(19)
(11) EP 2 299 211 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.2011  Patentblatt  2011/12

(21) Anmeldenummer: 10176812.5

(22) Anmeldetag:  15.09.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25D 17/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 15.09.2009 DE 102009041304

(71) Anmelder: BPV GmbH
79227 Schallstadt bei Freiburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Holland, Klaus
    94360 Mitterfels (DE)
  • Roland, Peter M.
    79227 Schallstadt bei Freiburg (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Felix Christopher 
Grosse - Schumacher - Knauer - von Hirschhausen Patent- und Rechtsanwälte Nymphenburger Straße 14
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) Vorrichtung für die Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen


(57) Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung (1), insbesondere einen Kühlschrank zur Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl., umfassend einen Schrankteil (2) mit zwei gegenüberliegenden, einen Innenraum (10) begrenzenden Seitenwänden (5, 6) und ein Kühlaggregat (3). Erfindungsgemäß ist in der ersten Seitenwand (6) ein Kühlluftzufuhrkanal (33) und in der zweiten Seitenwand (5) ein Kühlluftabfuhrkanal (36) ausgebildet, wobei der Kühlluftzufuhrkanal (33) und der Kühlluftabfuhrkanal (36) durch zueinander korrespondierende Öffnungen (34, 35) in den Seitenwänden (5, 6) mit dem Innenraum (10) verbundenen sind derart, dass ein Kühlluftstrom durch den Innenraum (10) erzeugbar ist. Ferner weist das Kühlaggregat (3) einen Lüfter (32) zur Erzeugung des Kühlluftstroms durch den Innenraum (10) auf.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Lagervorrichtung (1), insbesondere einen Kühlschrank zur Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl., der einen Schrankteil (2), der eine Decke (50) aufweist, und ein Kühlaggregat (3) umfasst, wobei das Kühlaggregat (3) erfindungsgemäß als separate Einheit ausgebildet und auf einer Oberseite (2a) des Schrankteils (2) lösbar befestigt ist, wobei das Kühlaggregat (3) über Kühlluftkanäle (33, 36) in der Decke (50) des Schrankteils (2) mit einem Innenraum (10) kühlluftleitend verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl., nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Lagervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16.

[0002] Im Stand der Technik sind derartige Lagervorrichtungen bzw. Kühlschränke bekannt. Üblicherweise ist bei diesen Kühlschränken das Kühlaggregat im unteren Bereich des Schrankteils angeordnet und mit einem Verdampfer in der Rückwand gekoppelt. Von solchen Kühlschränken sind verschiedene Varianten bekannt, bei denen der Innenraum über eine große Tür zugänglich ist.

[0003] Als nachteilig wird an diesen Kühlschränken häufig angesehen, dass sie besonders schwierig zu warten sind, weil der Kühlschrank zumeist in eine Schrankwand eingebaut ist und dann das Kühlaggregat nur umständlich und gegebenenfalls erst nach Ausbau des gesamten Kühlschranks zugänglich ist. Dazu muss der gesamte Kühlschrankinhalt entleert, der Inhalt vorübergehend kühl zwischengelagerl und nach dem Austausch wieder eingeräumt werden. Der Service, Umbau, Austausch und dgl. ist daher mit einem erheblichen Aufwand mit entsprechenden Kosten verbunden.

[0004] Ferner ist bei einer Umstellung des Kühlschranks bzw. einer erforderlichen Anpassung an geänderte, insbesondere gesetzliche, Rahmenbedingungen, ein vollständiger Austausch des Kühlschranks erforderlich, z.B. um neue und strengere Temperaturvorgaben und Temperaturschwankungsvorgaben einhalten zu können.

[0005] Schließlich ist die Luftbewegung weder in ihrem Strömungsverhalten noch in Bezug auf ihren Feuchtigkeitsgehalt steuerbar sowie an die unterschiedlichen Kühlvoraussetzungen unterschiedlicher Lagereinheiten optimal anpassbar.

[0006] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung gemäß den Gattungsbegriffen der Ansprüche 1 und 16 aufzuzeigen, die hinsichtlich ihrer Kühllufterzeugung und -steuerung und den Lufteigenschaften optimal an die Lagerbedingungen der Lagereinheiten anpassbar ist sowie einfacher zu reinigen und zu warten ist. Ferner sollte sie auf kostensparende Weise und schnell an geänderte Rahmenbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Kühlleistung, anpassbar sein. Schließlich soll die Vorrichtung eine maximierte Relation der nutzbaren Fläche bzw. dem nutzbaren Volumen zu herkömmlichen Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art gewährleisten.

[0007] Diese Aufgabe wird zunächst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind Gegenstand der Ansprüche 2-15.

[0008] Eine alternative Lösung der Aufgabe besteht in einer Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch 16.

[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen Schrankteil mit zwei gegenüberliegenden, einen Innenraum begrenzenden Seitenwänden und ein Kühlaggregat. Erfindungsgemäß ist in der ersten Seitenwand ein Kühlluftzufuhrkanal und in der zweiten Seitenwand ein Kühlluftabfuhrkanal ausgebildet, wobei der Kühlluftzufuhrkanal und der Kühlluftabfuhrkanal durch zueinander korrespondierende Öffnungen mit dem Innenraum verbunden sind, derart, dass durch den Innenraum ein Kühlluftstrom erzeugbar ist. Ferner weist das Kühlaggregat einen Lüfter zur Erzeugung des Kühlluftstroms durch den Innenraum auf.

[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein Kühlschrank aufgezeigt, der eine besonders gleichmäßige Temperaturverteilung im Innenraum aufweist und bei dem die Temperaturschwankungen aufgrund einer Öffnung des Innenraums auf ein Minimum reduziert ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kühlschränken, bei denen lediglich an der Rückseite ein Verdampfer angeordnet ist und sich die kalte Luft durch natürliche Konvektion im Kühlschrank oder mittels eines im Kühlschrank angeordneten Lüfters diffus verbreitet, wird bei dem erfindungsgemäßen Kühlschrank die Kühlluft zwangsweise durch den Innenraum gefördert. Bei dem erzeugten Kühlluftstrom handelt es sich um eine Querströmung, insbesondere um eine horizontale Strömung, die durch den Lüfter aufrechterhalten wird, auch wenn der Kühlschrank kurzzeitig geöffnet werden sollte. Auf diese Weise wird das "Wegsacken" der kühlen Luft bei Öffnung der Tür von konventionellen Lagervorrichtungen vermindert. Die gewünschte oder geforderte Innenraumtemperatur wird nach Schließen der Tür bzw. einer Schublade schnell wieder erreicht, so dass eine besonders gleichmäßige und zeitlich konstante Temperaturverteilung im Innenraum der Lagervorrichtung gewährleistet ist.

[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Seitenwände mit Isolierschaum ausgeschäumt und auf den dem Innenraum zugewandten Seiten mit einer Platte verkleidet sind. Dies ermöglicht es, die Seitenwände besonders rationell herzustellen und eine glatte Innenfläche bereitzustellen, die sich einfach durch Abwischen mit einem feuchten Tuch reinigen lässt

[0012] Zweckmäßigerweise sind der Kühlluftzufuhrkanal und/oder der Kühlluftabfuhrkanal als Einbuchtung im Isollerschaum ausgebindet Diese Weiterbildung ermöglicht eine noch rationellere Fertigung der Seitenwände, weil diese Einbuchtung bereits in der Form der Seitenwand vorgesehen werden kann, die später mit dem Isollerschaum ausgeschäumt wird.

[0013] Die Platte weist in vorteilhafter Weise mehrere Strömungsöffnungen für die Kühlluft auf und kann beispielsweise von einem Lochblech gebildet sein. Lochbleche sind mit vielen, in regelmäßigen Abständen angeordneten Öffnungen versehen und als Standardteile im Handel erhältlich.

[0014] Die Strömungsöffnungen der Platte können z.B. durch Schieberelemente, Klappen oder dgl. verschließbar sein. Durch das Verschließen der Öffnungen der Platte bzw. des Lochblechs kann der Kühlluftstrom durch den Innenraum vorteilhaft beeinflusst werden. Wenn beispielsweise Schubladen in den Kühlschrank eingebaut sind, weisen diese üblicherweise Seitenwände auf. Es ist unvorteilhaft, wenn die Kühlluft nach dem Austritt aus dem Kühlluftzufuhrkanal direkt auf eine Seitenwand einer Schublade prallt. Besser ist es, wenn die Kühlluft direkt in einen Schlitz zwischen zwei Schubladen geblasen wird und auf diese Weise die gegenüberliegende Seite erreichen kann, ohne größere Strömungshindernisse überwinden zu müssen. Auf diese Weise werden die Kühlgüter, die in den Schubladen liegen, durch die über sie streichende Kühlluft temperiert und dabei durch eine einstellbare langsame Kühlluftbewegung und infolgedessen abfallender Kaltluft gekühlt

[0015] Um sicherzustellen, dass die Kühlluft in allen Höhenlagen mit der gleichen Geschwindigkeit durch den Innenraum strömt, sollten die Öffnungen im unteren Bereich des Schrankteils größer sein oder es sollten mehr Öffnungen vorhanden sein, In der Praxis, insbesondere zur Einstellung der anforderungsgerechten Fertigung, wird häufig ein Windmessgerät an verschiedenen Positionen im Innenraum platziert, so dass die Öffnungen in den Seitenwänden gezielt gemäß den gemessenen Strömungsgeschwindigkeiten ausgeführt bzw. geöffnet oder verschlossen werden können.

[0016] Auf diese Weise kann die Kühlung des Lagergutes vorteilhaft durch folgende Maßnahmen beeinflusst werden:

Regelung der Drehzahl des Lüfters;

Bei der Fertigung festgelegte Öffnungsgröße oder Anzahl der Öffnungen:



[0017] Durch dynamische Veränderung der Öffnungsquerschnitte mittels geeigneter Verschlusselemente,

[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Kühlaggregat am Schrankteil angeordnet und mit dem Kühlluftzufuhrkanal und mit dem Kühlluftabfuhrkanal kühlluftleitend verbunden. Die Anordnung des Kühlaggregats als unabhängige Komponente außen am Schrankteil ermöglicht es, selbiges austauschbar und von außen einfach erreichbar anzuordnen, so dass der Kühlschrank leichter reparierbar bzw. auf einen neuen Standard einstellbar ist.

[0019] Vorzugsweise ist das Kühlaggregat als separate Einheit ausgebildet und an dem Schrankteil, bevorzugt auf dem Schrankteil, befestigt. Durch diese Gestaltung ist das Kühlaggregat besonders schnell austauschbar und kann im Reparaturfall mit wenigen Handgriffen abgenommen werden. Ferner kann, wenn eine größere Leistung erforderlich wird, das Kühlaggregat durch eine leistungsfähigere Einheit ausgetauscht werden. Die Anordnung des Kühlaggregats auf dem Schrankteil erlaubt es, den Innenraum des Schrankteils bis zum Boden zu nutzen. Auf diese Weise kann das für eine Person ohne Hilfsmittel erreichbare Volumen des Innenraums maximiert werden. Der untere Teil, in dem herkömmlicherweise das Kühlaggregat angeordnet ist, kann somit jetzt auch zur Lagerung von Medikamenten genutzt werden.

[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kühlaggregat mit Spannverschlüssen am Schrankteil befestigt ist. Durch die Spannverschlüsse kann das Kühlaggregat besonders leicht vom Schrankteil getrennt werden. Ein Austausch des Kühlaggregats ist deshalb bei laufendem Betrieb und innerhalb von wenigen Minuten durchführbar, so dass auch während des Austausches eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Innenraum der Lagervorrichtung gewährleistet ist. Während des Austausches des Kühlaggregates kann der Schrankteil an seinem Standort verbleiben, und der Lagerinhalt muss weder ausgeräumt noch anschließend wieder eingeräumt werden wie bei herkömmlichen Kühlschränken.

[0021] Zweckmäßigerweise weist das Kühlaggregat einen Verdampfer auf, der gemeinsam mit dem Lüfter in einem Isoliergehäuse angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird eine raumsparende Bauform realisiert.

[0022] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die neue Vorrichtung eine Einrichtung zur Steuerung der relativen Luftfeuchtigkeit ebenso wie der Lufttemperatur auf, durch welche der Kühlluftstrom stromauf zum Schrankteil hindurchleitbar ist, Diese Einrichtung kann vorteilhaft von einem kombinierten Klimagerät gebildet sein, welches zur Luftbefeuchtung als auch zur Luftentfeuchtung steuerbar ist. Dabei beträgt die relative Luftfeuchtigkeit des Kühlluftstromes insbesondere 60 bis 65%

[0023] In zweckmäßiger Weise bildet die Einrichtung zur Steuerung der relativen Luftfeuchtigkeit mit dem auswechselbaren Kühlaggregat (3) eine kompakte Baueinheit.

[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass der Schrankteil eine Inneneinrichtung aufweist, die in Öffnungen in den Seitenwänden eingehängt ist. Die Inneneinrichtung kann mehrere Fächer, Schubladen oder dergleichen aufweisen, die jeweils an einem Gestell befestigt sind, welches dann über die Öffnungen in die Seitenwände eingehängt wird. Zur Reinigung der Lagervorrichtung kann die Inneneinrichtung besonders einfach ausgehängt werden, so dass die Lagervorrichtung wegen der glatten Innenwände innerhalb kürzester Zeit gereinigt werden kann. Weil die Reinigung so einfach ist, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine häufige Reinigung stattfindet. Wird auf die Inneneinrichtung verzichtet, können die Schubladen auch in seitliche Hakenelemente oder mit an der jeweiligen Schublade befestigten Trägern und/oder Auszugseinrichtungen direkt in entsprechende Aufnahmen der Innenwände eingehängt werden.

[0025] Jede Schublade ist zweckmäßigerweise über eine Rollen- oder Kugelmechanik ausziehbar im Innenraum angeordnet. Die Rollen- oder Kugelmechanik kann dabei so gestaltet sein, dass die Schublade vollständig aus der Lagervorrichtung ausziehbar ist, um das erreichbare bzw. nutzbare Schubladenvolumen zu maximieren. Ferner ist jede Schublade zur Kühlschrankaußenseite luftströmungsmäßig abgedichtet, derart, dass bei eingeschobenen Schubladen der Srhrankteil des Kühlschranks nach außen luftdicht verschlossen ist. Der Vorteil der individuellen Abdichtung jeder Schublade besteht darin, dass beim Öffnen nur einer einzelnen Schublade nur ein sehr geringer Kälteverlust bzw. ein sehr geringer Warmlufteintrag erfolgen, da die Temperatur bzw. die Luftfeuchtigkeit der Kühlluft in den übrigen Schubladen nicht beeinflusst wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist daher eine sehr gute Energiebilanz auf.

[0026] Zwischen zwei angrenzenden Schubladen kann ein. Kühlluftschlitz vorgesehen sein, Der Kühlluftschlitz dient dazu, eine strömungshindermisarme Zirkulation der Kühlluft durch den Innenraum zu gewährleisten.

[0027] Der Schrankteil kann eine den Kühlschrank luftdicht verschließende Tür aufweisen, so dass der Innenraum bequem zugänglich ist. In diesem Fall ist es nicht notwendig, dass jede Schublade luftdicht verschließbar ist. Jedoch ist es zweckmäßig, wenn die Frontblende jeder Schublade vergrößert ist, so dass sie an die nächste Schublade angrenzt. Auf diese Weise wird vorteilhaft verhindert, dass die Kühlluft bei geöffneter Tür durch die Zwischenräume teilweise entweichen kann.

[0028] Die Tür kann eine Isolierglastür sein, um den Inhalt der Lagervorrichtung auch bei geschlossenem Zustand der Tür sehen zu können. Ferner kann die Isollerglastür beleuchtet sein, um auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen eine Erkennung der Lagergüter zu ermöglichen. Wenn die Lagervorrichtung in einem Verkaufsraum angeordnet ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Isolierglastür Aufnahmen zur Halterung von Werbemitteln und/oder einer Beschriftung aufweist. Auf diese Weise kann die Lagervorrichtung zusätzlich zu Verkaufsförderungszwecken genutzt werden.

[0029] Gemäß der alternativen Lösung der Aufgabe wird eine Lagervorrichtung vorgeschlagen, die für die Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl. geeignet ist und einen Schrankteil, der eine Decke aufweist, und ein Kühlaggregat umfasst. Erfindungsgemäß ist das Kühlaggregat als separate Einheit ausgebildet und auf einer Oberseite des Schrankteils lösbar befestigt, wobei das Kühlaggregat über Kühlluftkanäle in der Decke des Schrankteils mit einem Innenraum kühlluftleitend verbunden ist

[0030] Mithin wird eine Lagervorrichtung bereitgestellt, deren Kühlaggregat besonders einfach und schnell austauschbar ist. Während des kurzen Austausches ändert sich die Temperatur im Innenraum des Kühlschrankes nur unwesentlich. Somit ist auch bei gefüllter Lagervorrichtung ein Austausch des Kühlaggregats möglich,

[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1-4
eine erfindungsgemäße Lagervorrichtung mit einem dar auf montierten Kühlaggregat in Ansichten von vorne, von der Seite und von oben sowie in einer perspektivischen Ansicht;
Fig. 5-8
verschiedene Ansichten eines Schrankteils der Lagervorrichtung gemäß den Fig. 1-4;
Fig. 9
eine Lagervorrichtung mit eingezeichneter Kühlluftströmung;
Fig. 10
eine Innenansicht der rechten Seitenwand einer Lagervorrichtung;
Fig. 11
eine weitere perspektivische Darstellung der Lagervorrichtung;
Fig. 12
eine Draufsicht auf einen Teil der Oberseite des Schrank teils mit den Öffnungen für den Kühlluftzufuhrkanal und den Kühlluftabfuhrkanal; und
Fig. 13
einen Ausschnitt eines Querschnitts durch den oberen Teil der Lagervorrichtung und das Kühlaggregat, wobei ein das Kühlaggregat umschließendes Gehäuse nur an- gedeutet ist.


[0032] In den Fig. 1-4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist einen unteren Schrankteil 2 auf, auf dessen Oberseite 2a ein als separate Einheit ausgebildetes Kühlaggregat 3 angeordnet ist. Das Kühlaggregat 3 ist am Schrankteil 2 mit Spannverschlüssen 4 befestigt. Der Schrankteil 2 weist zwei gegenüberliegende Seitenwände 5, 6, eine Rückwand 7, einen Boden 7a, eine Decke 7b und auf der Vorderseite 8 eine Tür 9 auf, die zusammen einen Innenraum 10 begrenzen. Die Tür 9 ist über drei, in der Bildebene auf der rechten Seite befindliche Scharniere 11 schwenkbar an der rechten Seitenwand 6 befestigt. Die Tür 9 wird durch einen Verschluss 12 an der linken Seitenwand 5 fixiert. Über einen Griff 13 kann der Verschluss 12 geöffnet und die Tür 9 verschwenkt werden, Die Tür 9 ist als Isolierglastür ausgeführt und weist eine nur am oberen Türrand schematisch dargestellte LED-Beleuchtung 14 und schematisch dargestellte Halterungen 15 für eine Beschriftung und/oder Werbemittel auf.

[0033] Wie man insbesondere in Fig. 2 erkennen kann, sind an den Seitenwänden 6 auf der Innenseite 18 vertikal verlaufende Verstärkungsstreben 19 vorgesehen, die schlüssellochförmige Öffnungen 20 aufweisen, an denen eine inneneinrichtung befestigbar ist. Die Inneneinrichtung ist nicht gezeigt, weist aber ein Gestell 22 (Fig.11) auf, an dem Fächer oder Schubladen 24, von denen nur einige beispielsweise gezeigt sind, befestigt sind, Die Schubladen 24 sind über eine an sich bekannte Rollenmechanik ausziehbar im Gestell 22 gelagert. Die Schubladen 24 bzw. Fächer sind durch horizontal verlaufenden Kühlluftschlitze 26 voneinander beabstandet, so dass die Kühlluft KL ohne größere Hindernisse überwinden zu müssen, durch den Innenraum10 strömen kann. In einer anderen Ausführungsform können die Seitenwände Lochbleche 70 aufweisen (s. Fig. 10).

[0034] Das Kühlaggregat 3 weist einen Verdichter 27 und einen Kompressor 28 auf, die im linken Teil angeordnet sind. Darunter ist eine Kondensatsammelwanne 29 angeordnet, in der sich Kondensat ansammeln und verdunsten kann. Das Kühlfluid wird vom Verdichter 27 in ein Isoliergehäuse 30 im rechten Teil des Kühlaggregats 3 geleitet, wo es in einem Verdampfer 31 in den gasförmigen Zustand überführt wird. Dabei entstehendes Kondensat wird durch ein Verbindungsrohr 31a in die Kondensatsammelwanne 29 geleitet Auf diese Weise wird der durch das Isoliergehäuse 30 strömenden Kühlluft KL Wärme entzogen. Die Kühlluft KL wird dann durch einen Lüfter 32 in einen Kühlluftzufuhrkanal 33 gedrückt (Fig. 13), Aus dem Kühlluftzufuhrkanal 33 tritt die Kühlluft KL durch Öffnungen 34 in einer ersten Seitenwand 6 in den Innenraum 10 der Lagervorrichtung 1 ein. Durch korrespondierende Öffnungen 35 in der gegenüberliegenden zweiten Seitenwand 5 wird die Kühlluft anschließend wieder in einen Kühlluftabfuhrkanal 36 gesogen und zum Verdampfer 31 zurück gefördert. Die Kühlluftkanäle 33, 36 sind jeweils in der Decke 7b fortgeführt.

[0035] Die Kanäle 33, 36 für die Kühlluft KL in den mit Isolierschaum 37 ausgeschäumten Seitenwänden 5, 6 sind durch Einbuchtungen 38 im Isolierschaum 37 ausgebildet. Diese Einbuchtungen 38 sind auf der Innenseite 18 mit einer Platte 39 verkleidet.

[0036] In den Fig. 5-8 ist der Schrankteil 2 isoliert dargestellt. Man erkennt, dass in der Decke 50 zwei Kühlluftschlitze 51, 52 ausgebildet sind, wobei der äußere Kühlluftschlitz 51 als Öffnung für den Kühlluftzufuhrkanal 33 ausgebildet ist, während aus dem mittleren Kühlluftschlitz 52 die zurück geförderte Kühlluft KL aus dem Innenraum 10 austritt Bevor die Kühlluft in den Kühlluftschlitz einströmt, durchströmt sie ein kombiniertes Klimagerät 40, in welchem die Luftfeuchtigkeit auf einen bestimmte Wert eingestellt wird. Zur Vermeidung einer Rückströmung ist indem Luftkanal 36 ein Lufttrennblech 83 vorgesehen.

[0037] In Fig. 9 ist gezeigt, wie die Kühlluft KL aus der rechten Seitenwand 6 kommend, in unterschiedlichen Höhen durch von einander beabstandeten Öffnungen 34 austritt und sich dann durch den Innenraum 10 der Lagervorrichtung 1 bewegt. Durch die Erwärmung im Innenraum 10 steigt die Kühlluft KL teilweise auf und wird dann durch Öffnungen 35 in der linken Seitenwand 5 wieder aus dem Innenraum 10 abgesogen.

[0038] Die Platten 39 auf den Innenseiten 18 der Seitenwände 5, 6 können insbesondere als Lochbleche 70 ausgeführt sein, wie in den Fig. 10-11 gezeigt ist, wobei die Löcher 71 der Lochbleche 70 rund, oval oder schlitzförmig ausgebildet sein können. Einzelne Löcher 71 können durch geeignete nicht dargestellte Schiebelemente verschließbar sein, um den Kühlluftstrom zu steuern.

[0039] Fig. 12, 13 zeigen Querschnitte durch das Kühlaggregat 3. Gezeigt werden insbesondere der Austrittsschlitz 51 des Luftabfuhrkanals 36 und die Eintrittsöffnung 52 des Kühllufizufuhrkanals 33, die in der Decke 50 des Schrankteils 2 vorgesehen sind. Beide Kanäle 33, 36 sind durch ein Trennblech 83 voneinander getrennt. Die aus dem Innenraum 10 stammende Kühlluft KL strömt entlang der Oberfläche des Verdampfers 31 und wird dann durch den Lüfter 32, der oberhalb der Eintrittsöffnung 52 angeordnet ist, in den Innenraum 10 gedrückt.

[0040] Aus Gründen der Anschaulichkeit ist nicht gezeigt, dass das Kühlaggregat 3 von einem Gehäuse 81 umgeben ist. Das Gehäuse 81 weist Schlitze 82 auf, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen.

Bezugszeichen



[0041] 
1 -
Lagervorrichtung
2-
Schrankteil
2a -
Oberseite von 2
3 -
Kühlaggregat
4 -
Spannverschluss
5 -
Seitenwand
6-
Seitenwand
7-
Rückwand
7a-
Boden
7b-
Decke
8 -
Vorderseite
9-
Tür
10-
Innenraum
11-
Scharnier
12-
Verschluss
13-
Griff
14-
Beleuchtung
15-
Halterung
18-
Innenseite
19 -
Verstärkungsstrebe
20-
Öffnung
21 -
Inneneinrichtung
22 -
Gestell, Lochleiste
24 -
Schublade
25 -
Rollenmechanik
26 -
Schlitz
27 -
Verdichter
28-
Kompressor
29-
Kondensatsammelwanne
30 -
Isoliergehäuse
31 -
Verdampfer
31a-
Verbindungsrohr
32 -
Lüfter
33 -
Kühlluftzufuhrkanal
34-
Öffnung
35-
Öffnung
36 -
Kühlluftabfuhrkanal
37 -
Isolierschaum
38 -
Einbuchtung
39-
Platte
40 -
kombiniertes Klimagerät
50-
Decke
51 -
Kühlluftschlitz/Austrittsöffnung
52 -
Kühlluftschlitz/Eintrittsöffnung
70 -
Lochblech
71 -
Loch
81 -
Gehäuse
82 -
Schlitz
83 -
Lufttrennblech
KL -
Kühlluft



Ansprüche

1. Vorrichtung für die Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl., umfassend:

einen Kühlschrank mit einem Schrankteil (2) mit zwei einander gegenüberliegenden, einen Innenraum (10) begrenzenden Seitenwänden (5, 6); und

ein Kühlaggregat (3),

dadurch gekennzeichnet,

dass in der ersten Seitenwand (6) ein Kühlluftzufuhrkanal (33) und in der zweiten Seitenwand (5) ein Kühlluftabfuhrkanal (36) ausgebildet ist, wobei der Kühlluftzufuhrkanal (33) und der Kühlluftabfuhrkanal (36) durch zueinander korrespondierende Öffnungen (34, 35) in den Seitenwänden (5, 6) mit dem Innenraum (10) verbunden sind derart, dass durch den Innenraum (10) ein Kühlluftstrom erzeugbar ist, und

dass das Kühlaggregat (3) einen Lüfter (32) zur Erzeugung des Kühlluftstroms durch den Innenraum (10) aufweist


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (5, 6) mit Isolierschaum (37) ausgeschäumt und auf den dem Innenraum (10) zugewandten Seiten (18) mit einer Platte (39) verkleidet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlluftzufuhrkanal (33) und/oder der Kühlluftabfuhrkanal (36) als Einbuchtung (38) im Isolierschaum (37) ausgebildet sind.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (39) mit Strömungsöffnungen (71) versehen ist, insbesondere von einem Lochblech (70) gebildet ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsöffnungen (71) des Lochblechs (70) individuell verschließbar sind, insbesondere mit einer Schiebereinrichtung, Klappeneinrichtung (72) oder dgl.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (3) an dem Schrankteil (2) angeordnet ist und mit dem Kühlluftzufuhrkanal (33) und mit dem Kühlluftabfuhrkanal (36) kühlluftleitend verbunden ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (3) als separate Einheit ausgebildet und lösbar an dem Schrankteil (2), bevorzugt auf dem Schrankteil (2), befestigt ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (3) einen Verdampfer (31) aufweist, der gemeinsam mit dem Lüfter (32) in einem Isoliergehäuse (30) angeordnet ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Steuerung der relativen Luftfeuchtigkeit vorgesehen ist, durch welche der Kühlluftstrom stromauf zum Schrankteil (2) hindurchleitbar ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Steuerung der relativen Luftfeuchtigkeit von einem kombinierten Klimagerät (40) gebildet ist, welches zur Luftbefeuchtung als auch zur Luftentfeuchtung steuerbar ist
 
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Luftfeuchtigkeit des Kühlluftstromes insbesondere 60 bis 65% beträgt.
 
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Steuerung der relativen Luftfeuchtigkeit mit dem auswechselbaren Kühlaggregat (3) eine Baueinheit bildet.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrankteil (2) eine Inneneinrichtung (21) aufweist, die in Öffnungen (20) in den Seitenwänden (5, 6) eingehängt ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Inneneinrichtung (21) wenigstens eine Schublade (24) umfasst und dass zwischen angrenzenden Schubladen (24) ein Kühlluftschlitz (26) vorgesehen ist.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schublade (24) zur Kühlschrankaußenseite Iuftströmungsmäßig abgedichtet ist, derart, dass bei eingeschobenen Schubladen (24) der Schrankteil (2) des Kühlschranks nach außen luftdicht verschlossen ist.
 
16. Vorrichtung, insbesondere ein Kühlschrank zur Lagerung von temperatur- und/oder feuchtigkeitsabhängigen Wirkstoffen chemischer, biochemischer oder physikalischer Art, insbesondere Medikamenten, Pharmazeutika, Laborsubstanzen und dgl., umfassend einen Srhrankteil (2), der eine Decke (50) aufweist, und ein Kühlaggregat (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (3) als separate Einheit ausgebildet und auf einer Oberseite (2a) des Schrankteils (2) lösbar befestigt ist, wobei das Kühlaggregat (3) über Kühlluftkanäle (33, 36) in der Decke (50) des Schrankteils (2) mit einem Innenraum (10) kühlluftleitend verbunden ist.
 




Zeichnung