[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entpacken von Kartons der Tabak verarbeitenden
Industrie mit, insbesondere hoch verpresstem, Tabakmaterial, umfassend eine Zufördervorrichtung
für die mit Tabakmaterial gefüllten Kartons, eine Entpackungsvorrichtung, eine Empfangsvorrichtung
für das entpackte Tabakmaterial, eine Faltvorrichtung für die entleerten Kartons und
eine Kartonablage, wobei die Entpackungsvorrichtung eine Greifvorrichtung für die
Kartons umfasst, die um eine horizontale Achse drehbar ist. Die Erfindung betrifft
ferner ein entsprechendes Verfahren zum Entpacken von Kartons der Tabak verarbeitenden
Industrie mit, insbesondere hoch verpresstem, Tabakmaterial.
[0002] Tabakmaterial wird zur Herstellung von Zigaretten oder Zigarren oder ähnlichen rauchbaren
Artikeln häufig hoch verpresst bzw. hoch verdichtet in Kartons, insbesondere Pappkartons,
angeliefert, die verschiedene Standardformate aufweisen, beispielsweise C48, C24,
C60, C80 etc. Ein Karton des Formats C48 ist quaderförmig und hat Kantenlängen von
1.100 mm x 670 mm x 710 mm. In solche Kartons wird Tabak, insbesondere Blatttabak
oder Tabakblätter, eingefüllt und verdichtet, so dass der Inhalt eines C48-Kartons
ein Gewicht von ca. 200 kg bis 300 kg aufweist. Bei einem solchen Gewicht ist ein
maschinelles Entpacken erforderlich. Das verdichtete Tabakmaterial wird auch als "Pressling"
bezeichnet.
[0003] Die Kartons sind in vielen Fällen Teleskop-Kartons, d.h. zwei ineinander geschobene
Top- und Bodykartons mit einer Bodenseite bzw. einer Deckelseite. Jeder der Halbkartons
dieser Teleskop-Kartons hat an der Oberseite und der Unterseite Laschen oder Klappen,
die zum Befüllen und zum Entleeren der Kartons geöffnet werden. Die Kartons weisen
außerdem an der Unter- und der Oberseite, d.h. jeweils bei den Klappen bzw. Laschen
an der Ober- und der Unterseite des Kartons, Einlegpapiere wie z.B. dickes Kartonpapier,
welches ein Durchrieseln des Tabaks durch die Klappenspalte verhindern soll, oder
auch Ölpapiere auf, die das Tabakmaterial schützen und vor einem Anhaften an den Deckel-
und Bodenklappen verhindern. Diese Einlegpapiere sind vor dem Entleeren des Kartons
zu entfernen. Anstelle von Teleskopkartons werden auch einstückige Kartons verwendet,
die ebenfalls entsprechende Deckel- und Bodenklappen aufweisen.
[0004] Zum Transportieren werden die befüllten Kartons mit Bändern umwickelt, um ein Aufklappen
der Deckel- und der Bodenklappen bzw. -laschen zu verhindern.
[0005] Eine entsprechende Einrichtung zum Entpacken von Tabak-Kartons ist aus
DE 33 20 459 C2 bekannt. Dieses Dokument beschreibt eine Vorrichtung zur Entnahme eines Tabak-Presslings
aus einem aus Topkarton und Bodykarton bestehenden Tabak-Karton, bei der zunächst
der Tabak-Karton zu einer Vorrichtung zum Freilegen einer Grundfläche des Tabak-Presslings
gefördert wird. In einer Wendevorrichtung wird der Tabak-Karton gewendet und der Tabak-Pressling
und der Tabak-Karton werden voneinander getrennt. Die Wendevorrichtung umfasst einen
Manipulator mit einer den Tabak-Karton erfassenden, in vertikaler Richtung verfahrbaren
Klemmbacke, die durch eine Drehung um 180° um eine horizontale Achse die freigelegte
Grundfläche des Tabak-Kartons nach unten richtet und in vertikaler Richtung in eine
Rüttelbewegung versetzt wird, die den Tabak-Pressling von der Innenfläche des Tabak-Kartons
löst, so dass der Tabak-Pressling aus dem Tabak-Karton nach unten herausfällt. Die
Klemmbacke ist an einer vertikalen Achse vertikal verfahrbar und um die vertikale
Achse rotierbar, so dass der entleerte Karton von der Förderstrecke zu einer Leer-Palette
zugeführt wird.
[0006] In
DE 34 39 732 C1 ist eine weitere Vorrichtung beschrieben, bei der loser Tabak aus Kartons entleert
wird und der Karton dann seitlich von dem Förderband für den Tabak weggefahren wird.
Der entleerte Karton wird auf einen Kartonfalter aufgesetzt, der Faltorgane aufweist,
die in zwei diagonal gegenüberstehenden Ecken des Kartons angeordnet sind. Diese sind
um vertikale Achsen drehbar, so dass der Karton zusammen mit den gedrehten Faltorganen
flachgelegt wird. Eine Basis des Kartonhalters wird anschließend um eine horizontale
Achse gekippt und der flachgelegte Kartonbehälter durch einen entlang eines zentralen
Dornes bewegbaren Mitnehmer in eine Ablagevorrichtung eingeschoben.
[0007] Weitere bekannte Systeme und Einrichtungen zum Entpacken von Kartons der Tabak verarbeitenden
Industrie verwenden Knickarm-Roboter und Greifrahmen, um die herangeförderten gefüllten
Kartons zu ergreifen, zu wenden, ein Lösen von Bändern, die die Kartons geschlossen
halten und ein Entnehmen der Einlegepapiere zu ermöglichen und anschließend den Karton
zu entleeren und zu einem Kartonfalter abseits der Förderstrecke zu bewegen.
[0008] Diese bekannten Einrichtungen haben gemeinsam, dass sie viel Grundfläche benötigen,
die durch eine Verschutzung, also beispielsweise Schutzgitter, gegen Betreten durch
Bedienpersonal oder unbefugte Menschen zu sichern ist. Insbesondere Knickarmroboter
haben einen sehr großen Wirkungsradius, der nur aufwändig durch entsprechende elektrische
bzw. elektronische Verschaltung sicher zu begrenzen ist.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Einrichtung zum Entpacken von Kartons der Tabak verarbeitenden Industrie
und ein entsprechendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit denen bei hoher Verfahrenseffizienz
und Sicherheit der Einrichtung neben einer Verkleinerung der benötigten Grundfläche
für die Einrichtung auch die Zugänglichkeit der Einrichtung verbessert werden soll.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung zum Entpacken von Kartons der Tabak verarbeitenden
Industrie mit, insbesondere hoch verpresstem, Tabakmaterial, umfassend eine Zufördervorrichtung
für die mit Tabakmaterial gefüllten Kartons, eine Entpackungsvorrichtung, eine Empfangsvorrichtung
für das entpackte Tabakmaterial, eine Faltvorrichtung für die entleerten Kartons und
eine Kartonablage, wobei die Entpackungsvorrichtung eine Greifvorrichtung für die
Kartons umfasst, die um eine horizontale Achse drehbar ist, dadurch gelöst, dass die
Entpackungsvorrichtung ein Linearachssystem umfasst, mittels dessen die Greifvorrichtung
in einer vertikalen Achse und in einer horizontalen Achse entlang einer Förderrichtung
der Kartons verfahrbar ist, wobei die Faltvorrichtung und die Kartonablage, insbesondere
versatzlos, über der Zufördervorrichtung oder der Empfangsvorrichtung angeordnet sind.
[0011] Diese erfindungsgemäße Einrichtung hat einen Linienaufbau oder linearen Aufbau, d.h.
alle Vorrichtungen, die zu der Einrichtung gehören, sind, von oben betrachtet, in
einer einzelnen Linie angeordnet. Das Linearachssystem ist seitlich davon angeordnet,
besitzt aber in der senkrecht zur Hauptlinie bzw. Förderrichtung der Kartons verlaufenden
Richtung nur eine sehr geringe Tiefe. Ein Bewegen von Kartons von der zentralen Linie
weg findet nicht statt. Dieser Linienaufbau hat den Vorteil, dass nur eine geringe
Grundfläche für die Einrichtung benötigt wird, die zu verschutzen ist, wobei diese
zu verschutzende Grundfläche wesentlich geringer ist als bei den bekannten Hub-/Drehsäulen-Systemen
und den Systemen, die einen Knickarm-Roboter einsetzen. Der entsprechende Sicherheitsbereich
fällt erfindungsgemäß deutlich kleiner aus.
[0012] Es gibt einen Eingang für die zu entpackenden Kartons in den Sicherheitsbereich,
einen Ausgang für den Tabakballen und einen Bedienerzugang. Außerdem ist es möglich,
dass die Förderbahnen oder Förderelemente eingangsseitig und ausgangsseitig außerhalb
des Sicherheitsbereiches abgewinkelt sind.
[0013] Das erfindungsgemäß verwendete Linearachssystem ermöglicht eine translatorische Bewegung
der ergriffenen Kartons in einer vertikalen Richtung und einer horizontalen Richtung
entlang der Förderrichtung bzw. entgegen der Förderrichtung. Zusätzlich ist noch eine
Rotation der ergriffenen Kartons vorgesehen.
[0014] Nach dem Entleeren der Kartons werden die entleerten Kartons einer Faltvorrichtung
zugeführt, die die Kartons faltet und in oder auf eine Kartonablage ablegt, von der
aus die gefalteten Kartons stapelweise zur Wiederverwertung oder Entsorgung entnommen
werden können. Die Faltvorrichtung und die Kartonablage sind oberhalb der Zuführvorrichtung
oder Empfangsvorrichtung angeordnet, was zu dem erfindungsgemäß erzielten kleinen
Grundflächenbedarf beiträgt. Somit ist die Einrichtung in die vertikale Dimension
ausgebreitet, anstatt sich in der Fläche auszubreiten.
[0015] Die Kartonablage ist mittels eines Gabelstaplers von außerhalb des Sicherheitsbereiches
einfach zugänglich. Der eingesparte Platz in der Grundfläche ermöglicht auch ein besseres
Rangieren beispielsweise von Gabelstaplern, so dass durch die erfindungsgemäße Einrichtung
auch die Zugänglichkeit der Einrichtung verbessert ist.
[0016] Als Greifvorrichtungen kommen insbesondere Klemmbacken oder Rahmen mit Greifelementen,
insbesondere Nadelbacken, in Frage. Als Zufördervorrichtung kommen insbesondere Rollenförderer
oder Förderbänder vorteilhafterweise zur Anwendung.
[0017] Um zu verhindern, dass nach dem Öffnen eines Kartons das Tabakmaterial unkontrolliert
aus dem Karton herausfällt, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Greifvorrichtung
wenigstens eine Haltevorrichtung für wenigstens eine Kartonklappe aufweist. Die Konsistenz
des Tabakmaterials ist so, dass es großflächig mit den Seitenwänden des Kartons leicht
festklebt, so dass ein Zuhalten einer Bodenklappe im Allgemeinen ausreicht, um zu
verhindern, dass der Tabak-Pressling bzw. das hoch verdichtete Tabakmaterial unter
seinem Gewicht aus dem Karton fällt.
[0018] Zusätzlich zu einer entsprechenden Haltevorrichtung oder alternativ dazu ist vorgesehen,
dass an der Empfangsvorrichtung ein Halteelement zum Schließen wenigstens einer Kartonklappe,
insbesondere ein Bügel, angeordnet ist. Diese Lösung ist dann vorteilhaft, wenn der
Tabak-Karton zunächst so gedreht wird, dass die Klappen an einer vorauseilenden und
einer nacheilenden Seite des Kartons angeordnet sind und der Karton in dieser Orientierung
auf das Halteelement zubewegt wird, bis eine Annäherung stattfindet, unter der sich
die Klappen, die zum Halteelement hinweisen, sich nicht mehr vollständig öffnen können.
Anschließend kann eine Rotation um eine horizontale Achse erfolgen, mit der die zum
Halteelement weisende Seite mit den durch das Halteelement festgehaltenen Klappen
wieder an die Unterseite des Kartons rotiert wird. Wenn nach einer entsprechenden
90°-Drehung der Karton in Förderrichtung weitergefördert wird, wird der Karton mit
seinen Klappen über das Halteelement hinausgefördert, bis die Klappen nicht mehr durch
das Halteelement gehalten werden. An dieser Position, einer Entleerposition, kann
der Karton entleert werden, beispielsweise durch Hochziehen des Kartons und gegebenenfalls
geeignetes Rütteln des Kartons.
[0019] Als Empfangsvorrichtung ist vorzugsweise ein Tisch oder eine Abfördervorrichtung,
insbesondere eine Palette oder ein Förderband oder ein Container, insbesondere Rollcontainer,
vorgesehen. Dies hängt davon ab, wie mit dem Tabakmaterial weiter verfahren werden
soll. Eine Palette ist transportabel, ein Förderband besorgt an sich bereits eine
Weiterförderung des Tabakmaterials. Auch eine Palette kann auf einem geeigneten Förderband
gefördert werden.
[0020] Vorzugsweise ist die Faltvorrichtung und/oder die Kartonablage oberhalb eines Sicherheitsbereiches
angeordnet, der die Entpackungsvorrichtung vollständig und die Zuführvorrichtung und/oder
die Empfangsvorrichtung wenigstens teilweise einschließt, wobei die Kartonablage von
außerhalb des Sicherheitsbereiches zugänglich ist. Mit dieser Maßnahme wird erfindungsgemäß
eine kleine zu verschutzende Grundfläche sowie eine gute Zugänglichkeit der Einrichtung
erreicht. Der Sicherheitsbereich ist erfindungsgemäß der Bereich, der verschutzt ist,
beispielsweise durch ein Schutzgitter und Lichtgitter, und nur durch Sicherheitsschleusen,
beispielsweise Lichtgitter, betreten werden kann, wobei bei Eindringen in den Sicherheitsbereich
sämtliche beweglichen Vorrichtungen im Sicherheitsbereich stillgesetzt werden.
[0021] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren
zum Entpacken eines Kartons der Tabak verarbeitenden Industrie mit, insbesondere hoch
verpresstem, Tabakmaterial, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- Fördern des mit Tabakmaterial gefüllten Kartons in oder auf einer Zufördervorrichtung
in einer Förderrichtung zu einer Entpackungsvorrichtung, die eine Greifvorrichtung
und ein Linearachssystem umfasst, mittels dessen die Greifvorrichtung in einer vertikalen
Achse und in einer horizontalen Achse entlang der Förderrichtung der Kartons verfahrbar
ist,
- Greifen des Kartons mit der Greifvorrichtung,
- Drehen des Kartons um eine horizontale Achse um 90°, so dass Deckel- und Bodenklappen
des Kartons seitlich angeordnet sind,
- Öffnen der Deckel- und/oder Bodenklappen des Kartons,
- Bewegen und/oder Rotieren des Kartons in eine Entleerposition bei einer Empfangsvorrichtung,
- Entleeren des Tabakmaterials aus dem Karton in oder auf die Empfangsvorrichtung,
- Bewegen und/oder Rotieren des entleerten Kartons zu einer, insbesondere versatzlos,
über der Zufördervorrichtung oder der Empfangsvorrichtung angeordneten Faltvorrichtung
mit Übergabe an die Faltvorrichtung,
- Falten des Kartons in der Faltvorrichtung und Ablegen auf einer Kartonablage, die,
insbesondere versatzlos, über der Zufördervorrichtung oder der Empfangsvorrichtung
angeordnet ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Einrichtung ausführbar. Es bietet den Vorteil, dass zur Ausführung des Verfahrens
nur eine geringe zu verschutzende Grundfläche benötigt wird. Die Verwendung des Linearachssystems
in Verbindung mit dem Linienaufbau und der Ausnutzung der vertikalen Dimension zur
Anordnung der zur Einrichtung gehörenden Vorrichtungen ermöglicht den Verbrauch einer
kleinen Grundfläche und die gute Zugänglichkeit der Einrichtung.
[0023] Nach dem Öffnen der Deckel- und/oder Bodenklappen des Kartons, die insbesondere durch
eine Bedienperson erfolgen kann, können auch Einlegpapiere aus der Oberseite und der
Unterseite des Kartons entfernt werden. Zum Öffnen der Deckel- und/oder Bodenklappen
des Kartons gehört im Allgemeinen auch das Entfernen von um einen Karton geschlungenen
Bändern.
[0024] Vorteilhafterweise werden die Kartons in Stapeln von zwei oder mehr aufeinander gestapelten
Kartons zur Entpackungsvorrichtung gefördert, die nacheinander gegriffen und entleert
werden. Dies ist durch den Einsatz des Linearachssystems in besonders einfacher Weise
realisierbar, da die Greifvorrichtung vertikal auf einfache Art und Weise in eine
entsprechende Höhe bewegbar ist. Die Höhe der Anordnung der Faltvorrichtung und der
Kartonablage sind an die Höhe der Kartonstapel anzupassen.
[0025] Eine vorteilhafte Ausbildung des Verfahrens besteht darin, dass beim Bewegen und/oder
Rotieren des Kartons in die Entleerposition eine Haltevorrichtung an der Greifvorrichtung
wenigstens eine Deckel- oder Bodenklappe des Kartons wenigstens so weit schließt,
dass ein Herausrutschen des, insbesondere hoch verpressten, Tabakmaterials verhindert
wird.
[0026] In einer ebenfalls vorteilhaften Ausführung läuft vor oder nach dem Öffnen der Deckel-
und Bodenklappen des Kartons das Bewegen des Kartons in eine Entleerposition bei einer
Empfangsvorrichtung mit den folgenden Schritten ab:
- Verfahren des Kartons, dessen Kartonklappen an den in Förderrichtung vorauseilenden
und nacheilenden Seiten des Kartons angeordnet sind, auf ein Halteelement zu, insbesondere
einen Bügel, wobei der Karton soweit an das Halteelement angenähert wird, dass die
Klappen an der in Förderrichtung vorauseilenden Seite des Kartons im geöffneten Zustand
durch das Halteelement in eine wenigstens teilweise Geschlossenstellung gedrückt sind
oder werden,
- weiteres Verfahren des Kartons in der Förderrichtung unter gleichzeitiger Drehung
des Kartons um 90° um eine horizontale Achse, die quer zur Förderrichtung ist, wobei
die an das Halteelement gedrückten Klappen nach der Drehung um 90° nach unten ausgerichtet
sind,
- weiteres Verfahren des Kartons in Förderrichtung bis zu der Entleerposition.
[0027] Auf diese Weise wird durch eine einfache konstruktive Maßnahme, nämlich das, insbesondere
stationäre, Halteelement, und eine entsprechende Bewegungsführung ein vorzeitiges
Herausrutschen des Tabakmaterials aus dem Karton vermieden.
[0028] Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass nach dem Öffnen der Deckel- und/oder
Bodenklappen deckel- und/oder bodenseitig eingelegtes Papier, insbesondere Einlegepapier,
entfernt wird.
[0029] Vorzugsweise werden während des Entpackens bereits gefaltete Kartons aus der Kartonablage
entnommen. Dies ist möglich, da die entsprechende Einrichtung, beispielsweise mittels
eines Gabelstaplers, von außerhalb der Sicherheitszone bzw. des Sicherheitsbereichs
leicht zugänglich ist. Der Betrieb der Einrichtung muss hierfür nicht unterbrochen
werden.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitendarstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Aufsicht auf die erfindungsgemäße Einrichtung gemäß Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine schematische Perspektivdarstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß Fig.
1 in einem weiteren Verfahrensstadium.
[0031] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0032] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Einrichtung 1 zum Entpacken von Kartons in einer
perspektivischen Ansicht schematisch dargestellt. Die Einrichtung 1 umfasst eine Zufördervorrichtung
15, in dem dargestellten Beispiel eine Rollenbahn 16, auf der Kartonstapel 3 aus einem
oberen Karton 4 und einem unteren Karton 5 von der in Fig. 1 links dargestellten Seite
zugefördert werden. Jeder Karton 4, 5 des Stapels 3 ist jeweils mit Bändern 8 versehen,
die den jeweiligen Karton 4, 5 geschlossen halten.
[0033] Unter einer Kartonablage 45 und einer Faltvorrichtung 40 hinweg werden die Kartonstapel
auf der Rollenbahn 16 zu einer Entpackungsvorrichtung 20 gefördert. Dabei gelangen
die Kartonstapel 3 in einen mit einer umlaufenden Verschutzung 50 versehenen Sicherheitsbereich
52, in dem die weiteren Vorrichtungen der Einrichtung 1 angeordnet sind.
[0034] Die Entpackungsvorrichtung 20 umfasst ein Linearachssystem 21, das im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 linear verfahrbar ist in einer X-Achse 22 und einer Y-Achse 23. In X-Richtung,
d.h. parallel zur Förderrichtung der Kartons 4, 5 auf der Rollenbahn 16 und einer
nachfolgenden Empfangsvorrichtung 30 mit einem Förderband 31, weist das Linearachssystem
21 außerdem eine Führungsstange 24 auf, die parallel zum Antrieb der X-Achse 22 angeordnet
und ausgerichtet ist.
[0035] Das Linearachssystem 21 weist außerdem einen Greifrahmen 25 mit nicht dargestellten
Greifelementen, beispielsweise Nadelbacken, auf. Der Greifrahmen 25 ist über eine
horizontale Drehachse 26 mit der vertikalen Y-Achse 23 des Linearachssystems 21 verbunden.
[0036] In Fig. 1 ist eine Situation dargestellt, in der ein Stapel von zwei aufeinander
gestapelten Kartons bis kurz vor die anschließende Empfangsvorrichtung 30 gefördert
worden ist. An dieser Stelle hört die Zuförderung der Kartonstapel auf. Nachfolgende
Kartonstapel stauen sich auf einer Staustrecke.
[0037] Das Linearachssystem 21 wird mit dem Greifrahmen 25 über den Stapel der Kartons geführt,
der Greifrahmen 25 in eine waagerechte Position gebracht und vertikal heruntergelassen,
bis er den oberen Karton des Stapels umschließt. In dieser dargestellten Stellung
werden Nadelbacken oder andere Greifelemente betätigt, so dass der Karton sicher von
dem Greifrahmen 25 ergriffen und gehalten wird. Das Greifen erfolgt gemäß Fig. 1 im
oberen Teil des Kartons, was für das anschließende Entleeren des Kartons förderlich
ist, da ein Greifen des Kartons im unteren Bereich zu einer Stabilisierung des Kartons
und des darin verpressten Tabakmaterials führen würde, was ein Entleeren des Kartons
erschweren würde.
[0038] Ebenfalls in Fig. 1 schematisch dargestellt ist ein Lichtgitter 51 in der Verschutzung
50 neben bzw. vor der Empfangsvorrichtung 30. An dieser Stelle ist ein Zugang geschaffen
für eine Bedienperson, die manuell die Bänder 8 von einem ergriffenen Karton an dieser
Stelle entfernt, die Klappen des Kartons öffnet und Einlegpapiere entfernt. Das Lichtgitter
51 unterbricht bei Unterbrechung durch eine Bedienperson jegliche weitere Bewegung
der Vorrichtungen innerhalb des Sicherheitsbereiches 52, so dass die Bedienperson
während der Handhabung eines Kartons geschützt ist. Der Weiterbetrieb der Einrichtung
erfolgt, wenn die Bedienperson den Bedienbereich verlassen hat, das Lichtgitter 51
wieder geschlossen ist und die Bedienperson manuell das Wiederanfahren der Einrichtung
1 veranlasst hat.
[0039] In Förderrichtung stromabwärts ist eine Empfangsvorrichtung 30 in Form eines Förderbandes
31 dargestellt. An der Stelle der Entleerposition, jenseits einer Haltevorrichtung
33 wird mittels des verfahrbaren Linearachssystems 21 und des Greifrahmens 25 der
Inhalt eines Kartons, d.h. ein Ballen verpresstes Tabakmaterial 35, aus dem Karton
entleert und auf das Förderband 31 gelegt, von wo der Ballen 35 zur weiteren Verarbeitung
weitergefördert wird. Eine weitere Verarbeitung kann in einer Lagerung oder in einer
Zuführung zu einem Slicer beispielsweise geschehen.
[0040] Auf der linken Seite in Fig. 1 ist eine Faltvorrichtung 40 dargestellt, zu der das
Linearachssystem 21 den entleerten Karton fördert. Die Faltvorrichtung 40 weist Faltelemente
auf, von denen eines mit der Bezugsziffer 41 versehen ist, auf die der geöffnete und
entleerte Karton 7 aufgesteckt wird. Eine entsprechende Faltvorrichtung ist etwa aus
DE 34 39 732 C1 bekannt. Auch andere Faltvorrichtungen können an dieser Stelle eingesetzt werden.
In Fig. 1 ist eine Situation dargestellt, in der der Karton 7 durch die schematisch
gezeigten, eigentlich durch den Karton 7 verdeckten Faltelemente 41 bereits flachgelegt
ist und um eine horizontale Achse verschwenkt wird, bevor er auf einer Kartonablage
45 abgelegt wird. Auf der Kartonablage 45 befindet sich bereits ein zuvor dort abgelegter
Karton 6. Dargestellt ist ebenfalls, dass Kartons, beispielsweise der Karton 7, über
Deckelklappen 10 und Bodenklappen 11 verfügen. Die Falzen sind bei den flachgelegten
Kartons 6, 7 jeweils deutlich sichtbar.
[0041] Es ist ebenfalls in Fig. 1 gezeigt, dass die Kartonablage 45 oberhalb der Rollenbahn
16 von der Seite her frei zugänglich ist. Ein Gabelstapler kann an dieser Stelle heranfahren
und mit den Zinken des Gabelstaplers im Bereich eines Schutzblechs 47 anhalten. An
dieser Stelle werden die Zinken des Gabelstaplers vertikal hochverfahren, bis die
Zinken etwas unterhalb des untersten Kartons, Karton 6, angeordnet sind. Sobald diese
Position erreicht ist, kann der Gabelstapler sich nach vorne bewegen, um die Zinken
unter den Stapel von flachgelegten Kartons 6 zu bewegen und diesen zu entnehmen. Dazu
muss die Einrichtung 1 im Sicherheitsbereich 52 nicht abgeschaltet werden.
[0042] Ein Betreten des Sicherheitsbereiches 52 ist hierfür nicht notwendig. In Fig. 2 ist
die erfindungsgemäße Einrichtung 1 aus Fig. 1 in einer Seitenansicht schematisch dargestellt.
Diese Ansicht macht deutlich, dass die Faltvorrichtung 40 und die Kartonablage 45
oberhalb der Zuführvorrichtung 15 mit dem Rollenband 16 angeordnet ist. Die Kartonstapel
3 werden unterhalb der Faltvorrichtung 40 und der Kartonablage 45 in Richtung auf
die Entpackungsvorrichtung 20 gefördert.
[0043] Ebenfalls ist zu erkennen, dass das Faltelement 41 mit dem gefalteten Karton 7 um
eine horizontale Achse, die in die Bildebene hineinsteht, verschwenkt wird. Im nächsten
Zug wird ein Mitnehmer 43 entlang eines zentralen Dorns oder eines Faltelements 41
in Richtung auf die Kartonablage 45 zu bewegt, wobei der Mitnehmer 43 den Karton 7
erfasst und in Richtung auf die Kartonablage 45 zu schiebt. Nachdem der Karton 7 auf
der Kartonablage 45 abgelegt ist, wird die Faltvorrichtung 40 wieder in eine vertikale
Position verschwenkt.
[0044] Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Einrichtung 1.
Insbesondere ist zu erkennen, welch kleine Grundfläche als Sicherheitsbereich 52 mit
einer Verschutzung 50 umschlossen werden muss, um die Gefährdung des Bedienpersonals
zu unterbinden.
[0045] Die Förderung zunächst der Stapel 3 von Kartons auf der Zuführvorrichtung 15 mit
Rollenbahn 16 erfolgt in einer Förderrichtung 19, die mit einem Pfeil dargestellt
ist. Nach dem Entpacken werden die Ballen verpressten Tabakmaterials 35 auf einem
Förderband 31 in der gleichen Richtung 19 gefördert, wobei die zentrale Achse des
Förderbands 31 mit der zentralen Achse der Rollenbahn 16 übereinstimmt. Es findet
somit kein seitlicher Versatz der Förderung von Kartons bzw. Ballen 35 statt. Nicht
dargestellt ist, dass außerhalb der Einrichtung 1 die Förderung auch mit Richtungsänderungen
vorhanden sein kann.
[0046] Das Linearachssystem 21 mit X-Achse 22 und Y-Achse 23 ist seitlich versetzt parallel
hierzu angeordnet. Da der Greifrahmen 25 allerdings nicht zur Seite verschwenkt wird,
wie es im Stand der Technik der Fall ist, kann der Schutzbereich 52 und die Verschutzung
50 direkt hinter dem Linearachssystem 21, also in Fig. 3 oben dargestellt, enden.
[0047] In Fig. 3 ist ebenfalls dargestellt, dass die Faltvorrichtung 40 und die Kartonablage
45 ebenfalls symmetrisch, d.h. ohne seitlichen Versatz, über der zentralen Achse der
Förderung der Kartons und des Ballens 35 auf der Zuführvorrichtung 15 und der Empfangsvorrichtung
30 angeordnet ist. Da ein seitlicher Versatz nicht stattfindet, sind der Einsatz des
einfachen und sicheren Linearachssystems 21 und eine entsprechende Ersparnis an benötigter
Grundfläche möglich.
[0048] Der Karton 7 steht auf den Faltelementen 41, 42 schräg. Dies ist dadurch deutlich
gemacht, dass der Mittelteil des Kartons 7 schraffiert dargestellt ist. Nach vollendeter
Drehung um eine horizontale Achse wird der Karton 7 auf den Karton 6 auf der Kartonablage
45 verschoben.
[0049] Der Zugang zur Kartonablage 45 ist seitlich, d.h. in Fig. 3 von unten, an der Stelle
des Schutzblechs 47.
[0050] Es ist außerdem sichtbar, dass der Greifrahmen 25 in den Ecken jeweils über Nagelbacken
27 verfügt, die in den Karton zum Ergreifen des Kartons eingeführt werden. Die Nagelbacken
perforieren den Karton und sorgen so für einen sicheren Halt des Kartons. Die Kartons
sind auch nach dieser Behandlung mehrfach wieder verwendbar.
[0051] In Fig. 4 ist schematisch wiederum eine Perspektivdarstellung der erfindungsgemäßen
Einrichtung 1 gemäß Fig. 1 dargestellt, allerdings in einem anderen Verfahrensstadium.
Gegenüber Fig. 1 ist verändert worden, dass der obere Karton, der in Fig. 1 durch
den Greifrahmen 25 ergriffen worden war, inzwischen um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn
verdreht worden ist und in Richtung auf die Entleerposition 32 hin translatorisch
transportiert worden ist. Durch die 90°-Drehung stehen die Ober- und Unterseiten des
Kartons mit ihren Klappen in der zuvor dargestellten Förderrichtung 19 nunmehr an
den vorauseilenden und nacheilenden Seiten des Kartons. In Fig. 4 ist die vorauseilende
Seite 9 des Kartons zu sehen. An dieser Stelle wird die Einrichtung 1 angehalten.
Eine Bedienperson 2 tritt an das Lichtgitter 51 heran und unterbricht das Lichtgitter
51, so dass sämtliche Vorrichtungen innerhalb des Sicherheitsbereiches 52 angehalten
und gesichert werden. Die Bedienperson 2 tritt an den Greifrahmen 25 und den ergriffenen
Karton heran, durchtrennt die Bänder 8, öffnet die Klappen an der vorauseilenden Seite
9 und der nicht dargestellten nacheilenden Seite 8 und entfernt die Einlegpapiere.
[0052] Nachdem die Bedienperson 2 dies getan hat, tritt sie von der Einrichtung 1, von der
Verschutzung 52 und vom Lichtgitter 51 weg und setzt die Einrichtung 1 wieder in Betrieb.
[0053] Bevor der ergriffene Karton entleert wird, wird zunächst wenigstens eine Klappe an
der vorauseilenden Seite 9 gesichert. Dies geschieht durch eine Haltevorrichtung am
Greifrahmen, die im Beispiel in Fig. 4 nicht dargestellt ist. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann auch der Greifrahmen 25 mit dem Karton mit der vorauseilenden Seite 9 gegen
eine Haltevorrichtung 33 an der Empfangsvorrichtung 30 gefahren werden, so dass die
Klappen an der vorauseilenden Seite 9 durch die Haltevorrichtung 33 zugehalten werden.
Sobald durch die Annäherung des Kartons an die Haltevorrichtung 33 sichergestellt
ist, dass die Klappen an der vorauseilenden Seite 9 sich nicht ungewollt öffnen können,
wird der Karton mit dem Greifrahmen 25 durch das Linearachssystem 21 derart verfahren
und rotiert, dass eine gleichzeitige Bewegung in Förderrichtung 19, d.h. auf den Ausgang
zu, und eine Rotation des Kartons im Uhrzeigersinn stattfindet, so dass die vorauseilende
Seite 9 zur Unterseite wird. Die gleichzeitige Rotation und translatorische Bewegung
führt dazu, dass während der Rotation die Klappen an der vorauseilenden Seite 9 durch
die Haltevorrichtung 33 fortlaufend vor einem Aufklappen gesichert sind.
[0054] Wenn der Greifrahmen 25 mit dem Karton die Rotation um 90° beendet hat, liegt der
Karton an seiner neuen Unterseite, d.h. der Seite mit den in Fig. 4 dargestellten
Klappen nach unten auf der Haltevorrichtung 33 auf und wird nunmehr rein translatorisch
weitergefördert. Dabei verlässt der Karton die Haltevorrichtung 33, so dass die Klappen
an der Unterseite des Kartons nicht mehr geschlossen gehalten werden. Der Karton kann
mittels des Greifrahmens und der Y-Achse 23 des Linearachssystems 21 nach oben gezogen
werden, ggf. unter einem leichten Schütteln oder Rütteln, so dass der Inhalt des Kartons,
ein Ballen 35 von verpresstem Tabakmaterial, auf das Förderband 31 fällt und weitergefördert
werden kann.
[0055] Nach dem Entleeren des Kartons wird der Karton mittels des Linearachssystems 21 nach
oben und entgegen der allgemeinen Förderrichtung 19 zur Faltvorrichtung 40 verfahren,
die in Fig. 4 im empfangsbereiten Zustand dargestellt ist, wobei die Faltelemente
41 und 42 senkrecht zueinander aufgestellt sind. Der Karton wird von oben auf die
Faltelemente 41, 42 aufgesetzt. Dadurch stehen die Klappen des Deckels und des Bodens
offen. Danach werden die Faltelemente 41, 42 relativ zueinander gedreht und auseinander
gefahren, so dass der Karton gefaltet wird. Anschließend wird der gefaltete Karton,
wie in Fig. 1 dargestellt, um eine horizontale Achse in eine waagerechte Position
verschwenkt und auf die Kartonablage 45 geschoben.
[0056] Nachdem das Linearachssystem 21 mit dem Greifrahmen 25 den Karton auf die Faltvorrichtung
40 aufgesetzt hat, verfährt das Linearachssystem 21 den Greifrahmen 25 zu dem verbliebenen
unteren Karton 5 des Stapels und leitet die entsprechende Entleerung des Kartons 5,
wie in den Figuren 1 und 4 dargestellt, ein. Nachfolgend wird gleichartig mit den
auf einer Staustrecke unterhalb der Faltvorrichtung 40 und der Kartonablage 45 zugeförderten
Stapeln von Kartons verfahren.
[0057] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezuaszeichenliste
[0058]
- 1
- Einrichtung zum Entpacken von Kartons
- 2
- Bedienperson
- 3
- Kartonstapel
- 4, 5
- Karton
- 6, 7
- gefalteter Karton
- 8
- Bänder
- 9
- vorauseilende Seite
- 10
- Deckelklappen
- 11
- Bodenklappen
- 15
- Zufördervorrichtung
- 16
- Rollenbahn
- 19
- Förderrichtung
- 20
- Entpackungsvorrichtung
- 21
- Linearachssystem
- 22
- X-Achse
- 23
- Y-Achse
- 24
- Führungsstange
- 25
- Greifrahmen
- 26
- Drehachse des Greifrahmens
- 27
- Nagelbacken
- 30
- Empfangsvorrichtung
- 31
- Förderband
- 32
- Entleerposition
- 33
- Haltevorrichtung
- 35
- verpresstes Tabakmaterial
- 40
- Faltvorrichtung
- 41
- Faltelement
- 42
- Faltelement
- 43
- Mitnehmer
- 45
- Kartonablage
- 46
- Zugang zur Kartonablage
- 47
- Schutzblech
- 50
- Verschutzung
- 51
- Lichtgitter
- 52
- Sicherheitsbereich
1. Einrichtung (1) zum Entpacken von Kartons (4 - 7) der Tabak verarbeitenden Industrie
mit, insbesondere hoch verpresstem, Tabakmaterial (35), umfassend eine Zufördervorrichtung
(15) für die mit Tabakmaterial (35) gefüllten Kartons (4, 5), eine Entpackungsvorrichtung
(20), eine Empfangsvorrichtung (30) für das entpackte Tabakmaterial (35), eine Faltvorrichtung
(40) für die entleerten Kartons (6, 7) und eine Kartonablage (45), wobei die Entpackungsvorrichtung
(30) eine Greifvorrichtung (25) für die Kartons (4 - 7) umfasst, die um eine horizontale
Achse (26) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Entpackungsvorrichtung (20) ein Linearachssystem (21) umfasst, mittels dessen
die Greifvorrichtung (25) in einer vertikalen Achse (23) und in einer horizontalen
Achse (22) entlang einer Förderrichtung (19) der Kartons (4 - 7) verfahrbar ist, wobei
die Faltvorrichtung (40) und die Kartonablage (45), insbesondere versatzlos, über
der Zufördervorrichtung (15) oder der Empfangsvorrichtung (30) angeordnet sind.
2. Einrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (25) wenigstens eine Haltevorrichtung für wenigstens eine Kartonklappe
(10, 11) aufweist.
3. Einrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Empfangsvorrichtung (30) ein Halteelement (33) zum Schließen wenigstens einer
Kartonklappe (10, 11), insbesondere ein Bügel, angeordnet ist.
4. Einrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangsvorrichtung (30) ein Tisch oder eine Abfördervorrichtung, insbesondere
eine Palette oder ein Förderband (31), oder ein Container, insbesondere ein Rollcontainer,
ist.
5. Einrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltvorrichtung (40) und/oder die Kartonablage (45) oberhalb eines Sicherheitsbereiches
(52) angeordnet ist, der die Entpackungsvorrichtung (20) vollständig und die Zuführvorrichtung
und/oder die Empfangsvorrichtung (30) wenigstens teilweise einschließt, wobei die
Kartonablage (45) von außerhalb des Sicherheitsbereiches (52) zugänglich ist.
6. Verfahren zum Entpacken eines Kartons (4 - 7) der Tabak verarbeitenden Industrie mit,
insbesondere hoch verpresstem, Tabakmaterial (35), mit den folgenden Verfahrensschritten:
- Fördern des mit Tabakmaterial (35) gefüllten Kartons (4 - 7) in oder auf einer Zufördervorrichtung
(15) in einer Förderrichtung (19) zu einer Entpackungsvorrichtung (20), die eine Greifvorrichtung
(25) und ein Linearachssystem (21) umfasst, mittels dessen die Greifvorrichtung (25)
in einer vertikalen Achse (23) und in einer horizontalen Achse (22) entlang der Förderrichtung
(19) der Kartons (4 - 7) verfahrbar ist,
- Greifen des Kartons (4 - 7) mit der Greifvorrichtung (25),
- Drehen des Kartons (4 - 7) um eine horizontale Achse (26) um 90°, so dass Deckel-
und Bodenklappen (10, 11) des Kartons (4 - 7) seitlich angeordnet sind,
- Öffnen der Deckel- und/oder Bodenklappen (10, 11) des Kartons (4 - 7),
- Bewegen und/oder Rotieren des Kartons (4 - 7) in eine Entleerposition (32) bei einer
Empfangsvorrichtung (30),
- Entleeren des Tabakmaterials (35) aus dem Karton (4 - 7) in oder auf die Empfangsvorrichtung
(30),
- Bewegen und/oder Rotieren des entleerten Kartons (4 - 7) zu einer, insbesondere
versatzlos, über der Zufördervorrichtung (15) oder der Empfangsvorrichtung (30) angeordneten
Faltvorrichtung (40) mit Übergabe an die Faltvorrichtung (40),
- Falten des Kartons (4 - 7) in der Faltvorrichtung (40) und Ablegen auf einer Kartonablage
(45), die, insbesondere versatzlos, über der Zufördervorrichtung (15) oder der Empfangsvorrichtung
(30) angeordnet ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartons (4 - 7) in Stapeln (3) von zwei oder mehr aufeinander gestapelten Kartons
(4, 5) zur Entpackungsvorrichtung (20) gefördert werden, die nacheinander gegriffen
und entleert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Bewegen und/oder Rotieren des Kartons (4 - 7) in die Entleerposition (32)
eine Haltevorrichtung an der Greifvorrichtung (25) wenigstens eine Deckel- oder Bodenklappe
(10, 11) des Kartons (4 - 7) wenigstens so weit schließt, dass ein Herausrutschen
des, insbesondere hoch verpressten, Tabakmaterials (35) verhindert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass vor oder nach dem Öffnen der Deckel- und Bodenklappen (10, 11) des Kartons (4 - 7)
das Bewegen des Kartons (4 - 7) in eine Entleerposition (32) bei einer Empfangsvorrichtung
(30) mit den folgenden Schritten abläuft:
- Verfahren des Kartons (4 - 7), dessen Kartonklappen (10, 11) an den in Förderrichtung
(19) vorauseilenden und nacheilenden Seiten des Kartons (4 - 7) angeordnet sind, auf
ein Halteelement (33) zu, insbesondere einen Bügel, wobei der Karton (4 - 7) soweit
an das Halteelement (33) angenähert wird, dass die Klappen (10, 11) an der in Förderrichtung
vorauseilenden Seite (9) des Kartons (4 - 7) im geöffneten Zustand durch das Halteelement
(33) in eine wenigstens teilweise Geschlossenstellung gedrückt sind oder werden,
- weiteres Verfahren des Kartons (4 - 7) in der Förderrichtung (19) unter gleichzeitiger
Drehung des Kartons (4 - 7) um 90° um eine horizontale Achse (26), die quer zur Förderrichtung
ist (19), wobei die an das Halteelement (33) gedrückten Klappen (10, 11) nach der
Drehung um 90° nach unten ausgerichtet sind,
- weiteres Verfahren des Kartons (4 - 7) in Förderrichtung (19) bis zu der Entleerposition
(32).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Öffnen der Deckel- und/oder Bodenklappen (10, 11) deckel- und/oder bodenseitig
eingelegtes Papier entfernt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass während des Entpackens bereits gefaltete Kartons (6) aus der Kartonablage (45) entnommen
werden.