Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Therapiegerät in der Ausbildung eines Schlingentisches.
Dieser Schlingentisch dient zur gymnastischen oder trainierenden Körperbewegung, insbesondere
zur Durchführung von Physiotherapien und Rehabilitationen, nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Therapiegeräte in der Ausbildung von Schlingentischen dienen beispielsweise zur Kyphosierung
der Lendenwirbelsäule. Hierzu ist vorgesehen, Schlingen ortsfest anzuordnen, sodass
diverse Ausgestaltungen von Schlingen unterschiedliche Körperteile eines Patienten,
vorzugsweise den gesamten Körper zumindest in den entsprechenden Bereichen, vollständig
umgreifen. Dabei "schwebt" der Körper unterhalb des aus dem Stand der Technik bekannten
Gestelles und liegt somit nur innerhalb der Schlingen. Aufgrund dieses Schwebezustandes
ist es möglich, dass ein Therapeut den Körper aktiv oder indirekt aktiv oder sogar
passiv bewegt, ohne gegen eine entsprechende Reibung oder das eigene Körpergewicht
zu arbeiten.
[0003] Solche Therapiegeräte dienen auch dazu, gezielt Muskelkräftigungen zu ermöglichen.
Ferner dienen sie zur Erhöhung der Beweglichkeit.
[0004] Schlingentische der vorstehenden Art weisen in der Regel ein Gestell auf, wobei dieses
aus im wesentlich vertikalen und horizontalen Stützelementen besteht.
[0005] Die horizontalen Stützelemente sind Quer- und/oder Längsrahmenteile, die im Abstand
von einem Boden eine dachartige Ausbildung bereitstellen.
[0006] An diesem Gestell sind ebenfalls horizontal angeordnet einzelne Querholme vorgesehen,
an denen in Richtung Boden Schlingenelemente zur Aufnahme eines Körpers angeordnet
sind. Die Querholme sind in der Regel fest oder in zuvor definierten Abständen mit
den Längsholmen verbunden.
[0007] Um eine relative Verschiebung der einzelnen Schlingenelemente, die an den Querholmen
angeordnet sind, zu ermöglichen, sind an den freien Enden der Querholme Verbindungselemente
vorgesehen, die in der Regel die Fixierung an den Längsholmen in vorgegebenen Abständen
erlauben.
[0008] Weiterbildungen sehen vor, dass Schlingentische auch derart ausgebildet sind, dass
das Gestell an einer Decke angeordnet ist. Die entsprechenden Querholme sind derart
ausgestaltet, dass die einzelnen Schlingen, wie beispielsweise in der
DE 44 21 578 A1 beschrieben, an einem Laufwagenelement befestigt sind. Dadurch ist es möglich, die
Schlinge vor der Anwendung entsprechend flexibel zu positionieren. In der Regel ist
der Laufwagen derart ausgebildet, dass es sich um ein Vierkantrohr handelt, das von
einem weiteren enganliegendem Vierkantrohr umschlossen ist. Auf der einen Seite, vorzugsweise
zur Patientenseite hinweisend, ist eine Öse vorgesehen, in der die entsprechenden
Schlingen einführbar sind. Ist die einmal erreichte Position einmal erreicht und in
festgelegter Position fixiert, was durch ein entsprechendes Hebelelement erreicht
werden kann, so kann die Schlinge durch den Patienten belastet werden.
[0009] Aus der
WO 2007/017282 A2 ist ein Übungsgerät zur Lagerung, Diagnostik und Therapie sowie für gymnastische
und/oder trainierenden Körperbewegung in der Ausbildung eines Schlingentisches bekannt.
Das vorzugsweise an der Decke montierbare Gerät besteht im Wesentlichen aus einem
Längsträger, an dem an entsprechenden Positionen Querträger angeordnet sind, wobei
die Querträger Funktionselemente zur Aufnahme von Schlingen aufweisen.
[0010] Um die notwendige Stabilität der gesamten Vorrichtung zu erreichen, ist der Längsträger
doppelt ausgebildet, in dem zwei stangenartige Gebilde in der Draufsicht untereinander
angeordnet sind. In der Fortsetzung ist dann in der Regel senkrecht und somit fix
zum Längsträger der entsprechende Querträger vorgesehen. Mehrere parallel zueinander
angeordnete Querträger bilden Segmente, die derart ausgelegt sind, dass unterschiedliche
Bereiche des Körpers von Schlingen getragen werden können. Funktionselemente sind
auf dem Querträger verschiebbar und weisen Vorrichtungen auf, die zur Aufnahme eines
Seiles zur Ausbildung einer Schlinge geeignet sind. Hierfür können beispielsweise
Rollen oder Ösen vorgesehen sein. Die einzelnen Querträger sind starr parallel zueinander
und somit senkrecht zum Längsträger angeordnet. Die gesamte Einheit, gebildet aus
Längs- und Querträgern, lässt sich um eine Drehachse verdrehen, wobei der Längsträger
an einem einzigen Punkt aufgehängt ist.
[0011] Für eine multifunktionale Anwendung ist es jedoch auch notwendig, dass nicht nur
horizontale und vertikale Bewegungen ausgeführt werden, sondern auch entsprechende
Drehbewegungen - insbesondere im Bereich der einzelnen Segmente. Aufgrund dessen,
dass die Schlingen in der Regel an einem Seil an dem Funktionselement angeordnet sind,
sind entsprechende Drehungen zwar möglich, indem an dem Seil gezogen wird und die
Schlinge dann den Körper verschwenkt. Diese Drehungen sind jedoch unkontrolliert und
müssen in der Regel gegen die Gewichtskraft des zu drehenden Körpers ausgeübt werden.
Damit sind diese ungenau und können nicht zu einer präzisen Behandlung führen.
[0012] Zudem besteht ein weiterer wesentlicher Nachteil darin, dass die entsprechenden Positionen
nicht gehalten werden können, da das Seil mit der entsprechenden Schlinge bestrebt
ist, immer wieder in seine ursprüngliche Lage zurückzudrehen. Damit ist eine Haltefunktion
nicht möglich, es sei denn, es werden entsprechende Seilklemmen verwendet. Aber auch
damit sind nicht entsprechende Positionen nicht genau bestimmbar. Vielmehr muss abgewartet
werden, bis die Seilklemme in die Klemmfunktion tritt, was jedoch in der Regel nie
der Position bestimmt, die man gerne erreichen möchte.
[0013] Ein weiterer wesentlicher Nachteil aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
ist, dass die Verschiebung innerhalb der vom Gestell aufgespannten Fläche zwar mittels
eines Laufwagens durchführbar ist, der jedoch nicht unter Last bewegbar ist. Dies
bedeutet, dass wenn der Physiotherapeut eine bestimmte Position der entsprechenden
Schlingen gewählt hat, wird der Patient in die Schlingen hineingelegt und diese Positionen
sind dann für die Behandlung fix. Während der Behandlung selbst kann keine weitere
Position eingenommen werden, es sei denn, die entsprechende Schlinge mit dem in Verbindung
stehenden Laufwagen wird kräftemässig vom Eigengewicht des Patienten entlastet, sodass
eine Verschiebung möglich ist.
[0014] Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, dass die bekannten Laufwagenelemente
zwar möglicherweise mit einer Arretierungsvorrichtung vorgesehen sind. Wenn Arretierungsvorrichtungen
vorgesehen sind, sind diese in der Form von Stiften oder Schrauben ausgebildet, die
entsprechend zu stecken beziehungsweise zu verschrauben sind. Nach mehrjähriger Benutzung
und Belastung sind diese Arretierungen jedoch nur noch schwer ausführbar, sodass die
Endfunktion nicht unbedingt gewährleistet ist.
[0015] Auch die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen, insbesondere die entsprechenden
Deckenkonstruktionen, sind derart ausgebildet, dass durch die Belastung des Patientens,
der in den Schlingen angeordnet ist, sehr ungünstige Momentenverhältnisse auftreten,
die Instabilitäten im System hervorrufen. Insbesondere durch die Einpunktdeckenlagerung,
aber auch durch die in Draufsicht gesehene Untereinanderanordnung der Längsträger,
wie sie beispielsweise aus dem Stand der Technik bekannt sind, werden die Drehmomente
in Bezug auf die Aufhängepunkte der Schlinge nicht ausreichend kompensiert, sodass
der Patient nicht das notwendige Sicherheitsgefühl für eine solche Vorrichtung, die
ihn therapieren soll, erhält.
Aufgabe der Erfindung
[0016] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, zumindest einen Nachteil des Standes der Technik
zu verbessern.
Lösung der Aufgabe
[0017] Die Lösung der Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 und/oder
Anspruches 8 erreicht.
Vorteile der Erfindung
[0018] Eine der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht darin, dass alle Teile der erfindungsgemässen
Vorrichtung in unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden können, da sämtliche
Bauteile und Baugruppen gleiche und zusätzliche Teile miteinander verbinden lässt.
Insbesondere durch die massive Auslegung und Anordnung der Teile, Lagerelement sowie
Wellen, kann das Gerät starken Belastungen ausgesetzt werden, ohne das die Leichtläufigkeit
der einzelnen Funktionselemente, aber auch der Querträger und des Längsholmes in irgendeiner
Art und Weise beeinflusst wird. Insbesondere ist - und dies ist ein erheblicher Unterschied
zum Stand der Technik - auch bei Belastung, das heisst, wenn der Patient bereits in
der Schlinge angeordnet ist, eine Verschiebung sehr leichtläufig möglich. Dies bringt
auch den Vorteil mit sich, dass der Patient erst einmal in eine Grundposition gebracht
werden kann, sodass er von hier aus sehr behutsam und vorsichtig in die entsprechenden
Positionen gebracht werden kann, die für ihn Schmerzfreiheit bedeuten.
[0019] Alle Achsen und Aufhängepunkte sind vorzugsweise mit entsprechenden Linearkugellagern
versehen und sind daher unter voller Last des Patienten immer noch sehr leicht verschiebbar
und auch zumindest zum Teil drehbar. Dadurch entsteht auch ein sogenannter Freiläufereffekt,
der es ermöglicht, eine schmerzfreie Aufhängung und Auslotung des Patienten sehr schnell
und schmerzfrei erfolgt. Aufgrund der Leichtläufigkeit der einzelnen Elemente findet
eine Selbstauslotung statt.
[0020] Muskuläre, kapsuläre und arthrogene Dysbalancen können so auf diese Weise mit der
erfindungsgemässen Vorrichtung besser ermittelt werden.
[0021] Ein zusätzlich individuell umlaufend fixierbarer Traktionsstab ermöglicht, dass der
Patient automobilisierend oder autostabilisierend auch unter Traktion oder Kompression,
in Bewegung trainieren kann. Ein zentral integrierter mitgeführter Beckentraktionsstab,
der der Bewegung des Patienten folgt, ist ebenfalls vorgesehen. Somit wird immer in
gleichbleibender Richtung Traktion ausgeübt.
[0022] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in den Konnektierungselementen.
Die Konnektierungselemente sind dafür vorgesehen, eine Verbindung zwischen dem Längs-
und dem Querträger bereitzustellen. Dadurch ist eine freie Positionierung der Schlingenelemente
über dem Körper des Patienten möglich. Insbesondere die lotgerechte Positionierung
der Drehpunkte über der Wirbelsäule des Patienten erlauben einen horizontalen Bewegungsablauf.
[0023] Insbesondere eine zweiteilige Ausbildung sieht vor, dass der Längsträger gegenüber
dem Querträger verdrehbar ist. Dadurch ist ein beispielsweise verstellbares und drehbares
Kopfteil durch mehrere Axial- und Radiallager möglich, was auch unter sehr starker
Beanspruchung, das heisst, wenn der Patient bereits in der Schlinge angeordnet ist,
sehr leichgängig ist. Eine spezielle Hals-Wirbelsäulen-Kopfaufhängung in Kombination
mit diesem Konnektierungselement erlaubt eine horizontale Drehung des Kopfes, aber
auch eine Rotation und eine Lateralflexion. Die Drehpunkte sind aufgrund der speziellen
Ausgestaltung frei definierbar, so dass insbesondere zwischen den Halswirbelbereichen
C0 und C7 diese frei wählbar sind.
[0024] Eine Weiterbildung der Konnektierungselemente sieht vor, dass dieses sowohl Aufnahmeelement
für den Querholm, als auch für den Längs- und den Querträger ist.
[0025] Eine Weiterbildung hieraus sieht vor, dass auch hier der Querträger gegenüber dem
Längsträger verdrehbar angeordnet ist. Insbesondere diese sehr stabile Ausführung,
da sie an dem Querholm angeordnet ist, lässt zu, dass die Körperschwerpunkte beziehungsweise
die Körpermassenpunkte genau an diesen Punkten fixiert und positioniert werden.
[0026] Eine weiterer sehr zentrale Ausbildung für den erfindungsgemässen Schlingentisch
besteht darin, das Funktionselemente entwickelt worden sind, die einen multifunktionalen
Einsatz der Schlingen und Gurte ermöglichen. Insbesondere werden diese Funktionselemente
an die Querträger angeordnet und sind dort über ein entsprechenden Axial- beziehungsweise
Radiallager zumindest linear in Richtung des Querträgers verschiebbar. Die besondere
Ausbildung dieses Funktionselementes sieht vor, dass neben der Verschiebung entlang
des Querträgers, welches auch arretierbar ist, sehr leichtgängig einen Seil beziehungsweise
einen Gurt aufgenommen werden kann, um beispielsweise eine Schlinge aufzunehmen. Hierfür
ist ein Aufnahmebereich vorgesehen, der ein leichtes Einfädeln des Seiles ermöglicht.
Die Seilführung geschieht vorzugsweise über zwei Rollen, die entsprechend gelagert
sind, um eine Leichtläufigkeit zu gewährleisten. Um zu verhindern, dass das Seil aus
der Führung ungewollt herausspringt, ist vorgesehen, dass auf mindestens einer Seitenfläche
ein Deckelelement vorgesehen ist. Insbesondere ist die Anordnung eines Deckelelementes
auf einer Seite dann möglich, wenn im Querschnitt eine c-förmige Ausnehmung des Aufnahmebereichs
vorgesehen ist, wobei an der Rückwand der c-förmigen Ausnehmung die Rollen drehbar
angeordnet sind. Nach Einfädeln des Seiles wir das Deckelelement geschlossen, sodass
ein Führungskanal, der das seitliche Abrutschen von den Rollen entsprechend verhindert,
bereitgestellt wird.
[0027] Ferner sieht das Funktionselement in einer Weiterbildung vor, dass auf der zum Patient
hin gewandten Seite eine Öse angeordnet ist. Die Öse ist integrativer Bestandteil
des Funktionselementes, welches vorzugsweise aus einem Bauteil hergestellt ist. Vorzugsweise
wird hierfür Aluminium verwendet. Die Öse sieht vor, entweder ein Seil oder auch einen
Karabinerhaken oder ähnliche Fixierelemente aufzunehmen. Die Anordnung der entsprechenden
Lagerung für das Seil, als auch die Anordnung der Öse, sind jeweils im Schwerpunkt
des Funktionselements angeordnet, sodass die Momentenbelastung auf den Querträger
nur über die Anordnung an den Längsträger erfolgt, sofern die beiden Funktionselemente
symmetrisch zum Längsträger auf dem Querträger angeordnet sind. Jedoch aufgrund der
Verschiebung entlang des Querträgers ist immer eine lotgerechte Anordnung eines Seiles
gegenüber dem Patienten und damit eine optimale Kraftaufnahme möglich. Auch eine Korrektur,
wenn der Patient bereits in der Schlaufe liegt, ist ohne weiteres möglich, da die
Funktionselemente auch unter Last leichtläufig auf dem Querträger hin und her verschiebbar
sind. Dies wird insbesondere durch Linearlager, die im Grundkörper des Funktionselementes
angeordnet sind, erreicht. Jedoch können auch gleichwirkende Mittel vorgesehen sein,
die unter Last die entsprechende leichtläufige Verschiebung ermöglichen.
[0028] Um die entsprechende Fixierung des Funktionselementes an dem Querträger positionsgerecht
zu ermöglichen, wird nach Einfädeln eines Seiles in das Funktionselement - wie zuvor
bereits beschrieben - das Deckelelement geschlossen. Mit Schliessung des Deckelelementes
wird gleichzeitig ein Nocken, der Bestandteil des Deckelelementes ist, auf den Querträger
gedrückt, sodass zumindest zwischen Funktionselement und Querträger ein Kraftschluss
entsteht, der einer Bremswirkung des Funktionselementes gleichzusetzen ist. Dies bedeutet,
dass bei geschlossenem Deckelelement, das heisst, während der physiotherapeutischen
Anwendung, das Funktionselement ortsfest positioniert ist. Vorzugsweise ist auf der
spiegelbildlich gegenüberliegenden Seite des Querträgers in Bezug auf den Längsträger
ebenfalls ein Funktionselement angeordnet, das mit dem anderen Funktionselement die
entsprechende Schlaufe bildet.
[0029] An den Funktionselementen können auch entsprechende Flaschenzüge vorgesehen sein,
die eine Kraftübersetzung ermöglichen. Dies führt wiederum dazu, dass eine sehe genaue
lagegerechte Positionierung innerhalb des Schlingentisches möglich ist.
[0030] Wird jedoch nur ein Funktionselement an dem Querträger belastet, so tritt zwar in
Bezug auf den Längsträger ein Drehmoment auf, jedoch aufgrund dessen, dass der Längsträger
aus zwei parallel zueinander in Draufsicht nebeneinander angeordneten Rohren besteht,
wird das entsprechende Drehmoment in Zusammenwirkung mit dem Konnektierungselement,
in dem der Querträger geführt ist, kompensiert.
[0031] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den
Zeichnungen, sowie den Ansprüchen hervor.
Zeichnungen
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Ausbildung
eines Ständerelementes;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung gemäss
Fig.1 aus einer anderen Perspektive;
- Fig. 3
- eine vergrösserte Darstellung der Anordnung der Längsholme, beziehungsweise der Längsträger
und der dazu angeordneten Querträger mit entsprechenden Seilen und Gurten;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht auf die Grundausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung
in Draufsicht ebenfalls als Ständermodell;
- Fig. 5 A-C
- eine Seitenansicht und eine Vorderansicht auf ein erfindungsgemässen Funktionselementes
für die erfindungsgemässe Vorrichtung gemäss den Figuren 1 bis 4 im ausgeklappten
Zustand und im Bremszustand;
- Fig. 6
- ein Schnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung gemäss Figur 5 B entlang einer
Linie VI - VI;
- Fig. 7 A - B
- Anwendungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung zu Therapiezwecken an einem
Patienten.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0033] In den Figuren 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schlingentisches
1 gezeigt.
[0034] Der erfindungsgemässe Schlingentisch 1 besteht im Wesentlichen aus zwei Längsholmen
2, die parallel zu einander angeordnet sind und einen definierten Abstand zueinander
aufweisen. Die beiden Längsholme 2 sind über Querholme 3 miteinander verbunden. Sogenannte
Linearlageelemente 4, die an den Längsholmen 2 angeordnet sind, weisen die Eigenschaft
auf, linearverschieblich in und gegen Pfeilrichtung 5 auf dem Längsholm 2 verschiebbar
zu sein und gleichzeitig die Querholme 3 aufzunehmen. Damit entsteht eine stabile
Grundkonstruktion, bestehend aus zwei zueinander angeordneten Längsholmen 2 und mindestens
zwei zueinander parallel angeordneten Querholmen 3, die über Linearlagerlageelemente
4 mit den Längsholmen 2 verbunden sind. Die Querholme 3 weisen, bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel mittig angeordnete Konnektierungselemente 6 auf. Die Konnektierungselemente
6 sind derart ausgestaltet, dass sie die Eigenschaft aufweisen, mindestens einen Längsträger
7, der bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zum Längsholm 2 ausgerichtet
ist, aufnehmen. Um eine höhere Stabilität des Gesamtsystems zu erzeugen, sind zwei
zueinander parallel angeordnete Längsträger 7a, 7b vorgesehen, die in Draufsicht gesehen
(Figur 4) parallel nebeneinander angeordnet sind.
[0035] Auf dem Längsträger 7 sind jeweils im Abstand zueinander angeordnete weitere Konnektierungselemente
6 vorgesehen. Diese Konnektierungselemente 6 weisen einen ersten Teilbereich 6b (Fig.
1) auf, der den Längsträger 7 aufnimmt aber auch einen weiteren Teilbereich 6c, der
einen Querträger 8 aufnimmt. Das Konnektierungselement 6 ist als massives Bauteil
vorgesehen, das die entsprechenden Durchgangsbohrungen bereitstellt um die Längsträger
7 zumindest linienmässig aufzunehmen. Dies gilt auch für die entsprechenden Querträger
8. Die Querträger 8 sind gegenüber den Längsträgern 7 derart angeordnet, dass diese
in der Grundausführung senkrecht zueinander sind.
[0036] Eine besondere Ausführungsform von Konnektierungselementen 6 ist ebenfalls an dem
erfindungsgemässen Schlingentisch 1 vorgesehen. Es besteht aus drei Bereichen, nämlich
einen ersten Teilbereich 6b (Fig. 1) auf, der den Längsträger 7 aufnimmt aber auch
einen weiteren Teilbereich 6c, der einen Querträger 8 aufnimmt. Zusätzlich ist ein
dritter Teilbereich 6a (Fig. 2) vorgesehen, der den Querholm 3 aufnimmt. Eine besondere
Eigenschaft einer besonderen Ausführungsform dieses Konnektierungselements 6 besteht
darin, dass der erste Teilbereich 6b gegenüber dem zweiten Teilbereich 6b in Pfeilrichtung
9 (Fig. 2) und in dessen Gegenrichtung verdrehbar ist.
[0037] Um die entsprechenden Schlingen S, Schlaufen, Seilzüge SZ und ähnlich weiter Elemente
aufzunehmen, sind an den Querträgern 8 Funktionselemente 10 vorgesehen (Fig. 5 und
6) . Diese Funktionselemente 10 sind einfach oder mehrfach auf den entsprechenden
Querträgern 8 angeordnet und auf diesen in Pfeilrichtung 11 und dessen Gegenrichtung
längsverschieblich gelagert. Das erfindungsgemässe Funktionselement 10, welches mit
der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 zusammenwirkt und die entsprechende Aufgabe erfüllt,
besteht aus einem Grundkörper 12 mit einer Symmetrieachse SY, der vorzugsweise ein
massives Bauteil beispielsweise aus Aluminium ist. Der Grundkörper 12 weist eine Bohrung
13 auf, die zur Aufnahme eines Holmes oder eines Trägers, insbesondere des Querträgers
8 geeignet ist. Zusätzlich sind Lageelemente 14, in Form von Gleit- oder Rollenlager
vorgesehen, die ein leichtes Hin- und Herverschieben unter Last auf dem Querträger
8 ermöglichen.
[0038] Zusätzlich ist an dem Grundkörper 12 ein Aufnahmebereich 15 für Seile S vorgesehen.
Der Aufnahmebereich 15 ist derart ausgestaltet, dass er einen Einfädelbereich 16 aufweist,
der zum Benutzer hinweist. Dieser Einfädelbereich 16 erstreckt sich bis zu einer Symmetrieachse
SY des Grundkörpers 12 und geht über in den Lagerbereich 17 für das entsprechende
Seil S. In dem Lagerbereich 17 ist mindestens ein Rollenelement 18 vorgesehen, das
die Eigenschaft aufweist, das in den Einfädelbereich 16 eingeführte Seil S aufzunehmen
und leichtgängig zu lagern. Um zu verhindern, dass insbesondere unter Last sich das
in den Aufnahmebereich 17 eingeführte Seil S wieder über den Einfädelbereich 16 herausbewegt,
ist ein Deckelelement 19 vorgesehen, das drehbar über ein Gelenk 20 welches in und
gegen Pfeilrichtung 21 verschwenkbar ist, gelagert (geöffnete Position in Fig. 5A
und geschlossene Position in Fig. 5B dargestellt). Das Deckelelement 19 besteht aus
einem Griffelelement 22 und einem Nockenelement 23, welche vorzugsweise einstückig
miteinander verbunden sind. Zusätzlich ist das Deckelelement 19 federbelastet an dem
Drehgelenk 20 gelagert.
[0039] Zum Einfädeln eines Seiles S in den Einfädelbereich 16 und damit in den Aufnahmebereich
17 des Grundkörpers 12 des Funktionselement 10 wird das Deckelelement 19 - wie in
Figur 5A dargestellt ist - geöffnet, sodass der Einfädelbereich 16 frei zugänglich
ist. Ist das Seil S entsprechend eingefädelt und auf den Rollenelementen 18 des Aufnahmebereichs
17 gelagert, so wird das Deckelement 19 geschlossen (Fig. 5B und 5C). Das Deckelelement
19 legt sich somit über den Einfädelbereich 16 und verschliesst diesen. Damit wird
auch optisch signalisiert, dass das eingeführte Seil sicher gelagert ist. Gleichzeitig
ist das Deckelelement 19 auch eine erfindungsgemässe Bremseinrichtung. Das Nockenelement
23 wird beim Verschliessen des Deckels 19 derart verschwenkt, dass dieses in den Querschnitt
der Bohrung 13 hineinragt (Fig. 5B) und damit mit dem Querträger 7 der erfindungsgemässen
Vorrichtung 1 ein Kraftschluss eingeht. Die Bremswirkung wird daher bei geschlossenem
Element erreicht wohingegen eine Freigabe bei geöffnetem Deckelelement 19 gegeben
ist.
[0040] Das Funktionselement 10 umfasst ferner eine Öse 24 (Fig. 5C), die geeignet ist, entsprechende
Befestigungsmittel, wie Karabinerhaken, Seile, Klemmen oder ähnliche Mittel aufzunehmen.
Die Öse 24 ist derart ausgestaltet, dass diese unabhängig davon, ob in dem Lagerbereich
17 ein Seil S angeordnet ist, genutzt werden kann.
[0041] Zur besseren Lagerung des Seils S sind zwei Rollenelemente 18 vorgesehen, durch die
ein einfaches Seil S geführt werden kann.
[0042] In den Figuren 7 A und 7 B ist ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung
gezeigt. Der Patient P liegt auf einer Liege L, wobei die erfindungsgemässe Vorrichtung
1 als Ständerelement ausgebildet ist. Querholme 3 und Längsholme 2 sind parallel zueinander
ausgerichtet, wobei die Querträger 8 für den Körper des Patienten P ebenfalls parallel
ausgerichtet ist, sodass eine entspannte Lage für den Patienten erreicht wird. Insbesondere
das Konnektierungselement 6, das ein schweres Körperteil aufnehmen muss beispielsweise
ein Kopf ist - wie bereits zuvor beschrieben - derart ausgebildet, dass es aus drei
Teilbereichen besteht, wobei ein Teilbereich den entsprechenden Querträger 8 aufnimmt.
Zusätzlich kann insbesondere am Kopfende das vorgesehene Konnektierungselement ein
weiterer Querträger 8a aufnehmen, der beispielsweise in den weiteren Teilbereich fixiert
wird (Fig. 7A). Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der weitere Querträger
8a senkrecht zu den übrigen Querträger 8 ausgerichtet. Dadurch können entsprechende
Halswirbelbewegungen in und gegen Pfeilrichtung P ausgeführt werden.
[0043] Um entsprechende Hüftbewegungen auszuführen ist beispielsweise vorgesehen, dass die
Anordnung der Längsholme 2 derart anzuordnen, wie sie in Figur 7B dargestellt sind.
Hier wird als gesamte Einheit der Längsträger 7 auf den Längsholmen 2 verschoben.
Dadurch ist eine Verschwenkung ebenfalls wie in Figur 7b dargestellt ist möglich.
[0044] Aufgrund der sehr kompakten Ausgestaltungen insbesondere aufgrund der Anordnungen,
das alle beweglichen Elemente derart ausgelegt sind, dass sie auch unter Last leichtgängig
sind und dass die Querträger entsprechende erfindungsgemässe Funktionselemente vorsehen,
die eine multifunktionale Anordnung von Schlaufen Gurten und ähnlichen für die Therapie
an dem Schlingentisch benötigten Mittel zulässt, ist eine Vorrichtung bereitgestellt
worden, die ein sehr grosses Anwendungsspektrum sowohl als Ständerelement als auch
als Deckenelement erlaubt.
1. Schlingentisch zur Durchführung von Physiotherapien und Rehabilitationen, mindestens
bestehend aus zwei parallel zueinander angeordneten Längsholmen, die über mindestens
ein Verbindungselement an einer Decke oder einem Ständerelement anbringbar sind, wobei
an den Längsholmen mindestens zwei Querholme angeordnet sind, die auf diesen positionierbar
sind und wobei mindestens ein Längsträger mit den Querholmen gekoppelt ist, an dem
zumindest mittelbar Einrichtungen zum Aufhängen von Schlingen und Gurten, die zur
Lagerung und Fixierung von Körperteilen eines Patienten vorgesehen sind, einhängbar
oder fixierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Querholme (3) über Lagerelemente (4) an den Längsholmen (2) verschieblich sind,
wobei zur Lagerung Mittel vorgesehen sind, die eine Verschiebung unter Last zulassen
und wobei mindestens eines der Lagerelemente ein Bremselement zur ortsfesten Arretierung
aufweist.
2. Schlingentisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass quer zum Längsträger (7) ein Querträger (8) angeordnet ist, der als Einrichtung zum
Aufhängen von Schlingen und Gurten mindestens ein Funktionselement (10) umfasst, das
auf dem Querträger (8) verschieblich gelagert ist, wobei mindestens eines der Funktionselemente
(10) ein Bremselement zur ortsfesten Arretierung umfasst.
3. Schlingentisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung der Querträger (8) an dem Längsträger (7) Konnektierungselemente (6)
vorgesehen sind, die sowohl den Längsträger (7) als auch den Querträger (8) aufnehmen
und diesen linienmässig führen und lagern.
4. Schlingentisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Konnektierungselement (6) derart ausgelegt ist, dass dieses mindestens zweiteilig
(Teilbereich 6b und Teilbereich 6c) ausgebildet ist und das eine gegenüber dem anderen
Teil verdrehbar ist.
5. Schlingentisch nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Konnektierungselement (6) ein Bremselement zur ortsfesten Arretierung umfasst.
6. Schlingentisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Teilbereich (6b) des Konnektierungselements (6) den Längsträger (7) und
der weitere Teilbereich (6c) des Konnektierungselements (6) Mittel umfasst, mindestens
einen Querträger (8) lagegerecht aufzunehmen.
7. Schlingentisch mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Längsträger (7a, 7b) vorgesehen sind, die parallel zueinander und nebeneinander
angeordnet sind.
8. Funktionselement als Einrichtung zum Aufhängen und Fixieren von Schlingen und Gurten
zur Durchführung von Physiotherapien und Rehabilitationen mit einem Schlingentisch,
dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (10) Mittel aufweist, an einem Holm oder Träger anzuordnen und
verschieblich in beliebige Positionen zu verschieben, wobei zur Lagerung Führungsmittel
vorgesehen sind, die eine Verschiebung unter Last zulassen und das Funktionselement
(10) ein Bremselement zur ortsfesten Arretierung umfasst.
9. Funktionselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (10) zusätzlich zur Umlenkung von Seilen (S) oder Tauen mindestens
ein Rollenelement (18) aufweist.
10. Funktionselement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (10) aus einem Grundkörper (12) mit einer Bohrung (13) zur Aufnahme
eines Holms oder Trägers besteht und ein an dem Grundkörper (12) schwenkbar angeordnetes
Deckelelement (21) umfasst, das zusätzlich ein Nockenelement (23) aufweist, das im
Bremszustand in die Bohrung (13) zumindest teilweise hineinragt und so mit dem Holm
oder Träger zumindest einen Kraftschluss bewirkt.
11. Funktionselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenlagerelement (18) unterhalb der Führungsmittel des Funktionselements (10)
angeordnet ist.
12. Funktionselement nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich an dem Grundkörper (12) des Funktionselements (10) eine Öse (24) zur Aufnahme
von Befestigungsmitteln vorgesehen ist, deren Mittelpunkt in Schwerkraftrichtung unterhalb
der Führungsmittel angeordnet ist.