[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerkleinern von Feststoffen entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Derartige Einrichtungen kommen beispielsweise in Recycling-Anlagen für die Werkstoffrückgewinnung
zum Einsatz, in denen z.B. Schrott zerkleinert und separiert wird.
[0003] Die Einrichtung weist ein Mahlwerk auf, in dem das zugeführte Material zerkleinert
wird.
[0004] Dabei anfallender Staub sowie leichte, insoweit flugfähige Stoffe, werden über eine
mit dem Mahlwerk verbundene erste Zuleitung einem Feststoffabscheider, insbesondere
einem Zyklon zugeführt, in dem durch Fliehkraftabscheidung die zugeführte beladene
Luft von grobem Staub und Abfall befreit wird.
[0005] Das abgeschiedene Material sammelt sich in einem unteren sogenannten Beruhigungstrichter
und wird von einer Zellradschleuse kontinuierlich in einen untergestellten Behälter
oder auf ein Förderband ausgetragen.
[0006] Die im Zyklon vorgereinigte Luft wird danach über eine zweite Zuleitung in eine Entstaubungsvorrichtung,
beispielsweise einen Nass-Entstauber oder Trockenfilter geführt und dort gereinigt.
[0007] Beim Einsatz eines Nass-Entstaubers wird der Feinstaubanteil in der Luft bis zu einem
minimalen Restanteil ausgewaschen. In den Nass-Entstauber integriert ist eine Einrichtung,
mit der das Waschwasser gereinigt und dem Sprühsystem des Nass-Entstaubers wieder
zugeführt wird.
[0008] Mittels eines Ventilators wird die Luft abgesaugt und über einen Kamin ins Freie
geführt.
[0009] Systembedingt ist das bekannte Verfahren nur mit einem großen Luftmengeneinsatz möglich,
insbesondere um die befrachtete Luft aus dem Mahlwerk abzusaugen und dem Feststoffabscheider
zuzuführen.
[0010] In der Folge wird die gesamte Absaugmenge in der Entstaubungsvorrichtung gereinigt,
was jedoch in hohem Maße unwirtschaftlich ist. Für eine effektive Reinigung der gesamten
Luftmenge, die jedoch relativ gering mit Staub befrachtet ist, sind groß dimensionierte
Geräte, insbesondere die Entstaubungsvorrichtung erforderlich. Daneben ist der zum
Betrieb außerordentlich hohe Energieaufwand als gleichfalls äußerst nachteilig anzusehen.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung der
gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass ein kostengünstigerer und effizienterer
Betrieb möglicht ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. eine
Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.
[0013] Durch diese Modifizierung des Verfahrens und der Einrichtung, die mit geringem konstruktiven
und fertigungstechnischen Aufwand zu realisieren ist, werden eine ganze Reihe von
Vorteilen erzielt, wobei besonders ein gegenüber dem Stand der Technik erheblich reduzierter
Energieverbrauch hervorzuheben ist.
[0014] Da nun ständig ein Teil der vorgereinigten, staubbefrachteten Luft an das Mahlwerk
zurückgeführt wird, gelangt lediglich ein entsprechend reduzierter Luftstrom in die
Entstaubungsvorrichtung, so dass die Entstaubung sowohl gerätetechnisch wie auch betriebstechnisch
effektiver durchführbar ist. D.h., die Entstaubungsvorrichtung, beispielsweise der
zum Stand der Technik bereits beschriebene Nass-Entstauber bzw. alternativ dazu Trockenfilter,
kann kleiner dimensioniert werden, wodurch sich naturgemäß geringere Anschaffungskosten
ergeben. Die Betriebskosten werden in signifikanter Weise gesenkt, da der zugeführte
verringerte Luftstrom mit weniger Energieeinsatz zu reinigen ist.
[0015] Selbstverständlich muss die Rückführleitung in Bezug auf das Mahlwerk vor der Entstaubungsvorrichtung
abgezweigt sein, wobei dieser Abzweig bevorzugt zwischen dem Feststoffabscheider und
der Entstaubungsvorrichtung vorgesehen ist.
[0016] In die Rückführleitung ist ein Sauggebläse integriert, mit dem der rückzuführende
Luftstrom aus der zur Entstaubungsvorrichtung führenden zweiten Zuleitung abgesaugt
wird.
[0017] Zu den gerätetechnischen Vorteilen, die sich durch die Erfindung ergeben, zählen
auch kleinere Rohrleitungsquerschnitte sowie ein geringerer Aufwand notwendiger Stützkonstruktionen,
da aufgrund der minimierten Geräte- und Rohrleitungsabmessungen diese Stützkonstruktionen
entsprechend wenig belastet werden.
[0018] Durch die Rückführung verbleibt ein gewisser Feinstaubgehalt in der dem Mahlwerk
zugeführten Luft, der sich insoweit vorteilhaft auswirkt, als sich gasförmige Verunreinigungen,
wie flüchtige organische Verbindungen, an die Staubpartikel anlagern und anschließend
mit dem Staub abgeschieden werden. Die Emission von gasförmigen organischen Stoffen
wird somit besonders wirkungsvoll und im Grunde ohne zusätzlichen Aufwand verringert.
[0019] Die Rückführleitung mündet beispielsweise in einen Schrottzulauf des Mahlwerks oder
in bestimmten, besonders geeigneten Bereichen, beispielsweise den offenen Ansaugstellen
des Mahlwerkes.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
beschrieben.
[0022] Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung in einer PrinzipDarstellung.
[0023] ln der Figur ist schematisch der Aufbau einer Einrichtung zum Zerkleinern von Feststoffen
gezeigt.
[0024] Diese besteht aus einem Mahlwerk 1, in dem der zugeführte Feststoff, beispielsweise
Schrott, zu Stücken zerkleinert wird.
[0025] Der dabei entstehende Staub ebenso wie leichte, absaugbare Stoffe, werden aus dem
Mahlwerk 1 abgesaugt und über eine erste Zuleitung 6 einem Feststoffabscheider 2,
vorzugsweise einem Zyklon, zugeführt und dort separiert. Das aus der befrachteten
Luft abgeschiedene Material wird in einem sogenannten Beruhigungstrichter gesammelt
und von einer Zellradschleuse ausgefördert.
[0026] Die insoweit vorgereinigte Luft wird in der Folge über eine zweite Zuleitung 7 einer
Entstaubungsvorrichtung 3, beispielsweise einem Nass-Entstauber oder Trockenfiltern
zugeführt.
[0027] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist an die zweite Zuleitung 7, vor der Entstaubungsvorrichtung
3, erfindungsgemäß eine Rückführleitung 9 angeschlossen, die in das Mahlwerk 1 mündet
und über die ein Teil der staubbefrachteten, in der zweiten Zuleitung 7 geführten
Luft dem Mahlwerk 1 wieder zugeführt wird. Dabei ist in die Rückführleitung 9 ein
Sauggebläse 10 integriert, mit dem der benannte Teil-Luftstrom aus der zweiten Zuleitung
7 abgesaugt wird.
[0028] Der sozusagen Rest-Luftstrom, der nach dem Abzweig des Teil-Luftstroms über die Rückführleitung
9 in der zweiten Zuleitung 7 verbleibt, wird in die Entstaubungsvorrichtung 3 geführt
und dort weitgehend gereinigt.
[0029] Im Falle die Entstaubungsvorrichtung 3 ist als Nass-Entstauber ausgebildet, wird
das Waschwasser gereinigt und dem Sprühsystem im Kreislauf wieder zugeführt.
[0030] Die praktisch endgereinigte Luft wird über eine Abluftleitung 8 mittels eines der
Entstaubungsvorrichtung 3 nachgeordneten Abluftventilators 4 einem Kamin 5 zugeführt,
von wo sie in die Umgebung entweicht.
1. Verfahren zum Zerkleinern von Feststoffen, bei dem stückiges Material in einem Mahlwerk
(1) zerkleinert, danach mit Luft geförderte flugfähige Feststoffe wie Staub oder dergleichen
abgeschieden und die Luft anschließend entstaubt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Luft nach der Zerkleinerung und vor der Entstaubung abgeleitet und dem
Mahlwerk (1) wieder zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Mahlwerk (1) zugeführte Luft vor oder nach dem Abscheiden der Feststoffe
abgezweigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abgezweigte Luft dem Mahlwerk (1) vor oder nach dem Zerkleinern zugeführt wird.
4. Einrichtung zum Zerkleinern von Feststoffen, mit einem Mahlwerk (1), einem Feststoff-Abscheider
(2), insbesondere einem Zyklon, der über eine erste Zuleitung (6) mit dem Mahlwerk
(1) verbunden ist, einer dem Feststoff-Abscheider (2) nachgeordneten Entstaubungsvorrichtung
(3), der über eine zweite Zuleitung (7) im Feststoff-Abscheider (2) vorgereinigte
Luft zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an die erste und/oder zweite Zuleitung (6, 7) vor der Entstaubungsvorrichtung (3)
eine Rückführleitung (9) angeschlossen ist, die andererseits im Mahlwerk (1) mündet
und über die ein Teil der vorgereinigten Luft dem Mahlwerk (1) zuführbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Rückführleitung (9) ein Sauggebläse (10) integriert ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführleitung (9) im Feststoffzulauf des Mahlwerks (1) mündet.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführleitung (9) in einen Auslaufbereich des Mahlwerks (1) mündet.