TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung
von optisch wirksamen Flächen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen
Flächen an Brillengläsern, wie sie in sogenannten "RX-Werkstätten", d.h. Produktionsstätten
zur Fertigung von individuellen Brillengläsern nach Rezept in großem Umfang zum Einsatz
kommen.
[0002] Wenn nachfolgend beispielhaft für Werkstücke mit optisch wirksamen Flächen von "Brillengläsern"
die Rede ist, sollen darunter nicht nur Brillenlinsen aus Mineralglas, sondern auch
Brillenlinsen aus allen anderen gebräuchlichen Materialien, wie Polycarbonat, CR 39,
HI-Index, etc., also auch Kunststoff verstanden werden.
STAND DER TECHNIK
[0003] Die spanende Bearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern kann grob
in zwei Bearbeitungsphasen unterteilt werden, nämlich zunächst die Vorbearbeitung
der optisch wirksamen Fläche zur Erzeugung der rezeptgemäßen Makrogeometrie und sodann
die Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche, um Vorbearbeitungsspuren zu beseitigen
und die gewünschte Mikrogeometrie zu erhalten. Während die Vorbearbeitung der optisch
wirksamen Flächen von Brillengläsern u.a. in Abhängigkeit vom Material der Brillengläser
durch Schleifen, Fräsen und/oder Drehen erfolgt, werden die optisch wirksamen Flächen
von Brillengläsern bei der Feinbearbeitung üblicherweise einem Feinschleif-, Läpp-
und/oder Poliervorgang unterzogen, wozu man sich einer entsprechenden Maschine bedient.
[0004] Vor allem handbeschickte Poliermaschinen in RX-Werkstätten werden meist als "Zwillingsmaschinen"
ausgeführt, so dass vorteilhaft die zwei Brillengläser eines "RX-Jobs" - ein Brillenglasrezept
besteht stets aus einem Brillenglaspaar - gleichzeitig feinbearbeitet werden können.
Eine solche "Zwillings"-Poliermaschine ist beispielsweise aus den Druckschriften
US-A-2007/0155286 und
US-A-2007/0155287 bekannt.
[0005] Bei dieser vorbekannten Poliermaschine ragen zwei parallel angeordnete, jeweils um
eine Rotationsachse drehangetriebene, ansonsten aber ortsfeste Werkstückspindeln von
unten in einen Arbeitsraum hinein, wo ihnen zwei Polierwerkzeuge gegenüberstehen,
so dass ein Polierwerkzeug der einen Werkstückspindel und das andere Polierwerkzeug
der anderen Werkstückspindel zugeordnet ist. Jedes Polierwerkzeug ist über ein Kalottenlager
frei drehbar an einer von oben in den Arbeitsraum hineinragenden Kolbenstange einer
jeweils zugeordneten, oberhalb des Arbeitsraums angeordneten Kolben-Zylinder-Anordnung
angebracht, mittels der das jeweilige Polierwerkzeug individuell bezüglich der zugeordneten
Werkstückspindel abgesenkt oder angehoben werden kann. Die beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen
sind ferner mittels eines Linearantriebs gemeinsam in einer Richtung senkrecht zu
den Rotationsachsen der Werkstückspindeln bezüglich einer Frontseite der Poliermaschine
vor und zurück verfahrbar und außerdem mittels eines Schwenkantriebs gemeinsam um
eine Schwenkachse verkippbar, die ebenfalls senkrecht zu den Rotationsachsen der Werkstückspindeln,
jedoch parallel zur Frontseite der Poliermaschine verläuft. Vermittels des Schwenkantriebs
kann die Winkellage zwischen den Rotationsachsen der Werkzeuge und Werkstücke voreingestellt
werden bevor die Werkzeuge vermittels der Kolben-Zylinder-Anordnungen auf die Werkstücke
abgesenkt werden. Beim eigentlichen Poliervorgang werden die Werkstücke drehend angetrieben,
wobei die sich mit den Werkstücken in Bearbeitungseingriff befindenden Werkzeuge durch
Reibung drehend mitgenommen werden, während der Linearantrieb dafür sorgt, dass die
Werkzeuge bezüglich der Frontseite der Poliermaschine abwechselnd vor und zurück bewegt
werden, wobei die Werkzeuge mit einem relativ kleinen Weg laufend über die Werkstücke
vor und zurück streifen (sogenannte "Tangential-Kinematik").
[0006] Vorteile dieser "Zwillings"-Poliermaschine bestehen u.a. darin, dass sie aus preiswerten
Komponenten in vorrichtungstechnisch einfacher Weise aufgebaut ist, für eine manuelle
Beschickung sehr ergonomisch ist und zudem aufgrund ihrer äußerst kompakten, sehr
schmal bauenden Konstruktion sehr wenig Stellfläche in der RX-Werkstatt benötigt.
Wünschenswert wäre es allerdings, wenn auch andere Polierverfahren auf einer solchen
Poliermaschine durchgeführt werden könnten. So sind etwa die in den Druckschriften
EP-A-1 473 116,
DE-A-10 2005 010 583 und
EP-A-2 014 412 offenbarten flexiblen Polierwerkzeuge für Polierverfahren ausgelegt, bei denen neben
dem Werkstück auch das Werkzeug selbst drehend angetrieben wird, wodurch die Polierzeiten
- verglichen mit Polierverfahren, bei denen das Werkzeug lediglich durch Reibung mitgenommen
wird - deutlich verkürzt werden können.
[0007] Die den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bildende
DE-A-102 50 856 offenbart in diesem Zusammenhang eine Poliervorrichtung (siehe die Fig. 5 bis 9)
mit einem elektrischen Drehantrieb für das Polierwerkzeug, der als solcher einen Stator
und einen Rotor aufweist, und mit einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit für
eine axiale Auslenkung des Polierwerkzeugs entlang einer Längsachse. Hierbei ist die
Anordnung der Dreh- und Axialantriebe so getroffen, dass eine in einem Gehäuse um
eine Drehachse drehbar gelagerte Spindelwellen-Baugruppe ("Rotor" im Sprachgebrauch
der oben genannten Druckschrift), die an ihrem aus dem Gehäuse hinausragenden Ende
das eigentliche Polierwerkzeug trägt, über einen Zahnriemenantrieb von dem elektrischen
Drehantrieb drehangetrieben wird, welcher im Gehäuse seitlich versetzt, parallel zur
Drehachse angeordnet ist; die pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit und eine zugeordnete
Axialführung hingegen sind in der Spindelwellen-Baugruppe integriert, folglich mit
drehangetrieben, weshalb die Kolben-Zylinder-Einheit zur Druckmittelversorgung einer
Druckluft-Drehdurchführung bedarf. Neben dem Umstand, dass diese Poliervorrichtung
relativ aufwendig aufgebaut ist, ist sie auch aufgrund ihres großen Bauraumbedarfs
für einen Einsatz in der vorbeschriebenen "Zwillings"-Poliermaschine nicht geeignet.
AUFGABENSTELLUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfach und kostengünstig
aufgebaute Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere
Brillengläsern zu schaffen, mittels der beispielsweise ein Polierwerkzeug drehend
angetrieben sowie axial verlagert werden kann und die dennoch sehr kompakt ist, so
dass sie etwa in einer sehr schmal bauenden "Zwillings"-Poliermaschine, wie z.B. der
eingangs beschriebenen Poliermaschine, eingesetzt werden kann.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
oder zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche
2 bis 14.
[0010] Erfindungsgemäß sind bei einer Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen
Flächen an insbesondere Brillengläsern, die (i) eine einen Werkzeugaufnahmeabschnitt
aufweisende Spindelwelle, welche in einem Spindelgehäuse um eine Werkzeug-Drehachse
drehbar gelagert ist, (ii) einen einen Rotor und einen Stator aufweisenden elektrischen
Drehantrieb, mittels dessen die mit dem Rotor wirkverbundene Spindelwelle um die Werkzeug-Drehachse
drehend antreibbar ist, und (iii) eine Verstelleinrichtung umfasst, mittels welcher
der Werkzeugaufnahmeabschnitt bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse
axial verschiebbar ist; der Rotor und der Stator des elektrischen Drehantriebs sowie
die Spindelwelle koaxial angeordnet, wobei mittels der Verstelleinrichtung wenigstens
der Rotor des elektrischen Drehantriebs zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des
Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist.
[0011] Dadurch, dass erfindungsgemäß der Rotor und der Stator des elektrischen Drehantriebs
gemeinsam mit der Spindelwelle auf ein und derselben Achse angeordnet sind, baut die
Vorrichtung vorteilhaft kompakt. Darüber hinaus kann die Spindelwelle direkt drehangetrieben
werden, ohne dass irgendwelche spiel-oder schlupfbehafteten Übertragungsglieder, wie
Zahnräder, Zahnriemen od. dgl. erforderlich wären, was den vorrichtungstechnischen
Aufwand insgesamt verringert, den Bauraumbedarf für diesen Antrieb merklich reduziert
und zudem übertragungsbedingte Wirkungsgradverluste sowie Verschleiß vermeidet.
[0012] Außerdem ist erfindungsgemäß die relative Anordnung von axialer Verstelleinrichtung
und elektrischem Drehantrieb so getroffen, dass gemeinsam mit der drehangetriebenen
Spindelwelle zumindest der Rotor des elektrischen Drehantriebs in Richtung der Rotationsachse
relativ zum Spindelgehäuse axial verschiebbar ist. Mit anderen Worten gesagt ist in
Wirkrichtung zum Werkzeug hin gesehen die axiale Verstelleinrichtung dem elektrischen
Drehantrieb vorgelagert, so dass (zumindest) die drehbewegten Bauteile insgesamt mittels
der Verstelleinrichtung axial verlagerbar sind, wodurch die Verstelleinrichtung drehfest
am oder im Spindelgehäuse montiert werden kann und aufwendige Drehdurchführungen od.
dgl. entbehrlich sind.
[0013] Im Ergebnis eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung hervorragend für einen Einsatz
in z.B. der eingangs beschriebenen "Zwillings"-Poliermaschine, so dass unter Verwendung
anderer Polierverfahren mit drehend angetriebenen Polierwerkzeugen die Bearbeitungszeiten
deutlich verkürzt werden können (d.h. etwa Divisor 3), ohne die geringe Komplexität
dieser Poliermaschine über Gebühr zu erhöhen oder deren Bauraum- bzw. Stellplatzbedarf
überhaupt zu vergrößern.
[0014] Bei geeignet langer Ausbildung von Stator oder Rotor des elektrischen Drehantriebs
ist es grundsätzlich möglich, die Anordnung so zu treffen, dass mittels der Verstelleinrichtung
lediglich der Rotor des elektrischen Stellantriebs axial verschoben wird, während
der Stator axial ortsfest ist. Insbesondere im Hinblick auf einen kleinen Bauraum,
geringe Kosten und eine für vorbestimmte Drehzahlen konstante Kraftübertragung von
dem Stator auf den Rotor ist es allerdings bevorzugt, wenn der Rotor und der Stator
des elektrischen Drehantriebs in Richtung der Werkzeug-Drehachse relativ zueinander
unverschiebbar in einem gemeinsamen Motorgehäuse aufgenommen sind, wobei die axiale
Verstelleinrichtung mit dem Motorgehäuse wirkverbunden und somit das Motorgehäuse
zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse
axial verschiebbar ist.
[0015] Zur Ausbildung der axialen Verstelleinrichtung in Frage kommen prinzipiell auch elektrische
bzw. elektro-mechanische, hydraulische oder hydro-pneumatische Linearaktuatoren. Hinsichtlich
eines möglichst einfachen und kostengünstigen Aufbaus bevorzugt ist es jedoch, wenn
es sich bei der Verstelleinrichtung um eine zweiseitig pneumatisch beaufschlagbare
Kolben-Zylinder-Anordnung handelt, welche eine Kolbenstange aufweist, über die die
axiale Verschiebebewegung auf den elektrischen Drehantrieb übertragbar ist und die
mit der Spindelwelle axial ausgefluchtet ist. Letzteres Merkmal ist nicht nur erneut
einem kompakten Aufbau der Gesamtvorrichtung förderlich, sondern verhindert darüber
hinaus auch, dass Kippmomente von der axialen Verstelleinrichtung auf die Spindelwelle
übertragen werden, die eine leichtgängige Axialverschiebung der Spindelwelle bezüglich
des Spindelgehäuses behindern könnten.
[0016] In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass z.B. für einen Einsatz der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer Poliermaschine für Brillengläser die Axialbewegung der Spindelwelle
sehr leichtgängig sein sollte, so dass auch bei geringen Zustellkräften bzw. Polierdrücken
eine reibungsarme Zustellung des am Werkzeugaufnahmeabschnitt der Spindelwelle gehaltenen
Polierwerkzeugs möglich ist. Diese Eigenschaft ist insbesondere für die Politur von
Brillengläsern mit torischen, atorischen oder Gleitsichtflächen mit hoher Abweichung
von der Rotationssymmetrie wichtig, damit das Polierwerkzeug stets satt bzw. flächig
und mit feinfühlig einstellbarer Polierkraft (bzw. Anpresskraft) am Brillenglas anliegt.
Falls nämlich das Polierwerkzeug während seiner hochtourigen Drehbewegung den Flächenkontakt
zur Werkstückoberfläche auch nur kurzzeitig verlieren würde, könnte es durch die im
Poliermittel vorhandenen gröberen Körner und Agglomerate zu einer Verkratzung der
polierten Brillenglasfläche kommen.
[0017] Um auf einfache Weise auch dem entgegenzuwirken, dass etwaige stick-slip-Effekte
zwischen Kolben und Zylinder der pneumatisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Anordnung
auf die Spindelwelle übertragen werden und sich dann negativ auf die axiale Zustellbewegung
der Spindelwelle auswirken können, ist die Kolbenstange der axialen Verstelleinrichtung
zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung mit dem elektrischen Drehantrieb bevorzugt
über einen eine Membran aufweisenden Membranzylinder wirkverbunden. Ein solcher Membranzylinder
arbeitet selbst stick-slip-frei und lässt darüber hinaus kleine axiale Hubbewegungen
am elektrischen Drehantrieb und damit der Spindelwelle zu, ohne dass dafür die Kolbenstange
der Verstelleinrichtung einen Axialhub ausführen müsste.
[0018] In zweckmäßiger Ausgestaltung kann die Membran ringscheibenförmig ausgebildet sein,
wobei die Membran innenumfangsseitig an der Kolbenstange der Verstelleinrichtung angebracht
und außenumfangsseitig am elektrischen Drehantrieb eingespannt ist, so dass der Kraftfluss
einer an der Kolbenstange aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange über die Membran
in den elektrischen Drehantrieb verläuft. Anstelle dessen ist es jedoch auch möglich
- wenngleich weniger bevorzugt - die ringscheibenförmige Membran innenumfangsseitig
am elektrischen Drehantrieb anzubringen und außenumfangsseitig an einer geeignet gestalteten
Kolbenstange zu halten.
[0019] Grundsätzlich kann die Membran z.B. aus einem Federstahl hergestellt sein. In bevorzugter
Ausgestaltung besteht die Membran allerdings aus einem elastomeren Werkstoff. Dies
hat den Vorteil, dass die Membran aufgrund ihrer Elastizität auch in radialer Richtung,
d.h. senkrecht zur Werkzeug-Drehachse auszugleichen vermag, so dass die Membran ebenfalls
Fluchtungsfehler und kardanische Fehler zwischen Kolbenstange und Spindelwelle, die
zu Verklemmungen der Spindelwelle führen könnten, auf einfache und wirkungsvolle Weise
kompensieren kann.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung kann die Kolbenstange
der axialen Verstelleinrichtung mit einer Durchgangsbohrung versehen sein, die einen
vom Werkzeugaufnahmeabschnitt abgewandten Druckraum der Verstelleinrichtung mit einem
dem Werkzeugaufnahmeabschnitt zugewandten Druckraum des Membranzylinders pneumatisch
verbindet, wobei die einander zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den genannten
Druckräumen im Wesentlichen gleich groß sind. Dadurch, dass diese Druckräume über
die Durchgangsbohrung in der Kolbenstange miteinander kommunizieren können und sich
dabei etwa gleiche große pneumatische Wirkflächen gegenüberstehen, heben sich bei
einer pneumatischen Beaufschlagung besagten Druckraums der axialen Verstelleinrichtung
die auf die Membran einwirkenden Kräfte, d.h. die von der Verstelleinrichtung bewirkte,
über die Kolbenstange übertragene Stellkraft und die entgegengesetzte, an der Membran
pneumatisch erzeugte gleich große Kraft gegenseitig auf, so dass die Membran nicht
übermäßig deformiert bzw. verformt wird, was auch einer langen Lebensdauer der Membran
zuträglich ist.
[0021] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Spindelwelle am Innenumfang einer Spindelhülse
drehbar gelagert ist, die ihrerseits an ihrem Außenumfang bezüglich des Spindelgehäuses
axial geführt ist, so dass vorteilhaft die Drehlagerung und die Axialführung auf engem
Raum funktional getrennt sind. Hierbei können zur Axialführung der Spindelhülse z.B.
Gleitbuchsen oder Luftlagerbuchsen zum Einsatz kommen. Bevorzugt ist die Spindelhülse
jedoch mittels Führungen in Form von Kugelbuchsen im Spindelgehäuse axial geführt,
was im Hinblick auf Leichtgängigkeit, Langlebigkeit und Kosten in Summe vorteilhaft
ist.
[0022] Die Spindelhülse kann ferner grundsätzlich einstückig mit dem Motorgehäuse ausgebildet
sein. Hier ist es hinsichtlich einer einfachen Fertigung und Montage allerdings bevorzugt,
wenn die Spindelhülse am Motorgehäuse des elektrischen Drehantriebs angeflanscht ist.
[0023] Im weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens kann das Spindelgehäuse ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt
der Spindelwelle nahes Gehäuseunterteil und ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt der
Spindelwelle fernes Gehäuseoberteil mit verschiedenen Innendurchmessern aufweisen,
wobei die Spindelhülse im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil axial geführt ist,
während das Motorgehäuse des elektrischen Drehantriebs im durchmessergrößeren Gehäuseoberteil
kolbenartig, aber mit Radialspiel zum Spindelgehäuse axial verschiebbar ist. Diese
Ausgestaltung hat zum einen den Vorteil, dass die Axialführung nahe dem Werkzeug erfolgt,
so dass beispielsweise bearbeitungsinduzierte Biegeschwingungen der Spindelwelle weitestgehend
vermieden werden, und zum anderen den Vorteil, dass am Motorgehäuse des elektrischen
Drehantriebs über den Radialspalt zum Spindelgehäuse bei einer Axialbewegung des Motorgehäuses
eine Luftbewegung bzw. ein Luftaustausch erzwungen wird, was zur Kühlung des elektrischen
Drehantriebs beiträgt. Hierbei können Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil des Spindelgehäuses
einteilig oder zweiteilig ausgebildet sein. Letzteres ist insofern vorteilhaft, als
die Fertigung einfacher ist und verschiedene Werkstoffe für die Gehäuseteile zum Einsatz
kommen können, z.B. eine Aluminiumlegierung für das Gehäuseoberteil, um das Gewicht
zu optimieren (Stichwort: möglichst geringe bewegte Massen), und beispielsweise Edelstahl
für das Unterteil, um Letzterem Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu geben.
[0024] Um in möglichst reibungsarmer und kostengünstiger Weise für eine Verdrehsicherung
des Motorgehäuses des elektrischen Drehantriebs relativ zum Spindelgehäuse zu sorgen,
kann das Motorgehäuse gegen ein Verdrehen bezüglich des Spindelgehäuses mittels einer
Drehmomentstütze gesichert sein, deren eines Ende am Motorgehäuse befestigt ist, während
ihr anderes Ende eine drehbar gelagerte Laufrolle trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen
Lauffläche anliegt. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Drehmomentstütze und die im
Spindelgehäuse axial geführte Spindelhülse auf bezüglich des Motorgehäuses axial gegenüberliegenden
Seiten angeordnet sind, was insbesondere wiederum einer kompakten und schlanken Bauform
der Vorrichtung förderlich ist - wenngleich es prinzipiell auch denkbar ist, nahe
oder sogar an der Spindelhülse für eine Drehmomentabstützung zum Spindelgehäuse zu
sorgen.
[0025] Schließlich ist es besonders vorteilhaft, die vorbeschriebene Vorrichtung in zweifacher
Ausfertigung in einer Poliermaschine zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern
einsetzen, welche Poliermaschine (i) ein einen Arbeitsraum begrenzendes Maschinengehäuse,
(ii) zwei in den Arbeitsraum hineinragende Werkstückspindeln, über die zwei zu polierende
Brillengläser mittels eines gemeinsamen Drehantriebs um parallel zueinander verlaufende
Werkstück-Drehachsen drehend antreibbar sind, (iii) eine Linearantriebseinheit, mittels
der ein Werkzeugschlitten entlang einer Linearachse bewegbar ist, die im Wesentlichen
senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen verläuft, und (iv) eine Schwenkantriebseinheit
aufweist, die auf dem Werkzeugschlitten angeordnet ist und mittels der ein Schwenkjoch
um eine Schwenk-Stellachse schwenkbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen
und im Wesentlichen senkrecht zu der Linearachse verläuft; und zwar derart, dass die
zwei Vorrichtungen mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten jeweils einer der Werkstückspindeln
zugeordnet in den Arbeitsraum hineinragen und mit ihren Spindelgehäusen an dem Schwenkjoch
angeflanscht sind, so dass die Werkzeug-Drehachse jeder Vorrichtung mit der Werkstück-Drehachse
der zugeordneten Werkstückspindel eine Ebene bildet, in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse
bezüglich der Werkstück-Drehachse der zugeordneten Werkstückspindel axial verschiebbar
und verkippbar ist. Eine derart ausgebildete und ausgerüstete "Zwillings"-Poliermaschine
zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass sie sehr kompakt baut - insofern auch leicht
manuell zu beschicken ist - und in sehr kostengünstiger Weise viele gemeinsame Antriebe
nutzt, sondern insbesondere auch dadurch, dass die durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
bereitgestellten Bewegungsmöglichkeiten, namentlich die aktive Drehbewegungsmöglichkeit
der daran montierbaren Polierwerkzeuge, gegenüber dem eingangs geschilderten Stand
der Technik die Durchführung anderer, vor allem schnellerer bzw. zeiteffizienterer
Polierverfahren ermöglicht.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise vereinfachten bzw. schematischen Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Poliermaschine für Brillengläser von schräg oben
/ vorne rechts mit zwei parallel angeordneten, erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur
Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen der Brillengläser, wobei zur Freigabe
der Sicht auf wesentliche Bauteile bzw. Baugruppen der Maschine und zur Vereinfachung
der Darstellung insbesondere die Be- dieneinheit und Steuerung, Teile der Verkleidung,
Tür- mechanismen und Scheiben, die Ablagen für Werkstücke und Werkzeuge, die Versorgungseinrichtungen
(ein- schließlich Leitungen, Schläuche und Rohre) für Strom, Druckluft und Poliermittel,
der Poliermittelrücklauf sowie die Mess-, Wartungs- und Sicherheitseinrichtun- gen
weggelassen wurden;
- Fig. 2
- eine im Maßstab gegenüber der Fig. 1 vergrößerte, am Maschinengestell abgebrochene,
perspektivische Ansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 von schräg oben / vorne links,
wobei einerseits die in Fig. 1 linke er- findungsgemäße Vorrichtung und eine zugeordnete,
fle- xible Arbeitsraumabdeckung weggelassen wurden, um die Anschlusssituation für
die in Fig. 1 linke erfindungs- emäße Vorrichtung zu veranschaulichen, und anderer-
seits die Seitenwände und die Vorderwand des den Ar- beitsraum begrenzenden Blechgehäuses,
um den Blick auf zwei parallel angeordnete Werkstückspindeln frei- zugeben, von denen
jeweils eine Werkstückspindel jeweils einer der erfindungsgemäßen Vorrichtungen zugeordnet
ist;
- Fig. 3
- eine im Maßstab gegenüber der Fig. 2 nochmals vergrö- ßerte, perspektivische Ansicht
der Poliermaschine ge- mäß Fig. 1 von schräg oben / hinten rechts, wobei gegenüber
der Darstellung in Fig. 2 zusätzlich noch das Maschinengestell weggelassen wurde;
- Fig. 4
- eine Vorderansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 im Maßstab der Fig. 3 und mit den
Vereinfachungen der Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 von rechts in Fig. 4, erneut im
Maßstab der Fig. 3 und mit den Vereinfachungen der Fig. 3;
- Fig. 6
- eine im Maßstab gegenüber den Fig. 1 bis 5 vergrö- ßerte, perspektivische Ansicht
einer der erfindungs- gemäßen Vorrichtungen aus der Poliermaschine gemäß Fig. 1, bei
der gegenüber der Darstellung in den Fig. 1 bis 5 noch ein mittels eines Befestigungswinkels
an einem Gehäuse der Vorrichtung gehalterter Teil der Stromzufuhr zu einem elektrischen
Drehantrieb der Vor- richtung dargestellt ist;
- Fig. 7
- eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung aus
Fig. 6;
- Fig. 8
- eine im Maßstab gegenüber den Fig. 6 und 7 vergrößerte Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung aus Fig. 6 von oben in Fig. 7, wobei ein in den Fig. 6 und 7 oberes, plattenförmiges
Zylinderlager nicht darge- stellt wurde, um den Blick auf die darunter liegenden Bauteile
freizugeben;
- Fig. 9
- eine im Maßstab gegenüber der Fig. 8 verkleinerte, in der Zeichnungsebene um 90° im
Uhrzeigersinn gedrehte Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 6
entsprechend der Schnittverlaufslinie IX-IX in Fig. 8, mit dem oberen Zylinderlager;
- Fig. 10
- eine im Maßstab gegenüber der Fig. 8 verkleinerte, in der Zeichnungsebene um 180°
gedrehte und teilweise aufgebrochene Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus Fig. 6 entsprechend der Schnittver- laufslinie X-X in Fig. 8, erneut mit dem oberen
Zylin- derlager; und
- Fig. 11
- eine teilweise abgebrochene Schnittansicht der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung aus
Fig. 6 entsprechend der Schnittansicht in Fig. 10, wobei die Vorrichtung allerdings
in einem ausgefahrenen Zustand dargestellt ist, in dem sich ein an der Vorrichtung
montiertes Polierwerkzeug mit einem Brillenglas in Bearbeitungs- eingriff befindet,
welches mittels eines Blockstücks an einer mit gestrichelten Linien angedeuteten Werk-
stückspindel aufgenommen ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0027] In den Fig. 1 bis 5 ist - als bevorzugter Anwendungsfall bzw. Einsatzort einer nachfolgend
noch detailliert beschriebenen Vorrichtung 10 zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen
Flächen an Werkstücken, wie z.B. Brillengläsern L - eine Poliermaschine in "Zwillings"-Bauweise,
d.h. zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern L mit 12 beziffert. Die Poliermaschine
12 besitzt allgemein (i) ein einen Arbeitsraum 14 begrenzendes Maschinengehäuse 16,
welches an einem Maschinengestell 18 montiert ist, (ii) zwei in den Arbeitsraum 14
hineinragende Werkstückspindeln 20, über die zwei zu polierende Brillengläser L mittels
eines gemeinsamen Drehantriebs 22 (siehe die Fig. 3 bis 5) um parallel zueinander
verlaufende Werkstück-Drehachsen C1, C2 (C in Fig. 11) drehend angetrieben werden
können, (iii) eine Linearantriebseinheit 24, mittels der ein Werkzeugschlitten 26
entlang einer Linearachse X bewegt werden kann, die im Wesentlichen senkrecht zu den
Werkstück-Drehachsen C1, C2 verläuft, (iv) eine Schwenkantriebseinheit 28, die auf
dem Werkzeugschlitten 26 angeordnet ist und mittels der ein Schwenkjoch 30 um eine
Schwenk-Stellachse B verschwenkt werden kann, die im Wesentlichen senkrecht zu den
Werkstück-Drehachsen C1, C2 und im Wesentlichen senkrecht zu der Linearachse X verläuft,
und schließlich (v) zwei der oben schon erwähnten Vorrichtungen 10.
[0028] Wie nachfolgend anhand der Fig. 6 bis 11 noch genauer erläutert werden wird, umfasst
jede der Vorrichtungen 10 allgemein (a) eine Spindelwelle 32, die einen Werkzeugaufnahmeabschnitt
34 aufweist und in einem Spindelgehäuse 36 um eine Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A ab
Fig. 6) drehbar gelagert ist, (b) einen elektrischen Drehantrieb 38, der einen Rotor
40 und einen Stator 42 aufweist und mittels dessen die mit dem Rotor 40 wirkverbundene
Spindelwelle 32 um die Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A) drehend angetrieben werden kann,
und (c) eine axiale Verstelleinrichtung 44, mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt
34 bezüglich des Spindelgehäuses 36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A)
axial verlagert bzw. verschoben werden kann (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z ab Fig.
6). Wesentliche Besonderheiten der Vorrichtung 10 bestehen hierbei darin, dass der
Rotor 40 und der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs 38 mit der Spindelwelle 32
koaxial angeordnet sind, und dass vermittels der Verstelleinrichtung 44 wenigstens
der Rotor 40 des elektrischen Drehantriebs 38, im dargestellten Ausführungsbeispiel
sogar der gesamte elektrische Drehantrieb 38 zusammen mit der Spindelwelle 32 bezüglich
des Spindelgehäuses 36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A) axial verschoben
werden kann (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z), wie nachfolgend ebenfalls noch detaillierter
beschrieben werden wird.
[0029] Gemäß insbesondere den Fig. 1, 3 und 4 sind die Vorrichtungen 10 nun derart mit ihren
Spindelgehäusen 36 an dem Schwenkjoch 30 der Poliermaschine 12 angeflanscht, dass
sie mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten 34 jeweils einer der Werkstückspindeln 20
zugeordnet in den Arbeitsraum 14 hineinragen, wobei die Werkzeug-Drehachse A1, A2
jeder Vorrichtung 10 mit der Werkstück-Drehachse C1, C2 der zugeordneten Werkstückspindel
20 eine gedachte Ebene bildet (senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 4 und parallel
zur Zeichnungsebene der Fig. 5), in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse A1, A2 bezüglich
der Werkstück-Drehachse C1, C2 der zugeordneten Werkstückspindel 20 axial verschiebbar
(Linearachse X, Linearbewegung Z) und verkippbar (Schwenk-Stellachse B) ist. Die Werkzeugaufnahmeabschnitte
34 der Spindelwellen 32 sind in den Fig. 1 bis 5 allerdings nicht zu erkennen, weil
ein Polierwerkzeug 46 (hier ohne Polierkappe gezeigt) am jeweiligen Werkzeugaufnahmeabschnitt
34 angebracht ist, wie es auch die Fig. 11 im Schnitt veranschaulicht.
[0030] Das gemäß insbesondere der Fig. 2 schräg am Maschinengestell 18 montierte Maschinengehäuse
16 ist als geschweißtes Blechgehäuse ausgeführt, mit einer Bodenplatte 48, einer Deckplatte
50, zwei Seitenwänden 52, einer zu einem in der Bodenplatte 48 vorgesehenen Abfluss
54 hin abgeschrägten Rückwand 56 und einer Vorderwand 58, die insgesamt den Arbeitsraum
14 begrenzen. Während die Seitenwände 52 und die Vorderwand 58 mit Fenstern 60 versehen
sind, sind in der Bodenplatte 48 runde Aussparungen (nicht näher gezeigt) zum Durchtritt
der Werkstückspindeln 20 und einer Antriebswelle 61 des Drehantriebs 22 und in der
Deckplatte 50 längliche Aussparungen 62 (siehe die Fig. 2 bis 4) zum Durchtritt der
Vorrichtungen 10 vorgesehen. Die länglichen Aussparungen 62 ermöglichen auch eine
axiale Vor- und Zurückbewegung der Vorrichtungen 10 in Richtung der Linearachse X,
d.h. in Richtung der Vorderwand 58 und davon weg, wobei zur Abdichtung gegenüber dem
Arbeitsraum 14 im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils eine Faltenbalg-Abdeckung
64 als flexible Arbeitsraumabdeckung vorgesehen ist.
[0031] Wie insbesondere in den Fig. 4 und 5 gut zu erkennen ist, sind die Werkstückspindeln
20 im Arbeitsraum 14 von oben auf der Bodenplatte 48 angeflanscht und durchgreifen
diese jeweils mit einer Antriebswelle 66 und einem Betätigungsmechanismus 68 für eine
Spannzange 70, mittels der ein auf einem Blockstück S aufgeblocktes Brillenglas L
axial fest und drehmitnahmefähig an der jeweiligen Werkstückspindel 20 gespannt werden
kann (vgl. Fig. 11). Mit 72 sind unterhalb der Bodenplatte 48 befestigte Pneumatikzylinder
der Betätigungsmechanismen 68 beziffert, mittels der die Spannzangen 70 auf an sich
bekannte Weise geöffnet bzw. geschlossen werden können. Hinter der Rückwand 56, d.h.
außerhalb des Arbeitsraums 14 ist der Drehantrieb 22 - im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein drehzahlgesteuerter Asynchron-Drehstrommotor - ebenfalls von oben auf der Bodenplatte
48 angeflanscht. Unterhalb der Bodenplatte 48 sind ferner Riemenscheiben 74 an den
Antriebswellen 61, 66 von Drehantrieb 22 und Werkstückspindeln 20 befestigt und mittels
eines Keilriemens 76 wirkverbunden, so dass der Drehantrieb 22 zugleich beide Werkstückspindeln
20 mit vorbestimmter Drehzahl drehend anzutreiben vermag (Werkstück-Drehachsen C1,
C2 bzw. C).
[0032] Wie am besten in den Fig. 2 bis 4 zu sehen ist, umfasst die Linearantriebseinheit
24 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen mittels eines Servomotors 78 über eine
Kupplung angetriebenen Kugelgewindetrieb 80, der in einem von oben auf der Deckplatte
50 befestigten Führungskasten 82 aufgenommen ist, auf dem der Werkzeugschlitten 26
geführt ist. Diese im Wesentlichen horizontal verlaufende Linearachse X ist CNC-lagegeregelt;
zur Vereinfachung der Darstellung ist das zugehörige Wegmesssystem jedoch nicht gezeigt.
[0033] Gemäß den Fig. 1 bis 4 ist das im Wesentlichen U-förmige Schwenkjoch 30 mit seinen
Schenkeln am in den Fig. 1 und 2 vorderen Ende des Werkzeugschlittens 26 angelenkt,
so dass es um die Schwenk-Stellachse B verschwenken kann. Am in Fig. 2 hinteren bzw.
in Fig. 5 rechten Ende des Werkzeugschlittens 26 ist die Schwenkantriebseinheit 28
angelenkt, so dass sie um eine Achse 84 verschwenken kann. Bei der Schwenkantriebseinheit
28 handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um ein handelsübliches Linearmodul,
wie es z.B. unter der Bezeichnung "Hubzylinder CARE 33" von der Firma SKF zu beziehen
ist. Diese Linearmodule, die in großen Stückzahlen beispielsweise als automatische
Fensteröffner oder zur Verstellung von Krankenhausbetten zum Einsatz kommen, besitzen
eine Hubstange 86, die über einen von einem Gleichstrommotor 88 angetriebenen Spindeltrieb
(nicht näher gezeigt) aus- oder eingefahren werden kann. Hierbei ist die Selbsthemmung
des Spindeltriebs so groß, dass die Hubstange 86 in ihrer einmal angefahrenen Position
selbst unter größeren Axiallasten verbleibt, wenn der Gleichstrommotor 88 abgestellt
wird, ohne dass es hierzu einer Bremse od. dgl. bedarf. Die Hubstange 86 der Schwenkantriebseinheit
28 ist nun mit ihrem vom Gleichstrommotor 88 abgewandten Ende in einem mittleren,
in den Fig. 1 bis 4 oberen Bereich des U-förmigen Schwenkjochs 30 angelenkt, so dass
die Hubstange 86 relativ zum Schwenkjoch 30 um eine weitere Achse 90 verschwenken
kann. Insoweit ist ersichtlich, dass bei der wie oben beschrieben ausgebildeten Gelenkkette
ein definiertes axiales Aus- bzw. Einfahren der Hubstange 86 dazu führt, dass das
Schwenkjoch 30 in definierter Weise um die Schwenk-Stellachse B verschwenkt wird.
[0034] Was schließlich die Bewegungsmöglichkeiten des an der Vorrichtung 10 gehaltenen Polierwerkzeugs
46 angeht, soll an dieser Stelle schon festgehalten werden, dass der elektrische Drehantrieb
38 der Vorrichtung 10 - im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Synchron-Drehstrommotor
- drehzahlgesteuert ist (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A). Die mittels der axialen
Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 bewirkbare Linearbewegung des Polierwerkzeugs
46 in Richtung Z1, Z2 bzw. Z hingegen ist ungesteuert und ungeregelt. Diese Bewegungsmöglichkeit
dient dazu, das Polierwerkzeug 46 vor dem eigentlichen Poliervorgang mit dem Brillenglas
L in Kontakt zu bringen, das Polierwerkzeug 46 während des Poliervorgangs mit vorbestimmter
Kraft in Richtung des Brillenglases L zu drücken, um einen Polierdruck zu erzeugen,
und das Polierwerkzeug 46 nach dem Poliervorgang wieder vom Brillenglas L abzuheben.
[0035] Demnach ermöglicht die vorbeschriebene Poliermaschine 12 beispielsweise das folgende
Vorgehen, welches nur für ein Brillenglas L beschrieben werden soll, weil das zweite
Brillenglas L des jeweiligen "RX-Jobs" in analoger Weise und zugleich polierbearbeitet
wird. Nach Bestücken der Poliermaschine 12 mit den Polierwerkzeugen 46 und den zu
bearbeitenden Brillengläsern L wird zunächst mittels der Schwenkantriebseinheit 28
der Anstellwinkel der Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A bezüglich der Werkstück-Drehachsen
C1, C2 bzw. C in Abhängigkeit von der zu bearbeitenden Geometrie am Brillenglas L
auf einen vorbestimmten Wert eingestellt (Schwenk-Stellachse B). Dieser Anstellwinkel
wird während der eigentlichen Polierbearbeitung nicht verändert. Sodann wird das Polierwerkzeug
46 mittels der Linearantriebseinheit 24 in eine Position verfahren, in der es dem
Brillenglas L gegenüberliegt (Linearachse X). Hierauf wird das Polierwerkzeug 46 vermittels
der Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 in Richtung auf das Brillenglas L axial
verschoben bis es mit diesem in Kontakt gelangt (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z). Jetzt
wird die Poliermittelzufuhr eingeschaltet, und das Polierwerkzeug 46 sowie das Brillenglas
L werden mittels des elektrischen Drehantriebs 38 bzw. des Drehantriebs 22 in Drehung
versetzt (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A; Werkstück-Drehachsen C1, C2 bzw. C).
Bevorzugt erfolgt hier ein synchroner Gleichlauf zwischen Werkzeug und Werkstück;
möglich ist es indes auch, Werkzeug und Werkstück gegensinnig anzutreiben und/oder
mit verschiedenen Drehzahlen umlaufen zu lassen. Jetzt wird das Polierwerkzeug 46
mittels der Linearantriebseinheit 24 mit relativ kleinen Hüben über das Brillenglas
L oszillierend bewegt (Linearachse X), so dass das Polierwerkzeug 46 über unterschiedliche
Flächenbereiche des Brillenglases L geführt wird. Hierbei bewegt sich das Polierwerkzeug
46 der (Unrund) Geometrie am polierten Brillenglas L folgend auch geringfügig auf
und ab (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z). Schließlich wird das Polierwerkzeug 46 mittels
der Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 vom Brillenglas L abgehoben (Linearbewegung
Z1, Z2 bzw. Z), nachdem die Poliermittelzufuhr abgeschaltet und die Drehbewegungen
von Werkzeug und Werkstück gestoppt wurden (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A; Werkstück-Drehachsen
C1, C2 bzw. C). Letztendlich wird das Polierwerkzeug 46 mittels der Linearantriebseinheit
24 in eine Position gefahren (Linearachse X), die es gestattet, das Brillenglas L
aus der Poliermaschine 12 herauszunehmen.
[0036] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Fig. 6 bis 11 Aufbau und Funktion der
Vorrichtung 10 näher beschrieben.
[0037] Gemäß insbesondere den Fig. 9 und 10 ist das Spindelgehäuse 36 zweiteilig ausgeführt,
mit einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 nahen, hülsenartigen
Gehäuseunterteil 92 und einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32
fernen, im Wesentlichen becherförmigen Gehäuseoberteil 94, wobei das Gehäuseunterteil
92 und das Gehäuseoberteil 94 hohlzylindrisch mit verschiedenen Innendurchmessern
ausgebildet sind. Das Gehäuseunterteil 92 ist im Bereich einer Öffnung 96 im Boden
des Gehäuseoberteils 94 unter Zuhilfenahme von Schrauben 98 am Gehäuseoberteil 94
angeflanscht. In Fig. 9 rechts (und in Fig. 8 oben) ist am Gehäuseoberteil 94 ein
Flanschabschnitt 100 zu sehen, über den die Vorrichtung 10 am Schwenkjoch 30 der Poliermaschine
12 links- oder rechtseitig angeflanscht werden kann, wobei dann drei Zylinderschrauben
das Schwenkjoch 30 durchgreifen und in zugeordnete Gewindesackbohrungen im Flanschabschnitt
100 eingeschraubt sind, wie insbesondere die Fig. 3 und 4 erkennen lassen.
[0038] Im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil 92 ist eine im Wesentlichen rohrförmige
Spindelhülse 102 an ihrem Außenumfang mittels einer oder mehreren Führungen - im dargestellten
Ausführungsbeispiel in Form von zwei Kugelbuchsen 104 - bezüglich des Spindelgehäuses
36 weitgehend radialspielfrei axial geführt, während im durchmessergrößeren Gehäuseoberteil
94 ein im Wesentlichen becherförmiges Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs
38 kolbenartig, aber mit Radialspiel R (siehe Fig. 9) zum Spindelgehäuse 36 axial
verschiebbar aufgenommen ist. Hierbei ist das Gehäuseoberteil 94 derart längendimensioniert,
dass sich das Motorgehäuse 106 im Spindelgehäuse 36 mit einem Hub von ca. 60 mm axial
verschieben lässt. Die Spindelhülse 102 ist am Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs
38 im Bereich einer Öffnung 108 im Boden des Motorgehäuses 106 unter Zuhilfenahme
von Schrauben 110 (siehe wiederum Fig. 9) angeflanscht.
[0039] Am Innenumfang der Spindelhülse 102 ist die Spindelwelle 32 nahe ihren beiden Enden
mittels jeweils eines Lagers 112, z.B. eines Kugellagers drehbar gelagert. Die Spindelwelle
32 durchgreift die Spindelhülse 102 vollständig und steht in den Fig. 9 bis 11 unten
insbesondere mit ihrem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 über die Spindelhülse 102 vor,
während sie in den genannten Figuren oben in das Motorgehäuse 106 hineinragt.
[0040] Zur Abdichtung gegenüber dem Poliermittel sind im Bereich des in den Fig. 9 bis 11
unteren Endes der Spindelwelle 32 geeignete Dichtungen vorgesehen. Hierbei handelt
es sich zunächst um eine Labyrinthdichtung in Form eines auf die Spindelhülse 102
aufgesteckten, mittels einer Madenschraube 114 (Fig. 9) geklemmten Balgrings 116 und
einer auf die Spindelwelle 32 aufgesteckten, mittels einer weiteren Madenschraube
118 (Fig. 9) geklemmten und mit der Spindelwelle 32 drehenden Prallscheibe 120. Beide
Teile (116 und 120) der Labyrinthdichtung sind mittels jeweils eines O-Rings 122 gegenüber
der Spindelwelle 32 bzw. der Spindelhülse 102 abgedichtet. Ferner ist zwischen der
Spindelwelle 32 und dem Balgring 116 noch ein Dichtring 124, etwa ein elastomerer
V-Dichtring eingesetzt. Zum Schutz der Axialführung (Kugelbuchsen 104) gegen Poliermittel
ist ein Faltenbalg 126 jeweils in einer Ringnut am unteren Ende des Gehäuseunterteils
92 bzw. am Balgring 116 mittels Spannschellen 128 (Fig. 7) befestigt.
[0041] In dem Motorgehäuse 106 sind der Rotor 40 und der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs
38 gemeinsam und in Richtung der Werkzeug-Drehachse A relativ zueinander unverschiebbar
aufgenommen. Die Verstelleinrichtung 44 ist mit dem Motorgehäuse 106 wirkverbunden,
wie noch näher beschrieben werden wird, so dass das Motorgehäuse 106 zusammen mit
der Spindelhülse 102 und der darin gelagerten Spindelwelle 32 bezüglich des Spindelgehäuses
36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z).
[0042] Im Inneren des Motorgehäuses 106 ist der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs
38, dessen Wicklungen nur in Fig. 11 angedeutet sind, mit dem Motorgehäuse 106 vergossen.
Der elektrische Drehantrieb 38 ist luftgekühlt und hat hierzu im oberen Bereich des
Rotors 40 ein Lüfterrad (nicht dargestellt). Zudem ist durch das Vorsehen von Bohrungen
130 (Fig. 9) im Boden des Motorgehäuses 106 bei einer Axialbewegung (Linearbewegung
Z) des elektrischen Drehantriebs 38 für einen Luftaustausch gesorgt (z.B. bei jedem
Ladevorgang). Bei dieser Axialbewegung strömt somit die Luft durch den elektrischen
Drehantrieb 38 und kühlt Rotor 40 und Stator 42. Dieser Luftaustausch kann zusätzlich
durch einen seitlich unten am Gehäuseoberteil 94 angebrachten, zum Innenraum des Spindelgehäuses
36 führenden Hilfs-Luftanschluss 132 (Fig. 6 und 7) mittels Druckluft unterstützt
werden, wodurch bei Bedarf auch eine permanente Luftkühlung des elektrischen Drehantriebs
38 erfolgen kann. Um ggf. einen solchen Bedarf festzustellen, kann ein Thermosensor
134 (Fig. 9) vorgesehen sein.
[0043] An ihrem in den Fig. 9 bis 11 oberen, in das Motorgehäuse 106 hineinragenden Ende
trägt die Spindelwelle 32 den Rotor 40, der dort in geeigneter Weise, z.B. mittels
eines Ring-Spannelements 136 oder einer anderen bekannten Welle-Nabe-Verbindung mit
der Spindelwelle 32 drehfest verbunden ist. Die zugehörigen Spannschrauben 138 dienen
dabei gleichzeitig der Befestigung des Lüfterrads (nicht gezeigt). In den Fig. 9 bis
11 nach oben verschlossen ist das Motorgehäuse 106 durch ein Lagerschild 140, der
mittels eines in einer Ringnut des Motorgehäuses 106 montierten Seeger-Rings 142 befestigt
ist.
[0044] Gemäß Fig. 9 sind Energie- und Thermosensorkabel 144 des elektrischen Drehantriebs
38, der im Übrigen einen großen, stufenlos steuerbaren Drehzahlbereich aufweist, über
eine Öffnung im Lagerschild 140 mittels einer Kabelverschraubung 146 aus der Vorrichtung
10 herausgeführt. Hierbei sind die Energie- und Thermosensorkabel 144 zunächst in
einem U-förmigen Bogen 147 zu einer weiteren Kabelverschraubung 148 geführt, die ihrerseits
an einem am Gehäuseoberteil 94 angeschraubten Befestigungswinkel 150 befestigt ist.
Auf diese einfache Weise ist gewährleistet, dass die Energie- und Thermosensorkabel
144 während einer Axialbewegung des Motorgehäuses 106 im Gehäuseoberteil 94 des Spindelgehäuses
36 keiner übermäßigen Knick- oder Biegebeanspruchung ausgesetzt sind und somit nicht
brechen können. Ein Befestigungsflansch 152, der das Gehäuseoberteil 94 in den Fig.
9 bis 11 nach oben abschließt und mit diesem verschraubt ist (nicht näher gezeigt),
bildet schließlich einen in diesen Figuren oberen Anschlag für das Motorgehäuse 106.
[0045] Bei der axialen Verstelleinrichtung 44 handelt es sich um eine zweiseitig pneumatisch
beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Anordnung, welche eine Kolbenstange 154 aufweist,
über die die axiale Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) auf den elektrischen Drehantrieb
38 übertragbar ist und die mit der Spindelwelle 32 axial ausgefluchtet ist. Zur Befestigung
der axialen Verstelleinrichtung 44 am Spindelgehäuse 36 ist eine brückenartige Haltestruktur
vorgesehen, die aus einem oberen, plattenförmigen Zylinderlager 156 und zwei beidseitig
davon angeordneten, plattenförmigen Führungsteilen 158 besteht. Die Führungsteile
158 sind mittels Senkkopfschrauben (nicht gezeigt) am Befestigungsflansch 152 montiert,
während das Zylinderlager 156 mit den Führungsteilen 158 mittels Zylinderschrauben
160 verschraubt ist (siehe Fig. 7).
[0046] Die axiale Verstelleinrichtung 44 weist ferner ein Zylinderrohr 162 auf, welches
mit Hilfe von zwei langen Zylinderschrauben 164 und einem Zylinderdeckel 166 am Zylinderlager
156 befestigt ist, und zwar durch Einspannen zwischen Zylinderlager 156 und Zylinderdeckel
166. Im Zylinderrohr 162 ist ein Kolben 168 längsverschieblich aufgenommen, an dem
die Kolbenstange 154 angebracht ist, die sich mittels eines im Zylinderdeckel 166
vorgesehenen Dicht-Abstreifrings 170 abgedichtet durch den Zylinderdeckel 166 hindurch
erstreckt. Die Abdichtung des Zylinderröhrs 162 erfolgt mittels O-Ringen 172, die
jeweils im Zylinderlager 156 und im Zylinderdeckel 166 in einer Ringnut angebracht
sind. Der Kolben 168 trennt im Zylinderrohr 162 einen zylinderlagerseitigen Druckraum
174, der über eine Querbohrung (nicht gezeigt; ausgehend vom Druckanschluss 175 in
den Fig. 6, 7 und 9) im Zylinderlager 156 druckbeaufschlagbar ist, um den Werkzeugaufnahmeabschnitt
34 der Spindelwelle 32 auszufahren, von einem zylinderdeckelseitigen Druckraum 176,
welcher über eine im Zylinderdeckel 166 vorgesehene Querbohrung (nicht dargestellt;
ausgehend vom Druckanschluss 177 in den Fig. 6 bis 11) druckbeaufschlagbar ist, um
den Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 zurückzuziehen.
[0047] Gemäß den Fig. 9 bis 11 ist die Kolbenstange 154 der axialen Verstelleinrichtung
44 zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) mit dem elektrischen
Drehantrieb 38 über einen eine Membran 178 aufweisenden Membranzylinder 180 wirkverbunden.
Hierfür ist das Lagerschild 140 des elektrischen Drehantriebs 38 an seiner in den
Fig. 9 bis 11 oberen Seite mit einer kreisrunden, wannenförmigen Vertiefung versehen,
die einen in diesen Figuren unteren Druckraum 182 des Membranzylinders 180 bildet.
Ferner ist ein ebenfalls mit einer Vertiefung versehener Membrandeckel 184 vorgesehen,
der mit dem Lagerschild 140 verschraubt ist und dabei die Membran 178 unter Bildung
einer in den Fig. 9 bis 11 oberen Kammer 186 (siehe Fig. 11) einspannt, so dass der
Druckraum 182 zur Umgebung hin hermetisch und druckfest abgedichtet ist. Genauer gesagt
ist die Membran 178, die aus einem elastomeren Werkstoff besteht, ringscheibenförmig
ausgebildet. Dabei ist sie innenumfangsseitig mittels eines Ringwulstes 188 (siehe
Fig. 11), der zwischen zwei Scheiben über eine in die Kolbenstange 154 eingeschraubte,
hohlgebohrte Schraube formschlüssig (mittels Ringnuten an den Scheiben) eingespannt
ist, an der Kolbenstange 154 der Verstelleinrichtung 44 angebracht, während die Membran
178 außenumfangsseitig mittels eines Ringwulstes 190 (siehe wiederum die Fig. 11)
über den Membrandeckel 184 am Lagerschild 140 des elektrischen Drehantriebs 38 formschlüssig
(mittels Ringnuten in Lagerschild 140 und Membrandeckel 184) eingespannt ist, so dass
der Kraftfluss einer an der Kolbenstange 154 aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange
154 über die Membran 178 in den elektrischen Drehantrieb 38 verläuft.
[0048] Wie ferner den Fig. 9 bis 11 zu entnehmen ist, weist die Kolbenstange 154 der axialen
Verstelleinrichtung 44 eine Durchgangsbohrung 192 auf, die den vom Werkzeugaufnahmeabschnitt
34 der Spindelwelle 32 abgewandten Druckraum 174 der Verstelleinrichtung 44 mit dem
dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 zugewandten Druckraum 182 des Membranzylinders 180
pneumatisch verbindet. Da die einander zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den
genannten Druckräumen 174, 182 im Wesentlichen gleich groß sind, heben sich bei einer
Druckbeaufschlagung des Druckraums 174 der Verstelleinrichtung 44 die auf die Membran
178 einwirkenden Kräfte gegenseitig auf.
[0049] Des Weiteren ist das Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs 38 gegen ein
Verdrehen bezüglich des Spindelgehäuses 36 mittels einer Drehmomentstütze 194 gesichert
ist, deren eines Ende am Motorgehäuse 106 befestigt ist, während ihr anderes Ende
eine drehbar gelagerte Laufrolle 196 trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen Lauffläche
198 anliegt. Gemäß Fig. 10 ist hierbei die im Wesentlichen quaderförmige Drehmomentstütze
194 mit einer ringförmigen Deckelscheibe 200 verschraubt, die ihrerseits mit dem Lagerschild
140 verschraubt ist, wie der Fig. 9 zu entnehmen ist, wobei Lagerschild 140 und Deckelscheibe
200 den Seeger-Ring 142 zwischen sich einklemmen. Demnach sind die Drehmomentstütze
194 und die im Gehäuseunterteil 92 des Spindelgehäuses 36 axial geführte Spindelhülse
102 auf bezüglich des Motorgehäuses 106 axial gegenüberliegenden Seiten angeordnet.
Die spindelgehäuseseitige Lauffläche 198 wird im Übrigen durch eine Längsnut im entsprechenden
Führungsteil 158 gebildet, die quasi eine Kulissenführung für die Laufrolle 196 darstellt.
[0050] In Fig. 11 ist schließlich auch das am Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle
32 mittels einer Madenschraube gehaltene Polierwerkzeug 46 exemplarisch dargestellt.
Dieses kann grundsätzlich den Polierwerkzeugen entsprechen, die in den schon eingangs
erwähnten Druckschriften
EP-A-1 473 116,
DE-A-10 2005 010 583 und
EP-A-2 014 412 offenbart sind. Im vorliegenden Fall wird allerdings der Hohlraum im Polierwerkzeug
46 nicht aktiv druckbeaufschlagt, sondern ist z.B. mit einem Fluid (Gas oder Silikonöl)
gefüllt. Über eine Schnittstelle 202 ist am Polierwerkzeug 46 ein Polierteller 204
auswechselbar gehalten. Solche Polierteller 204 sind beispielsweise der Druckschrift
DE-A-10 2007 026 841 der vorliegenden Anmelderin zu entnehmen; die Schnittstelle 202 entspricht im Wesentlichen
der in der älteren deutschen Patentanmeldung
DE 10 2009 036 981.3 der vorliegenden Anmelderin dargestellten und beschriebenen Schnittstelle. Insofern
sei an dieser Stelle auf die genannten Druckschriften verwiesen. Im Übrigen ist in
Fig. 11 der Einfachheit halber das Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs
38 auf Anschlag am Boden des Gehäuseoberteils 94 des Spindelgehäuses 36 dargestellt.
Eine solche Relativlage dieser Teile wird in der Realität allerdings nicht erreicht.
Vielmehr ist auch während des Poliervorgangs das Motorgehäuse 106 stets wenigstens
geringfügig vom Boden des Gehäuseoberteils 94 beabstandet.
[0051] Es wird eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere
Brillengläsern offenbart, mit einer einen Werkzeugaufnahmeabschnitt aufweisenden Spindelwelle,
die in einem Spindelgehäuse um eine Werkzeug-Drehachse drehbar gelagert ist, einem
einen Rotor und einen Stator aufweisenden elektrischen Drehantrieb, mittels dessen
die mit dem Rotor wirkverbundene Spindelwelle um die Werkzeug-Drehachse drehend antreibbar
ist, und einer Verstelleinrichtung, mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt
bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar
ist. Eine Besonderheit der Vorrichtung besteht darin, dass der Rotor und der Stator
mit der Spindelwelle koaxial angeordnet sind, wobei mittels der Verstelleinrichtung
wenigstens der Rotor zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in
Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist, was insbesondere einen sehr
kompakten Aufbau bedingt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0052]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Poliermaschine
- 14
- Arbeitsraum
- 16
- Maschinengehäuse
- 18
- Maschinengestell
- 20
- Werkstückspindel
- 22
- Drehantrieb
- 24
- Linearantriebseinheit
- 26
- Werkzeugschlitten
- 28
- Schwenkantriebseinheit
- 30
- Schwenkjoch
- 32
- Spindelwelle
- 34
- Werkzeugaufnahmeabschnitt
- 36
- Spindelgehäuse
- 38
- elektrischer Drehantrieb
- 40
- Rotor
- 42
- Stator
- 44
- axiale Verstelleinrichtung
- 46
- Polierwerkzeug
- 48
- Bodenplatte
- 50
- Deckplatte
- 52
- Seitenwand
- 54
- Abfluss
- 56
- Rückwand
- 58
- Vorderwand
- 60
- Fenster
- 61
- Antriebswelle
- 62
- Aussparung
- 64
- Faltenbalg-Abdeckung
- 66
- Antriebswelle
- 68
- Betätigungsmechanismus
- 70
- Spannzange
- 72
- Pneumatikzylinder
- 74
- Riemenscheibe
- 76
- Keilriemen
- 78
- Servomotor
- 80
- Kugelgewindetrieb
- 82
- Führungskasten
- 84
- Achse
- 86
- Hubstange
- 88
- Gleichstrommotor
- 90
- Achse
- 92
- Gehäuseunterteil
- 94
- Gehäuseoberteil
- 96
- Öffnung
- 98
- Schraube
- 100
- Flanschabschnitt
- 102
- Spindelhülse
- 104
- Kugelbuchse
- 106
- Motorgehäuse
- 108
- Öffnung
- 110
- Schraube
- 112
- Lager
- 114
- Madenschraube
- 116
- Balgring
- 118
- Madenschraube
- 120
- Prallscheibe
- 122
- O-Ring
- 124
- Dichtring
- 126
- Faltenbalg
- 128
- Spannschelle
- 130
- Bohrung
- 132
- Hilfs-Luftanschluss
- 134
- Thermosensor
- 136
- Ring-Spannelement
- 138
- Spannschraube
- 140
- Lagerschild
- 142
- Seeger-Ring
- 144
- Energie- und Thermosensorkabel
- 146
- Kabelverschraubung
- 147
- U-förmiger Bogen
- 148
- Kabelverschraubung
- 150
- Befestigungswinkel
- 152
- Befestigungsflansch
- 154
- Kolbenstange
- 156
- Zylinderlager
- 158
- Führungsteil
- 160
- Zylinderschraube
- 162
- Zylinderrohr
- 164
- Zylinderschraube
- 166
- Zylinderdeckel
- 168
- Kolben
- 170
- Dicht-Abstreifring
- 172
- O-Ring
- 174
- Druckraum
- 175
- Druckanschluss
- 176
- Druckraum
- 177
- Druckanschluss
- 178
- Membran
- 180
- Membranzylinder
- 182
- Druckraum
- 184
- Membrandeckel
- 186
- Kammer
- 188
- Ringwulst
- 190
- Ringwulst
- 192
- Durchgangsbohrung
- 194
- Drehmomentstütze
- 196
- Laufrolle
- 198
- Lauffläche
- 200
- Deckelscheibe
- 202
- Schnittstelle
- 204
- Polierteller
- A
- Werkzeug-Drehachse allgemein (drehzahlgesteuert)
- A1
- Drehachse rechtes Werkzeug (drehzahlgesteuert)
- A2
- Drehachse linkes Werkzeug (drehzahlgesteuert)
- B
- Schwenk-Stellachse Werkzeug
- C
- Werkstück-Drehachse allgemein (drehzahlgesteuert)
- C1
- Drehachse rechtes Werkstück (drehzahlgesteuert)
- C2
- Drehachse linkes Werkstück (drehzahlgesteuert)
- cc
- zweite optisch wirksame Fläche
- cx
- erste optisch wirksame Fläche
- L
- Brillenglas
- M
- Blockmaterial
- R
- Radialspiel
- S
- Blockstück
- X
- Linearachse Werkzeugschlitten (lagegeregelt)
- Z
- Linearbewegung Werkzeug allgemein (ungesteuert)
- Z1
- Linearbewegung rechtes Werkzeug (ungesteuert)
- Z2
- Linearbewegung linkes Werkzeug (ungesteuert)
1. Vorrichtung (10) zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen (cc, cx) an insbesondere
Brillengläsern (L), mit
einer einen Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) aufweisenden Spindelwelle (32), die in
einem Spindelgehäuse (36) um eine Werkzeug-Drehachse (A) drehbar gelagert ist,
einem einen Rotor (40) und einen Stator (42) aufweisenden elektrischen Drehantrieb
(38), mittels dessen die mit dem Rotor (40) wirkverbundene Spindelwelle (32) um die
Werkzeug-Drehachse (A) drehend antreibbar ist, und
einer Verstelleinrichtung (44), mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt (34)
bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial verschiebbar
ist (Linearbewegung Z),
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (40) und der Stator (42) des elektrischen Drehantriebs (38) sowie die Spindelwelle
(32) koaxial angeordnet sind, wobei mittels der Verstelleinrichtung (44) wenigstens
der Rotor (40) des elektrischen Drehantriebs (38) zusammen mit der Spindelwelle (32)
bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial verschiebbar
ist (Linearbewegung Z).
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (40) und der Stator (42) des elektrischen Drehantriebs (38) in Richtung
der Werkzeug-Drehachse (A) relativ zueinander unverschiebbar in einem gemeinsamen
Motorgehäuse (106) aufgenommen sind, wobei die Verstelleinrichtung (44) mit dem Motorgehäuse
(106) wirkverbunden und somit das Motorgehäuse (106) zusammen mit der Spindelwelle
(32) bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial
verschiebbar ist (Linearbewegung Z).
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verstelleinrichtung (44) um eine zweiseitig pneumatisch beaufschlagbare
Kolben-Zylinder-Anordnung handelt, welche eine Kolbenstange (154) aufweist, über die
die axiale Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) auf den elektrischen Drehantrieb
(38) übertragbar ist und die mit der Spindelwelle (32) axial ausgefluchtet ist.
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung
(Linearbewegung Z) mit dem elektrischen Drehantrieb (38) über einen eine Membran (178)
aufweisenden Membranzylinder (180) wirkverbunden ist.
5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (178) ringscheibenförmig ausgebildet ist, wobei die Membran (178) innenumfangsseitig
an der Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) angebracht und außenumfangsseitig
am elektrischen Drehantrieb (38) eingespannt ist, so dass der Kraftfluss einer an
der Kolbenstange (154) aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange (154) über die
Membran (178) in den elektrischen Drehantrieb (38) verläuft.
6. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (178) aus einem elastomeren Werkstoff besteht.
7. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) eine Durchgangsbohrung (192)
aufweist, die einen vom Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) abgewandten Druckraum (174)
der Verstelleinrichtung (44) mit einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) zugewandten
Druckraum (182) des Membranzylinders (180) pneumatisch verbindet, wobei die einander
zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den genannten Druckräumen (174, 182) im Wesentlichen
gleich groß sind.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelwelle (32) am Innenumfang einer Spindelhülse (102) drehbar gelagert ist,
die an ihrem Außenumfang bezüglich des Spindelgehäuses (36) axial geführt ist.
9. Vorrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelhülse (102) mittels Führungen in Form von Kugelbuchsen (104) im Spindelgehäuse
(36) axial geführt ist.
10. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelhülse (102) am Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) angeflanscht
ist.
11. Vorrichtung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spindelgehäuse (36) ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) der Spindelwelle (32)
nahes Gehäuseunterteil (92) und ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) der Spindelwelle
(32) fernes Gehäuseoberteil (94) mit verschiedenen Innendurchmessern aufweist, wobei
die Spindelhülse (102) im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil (92) axial geführt
ist, während das Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) im durchmessergrößeren
Gehäuseoberteil (94) kolbenartig, aber mit Radialspiel (R) zum Spindelgehäuse (36)
axial verschiebbar ist.
12. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) gegen ein Verdrehen bezüglich
des Spindelgehäuses (36) mittels einer Drehmomentstütze (194) gesichert ist, deren
eines Ende am Motorgehäuse (106) befestigt ist, während ihr anderes Ende eine drehbar
gelagerte Laufrolle (196) trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen Lauffläche (198)
anliegt.
13. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 2, 8 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (194) und die im Spindelgehäuse (36) axial geführte Spindelhülse
(102) auf bezüglich des Motorgehäuses (106) axial gegenüberliegenden Seiten angeordnet
sind.
14. Poliermaschine (12) zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern (L), umfassend
ein einen Arbeitsraum (14) begrenzendes Maschinengehäuse (16),
zwei in den Arbeitsraum (14) hineinragende Werkstückspindeln (20), über die zwei zu
polierende Brillengläser (L) mittels eines gemeinsamen Drehantriebs (22) um parallel
zueinander verlaufende Werkstück-Drehachsen (C1, C2) drehend antreibbar sind,
eine Linearantriebseinheit (24), mittels der ein Werkzeugschlitten (26) entlang einer
Linearachse (X) bewegbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen
(C1, C2) verläuft,
eine Schwenkantriebseinheit (28), die auf dem Werkzeugschlitten (26) angeordnet ist
und mittels der ein Schwenkjoch (30) um eine Schwenk-Stellachse (B) schwenkbar ist,
die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen (C1, C2) und im Wesentlichen
senkrecht zu der Linearachse (X) verläuft, und
zwei mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten (34) jeweils einer der Werkstückspindeln
(20) zugeordnet in den Arbeitsraum (14) hineinragende Vorrichtungen (10) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, die mit ihren Spindelgehäusen (36) an dem Schwenkjoch
(30) angeflanscht sind, so dass die Werkzeug-Drehachse (A1, A2) jeder Vorrichtung
(10) mit der Werkstück-Drehachse (C1, C2) der zugeordneten Werkstückspindel (20) eine
Ebene bildet, in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse (A1, A2) bezüglich der Werkstück-Drehachse
(C1, C2) der zugeordneten Werkstückspindel (20) axial verschiebbar (Linearachse X,
Linearbewegung Z) und verkippbar (Schwenk-Stellachse B) ist.