[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Postsendungen, bei dem die
Postsendungen in einem Sortierprozess mit wenigstens zwei Sortierdurchläufen nach
einer Gangfolge wenigstens eines mehrere Zustellpunkte aufweisenden Zustellgangs sortiert
werden, wofür die Postsendungen in eine Sortiereinrichtung eingegeben werden, die
eine Mehrzahl von Endstellen aufweist, an denen jeweils ein Behälter zur Aufnahme
der Postsendungen positioniert ist, die Postsendungen in einem ersten Sortierdurchlauf
an den Endstellen in die Behälter abgeworfen werden, die einer auf die Postsendungen
aufgebrachten Zustelladresse zugeordnet sind und die Postsendungen in den Behältern
der Stoffeingabe erneut für wenigstens einen weiteren Sortierdurchlauf zugeführt werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
[0003] Es ist bekannt, Postsendungen in so genannten Multipass-Verfahren nach der Gangfolge
von Zustellgängen zu sortieren, bei denen die Sortierung in mehreren Sortierdurchläufen
erfolgt, die üblicherweise als
passes bezeichnet werden.
[0004] Für den ersten pass werden dabei die Zustellpunkte der Zustellgänge Endstellen einer
Sortiereinrichtung in einer bestimmten Weise zugeordnet. Während des ersten passes
werden die Sendungen dann entsprechend der auf sie aufgebrachten Zustelladresse an
den Endstellen gesammelt, die den Zustelladressen zugeordnet sind.
[0005] Für die folgenden passes werden erneut Zuordnungen zwischen den Zustellpunkten und
den Endstellen der Sortiereinrichtung vorgenommen, wobei die Zustellpunkte, die bei
einem vorangegangenen pass mit einer einzigen Endstelle assoziiert waren, in geeigneter
Weise auf alle Endstellen verteilt werden.
[0006] Um die Postsendungen dabei in die vorgegebene Reihenfolge zu bringen, werden die
Sendungen der Sortiereinrichtung für einen pass der Sortiereinrichtung in einer vorgegebenen
Reihenfolge zugeführt, die sich aus der Reihenfolge der Endstellen ergibt, an denen
die Sendungen in einem vorangegangenen pass gesammelt worden sind.
[0007] Auf diese Weise können im letzten vorgesehenen pass an den Endstellen Sendungen in
der Reihenfolge gesammelt werden, in der sie von einem Postzusteller auf seinem Zustellgang
an die Zustellpunkte zugestellt werden.
[0008] In der Regel wird für die Gangfolgesortierung ein Zweipass-Verfahren angewendet,
bei dem Sendungen für eine Anzahl von Zustellpunkten sortiert werden können, die der
quadrierten Anzahl der Endstellen der Sortiereinrichtung entspricht.
[0009] Um eine möglichst hohe Auslastung der Sortiereinrichtung zu erzielen, werden bei
der Gangfolgesortierung üblicherweise Sendungen für eine Mehrzahl einzelner Zustellgänge
sortiert und im Falle von Standard- und Kompaktbriefen als ein Gesamtstapel von der
Sortiereinrichtung ausgegeben.
[0010] Aus der US-Patenschrift
US 4 601 369 bzw. aus der deutschen Patentschrift
DE 100 39 419 C1 ist es bekannt, die Grenzen von Abschnitten des Gesamtstapels, die Sendungen für
einen Zustellgang enthalten, durch Trennkarten bzw. an den Sendungen angebrachte Aufkleber
zu kennzeichnen.
[0011] Im Vergleich zu Standard- und Kompaktbriefen ist die Sortierung und insbesondere
die Gangfolgesortierung von Groß- und Maxibriefen erheblich aufwändiger, da aufgrund
der Größe der Briefe und vor allem aufgrund der sehr unterschiedlichen Sendungsformate
keine im Wesentlichen homogenen Stapel mit Sendungen gleichen Formats von der Sortiereinrichtung
erstellt werden können.
[0012] Eine Sortiereinrichtung für Groß- und Maxibriefe, die auch zur Gangfolgesortierung
genutzt werden kann, geht beispielsweise aus der internationalen Patentanmeldung
WO 02/090006 hervor.
[0013] Die bekannte Sortiereinrichtung enthält eine Briefsortiermaschine, bei der Briefe
an mehreren Stoffeingaben zugeführt und an Endstellen in Behälter abgeworfen werden.
Zur Durchführung einer Gangfolgesortierung enthält sie eine Speichereinrichtung in
der Behälter, welche in einem pass gefüllt worden sind, aufgenommen und sortiert werden,
um sie den Stoffeingaben für einen nachfolgenden pass in der vorgesehenen Reihenfolge
zuführen zu können.
[0014] Dabei wird ein Behälter, der während eines passes vollständig befüllt worden ist,
von der Endstelle in die Speichereinrichtung gefördert, während dieser Endstelle ein
Leerbehälter zugeführt wird, in den weitere Sendungen abgeworfen werden, deren Zustelladresse
dieser Endstelle zugeordnet ist.
[0015] In der Speichereinrichtung werden nach Beendigung eines passes die befüllten Behälter
jeder Endstelle gesammelt und diese Ansammlungen in die Reihenfolge der Endstellen
gebracht. Die Gangfolgesortierung von Groß- und Maxibriefen erfolgt, wie die Gangfolgesortierung
von Standard- und Kompaktbriefen, anhand eines Sortierplans, bei dem für jeden pass
eine Sortiermatrix gebildet wird, durch die jedem bei der Sortierung berücksichtigten
Zustellpunkt eine Endstelle zugeordnet wird.
[0016] Insbesondere bei der Gangfolgesortierung von Groß- und Maxibriefen sind dabei Zweipass-Verfahren
mit lediglich zwei Maschinendurchläufen gegenüber Verfahren mit mehr Maschinenläufen
bevorzugt, um die Sendungen möglichst schnell und wirtschaftlich zu verarbeiten.
[0017] Um eine ausreichende Anzahl von Zustellpunkten berücksichtigen zu können, ist dabei
eine sehr große Anzahl von Endstellen erforderlich, so dass die Sortiereinrichtung
einen erheblichen Platzbedarf hat.
[0018] Oftmals übersteigt die erforderliche Größe der Sortiermaschine das Raumangebot, das
in Sortierzentren eines Postunternehmens vorhanden ist.
[0019] Zudem ist es zur Vorbereitung der Gangfolgesortierung von Postsendungen notwendig,
diese nach Zielorten zu sortieren, um nur die Sendungen einem Sortierprozess zur Gangfolgesortierung
zuzuführen, welche auf den Zustellgängen zuzustellen sind, für welche der Sortierprozess
durchgeführt wird.
[0020] Üblicherweise wird dafür eine erste Sortiermaschine zur Sortierung nach Zielorten
verwendet. Die von dieser Einrichtung sortierten Sendungen werden dann der Einrichtung
zur Gangfolgesortierung zugeführt.
[0021] Eine Sortiereinrichtung zur Gangfolgesortierung besteht daher wenigstens aus zwei
Sortiermaschinen, wodurch die maschinelle Sortierung sehr unwirtschaftlich ist. Die
Gangfolgesortierung wird daher in der Regel manuell durchgeführt.
[0022] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die genannten Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen und eine Gangfolgesortierung von Postsendungen zu ermöglichen,
die insbesondere mit kompakten und möglichst einfach konstruierten Sortiereinrichtungen
durchgeführt werden kann.
[0023] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1
gelöst.
[0024] Zweckmäßige Weiterbildungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0025] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ferner durch eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch
10 gelöst.
[0026] Zweckmäßige Weiterbildungen der Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0027] Die Erfindung sieht dabei insbesondere vor, ein Verfahren mit dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 so durchzuführen, dass die auf die Postsendungen aufgebrachten Zustelladressen
erfasst werden, dass aufgrund der erfassten Zustelladressen festgestellt wird, für
welche Zustellpunkte Sendungen vorliegen, und dass bei der Zuordnung zwischen den
Endstellen und den Zustellpunkten die Zustellpunkte unterdrückt werden, für die nicht
wenigstens eine Postsendung vorhanden ist.
[0028] Das Verfahren hat den Vorteil, dass nur die Zustellpunkte einer Endstelle zugeordnet
werden können, für die wenigstens eine Postsendung vorliegt. Insbesondere bei der
Sortierung von Groß- und Maxibriefen, die für die Mehrzahl von Zustellpunkten nicht
täglich vorliegen, kann damit eine erhebliche Anzahl von Endstellen für die Sortierung
einer vorgegebenen Anzahl von Zustellgängen eingespart werden.
[0029] Für die Gangfolgesortierungen können somit Sortiereinrichtungen mit einem wesentlich
geringeren Platzbedarf eingesetzt werden.
[0030] In einer kleineren Sortiereinrichtung sind zudem die Transportwege für die Postsendungen
kürzer, wodurch die Bearbeitungszeit für das Sortieren verkürzt wird.
[0031] Weitere Vorteile der Erfindung bestehen daher in einem Zeitgewinn und einer Erhöhung
der Verfügbarkeit einer Sortiereinrichtung, da jede zusätzliche Endstelle eine zusätzliche
Quelle für Störungen der Einrichtung darstellt.
[0032] Vorteilhafte Durchführungsformen des Verfahrens sehen vor, dass an einer Endstelle
keine Postsendungen mehr abgeworfen werden, wenn der dort positionierte Behälter vollständig
gefüllt ist.
[0033] Es ist dann für den zweiten Sortierdurchlauf nur ein Behälter von jeder Endstelle
der Stoffeingabe der Sortiereinrichtung zuzuführen und eine aufwändige Einrichtung
zum Speichern und Sortieren der Behälter wird eingespart.
[0034] Die Behälter können in einfacher Weise in der Reihenfolge zur Stoffeingabe transportiert
werden, die der räumlichen Anordnung der Endstellen entspricht.
[0035] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung werden dabei Sendungen mit einer Zustelladresse,
die einer bestimmten Endstelle zugeordnet ist, an einem Überlauf abgeworfen, wenn
der Behälter an der bestimmten Endstelle gefüllt ist.
[0036] Gefüllte Behälter an der dem Überlauf zugeordneten Endstelle werden aus dem Bereich
der Sortiereinrichtung heraus transportiert und werden bei dem Sortierprozess nicht
weiter berücksichtigt.
[0037] In einer bevorzugten alternativen Durchführungsform des Verfahrens wird vor dem Beginn
des Sortierprozesses die Anzahl der Sendungen ermittelt, die für jeden Zustellpunkt
vorliegen.
[0038] Dadurch wird es möglich, nur die Sendungen in die Sortiereinrichtung einzugeben,
die von den Behältern aufgenommen werden können, und auf den Überlauf zu verzichten.
[0039] Vorzugsweise werden die Sendungen, die in einem ersten Sortierprozess nicht berücksichtigt
werden, da sie entweder an dem Überlauf abgeworfen oder nicht in die Sortiereinrichtung
eingegeben worden sind, in einem nachfolgenden Sortierprozess nach der Gangfolge sortiert.
[0040] Eine Sortierung mehrerer Teilmengen der Gesamtmenge an Sendungen in mehreren Sortierprozessen
trägt dabei insbesondere auch den logistischen Gegebenheiten bei der Sortierung von
Postsendungen Rechnung.
[0041] So werden in einem Sortierzentrum eines Postunternehmens nicht alle nach der Gangfolge
zu sortierenden Sendungen gleichzeitig, sondern vielmehr über einen Zeitraum verteilt
angeliefert.
[0042] Im ersten Sortierprozess unberücksichtigt gebliebene Sendungen werden daher zusammen
mit den nach dem Beginn des ersten Sortierprozesses angelieferten Sendungen nach der
Gangfolge sortiert.
[0043] Gegenüber einem Verfahren, bei dem alle Sendungen in einem Sortierprozess sortiert
werden, der nach dem Eingang der letzten Sendungen gestartet wird, ist bei einer Sortierung
der Sendungen in mehreren Teilmengen insgesamt ein größeres Zeitfenster innerhalb
des für die Gangfolgesortierung zur Verfügung stehenden Zeitraums vorhanden.
[0044] Die entstehenden nach der Gangfolge sortierten Teilmengen von Sendungen für einen
Zustellgang werden vorzugsweise durch eine weitere Sortierung zu einer Gesamtmenge
von nach der Gangfolge sortierten Sendungen zusammengefasst.
[0045] Dies geschieht entweder in einem weiteren automatisierten Sortierprozess oder manuell,
beispielsweise durch den Zusteller.
[0046] Um die Effizienz bei der Sortierung noch weiter zu steigern, ist es in einer bevorzugten
Durchführungsform des Verfahrens vorgesehen, einer Endstelle Zustellpunkte für mehrere
Zustellgänge zuzuordnen.
[0047] Dadurch kann bei der Sortierung eine optimale Befüllung der Behälter erreicht werden,
bei der teilgefüllte Behälter weitgehend vermieden werden. Die Anzahl der Zustellgänge,
die bei der Sortierung mit einer gegebenen Anzahl von Endstellen durchgeführt wird,
kann durch diese Maßnahme weiter erhöht werden.
[0048] Um die Sendungen für verschiedene Zustellgänge leicht voneinander trennen zu können,
wird bei der Sortierung vorteilhaft eine Trennkarte nach der letzten zu einem Zustellgang
gehörenden Sendung in die Behälter einsortiert, die Sendungen für mehrere Zustellgänge
enthalten.
[0049] Die Sortierung der Postsendungen nach der Gangfolge wird vorzugsweise in einem Verteilzentrum
an einem Zielort der Postsendungen vorgenommen.
[0050] In einer besonders bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens werden jedoch die
Zustelladressen auf den Postsendungen an einem Absendeort der Postsendungen erfasst.
[0051] Bei der Erfassung wird vorteilhaft ein Identifikationscode auf die Postsendungen
aufgebracht, welcher der Sendung eindeutig zugeordnet ist.
[0052] Die Zuordnung wird zweckmäßigerweise in einer Einheit gespeichert, auf die bei der
Sortierung der Sendungen zugegriffen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens werden die Sendungen dabei in Abhängigkeit des Identifikationscodes an
den Endstellen der Sortiereinrichtung abgeworfen.
[0053] Vorzugsweise werden bei der Sortierung ferner Abmessungen und/oder ein Gewicht der
Postsendungen erfasst. Nach einer Überprüfung der Abmessungen und/oder des Gewichts
werden zweckmäßigerweise solche Sendungen aus dem Sendungslauf ausgeschleust, die
aufgrund ihres Formats und/oder Gewichts nicht zuverlässig sortiert werden können.
[0054] Darüber hinaus werden vorteilhaft Freimachungsvermerke auf den Postsendungen geprüft.
Postsendungen ohne gültigen Freimachungsvermerk werden ebenfalls aus dem Sendungsverlauf
ausgeschleust.
[0055] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Sortieren von Postsendungen weist wenigstens
eine Stoffeingabe zur Zuführung von Postsendungen, wenigstens eine Identifikationsstrecke
zum Erfassen von auf den Postsendungen befindlichen, wenigstens einen Zielort und
einen Zustellpunkt enthaltenden Zustelladresse und zum Aufbringen von den Postsendungen
eindeutig zugeordneten Identifikationscodes auf die Postsendungen, ein Mittel zum
Speichern der Zuordnung zwischen den Postsendungen und dem Identifikationscode, eine
Mehrzahl von Endstellen an denen die Postsendungen in Abhängigkeit des Identifikationscodes
und unter Berücksichtigung der Zuordnung zwischen dem Identifikationscode in Behälter
abgeworfen werden und wenigstens eine Fördereinrichtung zum Transportieren der Behälter
von den Endstellen zu der Stoffeingabe auf.
[0056] Die Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie ein Aktivierungsmittel
zum Aktivieren eines ersten und eines zweiten Betriebszustandes der Vorrichtung aufweist,
wobei in dem ersten Betriebszustand ein Zuordnungsmittel jeder Endstelle wenigstens
einen Zielort zuordnet, die Postsendungen in Abhängigkeit einer Zuordnung zwischen
dem Identifikationscode und dem Zielort der Postsendungen an den entsprechenden Endstellen
abgeworfen werden und gefüllte Behälter von den Endstellen aus dem Bereich der Vorrichtung
abtransportiert werden und in dem zweiten Betriebszustand das Zuordnungsmittel für
einen ersten Sortierdurchlauf eines Sortierprozesses zur Gangfolgesortierung jeder
Endstelle einen Zustellpunkt zuordnet, die Postsendungen in Abhängigkeit einer Zuordnung
zwischen den Identifikationscodes und den Zustellpunkten an den entsprechenden Endstellen
abgeworfen werden, die Fördereinrichtung die gefüllten Behälter von den Endstellen
zu der Stoffeingabe transportiert und das Zuordnungsmittel für einen zweiten Sortierdurchlauf
des Sortierprozesses zur Gangfolgesortierung jeder Endstelle einen Zustellpunkt zuordnet
und die Postsendungen der Zuordnung zwischen den Identifikationscodes und den Zustellpunkten
an den entsprechenden Endstellen abgeworfen werden.
[0057] Die Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie sowohl zur Sortierung von Postsendungen
nach dem Zielort als auch für die Gangfolgesortierung eingesetzt werden kann.
[0058] Der Begriff Zielort kann dabei eine Zielregion, eine Zustellbezirksgruppe und/oder
einen einzelnen Zustellbezirk bezeichnen und bezieht sich insbesondere auf die Sortiertiefe,
die zur Vorbereitung der Gangfolgesortierung erforderlich ist.
[0059] Die gesamte Sortierung der Postsendungen kann somit mittels einer einzigen Maschine
vorgenommen werden, die flexibel in zwei Betriebszuständen betrieben werden kann.
[0060] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung unterdrückt das Zuordnungsmittel
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren in der zweiten Betriebsart bei der Zuordnung
zwischen den Endstellen und den Zustellpunkten die Zustellpunkte, für die keine Sendungen
vorliegen.
[0061] Die Vorrichtung enthält vorzugsweise ferner ein Mittel zum Abwerfen einer Trennkarte
in die Behälter. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn bei der Gangfolgesortierung
im zweiten Betriebszustand Sendungen für mehrere Zustellbezirke in einen Behälter
abgegeben werden. Die Sendungen für verschiedene Zustellbezirke können dann durch
die Trennkarte voneinander getrennt werden.
[0062] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens einer Endstelle eine
Überlauffunktion zugeordnet. Dort werden die Postsendungen abgeworfen, wenn der Behälter
an der Endstelle die der Zustelladresse der Postsendungen zugeordnet ist, bereits
gefüllt ist.
[0063] Ferner ist es vorteilhaft, die Vorrichtung mit einem Mittel zur Erfassung von Identifikationsmerkmalen
der Behälter und mit einer Steuerung auszustatten, welche eine Zuführung der Behälter
zu den Stoffeingaben in Abhängigkeit der Identifikationsmerkmale vornimmt.
[0064] Damit wird es insbesondere möglich, nur die Sendungen in die Sortiereinrichtung einzugeben,
die von den Behältern aufgenommen werden können, und auf den Überlauf zu verzichten.
[0065] Es ist dabei besonders zweckmäßig, dass die Vorrichtung ebenfalls ein Mittel zum
Zuordnen der Identifikationsmerkmale zu den in den Behältern befindlichen Sendungen
aufweist.
[0066] Bei dem Identifikationsmerkmal handelt es sich vorzugsweise um auf die Behälter aufgebrachte
Identifikationscodes.
[0067] Ferner ist es vorteilhaft, dass die Vorrichtung im Bereich der Endstellen eine Füllstandskontrolle
zum Ermitteln des Füllstandes der an den Endstellen angeordneten Behälter aufweist.
[0068] Hierdurch kann die Sortiervorrichtung insbesondere so gesteuert werden, dass an einer
Endstelle, an der sich ein vollständig gefüllter Behälter befindet, keine Postsendungen
mehr abgeworfen werden und diese Sendungen beispielsweise zu einer Endstelle geleitet
werden, der eine Überlauffunktion zugeordnet ist.
[0069] Weitere Vorteile und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Figuren.
[0070] Von den Figuren zeigt
Fig. 1 |
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Sortieren von Groß- und Maxibriefen
in einer Draufsicht, |
Fig. 2a |
eine Sortiermatrix für den ersten Sortierdurchlauf, und |
Fig. 2b |
eine Sortiermatrix für den zweiten Sortierdurchlauf. |
[0071] Im Folgenden wird beispielhaft die Sortierung von Großbriefen (GBf) und Maxibriefen
(MBf) dargestellt, die ein Höchstmaß von 353 mm x 250 mm x 20 mm bzw. 353 mm x 250
mm x 50 mm sowie ein maximales Gewicht von 500 g bzw. 1000 g aufweisen.
[0072] Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf eine Sortierung von GBf und MBf mit diesen
Formaten beschränkt. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren mit geringen
Anpassungen auf die Sortierung von Postsendungen mit beliebigen Formaten oder Gewichten
angewendet werden.
[0073] Postsendungen können von einem Kunden eines Postunternehmens an einem Absendeort
beispielsweise in Filialen des Postunternehmens aufgegeben, am Absendeort in einen
Briefkasten oder - im Falle von Versendern mit einem sehr hohen Sendungsaufkommen
- direkt in einem Sortierzentrum des Postunternehmens angeliefert werden.
[0074] Die in den Filialen und an den Briefkästen aufgegebenen Sendungen werden von dem
Postunternehmen gesammelt und einem Sortierzentrum im Gebiet des Absendeortes der
Sendungen zugeführt. In diesem Abgangsbriefzentrum BZA werden die Sendungen nach ihren
Zielregionen und insbesondere nach den in den Gebieten der Zielregionen der Postsendungen
befindlichen Eingangsbriefzentren BZE sortiert.
[0075] Nach der BZA-Sortierung werden die Sendungen zum BZE transportiert und dort einer
Feinsortierung unterzogen, die möglichst eine Sortierung der Sendungen nach der Gangfolge
der Zustellgänge im Gebiet des BZE umfasst.Schließlich erfolgt die Zustellung der
Sendungen durch einen Zusteller oder in ein Postfach. Für die Sendungen die in ein
Postfach zugestellt werden, wird dabei in der Regel keine Sortierung nach einer Gangfolge
eines Zustellgangs vorgenommen.
[0076] Die Sortiervorrichtungen in den Sortierzentren sind so ausgelegt, dass sie sowohl
die Durchführung der BZA- als auch der BZE-Sortierung gestatten. Insbesondere können
sie in zwei Betriebszuständen betrieben werden, von denen der eine Betriebszustand
eine Sortierung nach Zielorten und der andere Betriebszustand eine Gangfolgesortierung
ermöglicht.
[0077] Für die BZA-Sortierung am Abgangsort werden die Sendungen dem Sortierzentrum etwa
ab der Mittagszeit zugeführt. Die Zufuhr erfolgt gestaffelt in einer Vielzahl von
Teilmengen, die im BZA nach Zielorten sortiert werden. Dies kann eine Sortierung nach
Zielregionen oder nach von der Zielregion umfassten Zustellbezirksgruppen umfassen.
[0078] In einem der Sortierung vorgelagerten Bearbeitungsschritt werden die angelieferten
Sendungen dabei zunächst vereinzelt, und es wird überprüft, ob die angelieferten Sendungen
maschinell sortiert werden können oder aufgrund ihres besonderen Formats, einer besonderen
Umhüllung oder ähnlicher Eigenschaften manuell verarbeitet werden müssen.
[0079] Die Sendungen, welche für eine maschinelle Verarbeitung geeignet sind, werden einer
Briefsortiermaschine (FSQM für
Flat Sorting and Se
quenzing
Machine) für GBf und MBf zugeführt, wie sie schematisch in der Figur 1 dargestellt
ist. Ein Sortierzentrum verfügt dabei über eine oder mehrere FSQM.
[0080] In der Figur 1 sind beispielhaft 4 Stoffeingaben 10
1 bis 10
4 dargestellt, in welche die Sendungen entweder manuell oder maschinell eingegeben
werden. Bei der maschinellen Eingabe werden die Sendungen über eine in der Figur nicht
dargestellte Fördereinrichtung vorzugsweise in Behältern zu den Stoffeingaben transportiert,
die dort abgekippt werden. Die Fördereinrichtung kann beispielsweise als eine Anordnung
von Rollenbahnen ausgebildet sein.
[0081] Die an den Stoffeingaben 10
1 bis 10
4 entleerten Behälter werden über eine Fördereinrichtung 90 zu einem Leerbehältervorrat
50 transportiert.
[0082] Über Fördereinrichtungen 20
1 bis 20
5, die in die FSQM integriert sind, werden die Postsendungen zunächst zu Identifikationsstrecken
30
1 bis 30
4 gefördert, die an den Fördereinrichtungen 20
1 bis 20
4 angeordnet sind. Es wäre jedoch auch gleichfalls möglich, jedoch aufgrund einer Einbuße
bei der Bearbeitungsgeschwindigkeit weniger bevorzugt, eine einzige Identifikationsstrecke
an der Fördereinrichtung 20
5 vorzusehen.
[0083] Die Fördereinrichtungen 20
1 bis 20
5 sind beispielsweise als Endlosförderbänder ausgebildet.
[0084] Die Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 enthalten jeweils einen Anschriftenleser, von dem die auf den Postsendungen befindlichen
Zustelldaten und zumindest die Zustelladresse erfasst und interpretiert werden.
[0085] Die erfassten Zustelldaten werden in einem Datensatz mit Sendungsbegleitdaten gespeichert,
die insbesondere den Namen und die Anschrift des Empfängers der Sendung umfassen.
Die Anschrift besteht dabei aus der Angabe einer Straße, einer Hausnummer, einer Postleitzahl
und eines Ortes.
[0086] Bei der Erfassung der Zustelladresse ist es ebenfalls vorgesehen zu überprüfen, ob
die Ortsbezeichnung und die Angabe der Postleitzahl konsistent sind. Wird dabei festgestellt,
dass es sich bei der Postleitzahl nicht um die zudem angegeben Ort gehörende Postleitzahl
handelt, wird die Zielregion anhand der Ortsbezeichnung ermittelt, und die Postleitzahl
ignoriert. Dieses Vorgehen ergibt sich daraus, dass ein Absender mit geringerer Wahrscheinlichkeit
eine fehlerhafte Ortsbezeichnung auf die Sendungen aufbringt als eine fehlerhafte
Postleitzahl.
[0087] Zur maschinellen Interpretation der Zustell- und Absenderadressen wird eine OCR(
Optical
Character
Recognition)-Einrichtung eingesetzt. Wenn die Zustelladresse durch diese Einrichtung
nicht erkannt werden kann, wird eine Videocodierung der Zustelladresse vorgenommen.
Dabei wird mittels eines Scanners ein Abbild der die Zustelladresse tragenden Sendungsoberfläche
aufgenommen und einem Videocodierpersonal vorgeführt, das die Zustelladresse erkennt
und an einer Eingabeeinrichtung eingibt.
[0088] Je nach der bei der BZA-Sortierung vorgesehenen Sortiertiefe ist es dabei zunächst
erforderlich, dass die ersten beiden oder alle Ziffern der Postleitzahl von dem Videocodierpersonal
erkannt und eingegeben werden. Aus den ersten beiden Ziffern der Postleitzahl ergibt
sich dabei die Zielregion für die Sendung, in den übrigen Ziffern ist die Zustellbezirksgruppe
codiert.
[0089] Die übrigen Bestandteile der Zustelladresse, deren Kenntnis für die Sortierung im
BZA nicht erforderlich ist, können nachfolgend während des Transports der Sendungen
von dem BZA zu dem BZE codiert werden. Man spricht dabei von der Nachcodierung der
Adressen.
[0090] Diese Maßnahme erlaubt es, die BZA-Sortierung sehr schnell durchführen zu können,
und trägt dazu bei, dass eine große Sortiertiefe erreicht werden kann.
[0091] An den Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 werden die Sendungen zudem mit einem Identifikationscode, vorzugsweise einem Barcode,
versehen, der dem Datensatz mit den Sendungsbegleitdaten eindeutig zugeordnet ist
und der somit eine eindeutige Identifizierung der Sendungen ermöglicht.
[0092] Es wird dabei zunächst eine Glanzabtastung für die Sendungen durchgeführt, um den
Reflexionsgrad der Sendungen zu ermitteln. Anhand des ermittelten Reflexionsgrades
wird festgestellt, ob es die Oberfläche der Postsendungen zulässt, dass der Identifikationscode
direkt auf die Sendungen aufgedruckt wird, oder ob mittels eines Labelapplikators
zunächst ein Label auf die Sendungen aufgebracht werden muss, auf welches der Code
aufgedruckt wird. Letztgenanntes ist beispielsweise bei Sendungen mit einer Kunststoffumhüllung
erforderlich.
[0093] An den Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 ist ebenfalls jeweils eine Einrichtung zum Erfassen des Identifikationscodes vorgesehen.
Diese Leser erlauben es zum einen, die Lesbarkeit des auf die Sendungen aufgebrachten
Identifikationscodes zu überprüfen. Zum anderen erlauben die Leser die Identifikation
der Sendungen, und anhand des Leseergebnisses können diese einer Endstelle 40
1 bis 40
N der FSQM zugeordnet werden, um dort abgeworfen zu werden.
[0094] Es sind dabei an jeder Identifkationsstrecke 30
1 bis 30
4 zwei Leseeinrichtungen zum Erfassen des Identifikationscodes vorgesehen, von denen
eine vor der OCR-Einheit angeordnet ist. Dies erlaubt es, zu überprüfen, ob die Sendung
bereits mit einem Identifikationscode versehen ist und anhand dieses Codes verarbeitet
werden kann, oder ob eine Erfassung der Sendungsdaten noch durchzuführen ist.
[0095] Die Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 können weiterhin eine Einrichtung zum Ermitteln des Formates der Sendungen, einschließlich
ihrer Länge, Breite und Höhe sowie ihres Gewichts umfassen. Das ermittelte Sendungsformat
kann ebenfalls in den Datensatz mit den Sendungsbegleitdaten aufgenommen werden.
[0096] Wenn das Format einer Sendung das für GBf und MBf vorgesehene Format überschreitet,
wird diese in einen Zwangsabwurf geleitet und aus dem Bereich der Sortiermaschine
entfernt, da bei zu großen Formaten kein einwandfreier Abwurf der Sendung in den vorgesehenen
Behälter gewährleistet werden kann. Der Zwangsabwurf befindet sich im Bereich der
Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 und ist in der Figur 1 nicht dargestellt.
[0097] Die Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 können ebenfalls Detektoren zur Überprüfung der Freimachung der Postsendungen umfassen.
Die erforderliche Höhe der Freimachung wird dabei insbesondere anhand des Sendungsformates
ermittelt.
[0098] Für die Sortierung der Sendungen im BZA wird der in der Zustelladresse der Sendungen
enthaltene Zielort ausgewertet. Dies geschieht in der Regel anhand der Postleitzahl,
deren erste beiden Ziffern die Zielregion der Sendung und deren übrige Ziffern insbesondere
die Zustellbezirksgruppe der Sendung angeben.
[0099] Bei der BZA-Sortierung wird die Sortierung im BZE soweit wie möglich vorbereitet.
Daher ist es vorgesehen, die Sendungen im BZA bereits nach den Gangfolgesortierprozessen
im BZE zu sortieren, so dass die Sendungen dort direkt in den ersten pass eines Prozesses
zur Gangfolgesortierung nach der Reihenfolge der Zustellung auf den Zustellgängen
in den Zustellbezirken der Zustellbezirksgruppen eingegeben werden können.
[0100] Bei einer Sortierung nach den Gangfolgesortierprozessen wird den Endstellen 40
1 bis 40
N-m der FSQM insbesondere jeweils eine oder mehrere Zustellbezirksgruppe zugeordnet und
die Sendungen werden entsprechend ihrer Postleitzahl an den entsprechenden Endstellen
40
1 bis 40
N-m in Behälter abgeworfen, die an den Endstellen 40
N-m positioniert sind.
[0101] Einer Anzahl von m Endstellen 40
N-m+1 bis 40
N ist eine Reject-Funktion zugeordnet, d.h. dort werden Sendungen abgeworfen, die den
übrigen Endstellen nicht zugeordnet werden können - beispielsweise, weil sie keine
lesbare Zustelladresse aufweisen - oder die ihnen nicht zugeordnet werden sollen -
beispielsweise, weil sie keine gültige Freimachung aufweisen.
[0102] In der Draufsicht auf die FSQM in der Figur 1 sind beispielhaft N = 37 Endstellen
dargestellt. Typischerweise weist eine FSQM je nach Größe des Sortierzentrums zwischen
N = 200 und N = 500, vorzugsweise zwischen N = 280 und N = 400 Endstellen auf.
[0103] Die an den Endstellen 40
1 bis 40
N zu positionierenden Behälter werden aus einem Leerbehältervorrat 50 über eine Fördereinrichtung
60 zur Leerbehälterzuführung zu den Endstellen 40
1 bis 40
N transportiert und unter die zugehörigen Abwurfeinrichtungen gebracht. Die Fördereinrichtung
60 ist vorzugsweise als Rollenbahn ausgeführt.
[0104] Die Behälter sind mit einem Identifikationscode versehen, der eine eindeutige Identifizierung
der Behälter ermöglicht. Der Identifikationscode ist dabei einem Behälter fest zugeordnet
und vorzugsweise als Barcode ausgebildet.
[0105] Bei der Eingabe eines Behälters in die FSQM wird der Identifikationscode erfasst
und zusammen mit einer Information über die Endstelle gespeichert, an der er befüllt
wird. Zum Erfassen des Identifikationscodes ist dabei eine Behälter-Identifizierungsstation
an der Fördereinrichtung 60 vorgesehen, die über einen Scanner zum Einlesen des Codes
verfügt.
[0106] An den Endstellen 40
1 bis 40
N werden die Sendungen in einen Schacht geleitet, durch den sie in den unter den Abwurfeinrichtungen
befindlichen Behälter gelangen. Gegebenenfalls erfolgt ein direkter Abwurf aus dem
Carrier des Sorters, ohne dass es eines zusätzlichen Schachtes bedarf.
[0107] Die GBf und MBf werden dabei derart abgeworfen, dass sie horizontal übereinander
liegend in den Behältern gestapelt werden, wobei ca. 52 GBf und/oder MBf in den Behältern
Platz finden.
[0108] Der Füllgrad der Behälter kann durch die Füllstandskontrolle ermittelt werden. Vorzugsweise
wird der Füllgrad dabei anhand der Anzahl der abgeworfenen Sendungen und ihrer Dicke
ermittelt.
[0109] Zudem ist eine Einrichtung zur Überwachung des Stapelbildes vorgesehen, um fehlerhaft
gestapelte Sendungen, die beispielsweise über den Rand eines Behälters hinaus stehen,
zu erkennen und bei einem erkannten fehlerhaften Stapelbild ein Warnsignal zu erzeugen.
[0110] Die Behälter, die bei einem Sortierprozess der BZA-Sortierung vollständig befüllt
worden sind, werden über eine Fördereinrichtung 70 zur Vollbehälterabführung aus dem
Bereich der Sortiervorrichtung hinaus transportiert. Der entsprechenden Endstelle
wird ein weiterer Leerbehälter zugeführt, der mit weiteren an dieser Endstelle abzuwerfenden
Sendungen befüllt wird.
[0111] Sendungen, für die im BZA lediglich die ersten beiden Stellen der Postleitzahl erkannt
werden konnten, obwohl eine Sortierung nach den Gangfolgesortierprozessen vorgesehen
ist, werden an einer der Endstellen abgeworfen, die einer Zustellbezirksgruppe in
der Zielregion zugeordnet sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sie in ihre
Zielregion transportiert werden.
[0112] Die befüllten regulären Behälter, d.h. die Behälter von den Endstellen, denen keine
Reject-Funktion zugeordnet war, werden im BZA in einen Kommissionierbereich verbracht,
wo sie für den weiteren Transport über den so genannten Hauptlauf zu geeigneten Kommissionen
zusammengefasst werden. In dem Hauptlauf werden die Sendungen über das Nachtluftpostnetz
und/oder per LKW und/oder weitere Beförderungsmittel in die Zielregionen befördert.
[0113] Die Sendungen aus dem Eigenaufkommen des BZA, d.h. die Sendungen für die das BZA
und das BZE identisch sind, werden getrennt von den übrigen Sendungen im Kommissionierbereich
gelagert.
[0114] Auf die vorbeschriebene Weise wird die Eingangspost im BZA bis ca. 21 Uhr sortiert.
Nach Abschluss der Sortierung können an den Videocodierplätzen die Adressen nachcodiert
werden, die während der Sortierung nicht erkannt werden konnten. Nach der Sortierung
kann dabei erheblich mehr Zeit für die Ermittlung einer Zustell- und/oder Absenderadresse
aufgewendet werden, ohne dass die Bearbeitung der Sendung verzögert wird.
[0115] Die Zustelladressen, die beim Nachcodieren erkannt werden, werden in den für die
Sendung angelegten Datensatz mit den Sendungsbegleitdaten aufgenommen.
[0116] Es ist vorgesehen, die BZA und BZE miteinander zu vernetzen und dabei Sendungsinformationen
auszutauschen. Dies beinhaltet insbesondere, dass die Sendungsbegleitdaten, die in
einem BZA erfasst worden sind, für einen Abruf durch Einrichtungen im BZE zur Verfügung
gestellt werden.
[0117] Dabei werden die Datensätze entweder im Bereich eines zentralen Servers gespeichert,
auf den von allen Sortierzentren aus zugegriffen werden kann, oder die Datensätze
werden via Datenfernübertragung von den BZA an die entsprechenden BZE übermittelt,
in denen die Sendungen weiterbearbeitet werden. In den BZE findet eine weitere Sortierung
der Sendungen auf der Grundlage dieser Datensätze statt, die insbesondere eine Sortierung
der Sendungen nach der Gangfolge der Zustellgänge in den Zustellbezirken der Zielregion
umfasst.
[0118] Daher hat insbesondere das Zuordnungsmittel, welches die Zuordnung zwischen den Endstellen
der FSQM und den Zustellpunkten für die Gangfolgesortierung der Sendungen vornimmt,
eine Zugriffsmöglichkeit auf die Sendungsbegleitdaten.
[0119] Für die Gangfolgesortierung werden die gleichen FSQM genutzt, die auch für die BZA-Sortierung
verwendet werden. Um die Gangfolgesortierung automatisiert ausführen zu können, sind
sie mit zusätzlichen Fördereinrichtungen 80 ausgestattet, mittels derer Behälter von
den Endstellen 40
1 bis 40
N zu den Stoffeingaben 10
1 bis 10
4 transportiert werden können.
[0120] Um die Gangfolgesortierung durchführen zu können, ist dabei der entsprechende Betriebszustand
der FSQM zu wählen, in dem die Sortierung durchgeführt wird.
[0121] Zur Gangfolgesortierung wird dabei ein Multipass-Verfahren angewendet. Um die Sendungen
möglichst schnell und wirtschaftlich zu bearbeiten, ist ein Zweipass-Verfahren bevorzugt,
bei dem die Sendungen die FSQM lediglich zweimal durchlaufen. Dieses ermöglicht zudem
gegenüber einem Mehrpass-Verfahren mit mehr als zwei Sortierdurchläufen eine besonders
schonende Sendungsbearbeitung.
[0122] Für die Durchführung des Zweipass-Verfahrens werden Sortierpläne erstellt, in denen
die Zuordnung zwischen den Endstellen und den Zustellpunkten für die beiden passes
festgelegt wird.
[0123] In dem entsprechenden Betriebszustand werden dafür die Sortierpläne in das Zuordnungsmittel
geladen und von diesem Zuordnungsmittel umgesetzt.
[0124] Die Sortierpläne können in Form von Sortiermatrizen veranschaulicht werden, wie sie
beispielhaft in den Figuren 2a und 2b dargestellt sind.
[0125] Zur Erläuterung des dem Sortierverfahren zugrunde liegenden Prinzips wird dabei das
Beispiel einer Gangfolgesortierung für vier Zustellbezirke A bis D unter Nutzung von
N = 50 Endstellen einer FSQM betrachtet. In dem Beispiel soll der Zustellgang A 620
Zustellpunkte umfassen, der Zustellgang B soll 710 Zustellpunkte umfassen, der Zustellgang
C soll 530 Zustellpunkte umfassen, und der Zustellgang D soll 640 Zustellpunkte umfassen.
[0126] Die Zustellpunkte sind mit dem Buchstaben des entsprechenden Zustellgangs und einer
Nummer bezeichnet. Die Nummerierung entspricht dabei der Reihenfolge, in der die Zustellpunkte
von dem Postzusteller auf seinem Zustellgang bedient werden. Diese korrespondiert
in der Regel nicht mit der Reihenfolge der Hausnummern in einer Straße.
[0127] Die Sortiermatrix in der Figur 2a zeigt die Zuordnung zwischen den Endstellen 40
1 bis 40
50 und den Zustellpunkten für den ersten pass der Gangfolgesortierung, wobei die Nummern
der Endstellen 40
1 bis 40
50 in der obersten Zeile der Darstellung vermerkt sind.
[0128] Gemäß der gezeigten Sortiermatrix werden der Endstelle 40
1 dabei von dem Zustellgang A die Zustellpunkte A1, A51, A101 usw. bis A601 zugeordnet,
der Endstelle 40
2 die Zustellpunkte A2, A52, A102 usw. bis A602. Entsprechend erfolgt die Zuordnung
zwischen den übrigen Endstellen und Zustellpunkten.
[0129] Allgemein erfolgt die Zuordnung bei N Endstellen 40
1 bis 40
N also derart, dass der Endstelle 40
k mit 1 ≤ k < N die Zustellpunkte mit den Nummern a zugeordnet werden, für die gilt:
a mod N = k. Der Endstelle 40
N werden die Zustellpunkte a mit a mod N = 0 zugeordnet.
[0130] Für den Zustellgang B erfolgt die Zuordnung zwischen den Endstellen 40
1 bis 40
50 so, als handele es sich bei diesem Zustellgang um die Fortsetzung des Zustellgangs
A.
[0131] Entsprechend wird der Zustellpunkt B1 der Endstelle 40
21 zugeordnet, der Zustellpunkt B2 der Endstelle 40
22 usw. bis zu dem letzten Zustellpunkt B710 dieses Zustellgangs, welcher der Endstelle
40
30 zugeordnet wird.
[0132] In analoger Weise geschieht die Zuordnung zwischen den Zustellpunkten der Zustellgänge
C und D, die ebenfalls so erfolgt, als handele es sich jeweils um Fortsetzungen der
vorangegangenen Zustellgänge.
[0133] Die Sortiermatrix wird hier also so aufgestellt, als seien die Zustellgänge A bis
D zu einem großen Zustellgang zusammengeschlossen.
[0134] Damit werden teilgefüllte Behälter vermieden, die entstehen würden, wenn eine einzige
Endstelle nicht mit Zustellpunkten von verschiedenen Zustellgängen belegt wäre. Anhand
der Sortiermatrix für den zweiten pass wird dies besonders deutlich.
[0135] Die Sendungen gelangen beim ersten pass völlig ungeordnet in die FSQM, so dass ein
Behälter, der an einer Endstelle entsprechend dem Sortierplan befüllt worden ist,
zwar nur Sendungen für bestimmte vorgegebene Zustellpunkte enthält, diese jedoch in
einer zufälligen Reihenfolge in dem Behälter gestapelt sind.
[0136] Beim Zweipass-Verfahren ist es daher vorgesehen, dass die Zustellpunkte, die im ersten
pass mit einer einzigen Endstelle assoziiert waren, im zweiten pass auf alle Endstellen
verteilt werden, ohne dass es dabei zu Doppelbelegungen kommt.
[0137] Somit können einer Endstelle bei einer Gesamtzahl von N Endstellen maximal N Zustellpunkte
zugeordnet werden, so dass maximal N
2 Zustellpunkte bei der Sortierung berücksichtigt werden können.
[0138] Beachtet man bei der Zuführung der im ersten pass befüllten Behälter für den zweiten
pass eine vorgegebene Reihenfolge, ist jeder Zustellpunkt an einer festgelegten Position
innerhalb eines im zweiten pass befüllten Behälters in dem Sinne eindeutig bestimmt,
dass zuunterst die Sendungen für einen bestimmten ersten Zustellpunkt liegen, darüber
die Sendungen für einen zweiten Zustellpunkt usw.
[0139] In der Figur 2b ist die Sortiermatrix für den zweiten pass in dem betrachteten Beispiel
dargestellt.
[0140] Entsprechend dieser Matrix werden im zweiten Sortierdurchlauf der Endstelle 40
1 die Zustellpunkte A1 bis A50 zugeordnet, der Endstelle 40
2 die Zustellpunkte A51 bis A100 usw. bis schließlich der Endstelle 40
13 die Zustellpunkte A601 bis A620 zugeordnet werden.
[0141] Der Zustellgang B wird im zweiten Sortierdurchlauf nun wiederum so behandelt, als
handele es sich um die Fortsetzung des
[0142] Zustellgangs A. Somit werden der Endstelle 40
13 ebenfalls die Zustellpunkte B1 bis B30 zugeordnet, der nachfolgenden Endstelle 40
14 werden 50 Zustellpunkte B31 bis B80 zugeordnet, der Endstelle 40
15 werden die Zustellpunkte B81 bis B130 zugeordnet usw. bis der Endstelle 40
27 die Zustellpunkte B681 bis B710 zugeordnet werden.
[0143] Die Zustellgänge C und D werden nun ebenfalls so behandelt als handele es sich bei
ihnen um Fortsetzungen der vorangehenden Zustellgänge. Entsprechend erfolgt die Zuordnung
ihrer Zustellpunkte zu den Endstellen so, wie es in der Figur 2b dargestellt ist.
[0144] Werden der FSQM die Behälter für den zweiten pass in absteigender Reihenfolge der
Endstellen zugeführt, d.h. zunächst der Behälter, der an der Endstelle 40
50 befüllt worden ist, dann der Behälter, der an der Endstelle 40
49 befüllt worden ist usw. bis als letzter Behälter derjenige zugeführt wird, der an
der der Endstelle 40
1 befüllt worden ist, so ergeben sich die Stapel in den Behältern so, wie in der Figur
2b gezeigt. Das heißt in dem Behälter an der Endstelle 40
1 liegen zuunterst die Sendungen für den Zustellpunkt A1, darüber die Sendungen für
den Zustellpunkt A2 usw.
[0145] In den Behältern an den Endstellen 40
13, 40
27 und 40
38 befinden sich nach dem zweiten pass jeweils Sendungen für zwei verschiedenen Zustellbezirke
bzw. Zustellgänge.
[0146] In einem der Sortierung nachfolgenden Arbeitsschritt werden diese Sendungen manuell
voneinander getrennt. Eine besonders einfache Trennung wird dabei dadurch sichergestellt,
dass beim zweiten pass zwischen die Sendungen verschiedener Zustellbezirke eine Trennkarte
in die Behälter einsortiert wird. In der Figur 2b ist diese Trennkarte durch eine
Doppellinie veranschaulicht.
[0147] Im Sortierplan für den zweiten pass kann es ferner ebenso vorgesehen sein, dass die
Sendungen für den Zustellpunkt A1 dem Behälter an der Endstelle 40
50 zugeordnet werden und dort zuoberst liegen, darunter die Sendungen für den Zustellpunkt
A2 usw. bis zu den Sendungen für den Zustellpunkt A50. Die Sendungen für den Zustellpunkt
A51 werden zuoberst in dem Behälter an der Endstelle 40
49 angeordnet, darunter die Sendungen für den Zustellpunkt A52 usw.
[0148] Dieser alternative Sortierplan, der sich in der Praxis als besonders günstig herausgestellt
hat, lässt sich spiegelbildlich zu dem in der Figur 2b gezeigten Sortierplan darstellen.
[0149] Die vorbeschriebenen Sortierpläne berücksichtigen alle Zustellpunkte der einzelnen
Zustellgänge. In der Regel sind jedoch nicht täglich GBf und MBf für jeden Zustellpunkt
vorhanden.
[0150] Es ist daher vorgesehen, in den Sortierplänen nur die Zustellpunkte zu berücksichtigen,
an die tatsächlich Sendungen zuzustellen sind, wobei diese Zustellpunkte anhand der
Sendungsbegleitdaten identifiziert werden können, die bei der BZA-Sortierung bzw.
BZE-Sortierung erfasst werden.
[0151] Es wird bei der Gangfolgesortierung im BZE somit kein statischer Sortierplan zu Grunde
gelegt, sondern die Sortierpläne für jeden Sortierprozess werden dem jeweiligen Sendungsaufkommen
angepasst.
[0152] Dies bedeutet, dass beispielsweise der Endstelle 40
1 für den ersten pass der erste Zustellpunkt des Zustellgangs A zugeordnet wird, für
den wenigstens eine Sendung vorliegt, der 51. Zustellpunkt dieses Zustellgangs, für
den wenigstens eine Sendung vorliegt, der 101. Zustellpunkt dieses Zustellgangs, für
den wenigstens eine Sendung vorliegt usw. Der erste Zustellpunkt des Zustellgangs
B, für den eine Sendung vorliegt wird entsprechend der Endstelle zugeordnet, die auf
die Endstelle folgt, welcher der letzte Zustellpunkt des Zustellgangs A zugeordnet
ist, für den wenigstens eine Sendung vorhanden ist.
[0153] Die Sortiermatrix für den zweiten pass kann anhand einer entsprechenden Übertragung
aufgestellt werden.
[0154] Auf diese Weise können bei der Gangfolgesortierung von GBf und MBf für die Sortierung
einer festgelegten Anzahl von Zustellgängen Endstellen eingespart werden. Umgekehrt
lassen sich bei gleicher Anzahl der Endstellen Sendungen für eine höhere Anzahl von
Zustellgängen sortieren.
[0155] Um alle Sendungen für einen Zustellbezirk nach der Gangfolge zu sortieren, muss der
Sortierprozess mit allen Sendungen für diesen Zustellbezirk durchgeführt werden und
kann daher erst nach dem Eingang der letzten Sendung für diesen Zustellbezirk begonnen
werden.
[0156] Da in den BZE jedoch die Sendungen bis ca. 4.30 Uhr über den Hauptlauf eingehen,
und die Gangfolgesortierung bis spätestens ca. 7 Uhr abgeschlossen sein sollte, um
die Sendungen am selben Tag zustellen zu können, steht jedoch in der Regel nicht genügend
Zeit zur Verfügung, um die Gangfolgesortierung aller Sendungen vornehmen zu können.
[0157] Es ist daher vorgesehen, die gestaffelt im BZE eingehenden Sendungen in mehreren
aufeinander folgenden Sortierprozessen nach der Gangfolge zu sortieren. Dabei entstehen
zwar mehrere Teilmengen jeweils nach der Gangfolge sortierter Sendungen für einen
Zustellbezirk, die zu einer einzigen Menge zusammengeführt werden müssen; dies kann
jedoch einfach und schnell in einem weiteren Maschinendurchlauf oder manuell durch
den Zusteller in einem Zustellstützpunkt durchgeführt werden.
[0158] Ferner besteht bei der Gangfolgesortierung das Problem, dass die Behälter an den
Endstellen 40
1 bis 40
N nur eine begrenzte Anzahl von Sendungen aufnehmen können. Werden den Endstellen,
wie in dem betrachteten Beispiel, 50 Zustellpunkte zugeordnet und haben die Behälter
ein Fassungsvermögen von ca. 52 Sendungen, so können die Behälter durchschnittlich
nur ca. 1,04 Sendungen für jeden Zustellpunkt aufnehmen.
[0159] Insbesondere dann, wenn im Sortierplan nur die Zustellpunkte berücksichtigt werden,
für die tatsächlich Sendungen vorliegen, ist die durchschnittliche Anzahl der Sendungen
für jeden Zustellpunkt jedoch in der Regel höher.
[0160] Üblicherweise werden daher die während eines passes gefüllten Behälter in eine Speichereinrichtung
verbracht, und der Endstelle wird ein weiterer Leerbehälter zugeführt. Nach dem ersten
pass müssen dann die Behälter sortiert werden, um sie der FSQM für den zweiten pass
in der richtigen Reihenfolge zuführen zu können.
[0161] Dabei ist jedoch eine sehr aufwändige Speicher- und Sortiereinrichtung für die Behälter
vorzusehen, die einen erheblichen Platzbedarf hat und eine zusätzliche Quelle für
Betriebsstörungen der FSQM darstellt.
[0162] Es ist daher vorgesehen, in jedem Sortierprozess zur Gangfolgesortierung nur die
Sendungen zu sortieren, die von den Behältern an den Endstellen 40
1 bis 40
N aufgenommen werden können.
[0163] Die übrigen Sendungen werden entweder an einer festgelegten Endstelle abgeworfen,
der eine Überlauffunktion zugeordnet ist, oder sie werden gar nicht in die FSQM eingegeben.
Letztgenanntes ist dabei aufgrund der bei der BZA-Sortierung aufgenommenen Sendungsbegleitdaten
möglich.
[0164] Die bei einem Sortierprozess nicht berücksichtigten Sendungen werden dann für den
nächsten Sortierprozess der nächsten Teilmenge der Sendungen vorgehalten.
[0165] Die Gangfolgesortierung der Sendungen in mehreren Teilmengen hat somit neben einer
besseren Ausnutzung der für die Sortierung zur Verfügung stehenden Zeit auch den Vorteil,
dass ein Sortierverfahren durchgeführt werden kann, bei dem an jeder Endstelle 40
1 bis 40
N nur ein Behälter befüllt werden muss, und somit aufwändige Speichereinrichtungen
für die Behälter nicht benötigt werden.
[0166] Falls in einer Teilmenge von Sendungen, die in einem Sortierprozesses sortiert werden
sollen, sehr viele Sendungen für einen Zustellpunkt enthalten sind, so ist eine weitere
dynamische Anpassung der Sortierpläne vorgesehen:
Um die Anzahl der Sendungen für einen einzigen Zustellpunkt, die in einem Sortierprozess
sortiert werden kann, zu erhöhen, werden die Zustellpunkte, die nach dem voranstehend
dargestellten Konzept einer einzigen Endstelle zugeordnet sind, auf mehrere nebeneinander
angeordnete Endstellen verteilt.
[0167] Da die Anzahl der GBf und MBf nur für sehr wenige Zustellpunkte sehr hoch ist, muss
die Anzahl der Endstellen dabei nur geringfügig erhöht werden.
[0168] Auf der Grundlage der voranstehend genannten Maßnahmen wird die Sortierung der Sendungen
im BZE in der folgenden Weise durchgeführt:
Die Sendungen werden im BZE innerhalb eines bestimmten Zeitraums in verschiedenen
Teilmengen angeliefert. Wenn alle Sendungen in einem Sortierprozess nach der Gangfolge
sortiert werden sollten, könnte die Sortierung erst nach dem Eingang der letzten Sendung
beginnen. Dies ist jedoch nicht möglich, da nach dem Eingang der letzten Sendungen
nicht mehr genügend Zeit für die Sortierung aller Sendungen verbleibt.
[0169] Daher werden mehrere Teilmengen der eingehenden Sendungen nach der Gangfolge sortiert.
Dies führt dazu, dass für einen Zustellbezirk mehrere Stapel aufkommen, die jeweils
nach der Gangfolge sortiert sind, und die in einem nachfolgenden Arbeitsschritt zu
einem Gesamtstapel zusammengefügt werden müssen. Dies ist jedoch manuell oder automatisiert
in einfacher Weise möglich.
[0170] So können die Teilstapel etwa von einem Zusteller vor seinem Zustellgang zusammengefügt
werden. Dies geschieht vorzugsweise in den entsprechenden Zustellstützpunkten, die
dann mit den Teilstapeln aus den BZE beliefert werden.
[0171] Die Sortierung mehrerer Teilmengen gestattet es zudem, während eines Sortierprozesses
an jeder Endstelle nur einen Behälter zu befüllen. Ist der Behälter vollständig befüllt,
werden die Sendungen mit Zustelladressen, die dieser Endstelle zugeordnet sind, an
einem Überlauf abgeworfen und innerhalb des nachfolgenden Sortierprozesses bearbeitet.
[0172] In einer alternativen Ausführungsform entfällt auch dieser Überlauf, und beim Berechnen
der Sortierpläne werden den Endstellen bereits einzelne Sendungen zugeordnet, so dass
eine optimale Befüllung der Behälter erreicht wird. Bei der Sortierung werden dann
nur die den Endstellen bereits zugeordneten Sendungen in die FSQM eingegeben, so dass
kein Überlauf benötigt wird.
[0173] Damit können aufwändige Behälterspeicher für die FSQM eingespart werden.
[0174] Gemäß dem dargestellten Konzept für die Gangfolgesortierung ergeben sich somit die
folgenden Vorgänge im BZE:
Die in den BZA nach den Zustellbezirksgruppen sortierten GBf und MBf werden beim BZE
angeliefert. Die Zugänge im BZE sind dabei zeitlich gestaffelt; die letzten Sendungen
die am gleichen Tag auszuliefern sind, sollten dabei bis ca. 4.30 Uhr im BZE eingehen.
[0175] Beim Eingang der Behälter im BZE werden Identifikationscodes der Behälter erfasst
und an eine Recheneinheit übermittelt. Anhand der Codes kann dann festgestellt werden,
welche Sendungen sich in den bereits angelieferten Behältern befinden.
[0176] Die Sendungen aus dem Eigenaufkommen des Sortierzentrums liegen dann bereits vor.
[0177] Vor der Gangfolgesortierung der Sendungen im BZE werden die Sortierpläne erstellt.
Dies geschieht aufgrund der Informationen über die bereits in dem BZE eingegangenen
Sendungen oder werden. Da die Beförderungsabläufe und insbesondere deren Dauer bekannt
sind, kann dabei für die Abgänge aus den BZA ermittelt werden, wann die Sendungen
in dem vorgesehenen BZE eintreffen werden.
[0178] Die Recheneinheit des BZE kann zur Erstellung der Sortierpläne ferner auf die Daten
einer Sendungsverfolgung zugreifen, falls ein solche durchgeführt wird.
[0179] Bei der Erstellung der Sortierpläne werden die Teilmengen von Sendungen festgelegt,
die in den einzelnen Sortierprozessen nach der Gangfolge zu sortieren sind. Geschieht
die Planung allein aufgrund der Informationen über die Eingänge im BZE, so wird der
Sortierplan für einen Sortierprozess jeweils unter Berücksichtigung der bis zu einem
bestimmten Zeitpunkt im BZE vorliegenden Sendungen ermittelt.
[0180] Es ist vorgesehen, den ersten Sortierprozess zur Gangfolgesortierung ab ca. 22 Uhr
zu starten. Insbesondere werden bei dem ersten Sortierprozess dabei die Sendungen
aus dem Eigenaufkommen des entsprechenden BZA für dieselbe Region berücksichtigt.
Der Zeitpunkt zum Start des Prozesses ist jedoch so gewählt, dass bereits eine Anzahl
von Sendungen vorliegt, die ausreichend hoch ist, um die Kapazität des Sortierzentrums
vollständig auszulasten.
[0181] Ein typisches großes Sortierzentrum verfügt dabei über mindestens zwei FSQM mit je
280 Endstellen. Für die Gangfolgesortierung werden die FSQM partitioniert, d.h. in
mehrere Bereiche unterteilt, in denen eine Gangfolgesortierung unabhängig durchgeführt
wird. Eine typische Partitionierung sieht beispielsweise vier Partitionen mit jeweils
70 Endstellen vor.
[0182] Einer der Endstellen jeder Partition erfüllt eine Reject-Funktion. An dieser Endstelle
werden die Sendungen abgeworfen, für die keine gültigen Adressen vorliegen oder die
fehlgeleitet worden sind.
[0183] Darüber hinaus kann diese oder eine weitere Endstelle als Überlauf dienen, an dem
Sendungen abgeworfen werden, die in einem pass nicht berücksichtigt werden können,
da die Behälter an den Endstellen, an denen sie entsprechend des Sortierplans abzuwerfen
sind, bereits vollständig gefüllt sind.
[0184] Da es jedoch vorgesehen ist, bei jedem Sortierprozess nur die Sendungen in die FSQM
einzugeben, die tatsächlich sortiert werden können, wird der Überlauf in der Regel
entfallen.
[0185] Den übrigen Endstellen jeder Partition werden, wie voranstehend erläutert, die Zustellpunkte
der bei der Sortierung berücksichtigten Zustellgänge zugeordnet.
[0186] Bei der Erstellung der Sortierpläne wird vorzugsweise eine 90-prozentige Befüllung
der an den Endstellen angeordneten Behälter angestrebt, die bei einem Fassungsvermögen
der Behälter von 52 Sendungen einer Befüllung mit 47 Sendungen entspricht. In einer
Partition können damit in einem Sortierprozess ca. 47·69 = 3243 GBf und MBf nach der
Gangfolge sortiert werden.
[0187] Bei der Zuordnung zwischen den Endstellen und den Zustellpunkten werden dabei die
Zustellpunkte, die im Schema der Figur 2a einer einzigen Endstelle zugeordnet sind,
wie bereits beschrieben, mehreren nebeneinander liegenden Endstellen zugeordnet, wenn
für einen dieser Zustellpunkte eine zu hohe Anzahl von Sendungen vorliegt.
[0188] Nachdem zumindest der Sortierplan für den ersten Sortierprozess erstellt worden ist,
und alle zu sortierenden Sendungen im BZE vorliegen, werden diese für die Gangfolgesortierung
an den Stoffeingaben in die FSQM eingegeben.
[0189] An den Identifikationsstrecken 30
1 bis 30
4 der FSQM wird der auf die Sendungen aufgebrachte Identifikationscode erfasst und
entsprechend der diesem Code zugeordneten Zustelladresse der Sendungen, die anhand
der Sendungsbegleitdaten ermittelt wird, werden die Sendungen an der im Sortierplan
für den ersten pass vorgesehenen Endstelle abgeworfen.
[0190] Die Zuordnung zwischen den Zustelladressen und den Endstellen ist dabei in dem Zuordnungsmittel
der FSQM hinterlegt.
[0191] Nachdem auf diese Weise alle in die FSQM eingegebenen Sendungen verarbeitet worden
sind, werden die Behälter in der vorgesehenen Reihenfolge über die Fördereinrichtungen
80
1 und 80
2 für den zweiten pass zu den Stoffeingaben 10
1 bis 10
4 der FSQM gefördert und dort geleert. Die Leerbehälter werden über die Fördereinrichtung
90 in den Leerbehältervorrat transportiert.
[0192] Wenn zwei parallele Strecken mit Endstellen vorgesehen sind, wie es in der Figur
1 dargestellt ist, und wenn die Behälter von der einen Strecke zu anderen Stoffeingaben
gefördert werden als die Behälter von der anderen Strecke, können dabei Sendungen
von der einen Strecke und die Sendungen von der anderen Strecke simultan in die FSQM
eingegeben werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Partitionierung der FSQM
so gewählt ist, dass die Behälter der einen Strecke zu anderen Partitionen gehören
als die Behälter der anderen Strecke. Die Behälter mit den Sendungen, die an der Endstelle
abgeworfen worden sind, der die Reject-Funktion zugeordnet ist, werden über die Fördereinrichtung
70 aus dem Bereich der FSQM abtransportiert.
[0193] Beim zweiten pass werden wiederum die Identifikationscodes der Sendungen an den Identifikationsstrecken
30
1 bis 30
4 erfasst und die Sendungen werden entsprechend ihrer Zustelladresse an den Endstellen
abgeworfen, die in dem Sortierplan für den zweiten pass ihren Zustelladressen zugeordnet
sind.
[0194] Während des zweiten passes werden, wie bereits erläutert, nach jeder letzten Sendung
eines Zustellgangs, die in einen Behälter abgeworfen worden ist, Trennkarten in die
Behälter einsortiert, die eine einfache Trennung der Sendungen ermöglichen, die zu
verschiedenen Zustellgängen gehören.
[0195] Nachdem alle Sendungen im zweiten pass abgeworfen worden sind, werden die Behälter
über die Fördereinrichtung 70 aus dem Bereich der FSQM hinaus transportiert und beispielsweise
in dem Kommissionierbereich des BZE in geeigneten Zusammenstellungen gesammelt.
[0196] Die nachfolgenden Sortierprozesse, in denen weitere Teilmengen der Menge der nach
der Gangfolge zu sortierenden Sendungen sortiert werden, werden in analoger Weise
vorbereitet und durchgeführt.
[0197] Typischerweise sind 3 bis 4 einzelne Sortierprozesse erforderlich, um alle in einem
BZE eingehenden GBf und MBf nach der Gangfolge zu sortieren.
[0198] Die Prozesse werden zeitlich derart gestaffelt durchgeführt, dass einerseits der
letzte Sortierprozess rechtzeitig abgeschlossen ist und andererseits insbesondere
für die vorangehenden Prozesse eine genügend hohe Zahl von Sendungen vorliegt, um
die Kapazität der FSQM möglichst auslasten zu können.
[0199] Nachdem auf die vorbeschriebene Weise alle GBf und MBf der Eingangspost eines BZE
nach der Gangfolge sortiert worden sind, liegen für jeden Zustellbezirk mehrere Teilmengen
von nach der Gangfolge sortierten Sendungen vor.
[0200] Diese werden manuell von dem Zusteller zu einer Gesamtmenge sortierter Sendungen
zusammengefasst, nachdem die Sendungen von dem BZE in den Zustellstützpunkt transportiert
worden sind.
[0201] Es ist jedoch gleichfalls möglich, im BZE eine automatisierte Zusammenfassung vorzusehen.
[0202] Eine alternative Durchführungsform des Verfahrens unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
dadurch, dass bei der BZA-Sortierung eine geringere Sortiertiefe vorgesehen wird und
im BZE ein zusätzlicher Sortierdurchlauf für alle eingehenden Sendungen durchgeführt
wird.
[0203] Die BZA-Sortierung wird dabei nicht nach den Zustellbezirksgruppen, sondern nach
den übergeordneten Zielregionen durchgeführt.
[0204] Anschließend werden die Sendungen in das BZE der Zielregion transportiert.
[0205] Falls bei einem Sortierprozess zur Gangfolgesortierung der Sendungen nicht alle Zustellbezirke
berücksichtigt werden können, ist die Sortierung nach den Zustellbezirksgruppen oder
nach Zustellbezirken gleichwohl erforderlich.
[0206] Dies wird in dieser Durchführungsform jedoch im BZE durchgeführt, und erfolgt, wie
die Gangfolgesortierung, zeitlich gestaffelt in mehreren Prozessen.
[0207] Wenn genügend Sendungen für die Sortierung mit möglichst ausgelasteter Anlage im
BZE vorliegen, wird der erste Sortierprozess für die Sortierung der Sendungen nach
den Zustellbezirken oder nach den Zustellbezirksgruppen gestartet.
[0208] Falls die Sendungen im BZA nicht mit einem Identifikationscode versehen worden sind,
so erfolgt die Sortierung in analoger Weise wie sie für die BZA-Sortierung bereits
beschrieben worden ist. Lediglich die Nachcodierung der Zustelladressen muss entfallen,
da nach dem Sortierprozess nicht genügend Zeit für das Nachcodieren bleibt.
[0209] Wurde im BZA bereits ein Identifikationscode auf die Sendungen aufgebracht, erfolgt
die Sortierung und insbesondere die Zuordnung der Sendungen zu den Endstellen anhand
des Codes und den zugehörigen Sendungsbegleitdaten.
[0210] Nach dem Abschluss des Sortierprozesses wird der erste Sortierprozess zur Gangfolgesortierung
in der gleichen Weise vorbereitet und durchgeführt wie es vorangehend beschrieben
ist.
[0211] An diesen schließt sich wiederum der zweite Sortierprozess zur Sortierung nach Zustellbezirken
oder Zustellbezirksgruppen sowie der zweite Sortierprozess zur Gangfolgesortierung
an, wobei hier insbesondere auch die Sendungen berücksichtigt werden, die während
der ersten Sortierprozesse in dem BZE eingegangen sind.
[0212] Insgesamt werden auf diese Weise drei oder vier Sortierprozesse zur Sortierung nach
Zustellbezirken oder Zustellbezirksgruppen nacheinander durchgeführt, um das gesamte
Aufkommen an GBf und MBf in einem BZE zu bearbeiten.
[0213] Dies geschieht bis spätestens ca. 7 Uhr, um eine Zustellung der Postsendungen am
gleichen Tag zu gewährleisten.
Bezugszeichenliste:
[0214]
10k |
Stoffeingabe (k= 1, ..., 4) |
20l |
Fördereinrichtung (l = 1, ..., 5) |
30m |
Identifikationsstrecke (m = 1, ..., 4) |
40n |
Endstelle (n = 1, ..., N) |
50 |
Leerbehältervorrat |
60 |
Fördereinrichtung zur Leerbehälterzuführung |
70 |
Fördereinrichtung zur Vollbehälterabführung |
80p |
Fördereinrichtung zum Transport von Behältern von den Endstellen zu den Stoffeingaben
(p = 1,2) |
90 |
Fördereinrichtung zum Transport von Behältern von den Stoffeingaben zu dem Leebehältervorrat |
BZA |
Abgangsbriefzentrum |
BZE |
Eingangsbriefzentrum |
FSQM |
Briefsortiermaschine |
GBf |
Großbrief |
MBf |
Maxibrief |
N |
Anzahl der Endstellen |
1. Verfahren zum Sortieren von Postsendungen (GBf, MBf), bei dem die Postsendungen (GBf,
MBf) in einem Sortierprozess mit wenigstens zwei Sortierdurchläufen nach einer Gangfolge
wenigstens eines mehrere Zustellpunkte aufweisenden Zustellgangs sortiert werden,
wofür
- die Postsendungen (GBf, MBf) in eine Sortiervorrichtung (FSQM) eingegeben werden,
die eine Mehrzahl von Endstellen (401,...,40N) aufweist, an denen jeweils ein Behälter zur Aufnahme der Postsendungen (GBf, MBf)
positioniert ist,
- die Postsendungen (GBf, MBf) in einem ersten Sortierdurchlauf an den Endstellen
(401,...,40N) in die Behälter abgeworfen werden, die einer auf die Postsendungen (GBf, MBf) aufgebrachten
Zustelladresse zugeordnet sind, und
- die Postsendungen (GBf, MBf) in den Behältern der Sortiervorrichtung (FSQM) erneut
für wenigstens einen weiteren Sortierdurchlauf zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf die Postsendungen (GBf, MBf) aufgebrachten Zustelladressen vor der Durchführung
des Sortierprozesses zur Gangfolgesortierung erfasst werden, aufgrund der erfassten
Zustelladressen festgestellt wird, für welche Zustellpunkte Sendungen vorliegen und
dass bei der Zuordnung die Zustellpunkte unterdrückt werden, für die nicht wenigstens
eine Postsendung (GBf, MBf) vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Postsendungen (GBf, MBf) für jeden Zustellpunkt ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass nur die Postsendungen (GBf, MBf) in die Sortiervorrichtung (FSQM) eingegeben werden,
die von den an den Endstellen vorhandenen Behältern aufgenommen werden können.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die übrigen Postsendungen (GBf, MBf) in wenigstens einem weiteren Sortierprozess
nach der Gangfolge wenigstens eines Zustellgangs sortiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Postsendungen (GBf, MBf) an einem Überlauf abgeworfen, wenn der Behälter an der
Endstelle, die der Zustelladresse der Postsendungen zugeordnet ist, bereits gefüllt
ist.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Zustellpunkte mehrerer Zustellgänge einer Endstelle zugeordnet werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Sortierung der Postsendungen (GBf, MBf) nach der Gangfolge von Zustellgängen
eine Trennkarte nach der letzten zu einem Zustellgang gehörenden Postsendung (GBf,
MBf) in die Behälter einsortiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Behälter bei der Gangfolgesortierung nach Beendigung eines Sortierdurchlaufs
über wenigstens eine Fördereinrichtung (801, 802) von den Endstellen zu einer Stoffeingabe der Sortiervorrichtung transportiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Behälter der Sortiervorrichtung (FSQM) in einer Reihenfolge der Endstellen (401,...,40N) zugeführt werden.
10. Vorrichtung (FSQM) zum Sortieren von Postsendungen (GBf, MBf) mit
- wenigstens einer Stoffeingabe (101,...,104) zum Zuführen von Postsendungen (GBf, MBf),
- wenigstens einer Identifikationsstrecke (301,...,304) zum Erfassen von auf den Postsendungen (GBf, MBf) befindlichen, wenigstens einen
Zielort und einen Zustellpunkt enthaltenden Zustelladressen und zum Aufbringen von
den Postsendungen (GBf, MBf) eindeutig zugeordneten Identifikationscodes auf die Postsendungen,
- einem Mittel zum Speichern der Zuordnung zwischen den Postsendungen (GBf, MBf) und
den Identifikationscodes,
- einer Mehrzahl von Endstellen (401,...,40N) an denen die Postsendungen (GBf, MBf) in Abhängigkeit der Identifikationscodes in
Behälter abgeworfen werden und
- wenigstens einer Fördereinrichtung (801, 802) zum Transportieren der Behälter von den Endstellen (401,...,40N) zu der Stoffeingabe (101,...,104),
dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein Aktivierungsmittel zum Aktivieren eines ersten und eines zweiten Betriebszustandes
aufweist, wobei
- in dem ersten Betriebszustand ein Zuordnungsmittel jeder Endstelle (401,...,40N) wenigstens einen Zielort zuordnet, die Postsendungen (GBf, MBf) in Abhängigkeit
einer Zuordnung zwischen dem Identifikationscodes und dem Zielort der Postsendungen
(GBf, MBf) an den entsprechenden Endstellen (401,...,40N) abgeworfen werden und gefüllte Behälter von den Endstellen (401,...,40N) aus dem Bereich der Vorrichtung abtransportiert werden und
- in dem zweiten Betriebszustand das Zuordnungsmittel für einen ersten Sortierdurchlauf
eines Sortierprozesses zur Gangfolgesortierung jeder Endstelle (401,...,40N) einen Zustellpunkt zuordnet, die Postsendungen (GBf, MBf) in Abhängigkeit einer
Zuordnung zwischen den Identifikationscodes und den Zustellpunkten an den entsprechenden
Endstellen (401,...,40N) abgeworfen werden, die Fördereinrichtung (801, 802) die gefüllten Behälter von den Endstellen (401,...,40N) zu der Stoffeingabe transportiert und das Zuordnungsmittel für einen zweiten Sortierdurchlauf
des Sortierprozesses zur Gangfolgesortierung jeder Endstelle (401,...,40N) einen Zustellpunkt zuordnet und die Postsendungen (GBf, MBf) in Abhängigkeit der
Zuordnung zwischen den Identifikationscodes und den Zustellpunkten an den entsprechenden
Endstellen (401,...,40N) abgeworfen werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zuordnungsmittel in der zweiten Betriebsart bei der Zuordnung zwischen den Endstellen
(401,...,40N) und den Zustellpunkten die Zustellpunkte unterdrückt, für die keine Postsendungen
(GBf, MBf) vorliegen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein Mittel zum Abwerfen einer Trennkarte in die Behälter aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer Endstelle (401,...,40N) eine Überlauffunktion zugeordnet ist und dort Postsendungen (GBf, MBf) abgeworfen
werden, wenn der Behälter an der Endstelle (401,...,40N), die der Zustelladresse der Postsendungen (GBf, MBf) zugeordnet ist, bereits gefüllt
ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein Mittel zur Erfassung von Identifikationsmerkmalen der Behälter aufweist und
eine Steuerung besitzt, welche eine Zuführung der Behälter zu den Stoffeingaben in
Abhängigkeit der Identifikationsmerkmale besitzt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Füllstandskontrolle zum Ermitteln des Füllstandes der an den Endstellen
(401,...,40N) angeordneten Behälter aufweist.