[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einem
Spinnrotor zum Spinnen eines Fadens, mit einem elektrischen Motor zum Antreiben des
Spinnrotors und einem Netzteil zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung, wobei
der elektrische Motor bei Ausfall der Versorgungsspannung als Generator betreibbar
ist, um seine Steuermittel und seine Lagerung mit elektrischer Energie zu versorgen,
wobei die Arbeitsstelle zumindest einen elektrischen Antrieb einer Wickelwalze zum
Antreiben einer Garnspule, auf die der gesponnene Faden gewickelt wird, und eine elektrische
Steuereinrichtung einer Fadenabzugseinrichtung zum Abziehen des Fadens aus dem Spinnrotor
aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben der Arbeitsstelle.
[0002] Offenend-Rotorspinnmaschinen sind im Stand der Technik seit langem bekannt. Hierbei
wird einer Arbeitsstelle der Offenend-Rotorspinnmaschinen ein Faserband zugeführt.
Das Faserband wird zuerst in einzelne Fasern aufgelöst und von einem Luftstrom in
eine sehr schnell drehende Trommel mit nach innen geneigter Wand - den Spinnrotor
- befördert, dessen Drehzahl bis zu 150.000 U/min beträgt. Durch die Beschleunigung
rutschen die Fasern in die Rille am Fuß der Rutschwand des Spinnrotors. Dort werden
sie gesammelt, bis die Garnstärke erreicht ist und werden axial durch die Düse in
der Drehachse abgezogen und damit zu einem Garn verdreht. Das abgezogene Garn wird
dann auf eine Kreuzspule gespult.
[0003] Die
DE 10 2005 035 055 A1 offenbart einen elektrischen Motor zum Antreiben eines Spinnrotors einer Arbeitstelle
einer Offenend-Rotorspinnmaschine. Der elektrische Motor ist magnetisch und damit
berührungslos gelagert, um bei den hohen auftretenden Drehzahlen hohe Reibungsverluste
auszuschließen. Bei einem Ausfall der Versorgungsspannung findet eine automatische
Umschaltung des elektrischen Motors in den Generatorbetrieb statt. Dadurch wird die
Aufrechterhaltung der Steuerungsvorrichtung der Motorschaltung und insbesondere der
magnetischen Lagerung gewährleistet. Auf diese Weise wird eine Schädigung des Rotors
durch einen abrupten Ausfall der magnetischen Lagerung bei einem Ausfall der Versorgungsspannung
verhindert. Die gespeicherte kinetische Energie des Spinnrotors ist begrenzt, so dass
während des Generatorbetriebes die Drehzahl des Rotors kontinuierlich absinkt, was
ein Absinken der von dem elektrischen Motor im Generatorbetrieb erzeugten Leistung
zur Folge hat. Dies führt dazu, dass die Magnetlagerfunktion und der Betrieb der Steuerungsvorrichtung
bei Passieren eines Grenzwertes der erzeugten Leistung des elektrischen Motors nicht
mehr gewährleistet sind. Deshalb wird der Motor bei Unterschreiten des Grenzwertes
im Notlauflager abgesetzt und durch Kurzschließen der Motorwicklungen vollständig
abgebremst.
[0004] Wie oben bereits erläutert, ist die im Spinnrotor gespeicherte kinetische Energie
begrenzt. Deshalb werden nur die Steuerungsvorrichtung des Rotormotors und seine magnetische
Lagerung bei einem Ausfall der Versorgungsspannung mit elektrischer Energie versorgt.
Eine Versorgung der anderen elektrischen Verbraucher der Arbeitsstelle der Offenend-Rotorspinnmaschine
findet nicht statt. Auch steht hier im Vordergrund bei Ausfall der Versorgungsspannung,
einen Schaden von der Rotorspinnmaschine abzuwenden. Die Wiederinbetriebnahme nach
einem solchen Versorgungsspannungsausfall wird nicht betrachtet.
[0005] Wenn die Arbeitsstelle durch einen Ausfall der Versorgungsspannung abrupt in den
Stillstand versetzt wird, bleibt eine durch einen Schrittmotor angetriebene Abzugseinheit
sofort stehen. Dadurch verbleibt der gesponnene Faden in der Arbeitsstelle. Dieser
Restfaden kann bei der Wiederinbetriebnahme nach Wiederkehr der Versorgungsspannung
zu Problemen führen. Es ist besonders problematisch, wenn der Faden in dem Messschlitz
eines elektronischen Fadensensors oder Fadenreinigers verbleibt, da bei der Initialisierung
der Elektronik davon ausgegangen wird, dass der Messschlitz leer ist. Ein Fehler bei
der Initialisierung führt dann entsprechend zu Fehlern bei den folgenden Messungen.
Aber auch ein Restfaden, der sich um die Mechanik der Arbeitsstelle wickelt, kann
bei der Wiederinbetriebnahme zu Problemen führen. Solche Restfäden müssen dann manuell
entfernt werden. Vor dem Hintergrund der Vielzahl von Arbeitsstellen, die eine solche
Offenend-Rotorspinnmaschine aufweist und in der Regel alle gleichzeitig von dem Versorgungsspannungsausfall
betroffen sind, bedeutet eine solche Restfadenentfernung durch das Bedienpersonal
einen erheblichen Aufwand.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Möglichkeiten einer automatisierten
Wiederinbetriebnahme einer gattungsgemäßen Arbeitsstelle ohne zusätzlichen Aufwand
zu verbessern.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Arbeitsstelle
nach Anspruch 1 sowie des Verfahrensanspruches 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe ist eine Schaltungsanordnung dazu ausgebildet, bei Ausfall
der Versorgungsspannung des Netzteils die elektrische Energie des als Generator betriebenen
elektrischen Motors zum Antreiben des Spinnrotors zumindest dem elektrischen Antrieb
der Wickelwalze und der elektrischen Steuereinrichtung der Fadenabzugseinrichtung
zuzuführen und andere nicht benötigte elektrische Verbraucher der Arbeitsstelle von
der elektrischen Energiezufuhr zu entkoppeln.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird zum einen dem Sachverhalt der begrenzten zur
Verfügung stehenden Energie Rechnung getragen und zum anderen ein Entfernen des Fadens
aus der Arbeitstelle ermöglicht, da nur die relevanten Antriebe beziehungsweise Steuereinrichtungen
weiter mit Spannung versorgt werden. Die Faserbandzufuhr wird mit dem Vorsorgungsausfall
sofort gestoppt. Der Spinnrotor läuft, wie im Stand der Technik bekannt, aus. Es wird
also kein Faden mehr gesponnen. Es soll nur der Restfaden aus der Arbeitstelle entfernt
werden.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsstelle sind
Steuermittel dazu ausgebildet, bei einem Ausfall der Versorgungsspannung den Betrieb
der Fadenabzugseinrichtung und die Rotation der Wickelwalze aufrechtzuerhalten, bis
der Faden auf die Garnspule aufgewunden ist. Gemäß dieser Ausführungsvariante wird
also der Betrieb des Fadenabzugs und der Wickelwalze analog dem Normalbetrieb bei
regulärer Spannung fortgesetzt. Insbesondere der Weiterbetrieb der Fadenabzugseinrichtung
ist von Bedeutung, da der Fadenabzug bei Rotorspinnmaschinen heutiger Bauart in der
Regel von Schrittmotoren angetrieben wird, die bei einem Versorgungsspannungsausfall
sofort blockieren. Die Wickelwalze beziehungsweise die Garnspule dagegen speichert
ähnlich wie der Spinnrotor, wenn auch in geringerem Umfang, kinetische Energie, so
dass diese zunächst weiter rotieren. Aus diesem Grunde würde ohne die erfindungsgemäße
Lösung sofort ein Fadenbruch auftreten und ein Restfaden in der Arbeitstelle verbleiben.
Der Energiebedarf der erfindungsgemäßen Lösung ist gering.
[0011] Die Wickelwalze kann ihren Energiebedarf zumindest teilweise aus ihrer eigenen kinetischen
Energie decken. Der Fadenabzug beziehungsweise der antreibende Schrittmotor ist ohnehin
nur für ein geringes Antriebsmoment ausgelegt.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsstelle
beinhaltet die Fadenabzugseinrichtung eine Fadenklemmvorrichtung und Steuermittel
sind dazu ausgebildet, bei einem Ausfall der Versorgungsspannung die Fadenklemmvorrichtung
zu öffnen und die Rotation der Wickelwalze aufrechtzuerhalten, bis der Faden auf die
Garnspule aufgewunden ist. Durch diese Variante der erfindungsgemäßen Lösung kann
der Energiebedarf noch reduziert werden, da der Antrieb der Fadenabzugseinrichtung
nicht weiter betrieben werden muss, sondern nur ein kurzer Energieimpuls zum Öffnen
der Fadenklemme erforderlich ist und der Faden dann alleine durch die Rotation der
Wickelwalze aufgewickelt wird.
[0013] Vorteilhafterweise weist die Arbeitstelle eine Fadenverlegeeinrichtung auf und die
Schaltungsanordnung ist zusätzlich dazu ausgebildet, bei Ausfall der Versorgungsspannung
des Netzteils die elektrische Energie des als Generator betriebenen elektrischen Motors
zum Antreiben des Spinnrotors der Fadenführungseinrichtung zuzuführen, um die Fadenverlegeeinrichtung
in einer Mittenstellung zu positionieren. Auf diese Weise wird der Faden auch in der
Mitte der Garnspule abgelegt und damit zum Wiederanspinnen nach Vorsorgungsspannungswiederkehr
leichter aufgefunden.
[0014] Vorteilhafterweise sind Steuermittel dazu ausgebildet, bei einem Ausfall der Versorgungsspannung
des Netzteils die mittels des elektrischen Motors zum Antreiben des Spinnrotors bereitgestellte
Spannung zu regeln. Vorzugsweise ist dazu ein Sensor vorhanden, der die Versorgungsspannung
misst. Auf diese Weise wird ein Versorgungsspannungsausfall erfasst und die Steuermittel
können den elektrischen Motor so regeln, dass die bereitgestellte Spannung gerade
noch ausreichend ist, um den Wickelwalzenantrieb und den Fadenabzug zu versorgen.
Auf diese Weise wird die kinetische Energie des Rotors optimal ausgenutzt. Der Sensor
ist dabei so positioniert, dass sowohl die Versorgungsspannung als auch die mittels
des Motors bereitgestellte Spannung gemessen werden kann.
[0015] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle
einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einem Spinnrotor zum Spinnen eines Fadens, mit
einem elektrischen Motor zum Antreiben des Spinnrotors und einem Netzteil zur Bereitstellung
einer Versorgungsspannung, wobei der elektrische Motor bei Ausfall der Versorgungsspannung
als Generator betrieben wird, vorgeschlagen, wobei ein elektrischer Antrieb eine Wickelwalze
zum Antreiben einer Garnspule rotiert, auf die der gesponnene Faden gewickelt wird,
und eine Fadenabzugseinrichtung zum Abziehen des Fadens aus dem Spinnrotor von einer
elektrischen Steuereinrichtung angesteuert wird, wobei bei Ausfall der Versorgungsspannung
des Netzteils die elektrische Energie des als Generator betriebenen elektrischen Motors
zum Antreiben des Spinnrotors zumindest dem elektrischen Antrieb der Wickelwalze und
der elektrischen Steuereinrichtung der Fadenabzugseinrichtung zugeführt wird und andere
nicht benötigte elektrische Verbraucher der Arbeitsstelle von der elektrischen Energiezufuhr
entkoppelt werden.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei
einem Ausfall der Versorgungsspannung der Betrieb der Fadenabzugseinrichtung und die
Rotation der Wickelwalze aufrechterhalten, bis der Faden auf die Garnspule aufgewunden
ist.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
gibt die Fadenabzugseinrichtung bei einem Ausfall der Versorgungsspannung den Faden
frei, dazu wird eine Fadenklemmvorrichtung geöffnet und die Rotation der Wickelwalze
wird aufrechterhalten, bis der Faden auf die Garnspule aufgewunden ist.
[0018] Vorteilhafterweise wird bei Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils elektrische
Energie des als Generator betriebenen elektrischen Motors zum Antreiben des Spinnrotors
einer Fadenverlegeeinrichtung zugeführt, um die Fadenverlegeeinrichtung in eine Mittenstellung
zu überführen.
[0019] Vorteilhafterweise wird bei einem Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils die
mittels des elektrischen Motors zum Antreiben des Spinnrotors bereitgestellte Spannung
geregelt.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in Seitenansicht eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine;
- Fig. 2
- eine Schaltungsanordnung einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle mit einem als Generator
betreibaren elektrischen Motor zum Antreiben eines Spinnrotors.
[0022] In Fig. 1 ist eine Arbeitsstelle einer an sich bekannten Offenend-Rotorspinnmaschine
1 dargestellt. Derartige Offenend-Rotorspinnmaschinen 1 weisen eine Vielzahl von in
Reihe nebeneinander angeordneten, identischen Arbeitsstellen 2 auf, die jeweils mit
einer Spinnvorrichtung 3 sowie einer Spuleinrichtung 4 ausgerüstet sind. In den Spinnvorrichtungen
3 wird mittels eines Spinnrotors 10 das in Spinnkannen 5 vorgelegte Faserband 6 zu
einem Faden 7 gesponnen, die auf den Spuleinrichtungen 4 zu Garnspulen 8 aufgewickelt
werden.
[0023] Eine Auflösewalze 15 bereitet das Faserband 6 vor, welches der Spinnvorrichtung 3
zugeführt wird. Die Spinnvorrichtung 3 weist dabei einen Spinnrotor 10 auf, der von
einem Rotorantrieb 20 angetrieben wird.
[0024] Die Fadenabzugseinrichtung 16 zieht den fertig gesponnen Faden 7 aus dem Spinnrotor
10 beziehungsweise aus der Spinnvorrichtung 3 ab. Die Fadenabzugseinrichtung 16 weist
zwei Rollen 17 und 18 auf. Die Rolle 17 wird von einem Schrittmotor angetrieben. Die
Andrückrolle 18 wird mittels einer Verstelleinrichtung gegen die Rolle 17 gedrückt,
so dass die beiden Rollen 17 und 18 eine Fadenklemmvorrichtung bilden. Wenn die Rolle
17 von dem Schrittmotor angetrieben wird, nimmt sie die Rolle 18 mit, so dass der
Faden 7, der zwischen den Rollen 17, 18 eingeklemmt ist, weitertransportiert und aus
dem Spinnrotor 10 abgezogen wird. Der Schrittmotor und die Verstelleinrichtung sind
Bestandteil der elektrischen Steuereinrichtung 16a der Fadenabzugseinrichtung 16.
Zur Ansteuerung des Schrittmotors und der Verstelleinrichtung weist die elektrische
Steuereinrichtung 16a Steuermittel 16b auf.
[0025] Des Weiteren verfügen die Arbeitsstellen 2 jeweils über eine Fadenverlegeeinrichtung
19, die den Faden 7 changierend der Garnspule 8 zuführt.
[0026] Wie angedeutet, sind die Spuleinrichtungen 4 jeweils mit einem Spulenrahmen 9 zum
drehbaren Halten einer Garnspule 8 und einer Wickelwalze 11 zum Rotieren der Garnspule
8 ausgestattet. Die Wickelwalze 11 wird von einem elektrischen Antrieb 11a angetrieben,
wobei der Antrieb einen Motor und Steuermittel 11b aufweist.
[0027] Weiter ist eine arbeitsstelleneigene Saugdüse 14 vorhanden. Diese ist schwenkbar
gelagert und wird bei einer Fadenunterbrechung in Richtung der Garnspule geschwenkt,
um das Fadenende auf der Garnspule 8 zu erfassen.
[0028] Eine Schaltungsanordnung 60 einer erfindungsgemäßen Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine
ist in Fig.2 dargestellt. Ein Gleichspannungsnetzteil 22 liefert die Speisespannung
für einen Rotorantrieb 20, der als Bestandteil der Spinnvorrichtung 3 den Spinnrotor
10 antreibt. An das Netzteil 22 sind weitere elektrische Verbraucher 21 und 32 angeschlossen.
Die elektrischen Verbraucher 32 sind direkt an das Netzteil 22 angeschlossen und werden
erfindungsgemäß von dem elektrischen Antrieb 11a der Wickelwalze 11 und von der elektrischen
Steuereinrichtung 16a der Fadenabzugseinrichtung 16 gebildet. Je nach Ausführungsform
kann auch die Fadenverlegeeinrichtung 19 dazugehören. Die anderen elektrischen Verbraucher
21 sind nicht direkt an das Netzteil angeschlossen, sondern es ist zwischen dem Netzteil
und den Verbrauchern 21 ein Schalter angeordnet. Der Schalter ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Feldeffekttransistor 30 ausgebildet.
[0029] Der Rotorantrieb weist eine Spannungserkennung 31 auf, die den Feldeffekttransistor
30 ansteuert. Solange sich die Speisespannung des Netzteils 22 innerhalb eines zulässigen
Toleranzbereiches bewegt, ist der Feldeffekttransistor 30 leitend. Die Spannungserkennung
31 überwacht dabei die Speisespannung und steuert den Feldeffekttransistor entsprechend
an. Nur wenn die Speisespannung unterhalb eines zulässigen Wertes sinkt, sperrt der
Feldeffekttransistor 30 und koppelt die Verbraucher 21 von der Energiezufuhr ab.
[0030] Der Rotorantrieb weist weiter einen Rotormotor 24 und eine leistungselektronische
Schaltung 23 auf. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die leistungselektronische
Schaltung 23 aus einem mittels Pulsweitenmodulation gesteuerten Tiefsetzsteller 25
und einem Wechselrichter 26. Der Tiefsetzsteller 25 besitzt eine aktive Endstufe und
ist damit rückspeisefähig. Der Wechselrichter 26 arbeitet im Blockbetrieb.
[0031] Die Knoten 41 und 40 bilden den Spannungseingang der leistungselektronischen Schaltung
23 und des Tiefsetzstellers 25. Der Spannungsausgang des Tiefsetzstellers, der durch
die Knoten 42 und 40 gebildet wird, ist mit dem Spannungseingang des Wechselrichters
26 verbunden. Der Wechselrichter 26 schaltet lediglich die Ausgangsspannung des Tiefsetzstellers
25 auf die Phasen 43, 44 und 45 des Rotormotors 24. Die Phasen 43, 44 und 45 bilden
dann den Spannungsausgang der leistungselektronischen Schaltung 23.
[0032] Alternativ zu der leistungselektronischen Schaltung 23, wie sie in Fig. 2 dargstellt
ist, kann auch ein mittels Pulsweitenmodulation betriebener Wechselrichter verwendet
werden.
[0033] Der Tiefsetzsteller 25 wird durch den Regler 27 angesteuert, der im Wesentlichen
eine Drehzahlregelung durchführt. Dazu werden dem Regler 27 an den Anschlüssen 50
und 51 die Solldrehzahl und die Istdrehzahl übergeben. Ferner beeinflussen der Überspannungssensor
28 und der Unterspannungssensor 29 den Regler 27. Beide Sensoren 28 und 29 erfassen
die Spannung am Eingang der leistungselektronischen Schaltung 23. Der Unterspannungssensor
29 greift nach einem Ausfall der Versorgungsspannung so in den Regler 27 ein, dass
sich eine Spannung einstellt, die gerade noch eine sichere Funktion der Verbraucher
32 und der Steuerung des Rotorantriebes und seiner magnetischen Lagerung ermöglicht.
Der Überspannungssensor 28 ist bei einem Versorgungsspannungsausfall nicht von Bedeutung.
Er dient im Wesentlichen dazu, bei der Bremsung des Rotors eine Überspannung zu vermeiden.
[0034] Bei einem Ausfall der Versorgungsspannung wird dies von der Spannungserkennung 31
detektiert und die nicht benötigten Verbraucher 21 werden mittels des Feldeffekttransistors
30 vom Netzteil 22 und dem Rotorantrieb 20 getrennt. Der Rotorantrieb 20 geht in den
Generatorbetrieb über und der Unterspannungssensor 29 regelt die Spannung wie oben
beschrieben. Der elektrische Antrieb 11a der Wickelwalze 11 und die elektrische Steuereinrichtung
16a der Fadenabzugseinrichtung werden von dem Rotorantrieb 20 weiter mit Spannung
versorgt. Die Rotation der Wickelwalze 11 wird solange aufrechterhalten, bis der Faden
7 aus der Arbeitsstelle 2 entfernt ist. Für die Fadenabzugseinrichtung gibt es zwei
Möglichkeiten. Entweder transportiert sie den Faden 7 und zieht den Restfaden aus
dem Spinnrotor 10 und der Arbeitsstelle 2 ab, oder die Andrückrolle 18 wird von der
angetriebenen Rolle 17 abgehoben. Der Schrittmotor der Rolle 17 kann dann seinen Betrieb
einstellen.
1. Arbeitsstelle (2) einer Offenend-Rotorspinnmaschine (1) mit einem Spinnrotor (10)
zum Spinnen eines Fadens (7), mit einem elektrischen Motor (24) zum Antreiben des
Spinnrotors (10) und einem Netzteil (22) zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung,
wobei der elektrische Motor (24) bei Ausfall der Versorgungsspannung als Generator
betreibbar ist, um seine Steuermittel und seine Lagerung mit elektrischer Energie
zu versorgen, wobei die Arbeitsstelle (2) zumindest einen elektrischen Antrieb (11a)
einer Wickelwalze (11) zum Antreiben einer Garnspule (8), auf die der gesponnene Faden
(7) gewickelt wird, und eine elektrische Steuereinrichtung (16a) einer Fadenabzugseinrichtung
(16) zum Abziehen des Fadens aus dem Spinnrotor (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaltungsanordnung (60) dazu ausgebildet ist, bei Ausfall der Versorgungsspannung
des Netzteils (22) die elektrische Energie des als Generator betriebenen elektrischen
Motors (24) zum Antreiben des Spinnrotors (10) zumindest dem elektrischen Antrieb
(11a) der Wickelwalze (11) und der elektrischen Steuereinrichtung (16a) der Fadenabzugseinrichtung
(16) zuzuführen und andere nicht benötigte elektrische Verbraucher (21) der Arbeitsstelle
(2) von der elektrischen Energiezufuhr zu entkoppeln.
2. Arbeitsstelle (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Steuermittel (11b, 16b, 23, 27, 29) dazu ausgebildet sind, bei einem Ausfall der
Versorgungsspannung den Betrieb der Fadenabzugseinrichtung (16) und die Rotation der
Wickelwalze (11) aufrechtzuerhalten, bis der Faden (7) auf die Garnspule (8) aufgewunden
ist.
3. Arbeitsstelle (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenabzugseinrichtung (16) eine Fadenklemmvorrichtung (17, 18) beinhaltet und
dass Steuermittel (11b, 16b, 23, 27, 29) dazu ausgebildet sind, bei einem Ausfall
der Versorgungsspannung die Fadenklemmvorrichtung (17, 18) zu öffnen und die Rotation
der Wickelwalze (11) aufrechtzuerhalten, bis der Faden (7) auf die Garnspule (8) aufgewunden
ist.
4. Arbeitsstelle (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitstelle (2) eine Fadenverlegeeinrichtung (19) aufweist und die Schaltungsanordnung
(60) zusätzlich dazu ausgebildet ist, bei Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils
(22) die elektrische Energie des als Generator betriebenen elektrischen Motors (24)
zum Antreiben des Spinnrotors (10) der Fadenverlegeeinrichtung (19) zuzuführen, um
die Fadenverlegeeinrichtung (19) in einer Mittenstellung zu positionieren.
5. Arbeitsstelle (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Steuermittel (23, 27, 29) dazu ausgebildet sind, bei einem Ausfall der Versorgungsspannung
des Netzteils (22) die mittels des elektrischen Motors (24) zum Antreiben des Spinnrotors
(10) bereitgestellte Spannung zu regeln.
6. Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstelle (2) einer Offenend-Rotorspinnmaschine
(1) mit einem Spinnrotor (10) zum Spinnen eines Fadens (7), mit einem elektrischen
Motor (24) zum Antreiben des Spinnrotors (10) und einem Netzteil (22) zur Bereitstellung
einer Versorgungsspannung, wobei der elektrische Motor (24) bei Ausfall der Versorgungsspannung
als Generator betrieben wird, um seine Steuermittel und seine Lagerung mit elektrischer
Energie zu versorgen, wobei ein elektrischer Antrieb (11a) eine Wickelwalze (11) zum
Antreiben einer Garnspule (8) rotiert, auf die der gesponnene Faden (7) gewickelt
wird, und eine Fadenabzugseinrichtung (16) zum Abziehen des Fadens (7) aus dem Spinnrotor
(10) von einer elektrischen Steuereinrichtung (16a) angesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils (22) die elektrische Energie des
als Generator betriebenen elektrischen Motors (24) zum Antreiben des Spinnrotors (10)
zumindest dem elektrischen Antrieb (11a) der Wickelwalze (11) und der elektrischen
Steuereinrichtung (16a) der Fadenabzugseinrichtung (16) zugeführt wird und andere
nicht benötigte elektrische Verbraucher (21) der Arbeitsstelle (2) von der elektrischen
Energiezufuhr entkoppelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Ausfall der Versorgungsspannung der Betrieb der Fadenabzugseinrichtung
(16) und die Rotation der Wickelwalze (11) aufrechterhalten wird, bis der Faden (7)
auf die Garnspule (8) aufgewunden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenabzugseinrichtung (16) bei einem Ausfall der Versorgungsspannung den Faden
freigibt, dass dazu eine Fadenklemmvorrichtung (17, 18) geöffnet wird und dass die
Rotation der Wickelwalze (11) aufrechterhalten wird, bis der Faden (7) auf die Garnspule
(8) aufgewunden ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils (22) elektrische Energie des als
Generator betriebenen elektrischen Motors (24) zum Antreiben des Spinnrotors (10)
einer Fadenverlegeeinrichtung (19) zugeführt wird, um die Fadenverlegeeinrichtung
(19) in eine Mittenstellung zu überführen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Ausfall der Versorgungsspannung des Netzteils (22) die mittels des elektrischen
Motors (24) zum Antreiben des Spinnrotors (10) bereitgestellte Spannung geregelt wird.