[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Schuppenhalter für die Schnellmontage von Platten
und Glastafeln sowie ein Verfahren zur Montage eines solchen Schuppenhalters.
[0002] Schuppenhalter für die Montage von Platten und Glastafeln werden in bekannter Weise
als Vorsatzfassade für Baukörper verwendet.
[0003] Es handelt sich in der Regel um mehrfach abgewinkelte Profile, die z. B. aus einem
Aluminiummaterial, einem Kunststoff oder dergleichen bestehen können und die zwischen
sich die zu haltenden Platten oder Glastafeln aufnehmen.
[0004] Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung nur davon ausgegangen,
dass mit dem erfindungsgemäßen Schuppenhalter Glastafeln montiert werden sollen. Hierauf
ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Es können beliebige Platten mit den gleichen
Schuppenhaltern montiert werden, wie z. B. Kunststoff, Holz oder Verbundwerkstoffe,
ohne dass es den Rahmen der Erfindung verlässt.
[0005] Die Beschränkung auf Glastafeln erfolgt deshalb nur aus Beschreibungsgründen.
[0006] Selbstverständlich fallen unter den Begriff "Platten" auch keramische Werkstoffe
oder auch Naturmaterialien.
[0007] Ebenso gilt für die folgende Erfindungsbeschreibung, dass der Schuppenhalter bevorzugt
aus einem Aluminiumprofil hergestellt ist. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht
beschränkt, der Schuppenhalter kann auch aus einem Kunststoffmaterial bestehen.
[0008] Ebenso können Kunststoff-Metallverbundwerkstoffe verwendet werden.
[0009] Bei der Montage von Glastafeln ist es bekannt, eine überlappende Anordnung von Glastafeln
zu wählen, wobei die Fassade von unten nach oben gehend aufgebaut wird.
[0010] Zunächst wird ein bodennaher Schuppenhalter an der Fassade montiert und die untere
Stirnkante der zu haltenden Glastafel in den nach oben geöffneten Schuppenhalter eingeschoben
und dort gehaltert.
[0011] Als nächstes wird ein weiterer Schuppenhalter auf die obere Stirnseite der unten
bereits schon gehalterten Glastafel aufgesetzt und an der Wand verschraubt, wobei
die erste Glastafel mit der Fassade fest verbunden ist.
[0012] Die nächste, darauf folgende und im horizontalen Abstand zur ersten Glastafel angeordnete
weitere Glastafel wird nun frontal in horizontaler Richtung auf den von seinem Klemmteil
befreiten Schuppenhalter angesetzt, die beiden Teile werden ineinander eingerastet,
wodurch dann der bodenseitige Teil der zweiten Glasplatte befestigt ist.
[0013] Bei der Montage derartiger geschuppter Glasfassaden ist es bekannt, den Schuppenhalter
aus miteinander verschraubten Einzelprofilen herzustellen. Damit besteht aber der
Nachteil, dass aufwändige Schraubenverbindungen hergestellt werden müssen, die auf
Festigkeit geprüft werden müssen und die mit einem bestimmten Drehmoment angezogen
werden müssen. Weiterer Nachteil ist, dass jede einzelne Schraube an diesen Schuppenhalter
gegen Vibration gesichert werden muss, was mit einem hohen Aufwand verbunden ist.
[0014] Neben der Vorhaltung einer Vielzahl von Montageteilen besteht der weitere Nachteil,
dass die Gefahr besteht, dass die Einzelteile des zusammengeschraubten Schuppenhalters
sich unbeabsichtigt über einen längeren Zeitraum lösen oder lockern können, wodurch
der gesamte Aufbau in Gefahr gerät.
[0015] Der Montageaufwand ist immens, denn in der Regel besteht ein solcher Schuppenhalter
nach dem Stand der Technik aus mindestens 4 Schraubverbindungen. Es sind andere Typen
von Schuppenhaltern bekannt, die 7 Schraubenverbindungen aufweisen.
[0016] Hier setzt die Erfindung ein, die sich die Aufgabe gestellt hat, einen Schuppenhalter
für die Schnellmontage von Platten und Glastafeln der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass er einfacher aufgebaut werden kann, dass er betriebssicherer arbeitet und dass
seine Montage einfacher und schneller vonstatten geht.
[0017] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0018] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Schuppenhalter aus mindestens zwei
gegeneinander verhakbaren Profilen besteht, wobei die Verhakung der beiden Profile
dergestalt erfolgt, dass die Last, welche die wandentfernte Glastafel auf den Schuppenhalter
ausübt, zur Verfestigung der Hakenverbindung dient.
[0019] Damit handelt es sich erfindungsgemäß um eine sich selbst verfestigende Hakenverbindung
im Aufbau eines Schuppenhalters, was bisher noch nicht bekannt war.
[0020] Aus diesem Grund ist es erstmals möglich, den Schuppenhalter völlig ohne Schraubverbindungen
auszuführen und lediglich mindestens eine Einhängeverbindung (auch später Hakenverbindung
genannt) vorzusehen.
[0021] Im einfachsten Fall, wenn der Schuppenhalter nur zur Halterung des oberen Endes und
ein weiterer Schuppenhalter zur Halterung eines unteren Endes einer gleichen Glastafel
dient, reicht es aus, den Schuppenhalter sowohl in seiner oberen als auch in seiner
unteren Ausführung zweiteilig auszubilden.
[0022] Wenn jedoch voneinander beabstandete Glastafeln montiert werden müssen, die im gegenseitigen
horizontalen Abstand sich überlappend eine Fassade bilden, dann sollte der erfindungsgemäße
Schuppenhalter mindestens dreiteilig ausgebildet sein.
[0023] Unter einer dreiteiligen Ausbildung wird hierbei verstanden, dass diese aus einem
wandseitigen, abgewinkelten Basisprofil besteht, welches eine erste Hakenverbindung
mit einem sich daran anschließenden und mit dem Basisprofil verhakbaren Klemmteil
bildet.
[0024] Dieses Klemmteil bildet wiederum in Verbindung mit einem daran ansetzenden weiteren
Klemmteil eine weitere Einschuböffnung für eine von oben in diese weitere Einschuböffnung
einhängbare Glastafel, die mit der erst genannten Glastafel überlappt.
[0025] Von diesen beiden Verbindungen der drei Teile sollte also die eine Verbindung als
Haken-Schlitz-Verbindung, und die andere Verbindung kann ebenfalls nach einem Erfindungsgedanken
als Haken-Schlitz-Verbindung ausgebildet sein.
[0026] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es jedoch vorgesehen,
dass nicht zwei Haken-Schlitz-Verbindungen zur Verbindung der drei Profilteile vorhanden
sind, sondern dass neben der einen einzigen Haken-Schlitz-Verbindung zwischen dem
wandnahen Basisprofil und dem sich daran anschließenden oberen Klemmprofil eine Einrastverbindung
vorgesehen ist, die zwischen dem oberen Klemmteil und einem sich daran anschließenden
unteren Klemmteil ausgebildet ist, um eine Aufnahmeöffnung für die Halterung der sich
daran anschließenden oberen Glastafel auszubilden.
[0027] Wichtig bei allen Ausführungsformen ist, dass der Schuppenhalter völlig schraubenlos
arbeitet, denn es reicht aus, lediglich das wandseitige Basisprofil an eine zugeordnet
Befestigungsfläche anzuschrauben. Hierbei muss das wandseitige Basisprofil nicht unbedingt
einen rechten Winkel aufweisen. Das wandseitige Basisprofil kann auch als Platte ausgebildet
sein, die auf eine entsprechende horizontale Fläche aufgeschraubt oder in anderer
Weise befestigt wird.
[0028] Es ist ebenso möglich, statt einer Schraubenverbindung des wandseitigen Basisprofils
auch Schweißverbindungen oder andere Befestigungsarten an der Befestigungsfläche vorzusehen.
[0029] Wichtig bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist jedenfalls, dass beim Zusammenbau
des erfindungsgemäßen Schuppenhalters die von oben nach unten auf den Schuppenhalter
lastende Glastafel die Einhängeverbindung (Schlitz-Haken-Verbindung) des mehrteiligen
Schuppenhalters im Sinne einer sich selbst verfestigenden Verbindung vorspannt und
belastet, so dass auf weitere Befestigungsmittel verzichtet werden kann.
[0030] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass Sicherungen gegen unbeabsichtigtes
Aushängen der Haken-Schlitz-Verbindung vorgesehen sind.
[0031] Zu diesem Zweck ist es vorgesehen, dass im Zwischenraum zwischen den miteinander
verhakten Profilen eine Einschuböffnung vorgesehen ist, in welche ein Keilprofil eingeschoben
wird, welches ein unerwünschtes Aushängen der Haken-Schlitz-Verbindung verhindert.
[0032] Es kann in einer Weiterbildung vorgesehen sein, dass dieses Keilprofil eingeklebt
wird oder in anderer Weise in der Einschuböffnung gegen erneutes Herausziehen gesichert
wird. Solche Sicherungen gegen erneutes Herausziehen sind z. B. Rastverbindungen,
Widerhaken und dergleichen mehr.
[0033] In gleicher Weise wird auch die Einrastverbindung zwischen dem unteren Klemmteil
und dem oberen Klemmteil gegen erneutes Ausrasten gesichert.
[0034] Auch hier wird in eine Einschuböffnung, die sowohl aus Flächen des einen als auch
aus Flächen des anderen Klemmteils besteht, ein gleichartiges Keilprofil eingeschoben
und in der vorher beschriebenen Weise gegen erneutes Herausziehen gesichert.
[0035] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0036] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere
Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen
und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
[0037] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines Schuppenhalters nach der Erfindung
- Figur 2:
- eine gegenüber Figur 1 abgewandelte Ausführungsform des wandseitigen Basisprofils
- Figur 3:
- die explosionsartige Darstellung des Schuppenhalters nach Figur 1
- Figur 4:
- die perspektivische Darstellung des Schuppenhalters nach Figur 3 und 4
- Figur 5:
- die Unteransicht des Schuppenhalters nach Figur 4 in perspektivischer Darstellung
- Figur 6:
- das Basisprofil des Schuppenhalters in perspektivischer Darstellung
- Figur 7:
- Schnitt und gegebenenfalls perspektivische Darstellung des Keilprofils
- Figur 8:
- eine gegenüber Figur 1 und 2 abgewandelte Ausführungsform der Haken-Schlitz-Verbindung
zwischen Basisprofil und dem oberen Klemmteil
[0038] In den Figuren 1 bis 4 ist ein wandseitiges Basisprofil 1 dargestellt, welches aus
einem abgewinkelten Aluminiumprofil besteht, welches einen ersten vertikalen Basisschenkel
9 aufweist, der ein in vertikaler Richtung sich erstreckendes Langloch 10 ausbildet.
[0039] Auf dieses Langloch wird eine Justierplatte 3 aufgesetzt, wobei die Innenseite des
Basisschenkels 9 und die zugeordnete Innenseite einer darauf aufgesetzten Justierplatte
3 mit entsprechenden Rastflächen 11 versehen sind, die sich somit gemäß Figur 1 miteinander
verhaken.
[0040] Durch die Bohrung 12 in der Justierplatte 3 wird eine Montageschraube 7 mit einer
Scheibe 8 hindurch gesteckt, und das bolzenseitige Ende der Montageschraube 7 wird
in einer nicht näher dargestellte wandseitige Aufnahmebohrung eingeschraubt.
[0041] Damit ist der Basisschenkel 9 des Basisprofils 1 fest an einer zugeordneten nicht
näher dargestellten Wandfläche befestigt.
[0042] Bereits schon im allgemeinen Teil wurde darauf hingewiesen, dass der Basisschenkel
9 nicht notwendigerweise als vertikaler Schenkel ausgebildet sein muss. Er kann auch
als horizontaler Schenkel ausgebildet sein, so dass eine entsprechende horizontale
Montage des Basisprofils 1 gegeben ist.
[0043] Der vertikale Basisschenkel 9 setzt sich im Winkel von 90° in einen horizontalen
Schenkel 13 fort, der im Verlauf seiner Längserstreckung einen Knick 19 ausbildet.
Der Knick ist ein Winkelversatz der horizontalen Erstreckung im Bereich des horizontalen
Schenkels 13, um eine unerwünschte Schrägstellung der zu montierenden Platten 39,
41 im Vergleich zu der Befestigungsfläche an der Wand zu vermeiden.
[0044] Im Bereich dieses horizontalen Schenkels 13 ist ein quer verlaufender Schlitz 14
vorgesehen, der seitlich von zugeordneten seitlichen Stegen 52 begrenzt ist.
[0045] Dieser Schlitz 14 ist der eine Teil einer Haken-Schlitz-Verbindung der miteinander
zu verbindenden Profile, denn auf das Basisprofil 1 wird erfindungsgemäß das Klemmteil
2 eingehakt.
[0046] Zu diesem Zweck ist am vorderen Ende des Klemmteils 2 (siehe Figur 3) im Bereich
des horizontalen Schenkels 18 - und zwar an dessen Unterseite - ein nach unten und
vorne gerichtetes Hakenprofil 20 angeordnet, welches in Pfeilrichtung 46 in den in
der Größe angepassten Schlitz 14 eingehängt wird, so wie es in Figur 1 und 4 sowie
Figur 5 dargestellt ist.
[0047] Damit legt sich der horizontale Schenkel 18 auf der Oberseite des jenseits des Schlitzes
14 angeordneten Vorsprungs 15 im Bereich des horizontalen Schenkels 13 des Basisprofils
1 lastübertragend an, so wie dies in Figur 1 dargestellt ist.
[0048] Wenn dem gemäß das obere Klemmteil 2 mit seinem horizontalen Schenkel 18 und seinem
darunter angesetzten Hakenprofil 20 in den Schlitz 14 des Schenkels 13 des Basisprofils
1 eingehängt wird, kommt es zu einer Verhakung der beiden Profile, und die beiden
einander zugewandten Flächen bilden eine Einschuböffnung 16. Diese wird dadurch gebildet,
dass am Basisprofil 1 ein weiterer vertikaler Schenkel 17 angeordnet ist, der eine
nach innen gerichtete Rippe 35 ausbildet, welche die bodenseitige Begrenzung der Einschuböffnung
16 darstellt.
[0049] In analoger Weise bildet der vertikale Schenkel 22 des oberen Klemmteils 2 eine gleichfalls
nach innen gerichtete Anlageschulter 21 aus, die mit der Rippe 35 korrespondiert,
so dass damit die Einschuböffnung 16 definiert ist.
[0050] Mithilfe der schwenkbaren Hakenverbindung 20 lässt sich so eine stufenlose Justierung
der beiden Teile 1,2 umsetzen.
[0051] Um die beiden Teile 1, 2 vor dem unbeabsichtigten Aushaken in Gegenrichtung zur Pfeilrichtung
46 zu schützen, wird in diese Einschuböffnung 16 ein Keilprofil 36 gemäß Figur 7 in
Pfeilrichtung 37 eingeschoben. Dieses besteht gemäß Figur 7 aus einem Flachmaterial
48, welches im vorderen Bereich in eine Spitze 38 übergeht.
[0052] Somit wird das Keilprofil 36 in Pfeilrichtung 37 in diese Einschuböffnung 16 (senkrecht
zur Zeichenebene der Figur 1) eingeschoben und dort mit nicht näher dargestellten
Mitteln verhakt, verrastet oder verklebt.
[0053] Das obere Klemmteil 2 in Verbindung mit dem vertikalen Schenkel 17 des Basisprofils
1 bildet einen ersten Aufnahmeraum (53) für das obere Ende einer dort zu haltenden
Platte 39, deren oberes Ende in einem in Figur 3 dargestellten elastischen Aufnahmeprofil
4 aufgenommen ist.
[0054] Dieses Aufnahmeprofil 4 besteht - genauso wie das Aufnahmeprofil 5 - aus zwei voneinander
beabstandet angeordneten vertikalen Klemmschenkeln 27 aus einem elastomeren Material,
die werkstoffeinstückig durch einen Basisschenkel miteinander verbunden sind. Diese
Klemmschenkel 27 sind an ihren Innenseiten jeweils mit Rastflächen 28 reibungserhöhend
versehen. Damit wird jeweils das obere Ende der Scheibe oder Platte 39 und das untere
Ende der Scheibe oder Platte 41 an einem solchen Klemmteil 5, 6 klemmend aufgenommen
und dort flexibel gehalten.
[0055] Zur optischen Abrundung der Befestigung ist es in einer Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, dass jeweils eine Abdeckkappe 40 auf stirnseitig in Richtung auf die Zeichenfläche
der Figur 1 auf das Keilprofil 36 und die Einschuböffnung 16 aufgeklipst wird, um
auch stirnseitig diese Einschuböffnung abzudecken.
[0056] Dies ist ein Sichtschutz.
[0057] Wie eingangs ausgeführt, reicht es in der einfachsten Ausführungsform eines Schuppenhalters
aus, die beiden Profilteile 1, 2 mit der erfindungsgemäßen Hakenverbindung 14, 20
miteinander zu verhaken.
[0058] Geht es jedoch gemäß Figur 1 darum, mehrere Glastafeln im gegenseitigen Abstand miteinander
zu verbinden, dann ist ein dreiteiliger Schuppenhalter vorgesehen, der im Wesentlichen
aus dem Basisprofil 1, dem oberen Klemmteil 2 und dem unteren Klemmteil 6 besteht.
[0059] Diese Verbindung zwischen dem Klemmteil 6 und dem Klemmteil 2 ist erfindungsgemäß
als Rastverbindung oder Einhängeverbindung ausgebildet. Sie kann - wie im allgemeinen
Teil dargestellt - auch als Haken-Schlitz-Verbindung ausgebildet sein.
[0060] Im gezeigten Ausführungsbeispiel geht gemäß Figur 3 der vertikale Schenkel 22 des
oberen Klemmteils 2 in eine im 90°-Winkel abragenden horizontalen Schenkel 23 über,
an dem sich unter vertikalen Abstand ein schräger Schenkel 24 anschließt, der nicht
parallel zu der Erstreckung des horizontalen Schenkels 23 ausgebildet ist.
[0061] Im Bereich dieses schrägen Schenkels 24 ist eine Einschubnut 25 angeordnet.
[0062] Die schräge Anordnung des Schenkels 24 dient der Verkeilung. In die Einschubnut 25
greift nämlich eine gleichfalls schräg ausgebildete Längsrippe 32 am vorderen unteren
Ende eines horizontalen Schenkels 31 an, der etwa im rechten Winkel an dem vertikalen
Schenkel 29 des unteren Klemmteils 6 angesetzt ist.
[0063] Der vertikale Schenkel 29 ist aus optischen Gründen und aus Gewichtseinsparungsgründen
mit einem verdünnten Oberteil 30 ausgebildet.
[0064] Ferner sind auf dem horizontalen Schenkel 31 zwei voneinander beabstandete und gleich
ausgebildete Längsrippen 33, 34 vorgesehen.
[0065] Im zusammengebauten Zustand gemäß Figur 1 ist erkennbar, dass die Verrastung dadurch
erfolgt, dass die im Bereich des horizontalen Schenkels 31 angeordnete Längsrippe
32 in die zugeordnete Einschubnut 25 am oberen Klemmteil 2 rastend eingreift und dort
verriegelt ist.
[0066] Um ein Herausziehen des unteren Klemmteils 6 in horizontaler Pfeilrichtung gemäß
Figur 1 zu verhindern, ist wiederum ein Keilprofil 36 in die Einschuböffnung 16 eingeschoben
und dort in vorher beschriebener Weise lagengesichert gehalten.
[0067] Es stößt seitlich an einer abstandshaltenden Rippe 42 an, die an der Innenseite des
vertikalen Schenkels 29 des Klemmteils 6 angeordnet ist.
[0068] Das Keilprofil 36 legt sich mit seiner Oberseite an die Unterseite des horizontalen
Schenkels 23 des oberen Klemmteils 2 an und drückt sich mit seiner Unterseite an dem
horizontalen Schenkel 31 des unteren Klemmteils 6 ab.
[0069] Hierdurch drückt es sich an den Rillen 33, 34 ab.
[0070] Zur Montage der oberen Platte 41 ist zunächst das Klemmteil 6 von dem oberen Klemmteil
2 entfernt, und es wird zunächst das elastische Aufnahmeprofil 5 auf die Unterseite
der zu befestigenden Platte 41 gesteckt.
[0071] Sonach wird dann in horizontale Richtung das untere Klemmteil 6 mit seinem nach vorne
ragenden horizontalen Schenkel 31 in die nach vorne offene Längsnut 26 des oberen
Klemmteils 2 eingeschoben und - weil der Schenkel 24 schräg ausgebildet ist, kommt
es zu einer Verkeilung der Längsrippe 32 am horizontalen Schenkel 31 des Klemmprofils
6 in der Einschubnut 25 am oberen Klemmteil 2. Das Klemmteil 6 bildet somit zusammen
mit dem vertikalen Schenkel 22 den Aufnahmeraum 54 aus.
[0072] Durch die Verkeilung kommt es zu einer absolut sicheren und sich selbst verfestigenden
Rastverbindung, denn diese ist dann nicht mehr lösbar, wenn das Keilprofil 36 in die
Einschuböffnung 16 eingesteckt und dort gelagert ist. Gleichzeitig führt das Gewicht
der Platte 41 in Pfeilrichtung 49 zu einer entsprechenden Gewichtsvorbelastung und
zur Erzeugung eines Drehmomentes in Pfeilrichtung 50 auf diese Rastverbindung, die
dieses Drehmoment über den vertikalen Schenkel 22 des oberen Klemmteils 2 auf die
Hakenverbindung weiterleitet.
[0073] Die Hakenverbindung wird dadurch selbst verfestigt und gesichert. Eine weitere Sicherung
mit Hilfe des Keilprofils 36 wäre an und für sich nicht notwendig. Nachdem aber Vibrationslasten
auf diesen Schuppenhalter wirken können, ist zur weiteren Sicherung noch das Keilprofil
36 der Einschuböffnung 16 eingesteckt.
[0074] Bei dieser sich selbst verfestigenden Verbindung macht auch der Haken 20 eine Schwenkbewegung
in Pfeilrichtung 51 in Richtung auf die Unterseite des horizontalen Schenkels 13 des
Basisprofils 1 und legt sich möglicherweise lastübertragend an die Unterseite an.
[0075] Es kann selbstverständlich vorgesehen sein, dass die Länge dieses Hakenprofils 20
wesentlich länger ausgebildet ist, um zu gewährleisten, dass sich die Oberseite dieses
Hakenprofils lastübertragend und unter Bildung von z. B. einem widerhakenartigen Profil
an die Unterseite des horizontalen Schenkels 13 des Basisprofils 1 anlegt.
[0076] Die Figur 2 zeigt als Abwandlung des in Figur 1 dargestellten Schuppenhalters einen
weiteren Schuppenhalter 1 a, dessen Basisprofil zweiteilig ausgebildet ist. Ansonsten
gelten für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen.
[0077] Bei diesem Basisprofil 1a besteht der Unterschied also nur darin, dass im Bereich
des horizontalen Schenkels 13 eine Verbindungsfläche vorhanden ist und die Länge des
Schenkels 13a in horizontaler Richtung einstellbar und feststellbar mit Hilfe der
Schraube 43 und der Mutter 44 ausgebildet ist. Es ist somit die Einstellrichtung 45
veränderbar.
[0078] Im Übrigen ist vorgesehen, dass am vertikalen Schenkel 17 - an der Unterseite - eine
Anschlagkante 47 für die Halterung des dort anliegenden elastischen Aufnahmeprofils
4 vorgesehen ist.
[0079] Vorteil des erfindungsgemäßen Schuppenhalters ist die einfache Montage, die vollkommen
ohne Schrauben erfolgen kann, die selbst sichernde Verbindung, die unter Last sich
immer stärker verfestigt, ohne dass es ein Nachstellen von Schraubenverbindungen bedarf
und die einfache Montage.
[0080] In Figur 8 ist die kinematische Umkehrung einer Hakenverbindung nach der Erfindung
dargestellt, und es ist gezeigt, dass das Hakenprofil 20a auch im Bereich des horizontalen
Schenkels 13 des Basisprofils 1 angeordnet ist und in einen zugeordneten Schlitz 14a
im Bereich des horizontalen Schenkels 18 des oberen Klemmteils 2 angeordnet sein kann.
[0081] Besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Hakenverbindung ist der geringe vertikale
Aufbau der gesamten Anordnung, so dass also eine sehr geringe Bauhöhe erreicht werden
kann.
Zeichnungslegende
[0082]
- 1
- Basisprofil 1 a
- 2
- Klemmteil (oben)
- 3
- Justierplatte
- 4
- elastisches Aufnahmeprofil
- 5
- elastisches Aufnahmeprofil
- 6
- Klemmteil (unten)
- 7
- Montageschraube
- 8
- Scheibe
- 9
- Basisschenkel
- 10
- Langloch
- 11
- Rastfläche
- 12
- Bohrung
- 13
- horizontale Schenkel
- 13a
- Schenkel
- 13b
- Verbindungsfläche
- 14
- Schlitz
- 15
- Vorsprung
- 16
- Einschuböffnung
- 17
- vertikale Schenkel
- 18
- horizontale Schenkel
- 19
- Knick
- 20
- Hakenprofil 20a
- 21
- Anlageschulter
- 22
- vertikale Schenkel
- 23
- horizontale Schenkel
- 24
- schräge Schenkel
- 25
- Einschubnut
- 26
- Längsnut
- 27
- Klemmschenkel
- 28
- Rastfläche
- 29
- vertikale Schenkel
- 30
- Oberteil (von 29)
- 31
- horizontale Schenkel
- 32
- Längsrippe
- 33
- Längsrippe
- 34
- Längsrippe
- 35
- Rippe (von 16)
- 36
- Keilprofil
- 37
- Einschubrichtung
- 38
- Spitze
- 39
- Platte oder Scheibe (unten)
- 40
- Abdeckkappe
- 41
- Platte oder Scheibe (oben)
- 42
- Rippe (Abstandshalter)
- 43
- Schraube
- 44
- Mutter
- 45
- Einstellrichtung
- 46
- Pfeilrichtung
- 47
- Anschlagkante
- 48
- Flachmaterial (von 36)
- 49
- Pfeilrichtung
- 50
- Pfeilrichtung
- 51
- Pfeilrichtung
- 52
- seitliche Stege
1. Schuppenhalter für die Schnellmontage von schuppenartig überlappend angeordneten Platten
oder Glasplatten mit einem mehrteiligen Profil (1, 2, 6), vorzugsweise aus einem Leichtmetall
oder Kunststoff, der mindestens einen ersten Aufnahmeraum (53) für die Aufnahme einer
ersten Glasplatte (39) bildet, an den sich gegebenenfalls ein zweiter Aufnahmeraum
(54) für die Aufnahme einer zweiten Glasplatte (41) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der erste Aufnahmeraum (53) des Schuppenhalters (1, 2, 6) aus mindestens
zwei gegeneinander verhakbaren Profilen (1, 2) besteht.
2. Schuppenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verhakung der beiden Profile (1, 2) dergestalt erfolgt, dass die Last, welche
die wandentfernte zweite Glasplatte (41) auf ein Klemmteil (6) des Schuppenhalter
(1, 2, 6) ausübt, zur Verfestigung der Hakenverbindung (14, 20) und zur Klemmung der
ersten Glasplatte (39) im Aufnahmeraum (53) dient.
3. Schuppenhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuppenhalter aus einem wandseitigen, Basisprofil (1) besteht, welches eine
erste Hakenverbindung (14, 20) mit einem sich daran anschließenden und mit dem Basisprofil
(1) verhakbaren Klemmteil (2) bildet.
4. Schuppenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuppenhalter jeweils aus einem abgewinkelten, u-förmigen Basisprofil (1) besteht,
welches an seinem mittleren Schenkel (13) ein in vertikaler Richtung erstreckender
Schlitz (14) aufweist, in dem ein oberes Klemmteil (2) mit einer Hakenverbindung (20)
gesteckt wird, welches zusammen mit dem dritten Schenkel des Basisteils (1) einen
ersten Aufnahmeraum (53) für ein elastisches Aufnahmeprofil (4) ausbildet.
5. Schuppenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (1) mit den beiden Klemmteile (2, 6) schraubenlos die Glasplatten (39,
41) halten.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wandseitige Basisprofil (1, 1a) als U-Winkel ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wandseitige Basisprofil (1, 1 a) als Platte ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wandseitige Basisprofil (1, 1 a) an eine Befestigungsfläche angeschweißt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wandseitige Basisprofil (1, 1 a) an eine Befestigungsfläche einstellbar angeschraubt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das im Zwischenraum zwischen den miteinander verhakten Profilen (6, 17, 18) eine
Einschuböffnung (16) vorgesehen ist, in welche ein Keilprofil (36) einschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Keilprofil (36) in die Einschuböffnung (16) eingeklebt, verrastet oder verklebt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Abdeckkappe (40) stirnseitig auf das Keilprofil (36) und die Einschuböffnung
(16) aufgeklipst ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisprofil (1a) zweiteilig ausgebildet ist, wobei im Bereich des horizontalen
Schenkels (13) eine Verbindungsfläche (13b) vorhanden ist und die Länge des Schenkels
(13a) in horizontaler Richtung (45) einstellbar und feststellbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuppenhalter aus einem wandseitigen Basisprofil (1) besteht, welches eine erste
Hakenverbindung (14, 20) mit einem sich daran anschließenden und mit dem Basisprofil
(1) verhakbaren Klemmteil (2) bildet, wobei das Klemmteil (2) über eine Einschuböffnung
(25) zur Aufnahme eines weiteren Klemmteils (6) verfügt, welche den zweiten Aufnahmeraum
(54) für die Halterung der zweiten Glasplatte (41) bildet
15. Verfahren für die Schnellmontage von schuppenartig überlappend angeordneten Platten
oder Glastafeln mit einem mehrteiligen Profil (1, 2, 6), vorzugsweise aus einem Leichtmetall
oder Kunststoff, der mindestens einen ersten Aufnahmeraum (53) für die Aufnahme einer
ersten Glasplatte (39) bildet, an den sich gegebenenfalls ein zweiter Aufnahmeraum
(54) für die Aufnahme einer zweiten Glasplatte (41) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass durch Einsetzen von Keilprofilen (36) in die Einschuböffnungen (16) die Klemmteile
(1, 2) vor unbeabsichtigen Aushaken gesichert werden.
16. Verfahren für die Schnellmontage von schuppenartig überlappend angeordneten Platten
oder Glastafeln mit einem mehrteiligen Profil (1, 2, 6), vorzugsweise aus einem Leichtmetall
oder Kunststoff, der mindestens einen ersten Aufnahmeraum (53) für die Aufnahme einer
ersten Glasplatte (39) bildet, an den sich gegebenenfalls ein zweiter Aufnahmeraum
(54) für die Aufnahme einer zweiten Glasplatte (41) anschließt,
dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verfahrensschritte für die Montage durchgeführt werden:
• Verschraubung des bodennahen Basisprofils (1, 1a) unter der Verwendung einer Justierplatte
(3) mit einer Schraubenverbindung (7, 8) an einer Wand oder Fassade
• Einschieben der unteren Stirnkante der zu haltenden Glasplatte (41) in das nach
oben geöffnete Klemmteil (6) unter Verwendung eines elastischen Aufnahmeprofils (5)
• Aufstecken eines elastomeren Aufnahmeprofils (4) auf die obere Stirnseite der zu
haltenden Glasplatte (41) und anschließendes Einschieben in den Aufnahmeraum (53)
eines weiteren Schuppenhalters
• Verschrauben des oberen Basisteils (1) mit Schraubverbindungen (7, 8)
• Im horizontalen Abstand zur ersten Glasplatte (39) wird die zweite Glasplatte (41)
zusammen mit dem elastischen Aufnahmeprofil (5) auf das untere Klemmteil (6) angesetzt
und die Längsrippen (32-34) in die Einschubnut (25) des Klemmteils (2) eingerastet.