[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckmaschine zum Bedrucken von Druckprodukten
wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazine, umfassend mindestens ein Druckwerk mit
einem Druckzylinder, einem Plattenzylinder und einem Farbwerk, bestehend aus mehreren
Farbwerkswalzen und einer Farbfilmwalze, die an eine Duktorwalze anstellbar ist, welche
Duktorwalze mit einem Farbkasten zusammenwirkt, Einstellmittel zum zonenweisen Einstellen
des Farbfilms auf der Duktorwalze und eine Einrichtung zum Waschen der Walzen.
[0002] Derartige Druckmaschinen sind bekannt, sie dienen insbesondere zum Herstellen von
gedruckten Massenprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazine. Zur Herstellung
dieser Massenprodukte sind grosse und kostenintensive Produktionsanlagen erforderlich.
Der Preis dieser Produkte wird einerseits von den Kosten der Rohstoffe (Farbe, Papier)
und andererseits jedoch auch von den Kosten der Produktionsmittel (Druckmaschine)
bestimmt.
[0003] Um die Kosten für diese gedruckten Massenprodukte möglichst tief halten zu können,
sollen diese Druckmaschinen für einen flexiblen Gebrauch ausgelegt sein. Dadurch können
unterschiedliche Produkte hergestellt werden, wodurch der Nutzungsgrad dieser Maschinen
massiv vergrössert werden kann, was sich auf die Kosten der Druckprodukte auswirkt.
[0004] Tageszeitungen und qualitativ minderwertige Magazine und Akzidenzen werden mit Papier
geringerer Qualität und ohne Trocknung hergestellt. Bei Druckprodukten hoher Qualität
müssen höhere Anforderungen erfüllt werden, so wird eine höhere Farbintensität mit
mehr Glanz verlangt, was ein glattes, nicht saugfähiges Glanzpapier verlangt, bei
welchem die bedruckten Produkte nach dem Druck getrocknet werden müssen, um ein Abschmieren
der Farbe zu verhindern. Neben den zusätzlich erforderlichen Trockenvorrichtungen
muss bei derartigem Papier auch mit einer anderen Farbe gearbeitet werden, als beispielsweise
bei den Tageszeitungen.
[0005] Dies bedeutet, dass eine Produktionsanlage von der einen Papierqualität auf eine
andere Papierqualität umgestellt werden muss, was mit den heutigen Abrollvorrichtungen
sehr rasch bewerkstelligt werden kann.
[0006] Zusätzlich muss auch die Farbe in den Farbwerken gewechselt werden, die entsprechenden
Walzen müssen gereinigt werden. Dies kann mit den heute bekannten Walzenwaschvorrichtungen
relativ rasch durchgeführt werden.
[0007] Einen bedeutend grösseren Aufwand erfordert das Wechseln der Farbe in den Farbkasten.
Bevor eine neue Farbe eingesetzt werden kann, müssen die Farbkasten und die Farbmesser
mit entsprechendem Aufwand gereinigt werden. Insbesondere bei unten liegenden Farbmessern
ist ein erheblicher Aufwand erforderlich. Bei oben liegenden Farbmessern ist der Aufwand
etwas geringer, insbesondere wenn mit auswechselbaren Einsatzfarbkasten gearbeitet
wird, das Farbmesser muss jedoch trotzdem abgeschwenkt werden, um es entsprechend
reinigen zu können. Eine derartige Druckmaschine muss, insbesondere wenn sie zur täglichen
Produktion von Zeitungen eingesetzt wird, täglich mehrmals umgestellt werden, die
vorgängigen Umstellarbeiten müssen hierzu jedes Mal ausgeführt werden, was einen erheblichen
Zeitaufwand erfordert und die Verfügbarkeit der Druckmaschine einschränkt, was sich
auf die Kosten auswirkt.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Druckmaschine mit
derartigen Farbwerken auszugestalten, dass ein Umstellen von einem Produkt auf ein
anderes, bei welchem unterschiedliche Farbqualitäten eingesetzt werden müssen, mit
möglichst geringem Aufwand und in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden kann.
[0009] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass die Farbfilmwalze
wahlweise an mindestens eine erste Duktorwalze oder an eine zweite Duktorwalze anstellbar
ist, welche erste Duktorwalze mit einem ersten Farbkasten und einem ersten Farbmesser
und welche zweite Duktorwalze mit einem zweiten Farbkasten und einem zweiten Farbmesser
zusammenwirkt, wobei das erste Farbmesser und das zweite Farbmesser mit Einstellmitteln
zum Einstellen des Farbfilms auf der jeweiligen Duktorwalze versehen sind.
[0010] Durch das Vorsehen von zwei unterschiedlichen Farbzuführsystemen in einem Farbwerk
einer Druckmaschine kann das Umstellen von einer Farbe bzw. Farbqualität auf die andere
und somit von einer Druckproduktherstellung zur anderen sehr rasch ausgeführt werden.
[0011] In vorteilhafter Weise ist die Farbfilmwalze in Schwenkhebeln, die beidseits der
Farbfilmwalze am Rahmen der Druckmaschine schwenkbar gehalten sind, drehbar gelagert,
was ein einfaches Umstellen der Farbfilmwalze von der ersten Duktorwalze auf die zweite
Duktorwalze ermöglicht.
[0012] In vorteilhafter Weise ist die erste Duktorwalze und die zweite Duktorwalze über
Antriebsmittel rotierend antreibbar, wobei die Antriebsmittel insbesondere aus einem
einzigen Antriebsmotor und Getrieberädern gebildet sind, was einen einfachen und kostengünstigen
Aufbau ermöglicht.
[0013] In vorteilhafter Weise ist der Schwenkbereich der Schwenkhebel durch einstellbare
Anschläge begrenzt, wodurch sich in einfacher Weise eine genaue Positionierung der
Farbfilmwalze bezüglich der ersten bzw. der zweiten Duktorwalze ergibt.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass am Farbmesserbalken
ein erstes Farbmesser, das mit der ersten Duktorwalze zusammenwirkt, und ein zweites
Farbmesser, das mit der zweiten Duktorwalze zusammenwirkt, angebracht sind, und dass
beide Farbmesser über gemeinsame Einstellmittel gleichzeitig verstellbar sind, die
Einstellmittel müssen dadurch nicht doppelt eingesetzt werden, was einen einfachen
Aufbau ermöglicht, der sich auch kostenmässig niederschlägt.
[0015] In vorteilhafter Weise sind die Einstellmittel aus zonenweise wirkenden Einstellelementen
zusammengesetzt, wobei jedes Einstellelement individuell über eine Stellschraube einstellbar
ist und jedes Einstellelement mit einem ersten Nocken, der auf die entsprechende Zone
des ersten Farbmessers wirkt, und einem zweiten Nocken, der auf die entsprechende
Zone des zweiten Farbmessers wirkt, versehen ist, was einen einfachen und kostengünstigen
Aufbau ermöglicht.
[0016] In vorteilhafter Weise ist einer der beiden Nocken verstellbar. Dadurch kann dieser
Nocken bezüglich des über die Einstellmittel eingestellten Nockens zusätzlich justiert
werden.
[0017] Einen einfachen Aufbau der Farbkasten erreicht man dadurch, dass einer der beiden
Farbkasten durch das entsprechende Farbmesser mit seitlichen Farbkastenwänden und
die jeweilige Duktorwalze gebildet ist, und dass der andere Farbkasten als Eintauchbehälter
für die entsprechende Duktorwalze ausgebildet ist.
[0018] Einen anderen einfachen Aufbau der Farbkasten wird dadurch erhalten, dass der erste
Farbkasten durch das am Farbmesserbalken angebrachte erste Farbmesser mit seitlichen
Farbkastenwänden und der ersten Duktorwalze und der zweite Farbkasten durch das am
selben Farbmesserbalken angebrachte zweite Farbmesser mit seitlichen Farbkastenwänden
und der zweiten Duktorwalze gebildet sind.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Farbfilmwalze
mit einer Farbzwischenwalze in Kontakt ist, welche an eine erste Farbübertragungswalze
anstellbar ist, wenn die Farbfilmwalze an die erste Duktorwalze angestellt ist und
welche an eine zweite Farbübertragungswalze anstellbar ist, wenn die Farbfilmwalze
an die zweite Duktorwalze angestellt ist, und dass die erste Farbübertragungswalze
und die zweite Farbübertragungswalze aneinander angestellt sind. Dadurch kann in einfacher
Weise die Drehrichtung der Farbfilmwalze, welche je nach Anordnung der Farbkasten
an den Duktorwalzen ändern kann, angepasst werden.
[0020] In vorteilhafter Weise ist die Farbzwischenwalze ebenfalls im Schwenkhebel, in welchem
die Farbfilmwalze drehbar gelagert ist, drehbar gelagert. Dadurch kann in einfacher
Weise die Farbzwischenwalze entsprechend der Farbfilmwalze umgestellt werden.
[0021] Die Erfindung kann auch so ausgestaltet sein, dass der erste Farbkasten, gebildet
durch das an einem ersten Farbmesserbalken angebrachte erste Farbmesser und den seitlichen
Farbkastenwänden, der mit der ersten Duktorwalze zusammenwirkt, und der zweite Farbkasten,
gebildet durch das an einem zweiten Farbwerksbalken angebrachte zweite Farbmesser
und den seitlichen Farbkastenwänden, der mit der zweiten Duktorwalze zusammenwirkt,
jeweils mit separaten Einstellmitteln ausgestattet sind. Dies hat den Vorteil, dass
die erste und die zweite Duktorwalze und somit auch die Farbfilmwalze immer die gleiche
Drehrichtung aufweisen, Ausgestaltungen zur Drehrichtungsumkehr sind somit nicht erforderlich.
[0022] In vorteilhafter Weise ist hierzu die Farbfilmwalze beidseitig an jeweils einem am
Rahmen der Druckmaschine schwenkbar gelagerten Schwenkhebel drehbar gelagert, und
fällt die Schwenkachse der Schwenkhebel mit der Drehachse der zweiten Zwischenwalze
zusammen, was einen einfachen Aufbau ergibt.
[0023] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen
beispielhaft näher erläutert.
[0024] Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung das Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine,
ausgestattet mit zwei Duktorwalzen, von welchen jede separat einfärbbar ist;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch den Farbmesserbalken mit den beiden einstellbaren
Farbmessern für die beiden Duktorwalzen und die Farbbehälter gemäss Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilansicht im Schnitt der beiden Duktorwalzen mit dem Antrieb und Einstellelementen
zur zonenweise Einstellung der beiden Farbmesser gemäss Fig. 2;
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform zur Anordnung des
Farbmesserbalkens mit den beiden Farbmessern bezüglich der beiden Duktorwalzen; und.
Fig. 5 in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen
Einrichtung, bei welcher jede der beiden Duktorwalzen jeweils mit einem Farbkasten
mit Einstellmitteln für das Farbmesser ausgestattet ist.
[0025] In Fig. 1 ist ein Farbwerk 1 einer Druckeinheit einer Druckmaschine dargestellt,
das in bekannter Weise zwei Farbauftragswalzen 2 und 3 umfasst, die an einen Plattenzylinder
4 angestellt sind. Eine Farbreiberwalze 5 ist in Kontakt mit diesen beiden Farbauftragswalzen
2 und 3. An diese Farbreiberwalze 5 ist eine erste Zwischenwalze 6 angestellt, die
ihrerseits in Kontakt ist mit einer weiteren Farbreiberwalze 7.
[0026] An diese weitere Farbreiberwalze 7 ist eine zweite Zwischenwalze 8 angestellt.
[0027] In diesem Farbwerk 1 ist eine erste Duktorwalze 9 und eine zweite Duktorwalze 10
angeordnet. Die erste Duktorwalze 9 wirkt mit einem ersten Farbkasten 11 und einem
ersten Farbmesser 12 zusammen, während die zweite Duktorwalze 10 mit einem zweiten
Farbkasten 13 und einem zweiten Farbmesser 14 zusammenwirkt. Das erste Farbmesser
12 und das zweite Farbmesser 14 sind an einem gemeinsamen Farbmesserbalken 15 angebracht.
In diesem Farbmesserbalken 15 sind Einstellmittel 16 untergebracht, mit welchen beide
Farbmesser 12 und 14 zum Einstellen des Farbfilms auf der jeweiligen Duktorwalze 9
bzw. 10 eingestellt werden können, wie später im Detail noch beschrieben wird.
[0028] Eine Farbfilmwalze 17 ist in zwei Schwenkhebeln 18 drehbar gelagert, welche Schwenkhebel
18 in bekannter Weise beidseits der Farbfilmwalze 17 am Rahmen der Druckmaschine um
eine Schwenkachse 19 schwenkbar gehalten sind. Dieser Schwenkhebel 18 ist über einen
Linearantrieb 20, beispielsweise einem Pneumatikzylinder in bekannter Weise um diese
Schwenkachse 19 schwenkbar, wobei die beiden Endlagen dieses Schwenkhebels 18 durch
einstellbare Anschläge 21 definiert sind.
[0029] Durch Verschwenken dieses Schwenkhebels 18 von der einen Endlage in die andere Endlage,
die durch die Anschläge 21 bestimmt sind, lässt sich die Farbfilmwalze 17 mit der
ersten Duktorwalze 9 oder mit der zweiten Duktorwalze 10 in Wirkverbindung bringen.
[0030] Durch die Anordnung des ersten Farbkastens 11 und des ersten Farbmessers 12 bezüglich
der ersten Duktorwalze 9 rotiert die erste Duktorwalze 9 im Gegenuhrzeigersinn. Aufgrund
der Anordnung des zweiten Farbkastens 13 und des zweiten Farbmessers 14 bezüglich
der zweiten Duktorwalze 10 rotiert diese zweite Duktorwalze 10 im Uhrzeigersinn. Je
nachdem, mit welcher Duktorwalze 9 bzw. 10 die Farbfilmwalze 17 in Wirkverbindung
steht, muss diese somit ihre Drehrichtung entsprechend ändern. Hierzu ist an den Schwenkhebeln
18 ferner eine dritte Zwischenwalze 22 drehbar gelagert, die an die Farbfilmwalze
17 angestellt ist. Durch das Verschwenken der Schwenkhebel 18 um die Schwenkachse
19 wird diese dritte Zwischenwalze 22 an die weitere Farbreiberwalze 7 oder an die
zweite Zwischenwalze 8 angestellt. Dadurch wird die Drehrichtungsumkehr der Farbfilmwalze
17 und der daran angestellten dritten Zwischenwalze 22 entsprechend kompensiert. Selbstverständlich
ist die dritte Zwischenwalze 22 in bekannter Weise einstellbar in den Schwenkhebeln
18 gelagert, und ist auch die zweite Zwischenwalze 8 einstellbar im Rahmen der Druckmaschine
gelagert, sodass die gegenseitige gewünschte Anstellung der entsprechenden Walzen
in den unterschiedlichen Betriebsarten gewährleistet ist.
[0031] Das in Fig. 1 dargestellte Druckwerk ist als Offsetdruckwerk ausgebildet, weshalb
zusätzlich ein Feuchtwerk 54 angeordnet ist, mit welchem das Feuchtmittel, das in
einer Wanne 55 untergebracht ist, über eine Tauchwalze 56 und Feuchtwerkswalzen 57
und 58 auf den Plattenzylinder 4 des Druckwerkes aufbringbar ist. Selbstverständlich
ist die erfindungsgemässe Anordnung von zwei Farbzuführsystemen in einem Druckwerk
nicht auf Offsetdruckwerke beschränkt, diese sind vielmehr bei anderen Druckverfahren
ebenfalls in die entsprechenden Farbwerke einsetzbar.
[0032] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, lässt sich der Farbmesserbalken 15 mit dem ersten
Farbmesser 12 und dem zweiten Farbmesser 14 beispielsweise zur Wartung um den Schwenkpunkt
23 von der ersten Duktorwalze 9 und der zweiten Duktorwalze 10 abschwenken. Im Farbmesserbalken
15 untergebracht sind die die Einstellmittel 16 für die beiden Farbmesser 12 und 14,
die aus mehreren nebeneinander angeordneten Einstellelementen 24 versehen sind. Jedes
dieser Einstellelemente 24 umfasst eine Stellschraube 25, bestehend aus einer drehbar
im Messerbalken 15 gelagerten Gewindehülse 26, die mit einem entsprechenden Gewindestift
27 zusammenwirkt, der über eine Schubstange 28 mit einem ersten Nocken 29 und einem
zweiten Nocken 30 verbunden ist.
[0033] Durch Verdrehen der Gewindehülse 26, was über einen Handgriff 31 oder über einen
Getriebemotor 32 erfolgen kann, wozu entsprechende Zahnräder 33 vorgesehen sind, lässt
sich die Schubstange 28 und damit der erste Nocken 29 und der zweite Nocken 30 axial
verschieben. Die beiden Nocken 29 und 30 verstellen dadurch jeweils eine Zone der
beiden Farbmesser 12 und 14 gleichzeitig. Um die genaue Position der einzelnen Einstellelemente
24 feststellen zu können, ist jedes dieser Einstellelemente 24 mit einem Absolutwertgeber
34 ausgestattet, der über ein weiteres Zahnrad 35 mit den Zahnrädern 33 verbunden
ist.
[0034] In bekannter Weise sind die beiden Farbmesser 12 und 14 mit einem separaten Schliessmechanismus
36 ausgestattet, mit welchem ermöglicht wird, das jeweilige Farbmesser 12 bzw. 14,
unabhängig von der über die Einstellmittel 16 eingestellten Position der einzelnen
Zonen, in die geschlossene Stellung zu bringen.
[0035] Bei der in dieser Fig. 2 dargestellten Anordnung bildet die erste Duktorwalze 9 zusammen
mit dem ersten Farbmesser 12 und dem oberen Bereich des Farbmesserbalkens 15 mit den
nicht dargestellten Farbkastenseitenwänden den ersten Farbkasten 11, in welchem sich
die Farbe für das eine Farbzuführsystem für die Druckeinheit befindet. Das andere
Farbzuführsystem wird durch den zweiten Farbkasten 13 gebildet, in welchem die zweite
Duktorwalze 10 eingetaucht ist und welches entsprechend mit einer anderen Farbe gefüllt
werden kann. Über das erste Farbmesser 12 bzw. das zweite Farbmesser 14 wird auf der
ersten Duktorwalze 9 oder der zweiten Duktorwalze 10 der gewünschte zonenweise einstellbare
Farbfilm geschaffen, dieser Farbfilm wird auf die Farbfilmwalze 17 übertragen, die,
wie zu Fig. 1 beschrieben worden ist, an die erste Duktorwalze 9 oder an die zweite
Duktorwalze 10 angestellt werden kann. Die Duktorwalzen 9 bzw. 10 werden hierbei mit
geringer Drehzahl angetrieben, die Farbfilmwalze 17 hat eine Umfangsgeschwindigkeit,
die etwa der Druckgeschwindigkeit entspricht, und ist somit um ein Vielfaches höher
als diejenige der Duktorwalzen 9 oder 10. Die Farbfilmwalze 17 wird deshalb derart
an die jeweilige Duktorwalze 9 oder 10 angestellt, dass kein direkter Kontakt zwischen
den beiden Walzen auftritt, vielmehr besteht ein Spalt, der so gross ist, dass der
Farbfilm auf der jeweiligen Duktorwalze 9 oder 10 durch die Farbfilmwalze 17 aufgenommen
und an die weiteren Farbwerkswalzen übertragen werden kann.
[0036] In Fig. 3 ist die eine Seite der Lagerung der ersten Duktorwalze 9 und der zweiten
Duktorwalze 10 im Rahmen 37 der Druckmaschine dargestellt, die Achsen 38 der beiden
Duktorwalzen 9 und 10 sind hierbei in Wälzlagern 39 gehalten, welche in entsprechende
Ausnehmungen am Rahmen 37 eingesetzt sind. Auf die beiden Achsen 38 der Duktorwalzen
9 und 10 ist jeweils ein Stirnzahnrad 40 aufgesetzt, die miteinander kämmen. Eines
dieser beiden Stirnzahnräder 40 kämmt mit einem Antriebsrad 41, das an einem drehzahlregulierbaren
Getriebemotor 42 angebracht ist, über welchen die beiden Duktorwalzen 9 und 10 antreibbar
sind.
[0037] Zwischen den beiden Duktorwalzen 9 und 10 eingesetzt sind die Einstellmittel 16,
die aus mehreren nebeneinander angeordneten Einstellelementen 24 bestehen. Wie bereits
erwähnt worden ist, ist das erste Farbmesser 12 und das zweite Farbmesser 14 über
diese Einstellelemente 24 zonenweise einstellbar, jedes der Einstellmittel weist einen
ersten Nocken 29 und einen zweiten Nocken 30 auf, der erste Nocken 29 ist jeweils
verdrehfest im Farbmesserbalken 15 längsverschiebbar geführt, der zweite Nocken 30
ist über einen Gewindestift 43 und einer entsprechenden Sicherungsmutter 44 fein einstellbar
im ersten Nocken 29 befestigt.
[0038] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung dargestellt.
Hierbei ist zwischen der ersten Duktorwalze 9 und der zweiten Duktorwalze 10 symmetrisch
der Farbmesserbalken 15 eingesetzt, an welchen das erste Farbmesser 12, das mit der
ersten Duktorwalze 9 zusammenwirkt, und das zweite Farbmesser 14, das mit der zweiten
Duktorwalze 10 zusammenwirkt, angeordnet sind. Die Einstellmittel zum Einstellen des
ersten Farbmessers 12 und des zweiten Farbmessers 14 sind im Farbmesserbalken 15 angebracht,
bestehend wiederum aus mehreren hintereinander angeordneten Einstellelementen 24,
die jeweils einen ersten Nocken 29 und einen zweiten Nocken 30 aufweisen, über welche
das erste Farbmesser 12 und das zweite Farbmesser 14 zonenweise einstellbar sind,
entsprechend der Einstellbarkeit, wie sie zum vorgängig beschriebenen Ausführungsbeispiel
dargelegt worden ist. Der Farbmesserbalken 15 bildet zusammen mit dem ersten Farbmesser
12 und der ersten Duktorwalze 9 den ersten Farbkasten 11 und zusammen mit dem zweiten
Farbmesser 14 und der zweiten Duktorwalze 2 den zweiten Farbkasten 13.
[0039] Die Farbfilmwalze 17 ist wiederum auf einem Schwenkhebel 18 drehbar gelagert, der
um die Schwenkachse 19 schwenkbar ist. Durch Verschwenken dieses Schwenkhebels 18
ist die Farbfilmwalze 17 an die erste Duktorwalze 9 oder an die zweite Duktorwalze
10, wie vorgängig beschrieben worden ist, anstellbar. Die Verschwenkung des Schwenkhebels
18 wird wiederum über einen Linearantrieb 20 ausgeführt. Ebenfalls am Schwenkhebel
18 angeordnet ist die dritte Zwischenwalze 22, die an die Farbfilmwalze 17 angestellt
ist. Beim Verschwenken des Schwenkhebels 18 wird diese dritte Zwischenwalze entweder
an die weitere Farbreiberwalze 7 oder an die zweite Zwischenwalze 8 angestellt, wodurch
die Drehdichtungsumkehr ausgeglichen wird und die weiteren Farbwerkwalzen, wie dies
in Fig. 1 dargestellt ist, immer in der richtigen Richtung drehen.
[0040] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung dargestellt.
Hierbei ist der ersten Duktorwalze 9 ein erster Farbmesserbalken 45 zugeordnet, an
welchem das erste Farbmesser 12 angebracht ist. Dieses erste Farbmesser 12 ist über
ein Stellelement 24 zonenweise einstellbar, diese Einstellelemente sind aber nur mit
einem Nocken 46 ausgestattet. Der erste Farbmesserbalken bildet somit mit der ersten
Duktorwalze 9 und dem ersten Farbmesser 12 den ersten Farbkasten 11.
[0041] Der zweiten Duktorwalze 10 ist ein zweiter Farbmesserbalken 47 zugeordnet, in welchem
das zweite Farbmesser 14 angebracht ist. In diesem zweiten Farbmesserbalken 47 sind
Einstellelemente 24 angeordnet, entsprechend den Einstellmitteln im ersten Farbmesserbalken
45, die wiederum auch nur mit einem Nocken 48 versehen sind. Die zweite Duktorwalze
10, der zweite Farbmesserbalken 47 mit dem zweiten Farbmesser 14 bilden somit den
zweiten Farbkasten 13.
[0042] Die Farbfilmwalze 17 ist in bekannter Weise an einem Schwenkhebel drehbar gelagert,
der um die Achse der zweiten Zwischenwalze 8 schwenkbar ist, an welche die Farbfilmwalze
17 angestellt ist. Dadurch kann die Farbfilmwalze 17 mit der ersten Duktorwalze 9
oder der zweiten Duktorwalze 10 in Wirkverbindung gebracht werden. Die zweite Zwischenwalze
8 ist an die weitere Farbreiberwalze 7 angestellt, von welcher der Farbfilm über die
erste Zwischenwalze 6 auf die weiteren Farbwerkwalzen übertragen wird.
[0043] Bei der in Fig. 5 dargestellten Konstellation der Farbzuführsysteme werden die erste
Duktorwalze 9 und die zweite Duktorwalze 10 in gleichen Drehsinn angetrieben. Daraus
ergibt sich, dass auch die Farbfilmwalze 17 immer denselben Drehsinn aufweist, unabhängig
davon, an welche der beiden Duktorwalzen 9 oder 10 diese angestellt ist, somit muss
hier keine Drehrichtungsumkehr von Walzen ausgeglichen werden.
[0044] In bekannter, nicht dargestellter Weise können die vorgängig beschriebenen Farbkasten
mit einer automatischen Farbzuführung ausgestattet sein, die für eine kontinuierliche
Auffüllung der Farbkasten sorgt. Zusätzlich kann noch eine Niveauregelung angebracht
sein, so dass die Farbkasten auch während des Druckvorgangs immer optimal aufgefüllt
sind.
[0045] Wenn nun die Druckmaschine am Ende eines Produktionsvorgangs mit einer ersten Farbe
auf eine Produktion mit einer zweiten Farbe umgestellt werden soll, muss das Farbwerk
gereinigt werden. Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, ist hierzu im Farbwerk
eine Wascheinrichtung 49 angebracht, bestehend im wesentlichen aus einer Aufsprüheinrichtung
50 zum Aufsprühen des Reinigungsmittels auf die Walzen und einer an eine der Walzen
anstellbaren Abrakeleinrichtung 51 mit einer Rakel 52 und einem Auffangbecken 53.
Beim Ausführen des Reinigungsvorgangs werden alle aneinander angestellten Farbwerkswalzen
gereinigt, inklusive der Farbfilmwalze 17. Die zeitaufwändigen Reinigungsvorgänge
der Duktorwalzen, der Farbkasten und der Farbmesser, welche bei Farbwerken mit nur
einem Farbzuführsystem ausgeführt werden müssten, entfallen für diese Umstellung beim
erfindungsgemässen Farbwerk mit zwei Farbzuführsystemen. Durch die vorgängig beschriebene
Umstellmöglichkeit des Schwenkhebels 18 über den Linearantrieb 20 wird die Farbfilmwalze
an die Duktorwalze des Farbkastens mit der zweiten Farbe angestellt, die Druckmaschine
kann sehr rasch zur Herstellung eines Druckproduktes mit der zweiten Farbe wieder
eingesetzt werden.
[0046] Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, die während eines Druckvorgangs nicht im
Einsatz stehenden Farbkasten und Duktorwalzen vorgängig für einen neuen Druckvorgang
vorzubereiten, was eine weitere Zeitersparnis zur Folge hat und die Verfügbarkeit
der Druckmaschine weiter erhöht.
[0047] Mit diesen vorgängig beschriebenen erfindungsgemässen Lösungen können Druckwerke
erhalten werden, bei welchen eine Umstellung von einer Farbe auf eine andere mit geringem
Zeitaufwand ausgeführt werden kann.
1. Druckmaschine zum Bedrucken von Druckprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazine,
umfassend mindestens ein Druckwerk mit einem Druckzylinder, einem Plattenzylinder
(4) und einem Farbwerk (1), bestehend aus mehreren Farbwerkswalzen und einer Farbfilmwalze
(17), die an eine Duktorwalze (9, 10) anstellbar ist, welche Duktorwalze (9, 10) mit
einem Farbkasten (11, 13) zusammenwirkt, Einstellmittel (16) zum zonenweisen Einstellen
des Farbfilms auf der Duktorwalze (9, 10) und eine Einrichtung (49) zum Waschen der
Walzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbfilmwalze (17) wahlweise an mindestens eine erste Duktorwalze (9) oder an
eine zweite Duktorwalze (10) anstellbar ist, welche erste Duktorwalze (9) mit einem
ersten Farbkasten (11) und einem ersten Farbmesser (12) und welche zweite Duktorwalze
(10) mit einem zweiten Farbkasten (13) und einem zweiten Farbmesser (14) zusammenwirkt,
wobei das erste Farbmesser (12) und das zweite Farbmesser (14) mit Einstellmitteln
(16) zum Einstellen des Farbfilms auf der jeweiligen Duktorwalze (9, 10) versehen
sind.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbfilmwalze (17) in Schwenkhebeln (18), die beidseits der Farbfilmwalze (17)
am Rahmen (37) der Druckmaschine schwenkbar gehalten sind, drehbar gelagert ist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Duktorwalze (9) und die zweite Duktorwalze (10) über Antriebsmittel (40,
41, 42) rotierend antreibbar sind.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel aus einem Antriebsmotor (42) und Getrieberädern (40, 41) gebildet
sind.
5. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkbereich der Schwenkhebel (18) durch einstellbare Anschläge (21) begrenzt
ist.
6. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Farbmesserbalken (15) ein erstes Farbmesser (12), das mit der ersten Duktorwalze
(9) zusammenwirkt, und ein zweites Farbmesser (14), das mit der zweiten Duktorwalze
(10) zusammenwirkt, angebracht sind, und dass beide Farbmesser (12, 14) über gemeinsame
Einstellmittel (16) gleichzeitig verstellbar sind.
7. Druckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel (16) aus zonenweise wirkenden Einstellelementen (24) zusammengesetzt
sind, dass jedes Einstellelement (24) individuell über eine Stellschraube (25) einstellbar
ist und dass jedes Einstellelement (24) mit einem ersten Nocken (29), der auf die
entsprechende Zone des ersten Farbmessers (12) wirkt, und einem zweiten Nocken (30),
der auf die entsprechende Zone des zweiten Farbmessers (14) wirkt, versehen ist.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Nocken (29, 30) verstellbar ist.
9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Farbkasten (11) der beiden Farbkasten (11, 13) durch das entsprechende Farbmesser
(12), seitlichen Farbkastenwänden und der ersten Duktorwalze (9) gebildet ist, und
dass der andere Farbkasten (13) als Eintauchbehälter für die entsprechende zweite
Duktorwalze (10) ausgebildet ist.
10. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Farbkasten (11) durch das am Farbmesserbalken (15) angebrachte erste Farbmesser
(12) mit seitlichen Farbkastenwänden und der ersten Duktorwalze (9) und der zweite
Farbkasten (13) durch das am selben Farbmesserbalken (15) angebrachte zweite Farbmesser
(14) mit seitlichen Farbkastenwänden und der zweiten Duktorwalze (10) gebildet sind.
11. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbfilmwalze (17) mit einer Farbzwischenwalze (22) in Kontakt ist, welche an
eine erste Farbübertragungswalze (7) anstellbar ist, wenn die Farbfilmwalze (17) an
die erste Duktorwalze (9) angestellt ist, und welche an eine zweite Farbübertragungswalze
(8) anstellbar ist, wenn die Farbfilmwalze (17) an die zweite Duktorwalze (10) angestellt
ist, und dass die erste Farbübertragungswalze (7) und die zweite Farbübertragungswalze
(8) aneinander angestellt sind.
12. Druckmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbzwischenwalze (22) ebenfalls im Schwenkhebel (18), in welchem die Farbfilmwalze
(17) drehbar gelagert ist, drehbar gelagert ist.
13. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Farbkasten (11), gebildet durch das an einem ersten Farbmesserbalken (45)
angebrachte erste Farbmesser (12) und den seitlichen Farbkastenwänden, der mit der
ersten Duktorwalze (9) zusammenwirkt, und der zweite Farbkasten (13), gebildet durch
das an einem zweiten Farbwerksbalken (47) angebrachte zweite Farbmesser (14) und den
seitlichen Farbkastenwänden, der mit der zweiten Duktorwalze (10) zusammenwirkt, jeweils
mit separaten Einstellmitteln (16) ausgestattet sind.
14. Druckmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbfilmwalze (17) beidseitig an jeweils einem am Rahmen (37) der Druckmaschine
schwenkbar gelagerten Schwenkhebel (18) drehbar gelagert ist, und dass die Schwenkachse
(19) der Schwenkhebel (18) mit der Drehachse der zweiten Zwischenwalze (8) zusammenfällt.