[0001] Die Erfindung betrifft einen Röhrenwärmetauscher der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Röhrenwärmetauscher z.B. zur Produkt gegen Produkt-Strömungsführung sind aus
DE 600 19 635 T2 und
DE 102 56 232 B4 bekannt. Die Wärmeausdehnungs-Kompensationseinrichtung ist hierbei eine Schiebeverbindung
mit Dichtungen oder eine schwimmende oder Loslagerung, die thermisch bedingte Relativbewegungen
zulässt, jedoch Toträume bedingt, in welchen sich das Produkt so absetzen kann, dass
es trotz intensiver Reinigung nicht mehr entfernbar ist, oder die zur hygienisch einwandfreien
Reinigung ein Zerlegen erfordert. Aus hygienischen Gesichtspunkten sind solche Kompensationseinrichtungen
von den zuständigen Behörden nicht empfohlen, jedoch bisher als Kompromisslösung für
die Produkt gegen Produkt-Strömungsführung üblich.
[0003] In Röhrenwärmetauschern in der Lebensmittelindustrie, in denen eine Strömungsführung
Produkt gegen Wärmeträgermedium wie Wasser stattfindet, ist es hingegen bekannt, als
Wärmeausdehnungs-Kompensationseinrichtungen wenigstens einen Faltenbalg so zu verbauen,
dass ausschließlich vom Wärmeträgermedium kontaktiert wird, hingegen keinesfalls vom
Produkt. Der Faltenbalg wird nach bestimmten Einsatzperioden des Röhrenwärmetauschers
oder bei einem Produktwechsel nicht gereinigt, da er ohnedies nur mit dem Wärmeträgermedium
in Kontakt ist. Der Faltenbalg ist bewusst mit einem Verhältnis von B : T von sehr
viel kleiner als 1, gegebenenfalls mit geraden Flanken und sehr kleinen Krümmungsradien
zwischen den Flanken, ausgebildet, weil dadurch die Kompensationswirkung pro Faltung
stark ist und deshalb möglichst wenige Faltungen gebraucht werden. Dieser Faltenbalg
ließe sich wegen des für die Kompensation günstigen Verhältnisses von B : T sehr viel
kleiner als 1 nicht mehr zu einem hygienisch einwandfreien Zustand reinigen, da beim
Kontakt mit einem Produkt z.B. wegen Wirbelbildungen und Totzonen unvermeidlich fest
haftende Produktablagerungen auftreten würden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Röhrenwärmetauscher der eingangs
genannten Art für eine Produkt gegen Produkt-Strömungsführung hygienisch einwandfrei
reinigbar zu gestalten.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Mit der bewusst vorgenommenen Abkehr vom üblicherweise für eine optimale Wärmeausdehnungs-Kompensation
üblichen Verhältnis von B : T der Faltung zu einem für die Kompensation ungünstigeren
Verhältnis von B : T von etwa 1 oder größer zumindest an der vom Produkt kontaktierbaren
Oberfläche der Faltung ergibt sich dadurch die Möglichkeit, die vom Produkt kontaktierbare
Oberfläche zu einem hygienisch einwandfreien Zustand vom Produkt zu reinigen, weil
relativ moderate Richtungswechsel in den gerundeten Faltungen, relativ schwach gekrümmte
Oberflächen und keine kritischen Toträume vorliegen. Das Produkt neigt somit weniger
zum Anhaften, sondern wird stets zügig aus der Faltung gespült. Reinigungsmedien können
Produktrückstände effizient beseitigen und werden selbst leicht ausgespült und/oder
rückstandsfrei entfernt. Um die insgesamt geforderte Kompensationswirkung zu leisten,
braucht nur eine entsprechende Mehranzahl an Faltungen vorgesehen zu werden, was jedoch
im Hinblick auf die erzielbaren, hygienisch einwandfreien Verhältnisse für die Produkt
gegen Produkt-Strömungsführung und die hermetische Dichtheit im Röhrenwärmetauscher
durchaus akzeptabel ist. Durch die in Kauf genommene Verschlechterung der Kompensationswirkung
jeder z.B. mit ihrer Innenseite mit dem Produkt in Kontakt tretenden, an sich zum
technischen Zweck der Kompensation von Wärmeausdehnungen vorgesehenen Faltung, erhält
der Faltenbalg jedoch erst die hygienische Eignung zur Produkt gegen Produkt-Strömungsführung
im Röhrenwärmetauscher, auch weil durch einen harmonischen Oberflächenverlauf sehr
günstige Strömungsverhältnisse erzielt werden, die vor allem die Reinigungseffizienz
drastisch verbessern. Es wird somit ein Röhrenwärmetauscher mit hygienischem Faltenbalg
erzielt.
[0007] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform kann das Verhältnis von B : T zwischen etwa
1 und bis zu 2 betragen. Je größer das Verhältnis ist, desto günstiger verhält sich
die Faltung bei der Reinigung nach vorgeschriebenen Betriebsperioden oder zu einem
Produktwechsel.
[0008] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform sind im Faltenbalg mehrere axial direkt aufeinanderfolgende,
abwechselnd nach innen und außen geformte und zumindest im Wesentlichen gleichartige
und relativ weite Faltungen vorgesehen. Ist dieser Faltenbalg im Mantelrohr angeordnet,
liegt die vom Produkt kontaktierbare Oberfläche nur an der Innenseite vor. Ist der
Faltenbalg hingegen in einem Innenrohr angeordnet, kann die innere oder die äußere
Oberfläche oder können beide Oberflächen vom Produkt kontaktiert werden, wobei jeweils
optimale Verhältnisse für die Reinigung gegeben sind.
[0009] Bei einer alternativen Ausführungsform sind mehrere axial mit Zwischenabständen aufeinanderfolgende,
im Wesentlichen gleichartige Faltungen nach innen oder nach außen vorgesehen, die
an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche mit dem Verhältnis von B : T von etwa
1 oder größer ausgebildet sind, und sind in den Zwischenabständen Faltungen vorgesehen,
die mit einem Verhältnis von B1 : T < 1 ausgebildet sind. In dieser Ausführungsform
empfiehlt es sich, die konvex gekrümmten Oberflächen der Faltungen mit dem Verhältnis
B1 : T < 1 an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche des Faltenbalgs anzuordnen,
weil auch diese konvexen Oberflächenabschnitte gut zu reinigen sind. Dies ist eine
hybride Ausbildung des Faltenbalgs, einerseits um die konkaven Oberflächenabschnitte
der relativ weiten Faltungen mit dem Verhältnis B : T von etwa 1 oder größer gut reinigen
zu können, aber eine geringere Kompensationswirkung pro Längeneinheit zu erzielen,
und andererseits auch an den konvexen Oberflächenbereichen der Faltungen mit dem Verhältnis
von B1 : T < 1 ausreichend gut reinigen zu können, aber dort eine stärkere Kompensationswirkung
pro Längeneinheit zu erhalten. Diese Hybridform des Faltenbalgs empfiehlt sich, wie
gesagt, speziell für das Mantelrohr, wenn dieses an der Innenoberfläche vom Produkt
kontaktiert wird.
[0010] Bei einer anderen Ausführungsform hat der Innendurchmesser des Faltenbalgs eine Größe,
die zwischen annähernd dem Innendurchmesser des den Faltenbalg aufweisenden Innen-
oder Mantelrohres und diesem Innendurchmesser abzüglich der Tiefe der Faltungen liegt.
Abhängig vom Einsatzfall des Faltenbalgs im Mantelrohr oder in einem Innenrohr lassen
sich innerhalb dieses Faltenbalg-Innendurchmesserbereiches unerwünschte Engstellen
in den jeweiligen Strömungskanälen vermeiden oder minimieren.
[0011] Bei einer Ausführungsform weist der Faltenbalg mit dem Innen- oder Mantelrohr verschweißte,
im Wesentlichen kreiszylindrische Rohrendstutzen auf, die in oder über Innen- oder
Mantelrohr-Abschnittsenden gesteckt sind. Die Integration des Faltenbalgs in das jeweilige
Rohr ist herstellungstechnisch einfach zu beherrschen. Die Schweißstellen sind dicht
und vertragen problemlos hohe Druckdifferenzen. Der Faltenbalg kann an der jeweils
optimalen Position des Rohres angeordnet werden.
[0012] Bei einer alternativen Ausführungsform ist der Faltenbalg integral in der kreiszylindrischen
Wand des jeweiligen Rohres geformt, beispielsweise durch eine Walzbehandlung oder
Rollbehandlung oder durch hydraulisches Umformen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit
von Schweißverbindungen.
[0013] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform bildet ein Mantelrohr mit mehreren Innenrohren
ein Röhrenwärmetauscher-Modul. Der Faltenbalg, zumindest ein Faltenbalg, kann in etwa
in der Längsmitte des Wärmetauschermoduls angeordnet sein, um seine Kompensationswirkung
optimal zu entwickeln. Vorzugsweise befindet sich der Faltenbalg im Mantelrohr, derart,
dass die vom Produkt kontaktierbare Oberfläche des Faltenbalgs zu den im Mantelrohr
untergebrachten Innenrohren weist, die glatt sein können.
[0014] Im Hinblick auf eine effiziente Reinigung ist es wichtig, wenn die Faltung zumindest
an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche einen derart harmonischen Oberflächenverlauf
aufweist, dass dort weitgehend turbulente Strömungsverhältnisse begünstigt werden,
die alle Vertiefungen des Faltenbalges vollständig erfassen. Weitgehend turbulente
Strömungsverhältnisse bieten den Vorteil, keine Zonen entstehen zu lassen, in denen
sich nicht nur das Produkt abzusetzen droht, sondern auch ein Reinigungsmedium keine
effiziente Reinigungswirkung zu entwickeln vermag.
[0015] Besonders zweckmäßig ist jede Faltung in einem Achsschnitt des mit dem Faltenbalg
ausgestatteten Innen- und/oder Mantelrohrs aus stufenlos ineinander übergeführten
Krümmungsabschnitten gebildet. Bevorzugt sind dies Kreisbogenabschnitte mit einem
etwa der halben Tiefe und/oder Breite der jeweiligen Faltung entsprechenden Krümmungsradius.
[0016] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt eines Moduls eines beispielhaften Röh- renwärmetauschers,
- Fig. 2
- in vergrößertem Maßstab ein Detail aus Fig. 1 mit einem Faltenbalg in einem Mantelrohr
des Röhrenwärmetauscher-Moduls,
- Fig. 3
- einen Achsschnitt einer anderen Ausführungsform, beispielsweise eines Man- telrohres
oder einen Innenrohres eines Moduls,
- Fig. 4
- einen Achsschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Mantel- oder Innen- rohres
eines Moduls, und
- Fig. 5
- einen Teilschnitt einer konkreteren Ausführungsform eines Moduls.
[0017] Die Fig. 1 und 5 verdeutlichen jeweils ein einzelnes Modul M eines gestrichelt angedeuteten
Röhrenwärmetauschers W, wie er beispielsweise in der Abfüllindustrie für flüssige
Lebensmittelprodukte (z.B. Wasser, Säfte, Milch) zu einer Produkt gegen Produkt-Strömungsführung
bei der Wärmebehandlung (Erwärmen oder Abkühlen) eines Lebensmittelproduktes verwendet
wird. In dem Röhrenwärmetauscher W können mehrere Module eingebaut sein, um möglichst
lange Strömungswege für das Produkt zu erzielen. Das Modul M kann z.B. 3,0 m, 6,0
m lang, oder sogar länger sein.
[0018] Das Modul M weist in Fig. 1 ein Mantelrohr 1, z.B. aus rostfreiem Stahl, auf, das
endseitige Befestigungsflansche 2 zur Montage im Röhrenwärmetauscher W besitzt. Im
Mantelrohr 1 ist mindestens ein Innenrohr 3 vorgesehen, das sich im Wesentlichen achsparallel
zum Mantelrohr 1 zwischen Befestigungsflanschen 4 erstreckt. In der Ausführungsform
in Fig. 1 sind mehrere Innenrohre 3 vorgesehen, die zu einem Rohrbündel zusammengefasst
sind, so dass zwischen dem Mantelrohr 1 und den Innenrohren 3 und auch in den Innenrohren
3 mindestens die Strömungskanäle 5, 6, 7 und 8 definiert werden, wobei die Kanäle
6, 7 und 8 zu einem primären Strom und der Kanal 5 zu einem sekundären Strömungskanal
gehören. In diesen Strömungskanälen zirkuliert das Lebensmittelprodukt, wobei gegebenenfalls
zumindest ein Strömungsweg auch für ein Wärmeträgermedium benutzt wird (in Fig. 1
z.B. der Strömungsweg 5). Um aufgrund unterschiedlicher Temperaturen in den Strömungswegen
unvermeidliche Wärmeausdehnungen zwischen den Rohren 1, 3 kompensieren zu können,
ist bei der Ausführungsform in Fig. 1 im Mantelrohr 1 eine Kompensationseinrichtung
K integriert, die als Faltenbalg C mit mehreren Faltungen F ausgebildet ist. Es wäre
durchaus möglich, über die Länge des Moduls M (z.B. 6,0 m oder mehr) mehrere Faltenbälge
C vorzusehen. Der in Fig. 1 gezeigte Faltenbalg C weist innenseitig eine vom Produkt
im Strömungsweg 5 kontaktierbare Oberfläche 12 auf und kompensiert durch vorwiegend
axiales Arbeiten die unterschiedliche axiale Wärmeausdehnung des Mantelrohres 1 in
Relation zu den axialen Wärmeausdehnungen der Innenrohre 3. In Fig. 5 sind am Mantelrohr
1 für den Anschluss z.B. der Innenrohre 3 offene Endflansche 2 und im Mantelrohr 1
seitliche Anschlüsse 2' vorgesehen.
[0019] Zusätzlich könnten auch die Innenrohre 3 mit Faltenbälgen C ausgestattet sein, oder
nur die Innenrohre 3, wobei dann ein Faltenbalg C in einem Innenrohr 3 gegebenenfalls
innen- und/oder außenseitig eine vom Produkt kontaktierbare Oberfläche 12 darbietet.
[0020] Fig. 2 zeigt den Faltenbalg C von Fig. 1 in größerem Maßstab. Der Faltenbalg C ist
mit endseitigen, z.B. kreiszylindrischen Rohrendstutzen 10 mit dem Mantelrohr 1 verschweißt,
und zwar hier in Mantelrohrabschnittsenden 1a, 1 b innen eingesteckt und bei 11 verschweißt.
Alternativ könnten die Rohrendstutzen 10 auch außen auf die Mantelrohr-Abschnittsenden
1a, 1b aufgesteckt und verschweißt sein. Der Faltenbalg C wird vorfabriziert und nachträglich
im Mantelrohr 1 installiert.
[0021] Der Faltenbalg C in Fig. 2 zeichnet sich dadurch aus, dass er mehrere axial mit Zwischenabständen
hintereinander angeordnete, um die Rohrachse X umlaufenden, relativ weite Faltungen
F aufweist, die eine radiale Tiefe T und eine axiale Breite B haben und einander gleichartig
sind. Das Verhältnis von B : T liegt bei etwa 1 oder ist sogar größer, bis vorzugsweise
maximal etwa 2. Die vom Produkt kontaktierbare Oberfläche 12 ist hauptsächlich konkav
gerundet und verläuft relativ harmonisch mit beispielsweise einem Krümmungsradius
R1, der etwa die Hälfte der Tiefe T oder der Breite B betragen kann.
[0022] In den Zwischenräumen zwischen den axial beabstandeten Faltungen F sind entgegengesetzte
Faltungen F1' vorgesehen, die an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche 12 je
einen konvexen Oberflächenabschnitt mit einem Krümmungsradius R2' haben, der kleiner
ist als die Hälfte der Tiefe T oder Bereite B, und etwa der Hälfte der Breite B1 der
Faltung F1' betragen kann.
[0023] Der Innendurchmesser des Faltenbalgs C ist mit d angegeben und entspricht annähernd
dem Innendurchmesser D des Mantelrohres 1. Der Außendurchmesser D1 des Faltenbalgs
C entspricht etwa dem Innendurchmesser d zuzüglich der zweifachen Tiefe T und zuzüglich
der Materialstärke des Faltenbalgs C. Der Faltenbalg C besteht, vorzugsweise, wie
auch das Mantelrohr 1, aus rostfreiem Stahl. Die Innenrohre 3 sind in Fig. 2 nicht
gezeigt. Die außenliegende Oberfläche 9 des Faltenbalgs C kommt mit dem Produkt im
Modul M nicht in Kontakt.
[0024] In der Ausführungsform in Fig. 3 ist der Faltenbalg C entweder in das Mantelrohr
1 oder in das jeweilige Innenrohr 3 integriert. Befindet sich der Faltenbalg C im
Innenrohr 3, dann können hier die inneren und äußeren Oberflächen 12 vom Produkt kontaktiert
werden. Im Faltenbalg C sind mehrere axial direkt aufeinanderfolgende, abwechselnd
nach innen und außen geformte Faltungen F, F1 geformt, die gleichartig sein können,
und aufeinanderfolgend konvexe und konkave Krümmungen haben, zweckmäßig mit Krümmungsradien
R1, R2 entsprechend etwa der halben Tiefe T. Zweckmäßig handelt es sich um stufenlos
ineinander geführte Kreisabschnitte, vorzugsweise Halbkreise. Der Innendurchmesser
d1 des Faltenbalgs C entspricht etwa dem Innendurchmesser d des Mantel- oder Innenrohres
1, 3, oder dessen Außendurchmesser d, während der Außendurchmesser D1 des Faltenbalgs
etwa dem Außendurchmesser D zuzüglich der zweifachen Tiefe T und der Materialstärke
entspricht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel für ein Innen- oder Mantelrohr 1, 3 mit
einem Außendurchmesser D von etwa 70,0 mm beträgt die Breite B jeder Faltung knapp
10,0 mm, beträgt die Tiefe T jeder Faltung ebenfalls etwa 10,0 mm, und sind über die
Länge des Faltenbalgs C sechs Faltungen F und fünf Faltungen F1 vorgesehen.
[0025] Bei der Ausführungsform in Fig. 4 ist der Innendurchmesser d1 des Faltenbalgs C kleiner
als der Innendurchmesser d des Mantel- oder Innenrohres 1, 3, vorzugsweise bis maximal
etwa die Tiefe T kleiner, und ist der Außendurchmesser D1 des Faltenbalgs C geringfügig
größer als der Außendurchmesser D bzw. fast gleich groß wie der Außendurchmesser D.
Auch im Faltenbalg C in Fig. 4 sind axial direkt aufeinanderfolgend mehrere Faltungen
F, F1 abwechselnd nach innen und nach außen vorgesehen, die gleichartig sein können.
[0026] Im Ausführungsbeispiel von Fig. 4 beträgt der Außendurchmesser D etwa 114,0 mm, beträgt
die Länge des Faltenbalgs C etwa 146,0 mm, beträgt die Tiefe T etwa 12,0 mm und beträgt
die Breite B etwa 11,0 mm.
[0027] In jeder Ausführungsform ist das Verhältnis B : T der Faltung F, F1 bei etwa 1,0
oder größer gewählt, vorzugsweise bis maximal etwa 2,0.
[0028] Dabei kann das Verhältnis geringfügig kleiner sein als 1, jedoch vorzugsweise stets
mehr als 0,9.
[0029] Bevorzugte Ausführungsformen weisen Manteldurchmesser von bis zu 250 mm auf. Es können
jedoch auch Formen mit größeren Durchmessern auftreten.
1. Röhrenwärmetauscher (W) mit einem Mantelrohr (1) und wenigstens einem Innenrohr (3)
zur Behandlung von flüssigen Lebensmittelprodukten, insbesondere von niedrig viskosen
Produkten wie Säften oder Milch, auch mit einer Produkt gegen Produkt-Strömungsführung,
mit wenigstens einer Wärmeausdehnungs-Kompensationseinrichtung (K) für das Mantel-
und/oder Innenrohr (1, 3), wobei in der Kompensationseinrichtung (K) wenigstens eine
vom zu behandelnden Produkt kontaktierbare Oberfläche (12) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Produkt kontaktierbare Oberfläche (12) an zumindest einem in das Mantel-
und/oder Innenrohr (1, 3) integrierten Faltenbalg (C) mit mehreren um die Rohrachse
(X) umlaufenden, im Querschnitt gerundeten, relativ weiten Faltungen (F1, F) vorgesehen
ist, und dass die jeweilige Faltung (F, F1) an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche
(12) mit einer radialen Tiefe (T) und einer axialen Breite mit einem Verhältnis von
B : T von etwa 1 oder größer und somit hygienisch einwandfrei reinigbar ausgebildet
ist.
2. Röhrenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis von B : T zumindest an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche
(12) zwischen etwa 1 bis etwa 2 beträgt.
3. Röhrenwärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere axial direkt aufeinanderfolgende, abwechselnd nach innen und außen geformte,
zumindest im Wesentlichen gleichartige Faltungen (F, F1) mit dem Verhältnis von B
: T von etwa 1 oder größer vorgesehen sind, vorzugsweise bis zu sechs oder mehr, vorzugsweise
nach außen bombierte, Faltungen (F, F1).
4. Röhrenwärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere axial mit Zwischenabständen aufeinanderfolgende, im Wesentlichen gleichartige,
relativ weite Faltungen (F) nach innen oder nach außen vorgesehen sind, die an der
vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche (12) mit dem Verhältnis B : T von etwa 1 oder
größer ausgebildet sind, und dass in den Zwischenabständen engere Faltungen (F1')
vorgesehen sind, die mit einem Verhältnis von B1 : T kleiner 1 ausgebildet sind.
5. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser (d1) des Faltenbalgs (C) eine Größe besitzt, die zwischen annähernd
dem Innendurchmesser (d) des den Faltenbalg aufweisenden Innen- oder Mantelrohrs (1,
3) und dem Innendurchmesser (d) abzüglich der Tiefe (T) liegt.
6. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (C) mit dem Innen- oder Mantelrohr (3, 1) verschweißte, im Wesentlichen
kreiszylindrische Rohrendstutzen (10) aufweist, die in oder über Innen- oder Mantelrohr-Abschnittsenden
(1a, 1 b) gesteckt sind.
7. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (C) durch eine Walz- oder Rollbehandlung oder durch hydraulisches
Umformen integral in der an sich kreiszylindrischen Wand des Innen- und/oder Mantelrohrs
(3, 1) gebildet ist.
8. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelrohr (1) mit mehreren Innenrohren (3) einen Wärmetauscher-Modul (M) bildet,
und dass der Faltenbalg in etwa in der Längsmitte des Wärmetauscher-Moduls (M) angeordnet
ist, vorzugsweise im Mantelrohr (1) und mit zu den Innenrohren (3) weisender, vom
Produkt kontaktierbarer Oberfläche (12) an relativ weiten Faltungen (F, F1) mit dem
Verhältnis von B : T von etwa 1 oder größer.
9. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltung (F, F1) an der vom Produkt kontaktierbaren Oberfläche (12) einen harmonischen
Oberflächenverlauf aufweist, der weitgehend turbulente Strömungsverhältnisse derart
begünstigt, dass die Strömung alle Vertiefungen des Faltenbalges erfasst.
10. Röhrenwärmetauscher nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Faltung (F, F1) in einem Achsschnitt des Innen- oder Mantelrohrs (3, 1) aus
stufenlos ineinander übergeführten Krümmungsabschnitten, vorzugsweise Kreisbogenabschnitten
mit einem etwa der halben Tiefe (T) und/oder Breite (B) entsprechenden Krümmungsradius
(R1, R2, R2'), gebildet ist.