[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Überbrückung von Dehnfugen zwischen zwei
Bauwerksteilen, die wenigstens zwei Fugenprofile zur Halterung eines die Dehnfuge
zumindest teilweise abdichtenden Dehnbandes aufweisen, die jeweils über eine Ankerkonstruktionen
an dem betreffenden Bauwerksteil befestigbar sind. Die Erfindung betrifft weiterhin
eine Profilkonstruktion für eine Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge sowie
Verfahren zur Herstellung von Fugenprofilen,
[0002] Vorrichtungen zur Überbrückung von Dehnfugen sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
geht aus der
DE 35 22 884 A1 eine Vorrichtung zur Überbrückung von Dehnungsfugen, insbesondere in Betonbrücken,
hervor. Diese Vorrichtung hat an den Fugenrändern auf einem Unterbau befestigte, sich
parallel zum Fugenrand gerade erstreckende, L-förmige Fugenprofile aus Metall. An
den Fugenprofilen ist ein die Fuge überbrückendes Dichtband zur Abdichtung der Dehnfuge
nach unten befestigt. Das Fugenprofil ist über Ankerscheiben und Ankerbügel in einem
Fugenrandunterbau verankert. Der Fugenrandunterbau ist in eine Aussparung einer Brückentragwerkskonstruktion
eingegossen. Der Fahrbahnbelag grenzt jeweils seitlich an das betreffende Fugenprofil
an.
[0003] Eine weitere Überbrückungsvorrichtung geht aus der
DE 101 08 907 A1 hervor. Hierbei sind ein Überbau und ein Widerlager mit mehrteiligen Fugenprofilen
ausgestattet, wobei in die klauenartigen Profilstücke der Fugenprofile ein Dichtband
eingeknöpft ist. An der Oberseite der Fugenprofile ist eine den Fugenspalt übergreifende
Fingerplattenanordnung vorgesehen, die mit der angrenzenden Bitumenschicht fluchtend
ausgebildet ist. Die Fingerplattenanordnungen von Widerlager und Überbau greifen ineinander.
[0004] Als nachteilig an der Lösung des zuerst genannten Dokumentes hat sich herausgestellt,
dass eine gerade Fugenkante an den Bauwerksteilen von überfahrenden Fahrzeugen mit
hohen Schlagkräften beaufschlagt wird, die sich in Form von Schwingungen und Störgeräuschen
bemerkbar machen. Hinzu kommt die Beeinträchtigung des Fahrkomforts durch den quer
verlaufenden Spalt. Dadurch begründet ist die Begrenzung des Abstandes zwischen den
Fugenprofilen auf in der Regel 80 mm. Dieses Problem hat man versucht, durch die in
dem zweiten Dokument genannten Fingerplattenanordnungen zu lösen. Durch die Fingerplattenanordnungen
ist gewährleistet, dass ein kontinuierlicherer Lastübergang von dem einen Bauwerksteil
zu dem anderen Bauwerksteil stattfindet. Das Ergebnis ist, dass wesentlich weniger
Störschall erzeugt wird und wegen des verbesserten Überfahrtkomforts die Spalt weiter
auf zum Beispiel maximal 100 mm vergrößert werden konnte. Der Einbau der Fingerplatten
hat sich aber in der Praxis als aufwendig herausgestellt, da die Fingerplatten entsprechend
genau positioniert und dann verschraubt werden müssen. Die Verschraubungen sind zudem
wartungsanfällig. Ein Verschweißen der Fingerplatten ist nur bei Konstruktionen mit
mehreren elastisch hintereinandergeschalteten Profilen möglich, da die Dichtprofile
nur bei weit geöffneten Fugenspalten eingebaut oder ausgetauscht werden können. Es
hat sich zudem gezeigt, dass die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fingern in den
Zonen, die nicht von den Fahrzeugreifen beaufschlagt werden, zu Verschmutzungen neigen,
welche die Funktionsfähigkeit der Dichtungsanordnung verschlechtern und zusätzliche
Wartungsarbeiten erfordern können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Vorrichtungen zur Überbrückung von
Dehnfugen und eine Profilkonstruktion aufzuzeigen, die insgesamt leichter und schneller
zu montieren sind und bei denen eine derartige Verschmutzungsneigung nicht gegeben
ist. Ferner sollen Verfahren zur Herstellung von Fugenprofilen aufgezeigt werden.
Vorrichtungsseitig wird die Aufgabe durch Vorrichtungen zur Überbrückung von Dehnfugen
zwischen zwei Bauwerksteilen mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 und 21 sowie eine
Profilkonstruktion für eine solche Vorrichtung mit den Merkmalen von Patentanspruch
22 gelöst, verfahrensseitig mit Herstellungsverfahren gemäß den Ansprüchen 27 und
28. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Erfindungsgemäß weist eine erste Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge zwischen
zwei Bauwerksteilen wenigstens zwei Fugenprofile zur Halterung eines die Dehnfuge
zumindest teilweise abdichtenden Dehnbandes bzw. Dichtbandes auf, die jeweils mit
einer Ankerkonstruktion an dem betreffenden Bauwerksteil befestigbar sind, wobei die,
bevorzugt an der Fahrbahnoberfläche liegenden, Fugenprofile in Fugenlängsrichtung
wellenförmig und im Verlauf aneinander angepasst ausgeführt sind. Somit wird das wenigstens
eine, vorzugsweise ebenfalls wellenförmig geformte Dehnband in zwei wellenförmigen
Fugenprofilen verankert.
[0007] Durch die wellenförmige Ausführung der Fugenprofile kann eine Abdeckung in Form von
Fingerplattenanordnungen oder Lamellen eingespart werden, weil die Fugenprofile selbst
einen wellenförmigen Abschluss bereitstellen. Sie Übernehmen also erfindungsgemäß
die Funktion der Fingerplatten selbst. Mithin kann sich kein Schmutz mehr zwischen
den Bestandteilen der eingesparten Bauteile ansammeln. Weiterhin ist die Dehnfuge
wasserdicht, d.h. Wasser wird durch das Dehnband seitlich abgeführt und kann nicht
in die darunterliegenden Bereiche der Dehnfuge vordringen.
[0008] Ferner wird durch die wellenförmige Anordnung ein wesentlich kontinuierlicherer Übergang
der Belastung zwischen den Bauwerksteilen ermöglicht, so dass bei Überfahrten der
Dehnfuge mit Kraftfahrzeugen, insbesondere mit LKWs, der Störschall nochmals erheblich
reduziert ist. Hierzu sollten sich die Wellen der Fugenlängsprofile der gegenüberliegenden
Bauwerksteile bei Blick in Richtung der Fugenlängsachse überlappen. Bevorzugt beträgt
die Überlappung wenigstens 5 mm. Auf diese Weise haben über die Dehnfuge rollende
Fahrzeugreifen stets eine ausreichende Aufstandsfläche.
[0009] Ein weiterer Vorteil ist, dass die Vorrichtung im Unterschied zu gerade verlaufenden,
an der Oberfläche liegenden Randprofilen einen größeren Dehnweg zwischen den Bauwerksteilen
und damit die maximal mögliche Breite der Dehnfuge überbrücken kann.
[0010] Durch die Verwendung der wellenförmigen Fugenprofile kann zudem auf Verstärkungs-
oder Stützrippen für den Asphaltbelag verzichtet werden, die sonst erforderlich wären,
um der Ausbildung von Spurrillen im Fahrbahnbelag vorzubeugen. Der Betonanschluss
ist vorzugsweise geradlinig ausgeführt.
[0011] Schließlich ist die Montage der Fugenprofile und Dichtprofile bzw. Dichtbänder einfacher,
weil jedes Fugenprofil als einbaufertige Baugruppe an die Baustelle geliefert werden
kann und sich das Dehnband aufgrund der besseren Zugänglichkeit leichter und schneller
einknöpfen lässt.
[0012] Das wellenförmige Fugenprofil wird jeweils mittels einer Ankerkonstruktion am betreffenden
Bauteil befestigt. Bei Bauwerksteilen aus Stahl, insbesondere Stahlbrücken, kann die
Ankerkonstruktion als Träger oder Ankerblech ausgeführt sein, der bzw. das an einem
Bauwerksteil angeschweißt ist. Sind die Bauwerksteile aus Beton, weist die Ankerkonstruktion
bevorzugt bügelförmige Ankerelemente auf, die in den Beton des betreffenden Bauwerksteils
eingegossen werden.
[0013] Bevorzugt sind die Fugenprofile so ausgeführt, dass sie die Dehnfuge zumindest teilweise
überkragen.
[0014] Zweckmäßigerweise schließt wenigstens eines der Fugenprofile in vertikaler Richtung
mit der Oberseite des zugehörigen Bauwerksteils oder einem Fahrbahnbelag bündig ab.
Auf diese Weise wird ein kontinuierlicher Übergang zwischen dem Fugenprofil und der
Oberseite des Bauwerksteils bereitgestellt. Die daran angeschlossene Ankerungskonstruktion
(auch als Verankerungskonstruktion bezeichnet) weist zweckmäßigerweise einen geraden
Verlauf parallel zur Dehnfuge bzw. Bauwerksfuge auf.
[0015] Die Wellenlänge der Fugenprofile, d.h. der Abstand zwischen zwei benachbarten Minima
in Fugenlängsrichtung, beträgt zweckmäßigerweise maximal 600 mm. Diese Maßnahme stellt
sicher, dass eine Zwillingsreifenanordnung eines LKWs, deren Breite genormt ist, breiter
als die Wellenlänge des Fugenprofils ist.
[0016] Die Amplitude der Fugenprofile, d.h. die maximale Elongation bzw. Auslenkung, sollte
zwischen 50 mm und 150 mm, vorzugsweise zwischen 75 mm und 125 mm, weiter bevorzugt
100 mm, betragen. Mithin lassen sich breitere Dehnfugen Überbrücken. Derzeit sind
nur Dehnfugenüberbrückungsanordnungen für Dehnfugenbreiten von bis zu 80 mm zugelassen.
Bei größeren Dehnfugen sind bislang Mittelprofile oder Lamellenaanordnungen bzw. Traversen
zwingend vorzusehen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Dehnfugenbreite
auf 150 mm vergrößert werden, ohne dass eine Zwischenkonstruktion erforderlich ist.
Abhängig von Wellenlänge und Amplitude des Fugenprofils sind prinzipiell sogar noch
größere Dehnfugenbreiten überbrückbar.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eines der Fugenprofile einstückig ausgeführt ist.
Auf diese Weise kann es z.B. im Strangguss- oder Walzverfahren bei gleichzeitiger
oder nachträglicher wellenförmigen Verformung rationell hergestellt werden.
[0018] Das Fugenprofil kann jedoch auch mehrteilig ausgeführt sein. Insbesondere kann das
Fugenprofil einen bevorzugt vertikalen, wellenförmigen Steg aufweisen, auf dem ein
wellenförmiges Deckblech angeordnet ist. Bei einer mehrteiligen Anordnung kann der
Steg aus einer Vielzahl von bogenförmigen Stegabschnitten zusammengesetzt sein. Das
Deckblech kann in einem Stück aus einer Platte ausgeschnitten sein. Das Profil wird
also aus flachen Blechen zusammengesetzt, die jeweils leicht in die entsprechende
Form gebracht werden können, der Steg durch Biegen, das Deckblech durch Zuschneiden.
[0019] Vorzugsweise ist ein Fugenprofil im Querschnitt F- oder Y-förmig zur Halterung eines
Dehnbandes ausgeführt. Die das Dehnband aufnehmenden Schenkel sollten dabei in vertikaler
Richtung nach innen kragend ausgeführt sein um eine zuverlässige Halterung des Dehnbandes
am Fugenprofil zu gewährleisten.
[0020] Die wellenförmigen Fugenprofile können im Kopfbereich wellenförmige Auskragungen
aufweisen. Durch diese Maßnahme kann der Spalt zwischen den Bauwerksteilen im Gegensatz
zum Dehnweg nochmals verbreitert werden. Die Auskragungen stellen eine Überlappung
der Fugenprofile sicher, so dass stets eine ausreichende Aufstandsfläche für über
die Dehnfuge rollende Fahrzeugreifen bereitgestellt wird.
[0021] Die Amplitude und die Wellenlänge der wellenförmigen Auskragungen sind zweckmäßiger
Weise geringer als die Amplitude und die Wellenlänge der wollenförmigen Fugenprofile.
Mithin folgt der Verlauf der wellenförmigen Fugenprofile bevorzugt einer großen Primärwelle,
während der Verlauf der Auskragungen einer kleineren Sekundärwelle folgt.
[0022] Auf die Fugenprofile können Deckplatten aufgeschweißt sein, welche die wellenförmigen
Auskragungen aufweisen. Mithilfe der Deckplatten lassen sich die Auskragungen leichter
ausbilden. Sie sind zudem montagefreundlicher.
[0023] In die Fugenprofile kann ein Dehnband zum Beispiel aus Elastomer eingeknöpft sein.
Das Dehnband kann randseitige Verdickungen aufweisen, die an den Hinterschneidungen
des F-förmigen Fugenprofils rastend zur Anlage gelangen. Auf diese Weise wird eine
dauerhaft sichere und einfache Halterung des Dehnbandes am Fugenprofil bereitgestellt.
Besonders bei den oben genannten Wellenabmessungen ist es möglich, ein Dehnband aus
Gummi zu verwenden, das wie herkömmlich gerade ist und das erst durch den Einbau in
die Wellenform gebracht wird.
[0024] Besonders zweckmäßig ist es, wenn wenigstens eines der Fugenprofile mit der zugeordneten
Ankerkonstruktion verschweißt ist. Durch diese stoffschlüssige Verbindung wird das
Fugenprofil an der Ankerkonstruktion dauerhaft befestigt. Je nach Ausführung der Schweißnähte
ist die Konstruktion auch wasserdicht, so dass keine Feuchtigkeit in den Spalt zwischen
dem Fugenprofil und der Ankerkonstruktion eindringen kann. Wenigstens eine Ankerkonstruktion
kann ein fugenseitig wellenförmiges Ankerblech oder Ankerprofil aufweisen, an dem
das Fugenprofil befestigt ist. Das heißt, dass das Fugenprofil an einem Befestigungsschenkel
angeordnet ist. Der Befestigungsschenkel ist fugenseitig an die Kontur des Fugenprofils
angepasst. Mithin können die Ankerkonstruktionen auf gleicher Höhe und damit besonders
bauraumsparend angeordnet werden.
[0025] Das Ankerprofil kann insbesondere zur Verankerung in Beton im Querschnitt T- oder
L-förmig sein. Diese Form hat sich als optimal zur effizienten Kraftübertragung der
auf das Fugenprofil wirkenden Lasten der Fahrzeuge in die Bauwerksteile erwiesen.
Dann kann nämlich ein horizontaler Befestigungsschenkel in die Dehnfuge hineinragen
und das Fugenprofil tragen, während die Verankerung der Gesamtkonstruktion mittels
einer Reihe von Ankerbügel erfolgt, die gut am Steg angebracht werden können. Dies
ermöglicht eine vollflächige Auflage der Fugenprofile auf der Ankerkonstruktion und
eine gute Befestigung der vielen Ankerbügel im Beton.
[0026] Vorzugsweise ist wenigstens eines der Fugenprofile über eine wellenförmig auskragende
Ankerkonsole an einem Stahlquerträger eines Bauwerksteiles insbesondere eines Stahlbauwerks
festgelegt.
[0027] Zwischen den Fugenprofilen kann eine Zwischenkonstruktion vorgesehen sein, die ein
wellenförmiges Fugenprofil aufweist. Zur Überbrückung von größeren Spalten werden
zum Beispiel auf Traversen verschiebbar angeordnete Mittelträger oder Lamellen bzw.
Mittelprofile zwischen den Bauwerksteilen angeordnet. Der Mittelträger oder die Mittelprofile
beziehungsweise die Lamellen können wellenförmig ausgebildet sein. Diese Zwischenkonstruktionen
können weiterhin an den den angrenzenden Bauwerkstellen zugewandten Seiten Fugenprofile
aufweisen. Somit kann eine breitere Dehnfuge mit den wellenförmigen Fugenprofilen
auf besonders vorteilhafte Weise überbrückt werden. Der Störschall, der beim Überfahren
dieser Vorrichtung entsteht, ist geringer als bei herkömmlichen Lammellenkonstruktionen.
Hinzu kommt die Aufnahme größerer Dehnwege je Einzeispalt. Eine derartige Konstruktion
kann als Alternative zu der zum Beispiel in der
DE 197 05 531 A1 beschriebenen Lärmschutzmaßnahme gesehen werden. Sie bietet den Vorteil geringerer
Verschmutzung sowie leichterer Auswechselbarkeit der Dichtbänder bzw. Dichtprofile.
[0028] Gemäß einer weiteren Lösung der Aufgabe weist eine zweite Vorrichtung zur Überbrückung
einer Dehnfuge zwischen zwei Bauwerksteilen wenigstens zwei Fugenprofile zur Halterung
eines die Dehnfuge zumindest teilweise abdichtenden Dehnbandes auf, die jeweils mit
einer Ankerkonstruktion an dem betreffenden Bauteil befestigbar sind. Auf den Fugenprofilen
sind Deckplatten angeordnet, die aneinander angepasste, wellenförmige Auskragungen
aufweisen, wobei sich die Kontur der wellenförmigen Auskragungen aus einer Addition
einer Primärwelle und einer Sekundärwelle ergibt. Bei dieser Lösung können die Fugenprofile
gerade ausgeführt sein. Die Deckplatten sind vorzugsweise auf die Fugenprofile aufgeschweißt.
Der besondere Vorteil dieser Lösung ist, dass die Doppelwellen mit Deckplatten erzeugt
werden, die mit modernen Schneidmaschinen besonders rationell herstellbar sind.
[0029] Gemäß Patentanspruch 22 weist die Profilkonstruktion ein Fugenprofil zur Halterung
eines Dehnbandes auf. Erfindungsgemäß ist das Fugenprofil wellenförmig gebogen und/oder
gewalzt. Im einfachsten Fall bildet also ein einzelnes Fugenprofil die Profilkonstruktion.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Profilkonstruktion aus wenigstens einem Fugenprofil
und einer damit verbundenen Ankerkonstruktion besteht. So kann das Randprofil in der
Art einer vorgefertigten Baugruppe an die Baustelle gezetert werden, wo sie nur noch
am Bauteil befestigt bzw. eingebaut werden muss.
[0031] Bevorzugt ist das Fugenprofil auf einem Befestigungsschenkel einer Ankerkonstruktion
befestigt, der eine an den wellenförmigen Verlauf des Fugenprofils angepasst Außenkante
aufweist. So kann das Fugenprofil vollflächig an der Außenkante des Befestigungsschenkels
anliegen, ohne dass Teile über das Fugenprofil und in den Bauwerkspalt hinein ragen.
[0032] Der Befestigungsschenkel sollte in einem eingebauten Zustand horizontal ausgerichtet
sein, damit sich das Fugenprofil möglichst in vertikaler Richtung erstrecken kann.
[0033] Der Befestigungsschenkel ist vorteilhafterweise ein Teil eines T- oder L-förmigen
Ankerprofils der Ankerkonstruktion. Die T-Form hat sich gerade für die Verankerung
in Beton als besonders geeignete Bauform der Ankerkonstruktion herausgestellt. So
kann der horizontale Befestigungsschenkel in die Dehnfuge hineinragen und eine Auflage
für das Fugenprofil ausbilden, während der Steg eine gute Befestigungsmöglichkeit
für die bevorzugt bügelförmig ausgebildeten Ankerelemente schafft. Dadurch kann ein
einfacher Anschluss der Verankerung an dem üblicherweise gerade verlaufenden Bauwerksabschluss
und bei Betonbauwerken eine saubere Schalung hergestellt werden.
[0034] Bei Stahlbauwerken kann der horizontale Befestigungsschenkel auf unterschiedlich
weit auskragende Scheiben gestützt sein, die mit einem gerade verlaufenden Endquerträger
verbunden sind.
[0035] Das Fugerprofil selbst sollte krallenförmige Auskragungen zur Halterung eines Dehribandes
aufweisen. Dann kann das Dichtprofil formschlüssig mit Hilfe von Verdickungen am Fugenprofil
befestigt werden.
[0036] Der nach oben bündig mit der Oberseite des Bauwerks abschließende Teil der wellenförmigen
Fugenprofile kann aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff, zum Beispiel Edelstahl,
ausgeführt und mit einem darunterliegenden Teil aus normalem Baustahl verbunden werden.
Derartige Hybridträger sind besonders langlebig, da der Korrosionsschutz an den exponierten
Teilen häufig beschädigt wird.
[0037] Gemäß Anspruch 27 sieht das Verfahren zur Herstellung eines Fugenprofils vor, dass
das Fugenprofil in einer Vorrichtung mit einem Heißformverfahren wellenförmig gepresst,
gewalzt und/oder gebogen wird.
[0038] Alternativ kann das Fugenprofil gemäß Patentanspruch 28 mit einem Kalformverfahren
wellenförmig gepresst, gewalzt und/oder gebogen werden.
[0039] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Überbrückung
einer Dehnfuge zwischen zwei Bauwerksteilen in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer isometrischen Ansicht;
- Fig. 3
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Ansicht von unten;
- Fig. 4
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Ansicht von oben;
- Fig. 5
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 6
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Ansicht von rechts;
- Fig. 7
- die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in einer Ansicht von vorne;
- Fig. 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Überbrückung
einer Dehnfuge zwischen zwei Bauwerksteilen mit einem als Schweißkonstruktion ausgeführten
Fugenprofil in emer perspektivisrhen Schnittdarstellung;
- Fig. 9A und 9B
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge
in einer Querschnittsdarstellung und in einer Ausschnittsdarstellung;
- Fig. 10A und 10B
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge
in einer Querschnittsdarstellung und in einer Ausschnittsdarstellung;
- Fig. 11
- ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge
mit einer Zwischenkonstruktion;
- Fig. 12A und 12B
- eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge, bei der die
Fugenprofile wellenförmige Auskragungen an ihren Vorderseiten aufweisen; und
- Fig. 13A und 13B
- eine Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge mit geraden Fugenprofilen und wellenförmige
auskragenden Deckplatten.
[0040] In der Figurenbeschreibung sind gleiche Teile mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0041] In den Fig. 1 bis 8 sind eine erste und eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1, 81 zur Überbrückung einer Dehnfuge zwischen zwei Bauwerksteilen 2a,
2b dargestellt.
[0042] Die Vorrichtung 1 bzw. 81 weist vorliegend zwei Profilkonstruktionen auf, die jeweils
an einem Bauwerksteil 2a, 2b befestigt werden können. Jede Profilkonstruktion besteht
wiederum jeweils in der Art einer Baugruppe aus einem Fugenprofil 4, 84 und einer
Ankerkonstruktion 3. Die Fugenprofile 4, 84 werden also mittels der Ankerkonstruktionen
3 am betreffenden Bauteil, zum Beispiel einem Brückenträger, 2a bzw. 2b befestigt.
Sie dienen der Halterung eines nur in Fig. 7 gezeigten Dehnbandes 2c aus Gummi. Dieses
wird nach Befestigung der Profilkonstruktionen an den betreffenden Fugenprofilen 4,
84 befestigt. In den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 8 besteht die Vorrichtung
zur Überbrückung einer Dehnfuge 1, 81 also jeweils aus zwei Profilkonstruktionen und
einem Dehnband 2c.
[0043] Wie man insbesondere in den Fig. 1 bis 5 und 8 (in den Fig. 5 und 8 ist die Schnittebene
mit SE bezeichnet) erkennen kann, verlaufen die Fugenprofile 4, 84 in Fugenlängsrichtung
FLR wellenförmig. Dabei sind die sich an der Dehnfuge 2 gegenüberliegend angeordneten
Fugenprofile 4, 84 im Verlauf aneinander angepasst. So können sie ineinander eingreifen,
wenn sich der Bauteilspalt bzw. die Dehnfuge 2 in ihrer Breite verringert und sich
die Fugenprofile 4, 84 einander annähern. Erfindungsgemäß übernehmen nun die Fugenprofile
4, 84 die Funktion der bislang verwendeten Fingerplatten selbst, so dass die Fingerplatten
entfallen können
[0044] Die Profilkonstruktionen sind an beiden Bauwerkstellen gleich ausgeführt aber spiegelverkehrt
bzw. um 180° gedreht eingebaut. Die Wellenlänge WL der Fugenprofile 4, 84, also der
Abstand zwischen zwei benachbarten Maxima in Fugenlängsrichtung FLR, beträgt ca. 500
mm. Somit ist sichergestellt, dass eine Wellenlänge WL des Fugenprofils 4, 84 in der
Regel schmaler als die Zwillingsberelfung eines LKWs ist. Dies dient vor allem dem
Schallschutz und bei großen Spaltweiten dem Fahrkomfort.
[0045] Im eingebauten Zustand ist der Fahrbahnbelag 5a auf der der Dehnfuge 2 abgewandten
Seite 5 der Fugenprofile 4, 84 bündig mit der Oberseite 6 des oder der Fugenprofile
4, 84 abschließend aufgebracht. Auch dies dient dem Schallschutz aber auch dem Fahrkomfort.
Das Fugenprofil ist mit einem darunterliegenden Teil verbunden, d.h. verschweißt.
[0046] Die Amplitude A der Fugenprofile 4, 84 beträgt ca. 100 mm. Aufgrund der Wellenform
der Fugenprofile 4, 84 lassen sich - im Unterschied zu Profilkonstruktionen mit geradem
Fugenverlauf - Dehnfugen 2 bis zu einer Breite von 100 mm ohne weiteres und insbesondere
ohne Zwischenkonstruktionen überbrücken. So kann auf die Anordnung von sonst üblichen
Mittelträgern etc. verzichtet oder die Anzahl dieser Mittelträger reduziert werden,
[0047] In den Fig. 1 bis 7 sind die Fugenprofile 4 einstückig ausgeführt. Sie sind aus einem
Strangguss- oder Walzprofil hergestellt, das mit einem Kaltformverfahren in die wellenförmige
Form gebogen wurde. Jedes Fugenprofil 4 ist im Querschnitt F-förmig, wobei die Halteschenkel
7, 8 für das Dehnband krallenförmig ausgebildet sind, so dass Hinterschneldungen 9
an den Halteschenkein 7, 8 vorhanden sind, in denen das Dehnband rastend zur Anlage
gelangen kann.
[0048] In der Fig. 8 ist das Fugenprofil 84 als mehrteilige Schweißkonstruktion ausgeführt.
Hierbei sind einfach gebogene, vertikale Stegabschnitte 85 derart aneinander gesetzt,
dass sie einen wellenförmigen, vertikalen Steg 86 ausbilden. Auf den vertikalen Steg
86 ist ein wellenförmiges Deckblech 87 aufgeschweißt, das einstückig ist, Weiterhin
ist am vertikalen Steg 86 auf der Fugenseite 88 unterhalb des Deckblechs 87 ein Halteschenkel
89 angeschweißt, der in vertikaler Richtung VR leicht nach oben gebogen ist. Auf diese
Weise wird die charakteristische F-Form im Querschnitt des wellenförmigen Fugenprofils
84 ausgebildet.
[0049] Die Fugenprofile 4, 84 aller Fig. 1 bis 8 sind jeweils auf ein Querteil 10 eines
T-förmigen Ankerprofils 11 aufgeschweißt, speziell auf den so genannten Befestigungsschenkel
12. Die Außenkante 13 des Befestigungsschenkels 12 weist einen wellenförmigen Verlauf
auf und ist an den Verlauf des wellenförmigen Stegs 86 angepasst.
[0050] Am T-förmigen Ankerprofil 11 sind auf der der Dehnfuge 2 abgewandten Seite 11 a in
regelmäßigen Abständen Ankerscheiben 14 und an den Ankerscheiben 14 Ankerbügel 15
vorgesehen. Die Ankerbügel können aus mehreren, miteinander verbundenen, geraden oder
gebogenen Ankerbügelelementen bestehen. Mithin kann das Fugenprofil 4, 84 in einen
Fugenrandunterbau 16 eingegossen werden, der in einer Aussparung 17 der Bauwerksteile
2a, 2b vorgesehen ist, wie man am besten in Fig. 7 erkennen kann. Vorliegend handelt
es sich bei den Ankerkonstruktionen 3 also um solche, die der Verankerung der Fugenprofile
4, 84 in Betonbauteilen 2a, 2b dienen.
[0051] In den Fig. 9A und 9B ist eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung 91 zur Überbrückung
einer Dehnfuge 2 gezeigt. Zwei Bauwerksteile 2a, 2b weisen jeweils Aussparungen 94
auf. In den Aussparungen 94 sind Fugenprofile 96 angeordnet. Die Aussparungen sind
im Übrigen mit Polymerbeton 98 (PC, engl. Polymer Concrete) gefüllt. Vorzugsweise
kommt als Polymerbeton das Produkt MAURER Betoflex
® zur Anwendung. Jedes Fugenprofil 96 weist einen Halteabschnitt 100 und einen eine
Ankerkonstruktion bildenden Verankerungsabschnitt 102 auf. Die Halteabschnitte 100
sind im Wesentlichen C-förmig ausgeführt und weisen krallenförmige Schenkel 104, 105
zur Halterung eines Dehnbandes 2c auf. Die Verankerungsabschnitte 102 erstrecken sich
auf den der Dehnfuge 2 abgewandten Seiten der Halteabschnitte 96 in horizontaler Richtung
HR und sind flügelförmig ausgeführt. Unterhalb der Fugenprofile 96 sind vertikal verlaufende
Schalungsstege 109 angeordnet. Wie man insbesondere in Fig. 9B sehen kann, sind die
Fugenprofile 96 an-einander angepasst ausgeführt. Jeder Schalungssteg 109 ist aus
zwei Arten von Schalungsstegabschnitten 111, 112 zusammengesetzt, die zwei Formen
haben: Der eine Schalungsstegabschnitt 111 erinnert in der Form an ein auf den Kopf
gestelltes und in die Breite gezogenes "T", während andere Schalungsstegabschnitt
112 gebogen ausgeführt ist. Die Schalungsstegabschnitten 111, 112 sind miteinander
verbunden. Die Schalungsstege 109 sind verlorene Schalungen, das heißt, sie werden
nach dem Gießen des Polymerbetons nicht entfernt.
[0052] In den Fig. 10A und 10B ist eine vierte Ausführungsform 121 der Vorrichtung zur Überbrückung
einer Dehnfuge 2 dargestellt. Auch hier ist in zwei von einer Dehnfuge 2 getrennten
Bauwerksteilen 2a, 2b jeweils eine Aussparung 124 vorgesehen. In jeder Aussparung
124 ist jeweils ein Fugenprofil 126 angeordnet. Der übrige Teil der Aussparung 124
ist mit Polymerbeton 128 gefüllt. Vorzugsweise kommt auch hier als Polymerbeton das
Produkt MAURER Betoflex
® zur Anwendung. Die Fugenprofile 126 sind im Verlauf aneinander angepasst. Zwischen
den beiden Fugenprofilen 126 ist das Dehnband 2c gehalten. Die Fugenprofile 126 sind
einstückig und wellenförmig ausgeführt und weisen Halteabschnitte 130 und Ankerkonstruktionen
bildende Verankerungsabschnitte 132 auf. Die Halteabschnitte 130 weisen im Wesentlichen
die gleiche Form wie die Halteabschnitte 100 der Fig. 9A und 9B auf. Die Verankerungsabschnitte
132 sind auf den der Dehnfuge 2 abgewandten Seite der Halteabschnitte 130 an einem
unteren Teil der Halteabschnitte 130 vorgesehen. Die Halteabschnitte 130 haben Jeweils
die Form eines Flügels oder Stegs. An die Halteabschnitte 130 sind vertikale Schalungsstege
134 angesetzt. Wie man in Fig. 10B sehen kann, sind in dieser Variante die Schalungsstege
134 wellenförmig ausgeführt. Die Schalungsstege 134 können aus mehreren bogenförmigen
Schalungsstegabschnitten 136 bestehen, die miteinander gefügt sind.
[0053] In der Fig. 11 ist eine fünfte Ausführungsform der Vorrichtung 141 zur Überbrückung
einer Dehnfuge gezeigt, bei der zwischen zwei Fugenprofilen 4, wie sie aus den Fig.
1-8 und der obigen Beschreibung bekannt sind, eine in der Draufsicht wellenförmige
Zwischenkonstruktion 143 vorgesehen ist. Die Zwischenkonstruktion 143 weist einen
Mittelträger 144 auf, der im Querschnitt entfernt an einen Doppel-T-Träger mit einem
zusätzlichen Mittelquerteil erinnert, Auf den den Fugenprofilen 4 zugewandten Seiten
ist der Mittelträger 144 ebenfalls mit Fugenprofilen 145, 146 versehen, die krallenförmige
Schenkel 147 zur Aufnahme eines nicht näher gezeigten Dehnbandes aufweisen.
[0054] In den Figuren 12A und 12B ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung 151 zur
Überbrückung einer Dehnfuge bei maximaler Dehnung gezeigt, bei der die Fugenprofile
154 im Kopfbereich 152 wellenförmige Auskragungen 153 aufweisen. Die Auskragungen
153 sind dabei an auf den Fugenprofilen 154 befestigten, d.h. geschweißten, Deckplatten
155 vorgesehen. Während die Fugenprofile 154 im Verlauf einer Primärwel-le folgen,
ist der Verlauf der Auskragungen 153 von einer Sekundärwelle geprägt. Die Sekundärwelle
hat eine geringere Wellenlänge und Amplitude als die Primärwelle. Die am weitesten
vorkragenden Auskragungen 153 der Deckplatten 155 überlappen sich in Fugenlängsrichtung
FLR gesehen. Die Deckplatten 155 sind aus Edelstahl. Die Höhe HD1 der Deckplatten
155 beträgt circa 20 mm. Der Abstand AD1 der Deckplatten 155 quer zur Fugenlängsrichtung
FLR gemessen beträgt in jedem Punkt maximal 160 mm. Weiterhin sind die benachbarten
Spitzen 158 gegenüberliegender Auskragungen 153 maximal 100 mm voneinander beabstandet.
[0055] Die Figuren 13A und 13B zeigen eine Vorrichtung 161 zur Überbrückung einer Dehnfuge
gemäß der zweiten Lösung der Aufgabe, die bei maximaler Dehnung gezeigt ist. Die Vorrichtung
161 weist hier nun zwei gerade Fugenprofile 162 zur Halterung eines die Dehnfuge zumindest
teilweise abdichtenden Dehnbandes 2c auf. Die Fugenprofile 162 sind jeweils auf Ankerkonstruktionen
163 an dem betreffenden Bauwerksteil befestigbar. Auf den Fugenprofilen 162 sind Deckplatten
164 angeordnet, insbesondere geschweißt. Die Deckplatten 164 weisen aneinander angepasste,
wellenförmige Auskragungen 165 auf. Die Kontur 166 der wellenförmigen Auskragungen
165 ergibt sich erneut aus einer Addition einer Primärwelle und einer Sekundärwelle.
Die Wellenlänge und Amplitude der Sekundärwelle sind ebenfalls geringer als die der
Primärwelle. Die am weitesten vorkragenden Auskragungen 165 der Deckplatten 164 ragen
bis in die Fugenmitte vor. In diesem Zustand liegt also die kleinstmögliche Überlappung
der Profile vor, weshalb dies den größtmöglichen Öffnungsgrad der Dehnfugenkonstruktion
darstellt. Auch hier sind die Deckplatten 164 aus Edelstahl. Die Höhe HD2 der Deckplatten
164 beträgt circa 20 mm. Der Abstand AD2 der Deckplatten 164 quer zur Fugenlängsrichtung
FLR gemessen beträgt in jedem Punkt maximal 160 mm. Weiterhin sind benachbarten Spitzen
169 gegenüberliegender Auskragungen 165 maximal 100 mm voneinander beabstandet.
1. Vorrichtung (1, 81, 91, 121, 141, 151) zur Überbrückung einer Dehnfuge (2) zwischen
zwei Bauwerksteilen (2a, 2b), die wenigstens zwei Fugenprofile (4, 84, 96, 126, 154)
zur Halterung eines die Dehnfuge (2) zumindest teilweise abdichtenden Dehnbandes (2c)
aufweist, die jeweils mit einer Ankerkonstruktion (3, 98, 102, 128, 132) an dem betreffenden
Bauwerksteil (2a, 2b) befestigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenproflie (4, 84, 96, 126, 154) in Fugenlängsrichtung (FLR) wellenförmig und
im Verlauf aneinander angepasst ausgeführt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugen profile (4, 84, 96, 126, 154) die Dehnfuge (2) zumin-dest teilweise überkragend
ausgeführt sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Fugenprofile (4, 84, 96, 126, 154) in vertikaler Richtung (VR)
nach oben bündig mit der Oberseite des zugehörigen Bauwerksteils (2a, 2b) oder dem
Fahrbahnbelag (5a) abschließt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wellenlänge (WL) der Fugenprofile (4, 84, 96, 126, 154) maximal 600 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplitude (A) der Fugenprofile (4, 84, 96, 126, 154) zwischen 50 mm und 150 mm,
vorzugsweise zwischen 75 mm und 125 mm, weiter bevorzugt 100 mm, beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Fugenprofile (4, 96, 126, 154) einstückig ausgeführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Fugenprofile (84) mehrteilig ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fugenprofil (84) einen wellenförmigen Steg (86) aufweist, auf dem ein wellenförmiges
Deckblech (87) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 154) im Querschnitt F- oder Y-förmig zur
Halterung eines Dehnbandes ausgeführt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wellenförmigen Fugenprofile (154) im Kopfbereich (152) wellanförmige Auskragungen
(153) aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Amplitude und die Wellenlänge der wellenförmigen Auskragungen (153) geringer ist
als die Amplitude und die Wellenlänge der wellenförmigen Fugenprofile (154).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass auf die Fugenprofile (154) Deckplatten (155) aufgeschweißt sind, welche die wellenförmigen
Auskragungen (153) aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dehnband (2c) in die Fugenprofile (4, 84, 96, 126, 154) eingeknöpft ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Fugenprofile (4, 84, 154) mit der zugeordneten Ankerkonstruktion
(3) verschweißt ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Ankerkonstruktion (3) ein fugenseitig wellenförmiges Ankerblech oder
Ankerprofil (11) aufweist, an dem eines der Fugenprofile (4, 84, 154) befestigt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ankerprofil (11) im Querschnitt T- oder L-förmig ist
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eines der Fugenprofile über eine wellenförmig auskragende Ankerkonsole
an einem Stahlquerträger eines Bauwerksteiles festgelegt ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Fugenprofilen (4, 84) eine Zwischenkonstruktion (143) vorgesehen ist,
die wenigstens ein weiteres wellenförmiges Fugenprofil (145, 146) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zwischenkonstruktion (143) ein Mittelträger (144) ist, der an den den Bauwerksteilen
(2a, 2b) zugewandten Seiten wellenförmige Fugenprofile (145, 146) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Teil eines Fugenprofils, vorzugsweise bis zu einer Höhe von 10 mm, aus einem
korrosionsbeständigen Werkstoff, vorzugsweise Edelstahl, hergestellt ist.
21. Vorrichtung (161) zur Überbrückung einer Dehnfuge zwischen zwei Bauwerksteilen, die
wenigstens zwei Fugenprofile (162) zur Halterung eines die Dehnfuge zumindest teillweise
abdichtenden Dehnbandes (2c) aufweist, die jeweils mit einer Ankerkonstruktion (163)
an dem betreffenden Bauwerksteil befestigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Fugenprofilen (162) Deckplatten (164) angeordnet sind, die aneinander angepasste,
wellenförmige Auskragungen (165) aufweisen, wobei sich die Kontur (166) der wellenförmigen
Auskragungen (165) aus einer Addition einer Primärwelle und einer Sekundärwelle ergibt.
22. Profilkonstruktion für eine Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnfuge (2) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, die ein Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 145, 146, 154)
zur Halterung eines Dehnbandes (2c) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 145, 146, 154) wellenförmig gebogen und/oder gewalzt
ist.
23. Profilkonstruktion nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fugenprofil (4, 84, 154) auf einem Befestigungsschenkel (12) einer Ankerkonstruktion
(3) befestigt ist, wobei eine Außenkante (13) des Befestigungsschenkeis (12) an den
wellenförmigen Verlauf des Fugenprofils (4, 84) angepasst ist.
24. Profil konstruktion nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsschenkel (12) in einem eingebauten Zustand im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet ist.
25. Profilkonstruktion nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsschenkel (12) ein Teil eines T- oder L-förmigen Ankerprofils (11)
der Ankerkonstruktion ist.
26. Profilkonstruktion nach einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 145, 146, 154) krallenförmige Auskragungen (7, 8,
104, 105, 147) zur Halterung eines Dehnbandes (2c) aufweist.
27. Verfahren zur Herstellung von Fugenprofilen für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 145, 146, 154) in einer Vorrichtung mit einem Heißformverfahren
wellenförmig gepresst, gewalzt und/oder gebogen wird.
28. Verfahren zur Herstellung von Fugenprofilen für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Fugenprofil (4, 84, 96, 126, 145, 146, 154) mit einem Kaltformverfahren wellenförmig
gepresst, gebogen und/oder gewalzt wird.