempel hintereinander
vorgesehen.
[0037] Aus fertigungstechnischen Gründen ist es sinnvoll, dass sich die Einschnitte E1,
E2 sowohl in Breitenrichtung als auch in Tiefenrichtung immer in gleicher Weise über
die gesamte Breite B bzw. Tiefe T des Kissenkerns erstrecken. Die Herstellung der
speziellen Form der Einschnitte E1, E2 gelingt am sinnvollsten mit einer schmalen
Schaumstoffsäge, deren schmales Sägeblatt sich über die gesamte Breite B bzw. Tiefe
T des Kissenkerns erstreckt.
[0038] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Ausbildung mit Einschnitten E auf beiden
großen Flächen des Kissenkerns, die somit beide als Auflagefläche A dienen können,
hat den Vorteil, dass das Nackenstützkissen auch um eine horizontale Achse gedreht
werden kann, sodass eine bisherige Unterseite nunmehr als Oberseite des Nackenstützkissens
verwendet werden kann. Diese Ausbildung ist aber nicht in allen Fällen bevorzugt,
da es durchaus vorteilhaft sein kann, eine Unterseite ohne Einschnitte zu definieren,
insbesondere, wenn die Auflagefläche A auch noch eine die Abstützwirkung der Stempel
S unterstützende Profilierung erfährt, sodass das Nackenstützkissen über die durch
Breite und Tiefe gebildete Fläche unterschiedliche Höhen H aufweist.
[0039] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Ausführung des Nackenstützkissens führt zu
einer Stempelverteilung, wie sie in Figur 4 dargestellt ist. In Breitenrichtung B
befinden sich neun Stempel in einer Reihe, während in Tiefenrichtung T fünf Reihen
hintereinander ausgebildet sind. Ähnlich wie in der Anordnung der Figur 1 ist sowohl
eine Symmetrie zur parallel zur Tiefenrichtung T verlaufenden Mittenachse wie zur
Breitenrichtung B parallel verlaufenden Mittenachse gegeben.
[0040] In Figur 4 ist für die Einschnitte E eingezeichnet, ob es sich in Tiefenrichtung
T bzw. in Breitenrichtung B um Einschnitte E1 oder E2 handelt. Aus den oben erwähnten
Gründen erstrecken sich die Einschnitte E1 bzw. E2 über die gesamte Breite B bzw.
Tiefe T des Kissenkerns, sodass alle an einen Einschnitt E grenzenden Stempel S die
gleiche Einschnittkontur aufweisen, was in Figur 4 durch die unterschiedlichen Einschnitte
E1, E2 mit unterschiedlichen Einschnitttiefen verdeutlicht ist.
[0041] In Figur 4 sind den einzelnen Stempeln S Härten H0 bis H4 zugeordnet, die sich daraus
ergeben, wieviele Einschnitte E1 bzw. E2 diesen Stempel begrenzen.
[0042] Der in Figur 4 oben links dargestellte Stempel wird auf allen vier Seiten von den
kleineren Einschnitten E1 begrenzt, sodass sich eine maximale Härte H4 ergibt. Der
darunter liegende Stempel S wird an drei Seiten durch Einschnitte E1 begrenzt und
an einer Seite durch einen Einschnitte E2, woraus sich eine resultierende Härte H3
ergibt. Der wiederum darunter liegende Stempel S wird an zwei Seiten durch Einschnitte
E2 begrenzt und an zwei Seiten durch Einschnitte E1, sodass eine Gesamthärte H2 festgestellt
werden kann.
[0043] Im mittleren Bereich M des Nackenstützkissens befinden sich Stempel S, die an drei
Seiten durch Einschnitte E2 und an einer Seite durch einen Einschnitte E1 begrenzt
sind. Hieraus ergibt sich eine Federhärte H1. Der zentrale Stempel bezüglich der Breitenrichtung
B und der Tiefenrichtung T wird an allen vier Seiten durch die größeren Einschnitte
E2 begrenzt und weist daher die geringste Härte H0 auf.
[0044] Es ist erkennbar, dass sich im mittleren Bereich M des Kissenkerns in der Mitte der
Tiefenrichtung T ein sehr weicher Bereich mit dem Stempel mit der Härte H0 und vier
in Breitenrichtung und Höhenrichtung benachbarten Stempel H1 ergibt. Die sternförmig
benachbarten Stempel mit der Härte H2 bilden somit Übergänge zu den Randstempeln (in
Tiefenrichtung T) mit der Härte H3.
[0045] In den Randbereichen befinden sich die Härten H2, H3 und H4, wobei die Stempel mit
den Härten H3 einen Übergang von der Zonenhärte ZH 2 zur Zonenhärte ZH 4 gemäß Figur
1 bilden.
[0046] Es ist erkennbar, dass bereits durch zwei unterschiedliche Einschnitte E1, E2 erhebliche
Variationen der Härten der Stempel S möglich sind, um die erfindungsgemäße Struktur
des Nackenstützkissens zu verwirklichen. Selbstverständlich ist es ferner möglich,
zusätzliche Einschnitte E vorzusehen, die größere oder kleinere maximale Erweiterungen
T1 aufweisen, um so Zwischenstufen vorzusehen, wenn dies sinnvoll erscheinen sollte.
[0047] Figur 4 lässt im Übrigen erkennen, dass insbesondere die Stempel S mit der Gesamthärte
H3 und H1 einen Übergangsbereich in eine bestimmte Richtung B oder T ausbilden und
entsprechend eingesetzt werden. Gleiches gilt für die Stempel mit den Härten H2, die
in einer der Richtungen schwerer verformbar sind als in die andere Richtung.
[0048] Der erfindungsgemäße Kissenkern wird mit einer Kissenhülle und zweckmäßigerweise
mit einer oder zwei Deckschichten über den Auflageflächen A zu dem Nackenstützkissen
komplettiert. Bevorzugte Abmessungen der Nackenstützkissen liegen zwischen 60 x 30
und 80 x 40 für die Abmessungen B x T. Die Höhe der Nackenstützkissen beträgt sinnvollerweise
zwischen 8 und 15 cm.
1. Nackenstützkissen mit einer Kissenhülle, die einen eine Breite (B), Tiefe (T) und
Höhe (H) aufweisenden Kissenkern umhüllt, der über seine Breite (B) wenigstens drei
Zonen (BZ 1, BZ 2, BZ 3) und über seine Tiefe (T) wenigstens zwei Zonen (TZ 1, TZ
2, TZ 3) unterschiedliche Abstützhärte aufweist, wobei über die Breite (B) eine Zone
geringerer Härte einen mittleren Bereich (M) und wenigstens eine Zone größerer Härte
den jeweiligen Randbereich (R) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen unterschiedlicher Härte durch in einen den Kissenkern bildenden Schaumstoffblock
in einer Auflagefläche (A) eingebrachte Schnitte (E) gebildet sind, die ausgehend
von der Auflagefläche (A) des Kissenkerns über eine Einschnitttiefe (ET) mäanderförmig
so ausgebildet sind, dass unterhalb der Auflagefläche (A) wenigstens eine Erweiterung
(T 1) und wenigstens eine Einschnürung der Einschnittbreite gebildet ist und deren
Querschnittsfläche bis zu der vorgegebenen Einschnitttiefe (ET) die Härte der von
den Einschnitten (E) begrenzenden Zonen bestimmen, dass die Zonen durch Stempel (S)
gebildet sind, die durch winkelig stehende Einschnitte (E) freigelegt sind und dass
wenigstens einige der Stempel zur Einstellung ihrer Auflagehärte von zu unterschiedlichen
Härten führenden Einschnitten (E1, E2) begrenzt sind.
2. Nackenstützkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bezüglich der Tiefe (T) wenigstens drei Zonen (TZ 1, TZ 2, TZ 3) unterschiedlicher
Härte ausgebildet sind, wobei eine mittlere Zone (TZ 2) mit einer gegenüber den benachbarten
Zonen (TZ 1, TZ 3) geringen Härte ausgebildet ist.
3. Nackenstützkissen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass über die Einschnitttiefe (ET) wenigstens zwei Erweiterungen (T1) und Einschnürungen
(T2) des Einschnitts (E) gebildet sind.
4. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Einschnitte (E) an der Auflagefläche (A) des Kissenkerns bezüglich
der Breite auf der gesamten Einschnitttiefe (ET) minimal ist.
5. Nackenstützkissen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Einschnitte (E) in den Bereichen der Einschnürung (T2) der Breite
der Einschnitte (E) an der Auflagefläche (A) entspricht.
6. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einschnitte (E) sowohl im Breitenrichtung als auch in Tiefenrichtung immer
in gleicher Weise über die gesamte Breite (B) bzw. Tiefe (T)des Kissenkerns erstrecken.
7. Nackenstützkissen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (E1, E2) jeweils symmetrisch zu benachbarten Stempeln (S) ausgebildet
sind.
8. Nackenstützkissen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit wenigstens einem Einschnitt (E), der zwei benachbarte Materialzonen voneinander
trennt, über die Einschnitttiefe (ET) auf gleicher Höhe wenigstens eine Erweiterung
(T1) und wenigstens eine Einschnürung (T2) ausgebildet sind, wobei das Maß der wenigstens
einen Erweiterung (T1) für die beiden Materialzonen unterschiedlich ist.
9. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Auflagefläche (A) des Kissenkerns und der Kissenhülle eine Deckschicht
vorgesehen ist.
10. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kissenkern zwei einander gegenüberliegende Auflageflächen (A) aufweist.
11. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kissenkern über seine Breite (B) und seine Tiefe (T) mit einer konstanten Höhe
(H) ausgebildet ist.
12. Nackenstützkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kissenkern eine Profilierung für eine Nackenwölbung am Rand und/oder eine Kopfmulde
im mittleren Bereich aufweist.