(19) |
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(11) |
EP 1 869 264 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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13.04.2011 Patentblatt 2011/15 |
(22) |
Anmeldetag: 13.04.2006 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2006/061572 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2006/108867 (19.10.2006 Gazette 2006/42) |
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(54) |
FACHWERK-TRÄGERROST-SYSTEM
FRAMEWORK GRID SYSTEM
SYSTEME DE TREILLIS DE POUTRES POUR CONSTRUCTIONS EN TREILLIS
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
14.04.2005 DE 102005017366
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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26.12.2007 Patentblatt 2007/52 |
(73) |
Patentinhaber: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG |
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92369 Sengenthal (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- VÖLLNER, Josef
93155 Hemau (DE)
- BÖGERL, Richard
92360 Greisselbach (DE)
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(74) |
Vertreter: Bergmeier, Werner |
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Canzler & Bergmeier
Friedrich-Ebert-Straße 84 85055 Ingolstadt 85055 Ingolstadt (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
CH-A- 367 963 DE-C- 861 315 FR-A- 1 560 631 US-A1- 2004 055 246
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DE-A- 1 609 806 FR-A- 992 377 US-A- 2 925 727
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fachwerk-Trägerrost-System mit einzelnen Fachwerkelementen
aus Beton, mit einem Obergurt und einem Untergurt sowie mit Diagonalen als schräge
Druck- und/oder Zugstäbe oder mit einer Scheibe zwischen Ober- und Untergurt, wobei
die Fachwerkelemente räumlich in Form eines Trägerrostes aneinander angeordnet sind.
[0002] Erfindungsgemäße Fachwerk-Trägerrost-Systeme werden als Dächer oder Deckensysteme,
häufig auch in Kombination mit geeigneten Deckenplatten, eingesetzt. Die einzelnen
Fachwerkelemente werden dabei separat hergestellt und anschließend fest miteinander
verbunden. Die Verbindung geschieht häufig mittels komplizierter Knotenstücke, welche
eine feste Verbindung zwischen den einzelnen Fachwerkelementen schaffen. Oft werden
auch noch zusätzliche Spannseile verwendet, welche über Stützen geführt werden und
dadurch die einzelnen Fachwerkelemente halten beziehungsweise die Knotenstücke entlasten.
Nachteilig hierbei ist eine sehr kostenintensive Ausführung der Knotenstücke und ein
zusätzlicher Raumbedarf zum Abhängen der einzelnen Fachwerkelemente. Die erzielbaren
Stützweiten sind darüber hinaus relativ gering, so daß eine Vielzahl von Stützen oder
Abhängungen erforderlich ist um das Trägerrost-System zu halten.
[0003] FR 1560631 A offenbart ein Trägerrost-System nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0004] Aufgabe ist es daher, ein Fachwerk-Trägerrost-System zu schaffen, welches aus mehreren
Fachwerkelementen zusammengesetzt ist und sehr einfach herstellbar und montierbar
ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit einem Fachwerk-Trägerrost-System mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß ist in dem Ober- und Untergurt der Fachwerkelemente jeweils mindestens
ein Vorspannelement angeordnet. Die Vorspannelemente verlaufen durch mindestens zwei
Fachwerkelemente und sind derart vorgespannt, daß auftretende Schubkräfte zwischen
den Fachwerkelementen durch Überdrücken der Fuge zwischen den Fachwerkelementen (1)
übertragen werden können. Hierdurch ist es nicht mehr erforderlich, daß die Fachwerkelemente
an den Kontaktflächen einzeln, beispielsweise durch Schrauben, miteinander verbunden
werden. Sie halten alleine durch die Vorspannelemente zusammen, welche die beiden
Fachwerkelemente aneinander pressen. Die Fachwerkelemente können hierdurch an ihren
Enden unterstützt werden, ohne daß sie sich an ihren Kontaktflächen verschieben oder
das System unzulässig durchhängt. Auf diese Weise können viele einzelne Fachwerkelemente
miteinander verbunden werden, ohne daß an jeder Verbindungsstelle Stützpfosten oder
Abhängungen erforderlich sind.
[0007] Zum Aufbau des Systems werden die aus Beton hergestellten Einzelteile räumlich aneinandergereiht
und durch eine nachträglich eingebrachte Vorspannung miteinander verspannt. Hierdurch
entsteht ein räumliches Trägerrost-System aus Fachwerkelementen. Die nachträgliche
Vorspannung der Ober- und Untergurte in beiden Richtungen gewährleistet die Tragfähigkeit
des räumlichen Systems. Der Grad der Vorspannung wird dabei so hoch gewählt, daß die
Schubkräfte in den überdrückten Fugen übertragen werden können. Aufgrund der so entstehenden
räumlichen Tragwirkung besteht die Möglichkeit, die Stützen des Tragsystems auch nachträglich
zu versetzen. Die Stützen können insbesondere an den Knotenpunkten des Trägerrostes
angeordnet werden. Die Fachwerkelemente sind linear hintereinander oder in den Knotenpunkten
auch verzweigt angeordnet. In den Knotenpunkten treffen zwei, drei oder vier Fachwerkelemente
aneinander. Bei einer entsprechenden Ausbildung der Knoten und Führung der Vorspannelemente
ist es aber auch möglich mehrere Fachwerkelemente aneinanderstoßen zu lassen.
[0008] Die Dimensionierung der einzelnen Querschnitte und Bauteilabmessungen ist durch eine
eigens dafür angefertigte Statik so zu bestimmen, daß alle auftretenden Kräfte und
Lastzustände abgetragen werden. Die Einzelelemente werden aus Beton, beispielsweise
gemäß DIN 1045-1 - DIN 1045-4 hergestellt.
[0009] Zwischen den Fachwerkelementen ist ein Knotenstück angeordnet.
[0010] Die Fachwerkelemente bestehen aus Gleichteilen. Die Knotenstücke ermöglichen eine
Abzweigung der Fachwerkelemente zur Bildung eines Trägerrostes. Das Knotenstück bietet
dabei für jedes anzuordnende Fachwerkelement eine Kontaktfläche und ermöglicht somit
unter Zwischenschaltung des Knotenstückes ein definiertes Anordnen der einzelnen Fachwerkelemente
aneinander. Es können beispielsweise Knotenstücke für Ecken des Trägerrostes mit zwei
angeordneten Fachwerkelementen, Knotenstücke für Randbereiche mit Kontaktflächen für
drei Fachwerkelemente und Knotenstücke für innere Bereiche mit Kontaktflächen für
vier oder jeweils auch für mehr Fachwerkelemente vorgesehen sein.
[0011] Die Vorspannelemente verlaufen durch mindestens ein Knotenstück. Die Anpressung der
angrenzenden Fachwerkelemente an das Knotenstück kann hiermit sehr effektiv durch
das nachträgliche Spannen der Vorspannelemente erfolgen. An einem Knotenstück, welches
sich kreuzende Fachwerkelemente verbindet, ist darauf zu achten, daß die jeweiligen
Vorspannelemente aneinander vorbei geführt werden, ohne sich zu behindern.
[0012] Zum Spannen der Vorspannelemente sind an den Enden des Trägerrostes beziehungsweise
an Knotenstücken, welche am Rand des Fachwerk-Trägerrost-Systems angeordnet sind,
Spanneinrichtungen vorgesehen. Diese Spanneinrichtungen können beispielsweise mit
Keilen das vorgespannte Vorspannelement fixieren. Als Vorspannelemente eignen sich
insbesondere Stahlseile oder Gewindestähle, welche durch den Ober- und Untergurt der
miteinander fluchtenden Fachwerkelemente hindurch angeordnet sind. Alternativ können
aber auch Vorspannelemente aus Kohlefaser oder anderen Materialien vorteilhaft eingesetzt
werden.
[0013] Um den nachträglichen Einbau der Vorspannelemente zu ermöglichen, sind in dem Ober-
und Untergurt der Fachwerkelemente Hüllrohre oder Aussparungen angeordnet. Durch diese
Hüllrohre oder Aussparungen werden die Vorspannelemente geführt und ermöglichen das
Zusammenpressen der einzelnen Fachwerkelemente, gegebenenfalls mit dazwischen angeordneten
Knotenstücken.
[0014] Um das Fachwerk-Trägerrost-System zu tragen sind vorteilhafterweise einzelne Knotenstücke
als Stützpfosten ausgebildet oder von einem Stützpfosten unterstützt. Bei einer entsprechenden
Auslegung des Systems ist es aber nicht erforderlich, daß jedes Knotenstück auch eine
Stütze ist. Je nach Vorspannung und Ausführung der Fachwerkelemente und Knotenstücke
können große Spannweiten ohne Stützpfosten überbrückt werden.
[0015] An der Kontaktfuge des Fachwerkelements zu dem Knotenstück sind miteinander korrespondierende
Profilierungen vorgesehen, so ist die Aufnahme der Schubkräfte in den Fugen besonders
zuverlässig möglich. Die Vorspannkraft kann dabei geringer sein als wenn keine Profilierung
vorgesehen ist. Die Profilierung ist vorteilhafterweise sehr präzise hergestellt und
die Profilierung weist positive und negative Formelemente auf, welche ineinander greifen
und damit eine Art Verzahnung bilden.
[0016] Um eine besonders feste Verbindung an den Kontaktflächen zu erhalten ist vorteilhafterweise
vorgesehen, daß in den Kontaktflächen zwischen den Fachwerkelementen und Knotenstücken
oder Stützpfosten eine Fuge mit örtlichem Verguß mit Mörtel oder Kleber angeordnet
ist. Durch das Vergießen der Fuge wird ein zusätzlicher Formschluß geschaffen, welcher
die Schubkräfte übertragen kann. Sind vor dem örtlichen Verguß an den Kontaktflächen
bereits Profilierungen vorgesehen, so wird hierdurch eine noch bessere Verbindung
geschaffen.
[0017] Weist das Fachwerkelement an seinen Enden Randpfosten auf, so wird hierdurch ein
sehr stabiles Fachwerkelement geschaffen, welches eine definierte Kontaktfläche bildet
und damit eine feste und stabile Verbindung der einzelnen Fachwerkelemente direkt
oder indirekt unter Zwischenschaltung von Knotenstücken miteinander schafft.
[0018] Ein Fachwerkelement besteht vorteilhafterweise aus einem Obergurt, Untergurt, Randpfosten
und den Diagonalen. Die Diagonalen eines Fachwerkelements können dabei variabel angeordnet
werden. Das bedeutet, die Diagonalen können als schräge Zug- und Druckdiagonalen,
als Druckdiagonalen mit senkrechten Zugpfosten oder als Zugdiagonalen mit senkrechten
Druckpfosten angeordnet sein. Je nach Anwendungsgebiet und erforderlicher Tragfähigkeit
können sich die jeweiligen Ausbildungen als vorteilhaft erweisen. Statt der Diagonalen
bzw. Pfosten kann auch eine Scheibe zwischen Ober- und Untergurt angeordnet sein.
[0019] Sind mehrere Fachwerkelemente und/oder ein Fachwerkelement mit einem Knotenstück
monolithisch ausgebildet, so weist das Fachwerk-Trägerrost-System weniger Kontaktflächen
auf, welche mittels der Vorspannelemente miteinder verbunden werden müssen. Das System
kann hierdurch noch stabiler ausgebildet sein, allerdings sind hierdurch speziellere
Fachwerkelemente erforderlich, um einen Baukasten zu bilden, mit welchem nahezu beliebige
Trägerroste zusammengestellt werden können.
[0020] Um die Fachwerkelemente, das Knotenstück und die Stützpfosten sehr stabil auszubilden,
kann es vorteilhaft sein, eine Stahlarmierung beziehungsweise -bewehrung, hochfesten
beziehungsweise ultrahochfesten Beton oder Beton, welcher mit Fasern aus Stahl, Kunstoff
oder anders geartetem Material vermengt ist, zu verwenden. Auch selbstverdichtender
Beton hat sich als besonders vorteilhaft für eine schnelle und zuverlässige Herstellung
der einzelnen Bauteile erwiesen.
[0021] Sind das Fachwerkelement, das Knotenstück oder der Stützpfosten aus Leichtbeton hergestellt,
so ist insbesondere bei der Verwendung des Leichtbetons für das Fachwerkelement selbst
das Eigengewicht besonders gering zu halten, wodurch die zu überbrückende Länge größer
als bei Verwendung eines herkömmlichen Betons ausgeführt werden kann.
[0022] Weitere Vorteile der Erfindung sind in nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt
- Figur 1
- einen Ausschnitt eines Fachwerk-Trägerrost-Systems in perspek- tivischer Ansicht,
- Figur 2
- ein Fachwerkelement,
- Figur 3
- einen Knoten mit vier Fachwerkelementen,
- Figur 4
- eine profilierte Stirnfläche eines Fachwerkelements.
[0023] Figur 1 zeigt in perspektivischer Draufsicht einen Ausschnitt eines Fachwerk-Trägerrost-Systems,
welches aus einer Vielzahl einzelner Fachwerkelemente 1 zusammengesetzt ist. Die einzelnen
Fachwerkelemente 1 sind mittels Knotenstücken 2 miteinander verbunden. In großen Abständen
sind Stützen 10 vorgesehen, welche unterhalb eines Knotenstücks 2 angeordnet sind
oder ein entsprechendes Knotenstück 2 integriert haben. Die Stützen 10 sind in großen
Abständen angeordnet, d.h. erst nach jedem fünften Fachwerkelement 1 folgt wieder
eine Stütze 10. Die großen Spannweiten des Fachwerk-Trägerrost-Systems sind durch
die Vorspannung, welche in Obergurt und Untergut der jeweiligen Fachwerkelemente 1
verlaufen, zu bewirken. Anstelle der Stützen 10 kann auch eine Abhängung des Fachwerk-Trägerrost-Systems
von einem nicht dargestellten höher angeordneten Tragsystem erfolgen.
[0024] In Figur 2 ist eine perspektivische Ansicht eines einzelnen Fachwerkelements 1 dargestellt.
Das Fachwerkelement 1 besteht aus einem Obergurt 3 und einem Untergurt 4 sowie zwei
Randpfosten 5 und mehreren Diagonalen 6. In dem Obergurt 3 und dem Untergurt 4 verlaufen
jeweils zwei Vorspannelemente 7 und 8. Die Vorspannelemente 7 und 8 verlaufen in einer
Linie durch die miteinander fluchtenden Fachwerkelemente 1 des Fachwerk-Trägerrost-Systems
gemäß Figur 1. Durch die nach dem Betonieren in Hüllrohre des Obergurtes und Untergurtes
eingebrachten Vorspannelemente 7 und 8 werden die einzelnen Fachwerkelemente 1 aneinandergepresst
bzw. an die Knotenstücke 2 angepreßt. Hierdurch entsteht ein stabiles Trägerrost-System,
welches durch Überdrücken der auftretenden Schubkräfte über extrem hohe Spannweiten
gespannt werden kann.
[0025] Die Diagonalen 6 sind hier beispielhaft als schräge Druck- und Zugdiagonalen dargestellt.
Sie können aber auch so ausgeführt sein, daß sie als Zug- oder Druckdiagonalen in
Verbindung mit senkrechten Zug- oder Druckpfosten in bekannter Weise zusammenarbeiten.
[0026] Anstelle der in Figur 2 dargestellten rohrförmigen Öffnungen, in welchen die Vorspannelemente
geführt sind, kann auch vorgesehen sein, daß Aussparungen in den Obergurten 3 und
Untergurten 4 angeordnet sind, in welchen die Vorspannelemente 7 und 8 verlaufen.
Wesentlich ist, daß eine Druckkraft auf die Stirnseiten des Fachwerkelementes 1 ausgeübt
werden kann, wodurch die Schubkräfte zwischen den Fachwerkelementen bzw. den Fachwerkelementen
und den Knotenstücken durch Überdrücken der Fuge zwischen den Fachwerkelementen 1
übertragen werden können.
[0027] In Figur 3 ist ein Ausschnitt aus einer Knotenstelle in perspektivischer Ansicht
gezeigt. Vier Fachwerkelemente stoßen an Kontaktflächen 9 mit ihren Stirnseiten an
ein Knotenstück 2 an. Verbunden sind die vier Fachwerkelemente 1 mit den Vorspannelementen
7 in den Obergurten 3 und den Vorspannelementen 8 in den Untergurten 4. Jeweils zwei
Vorspannelemente 7 und 8 verlaufen in den Obergurten 3 und den Untergurten 4 in einer
Richtung. Orthogonal hierzu verlaufen jeweils zwei weitere Vorspannelemente 7 und
8 um eine Verbindung der beiden anderen Fachwerkelemente 1, welche zueinander fluchten,
zu schaffen. Wird eine Vorspannkraft in die Vorspannelemente 7 und 8 eingebracht,
so werden die Fachwerkelemente 1 gegen das Knotenstück 2 gepreßt und bewirken somit
eine stabile Struktur. Das Knotenstück 2 kann mittels einer Stütze 10 bei Bedarf unterstützt
werden, um das Fachwerk-Trägerrost-System zu tragen.
[0028] Figur 4 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Profilierung 11 einer Stirnseite des
Fachwerkelements 1. Durch die Profilierung wird zusätzlich zu der Vorspannkraft dazu
beigetragen, daß die Übertragung der Schubkräfte des Fachwerk-Trägerrost-Systems zuverlässig
erfolgt. Eine entsprechende korrespondierende Profilierung ist dabei an den Kontaktflächen
9 des Knotenstücks 2 vorgesehen. Hierdurch wird bereits ein gewisser Formschluß erzeugt,
welcher zur Aufnahme der Schubkräfte vorteilhaft beiträgt. Die Profilierung ist in
Form von positiv und negativ aus der Kontaktfläche 9 heraustretenden Erhebungen oder
Vertiefungen. Die Profilierung 11 kann in einer deutlichen Formgebung, aber auch in
einer Art Mikroprofilierung erfolgen. Wesentlich ist dabei, daß die Vorspannkraft,
welche die Fachwerkelemente 1 aneinander oder gegen das Knotenstück 2 pressen, unterstützt
wird. Durch die Profilierung 11 kann darüber hinaus auch eine gewisse Stabilisierung
in seitlicher Richtung des Fachwerkelements 1 erfolgen.
[0029] Nach dem Aneinanderreihen der einzelnen Fachwerkelemente 1 und Knotenstücke 2 werden
die Einzelbauteile durch eine nachträglich eingebrachte Vorspannung im Obergurt 3
und Untergurt 4 zusammengespannt. Das gesamte System ist nach dem Vorspannen tragfähig.
Schließlich kann das Fachwerk-Trägerrost-System als Gesamtsystem montiert, d.h. beispielsweise
auf die Stützen 10 gestellt werden.
[0030] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungen beschränkt.
Das Anspannen der Vorspannelemente 7 und 8 erfolgt mit einer bekannten Spanneinrichtung,
die meist am jeweiligen Ende einer Reihe von Fachwerkelementen und Knotenstücken angeordnet
ist.
1. Trägerrost-System mit einzelnen Elementen (1) aus Beton,
- mit Vorspannelementen (7,8), welche durch mindestens zwei Elemente hindurch verlaufen
und derart vorgespannt sind, daß auftretende Schubkräfte zwischen den Elementen durch
Überdrücken der Fuge zwischen den Elementen übertragen werden können
- und zwischen den Elementen ein Knotenstück (2) vorgesehen ist, durch das die Vorspannelemente
(7,8) verlaufen
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Elemente Fachwerkelemente (1) mit einem Obergurt (3) und einem Untergurt (4)
sowie mit Diagonalen (6) als schräge Druck- und/oder Zugstäbe oder mit einer Scheibe
zwischen Ober- und Untergurt (3,4) sind,
- dass die Fachwerkelemente (1) räumlich in Form eines Trägerrostes aneinander angeordnet
sind,
- dass in dem Ober- und Untergurt (3,4) jeweils mindestens ein Vorspannelement (7,8) angeordnet
ist,
- dass Fachwerkelemente (1) des Trägerrostes Gleichteile sind,
- dass die Vorspannelemente (7,8) der Ober- und Untergurte (3,4) an einem Knotenstück (2),
welches sich kreuzende gleiche Fachwerkelemente (1) verbindet, aneinander vorbei geführt
werden, wobei in den sich kreuzenden gleichen Fachwerkelementen (1) die Obergurte
(3) oberhalb der Untergurte (4) angeordnet sind und
- dass an einer Kontaktfläche (9) des Fachwerkelementes (1) zu dem Knotenstück (2) miteinander
korrespondierende Profilierungen (11) mit positiven und negativen Formelementen, welche
ineinander greifen und damit eine Art Verzahnung bilden, vorgesehen sind.
2. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche; dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannelemente (7,8) an mindestens einem Ende des Trägerrost-Systems vorgespannt
sind.
3. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ober- und Untergurt (3) Hüllrohre oder Aussparungen für den nachträglichen
Einbau der Vorspannelemente (7,8) angeordnet sind.
4. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Knotenstücke (2) zum Abtragen der Lasten des Fachwerk-Trägerrost-Systems
als Stützpfosten (10) ausgebildet sind oder von einem Stützpfosten (10) unterstützt
sind.
5. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung eine Stabilisierung in seitlicher Richtung des Fachwerkelementes
(1) bewirkt.
6. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung eine deutliche Formgebung aufweist oder eine Art Mikroprofilierung
ist.
7. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kontaktflächen (9) zwischen den Fachwerkelementen (1) und Knotenstücken (2)
oder Stützpfosten (10) eine insbesondere profilierte Fuge mit örtlichem Verguss angeordnet
ist.
8. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) an seinen Enden Randpfosten (5) aufweist.
9. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Diagonalen (6) als schräge Druckdiagonalen mit senkrechten Zugpfosten konzipiert
sind.
10. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Diagonalen (6) als schräge Zugdiagonalen mit senkrechten Druckpfosten konzipiert
sind.
11. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Fachwerkelemente (1) und/oder ein Fachwerkelement (1) mit einem Knotenstück
(2) monolithisch ausgebildet sind.
12. Tragerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) und/oder das Knotenstück (2) und/oder der Stützpfosten (10)
eine Stahlarmierung bzw. - bewehrung aufweist.
13. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) und/oder das Knotenstück (2) und/oder der Stützpfosten (10)
aus hochfestem bzw. ultrahochfestem Beton hergestellt sind.
14. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) und/oder das Knotenstück (2) und/oder der Stützpfosten (10)
aus Beton hergestellt sind, der mit Fasern aus Stahl, Kunststoff oder anders geartetem
Material vermengt ist.
15. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) und/oder das Knotenstück (2) und/oder der Stützpfosten (10)
aus selbstverdichtendem Beton hergestellt sind.
16. Trägerrost-System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachwerkelement (1) und/oder das Knotenstück (2) und/oder der Stützpfosten (10)
aus Leicht-Beton hergestellt sind.
1. Girder grid system having individual elements (1) made of concrete,
- having pretensioning elements (7,8) extending through at least two elements and
pretensioned such that shear forces arising between the elements can be transferred
by bridging the gap between the elements,
- and a joint piece (2) is provided between the elements, through which the pretensioning
elements (7,8) extend,
characterized in that
- the elements are framework elements (1) having a top flange (3) and a bottom flange
(4) and having diagonals (6) as angled compression and/or tension members, or having
a panel between the top and bottom flanges (3,4),
- the framework elements (1) are spatially disposed adjacent to one another in the
form of a girder grid,
- at least one pretensioning element (7,8) is disposed in each of the top and bottom
flange (3,4),
- framework elements (1) of the girder grid are identical components,
- the pretensioning elements (7,8) of the top and bottom flanges (3,4) are led past
each other at a joint piece (2) connected crossing identical framework elements (1),
wherein the top flanges (3) are disposed above the bottom flanges (4) in the crossing
identical framework elements (1), and
- profiles (11) corresponding to each other and having positive and negative form
elements engaging in each other and thereby forming a type of dovetail connection
are provided at a contact surface (9) of the framework element (1) to the joint piece
(2).
2. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the pretensioning elements (7,8) are pretensioned at at least one end of the girder
grid system.
3. The girder grid system according, to one of the preceding claims, characterized in that sleeve tubes or recesses for subsequent installation of the pretensioning elements
(7,8) are disposed in the top and bottom flange (3).
4. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that individual joint pieces (2) are designed for supporting the loads of the framework
girder grid system as supporting pillars (10), or are supported by a support post
(10).
5. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the profiling brings about a stabilization in the lateral direction of the framework
element (1).
6. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the profiling comprises a significant shaping or is a type of microprofiling.
7. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that a particularly profiled gap having local grouting is disposed in the contact surfaces
(9) between the framework elements (1) and joint pieces (2) or support posts (10).
8. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) comprises edge posts (5), at the ends thereof.
9. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the diagonals (6) are conceived as angled compression diagonals having vertical tension
posts.
10. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the diagonals (6) are conceived as angled tension diagonals having vertical compression
posts.
11. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that a plurality of framework elements (1) and/or a framework element (1) having a joint
piece (2) are designed monolithically.
12. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) and/or the joint piece (2) and/or the support post (10)
comprise a steel reinforcement.
13. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) and/or the joint piece (2) and/or the support post (10)
are made of high-strength or ultra high-strength concrete.
14. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) and/or the joint piece (2) and/or the support post (10)
are made of concrete blended with fibers made of steel, plastic, or other types of
material.
15. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) and/or the joint piece (2) and/or the support post (10)
are made of self-compacting concrete.
16. The girder grid system according to one of the preceding claims, characterized in that the framework element (1) and/or the joint piece (2) and/or the support post (10)
are made of lightweight concrete.
1. Système de treillis de poutres avec des éléments individuels (1) en béton;
- avec des éléments de précontrainte (7, 8), qui s'étendent à travers au moins deux
éléments et sont précontraints de telle manière que les efforts de cisaillement générés
puissent être transmis entre les éléments par surcompression du joint entre les éléments.
- et une ferrure nodale (2) prévue entre les éléments, à travers laquelle s'étendent
les éléments de précontrainte (7, 8),
caractérisé en ce que
- les éléments sont des éléments de charpente (1) avec une membrure supérieure (3)
et une membrure inférieure (4), ainsi que des diagonales (6) comme barres comprimées
et/ou tendues inclinées ou avec un disque entre les membrures supérieure et inférieure
(3, 4),
- les éléments de charpente (1) sont disposés les uns aux autres dans l'espace sous
la forme d'un treillis de poutres,
- un élément de précontrainte (7, 8) au moins est disposé respectivement dans les
membrures supérieure et inférieure (3, 4),
- les éléments de charpente (1) du treillis de poutres sont des pièces communes,
- les éléments de précontrainte (7, 8) des membrures supérieure et inférieure (3,
4) sont montés l'un à côté de l'autre à une ferrure nodale (2) connectant des éléments
de charpente (1) identiques se croisant, sachant que dans les éléments de charpente
(1) identiques se croisant, les membrures supérieures (3) sont disposées au-dessus
des membrures inférieures (4), et
- il est prévu à une face de contact (9) de l'élément de charpente (1), vers la ferrure
nodale (2), des profilages correspondants (11) avec des éléments moulés positifs et
négatifs, lesquels s'imbriquent les uns avec les autres et constituent ainsi une sorte
d'engrènement.
2. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les éléments de précontrainte (7, 8) sont précontraints à au moins une extrémité
du système de treillis de poutres.
3. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que des tubes de gainage ou des évidements sont disposés dans la membrure supérieure
et la membrure inférieure (3) pour l'encastrement ultérieur des éléments de précontrainte
(7, 8).
4. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que des ferrures nodales individuelles (2) se présentent sous la forme de montants porteurs
(10) ou sont soutenus par un montant porteur (10) en vue de l'absorption des charges
du système de treillis de poutres de charpente.
5. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le profilage réalise une stabilisation dans le sens latéral de l'élément de charpente
(1).
6. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le profilage présente un modelage précis ou une sorte de micro-profilage.
7. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'un joint particulièrement profilé avec scellement local est disposé dans les faces
de contact (9), entre les éléments de charpente (1) et les ferrures nodales (2) ou
les montants porteurs (10).
8. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) présente des montants périmétriques (5) en ses extrémités.
9. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les diagonales (6) sont conçues sous la forme de diagonales comprimées avec montants
tendus verticaux.
10. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les diagonales (6) sont conçues sous la forme de diagonales tendues avec montants
comprimés verticaux.
11. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que plusieurs éléments de charpente (1) et/ou un élément de charpente (1) avec une ferrure
nodale (2) se présente(nt) sous une forme monolithique.
12. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) et/ou la ferrure nodale (2) et/ou le montant porteur (10)
comporte(nt) une armature acier ou un ferraillage acier.
13. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) et/ou la ferrure nodale (2) et/ou le montant porteur (10)
est/sont réalisé(s) en béton à haute ou ultrahaute rigidité.
14. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) et/ou la ferrure nodale (2) et/ou le montant porteur (10)
est/sont réalisé(s) en béton mélangé à des fibres en acier, matière synthétique ou
matériau d'un type différent.
15. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) et/ou la ferrure nodale (2) et/ou le montant porteur (10)
est/sont réalisé(s) en béton auto-compactant.
16. Système de treillis de poutres selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de charpente (1) et/ou la ferrure nodale (2) et/ou le montant porteur (10)
est/sont réalisé(s) en béton léger.
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