[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten, welcher zumindest einen in einen Ankerraum
gelagerten Anker umfasst, wobei der Ankerraum von einer Spule umgeben ist, die eine
Vielzahl von elektrischen beaufschlagbaren Wicklungen trägt und das bei bei Strombeaufschlagung
entstehende Magnetfeld den Anker gegen einen Kern bewegt, wobei der Anker auf einen
Stift wirkt und der Anker an seiner in Bewegungsrichtung gesehenen Stirnseite eine
Ausnehmung aufweist.
[0002] Ein typischer Einsatzbereich für Elektromagneten sind Druckventile, insbesondere
Druckregelventile. Hierbei wirkt der von dem Magnetfeld des Elektromagneten bewegte
Anker auf einen Stift, der Teil eines Regelelementes ist, das in geeigneter Weise
im Ventilblock ein Regelstück gegen einen Ventilsatz anstellt und so den Druck regelt.
[0003] Für eine Führung des Stiftes ist in dem Anker an seiner in Bewegungsrichtung gesehenen
Stirnseite eine Ausnehmung vorgesehen. Diese bevorzugt sacklochartige Ausnehmungen
nimmt ein Ende des Stiftes auf. Dabei definiert sich die Stirnseite des Ankers durch
die Bewegungsrichtung des Ankers bei Beaufschlagung mit Strom (Hubbewegung). Dabei
ist die Stirnseite des Ankers auch dem Kern und dem Ventilblock zugewandt beziehungsweise
taucht in diesen ein. Insbesondere bestimmt die Stirnseite die vordere Seite des Ankers
bei der Hubbewegung. Dabei stützt sich der Stift in der Ausnehmung derart ab, dass
die Hubbewegung des Ankers, die in der Regel eine lineare Bewegung in Achsrichtung
von Anker (und Stift) ist, auf den Stift übertragen wird.
[0004] Bei Druckregelventilen mit gattungsgemäßen Elektromagneten ist zur Vermeidung von
Eigenschwingungen des Regeldrucks der Ankerraum vollständig mit Öl befüllt, um eine
hydraulische Dämpfung der Ankerbewegung zu erreichen. Hierzu ist der Anker mit Längs-und
Querbohrungen ausgeführt, die bei der Ankerbewegung einen definierten Ölaustausch
zwischen den verschiedenen Ölräumen ermöglicht. Im Stand der Technik ist es bekannt,
diese Bohrung zerspanend herzustellen, wobei insbesondere im Bereich der Ausnehmung
eine entsprechende Sacklochbohrung vorzusehen ist, um eine Abstützung des Stiftes
im Anker zu ergeben.
[0005] Diese zerspanende Herstellung stellt einen erheblichen Aufwand in Bezug auf Gradvermeidung,
Gradentfernung und Sauberkeit dar, was zu entsprechendem Herstellungsaufwand führt.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Elektromagneten vorzuschlagen, der einfacher und daher kostengünstiger herzustellen
ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Elektromagneten, wie eingangs
beschrieben, und schlägt vor, dass ein Formteil in die Ausnehmung eingesetzt ist und
sich der Stift in dem Formteil abstützt.
[0008] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag entfällt die zerspanende Herstellung der Sacklochbohrung
und die damit verbundenen Probleme. Oftmals bleibt es dann bei nur einer axial den
Anker durchsetzenden Bohrung, die deutlich geringeren Nachbearbeitungsaufwand aufweist.
Anstelle des Absatzes wird nun erfindungsgemäß der Einsatz eines, zum Beispiel durch
ein Stanz-Biege-Vorgang herstellten Formteil eingesetzt, das sehr viel günstiger produzierbar
ist als die zerspanende Realisierung an dem Anker. Alternativ ist erfindungsgemäß
vorgesehen, das Formteil auch als Tiefzieh- oder Drehteil herzustellen.
[0009] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der nach außen
umgebörtelter Rand des Formteiles auf dem Anker abstützt. Oftmals ist der Anker bezüglich
seiner Längsachse rotationssymetrisch aufgebaut und trägt möglichst konzentrisch angeordnet
das Formteil. Die Ausnehmung ist ebenfalls konzentrisch in den Anker eingearbeitet
und der in einem Stanz-, Gesenk- beziehungsweise Tiefziehschritt herstellte Formteil
ist im wesentlichen hutartig ausgebildet, wobei dessen seitlich abstehende umgebörtelter
Rand auf der ringartigen, die Ausnehmung begrenzenden Abschlussfläche der Stirnseite
aufliegt. Bei einer solchen Ausgestaltung wird eine sehr einfache Montage erreicht,
wobei das Formteil zum Beispiel durch eine gewisse konische Ausgestaltung einfach
in die Ausnehmung eingesteckt werden kann, die ganze Anordnung aber mit einem gewissen
Sitz oder Passform ausgestattet ist, um ein sicheres Verbinden des Formteiles in der
Ausnehmung zu gewährleisten.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Anker gebildet
ist von einem Ankerkörper, der eine Ankerstange aufnimmt und das Formteil in der Ankerstange
angeordnet ist. Insbesondere für die Ausgestaltung des Ankers gibt es im Stand der
Technik mehrere Varianten. Die erfindunsgemäße Lösung umfasst dabei alle möglichen
Lösungsvarianten, nämlich jene, bei welchen der Anker ein- oder auch mehrteilig ausgebildet
ist. So ist es möglich, dass der Anker nur einen Ankerkörper umfasst, der mit den
entsprechenden Bohrungen ausgestattet ist und eine Ausnehmung aufweist zur Aufnahme
des Formteils. In einer anderen Variante wird eine Ankerstange mit dem Ankerkörper
verbunden, wobei die Ankerstange bezogen auf die Bewegungsrichtung des Ankers länger
ist als der Ankerkörper, insbesondere ein- oder beidseitig über diesen hervorsteht.
Dabei übernimmt die Ankerstange zusätzliche Führungsaufgaben, da diese zum Beispiel
in entsprechenden Taschen des Kernes des Elektromagneten geführt ist. Auch ist es
möglich durch die mehrteilige Ausgestaltung durch die Wahl des Materials des Ankerkörpers
und der Ankerstange das Schaltverhalten des Ankers entsprechend zu beeinflussen. Natürlich
ist diese Mehrteiligkeit auch günstig in Bezug auf die Herstellungskosten, da beide
Elemente für sich genommen entsprechend optimiert werden können.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Anker beziehungsweise
die Ankerstange eine axiale Durchdringungsöffnung gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen
Durchmessern aufweist. Die axiale Durchdringungsöffnung ist dabei parallel oder im
wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Ankers und beinhaltet auch die Ausnehmung.
[0012] Durch die axiale Durchdringungsöffnung wird das Innere des Ankers dafür genutzt,
dass diese mit der zu steuernden Flüssigkeit, zum Beispiel Öl, befüllt wird und somit
eine hydraulische Dämpfung der Ankerbewegung erreicht wird.
[0013] Zu diesem Zweck dient auch eine andere erfindungsgemäße Ausgestaltung nach welcher
an dem Anker beziehungsweise im Ankerkörper oder der Ankerstange mindestens eine Querbohrung
angeordnet ist, die im wesentlichen Quer zur Bewegungsrichtung des Ankers orientiert
ist. Die Querbohrung ist dabei auch bevorzugt rechtwinklig, zumindest aber quer (spitzwinklig)
zur axialen Durchdringungsöffnung angeordnet. Bevorzugterweise mündet die Querbohrung
in die Durchdringungsöffnung. Neben der Möglichkeit einen definierten Ölaustausch
zwischen den verschiedenen Ölräumen zu ermöglichen und somit auch eine Bewegung des
Ankers zu dämpfen, erreicht diese Ausgestaltung auch eine entsprechende Massenreduzierung
des Ankers und daher auch ein schnelles Ansprech-, Schalt- beziehungsweise Steuerverhalten
bei gleichen sonstigen Parametern.
[0014] Eine erhebliche Kostenreduktion wird insbesondere durch die erfindungsgemäße Variante
erreicht, bei welcher der Anker, der Ankerkörper oder die Ankerstange als Abschnitt
eines Rohrprofiles ausgebildet ist. Charakteristische Eigenschaft des Rohrprofiles
ist, dass dieses ohne zerspanende bearbeitet werden zu müssen, eine axiale Durchdringungsöffnung
aufweist. Dabei besitzt ein entsprechendes Rohrprofil eine ausreichende Genauigkeit
an ihrer Mantelfläche, da die Mantelfläche entsprechende Führungs- und Lagerungsaufgaben
ausführt. Durch den Einsatz eines Rohrprofiles wird ein erheblicher Produktionsvorteil
erreicht, da die aufwendige zerspanende Bearbeitung zur Herstellung der Durchdringungsöffnung
eingespart wird.
[0015] Eine aus einem Rohrprofil bestehende Ankerstange wird auch als Ankerrohr bezeichnet.
[0016] Die Durchdringungsöffnung einerseits aber auch die Querbohrung andererseits stellt
eine Verbindung her zwischen dem Ankerinneren und dem Ankerraum beziehungsweise von
der Hydraulikflüssigkeit durchfluteten Ventilblock.
[0017] In der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist nicht nur an der Stirnseite, also
an der Seite, die dem Ventilblock zugewandt ist, eine Ausnehmung vorgesehen, sondern
auch an der der Stirnseite gegenüberliegenden Rückseite des Ankers, ist ebenfalls
eine Ausnehmung angeordnet, die ein Formteil aufnimmt. Durch die Anordnung eines Formteiles
auch auf der Rückseite des Ankers wird erreicht, dass auch auf der Rückseite entsprechende
Elemente im Anker gelagert und abgestützt sind. Die Ausgestaltung ist dabei in gleicher
Weise gewählt wie an der Stirnseite, das Formteil ist gegebenenfalls zumindest abschnittsweise
konisch ausgebildet, um ein leichteres Einsetzen in die Ausnehmung an der Rückseite
zu erreichen, das Formteil weist auch einen nach Außen umgebörtelten Rand auf, um
sich auf der Rohrrückseite aufzustützten und aufzuliegen.
[0018] Um eine Rückstellung des Ankers im nichtbestromten Zustand zu erreichen, ist eine
Rückstellfeder vorgesehen, die sich in dem Formteil an der Stirnseite absützt. Bei
der Strombeaufschlagung der wicklung der Spule wird ein Magnetfeld erzeugt, das den
Anker nach vorne bewegt und den gewünschten Hub ausführen lässt. Dabei wird der Anker
in Richtung des Kerns beziehungsweise Ventilblockes bewegt und in gleicher Weise auch
der in der Ausnehmung gelagerten Stift versetzt. Diese Bewegung erfolgt gegen die
Rückstellfeder, die entsprechend gestaucht oder komprimiert wird. Wird nun der Strom
abgeschaltet oder reduziert, dann entspannt sich die Rückstellfeder und versetzt den
Anker entgegen die Anzugsrichtung beziehungsweise Hubrichtung zurück, die Stirnseite
entfernt sich wieder von dem Kern.
[0019] In einer Variante der Erfindung ist das Formteil topf- oder hutartig ausgebildet.
Durch den nach Außen gebörtelten Rand des Formteiles wird eine Anlagefläche des Formteiles
an der ringartigen Ankerendfläche erreicht. Eine solche Ausgestaltung des Formteiles
ist zum Beispiel in einem formgebenden Bearbeitungsschritt (zum Beispiel Tiefziehen,
Senken oder Prägen) kostengünstig herstellbar.
[0020] Geschickterweise wird ein dünnwandiges Formteil vorgesehen, die Verwendung eines
dünnwandigen Formteiles spart Gewicht und ist günstig für die Ankerdynamik. Ein verhältnismäßig
dünnwandiges Formteil lässt sich auch leicht bearbeiten.
[0021] Vorteilhafterweise ist dabei die Materialstärke des Formteiles kleiner als 20 % des
Ankerdurchmessers beziehungsweise der Ankerstange, bevorzugt kleiner als 10 % des
Durchmessers des Ankers beziehungsweise Ankerstange, insbesondere weniger als 8 %
des Durchmessers des Ankers beziehungsweise der Ankerstange.
[0022] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass am Boden des Formteiles
Dämpfungsöffnungen angeordnet sind. Der Boden des Formteiles schließt die Ausnehmung,
welche den Stift und/oder die Rückstellfeder aufnimmt, gegenüber dem übrigen Ankerinneren
ab. Durch die Anordnung von einer oder mehreren Dämpfungsöffnungen ist es möglich,
dass Hydraulikflüssigkeit durch die Ausnehmung in das Ankerinnere hindurchströmen
kann. Geschickterweise werden dabei die Dämpfungsöffnungen im Herstellungschritt des
Formteiles integriert, zum Beispiel durch einen entsprechenden Stanzvorgang. Es resultiert
hieraus ein Stanzumformprozess, der günstig durchführbar ist. Dabei ist gefunden worden,
dass durch die Anordnung der Dämpfungsbohrungen in einem verhältnismäßig dünnwandigen
Formteil, wie dies ebenfalls erfindungsgemäße vorgeschlagen wird, das Dämpfungsverhalten
verbessert wird. Es wird ein konstanteres Dämpfungsverhalten über den gesamten Betriebstemperaturbereich
erreicht, da die Dämpfungsbohrungen scharfkantiger und kürzer (bei entsprechender
dünnwandiger Ausgestaltung des Formteiles) ausgefüht werden können und somit eine
nur in weniger Weise von der Temperatur abhängige oder temperaturunabhängige Blendencharakteristik
aufweisen.
[0023] Für die Ausgestaltung des Formteiles gibt es eine Mehrzahl von Herstellungsvarianten.
Auf eine Variante als Stanzbiegeteil wurde bereits mehrfach eingegangen. Hieraus resultiert,
dass das Formteil bevorzugt aus Metall, insbesonder Stahl, magnetisierbaren Metallen
oder unmagnetisierbaren Metallen, Stählen beziehungsweise geringmagnetisisrbaren Metallen,
Stählen, Leichtmetallen oder ähnlichen besteht. Die üblicherweise für den Bau von
Magnetbauteilen bekannten Materialien können hier entsprechend eingesetzt werden.
[0024] Auf diese Materialien ist die Erfindung aber nicht beschränkt, so ist es möglich,
das Formteil auch als Kunststoffspritzteil auszubilden, was den Vorteil birgt, eine
entsprechende Gewichtsreduzierung zu erreichen. Bevorzugterweise ist dann das Formteil
zum Beispiel aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff (zum Beispiel mit Glasfaser
oder Kohlefaser) gebildet. Natürlich ist es möglich entsprechend hochfeste oder auch
ausreichend temperaturbeständige Kunststoffe einzusetzen, wenn dies der Anwendungsbereich
des Elektromagneten beziehungsweise das ebenfalls von der Erfindung umfassten Druckventiles
erfordert.
[0025] Die Erfindung umfasst daher nicht nur einen Elektromagneten, sondern bezieht sich
auch auf ein Druckregelventil, insbesondere Druckregelventil bestehend aus einem Elektromagneten
wie beschrieben, wobei der Stift, der in der Ausnehmung gelagert und geführt ist,
ein Regelstück trägt und das Regelstück mit einem Dichtsitz des Ventils zusammenwirkt.
[0026] Üblicherweise ist in dem Ventilblock ein entsprechender Ventilsitz vorgesehen und
zwischen dem Ventilsitz und dem Regelstück bildet sich ein Spalt aus, dessen Größe
für die Ventilcharakteristik, insbesondere für die Druckminderung verantwortlich ist.
Durch die Stellung des Ankers wird daher eine Positionierung des Regelstücks bezüglich
des Dichtsitzes erreicht und somit der Druck geregelt.
[0027] Für den Fall, dass die Erfindung zum Beispiel in einem Hydraulik- oder auch Pneumatikventil
verwendt wird, ist es günstig, dass der Ankerraum beziehungsweise das Innere des Ankers
oder Ankerstange mit dem zu steuernden Medium gefüllt ist.
[0028] In der Zeichnung ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1, 2
- je in einer Schnittdarstellung, verschiedene Varianten des erfin- dungsgemäßen Elektromagneten
[0029] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0030] In der Zeichnung zeigen Fig. 1 und Fig. 2 in zwei verschiedenen Varianten den erfindungsgemäßen
Elektromagneten 1. Genau genommen zeigen Fig. 1 und 2 das für die Erfindung wesentliche
Detail des Elektromagneten 1, wobei sich an dem Elektromagnten 1 im unteren Bereich
der Ventilblock 4 anschließt.
[0031] Der Elektromagnet 1 ist gebildet von einem mit elektrischem Strom beaufschlagbaren
wicklungtragenden Spule (nicht gezeigt), die den Ankerraum 300 umgibt. In dem Ankerraum
300 ist längsbeweglich (Doppelpfeil 35) der Anker 3 gelagert. Für eine Führung des
Magnetfeldes sind Kerne 10, 11 vorgesehen, wobei sich ein erster Kern 10 in dem den
Ventilblock 4 abgewandten Bereich des Elektromagneten befindet, der andere, zweite
Kern 11 befindet sich zwischen dem Ankerraum 300 und dem Ventilblock 4.
[0032] Bei Strombeaufschlagung der Wicklungen der Spule wird der Anker 3 entgegen der Rückstellkraft
der Rückstellfeder 38 nach unten gezogen (siehe Doppelpfeil 35), bei Reduzierung des
die Wicklungen durchfließenden Stromes oder bei dessen Abschalten drückt die Rückstellfeder
38 den Anker 3, gegen die Hubbewegung nach oben (siehe Doppelpfeil 35).
[0033] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Anker 3 aus mehreren Teilen.
Ein Ankerkörper 31, dessen Außeridurchmesser (fast) dem Durchmesser des Ankerraumes
300 entspricht, besitzt eine mittig angeordnete, den Ankerkörper 31 auf seine ganze
axiale Länge durchdringende Öffnung oder Bohrung, in welche die Ankerstange 32 eingesetzt
ist. Der Ankerkörper 31 und Ankerstange 32 werden durch einen mechanischen Prozegs
miteinander verstemmt und daher verbunden. Diese Verstemmung ist mit 302 gekennzeichnet.
In diesem Ausführungsbeispiel besteht der Anker 3 aus dem Ankerkörper 31 und der Ankerstange
32.
[0034] Die Ankerstange 32 besitzt einen geringeren Außendurchmesser als der Ankerkörper
31, allerdings überragt die Ankerstange 32 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
den Ankerkörper 31 in axialer Längsrichtung beidseitig. Die Kerne 10, 11 weisen dabei
entsprechende Aufnahmetaschen 12, 13 auf, deren Innendurchmesser so gewählt ist, dass
die Außenfläche der Ankerstange 32 hier eine Führung ergeben.
[0035] Der Anwendungsfall des hier gezeigten erfindungsgemäßen Elektromagneten 1 ist in
einem Druckventil, insbesondere einem Druckregelventil. Daher ist der Elektromagnet
1 integraler Bestandteil in einer solchen Anwendung und wirkt auf ein entsprechendes
Regelelement. Das Regelelement umfasst ein Regelstück 41 und wirkt aufgrund der Stellung
des Ankers mit einem Dichtsitz 42 zusammen, um eine entsprechende Regelung des Druckverlaufes
zu ergeben.
[0036] Das Regelstück 41 ist an einem Stift 40 angeordnet. Ein Ende des Stiftes 40 endet
im Bereich des Ankers 3. Hierzu ist in dem Anker 3 stirnseitig (36) eine Ausnehmung
30 vorgesehen, in welche der Stift 40 hineinragt.
[0037] Die Ausnehmung 30 ist dabei zum Beispiel Teil einer den Anker 3 über seine ganze
axiale Länge durchsetzende Durchdringungsöffnung 33. Die Durchdringungsöffnung hat
zum Beispiel einen Durchmesser von 1 mm gegebenenfalls auch von 1 mm bis 6 mm oder
größer je nach Anwendungsfall.
[0038] Durch die Durchdringungsöffnung wird erreicht, dass das Ankerinnere 301 mit dem Ankerraum
300 in Verbindung steht, insbesondere ist das zu steuernde Medium zwischen dem Ankerinneren
301 und dem Ankerraum 300 austauschbar. Um einen noch besseren Austausch zwischen
dem Ankerinneren 301 und dem Ankerraum 300 zu erreichen, sind zusätzlich Querbohrungen
34 in der Ankerstange 32 vorgesehen, die sich beidseitig des Ankerkörpers 31 anschließen.
[0039] Erfindungsgemäß ist dabei die Durchdringungsöffnung 33 mit in axialer Richtung gesehen,
gleichbleibendem oder auch mit veränderlichem Querschnitt ausgestattet.
[0040] Die Anzugsbewegung des Ankers 3 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel nach
unten gerichtet. Das hießt, auch der Hub des Elektromagneten ist nach unten, gegen
die Kraft der Rückstellfeder 38 gerichtet. Die vordere Begrenzungsfläche in Hubrichtung
wird im Sinne der Erfindung als Stirnseite 36 beschrieben. An dieser Stirnseite befindet
sich eine bevorzugt koaxial angeordnete Ausnehmung 30, in die das Formteil 2 eingesetzt
ist.
[0041] Das Formteil 2 ist hutartig ausgebildet, wobei der nach Außen umgebörtelte Rand 22
auf der ringartigen Begrenzungsfläche des Ankers 3 an seiner Stirnseite 36 aufliegt.
Das Formteil 2 ist dabei auf Passung gearbeitet derart, dass es gut in der Ausnehmung
30 sitzt.
[0042] Die Anordnung ist dabei so gewählt, dass die Tiefe des Formteiles 2 geringer ist
als der Abstand der Querbohrung 34 zur Stirnseite. Dadurch wird vermieden, dass das
Formteil 2 die Querbohrung 34 teilweise oder ganz verdeckt. Das Formteil 2 ist im
wesentlich hut- oder topfartig ausgebildet und besitzt einen Boden 20, der mit entsprechenden
Dämpfungsöffnungen 21 ausgestattet ist. Durch die Dämpfungsöffnung 21 ist es möglich,
dass Öl, Gas oder ein anderes zu steuerndes Medium aus dem Bereich der Ausnehmung
30 in den Bereich der Durchdringungsöffnung 33, insbesondere in das Ankerinnere 301
durchfließen kann und so in geeigneter Weise den gesamten Ankerraum 300 einschließlich
des Ankerraumes 301 mit dem zu steuernden Medium befüllt ist.
[0043] Natürlich besitzt der Boden 20 auch eine Abstützfläche 23, an welcher das Ende des
Stiftes 40 aufsteht. Bei Hubbewegung des Ankers 3 (Doppelpfeil 35) wird über die Abstützfläche
23 des Formteils 2 diese Hubbewegung auf den in der Ausnehmung 30 schwimmend gelagerten
Stift 40 und somit auf den am Stift 40 fest angeordneten Regelstück 41 übertragen.
Der Abstand des Regelstücks 41 von dem Dichtsitz 42 verändert sich entsprechend.
[0044] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Formteil 2 verhältnismäßig dünnwandig,
es beträgt nur ca. 4 % bis 8 % des Durchmessers der Ankerstange.
[0045] Üblicherweise besitzt das Formteil eine Wandstärke von 0,2 bis 0,4 mm.
[0046] Es ist gut zu erkennen, dass die Durchdringungsöffnung 33 nicht mit gleichbleibenden
Querschnitt die Ankerstange 32 durchsetzt, sondern sich im Randbereich im Bereich
der Ausnehmung 30 die Durchdringungsöffnung 33 aufweitet. Dabei ist die Querbohrung
34 bündig mit dem Ankerkörper 31 und definiert somit auch den Bereich, in welchem
die Aufweitung der Durchdringungsöffnung 33 beginnt. In diesen Bereich der Aufweitung
befindet sich dann die Ausnehmung 30, in welche das Formteil 2 eingesetzt beziehungsweise
eingedrückt, eingestemmt oder eingepasst ist.
[0047] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ankerstange 32 zum Beispiel
aus einem Vollmaterial entstanden, in welchen durch die zerspanende Bearbeitung zumindest
der Bereich der Ausnehmung 30 (beidseitig) und gegebenenfalls auch die axial verlaufende
Durchdringungsöffnung 33 herausgearbeitet worden ist. Dem gegenüber zeigt Fig. 2 eine
andere Variante. Auch hier besteht der Anker 3 aus zwei Elementen, dem Ankerkörper
31 und der Ankerstange 32, die eine axial verlaufende Durchdringungsöffnnung 33 aufweist.
Allerdings ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Radius der Durchdringungsöffnung
33 in axialer Richtung entlang der Ankerstange 32 konstant, wie dies zum Beispiel
bei einem als Profilware ausgebildeten Ankerstange 32 typisch ist. In diesem Fall
könnte man anstelle des Begriffes Ankerstange 32 auch den Begriff Ankerrohr verwenden.
Bei einer solchen Ausführungsvariante werden die Gestehungskosten noch weiter reduziert,
da keine zerspanende Bearbeitung der Ankerstange notwendig ist. Wie bereits bei Fig.
1 ausgeführt, besitzt auch die Variante nach Fig. 2 eine Ausnehmung 30 an der Stirnseite
36, diese besitzt den gleichen Durchmesser wie die Durchdringungsöffnung 33 im Übrigen.
In diese ist ein Formteil 2 mit zylindrischer Außenfläche eingesetzt. In dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel ist aber auch an der der Stirnseite 36 abgewandten Rückseite
37 eine Ausnehmung 39 vorgesehen, in der ebenfalls ein Formteil 2' eingesetzt ist.
An seinem vorderen, dem Boden 20' zugewandten Ende 24, ist das Formteil 2 konisch
ausgebildet. Im oberen vom Rand 22' nach innen beginnend ist die Ausgestaltung eher
zylinderförmig.
[0048] In der zweiten, oberen Ausnehmung 39 auf der Rückseite 37 des Ankers 3, welche durch
das Formteil 2' gebildet ist, ist zum Beispiel eine Einstellfeder (nicht gezeigt)
vorgesehen.
[0049] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0050] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0051] Es ist weiter zu beachten, daß die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0052] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0053] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0054] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Elektromagnet, zumindest umfassend einen in einem Ankerraum gelagerten Anker, wobei
der Ankerraum von einer Spule umgeben ist, die eine Vielzahl von mit elektrischen
Strom beaufschlagbaren Wicklungen trägt und das bei Strombeaufschlagung entstehende
Magnetfeld den Anker gegen einen Kern bewegt, wobei der Anker auf einen, Stift wirkt
und der Anker an seiner in Bewegungsrichtung gesehenen Stirnseite eine Ausnehmung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formteil (2) in die Ausnehmung (30) eingesetzt ist und sich der Stift (40) in
dem Formteil (2) abstützt.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der nach außen umgebörtelte Rand (22) des Formteiles (2) auf dem Anker (3) abstützt.
3. Elektromagnet nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (3) gebildet ist von einem Ankerkörper (31), der eine Ankerstange (32)
aufnimmt und das Formteil (2) in der Ankerstange (32) angeordnet ist.
4. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (3), beziehungsweise die Ankerstange (32) eine axiale Durchdringungsöffnung
(33), gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Durchmessern, aufweist.
5. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (3), der Ankerkörper (31) oder die Ankerstange (32) als Abschnitt eines
Rohrprofiles ausgebildet ist.
6. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Anker (3), dem Ankerkörper (31) oder der Ankerstange (32) mindestens eine
Querbohrung (34) angeordnet ist, die im Wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung (35)
des Ankers (3) orientiert ist.
7. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der, der Stirnseite (36) gegenüberliegenden Rückseite (37) des Ankers (3) in einer
weiteren Ausnehmung (39) ein Formteil (3') angeordnet ist und/oder sich in dem Formteil
(3) eine Rückstellfeder (38) abstützt.
8. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (3) topf- oder hutartig ausgebildet ist.
9. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein dünnwandiges Formteil (3).
10. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden (20) des Formteiles (3) Dämpfungsöffnungen (21) vorgesehen sind.
11. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (3) als Stanzbiegeteil, als Tiefzieh- oder Drehteil ausgebildet ist.
12. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (3) als Kunststoffspritzteil ausgebildet ist.
13. Elektromagnet nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (3) aus Metall, Stahl, Leichtmetall, Kunststoff oder faserverstärkten
Kunststoff besteht.
14. Druckventil, insbesondere Druckregelventil, bestehend aus einem Elektromagenten nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Stift ein Regelstück trägt
und das Regelstück mit einem Dichtsitz des Ventilblockes zusammenwirkt.
15. Druckventil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerraum (300) beziehungsweise das Innere (301; 33) des Ankers (3) beziehungsweise
die Ankerstange (32) mit dem zu steuernden Medium gefüllt ist.