(19)
(11) EP 2 299 164 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.2011  Patentblatt  2011/12

(21) Anmeldenummer: 10176872.9

(22) Anmeldetag:  15.09.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F21S 8/06(2006.01)
F21Y 101/02(2006.01)
F21V 29/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 16.09.2009 DE 202009012571 U

(71) Anmelder: Zumtobel Lighting GmbH
6850 Dornbirn (AT)

(72) Erfinder:
  • Favarolo, Angelo
    88239 Wangen (DE)
  • Keller, Katharina
    88161 Lindau (DE)
  • Gadner, Wolfgang
    6912 Hörbranz (AT)

(74) Vertreter: Thun, Clemens 
Mitscherlich & Partner Patent- und Rechtsanwälte Sonnenstrasse 33
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Pendelleuchte


(57) Bei einer Pendelleuchte (1) mit einem Leuchtengehäuse (2), Aufhängungsmitteln zur Befestigung des Leuchtengehäuses (2) an einem Leuchtenträger (7), wenigstens einer punktförmigen Lichtquelle, insbesondere einer LED (3a), welche auf einem an oder in dem Leuchtengehäuse (2) befindlichen Leuchtmittelträger (3) angeordnet ist, sowie einem thermisch mit dem Leuchtmittelträger (3) gekoppelten Kühlelement (5), ist der Leuchtmittelträger (3) durch einen Kühlkreislauf (4), durch den ein im Wesentlichen flüssiges Kühlmittel (4a) zirkuliert, gekoppelt und zumindest ein Teil der Aufhängungsmittel bildet das Kühlelement (5).




Beschreibung


[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Pendelleuchte entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1, mit einem Leuchtengehäuse, Aufhängungsmitteln zur Befestigung des Leuchtengehäuses an einem Leuchtenträger und wenigstens einer punktförmigen Lichtquelle, insbesondere einer LED, welche auf einem an oder in dem Leuchtengehäuse befindlichen Leuchtmittelträger angeordnet ist, sowie einem thermisch mit dem Leuchtmittelträger gekoppelten Kühlelement.

[0002] Üblicherweise weist eine Pendelleuchte ein Leuchtengehäuse auf, welches ein Leuchtmittel trägt, sowie Aufhängungsmittel in Form eines räumlich getrennten Befestigungselements zur Montage der Leuchte am Leuchtenträger. Ferner sind gewöhnlich weitere Aufhängungsmittel in Form von Verbindungslementen vorgesehen, welche das Leuchtengehäuse mit dem Befestigungselement verbinden und die genaue Position des Leuchtengehäuses im Raum festlegen. Der mit Kostennachteilen verbundene erhebliche konstruktive Aufwand bringt mit sich, dass Pendelleuchten häufig in einem Umfeld eingesetzt werden, welches hohe Anforderungen an die Formgebung der Leuchte aber auch an die Qualität der Ausleuchtung stellt. In modernen Ausführungen dominiert die Verwendung von LEDs als Leuchtmittel. Durch die kompakte Bauform der LEDs wird eine hohe Flexibilität sowohl bezüglich der Form der Leuchte als auch bezüglich der Möglichkeiten zur Lichtverteilung erreicht.

[0003] Jedoch sind LEDs Bauelemente, welche in der Regel einem temperaturabhängigen Alterungsprozess folgen. Bei Überschreiten der vorgesehenen Betriebstemperatur nimmt die Wahrscheinlichkeit stark zu, dass die LED vor Ende der erwarteten Betriebsdauer funktionsuntüchtig ist. Voraussetzung für den sicheren Betrieb von LEDs ist es somit, Maßnahmen zu treffen, welche ein Überschreiten der maximal vorgesehenen Betriebstemperatur zuverlässig verhindern.

[0004] Bei Pendelleuchten zur großflächigen, homogenen Beleuchtung - beispielsweise eines Konferenztisches - finden lichtstarke LEDs bzw. LED-Anordnungen Verwendung, was eine verstärkte Wärmeabstrahlung mit sich bringt. Dabei ist die Wärmeabstrahlung möglicherweise lokal von sehr unterschiedlicher Ausprägung, beispielsweise könnte dies in der Verwendung von optischen Hilfsmitteln, wie z.B. Filtern, Streuscheiben, Lichtleitmitteln oder LEDs verschiedener Leistungsklassen begründet sein.

[0005] Dies bringt die Notwendigkeit mit sich, punktuell eine starke Kühlleistung bereitzustellen, und stellt beträchtliche konstruktive Anforderungen an das Kühlsystem. In der Regel übersteigt dies die Möglichkeiten passiver Kühlelemente, deren Einsatz auch durch Form und Größe des Leuchtengehäuses begrenzt ist und bedingt die Verwendung von aktiven Kühlvorrichtungen, meist mit nicht unerheblicher Lärmbelastung.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Pendelleuchte mit hervorragender lokaler Wärmeabfuhr in einfacher Art und Weise bereitzustellen, wobei die Wärmeabfuhr auf nahezu geräuschlose Art erreicht wird.

[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Pendelleuchte gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0008] Erfindungsgemäß ist eine Pendelleuchte vorgeschlagen, mit einem Leuchtengehäuse, Aufhängungsmitteln zur Befestigung des Leuchtengehäuses an einem Leuchtenträger und wenigstens einer punktförmigen Lichtquelle, insbesondere einer LED, welche auf einem an oder in dem Leuchtengehäuse befindlichen Leuchtmittelträger angeordnet ist, sowie einem thermisch mit dem Leuchtmittelträger gekoppelten Kühlelement. Ferner bilden zumindest Teile der Aufhängungsmittel das Kühlelement und das Kühlelement steht mit dem Leuchtmittelträger durch einen Kühlkreislauf in der Art in wärmeabführendem Kontakt, dass ein im Wesentlichen flüssiges Kühlmittel zirkuliert. Dies bedingt, dass der Leuchtmittelträger in wärmeleitendem Kontakt mit der eigentlichen Wärmequelle - dem Leuchtmittel - ausgeführt ist und ein zentrales Element mit entscheidender Bedeutung für die Wärmeabfuhr darstellt. Ausgehend von einem optimal gestalteten Leuchtmittelträger ist die Kühlleistung von der Differenztemperatur des Leuchtmittels zum wärmeabführenden Kühlmittel abhängig. Um diese Differenztemperatur möglichst maximal gestalten zu können, wird ein Kühlkreislauf mit einem im Wesentlichen flüssigen Kühlmittel vorgeschlagen.

[0009] Vorzugsweise ist dieses Kühlmittel Wasser und eine weitere erfindungsgemäße Ausführung schlägt die Verwendung eines beispielweise aus Metall gefertigten Kühlkörpers zur Wärmeabfuhr aus dem Kühlmittel im Bereich des Kühlelements vor.

[0010] Als Leuchtmittel kommen vorzugsweise LEDs zum Einsatz, jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Jegliche andere punktförmige Leuchtmittel, wie beispielsweise Halogenlampen, insbesondere in kompakter Bauform bewirken möglicherweise eine starke Wärmeabstrahlung, so dass sich der Einbau in eine erfindungsgemäße Pendelleuchte anbietet.

[0011] Ferner weist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung eine LED-Platine als Leuchtmittelträger auf, welche es auf besonders einfache Weise ermöglicht, den wärmeabführenden Kontakt mit dem Kühlmittelträger herzustellen. Zur Vermeidung von Beschädigungen sind beispielsweise Abschnitte des Kühlmittelträgers zumindest teilweise aus flexiblem Material gebildet. Beispielsweise ist denkbar, dass es sich bei dem flexiblen Material um ein Schlauchmaterial handelt, vorzugsweise im vertikalen Bereich des Kühlmittelträgers angeordnet, um den Transport, Aufbau und Betrieb der Pendelleuchte gegen mechanische Beschädigungen robuster zu gestalten. Desweiteren können die Abschnitte aus flexiblem Material auch im Wesentlichen horizontal angeordnet sein um beispielsweise in besonderer Art und Weise den Wärmeaustausch zu unterstützen.

[0012] Darüberhinaus wird eine erfindungsgemäße Ausführung nicht nur auf die Verwendung eines einzelnen Kühlmittelträgers beschränkt, beispielsweise könnten auch mehrere geschlossene Kühlmittelkreisläufe vorgesehen sein. In diesem Fall ist zur Anpassung der Kühlleistung, beispielsweise an verschiedene Leuchtmittel bzw. Leuchtmittelträger, auch die Verwendung unterschiedlicher Kühlmittel denkbar.

[0013] Desweiteren ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die selbständige Zirkulation des Kühlmittels im geschlossenen Kühlkreislauf aufgrund des Einflusses der Gewichtskraft vorgeschlagen. Dieser Prozess kann maßgeblich von Dichteunterschieden zwischen kaltem und warmem Kühlmittel angetrieben sein. Denkbar wäre aber auch eine Änderung des Aggregatzustands des Kühlmittels, so dass sich damit eine schnellere Kühlmittelzirkulation erreichen lässt. Insbesondere ist dieser Zirkulationsprozess in erster Linie als selbstorganisiert anzusehen.

[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht ferner vor, den selbstorganisierten Zirkulationsprozess in eine definierte Vorzugszirkulationsrichtung zu lenken, und schlägt deshalb die Ausstattung der Leuchte mit Mitteln zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung vor. Beispielsweise könnte eine Pumpe dieses Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung darstellen, deren Rolle sowohl in der Unterstützung des Kühlkreislaufs durch zum Kühlkreislauf parallelen Einbau als auch im Betreiben des Kühlkreislaufs durch seriellen Einbau in den Kühlkreislauf liegen kann. Ferner ist es denkbar, dass ein Mittel zur Definition der Vorzugszirkulationsrichtung temperaturgesteuert aktiviert ist.

[0015] In einer besonders einfachen und vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung könnte das Mittel zur Definition der Vorzugszirkulationsrichtung in einem definierten Gefälle im Kühlkreislauf liegen. Beispielsweise ist die Form des Leuchtmittelträgers , möglicherweise in Verbindung mit einem an diesem angebrachten Kühlkörper zur Wärmeabfuhr an das Kühlmittel so mit einem Gefälle ausgestattet, dass sichergestellt ist, dass eine sichere Definition der Zirkulationsrichtung des Kühlmittels vorliegt. Eine temperaturgesteuerte Aktivierung eines definierten Gefälles wäre beispielsweise auch denkbar über temperaturabhängige Flexibilität des Kühlmittelträgers, insbesondere des verwendeten Schlauchmaterials.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine kaskadenartige Anordnung von Kühlelementen mit verschiedener Kühlleistung als Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung vor.

[0017] In einem weiteren Ausführungsbeispiel erstreckt sich der geschlossene Kühlkreislauf auf mehrere Leuchtengehäuse.

[0018] Vorzugsweise weist das erfindungsgemäß vorgesehene Kühlelement einen Wärmetauscher auf. Beispielsweise könnte in diesem Fall der geschlossene Kühlkreislauf ein Primärkreislauf einer Heizanlage sein, welcher über den Wärmetauscher die Wärme an einen Heizkreislauf abgibt.

[0019] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden, wobei gleiche Elemente in allen Darstellungen mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen:
Figur 1:
den Querschnitt einer erfindungsgemäßen Pendelleuchte, welche am Leuchtenträger befestigt ist;
Figur 2:
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Pendelleuchte;
Figur 3:
Detailansichten des Kühlelements und des Leuchtengehäuses einer Pendelleuchte gemäß Figur 1, und
Figur 4:
ein erfindungsgemäßes Kühlelement mit Wärmetauscher und Anbindung an einen Heizkreislauf.


[0020] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Pendelleuchte 1 mit einem Leuchtengehäuse 2 und einem Kühlelement 5. Darüberhinaus beinhaltet die Leuchte 1 mehrere im Wesentlichen punktförmige Lichtquellen 3a - insbesondere in Form von LEDs - sowie einen Leuchtmittelträger 3. Der Leuchtmittelträger 3 steht mit dem Kühlelement 5 über einen Kühlmittelträger 10 durch einen Kreislauf eines im Wesentlichen flüssigen Kühlmittels 4a (siehe z.B. Figur 3) in wärmeaustauschendem Kontakt. Das räumlich vom Leuchtengehäuse 2 getrennte Kühlelement 5 weist dabei Mittel zur Befestigung 6 der Leuchte 1 an einem Leuchtenträger 7, beispielsweise der Decke eines zu beleuchtenden Raums, auf.

[0021] Durch diese Bauform und die Integration der Befestigungsmittel 6 der Leuchte 1 in ein - in diesem Fall räumlich getrenntes - Kühlelement 5 besteht die Möglichkeit, die eingangs beschriebene Form einer Pendelleuchte beizubehalten. Darüberhinaus bietet die Trennung des Orts der Wärmeabgabe an die Umwelt vom Ort der Wärmeerzeugung, sowie die Verwendung eines geschlossenen Kühlkreislaufs 4 verschiedene Vorteile.

[0022] Zum einen kann eine relativ gleich bleibende Kühlleistung erreicht werden. Diese wird während des Betriebs der Vorrichtung maßgeblich durch die Differenztemperatur zwischen Umgebung und zu kühlendem Obj ekt variieren. Schränkt man diese Betrachtung auf das Kühlelement 5 ein, so wird die Umgebung durch die Umwelttemperatur oder durch die Temperatur eines weiteren mit dem Kühlelement 5 in Kontakt stehenden Elements definiert. Durch die räumliche Trennung des Kühlelements 5 von der Wärmequelle 3a und die Wärmekapazität des Kühlmittels 4a kann sowohl die Temperatur der Umgebung als auch die Temperatur des zu kühlenden Objekts als nahezu gleichbleibend betrachtet werden, was in einer konstanten Kühlleistung resultiert.

[0023] Ebenso bedingt diese Konstanz der Temperaturen auch konstruktive Vorteile. Die Wärmeabfuhr an die Umwelt kann im einfachsten Fall durch einen Kühlkörper 5a erfolgen, wie er z.B. in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kühlelement 5 - in Form einer räumlich von dem Leuchtengehäuse 2 getrennten Rosette zur Befestigung der Leuchte 1 am Leuchtenträger 7 - derart ausgeführt, dass es einen vorzugsweise metallischen Kühlkörper 5a aufweist. Insbesondere ergibt sich durch die Form und Wirkung der Rosette als Aufhängungsmittel eine synergetische Wirkung bezüglich der Abdeckung der Befestigungselemente 6 und gleichzeitig großer Oberfläche zur Wärmeabfuhr des Kühlkörpers 5a.

[0024] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß geschlossenen Kühlkreislaufs 4 mit einem im Wesentlichen flüssigen Kühlmittel 4a besteht in der Bereitstellung einer hohen lokalen Kühlleistung. Durch die Wärmekapazität des Kühlmittels 4a, verbunden mit einer geeigneten Wahl der Zirkulationsgeschwindigkeit des Kühlmittels 4a kann ein lokal günstiger Temperaturgradient aufrecht erhalten werden, der zu einem schnellen Ausgleich punktueller Temperaturunterschiede am zu kühlenden Objekt beiträgt.

[0025] Dem Leuchtmittelträger 3 kommt dabei die entscheidende Bedeutung der Wärmeabführung vom Leuchtmittel 3a zum Kühlmittel 4a zu. Eine ähnliche Rolle nimmt auch der Kühlmittelträger 10 ein. Im einfachsten Fall ist der Leuchtmittelträger 3 eine LED-Platine. Denkbar wäre aber auch - hier nicht dargestellt - die Anbringung speziell geformter Kühlkörper, welche beispielsweise so konstruiert sind, dass sie vom Kühlmittel um- oder durchströmt werden. Somit könnte der Kühlmittelträger 10 gleichzeitig die Funktion des Leuchtmittelträgers 3 einnehmen.

[0026] Im Falle einer kostengünstigen Konstruktion des Leuchtmittelträgers als LED-Platine ist es vorteilhaft, den Kühlmittelträger 10 so auszuführen, dass stabil ein guter Wärmekontakt über die gesamte Fläche der LED Platine gegeben ist. In Figur 3 ist die Verwendung von hakenförmigen Federelementen erkennbar, welche am Leuchtengehäuse 2 befestigt sind und federnd gegen den Kühlmittelträger 10 drücken. Diese Federn stellen den unmittelbaren mechanischen Kontakt des Kühlmittelträgers 10 mit dem Leuchtmittelträger 3 sicher. Vorzugsweise besteht der Kühlmittelträger 10 dann aus einer metallischen Kontaktplatte oder ist ganz aus Metall ausgeführt.

[0027] Zur Vermeidung von Beschädigungen der Rohrkonstruktion des Kühlmittelträgers 10 bietet es sich ferner an, bestimmte Abschnitte des Kühlmittelträgers 10 aus flexiblem Material, vorzugsweise aus Schlauchmetrial, vorzusehen. Beispielsweise könnte dies in den vertikalen Abschnitten des Kühlmittelträgers 10, die gleichzeitig auch die Pendel zur Aufhängung der Leuchte bilden, der Fall sein. Insbesondere ist im Betrieb der Leuchte ein Austreten des erwärmten Kühlmittels 4a unerwünscht da dies zu weiteren Schäden oder Gefahren für Personen im Umfeld führen kann. Deshalb sollte der Kühlmittelträger 10 mechanisch so robust ausgestaltet sein, dass er plötzlichen mechanischen Belastungen wie etwa unabsichtlichen Stößen widersteht. Dies gelingt durch die Verwendung von flexiblen Materialien. Darüberhinaus sind durch die Materialelastizität mögliche Schwankungen des Drucks des Kühlmittels 4a ausgleichbar, so dass die Gefahr des Berstens des Kühlmittelträgers 10 erheblich reduziert ist. Desweitem bietet es sich auch an, die horizontalen Abschnitte des Kühlmittelträgers 10 aus flexiblem Material zu gestalten. Insbesondere um den Wärmeaustausch zu optimieren, ist es sinnvoll, die Kontaktflächen des Kühlmittelträgers 10 im Bereich des Kühlelements 5 oder des Leuchtmittelträgers 3 mit möglichst großer Oberfläche auszustatten und dabei - zwar nur zu einem limitierten Grad - die Möglichkeit zur mechanischen Entkopplung zu bieten.

[0028] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Pendelleuchte 1. Zur Verbesserung der Detailansicht ist auf eine Darstellung der Befestigungselemente 6 verzichtet. Es wird deutlich, dass die Notwendigkeit entfällt, spezielle Ventilationsöffnungen im Leuchtengehäuse 2 vorzusehen, und dementsprechend eine relativ kompakte, staubabschirmende Bauform gewählt werden kann. Vorzugsweise ist der Kühlmittelträger 10 dabei auch gleichzeitig tragendes Verbindungselement zwischen Kühlelement 5 und Leuchtengehäuse 2, so dass am Kühlelement 5 angebrachte Befestigungselemente 6 (siehe Figur 1 oder 3) in der Lage sind, die gesamte Pendelleuchte 1 zu tragen. Gleichzeitig ist der Kühlmittelträger 10, der im Bereich des Kühlelements 5 vorzugsweise metallisch ausgeführt ist, in diesem Ausführungsbeispiel direkt mit dem vorzugsweise metallischen Kühlkörper 5a des Kühlelements 5 verbunden. Beispielsweise könnten die beiden Elemente Kühlmittelträger 10 und Kühlkörper 5a durch ihre kombinierte Funktion in diesem Abschnitt des Kühlkreislaufs 4 zumindest abschnittsweise einstückig ausgeführt sein. Das Kühlelement 5 weist durch die Ausgestaltung als Rosette neben der Möglichkeit zur Aufnahme eines Kühlmittelträgers 10 mit hohem Querschnitt gleichzeitig auch den Vorteil auf, eine große Wärmeabstrahlungsoberfläche aufzuweisen.

[0029] In Figur 3 sind jeweils Detailansichten des Leuchtengehäuses 2 sowie des Kühlelements 5 dargestellt. Die Ansicht des Leuchtengehäuses 2 zeigt den Leuchtmittelträger 3 ausgeführt als LED-Platine, an welcher in Längsrichtung hintereinander mehrere LEDs 3a angeordnet sind. Durch die kompakte Bauform des Leuchtmittelträgers 3 ist eine fast unmittelbare Wärmeabgabe an den Kühlmittelträger 10 und das Kühlmittel 4a sichergestellt.

[0030] Dem Kühlmittel 4a kommt dabei die entscheidende Rolle der Wärmeabfuhr zum Kühlelement 5 zu. Vorzugsweise kommt in kostengünstigen Konstruktionen luftfrei in den Kühlmittelträger 10 eingebrachtes Wasser zum Einsatz. Aufgrund von Dichteunterschieden des kalten und erwärmten Kühlmittels 4a kommt es mit Hilfe der Gewichtskraft zu einer selbständigen Zirkulation des Kühlmittels 4a. Die Zirkulationsgeschwindigkeit hängt dabei insbesondere von der vertikalen Länge des Kühlkreislaufs 4, dem verwendeten Kühlmittel 4a sowie dem Temperaturgradienten zwischen erwärmtem und kaltem Kühlmittel 4a ab. Wie in der Detailansicht des Kühlelements 5 dargestellt, wäre auch denkbar, die oben beschriebenen Parameter durch mehrere weitere Kühlkreisläufe 4 und die Verwendung von unterschiedlichen Kühlmitteln 4a, 4b anzupassen, beispielsweise für verschiedene Temperaturbereiche des Leuchtmittels 3a bzw. Leuchtmittelträgers 3 oder des Kühlelements 5. Darüberhinaus kann der Übergang des flüssigen Kühlmittels 4a in einen anderen Aggregatzustand, vorzugsweise die Gasphase ebenso zur Kühlung verwendet werden z.B. durch den Einsatz von Freonen.

[0031] Der Prozess der Zirkulation des Kühlmittels 4a ist im Wesentlichen selbstorganisiert. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht die Verwendung von Mitteln zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung vor. Im einfachsten Fall könnte diese Vorzugszirkulationsrichtung durch ein leichtes Gefälle im Kühlkreislauf 4 festgelegt werden, beispielsweise im Bereich der waagerechten Abschnitte des Kühlmittelträgers 10 im Leuchtengehäuse 2 oder im Kühlelement 5. Die Wirkung eines Gefälles kann dabei ebenso durch unterschiedliche Querschnitte des Kühlmittelträgers 10 z.B. für den Zulauf zum Kühlelement 5 und den Rücklauf vom Kühlelement 5 zum Leuchtmittelträger 3 erreicht werden.

[0032] Darüberhinaus wäre allerdings auch der Einsatz einer Pumpe denkbar. Diese kann sowohl mit unterstützender Wirkung für die Kühlmittelzirkulation parallel zum Kühlkreislauf 4 eingebaut werden als auch zum Betreiben des Kühlkreislaufs 4 durch seriellen Einbau dienen. Eine weitere Möglichkeit zur erfindungsgemäßen Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung stellt beispielsweise die Verwendung eines definierten Temperaturgradienten im Kühlkreislauf 4 dar. Dies kann beispielsweise durch Einbringen einer kaskadenartigen Anordnung von Kühlelementen 5 mit verschiedener Kühlleistung erfolgen. Es wäre ferner denkbar, dass diese Anordnung auch durch ein zentrales Gehäuse abgedeckt wird, sodass die Form der Pendelleuchte gewahrt bleibt.

[0033] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aktivierung der Mittel zur Definition der Vorzugszirkulationsrichtung temperaturgesteuert vorgesehen, beispielsweise mit dem Ziel, die Zirkulationsgeschwindigkeit zu verändern oder Kühlkreisläufe hinzuzuschalten. Denkbar ist eine elektronische, temperaturgesteuerte Aktivierung der Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung, etwa die Aktivierung einer Pumpe über einen Temperatursignalgeber. Darüberhinaus bieten sich aber auch mechanische Mittel an, durch zum Beispiel die Verwendung von Materialien welche temperaturabhängig ihre Form oder Flexibilität ändern. Beispielsweise könnte der Kühlmittelträger 10 zur Definition eines temperaturabhängigen Gefälles ein entsprechendes Material aufweisen, aber auch der Leuchtmittelträger 3 oder das Kühlelement 5. Vorzugsweise erfolgt diese Maßnahme im Bereich der waagrechten Abschnitte des Kühlmittelträgers 10.

[0034] Ferner sieht eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens vor, den Kühlkreislauf 4 auf mehrere Leuchtengehäuse 2 auszudehnen. Zum Beispiel kann es zur Ausgestaltung einer Anordnung von Pendelleuchten dienlich sein, ein zentrales Kühlelement 5 zu betreiben, welches zur Wärmeabfuhr für alle Leuchten der Anordnung ausgebildet ist. Die Wärmeabfuhr an dieses zentrale Kühlelement 5 ist dann in vorteilhafter Weise durch einen singulären Kühlkreislauf 4, der sich auf mehrere Leuchtengehäuse 2 erstreckt, realisiert.

[0035] Die Detailansicht des Kühlelements 5 in Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen in die Rosette integrierten Kühlkörper 5a. Dieser steht in wärmeaustauschendem Kontakt mit dem Kühlmittelträger 10. Die Befestigungsmittel 6 weisen tragende Funktion sowohl für den Kühlkörper 5a als auch für den Kühlmittelträger 10 auf. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können durch spezielle Konstruktion des Befestigungselements 6 auch Haltemittel angeformt sein, welche einen wärmeaustauschenden Kontakt mit dem Kühlmittelträger 10 begünstigen.

[0036] Figur 4 zeigt die Detailansicht eines Kühlelements 5 mit Kühlkreislauf 4, Kühlmittel 4a und Wärmetauscher 8. Zur Verbesserung der Kühlleistung ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, den Kühlkreislauf 4 mittels eines Wärmetauschers 8 an weitere wärmabführende Elemente anzuschließen. Dies kann z.B. der Luftschacht einer Klimaanlage sein oder ein anderes zentrales Kühlsystem.

[0037] Insbesondere kann der Kühlkreislauf 4 mit dem verwendeten Kühlmittel 4a der Pendelleuchte als ein Primärkreislauf einer Heizungsanlage aufgefasst werden. Mit Hilfe des Wärmetauschers 8 wird dieser an einen sekundären Nutzkreislauf 11 einer Heizungsanlage angeschlossen, so dass die Abwärme der Pendelleuchte 1 zur Heizung an anderer Stelle genutzt werden kann. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Wärmetauscher 8 gleichzeitig die Funktion eines Befestigungselements 6 einnehmen. Damit kann die Pendelleuchte 1 Bestandteil eines Heizsystems sein, ohne das Leitungssystem der Heizanlage in das Kühlelement 5 der Pendelleuchte 1 ausdehnen zu müssen.


Ansprüche

1. Pendelleuchte (1) mit

• einem Leuchtengehäuse (2),

• Aufhängungsmitteln zur Befestigung des Leuchtengehäuses (2) an einem Leuchtenträger (7),

• wenigstens einer punktförmigen Lichtquelle, insbesondere einer LED (3a), welche auf einem an oder in dem Leuchtengehäuse (2) befindlichen Leuchtmittelträger (3) angeordnet ist, sowie

• einem thermisch mit dem Leuchtmittelträger (3) gekoppelten Kühlelement (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leuchtmittelträger (3) durch einen Kühlkreislauf (4), durch den ein im Wesentlichen flüssiges Kühlmittel (4a) zirkuliert, gekoppelt ist, und
dass zumindest ein Teil der Aufhängungsmittel das Kühlelement (5) bilden.


 
2. Pendelleuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kühlmittel (4a) Wasser ist.
 
3. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Abschnitte des Kühlkreislaufs (4) zumindest teilweise aus flexiblem Material gebildet sind.
 
4. Pendelleuchte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die aus flexiblem Material gebildeten Abschnitte des Kühlkreislaufs (4) vertikal angeordnet sind.
 
5. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die aus flexiblem Material gebildeten Abschnitte des Kühlkreislaufs (4) im Wesentlichen horizontal angeordnet sind.
 
6. Pendelleuchte (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leuchte mehrere in sich geschlossene Kühlkreisläufe aufweist, welche identische oder unterschiedliche Kühlmittel (4a, 4b) führen.
 
7. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das im Wesentlichen flüssige Kühlmittel (4a) selbständig durch den Einfluss der Gewichtskraft des Kühlmittels (4a) im geschlossenen Kühlkreislauf (4) zirkuliert unter Beibehaltung oder Änderung des Aggregatzustands des Kühlmittels (4a).
 
8. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kühlkreislauf (4) wenigstens ein Mittel zur Definition der Vorzugszirkulationsrichtung aufweist.
 
9. Pendelleuchte nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung eine Pumpe ist.
 
10. Pendelleuchte nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das
Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung temperaturgesteuert aktiviert ist.
 
11. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche 8 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mittel zur Definition einer Vorzugzirkulationsrichtung ein definiertes Gefälle im Kühlkreislauf (4) ist.
 
12. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Mittel zur Definition einer Vorzugszirkulationsrichtung eine kaskadenartige Anordnung von Kühlelementen (5) mit verschiedener Kühlleistung ist.
 
13. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der geschlossene Kühlkreislauf (4) sich auf mehrere Leuchtengehäuse (2) erstreckt.
 
14. Pendelleuchte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kühlelement (5) einen Wärmetauscher (8) aufweist.
 
15. Pendelleuchte nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der geschlossene Kühlkreislauf (4) ein Primärkreislauf einer Heizanlage ist, welcher über den Wärmetauscher (8) die Wärme an einen Heizkreislauf (11) abgibt.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht