(19)
(11) EP 2 298 498 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.2011  Patentblatt  2011/12

(21) Anmeldenummer: 10008121.5

(22) Anmeldetag:  04.08.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B24B 13/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 16.09.2009 DE 102009041442

(71) Anmelder: Satisloh AG
6340 Baar (CH)

(72) Erfinder:
  • Schüssler, Bernd
    75175 Pforzheim (DE)

(74) Vertreter: Oppermann, Mark 
Oppermann & Oppermann Patentanwälte Am Wiesengrund 35
D-63075 Offenbach
D-63075 Offenbach (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern


(57) Es wird eine Vorrichtung (10) zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern offenbart, mit einer einen Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) aufweisenden Spindelwelle (32), die in einem Spindelgehäuse (36) um eine Werkzeug-Drehachse (A) drehbar gelagert ist, einem einen Rotor (40) und einen Stator (42) aufweisenden elektrischen Drehantrieb (38), mittels dessen die mit dem Rotor wirkverbundene Spindelwelle um die Werkzeug-Drehachse drehend antreibbar ist, und einer Verstelleinrichtung (44), mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z). Eine Besonderheit der Vorrichtung besteht darin, dass der Rotor und der Stator mit der Spindelwelle koaxial angeordnet sind, wobei mittels der Verstelleinrichtung wenigstens der Rotor zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist, was insbesondere einen sehr kompakten Aufbau bedingt.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung von optisch wirksamen Flächen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an Brillengläsern, wie sie in sogenannten "RX-Werkstätten", d.h. Produktionsstätten zur Fertigung von individuellen Brillengläsern nach Rezept in großem Umfang zum Einsatz kommen.

[0002] Wenn nachfolgend beispielhaft für Werkstücke mit optisch wirksamen Flächen von "Brillengläsern" die Rede ist, sollen darunter nicht nur Brillenlinsen aus Mineralglas, sondern auch Brillenlinsen aus allen anderen gebräuchlichen Materialien, wie Polycarbonat, CR 39, HI-Index, etc., also auch Kunststoff verstanden werden.

STAND DER TECHNIK



[0003] Die spanende Bearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern kann grob in zwei Bearbeitungsphasen unterteilt werden, nämlich zunächst die Vorbearbeitung der optisch wirksamen Fläche zur Erzeugung der rezeptgemäßen Makrogeometrie und sodann die Feinbearbeitung der optisch wirksamen Fläche, um Vorbearbeitungsspuren zu beseitigen und die gewünschte Mikrogeometrie zu erhalten. Während die Vorbearbeitung der optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern u.a. in Abhängigkeit vom Material der Brillengläser durch Schleifen, Fräsen und/oder Drehen erfolgt, werden die optisch wirksamen Flächen von Brillengläsern bei der Feinbearbeitung üblicherweise einem Feinschleif-, Läpp- und/oder Poliervorgang unterzogen, wozu man sich einer entsprechenden Maschine bedient.

[0004] Vor allem handbeschickte Poliermaschinen in RX-Werkstätten werden meist als "Zwillingsmaschinen" ausgeführt, so dass vorteilhaft die zwei Brillengläser eines "RX-Jobs" - ein Brillenglasrezept besteht stets aus einem Brillenglaspaar - gleichzeitig feinbearbeitet werden können. Eine solche "Zwillings"-Poliermaschine ist beispielsweise aus den Druckschriften US-A-2007/0155286 und US-A-2007/0155287 bekannt.

[0005] Bei dieser vorbekannten Poliermaschine ragen zwei parallel angeordnete, jeweils um eine Rotationsachse drehangetriebene, ansonsten aber ortsfeste Werkstückspindeln von unten in einen Arbeitsraum hinein, wo ihnen zwei Polierwerkzeuge gegenüberstehen, so dass ein Polierwerkzeug der einen Werkstückspindel und das andere Polierwerkzeug der anderen Werkstückspindel zugeordnet ist. Jedes Polierwerkzeug ist über ein Kalottenlager frei drehbar an einer von oben in den Arbeitsraum hineinragenden Kolbenstange einer jeweils zugeordneten, oberhalb des Arbeitsraums angeordneten Kolben-Zylinder-Anordnung angebracht, mittels der das jeweilige Polierwerkzeug individuell bezüglich der zugeordneten Werkstückspindel abgesenkt oder angehoben werden kann. Die beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen sind ferner mittels eines Linearantriebs gemeinsam in einer Richtung senkrecht zu den Rotationsachsen der Werkstückspindeln bezüglich einer Frontseite der Poliermaschine vor und zurück verfahrbar und außerdem mittels eines Schwenkantriebs gemeinsam um eine Schwenkachse verkippbar, die ebenfalls senkrecht zu den Rotationsachsen der Werkstückspindeln, jedoch parallel zur Frontseite der Poliermaschine verläuft. Vermittels des Schwenkantriebs kann die Winkellage zwischen den Rotationsachsen der Werkzeuge und Werkstücke voreingestellt werden bevor die Werkzeuge vermittels der Kolben-Zylinder-Anordnungen auf die Werkstücke abgesenkt werden. Beim eigentlichen Poliervorgang werden die Werkstücke drehend angetrieben, wobei die sich mit den Werkstücken in Bearbeitungseingriff befindenden Werkzeuge durch Reibung drehend mitgenommen werden, während der Linearantrieb dafür sorgt, dass die Werkzeuge bezüglich der Frontseite der Poliermaschine abwechselnd vor und zurück bewegt werden, wobei die Werkzeuge mit einem relativ kleinen Weg laufend über die Werkstücke vor und zurück streifen (sogenannte "Tangential-Kinematik").

[0006] Vorteile dieser "Zwillings"-Poliermaschine bestehen u.a. darin, dass sie aus preiswerten Komponenten in vorrichtungstechnisch einfacher Weise aufgebaut ist, für eine manuelle Beschickung sehr ergonomisch ist und zudem aufgrund ihrer äußerst kompakten, sehr schmal bauenden Konstruktion sehr wenig Stellfläche in der RX-Werkstatt benötigt. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn auch andere Polierverfahren auf einer solchen Poliermaschine durchgeführt werden könnten. So sind etwa die in den Druckschriften EP-A-1 473 116, DE-A-10 2005 010 583 und EP-A-2 014 412 offenbarten flexiblen Polierwerkzeuge für Polierverfahren ausgelegt, bei denen neben dem Werkstück auch das Werkzeug selbst drehend angetrieben wird, wodurch die Polierzeiten - verglichen mit Polierverfahren, bei denen das Werkzeug lediglich durch Reibung mitgenommen wird - deutlich verkürzt werden können.

[0007] Die den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bildende DE-A-102 50 856 offenbart in diesem Zusammenhang eine Poliervorrichtung (siehe die Fig. 5 bis 9) mit einem elektrischen Drehantrieb für das Polierwerkzeug, der als solcher einen Stator und einen Rotor aufweist, und mit einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit für eine axiale Auslenkung des Polierwerkzeugs entlang einer Längsachse. Hierbei ist die Anordnung der Dreh- und Axialantriebe so getroffen, dass eine in einem Gehäuse um eine Drehachse drehbar gelagerte Spindelwellen-Baugruppe ("Rotor" im Sprachgebrauch der oben genannten Druckschrift), die an ihrem aus dem Gehäuse hinausragenden Ende das eigentliche Polierwerkzeug trägt, über einen Zahnriemenantrieb von dem elektrischen Drehantrieb drehangetrieben wird, welcher im Gehäuse seitlich versetzt, parallel zur Drehachse angeordnet ist; die pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit und eine zugeordnete Axialführung hingegen sind in der Spindelwellen-Baugruppe integriert, folglich mit drehangetrieben, weshalb die Kolben-Zylinder-Einheit zur Druckmittelversorgung einer Druckluft-Drehdurchführung bedarf. Neben dem Umstand, dass diese Poliervorrichtung relativ aufwendig aufgebaut ist, ist sie auch aufgrund ihres großen Bauraumbedarfs für einen Einsatz in der vorbeschriebenen "Zwillings"-Poliermaschine nicht geeignet.

AUFGABENSTELLUNG



[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfach und kostengünstig aufgebaute Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern zu schaffen, mittels der beispielsweise ein Polierwerkzeug drehend angetrieben sowie axial verlagert werden kann und die dennoch sehr kompakt ist, so dass sie etwa in einer sehr schmal bauenden "Zwillings"-Poliermaschine, wie z.B. der eingangs beschriebenen Poliermaschine, eingesetzt werden kann.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte oder zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 14.

[0010] Erfindungsgemäß sind bei einer Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern, die (i) eine einen Werkzeugaufnahmeabschnitt aufweisende Spindelwelle, welche in einem Spindelgehäuse um eine Werkzeug-Drehachse drehbar gelagert ist, (ii) einen einen Rotor und einen Stator aufweisenden elektrischen Drehantrieb, mittels dessen die mit dem Rotor wirkverbundene Spindelwelle um die Werkzeug-Drehachse drehend antreibbar ist, und (iii) eine Verstelleinrichtung umfasst, mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist; der Rotor und der Stator des elektrischen Drehantriebs sowie die Spindelwelle koaxial angeordnet, wobei mittels der Verstelleinrichtung wenigstens der Rotor des elektrischen Drehantriebs zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist.

[0011] Dadurch, dass erfindungsgemäß der Rotor und der Stator des elektrischen Drehantriebs gemeinsam mit der Spindelwelle auf ein und derselben Achse angeordnet sind, baut die Vorrichtung vorteilhaft kompakt. Darüber hinaus kann die Spindelwelle direkt drehangetrieben werden, ohne dass irgendwelche spiel-oder schlupfbehafteten Übertragungsglieder, wie Zahnräder, Zahnriemen od. dgl. erforderlich wären, was den vorrichtungstechnischen Aufwand insgesamt verringert, den Bauraumbedarf für diesen Antrieb merklich reduziert und zudem übertragungsbedingte Wirkungsgradverluste sowie Verschleiß vermeidet.

[0012] Außerdem ist erfindungsgemäß die relative Anordnung von axialer Verstelleinrichtung und elektrischem Drehantrieb so getroffen, dass gemeinsam mit der drehangetriebenen Spindelwelle zumindest der Rotor des elektrischen Drehantriebs in Richtung der Rotationsachse relativ zum Spindelgehäuse axial verschiebbar ist. Mit anderen Worten gesagt ist in Wirkrichtung zum Werkzeug hin gesehen die axiale Verstelleinrichtung dem elektrischen Drehantrieb vorgelagert, so dass (zumindest) die drehbewegten Bauteile insgesamt mittels der Verstelleinrichtung axial verlagerbar sind, wodurch die Verstelleinrichtung drehfest am oder im Spindelgehäuse montiert werden kann und aufwendige Drehdurchführungen od. dgl. entbehrlich sind.

[0013] Im Ergebnis eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung hervorragend für einen Einsatz in z.B. der eingangs beschriebenen "Zwillings"-Poliermaschine, so dass unter Verwendung anderer Polierverfahren mit drehend angetriebenen Polierwerkzeugen die Bearbeitungszeiten deutlich verkürzt werden können (d.h. etwa Divisor 3), ohne die geringe Komplexität dieser Poliermaschine über Gebühr zu erhöhen oder deren Bauraum- bzw. Stellplatzbedarf überhaupt zu vergrößern.

[0014] Bei geeignet langer Ausbildung von Stator oder Rotor des elektrischen Drehantriebs ist es grundsätzlich möglich, die Anordnung so zu treffen, dass mittels der Verstelleinrichtung lediglich der Rotor des elektrischen Stellantriebs axial verschoben wird, während der Stator axial ortsfest ist. Insbesondere im Hinblick auf einen kleinen Bauraum, geringe Kosten und eine für vorbestimmte Drehzahlen konstante Kraftübertragung von dem Stator auf den Rotor ist es allerdings bevorzugt, wenn der Rotor und der Stator des elektrischen Drehantriebs in Richtung der Werkzeug-Drehachse relativ zueinander unverschiebbar in einem gemeinsamen Motorgehäuse aufgenommen sind, wobei die axiale Verstelleinrichtung mit dem Motorgehäuse wirkverbunden und somit das Motorgehäuse zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist.

[0015] Zur Ausbildung der axialen Verstelleinrichtung in Frage kommen prinzipiell auch elektrische bzw. elektro-mechanische, hydraulische oder hydro-pneumatische Linearaktuatoren. Hinsichtlich eines möglichst einfachen und kostengünstigen Aufbaus bevorzugt ist es jedoch, wenn es sich bei der Verstelleinrichtung um eine zweiseitig pneumatisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Anordnung handelt, welche eine Kolbenstange aufweist, über die die axiale Verschiebebewegung auf den elektrischen Drehantrieb übertragbar ist und die mit der Spindelwelle axial ausgefluchtet ist. Letzteres Merkmal ist nicht nur erneut einem kompakten Aufbau der Gesamtvorrichtung förderlich, sondern verhindert darüber hinaus auch, dass Kippmomente von der axialen Verstelleinrichtung auf die Spindelwelle übertragen werden, die eine leichtgängige Axialverschiebung der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses behindern könnten.

[0016] In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass z.B. für einen Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Poliermaschine für Brillengläser die Axialbewegung der Spindelwelle sehr leichtgängig sein sollte, so dass auch bei geringen Zustellkräften bzw. Polierdrücken eine reibungsarme Zustellung des am Werkzeugaufnahmeabschnitt der Spindelwelle gehaltenen Polierwerkzeugs möglich ist. Diese Eigenschaft ist insbesondere für die Politur von Brillengläsern mit torischen, atorischen oder Gleitsichtflächen mit hoher Abweichung von der Rotationssymmetrie wichtig, damit das Polierwerkzeug stets satt bzw. flächig und mit feinfühlig einstellbarer Polierkraft (bzw. Anpresskraft) am Brillenglas anliegt. Falls nämlich das Polierwerkzeug während seiner hochtourigen Drehbewegung den Flächenkontakt zur Werkstückoberfläche auch nur kurzzeitig verlieren würde, könnte es durch die im Poliermittel vorhandenen gröberen Körner und Agglomerate zu einer Verkratzung der polierten Brillenglasfläche kommen.

[0017] Um auf einfache Weise auch dem entgegenzuwirken, dass etwaige stick-slip-Effekte zwischen Kolben und Zylinder der pneumatisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Anordnung auf die Spindelwelle übertragen werden und sich dann negativ auf die axiale Zustellbewegung der Spindelwelle auswirken können, ist die Kolbenstange der axialen Verstelleinrichtung zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung mit dem elektrischen Drehantrieb bevorzugt über einen eine Membran aufweisenden Membranzylinder wirkverbunden. Ein solcher Membranzylinder arbeitet selbst stick-slip-frei und lässt darüber hinaus kleine axiale Hubbewegungen am elektrischen Drehantrieb und damit der Spindelwelle zu, ohne dass dafür die Kolbenstange der Verstelleinrichtung einen Axialhub ausführen müsste.

[0018] In zweckmäßiger Ausgestaltung kann die Membran ringscheibenförmig ausgebildet sein, wobei die Membran innenumfangsseitig an der Kolbenstange der Verstelleinrichtung angebracht und außenumfangsseitig am elektrischen Drehantrieb eingespannt ist, so dass der Kraftfluss einer an der Kolbenstange aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange über die Membran in den elektrischen Drehantrieb verläuft. Anstelle dessen ist es jedoch auch möglich - wenngleich weniger bevorzugt - die ringscheibenförmige Membran innenumfangsseitig am elektrischen Drehantrieb anzubringen und außenumfangsseitig an einer geeignet gestalteten Kolbenstange zu halten.

[0019] Grundsätzlich kann die Membran z.B. aus einem Federstahl hergestellt sein. In bevorzugter Ausgestaltung besteht die Membran allerdings aus einem elastomeren Werkstoff. Dies hat den Vorteil, dass die Membran aufgrund ihrer Elastizität auch in radialer Richtung, d.h. senkrecht zur Werkzeug-Drehachse auszugleichen vermag, so dass die Membran ebenfalls Fluchtungsfehler und kardanische Fehler zwischen Kolbenstange und Spindelwelle, die zu Verklemmungen der Spindelwelle führen könnten, auf einfache und wirkungsvolle Weise kompensieren kann.

[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung kann die Kolbenstange der axialen Verstelleinrichtung mit einer Durchgangsbohrung versehen sein, die einen vom Werkzeugaufnahmeabschnitt abgewandten Druckraum der Verstelleinrichtung mit einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt zugewandten Druckraum des Membranzylinders pneumatisch verbindet, wobei die einander zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den genannten Druckräumen im Wesentlichen gleich groß sind. Dadurch, dass diese Druckräume über die Durchgangsbohrung in der Kolbenstange miteinander kommunizieren können und sich dabei etwa gleiche große pneumatische Wirkflächen gegenüberstehen, heben sich bei einer pneumatischen Beaufschlagung besagten Druckraums der axialen Verstelleinrichtung die auf die Membran einwirkenden Kräfte, d.h. die von der Verstelleinrichtung bewirkte, über die Kolbenstange übertragene Stellkraft und die entgegengesetzte, an der Membran pneumatisch erzeugte gleich große Kraft gegenseitig auf, so dass die Membran nicht übermäßig deformiert bzw. verformt wird, was auch einer langen Lebensdauer der Membran zuträglich ist.

[0021] Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Spindelwelle am Innenumfang einer Spindelhülse drehbar gelagert ist, die ihrerseits an ihrem Außenumfang bezüglich des Spindelgehäuses axial geführt ist, so dass vorteilhaft die Drehlagerung und die Axialführung auf engem Raum funktional getrennt sind. Hierbei können zur Axialführung der Spindelhülse z.B. Gleitbuchsen oder Luftlagerbuchsen zum Einsatz kommen. Bevorzugt ist die Spindelhülse jedoch mittels Führungen in Form von Kugelbuchsen im Spindelgehäuse axial geführt, was im Hinblick auf Leichtgängigkeit, Langlebigkeit und Kosten in Summe vorteilhaft ist.

[0022] Die Spindelhülse kann ferner grundsätzlich einstückig mit dem Motorgehäuse ausgebildet sein. Hier ist es hinsichtlich einer einfachen Fertigung und Montage allerdings bevorzugt, wenn die Spindelhülse am Motorgehäuse des elektrischen Drehantriebs angeflanscht ist.

[0023] Im weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens kann das Spindelgehäuse ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt der Spindelwelle nahes Gehäuseunterteil und ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt der Spindelwelle fernes Gehäuseoberteil mit verschiedenen Innendurchmessern aufweisen, wobei die Spindelhülse im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil axial geführt ist, während das Motorgehäuse des elektrischen Drehantriebs im durchmessergrößeren Gehäuseoberteil kolbenartig, aber mit Radialspiel zum Spindelgehäuse axial verschiebbar ist. Diese Ausgestaltung hat zum einen den Vorteil, dass die Axialführung nahe dem Werkzeug erfolgt, so dass beispielsweise bearbeitungsinduzierte Biegeschwingungen der Spindelwelle weitestgehend vermieden werden, und zum anderen den Vorteil, dass am Motorgehäuse des elektrischen Drehantriebs über den Radialspalt zum Spindelgehäuse bei einer Axialbewegung des Motorgehäuses eine Luftbewegung bzw. ein Luftaustausch erzwungen wird, was zur Kühlung des elektrischen Drehantriebs beiträgt. Hierbei können Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil des Spindelgehäuses einteilig oder zweiteilig ausgebildet sein. Letzteres ist insofern vorteilhaft, als die Fertigung einfacher ist und verschiedene Werkstoffe für die Gehäuseteile zum Einsatz kommen können, z.B. eine Aluminiumlegierung für das Gehäuseoberteil, um das Gewicht zu optimieren (Stichwort: möglichst geringe bewegte Massen), und beispielsweise Edelstahl für das Unterteil, um Letzterem Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu geben.

[0024] Um in möglichst reibungsarmer und kostengünstiger Weise für eine Verdrehsicherung des Motorgehäuses des elektrischen Drehantriebs relativ zum Spindelgehäuse zu sorgen, kann das Motorgehäuse gegen ein Verdrehen bezüglich des Spindelgehäuses mittels einer Drehmomentstütze gesichert sein, deren eines Ende am Motorgehäuse befestigt ist, während ihr anderes Ende eine drehbar gelagerte Laufrolle trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen Lauffläche anliegt. Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Drehmomentstütze und die im Spindelgehäuse axial geführte Spindelhülse auf bezüglich des Motorgehäuses axial gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind, was insbesondere wiederum einer kompakten und schlanken Bauform der Vorrichtung förderlich ist - wenngleich es prinzipiell auch denkbar ist, nahe oder sogar an der Spindelhülse für eine Drehmomentabstützung zum Spindelgehäuse zu sorgen.

[0025] Schließlich ist es besonders vorteilhaft, die vorbeschriebene Vorrichtung in zweifacher Ausfertigung in einer Poliermaschine zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern einsetzen, welche Poliermaschine (i) ein einen Arbeitsraum begrenzendes Maschinengehäuse, (ii) zwei in den Arbeitsraum hineinragende Werkstückspindeln, über die zwei zu polierende Brillengläser mittels eines gemeinsamen Drehantriebs um parallel zueinander verlaufende Werkstück-Drehachsen drehend antreibbar sind, (iii) eine Linearantriebseinheit, mittels der ein Werkzeugschlitten entlang einer Linearachse bewegbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen verläuft, und (iv) eine Schwenkantriebseinheit aufweist, die auf dem Werkzeugschlitten angeordnet ist und mittels der ein Schwenkjoch um eine Schwenk-Stellachse schwenkbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen und im Wesentlichen senkrecht zu der Linearachse verläuft; und zwar derart, dass die zwei Vorrichtungen mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten jeweils einer der Werkstückspindeln zugeordnet in den Arbeitsraum hineinragen und mit ihren Spindelgehäusen an dem Schwenkjoch angeflanscht sind, so dass die Werkzeug-Drehachse jeder Vorrichtung mit der Werkstück-Drehachse der zugeordneten Werkstückspindel eine Ebene bildet, in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse bezüglich der Werkstück-Drehachse der zugeordneten Werkstückspindel axial verschiebbar und verkippbar ist. Eine derart ausgebildete und ausgerüstete "Zwillings"-Poliermaschine zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass sie sehr kompakt baut - insofern auch leicht manuell zu beschicken ist - und in sehr kostengünstiger Weise viele gemeinsame Antriebe nutzt, sondern insbesondere auch dadurch, dass die durch die erfindungsgemäßen Vorrichtungen bereitgestellten Bewegungsmöglichkeiten, namentlich die aktive Drehbewegungsmöglichkeit der daran montierbaren Polierwerkzeuge, gegenüber dem eingangs geschilderten Stand der Technik die Durchführung anderer, vor allem schnellerer bzw. zeiteffizienterer Polierverfahren ermöglicht.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise vereinfachten bzw. schematischen Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer Poliermaschine für Brillengläser von schräg oben / vorne rechts mit zwei parallel angeordneten, erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen der Brillengläser, wobei zur Freigabe der Sicht auf wesentliche Bauteile bzw. Baugruppen der Maschine und zur Vereinfachung der Darstellung insbesondere die Be- dieneinheit und Steuerung, Teile der Verkleidung, Tür- mechanismen und Scheiben, die Ablagen für Werkstücke und Werkzeuge, die Versorgungseinrichtungen (ein- schließlich Leitungen, Schläuche und Rohre) für Strom, Druckluft und Poliermittel, der Poliermittelrücklauf sowie die Mess-, Wartungs- und Sicherheitseinrichtun- gen weggelassen wurden;
Fig. 2
eine im Maßstab gegenüber der Fig. 1 vergrößerte, am Maschinengestell abgebrochene, perspektivische Ansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 von schräg oben / vorne links, wobei einerseits die in Fig. 1 linke er- findungsgemäße Vorrichtung und eine zugeordnete, fle- xible Arbeitsraumabdeckung weggelassen wurden, um die Anschlusssituation für die in Fig. 1 linke erfindungs- emäße Vorrichtung zu veranschaulichen, und anderer- seits die Seitenwände und die Vorderwand des den Ar- beitsraum begrenzenden Blechgehäuses, um den Blick auf zwei parallel angeordnete Werkstückspindeln frei- zugeben, von denen jeweils eine Werkstückspindel jeweils einer der erfindungsgemäßen Vorrichtungen zugeordnet ist;
Fig. 3
eine im Maßstab gegenüber der Fig. 2 nochmals vergrö- ßerte, perspektivische Ansicht der Poliermaschine ge- mäß Fig. 1 von schräg oben / hinten rechts, wobei gegenüber der Darstellung in Fig. 2 zusätzlich noch das Maschinengestell weggelassen wurde;
Fig. 4
eine Vorderansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 im Maßstab der Fig. 3 und mit den Vereinfachungen der Fig. 3;
Fig. 5
eine Seitenansicht der Poliermaschine gemäß Fig. 1 von rechts in Fig. 4, erneut im Maßstab der Fig. 3 und mit den Vereinfachungen der Fig. 3;
Fig. 6
eine im Maßstab gegenüber den Fig. 1 bis 5 vergrö- ßerte, perspektivische Ansicht einer der erfindungs- gemäßen Vorrichtungen aus der Poliermaschine gemäß Fig. 1, bei der gegenüber der Darstellung in den Fig. 1 bis 5 noch ein mittels eines Befestigungswinkels an einem Gehäuse der Vorrichtung gehalterter Teil der Stromzufuhr zu einem elektrischen Drehantrieb der Vor- richtung dargestellt ist;
Fig. 7
eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 6;
Fig. 8
eine im Maßstab gegenüber den Fig. 6 und 7 vergrößerte Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 6 von oben in Fig. 7, wobei ein in den Fig. 6 und 7 oberes, plattenförmiges Zylinderlager nicht darge- stellt wurde, um den Blick auf die darunter liegenden Bauteile freizugeben;
Fig. 9
eine im Maßstab gegenüber der Fig. 8 verkleinerte, in der Zeichnungsebene um 90° im Uhrzeigersinn gedrehte Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 6 entsprechend der Schnittverlaufslinie IX-IX in Fig. 8, mit dem oberen Zylinderlager;
Fig. 10
eine im Maßstab gegenüber der Fig. 8 verkleinerte, in der Zeichnungsebene um 180° gedrehte und teilweise aufgebrochene Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 6 entsprechend der Schnittver- laufslinie X-X in Fig. 8, erneut mit dem oberen Zylin- derlager; und
Fig. 11
eine teilweise abgebrochene Schnittansicht der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung aus Fig. 6 entsprechend der Schnittansicht in Fig. 10, wobei die Vorrichtung allerdings in einem ausgefahrenen Zustand dargestellt ist, in dem sich ein an der Vorrichtung montiertes Polierwerkzeug mit einem Brillenglas in Bearbeitungs- eingriff befindet, welches mittels eines Blockstücks an einer mit gestrichelten Linien angedeuteten Werk- stückspindel aufgenommen ist.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS



[0027] In den Fig. 1 bis 5 ist - als bevorzugter Anwendungsfall bzw. Einsatzort einer nachfolgend noch detailliert beschriebenen Vorrichtung 10 zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an Werkstücken, wie z.B. Brillengläsern L - eine Poliermaschine in "Zwillings"-Bauweise, d.h. zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern L mit 12 beziffert. Die Poliermaschine 12 besitzt allgemein (i) ein einen Arbeitsraum 14 begrenzendes Maschinengehäuse 16, welches an einem Maschinengestell 18 montiert ist, (ii) zwei in den Arbeitsraum 14 hineinragende Werkstückspindeln 20, über die zwei zu polierende Brillengläser L mittels eines gemeinsamen Drehantriebs 22 (siehe die Fig. 3 bis 5) um parallel zueinander verlaufende Werkstück-Drehachsen C1, C2 (C in Fig. 11) drehend angetrieben werden können, (iii) eine Linearantriebseinheit 24, mittels der ein Werkzeugschlitten 26 entlang einer Linearachse X bewegt werden kann, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen C1, C2 verläuft, (iv) eine Schwenkantriebseinheit 28, die auf dem Werkzeugschlitten 26 angeordnet ist und mittels der ein Schwenkjoch 30 um eine Schwenk-Stellachse B verschwenkt werden kann, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen C1, C2 und im Wesentlichen senkrecht zu der Linearachse X verläuft, und schließlich (v) zwei der oben schon erwähnten Vorrichtungen 10.

[0028] Wie nachfolgend anhand der Fig. 6 bis 11 noch genauer erläutert werden wird, umfasst jede der Vorrichtungen 10 allgemein (a) eine Spindelwelle 32, die einen Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 aufweist und in einem Spindelgehäuse 36 um eine Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A ab Fig. 6) drehbar gelagert ist, (b) einen elektrischen Drehantrieb 38, der einen Rotor 40 und einen Stator 42 aufweist und mittels dessen die mit dem Rotor 40 wirkverbundene Spindelwelle 32 um die Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A) drehend angetrieben werden kann, und (c) eine axiale Verstelleinrichtung 44, mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 bezüglich des Spindelgehäuses 36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A) axial verlagert bzw. verschoben werden kann (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z ab Fig. 6). Wesentliche Besonderheiten der Vorrichtung 10 bestehen hierbei darin, dass der Rotor 40 und der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs 38 mit der Spindelwelle 32 koaxial angeordnet sind, und dass vermittels der Verstelleinrichtung 44 wenigstens der Rotor 40 des elektrischen Drehantriebs 38, im dargestellten Ausführungsbeispiel sogar der gesamte elektrische Drehantrieb 38 zusammen mit der Spindelwelle 32 bezüglich des Spindelgehäuses 36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A1, A2 (A) axial verschoben werden kann (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z), wie nachfolgend ebenfalls noch detaillierter beschrieben werden wird.

[0029] Gemäß insbesondere den Fig. 1, 3 und 4 sind die Vorrichtungen 10 nun derart mit ihren Spindelgehäusen 36 an dem Schwenkjoch 30 der Poliermaschine 12 angeflanscht, dass sie mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten 34 jeweils einer der Werkstückspindeln 20 zugeordnet in den Arbeitsraum 14 hineinragen, wobei die Werkzeug-Drehachse A1, A2 jeder Vorrichtung 10 mit der Werkstück-Drehachse C1, C2 der zugeordneten Werkstückspindel 20 eine gedachte Ebene bildet (senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 4 und parallel zur Zeichnungsebene der Fig. 5), in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse A1, A2 bezüglich der Werkstück-Drehachse C1, C2 der zugeordneten Werkstückspindel 20 axial verschiebbar (Linearachse X, Linearbewegung Z) und verkippbar (Schwenk-Stellachse B) ist. Die Werkzeugaufnahmeabschnitte 34 der Spindelwellen 32 sind in den Fig. 1 bis 5 allerdings nicht zu erkennen, weil ein Polierwerkzeug 46 (hier ohne Polierkappe gezeigt) am jeweiligen Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 angebracht ist, wie es auch die Fig. 11 im Schnitt veranschaulicht.

[0030] Das gemäß insbesondere der Fig. 2 schräg am Maschinengestell 18 montierte Maschinengehäuse 16 ist als geschweißtes Blechgehäuse ausgeführt, mit einer Bodenplatte 48, einer Deckplatte 50, zwei Seitenwänden 52, einer zu einem in der Bodenplatte 48 vorgesehenen Abfluss 54 hin abgeschrägten Rückwand 56 und einer Vorderwand 58, die insgesamt den Arbeitsraum 14 begrenzen. Während die Seitenwände 52 und die Vorderwand 58 mit Fenstern 60 versehen sind, sind in der Bodenplatte 48 runde Aussparungen (nicht näher gezeigt) zum Durchtritt der Werkstückspindeln 20 und einer Antriebswelle 61 des Drehantriebs 22 und in der Deckplatte 50 längliche Aussparungen 62 (siehe die Fig. 2 bis 4) zum Durchtritt der Vorrichtungen 10 vorgesehen. Die länglichen Aussparungen 62 ermöglichen auch eine axiale Vor- und Zurückbewegung der Vorrichtungen 10 in Richtung der Linearachse X, d.h. in Richtung der Vorderwand 58 und davon weg, wobei zur Abdichtung gegenüber dem Arbeitsraum 14 im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils eine Faltenbalg-Abdeckung 64 als flexible Arbeitsraumabdeckung vorgesehen ist.

[0031] Wie insbesondere in den Fig. 4 und 5 gut zu erkennen ist, sind die Werkstückspindeln 20 im Arbeitsraum 14 von oben auf der Bodenplatte 48 angeflanscht und durchgreifen diese jeweils mit einer Antriebswelle 66 und einem Betätigungsmechanismus 68 für eine Spannzange 70, mittels der ein auf einem Blockstück S aufgeblocktes Brillenglas L axial fest und drehmitnahmefähig an der jeweiligen Werkstückspindel 20 gespannt werden kann (vgl. Fig. 11). Mit 72 sind unterhalb der Bodenplatte 48 befestigte Pneumatikzylinder der Betätigungsmechanismen 68 beziffert, mittels der die Spannzangen 70 auf an sich bekannte Weise geöffnet bzw. geschlossen werden können. Hinter der Rückwand 56, d.h. außerhalb des Arbeitsraums 14 ist der Drehantrieb 22 - im dargestellten Ausführungsbeispiel ein drehzahlgesteuerter Asynchron-Drehstrommotor - ebenfalls von oben auf der Bodenplatte 48 angeflanscht. Unterhalb der Bodenplatte 48 sind ferner Riemenscheiben 74 an den Antriebswellen 61, 66 von Drehantrieb 22 und Werkstückspindeln 20 befestigt und mittels eines Keilriemens 76 wirkverbunden, so dass der Drehantrieb 22 zugleich beide Werkstückspindeln 20 mit vorbestimmter Drehzahl drehend anzutreiben vermag (Werkstück-Drehachsen C1, C2 bzw. C).

[0032] Wie am besten in den Fig. 2 bis 4 zu sehen ist, umfasst die Linearantriebseinheit 24 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen mittels eines Servomotors 78 über eine Kupplung angetriebenen Kugelgewindetrieb 80, der in einem von oben auf der Deckplatte 50 befestigten Führungskasten 82 aufgenommen ist, auf dem der Werkzeugschlitten 26 geführt ist. Diese im Wesentlichen horizontal verlaufende Linearachse X ist CNC-lagegeregelt; zur Vereinfachung der Darstellung ist das zugehörige Wegmesssystem jedoch nicht gezeigt.

[0033] Gemäß den Fig. 1 bis 4 ist das im Wesentlichen U-förmige Schwenkjoch 30 mit seinen Schenkeln am in den Fig. 1 und 2 vorderen Ende des Werkzeugschlittens 26 angelenkt, so dass es um die Schwenk-Stellachse B verschwenken kann. Am in Fig. 2 hinteren bzw. in Fig. 5 rechten Ende des Werkzeugschlittens 26 ist die Schwenkantriebseinheit 28 angelenkt, so dass sie um eine Achse 84 verschwenken kann. Bei der Schwenkantriebseinheit 28 handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um ein handelsübliches Linearmodul, wie es z.B. unter der Bezeichnung "Hubzylinder CARE 33" von der Firma SKF zu beziehen ist. Diese Linearmodule, die in großen Stückzahlen beispielsweise als automatische Fensteröffner oder zur Verstellung von Krankenhausbetten zum Einsatz kommen, besitzen eine Hubstange 86, die über einen von einem Gleichstrommotor 88 angetriebenen Spindeltrieb (nicht näher gezeigt) aus- oder eingefahren werden kann. Hierbei ist die Selbsthemmung des Spindeltriebs so groß, dass die Hubstange 86 in ihrer einmal angefahrenen Position selbst unter größeren Axiallasten verbleibt, wenn der Gleichstrommotor 88 abgestellt wird, ohne dass es hierzu einer Bremse od. dgl. bedarf. Die Hubstange 86 der Schwenkantriebseinheit 28 ist nun mit ihrem vom Gleichstrommotor 88 abgewandten Ende in einem mittleren, in den Fig. 1 bis 4 oberen Bereich des U-förmigen Schwenkjochs 30 angelenkt, so dass die Hubstange 86 relativ zum Schwenkjoch 30 um eine weitere Achse 90 verschwenken kann. Insoweit ist ersichtlich, dass bei der wie oben beschrieben ausgebildeten Gelenkkette ein definiertes axiales Aus- bzw. Einfahren der Hubstange 86 dazu führt, dass das Schwenkjoch 30 in definierter Weise um die Schwenk-Stellachse B verschwenkt wird.

[0034] Was schließlich die Bewegungsmöglichkeiten des an der Vorrichtung 10 gehaltenen Polierwerkzeugs 46 angeht, soll an dieser Stelle schon festgehalten werden, dass der elektrische Drehantrieb 38 der Vorrichtung 10 - im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Synchron-Drehstrommotor - drehzahlgesteuert ist (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A). Die mittels der axialen Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 bewirkbare Linearbewegung des Polierwerkzeugs 46 in Richtung Z1, Z2 bzw. Z hingegen ist ungesteuert und ungeregelt. Diese Bewegungsmöglichkeit dient dazu, das Polierwerkzeug 46 vor dem eigentlichen Poliervorgang mit dem Brillenglas L in Kontakt zu bringen, das Polierwerkzeug 46 während des Poliervorgangs mit vorbestimmter Kraft in Richtung des Brillenglases L zu drücken, um einen Polierdruck zu erzeugen, und das Polierwerkzeug 46 nach dem Poliervorgang wieder vom Brillenglas L abzuheben.

[0035] Demnach ermöglicht die vorbeschriebene Poliermaschine 12 beispielsweise das folgende Vorgehen, welches nur für ein Brillenglas L beschrieben werden soll, weil das zweite Brillenglas L des jeweiligen "RX-Jobs" in analoger Weise und zugleich polierbearbeitet wird. Nach Bestücken der Poliermaschine 12 mit den Polierwerkzeugen 46 und den zu bearbeitenden Brillengläsern L wird zunächst mittels der Schwenkantriebseinheit 28 der Anstellwinkel der Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A bezüglich der Werkstück-Drehachsen C1, C2 bzw. C in Abhängigkeit von der zu bearbeitenden Geometrie am Brillenglas L auf einen vorbestimmten Wert eingestellt (Schwenk-Stellachse B). Dieser Anstellwinkel wird während der eigentlichen Polierbearbeitung nicht verändert. Sodann wird das Polierwerkzeug 46 mittels der Linearantriebseinheit 24 in eine Position verfahren, in der es dem Brillenglas L gegenüberliegt (Linearachse X). Hierauf wird das Polierwerkzeug 46 vermittels der Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 in Richtung auf das Brillenglas L axial verschoben bis es mit diesem in Kontakt gelangt (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z). Jetzt wird die Poliermittelzufuhr eingeschaltet, und das Polierwerkzeug 46 sowie das Brillenglas L werden mittels des elektrischen Drehantriebs 38 bzw. des Drehantriebs 22 in Drehung versetzt (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A; Werkstück-Drehachsen C1, C2 bzw. C). Bevorzugt erfolgt hier ein synchroner Gleichlauf zwischen Werkzeug und Werkstück; möglich ist es indes auch, Werkzeug und Werkstück gegensinnig anzutreiben und/oder mit verschiedenen Drehzahlen umlaufen zu lassen. Jetzt wird das Polierwerkzeug 46 mittels der Linearantriebseinheit 24 mit relativ kleinen Hüben über das Brillenglas L oszillierend bewegt (Linearachse X), so dass das Polierwerkzeug 46 über unterschiedliche Flächenbereiche des Brillenglases L geführt wird. Hierbei bewegt sich das Polierwerkzeug 46 der (Unrund) Geometrie am polierten Brillenglas L folgend auch geringfügig auf und ab (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z). Schließlich wird das Polierwerkzeug 46 mittels der Verstelleinrichtung 44 der Vorrichtung 10 vom Brillenglas L abgehoben (Linearbewegung Z1, Z2 bzw. Z), nachdem die Poliermittelzufuhr abgeschaltet und die Drehbewegungen von Werkzeug und Werkstück gestoppt wurden (Werkzeug-Drehachsen A1, A2 bzw. A; Werkstück-Drehachsen C1, C2 bzw. C). Letztendlich wird das Polierwerkzeug 46 mittels der Linearantriebseinheit 24 in eine Position gefahren (Linearachse X), die es gestattet, das Brillenglas L aus der Poliermaschine 12 herauszunehmen.

[0036] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Fig. 6 bis 11 Aufbau und Funktion der Vorrichtung 10 näher beschrieben.

[0037] Gemäß insbesondere den Fig. 9 und 10 ist das Spindelgehäuse 36 zweiteilig ausgeführt, mit einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 nahen, hülsenartigen Gehäuseunterteil 92 und einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 fernen, im Wesentlichen becherförmigen Gehäuseoberteil 94, wobei das Gehäuseunterteil 92 und das Gehäuseoberteil 94 hohlzylindrisch mit verschiedenen Innendurchmessern ausgebildet sind. Das Gehäuseunterteil 92 ist im Bereich einer Öffnung 96 im Boden des Gehäuseoberteils 94 unter Zuhilfenahme von Schrauben 98 am Gehäuseoberteil 94 angeflanscht. In Fig. 9 rechts (und in Fig. 8 oben) ist am Gehäuseoberteil 94 ein Flanschabschnitt 100 zu sehen, über den die Vorrichtung 10 am Schwenkjoch 30 der Poliermaschine 12 links- oder rechtseitig angeflanscht werden kann, wobei dann drei Zylinderschrauben das Schwenkjoch 30 durchgreifen und in zugeordnete Gewindesackbohrungen im Flanschabschnitt 100 eingeschraubt sind, wie insbesondere die Fig. 3 und 4 erkennen lassen.

[0038] Im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil 92 ist eine im Wesentlichen rohrförmige Spindelhülse 102 an ihrem Außenumfang mittels einer oder mehreren Führungen - im dargestellten Ausführungsbeispiel in Form von zwei Kugelbuchsen 104 - bezüglich des Spindelgehäuses 36 weitgehend radialspielfrei axial geführt, während im durchmessergrößeren Gehäuseoberteil 94 ein im Wesentlichen becherförmiges Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs 38 kolbenartig, aber mit Radialspiel R (siehe Fig. 9) zum Spindelgehäuse 36 axial verschiebbar aufgenommen ist. Hierbei ist das Gehäuseoberteil 94 derart längendimensioniert, dass sich das Motorgehäuse 106 im Spindelgehäuse 36 mit einem Hub von ca. 60 mm axial verschieben lässt. Die Spindelhülse 102 ist am Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs 38 im Bereich einer Öffnung 108 im Boden des Motorgehäuses 106 unter Zuhilfenahme von Schrauben 110 (siehe wiederum Fig. 9) angeflanscht.

[0039] Am Innenumfang der Spindelhülse 102 ist die Spindelwelle 32 nahe ihren beiden Enden mittels jeweils eines Lagers 112, z.B. eines Kugellagers drehbar gelagert. Die Spindelwelle 32 durchgreift die Spindelhülse 102 vollständig und steht in den Fig. 9 bis 11 unten insbesondere mit ihrem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 über die Spindelhülse 102 vor, während sie in den genannten Figuren oben in das Motorgehäuse 106 hineinragt.

[0040] Zur Abdichtung gegenüber dem Poliermittel sind im Bereich des in den Fig. 9 bis 11 unteren Endes der Spindelwelle 32 geeignete Dichtungen vorgesehen. Hierbei handelt es sich zunächst um eine Labyrinthdichtung in Form eines auf die Spindelhülse 102 aufgesteckten, mittels einer Madenschraube 114 (Fig. 9) geklemmten Balgrings 116 und einer auf die Spindelwelle 32 aufgesteckten, mittels einer weiteren Madenschraube 118 (Fig. 9) geklemmten und mit der Spindelwelle 32 drehenden Prallscheibe 120. Beide Teile (116 und 120) der Labyrinthdichtung sind mittels jeweils eines O-Rings 122 gegenüber der Spindelwelle 32 bzw. der Spindelhülse 102 abgedichtet. Ferner ist zwischen der Spindelwelle 32 und dem Balgring 116 noch ein Dichtring 124, etwa ein elastomerer V-Dichtring eingesetzt. Zum Schutz der Axialführung (Kugelbuchsen 104) gegen Poliermittel ist ein Faltenbalg 126 jeweils in einer Ringnut am unteren Ende des Gehäuseunterteils 92 bzw. am Balgring 116 mittels Spannschellen 128 (Fig. 7) befestigt.

[0041] In dem Motorgehäuse 106 sind der Rotor 40 und der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs 38 gemeinsam und in Richtung der Werkzeug-Drehachse A relativ zueinander unverschiebbar aufgenommen. Die Verstelleinrichtung 44 ist mit dem Motorgehäuse 106 wirkverbunden, wie noch näher beschrieben werden wird, so dass das Motorgehäuse 106 zusammen mit der Spindelhülse 102 und der darin gelagerten Spindelwelle 32 bezüglich des Spindelgehäuses 36 in Richtung der Werkzeug-Drehachse A axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z).

[0042] Im Inneren des Motorgehäuses 106 ist der Stator 42 des elektrischen Drehantriebs 38, dessen Wicklungen nur in Fig. 11 angedeutet sind, mit dem Motorgehäuse 106 vergossen. Der elektrische Drehantrieb 38 ist luftgekühlt und hat hierzu im oberen Bereich des Rotors 40 ein Lüfterrad (nicht dargestellt). Zudem ist durch das Vorsehen von Bohrungen 130 (Fig. 9) im Boden des Motorgehäuses 106 bei einer Axialbewegung (Linearbewegung Z) des elektrischen Drehantriebs 38 für einen Luftaustausch gesorgt (z.B. bei jedem Ladevorgang). Bei dieser Axialbewegung strömt somit die Luft durch den elektrischen Drehantrieb 38 und kühlt Rotor 40 und Stator 42. Dieser Luftaustausch kann zusätzlich durch einen seitlich unten am Gehäuseoberteil 94 angebrachten, zum Innenraum des Spindelgehäuses 36 führenden Hilfs-Luftanschluss 132 (Fig. 6 und 7) mittels Druckluft unterstützt werden, wodurch bei Bedarf auch eine permanente Luftkühlung des elektrischen Drehantriebs 38 erfolgen kann. Um ggf. einen solchen Bedarf festzustellen, kann ein Thermosensor 134 (Fig. 9) vorgesehen sein.

[0043] An ihrem in den Fig. 9 bis 11 oberen, in das Motorgehäuse 106 hineinragenden Ende trägt die Spindelwelle 32 den Rotor 40, der dort in geeigneter Weise, z.B. mittels eines Ring-Spannelements 136 oder einer anderen bekannten Welle-Nabe-Verbindung mit der Spindelwelle 32 drehfest verbunden ist. Die zugehörigen Spannschrauben 138 dienen dabei gleichzeitig der Befestigung des Lüfterrads (nicht gezeigt). In den Fig. 9 bis 11 nach oben verschlossen ist das Motorgehäuse 106 durch ein Lagerschild 140, der mittels eines in einer Ringnut des Motorgehäuses 106 montierten Seeger-Rings 142 befestigt ist.

[0044] Gemäß Fig. 9 sind Energie- und Thermosensorkabel 144 des elektrischen Drehantriebs 38, der im Übrigen einen großen, stufenlos steuerbaren Drehzahlbereich aufweist, über eine Öffnung im Lagerschild 140 mittels einer Kabelverschraubung 146 aus der Vorrichtung 10 herausgeführt. Hierbei sind die Energie- und Thermosensorkabel 144 zunächst in einem U-förmigen Bogen 147 zu einer weiteren Kabelverschraubung 148 geführt, die ihrerseits an einem am Gehäuseoberteil 94 angeschraubten Befestigungswinkel 150 befestigt ist. Auf diese einfache Weise ist gewährleistet, dass die Energie- und Thermosensorkabel 144 während einer Axialbewegung des Motorgehäuses 106 im Gehäuseoberteil 94 des Spindelgehäuses 36 keiner übermäßigen Knick- oder Biegebeanspruchung ausgesetzt sind und somit nicht brechen können. Ein Befestigungsflansch 152, der das Gehäuseoberteil 94 in den Fig. 9 bis 11 nach oben abschließt und mit diesem verschraubt ist (nicht näher gezeigt), bildet schließlich einen in diesen Figuren oberen Anschlag für das Motorgehäuse 106.

[0045] Bei der axialen Verstelleinrichtung 44 handelt es sich um eine zweiseitig pneumatisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Anordnung, welche eine Kolbenstange 154 aufweist, über die die axiale Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) auf den elektrischen Drehantrieb 38 übertragbar ist und die mit der Spindelwelle 32 axial ausgefluchtet ist. Zur Befestigung der axialen Verstelleinrichtung 44 am Spindelgehäuse 36 ist eine brückenartige Haltestruktur vorgesehen, die aus einem oberen, plattenförmigen Zylinderlager 156 und zwei beidseitig davon angeordneten, plattenförmigen Führungsteilen 158 besteht. Die Führungsteile 158 sind mittels Senkkopfschrauben (nicht gezeigt) am Befestigungsflansch 152 montiert, während das Zylinderlager 156 mit den Führungsteilen 158 mittels Zylinderschrauben 160 verschraubt ist (siehe Fig. 7).

[0046] Die axiale Verstelleinrichtung 44 weist ferner ein Zylinderrohr 162 auf, welches mit Hilfe von zwei langen Zylinderschrauben 164 und einem Zylinderdeckel 166 am Zylinderlager 156 befestigt ist, und zwar durch Einspannen zwischen Zylinderlager 156 und Zylinderdeckel 166. Im Zylinderrohr 162 ist ein Kolben 168 längsverschieblich aufgenommen, an dem die Kolbenstange 154 angebracht ist, die sich mittels eines im Zylinderdeckel 166 vorgesehenen Dicht-Abstreifrings 170 abgedichtet durch den Zylinderdeckel 166 hindurch erstreckt. Die Abdichtung des Zylinderröhrs 162 erfolgt mittels O-Ringen 172, die jeweils im Zylinderlager 156 und im Zylinderdeckel 166 in einer Ringnut angebracht sind. Der Kolben 168 trennt im Zylinderrohr 162 einen zylinderlagerseitigen Druckraum 174, der über eine Querbohrung (nicht gezeigt; ausgehend vom Druckanschluss 175 in den Fig. 6, 7 und 9) im Zylinderlager 156 druckbeaufschlagbar ist, um den Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 auszufahren, von einem zylinderdeckelseitigen Druckraum 176, welcher über eine im Zylinderdeckel 166 vorgesehene Querbohrung (nicht dargestellt; ausgehend vom Druckanschluss 177 in den Fig. 6 bis 11) druckbeaufschlagbar ist, um den Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 zurückzuziehen.

[0047] Gemäß den Fig. 9 bis 11 ist die Kolbenstange 154 der axialen Verstelleinrichtung 44 zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) mit dem elektrischen Drehantrieb 38 über einen eine Membran 178 aufweisenden Membranzylinder 180 wirkverbunden. Hierfür ist das Lagerschild 140 des elektrischen Drehantriebs 38 an seiner in den Fig. 9 bis 11 oberen Seite mit einer kreisrunden, wannenförmigen Vertiefung versehen, die einen in diesen Figuren unteren Druckraum 182 des Membranzylinders 180 bildet. Ferner ist ein ebenfalls mit einer Vertiefung versehener Membrandeckel 184 vorgesehen, der mit dem Lagerschild 140 verschraubt ist und dabei die Membran 178 unter Bildung einer in den Fig. 9 bis 11 oberen Kammer 186 (siehe Fig. 11) einspannt, so dass der Druckraum 182 zur Umgebung hin hermetisch und druckfest abgedichtet ist. Genauer gesagt ist die Membran 178, die aus einem elastomeren Werkstoff besteht, ringscheibenförmig ausgebildet. Dabei ist sie innenumfangsseitig mittels eines Ringwulstes 188 (siehe Fig. 11), der zwischen zwei Scheiben über eine in die Kolbenstange 154 eingeschraubte, hohlgebohrte Schraube formschlüssig (mittels Ringnuten an den Scheiben) eingespannt ist, an der Kolbenstange 154 der Verstelleinrichtung 44 angebracht, während die Membran 178 außenumfangsseitig mittels eines Ringwulstes 190 (siehe wiederum die Fig. 11) über den Membrandeckel 184 am Lagerschild 140 des elektrischen Drehantriebs 38 formschlüssig (mittels Ringnuten in Lagerschild 140 und Membrandeckel 184) eingespannt ist, so dass der Kraftfluss einer an der Kolbenstange 154 aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange 154 über die Membran 178 in den elektrischen Drehantrieb 38 verläuft.

[0048] Wie ferner den Fig. 9 bis 11 zu entnehmen ist, weist die Kolbenstange 154 der axialen Verstelleinrichtung 44 eine Durchgangsbohrung 192 auf, die den vom Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 abgewandten Druckraum 174 der Verstelleinrichtung 44 mit dem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 zugewandten Druckraum 182 des Membranzylinders 180 pneumatisch verbindet. Da die einander zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den genannten Druckräumen 174, 182 im Wesentlichen gleich groß sind, heben sich bei einer Druckbeaufschlagung des Druckraums 174 der Verstelleinrichtung 44 die auf die Membran 178 einwirkenden Kräfte gegenseitig auf.

[0049] Des Weiteren ist das Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs 38 gegen ein Verdrehen bezüglich des Spindelgehäuses 36 mittels einer Drehmomentstütze 194 gesichert ist, deren eines Ende am Motorgehäuse 106 befestigt ist, während ihr anderes Ende eine drehbar gelagerte Laufrolle 196 trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen Lauffläche 198 anliegt. Gemäß Fig. 10 ist hierbei die im Wesentlichen quaderförmige Drehmomentstütze 194 mit einer ringförmigen Deckelscheibe 200 verschraubt, die ihrerseits mit dem Lagerschild 140 verschraubt ist, wie der Fig. 9 zu entnehmen ist, wobei Lagerschild 140 und Deckelscheibe 200 den Seeger-Ring 142 zwischen sich einklemmen. Demnach sind die Drehmomentstütze 194 und die im Gehäuseunterteil 92 des Spindelgehäuses 36 axial geführte Spindelhülse 102 auf bezüglich des Motorgehäuses 106 axial gegenüberliegenden Seiten angeordnet. Die spindelgehäuseseitige Lauffläche 198 wird im Übrigen durch eine Längsnut im entsprechenden Führungsteil 158 gebildet, die quasi eine Kulissenführung für die Laufrolle 196 darstellt.

[0050] In Fig. 11 ist schließlich auch das am Werkzeugaufnahmeabschnitt 34 der Spindelwelle 32 mittels einer Madenschraube gehaltene Polierwerkzeug 46 exemplarisch dargestellt. Dieses kann grundsätzlich den Polierwerkzeugen entsprechen, die in den schon eingangs erwähnten Druckschriften EP-A-1 473 116, DE-A-10 2005 010 583 und EP-A-2 014 412 offenbart sind. Im vorliegenden Fall wird allerdings der Hohlraum im Polierwerkzeug 46 nicht aktiv druckbeaufschlagt, sondern ist z.B. mit einem Fluid (Gas oder Silikonöl) gefüllt. Über eine Schnittstelle 202 ist am Polierwerkzeug 46 ein Polierteller 204 auswechselbar gehalten. Solche Polierteller 204 sind beispielsweise der Druckschrift DE-A-10 2007 026 841 der vorliegenden Anmelderin zu entnehmen; die Schnittstelle 202 entspricht im Wesentlichen der in der älteren deutschen Patentanmeldung DE 10 2009 036 981.3 der vorliegenden Anmelderin dargestellten und beschriebenen Schnittstelle. Insofern sei an dieser Stelle auf die genannten Druckschriften verwiesen. Im Übrigen ist in Fig. 11 der Einfachheit halber das Motorgehäuse 106 des elektrischen Drehantriebs 38 auf Anschlag am Boden des Gehäuseoberteils 94 des Spindelgehäuses 36 dargestellt. Eine solche Relativlage dieser Teile wird in der Realität allerdings nicht erreicht. Vielmehr ist auch während des Poliervorgangs das Motorgehäuse 106 stets wenigstens geringfügig vom Boden des Gehäuseoberteils 94 beabstandet.

[0051] Es wird eine Vorrichtung zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen an insbesondere Brillengläsern offenbart, mit einer einen Werkzeugaufnahmeabschnitt aufweisenden Spindelwelle, die in einem Spindelgehäuse um eine Werkzeug-Drehachse drehbar gelagert ist, einem einen Rotor und einen Stator aufweisenden elektrischen Drehantrieb, mittels dessen die mit dem Rotor wirkverbundene Spindelwelle um die Werkzeug-Drehachse drehend antreibbar ist, und einer Verstelleinrichtung, mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist. Eine Besonderheit der Vorrichtung besteht darin, dass der Rotor und der Stator mit der Spindelwelle koaxial angeordnet sind, wobei mittels der Verstelleinrichtung wenigstens der Rotor zusammen mit der Spindelwelle bezüglich des Spindelgehäuses in Richtung der Werkzeug-Drehachse axial verschiebbar ist, was insbesondere einen sehr kompakten Aufbau bedingt.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0052] 
10
Vorrichtung
12
Poliermaschine
14
Arbeitsraum
16
Maschinengehäuse
18
Maschinengestell
20
Werkstückspindel
22
Drehantrieb
24
Linearantriebseinheit
26
Werkzeugschlitten
28
Schwenkantriebseinheit
30
Schwenkjoch
32
Spindelwelle
34
Werkzeugaufnahmeabschnitt
36
Spindelgehäuse
38
elektrischer Drehantrieb
40
Rotor
42
Stator
44
axiale Verstelleinrichtung
46
Polierwerkzeug
48
Bodenplatte
50
Deckplatte
52
Seitenwand
54
Abfluss
56
Rückwand
58
Vorderwand
60
Fenster
61
Antriebswelle
62
Aussparung
64
Faltenbalg-Abdeckung
66
Antriebswelle
68
Betätigungsmechanismus
70
Spannzange
72
Pneumatikzylinder
74
Riemenscheibe
76
Keilriemen
78
Servomotor
80
Kugelgewindetrieb
82
Führungskasten
84
Achse
86
Hubstange
88
Gleichstrommotor
90
Achse
92
Gehäuseunterteil
94
Gehäuseoberteil
96
Öffnung
98
Schraube
100
Flanschabschnitt
102
Spindelhülse
104
Kugelbuchse
106
Motorgehäuse
108
Öffnung
110
Schraube
112
Lager
114
Madenschraube
116
Balgring
118
Madenschraube
120
Prallscheibe
122
O-Ring
124
Dichtring
126
Faltenbalg
128
Spannschelle
130
Bohrung
132
Hilfs-Luftanschluss
134
Thermosensor
136
Ring-Spannelement
138
Spannschraube
140
Lagerschild
142
Seeger-Ring
144
Energie- und Thermosensorkabel
146
Kabelverschraubung
147
U-förmiger Bogen
148
Kabelverschraubung
150
Befestigungswinkel
152
Befestigungsflansch
154
Kolbenstange
156
Zylinderlager
158
Führungsteil
160
Zylinderschraube
162
Zylinderrohr
164
Zylinderschraube
166
Zylinderdeckel
168
Kolben
170
Dicht-Abstreifring
172
O-Ring
174
Druckraum
175
Druckanschluss
176
Druckraum
177
Druckanschluss
178
Membran
180
Membranzylinder
182
Druckraum
184
Membrandeckel
186
Kammer
188
Ringwulst
190
Ringwulst
192
Durchgangsbohrung
194
Drehmomentstütze
196
Laufrolle
198
Lauffläche
200
Deckelscheibe
202
Schnittstelle
204
Polierteller
A
Werkzeug-Drehachse allgemein (drehzahlgesteuert)
A1
Drehachse rechtes Werkzeug (drehzahlgesteuert)
A2
Drehachse linkes Werkzeug (drehzahlgesteuert)
B
Schwenk-Stellachse Werkzeug
C
Werkstück-Drehachse allgemein (drehzahlgesteuert)
C1
Drehachse rechtes Werkstück (drehzahlgesteuert)
C2
Drehachse linkes Werkstück (drehzahlgesteuert)
cc
zweite optisch wirksame Fläche
cx
erste optisch wirksame Fläche
L
Brillenglas
M
Blockmaterial
R
Radialspiel
S
Blockstück
X
Linearachse Werkzeugschlitten (lagegeregelt)
Z
Linearbewegung Werkzeug allgemein (ungesteuert)
Z1
Linearbewegung rechtes Werkzeug (ungesteuert)
Z2
Linearbewegung linkes Werkzeug (ungesteuert)



Ansprüche

1. Vorrichtung (10) zur Feinbearbeitung der optisch wirksamen Flächen (cc, cx) an insbesondere Brillengläsern (L), mit
einer einen Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) aufweisenden Spindelwelle (32), die in einem Spindelgehäuse (36) um eine Werkzeug-Drehachse (A) drehbar gelagert ist,
einem einen Rotor (40) und einen Stator (42) aufweisenden elektrischen Drehantrieb (38), mittels dessen die mit dem Rotor (40) wirkverbundene Spindelwelle (32) um die Werkzeug-Drehachse (A) drehend antreibbar ist, und
einer Verstelleinrichtung (44), mittels welcher der Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z),
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (40) und der Stator (42) des elektrischen Drehantriebs (38) sowie die Spindelwelle (32) koaxial angeordnet sind, wobei mittels der Verstelleinrichtung (44) wenigstens der Rotor (40) des elektrischen Drehantriebs (38) zusammen mit der Spindelwelle (32) bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z).
 
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (40) und der Stator (42) des elektrischen Drehantriebs (38) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) relativ zueinander unverschiebbar in einem gemeinsamen Motorgehäuse (106) aufgenommen sind, wobei die Verstelleinrichtung (44) mit dem Motorgehäuse (106) wirkverbunden und somit das Motorgehäuse (106) zusammen mit der Spindelwelle (32) bezüglich des Spindelgehäuses (36) in Richtung der Werkzeug-Drehachse (A) axial verschiebbar ist (Linearbewegung Z).
 
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verstelleinrichtung (44) um eine zweiseitig pneumatisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Anordnung handelt, welche eine Kolbenstange (154) aufweist, über die die axiale Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) auf den elektrischen Drehantrieb (38) übertragbar ist und die mit der Spindelwelle (32) axial ausgefluchtet ist.
 
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) zur Übertragung der axialen Verschiebebewegung (Linearbewegung Z) mit dem elektrischen Drehantrieb (38) über einen eine Membran (178) aufweisenden Membranzylinder (180) wirkverbunden ist.
 
5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (178) ringscheibenförmig ausgebildet ist, wobei die Membran (178) innenumfangsseitig an der Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) angebracht und außenumfangsseitig am elektrischen Drehantrieb (38) eingespannt ist, so dass der Kraftfluss einer an der Kolbenstange (154) aufgebrachten Axialkraft von der Kolbenstange (154) über die Membran (178) in den elektrischen Drehantrieb (38) verläuft.
 
6. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (178) aus einem elastomeren Werkstoff besteht.
 
7. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (154) der Verstelleinrichtung (44) eine Durchgangsbohrung (192) aufweist, die einen vom Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) abgewandten Druckraum (174) der Verstelleinrichtung (44) mit einem dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) zugewandten Druckraum (182) des Membranzylinders (180) pneumatisch verbindet, wobei die einander zugewandten pneumatischen Wirkflächen in den genannten Druckräumen (174, 182) im Wesentlichen gleich groß sind.
 
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelwelle (32) am Innenumfang einer Spindelhülse (102) drehbar gelagert ist, die an ihrem Außenumfang bezüglich des Spindelgehäuses (36) axial geführt ist.
 
9. Vorrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelhülse (102) mittels Führungen in Form von Kugelbuchsen (104) im Spindelgehäuse (36) axial geführt ist.
 
10. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelhülse (102) am Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) angeflanscht ist.
 
11. Vorrichtung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spindelgehäuse (36) ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) der Spindelwelle (32) nahes Gehäuseunterteil (92) und ein dem Werkzeugaufnahmeabschnitt (34) der Spindelwelle (32) fernes Gehäuseoberteil (94) mit verschiedenen Innendurchmessern aufweist, wobei die Spindelhülse (102) im durchmesserkleineren Gehäuseunterteil (92) axial geführt ist, während das Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) im durchmessergrößeren Gehäuseoberteil (94) kolbenartig, aber mit Radialspiel (R) zum Spindelgehäuse (36) axial verschiebbar ist.
 
12. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse (106) des elektrischen Drehantriebs (38) gegen ein Verdrehen bezüglich des Spindelgehäuses (36) mittels einer Drehmomentstütze (194) gesichert ist, deren eines Ende am Motorgehäuse (106) befestigt ist, während ihr anderes Ende eine drehbar gelagerte Laufrolle (196) trägt, die an einer spindelgehäuseseitigen Lauffläche (198) anliegt.
 
13. Vorrichtung (10) nach wenigstens den Ansprüchen 2, 8 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehmomentstütze (194) und die im Spindelgehäuse (36) axial geführte Spindelhülse (102) auf bezüglich des Motorgehäuses (106) axial gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
 
14. Poliermaschine (12) zum gleichzeitigen Polieren von zwei Brillengläsern (L), umfassend
ein einen Arbeitsraum (14) begrenzendes Maschinengehäuse (16),
zwei in den Arbeitsraum (14) hineinragende Werkstückspindeln (20), über die zwei zu polierende Brillengläser (L) mittels eines gemeinsamen Drehantriebs (22) um parallel zueinander verlaufende Werkstück-Drehachsen (C1, C2) drehend antreibbar sind,
eine Linearantriebseinheit (24), mittels der ein Werkzeugschlitten (26) entlang einer Linearachse (X) bewegbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen (C1, C2) verläuft,
eine Schwenkantriebseinheit (28), die auf dem Werkzeugschlitten (26) angeordnet ist und mittels der ein Schwenkjoch (30) um eine Schwenk-Stellachse (B) schwenkbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zu den Werkstück-Drehachsen (C1, C2) und im Wesentlichen senkrecht zu der Linearachse (X) verläuft, und
zwei mit ihren Werkzeugaufnahmeabschnitten (34) jeweils einer der Werkstückspindeln (20) zugeordnet in den Arbeitsraum (14) hineinragende Vorrichtungen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die mit ihren Spindelgehäusen (36) an dem Schwenkjoch (30) angeflanscht sind, so dass die Werkzeug-Drehachse (A1, A2) jeder Vorrichtung (10) mit der Werkstück-Drehachse (C1, C2) der zugeordneten Werkstückspindel (20) eine Ebene bildet, in der die jeweilige Werkzeug-Drehachse (A1, A2) bezüglich der Werkstück-Drehachse (C1, C2) der zugeordneten Werkstückspindel (20) axial verschiebbar (Linearachse X, Linearbewegung Z) und verkippbar (Schwenk-Stellachse B) ist.
 




Zeichnung



































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente