[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Tintenpatrone zur Verwendung in einem
Tintenstrahldrucker. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Tintenpatrone
welche abnehmbar am Tintenstrahldrucker montiert ist.
[0002] Der Einsatz von Tintenpatronen in Tintenstrahldruckern ist bekannt. Ebenso ist bekannt,
dass bei der Nutzung des Druckers die in der Tintenpatrone vorgesehene Tinte verbraucht
wird. Typischerweise wird während der Lebensdauer eines Druckers ein Vielfaches des
Volumens des Tintenvorrates im Tank der Patrone verbraucht. Neigt sich der Tintenvorrat
dem Ende zu, so muss die Patrone durch den Anwender manuell ausgetauscht oder aufgefüllt
werden. Aus diesem Grund sind die in Tintenstrahldruckern vorgesehenen Tintenpatronen
in der Regel als abnehmbare Tintenpatronen konzipiert.
[0003] Allerdings ist es dem Anwender nicht zuzumuten selbst in regelmässigen Abständen
eine Füllstandskontrolle durchzuführen. Diese kann beispielsweise piezoelektrisch,
mechanisch/elektrisch bzw. optisch mittels einer modifizierten Lichtschranke oder
ohne mechanische Bauteile rein optisch stattfinden. Eine zuverlässige Füllstandskontrolle,
die ausschliesslich an der Tintenpatrone realisiert ist, macht diese allerdings unnötig
teuer. Daher wird die Lichtquelle und der Lichtsensor häufig am Drucker vorgesehen,
während der Strahlengang über an der Tintenpatrone vorgesehene optische Elemente verläuft.
Dabei kann die Lichtquelle eine Quelle für sichtbares Licht, Infrarotstrahlung oder
sonstige elektromagnetische Strahlung sein. Erst im Zusammenspiel zwischen Drucker
und Tintenpatrone kommt es daher zu einem Signal, wenn sich die in der Tintenpatrone
vorgesehene Tinte zu Ende neigt. Drucker und Tintenpatrone bilden daher gemeinsam
eine Detektionseinrichtung.
[0004] Eine solche Detektionseinrichtung ist aus der
EP 955169 bekannt. Die Patentschrift offenbart einen Tintentank 101, der ein transparentes
Lichtreflexionsprisma 103 zum Erfassen des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von
Tinte in dem Tintentank 101 umfasst, wobei das Prisma 103 auf einer inneren Oberfläche
des Tintentanks 101 vorgesehen ist. Eine am Drucker vorgesehene Lichtquelle 105 sendet
einen Lichtstrahl 107 aus, welcher durch die Hypotenuse des Lichtreflexionsprismas
103 in dieses eindringt und auf eine Kathetenfläche des Lichtreflexionsprismas trifft.
Die Kathetenflächen des Prismas 103 ragen ins Innere des Tintentanks und bilden mit
der Tintenflüssigkeit eine Grenzfläche, sofern die Tintenpatrone nicht nahezu leer
ist.
[0005] Ist Tinte im Tintentank vorhanden, so liegt an der Kathetenfläche also eine Grenzfläche
zu einer Flüssigkeit vor. Der bezüglich Totalreflexion kritische Winkel liegt für
eine solche Grenzfläche höher als der Einfallswinkel unter dem der Lichtstrahl prismenseitig
auf die Kathetenfläche trifft. Der Lichtstrahl wird daher an dieser Grenzfläche nicht
totalreflektiert, sondern transmittiert zum Grossteil in die Tinte, wo er rasch absorbiert
wird.
[0006] Ist demgegenüber nahezu keine Tinte mehr im Tintentank vorhanden so bilden die Kathetenflächen
eine Luft/Prismenmaterial-Grenzfläche, was zu einem kritischen Winkel führt, der kleiner
als der Einfallswinkel des Lichtes ist. In der Konsequenz wird das Licht an den Kathetenflächen
totalreflektiert und tritt im Wesentlichen vollständig durch die Hyptenusenfläche
aus den Prisma heraus auf den am Drucker vorgesehenen Lichtsensor. Das vom Lichtsensor
gemessene Lichtsignal wird in eine Information an den Anwender umgewandelt, dass die
Tintenpatrone leer ist.
[0007] Allerdings hat diese Ausführungform der Messsensorik verschiedene wesentliche Nachteile:
- Die beschriebene Konstruktion zeigt einen leeren Tintentank an, obwohl noch einiges
an Resttinte vorhanden ist.
- Das beschriebene Lichtreflexionsprisma verkleinert das für die Tinte zur Verfügung
stehende Volumen erheblich.
- Nachteilig an dem oben geschilderten System ist ausserdem, dass die relative Ausrichtung
der Kathetenflächen zueinander sehr kritisch ist. Wird der Winkel aufgrund irgendeines
Umstandes nicht eingehalten so wird der Lichtstrahl im Falle des leeren Tintenbehälters
in eine nicht vorgesehene Richtung abgelenkt und verfehlt den Lichtsensor. Damit versagt
die Detektionseinrichtung. Die Winkeltoleranz dieses Systems ist daher entsprechend
gering. Dabei ist umso nachteiliger, dass aufgrund der Geometrie des zwingend massiven
Prismas beispielsweise bei der Herstellung mittels Spritzgusses Schwierigkeiten auftreten,
die dazu führen können, dass die Flächen stark verformt sind. So zeigen unterschiedliche
Materialdicken, wie sie im massiven Prisma vorliegen ein sehr stark unterschiedliches
Abkühlverhalten, was zu einer Verformung der Prismenflächen führen kann.
[0008] Ein anderer ebenfalls rein optischer Ansatz ist beispielsweise aus der
EP0860284B1 bekannt. Dort zeigen insbesondere die Figuren 10A bis 10C eine Detektionsanordnung,
welche auf der Basis der Fresnelreflexion beruht. In der dortigen Figur 10C ist eine
Lichtquelle gezeigt, deren Licht am planen Boden eines Tintentanks teilweise reflektiert
wird und zu einem geringen Teil zu einem Detektor gelangt. Auf diese Weise lässt sich
das Vorhandensein oder die Abwesenheit einer Kunststoff-Tinten Grenzfläche detektieren.
Allerdings sind die Unterschiede im Reflexionssignal lediglich relativ schwach. Wird
angenommen, dass das Gehäusematerial einen Brechungsindex von ca. 1.5 besitzt, so
ergibt sich bei einer Luft-Gehäuse-Grenzfläche bei senkrechtem Einfall lediglich eine
Reflexion von ca. 6% und bei einer Tinte-Gehäuse-Grenzfläche eine Reflexion von ca.
0.1%. Dabei muss berücksichtigt werden, dass mit diesem Ansatz immer zwei Grenzflächen
eine Rolle spielen, von denen eine - die äussere - immer eine Luft-Gehäuse-Grenzfläche
ist, so dass diese äussere Grenzfläche in jedem Fall 6% des Lichtes reflektiert.
[0009] Die Figuren 10A und 10B der
EP0860284B1 zeigen eine Variante bei der der Patronenboden konvex gewölbt ist, so dass er die
Form eines Hohlspiegels mit Brennpunkt annimmt. Eine nahe dem Brennpunkt angeordnete
Lichtquelle sendet Licht in Richtung des gewölbten Patronenbodens aus. Ebenfalls in
der Nähe des Brennpunktes angeordnet ist ein Detektor, der das vom Patronenboden reflektierte
Licht erfassen soll. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass ein höherer Prozentsatz
des von der Lichtquelle ausgesandten Lichtes reflektiert wird. Hierbei tritt allerdings
die Schwierigkeit auf, dass Lichtquelle und Detektor sehr nahe beieinander (in der
Nähe des Brennpunktes) positioniert werden müssen.
[0010] Es kommt hinzu, dass, falls die Lichtquelle kohärentes oder zumindest partiell kohärentes
Licht aussendet, zusätzlich sehr schwer zu kontrollierende Interferenzeffekte auftreten
können und das sowieso bereits schwache Detektionssignal verfälschen können.
[0011] Es kann daher festgehalten werden, dass sowohl der im Stand der Technik bekannte
rein optische Ansatz auf der Basis von Fresnelreflexionen, als auch der bekannte Ansatz
auf der Basis des Reflexionsprismas wie oben geschildert zu technischen Problemen
führt, wenn auch unterschiedlicher Natur. Interessanterweise werden in der
EP0860284B1 auch beide Ansätze getrennt diskutiert, ohne jedoch auf eine Lösung der jeweils damit
verbundenen technischen Probleme hinzudeuten.
[0012] Es besteht daher ein Bedürfnis nach einer Tintenpatrone die die oben geschilderten
Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise, vorzugsweise ganz überwindet.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Tintenpatrone anzugeben, bei der
die Massnahmen für die Detektionseinrichtung nicht zu einem Verlust von Tintenvolumen
führen sowie zu einem genaueren, nicht vorzeitigen Anzeigen eines leeren Tankvolumens
führen darf und die zu einem zuverlässigen und einfach zu detektierenden Signal führen.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Tintenpatrone angegeben, deren Massnahmen
für die Detektionseinrichtung eine grössere Winkeltoleranz aufweisen und damit einfacher
herzustellen sind. In einer besonders bevorzugten Form ist die Gefahr einer Winkelabweichung
wesentlich herabgesetzt.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird analog zum Stand der Technik aufgrund des
sich ändernden Totalreflexionswinkels ermittelt, ob sich noch Tinte in der Tintenpatrone
befindet oder nicht. Allerdings wird erfindungsgemäss die Stelle oder die Stellen
der Totalreflexion auf die Höhe eines Tankbodens der Tintenpatrone verlegt. Dadurch
ändert sich die Bedingung für die Totalreflexion tatsächlich erst dann, wenn der Tank
komplett geleert ist. Ausserdem ragen die für die Totalreflexion notwendigen Flächen
wenn überhaupt, dann unwesentlich in den Bereich des Tanks hinein. Somit ergibt sich
kein oder lediglich ein unwesentlicher Volumenverlust für das Tankvolumen.
[0016] Entsprechend einer bevorzugten Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung ist lediglich
eine Fläche für die Entscheidung massgeblich, ob sich Tinte im Tank befindet oder
nicht. Dies hat den Vorteil, dass es gerade nicht verschiedener, an den Tintenbehälter
ausgebildeter Wände bedarf, die mit Bezug zueinander geneigt sind. Erfindungsgemäss
kann die Wand an der die zu messende Totalreflexion stattfindet unmodifiziert bleiben.
D.h. der Tankboden kann einfach so plan bleiben, wie er bereits ist. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform liegt ein schräger Patronenboden vor der ein Abfliessen
von Tintenresten zu Folge hat und dementsprechend auch Gravitationsboden genannt wird.
Auch dieser schräge Patronenboden kann plan ausgestaltet sein. Dies wird beispielsweise
dadurch erreicht dass der Lichtstrahl dem Tankboden unter einem Winkel zugeführt wird,
der unterhalb des kritischen Winkels ist falls sich noch Tinte in dem Tank befindet
und der oberhalb des kritischen Winkels ist falls der Tank leer ist.
[0017] Die Erfindung wird nun im Detail und anhand der Figuren beispielhaft erläutert.
[0018] Dabei zeigen:
Figur 1; Querschnitt einer Tintenpatrone gemäss Stand der Technik
Figur 2: Querschnitt einer Tintenpatrone gemäss einer ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit versenktem Trapez.
Figur 3: Querschnitt einer Tintenpatrone gemäss einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung mit halbkugelförmigem Reflexionskörper
Figur 4: Querschnitt einer Tintenpatrone gemäss einer dritten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wobei die Innenwand des Tanks keine Modifikation aufweisst.
Figur 5: Querschnitt einer Tintenpatrone gemäss einer vierten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung mit Beugungsgitter wobei die Innenwand des Tanks keine Modifikation
aufweisst.
Figur 6: Längsschnitt einer Zweikammerpatrone mit erfindungsgemässem Lichtleiter
Figur 7: Perspektivische Ansicht einer schmalen Zweikammerpatrone.
[0019] Zunächst einmal soll anhand eines Materialbeispiels die für das Funktionieren der
Detektionseinrichtung notwendigen Bedingungen für die Einfallswinkel erläutert werden:
Als Material für die Tintenpatrone kommt beispielsweise Polypropylene (PP) in Frage.
PP hat einen Brechungsindex von ca. 1.5. Die Tinte hat einen Brechungsindex von ca.
1.4. Für Luft wird ein Brechungsindex von 1 angenommen. Damit liegt der kritische
Winkel für die PP/Tinte-Grenzfläche bei ca. 69°, während der kritische Winkel für
die PP/Luft Grenzfläche zu einem kritischen Winkel von 42° führt. Soll anhand der
Totalreflexion entschieden werden, ob noch Tinte im Tintentank ist so sollte der Einfallswinkel
über 42° und unter 69° liegen. Als Beispiele bieten sich 45°, 57.2° oder 64° an.
[0020] Figur 1 stellt auf der linken Seite eine Tintenpatrone gemäss Stand der Technik in
gefülltem Zustand dar. Licht, welches vom Boden der Tintenpatrone auf eine Kathodenfläche
des gezeigten Reflexionsprismas fällt trifft dort unter einem Winkel von ca. 45° auf.
Da die Tintenpatrone mit Flüssigkeit gefüllt ist, findet keine Totalreflexion statt
und der Grossteil des Lichtes transmittiert in das Innere des Patronentanks. Demgegenüber
ist auf der rechten Seite der nahezu leere Patronenzustand dargestellt. Hier findet
eine zweimalige Totalreflexion statt und der Lichtstrahl gelangt zu dem Sensor. Aus
der Figur 1 wird deutlich, dass in diesem Fall ein leerer Tank angezeigt wird, obwohl
noch Tinte im Tank vorhanden ist. Ausserdem nimmt das Prisma einen erheblichen Anteil
des Tankvolumens ein, welche nicht mehr für Tinte zur Verfügung steht. Des Weiteren
lässt sich eine solche Komponente nur schwer mit einem Spritzgussverfahren herstellen,
da aufgrund des doch massiven Prismas das Abkühlverhalten zu erheblichen Verformungen
führt.
[0021] Figur 2 zeigt auf der linken Seite den Querschnitt einer erfindungsgemässen Tintenpatrone
201 gemäss einer ersten Ausführungsform mit in den Patronenboden 203 eingebettetem
Trapezkörper 205. Dabei ist deutlich zu sehen, dass der Reflexionspunkt in die Ebene
gelegt ist, welche durch den Patronenboden gebildet wird. Dies wird im vorliegenden
Ausführungsbeispiel durch Einformungen 207, 207' in den Patronenboden ermöglicht,
da nun der Trapezkörper 205 auf Höhe des Trapezbodens ist. Auf diese Weise wird einerseits
sichergestellt, dass erst dann die Totalreflexion stattfindet, wenn der Tank tatsächlich
leer ist. Auf der anderen Seite ist somit erreicht, dass es keine wesentlichen Volumeneinbussen
im Patronentank gibt. Ausserdem hat der hier eingesetzte Trapezkörper 205 viel weniger
Masse als das aus dem Stand der Technik bekannte Dreiecksprisma. Auf der rechten Seite
ist dieselbe Patrone in leerem Zustand gezeigt. Hierbei wird deutlich, dass erst wenn
nahezu keine Tinte mehr im Tank ist, der leere Zustand angezeigt wird.
[0022] Anstelle des Trapezkörpers 205 kann auch ein Körper mit gekrümmter Oberfläche eingesetzt
werden. Dies kann beispielsweise ein halber Zylinder oder eine Halbkugel sein. Aber
auch ein Körper der im Querschnitt die Form einer Parabel zeigt, lässt sich einsetzten,
dann mit dem besonderen Vorteil, dass, ähnlich wie beim rechtwinkligen Prisma der
Lichtstrahl unter demselben Winkel aus dem Körper tritt wie er eingetreten ist, sollte
der Tintentank leer sein. Wichtig bei all diesen Geometrien ist allerdings, dass die
Bedingungen für die Totalreflexion (voller Zustand: nein, leerer Zustand: ja) eingehalten
werden.
[0023] Figur 3 zeigt eine erfindungsgemässe Tintenpatrone 301 gemäss einer zweiten Ausführungsform.
Auf der linken Seite ist die Tintenpatrone 301 in gefülltem Zustand dargestellt, auf
der rechten Seite im leeren Zustand. Auch hier ist ein Totalreflexionskörper am Patronenboden
303 vorhanden, beispielsweise in Form eines halben Hohlzylinders 305. Gemäss dieser
Ausführungsform soll erreicht werden, dass bei leerem Zustand das Licht über eine
Vielzahl von Totalreflexionen am äusseren Zylindermantel entlanggeführt wird, wie
auf der rechten Seite gezeigt. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass die Bedingungen
für die Totalreflexion eingehalten werden. Als Zylindermaterial kommt Polypropylen
(PP) in Frage. Im Beispiel wird die Geometrie so gewählt, dass der Einfallswinkel
auf die wesentliche Grenzfläche 57.5° beträgt. Damit wird mit jeder Totalreflexion
die Strahlrichtung um 45° geändert. Nach vier Reflexionen ist die Strahlrichtung umgekehrt
und sollte aus dem Zylindermantel austreten. Dem aufmerksamen Fachmann fällt hierbei
auf, dass es nun mehr als eine Ebene gibt an denen das Licht in den noch mit Tinte
gefüllten Tank eintreten kann. Im Beispiel sind es zwei (drei? Es sind, aufgrund der
Symmetrie tatsächlich nur zwei) Ebenen. Dabei ist aber zu beachten, dass aufgrund
der Fresnelreflexionen lediglich ein Teil des Lichtes in den Tank tritt, obwohl die
Totalreflexionsbedingung nicht erfüllt ist. Dies bedeutet aber, dass, falls der Lichtsensor
auch Lichtstärkeunterschiede analysieren kann, der Entleerzustand genauer aufgeschlüsselt
angezeigt werden kann. Zunächst erreicht die Flüssigkeitsoberfläche die obere Ebene.
Aufgrund des nun an diesen Punkten nicht mehr vorhandenen Lichtveriustes wird das
Lichtsignal stärker und die Messung des Lichtsensors kann in ein Signal "Patrone fast
leer" an den Anwender transformiert werden. Erreicht der Flüssigkeitsspiegel die untere
Ebene, so wird das Lichtsignal maximal. Am Rand des Hohlzylinders 305 sind vorzugsweise
im Patronenboden Einformungen 307, 307' vorgesehen, so dass die untere Ebenen auf
Höhe des Patronenbodens 303 liegen kann. Dem Anwender kann die Nachricht vermittelt
werden "Patrone ganz leer".
[0024] Figur 4 eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gezeigt ist auch
hier der Querschnitt durch eine Tintenpatrone 401 Hierbei bleibt der Patronenboden
403 unverändert plan und die Frage, ob noch Tinte im Patronentank vorhanden ist entscheidet
sich an einer Grenzfläche. Der in einen ersten Fortsatz 405 senkrecht eintretender
Lichtstrahl wird an einer ersten Fläche 407 zum Patronenboden hin totalreflektiert.
Wenn die Patrone voll Tinte ist (linkes Bild), wird der an der Bodenfläche austretende
Lichtstrahl in der Tinte absorbiert. Wenn die Patrone hingegen leer ist, wird der
Lichtstrahl an der Bodenfläche 409 weiter totalreflektiert und an einer zweiten schrägen
Fläche 407' eines zweiten Fortsatzes 405' auch wieder totalreflektiert, so dass der
Lichtstrahl abschliessen senkrecht austreten kann. Erster Fortsatz 405, Teile des
Patronenbodens 403 und zweiter Fortsatz 405' bilden daher eine Art Lichtleiter
[0025] In einigen Fällen kann es von Vorteil sein, die Patrone mit einem schräggestellten
Boden auszustatten, um eine sichere Detektion bei leerer Patrone zu ermöglichen. In
der Figur 4 würde eine solche Schrägstellung in die Bildebene hinein verlaufen. Sie
ist daher in der Figur 4 nicht zu sehen. Durch die Schrägstellung des Bodens, müssen
die bei ebenem Boden im Längsschnitt bevorzugt parallel ausgeführten Seitenwände des
Lichtleiters nun in einem Winkel gegeneinander gestellt werden, wenn sich Lichtquelle
und Lichtsensor der Detektionseinrichtung in einer bezüglich der Längsachse der Patrone
gleichen Position befinden. Andererseits käme es zu einer unerwünschten Ablenkung
des Lichtstrahls, dem beispielsweise durch ein Versetzen der Sender und Empfängerpositionen
entgegenzuwirken wäre. Alternativ kann auch die Ein- und Austrittsfläche des Lichtleiters
so angeschrägt werden, dass der Lichtstrahl aufgrund der Brechung an dieser Grenzfläche
derart abgelenkt wird, dass die Seitenwände doch parallel ausgeführt werden können.
[0026] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform gemäss vorliegender Erfindung. Hierbei
ist der Patronenboden 503 selbst als Lichtleiter ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform
ist am Patronenboden 503 ein erstes Beugungsgitter 505 vorgesehen, welches den Lichtstrahl
in den Patronenboden hinein beugt. Vorzugsweisse ist dieses Beugungsgitter 505 aussen
angeordnet und als Oberflächenstruktur ausgebildet. Zwar können hierbei binäre und/oder
symmetrische Oberflächengitter zum Einsatz kommen. Vorzugsweise sind aber Sägezahngitter
vorgesehen, welche den Lichtstrahl effektiv und asymmetrisch in eine Beugungsordnung
koppeln. Anderseits sind aber auch Absorptionsgitter oder Phasengitter möglich. Nach
einer oder mehreren Totalreflektionen fällt der Lichtstrahl auf ein zweites Beugungsgitter
505'. Der Lichtstrahl koppelt in die ursprüngliche Richtung aus und fällt auf den
Lichtsensor. Dies trifft natürlich nur dann zu, wenn keine Tinte mehr im Patronentank
vorhanden ist. Andernfalls wird der Lichtstrahl durch die Tinte wie auch bei den anderen
Ausführungsformen absorbiert. Vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist, dass sich solche
Beugungsgitter aufgrund ihrer Dimensionierung sehr gut mittels Spritzgussverfahren
herstellen lassen: Diese Gitter haben eine Gitterperiode im Bereich von 10µm bis mehreren
hundert µm, wobei die Gitterperiode die Propagationsrichtung der Beugungsordnung festlegt.
Bei einer optimalen Gittertiefe kann eine Beugungseffizienz eines Sägezahngitters
auf nahezu 100% optimiert werden. Liegt, wie bereits oben beschrieben, ein schräggestellter
Patronenbogen vor, so können die Beugungsgitter in ihrer Orientierung leicht verdreht
werden, um aufgrund konischer Beugung zum erwünschten optischen Weg zu gelangen.
[0027] Besonders vorteilhaft kann die Erfindung in einer sogenannten Zweikammerpatrone eingesetzt
werden. In Figur 6 ist eine solche Zweikammerpatrone 1 schematisch dargestellt. Die
Zweikammerpatrone 1 hat ein aus Kunststoff gefertigtes Gehäuse, das durch eine Trennwand
7 in eine Tintenkammer 3 und eine mit der Tintenkammer 3 in Strömungsverbindung stehende
Speicherkammer 5 untergliedert ist. In der Speicherkammer 5 ist üblicherweise ein
nicht weiter dargestellter kapillarer Tintenspeicher aufgenommen, beispielsweise ein
poröser Schwamm oder ein Vliesmaterial, in dem die flüssige Tinte gespeichert ist.
[0028] Die Speicherkammer 20 steht mit einer an der Unterseite des Gehäuses ausgebildeten
Tintenentnahme 11 in Strömungsverbindung, welche bei ordnungsgemäss in eine Patronenaufnahme
des Druckers eingesetzter Tintenpatrone 1 mit einem Versorgungsanschluss des Druckers
gekoppelt ist, so dass Tinte aus der Tintenpatrone 1 bedarfsmässig einem Druckkopf
zugeführt wird. Die Zweikammerpatrone umfasst ausserdem eine bspw. durch eine Aufreissfolie
verschlossene Belüftungseinrichtung 13, die über zumindest einem in der Oberfläche
vorgesehenen bspw. durch eine Folie geschlossenen, hier nicht näher dargestellten
Kanal, mit zumindest einer Belüftungsöffnungen 15 verbunden ist. Dadurch wird vermieden,
dass bei Abnahme des Tintenvolumens ein Unterdruck entsteht. Ausserdem gezeigt in
Figur 6 ist ein sogenannte Bubblegenerator 17 der über eine zweiten Belüftungsöffnung
15 mit der Belüftungsvorrichtung 13 verbunden ist, sowie ein Gravitationsboden 19
und der erfindungsgemässe Lichtleiter 21.
[0029] Der Gravitationsboden 19 ist im Wesentlichen als plane schiefe Ebene ausgebildet.
Hierdurch wird erzielt, dass Tintenreste in Richtung Speicherkammer 5 abfliessen und
dadurch ein sicheres Abfliessen und Entnetzen der Tinte gewährleistet ist. Am Gravitationsboden
19 vorgesehen ist der erfindungsgemässe Lichtleiter 21 entsprechend der Figuren 2,
3, 4 oder 5. Bei dieser Zweikammerpatrone fällt auf, dass die Tintenkammer 3 wenig
Bodenfläche aufweisst und damit Füllstandsdetektion ein lediglich geringer Raum zur
Anordnung optischer Elemente zur Verfügung steht. In Verbindung mit einer solchen,
oftmals sehr schmal ausgebildeten Zweikammerpatrone 1 ist das Vorsehen eines erfindungsgemässen
Lichtleiters daher besonders vorteilhaft.
[0030] Wie in Figur 7 dargestellt, ist eine solche Zweikammerpatrone üblicherweise sehr
schmal ausgebildet. Durch die Verwirklichung der erfindungsgemässen Detektionsvorrichtung
kann erhebliches Tintentankvolumen eingespart werden, was bei schmalen Tintenpatronen
einen besonders grossen Vorteil darstellt.
1. Tintenpatrone mit Tintentank der einen Patronenboden umfasst für den Einsatz in einem
Tintenstrahldrucker welcher über eine Lichtquelle und einen Lichtsensor verfügt, wobei
an der Tintenpatrone Mittel zur Strahlumlenkung für eine Füllstandsdetektion vorgesehen
sind dergestalt, dass bei leerem Tintentank ein von der Lichtquelle ausgehender Lichtstrahl
über eine oder mehrere Totalreflektionen zum Lichtsensor abgelenkt wird und bei nicht
leerem Tintentank zumindest eine der Totalreflektionen ausgeschaltet ist und dadurch wesentliche Bestandteile des Lichtstrahls nicht zum Lichtsensor gelangen, dadurch gekennzeichnet dass die für die zumindest eine der Totalreflektionen verantwortliche Grenzfläche im Wesentlichen
in der Ebene des Patronenbodens liegt
2. Tintenpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Strahlumlenkung dergestalt ausgebildet sind, dass der Lichtstrahl
in zumindest einer weiteren, von der Ebene des Patronenbodens verschiedenen Ebene
reflektiert, vorzugsweise totalreflektiert werden kann.
3. Tintenpatrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Patrone ein erster Fortsatz (405) mit einer erste Grenzfläche (407) und ein
zweiter Fortsatz (405') mit zweiter Grenzfläche (407') und am Patronenboden eine dritte
Grenzfläche (409) zur Reflexion des Lichtstrahls vorgesehen ist, wobei die erste und
die zweite Grenzfläche nicht an das Innere des Tintentanks grenzt.
4. Tintenpatrone nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Normale auf die erste Grenzfläche nicht in einer Ebene mit der Normalen auf der
zweiten Grenzfläche liegt.
5. Tintenpatrone nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Normale auf die für den Lichteintritt in den ersten Fortsatz (405) vorgesehene
Fläche gegenüber der durch die Propagationsrichtung des Lichtstrahls vor Eintritt definierte Achse geneigt ist
und die Normale auf die für den Lichtaustritt aus dem zweiten Fortsatz (405') vorgesehene
Fläche im Wesentlichen dieselbe Neigung aufweisst.
6. Tintenpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Patronenboden einen Totalreflexionskörper (205, 305) aufweisst, welcher durch
Einformungen (207, 207', 307, 307') begrenzt ist.
7. Tintenpatrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Totalreflexionskörper einen Trapezkörper (205) oder einen halben Hohlzylinder
(305) umfasst.
8. Tintenpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Patronenboden erste Beugungsgitter (505) zum Einkoppeln von Licht vorgesehen sind
9. Tintenpatrone nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Patronenboden zweite Beugungsgitter (505') zum Auskoppeln von Licht vorgesehen
sind
10. Tintenpatrone nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Beugungsgitter (505, 505') als Oberflächenstruktur und vorzugsweise
als Sägezahngitter ausgebildet ist.
11. Tintenpatrone nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tintenpatrone eine Zweikammerpatrone (1) ist, mit Tintenkammer (3) und Speicherkammer
(5) umfasst und die Mittel zur Strahlumlenkung in der Tintenkammer (3) vorgesehen
sind.
12. Tintenpatrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tintenkammer (3)einen Gravitationsboden (19) umfasst.