[0001] Die vorliegende Erfindung liegt im Bereich der Betonkerntemperierung und bezieht
sich auf eine thermische Anschlussdose zur raumseitigen Anbindung zusätzlicher, schnell
regelbarer Flächenheiz- und/oder Flächenkühlelemente im Bedarfsfall. Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Betonkerntemperierung, die eine derartige
thermische Anschlussdose umfasst.
[0002] Eine derartige thermische Anschlussdose ermöglicht die optionale Bereitstellung zusätzlicher
thermischer Energie bzw. zusätzlichen Kühlpotenzials im Bedarfsfall durch die Möglichkeit,
zusätzliche Heiz- und/oder Kühlelemente an eine bestehende Betonkerntemperierung anzuschließen,
wobei eine nachträgliche Inbetriebnahme dieser zusätzlichen Elemente ohne Leeren der
Anlage möglich ist. Dementsprechend bietet die Integration derartiger thermischer
Anschlussdosen in Betonkerntemperierungen zusätzliche Flexibilität in Bezug auf eine
nachträgliche Änderung der Raumnutzung und bietet damit Planungssicherheit. Derartige
thermische Anschlussdosen ermöglichen den direkten Anschluss externer, von der Betondecke
herabhängender Heiz-/Kühl-Spitzenlastelemente an bestehende Flächenheiz-/Kühlsysteme
einer Betonkerntemperierung.
[0003] Derzeit werden derartige thermische Anschlussdosen von der Uponor GmbH unter Bezeichnung
,,Contec TS" vertrieben. Diese Anschlussdosen bestehen aus einem polymeren Hohlkörper,
in den ein massiver Messingkörper eingepasst ist. Die Anschlussdosen werden zur Installation
auf die untere Schalungsebene der Betondecke aufgenagelt und stellen nach dem Ausbetonieren
und Entschalen eine optionale Anschlussmöglichkeit für zusätzliche Heiz-Kühl-Elemente
zur Verfügung. Der massive Messingkörper der Anschlussdose fungiert sowohl als Anschlussbauteil
als auch als Umlenkbauteil des Volumenstroms des Wärmeträgermediums, um das zusätzliche
raumseitig angebrachte Heiz-Kühl-Deckenelement an ein bereits in die bestehende Betondecke
integriertes Heiz-Kühl-Rohrleitungssystem anzuschließen. Der Anschluss der zusätzlichen
Heiz-Kühl-Elemente erfolgt raumseitig mittels Steckverbindern bzw. Schnellkupplungen
unter Einsatz von O-Ringen, während der deckenseitige Anschluss des Heiz-Kühl-Leitungssystems,
wofür gegenwärtig Rohre mit den Rohrdimensionen 14 mm, 17 mm und 20 mm eingesetzt
werden, mittels radialer Pressverbindungen erfolgt. Damit müssen derartige Anschlussdosen
je Dimension des Rohranschlusses in einer speziellen Größenausführung hergestellt
werden. Darüber hinaus bedingt der massive Messingkörper, der zum Umlenken des Volumenstroms
in der Anschlussdose dient und die Anschlussbauteile für das wandseitige Rohrleistungssystem
einerseits und für das zusätzliche Heiz-/Kühlelement andererseits aufnimmt, aufgrund
seines hohen Gewichts eine erschwerte Handhabung und Montage der thermischen Anschlussdose
auf der Baustelle. Zudem führt der massive Messingkörper zu hohen Material- und Herstellungskosten.
[0004] Die Installation der Anschlussdose erfolgt im Rohbau im Rahmen der Erstellung der
Betondecken. Dabei ist davon auszugehen, dass die O-Ringe, die in den Verbindungen
des deckenseitigen Rohrleitungssystems zum Einsatz kommen, leicht beschädigt werden
können. Bei einer derartigen Beschädigung der O-Ringe kann dies zu Leckagen des Leitungssystems
in der massiven Betondecke führen, die letztlich nur durch Aufmeißeln der schon fertigen
Betondecke behoben werden können. Der raumseitige Anschluss der zusätzlichen Heiz-/Kühlelemente
erfolgt über Steckkupplungen, wobei im massiven Messingkörper ein federbelasteter
Gummikörper integriert ist, der die Aufgabe hat, den hydraulischen Querschnitt des
Leitungssystems zu verschließen. Diese Schnellverschlusstechnik ist jedoch anfällig
gegen Verschmutzungen. Im rauen Baustellenbetrieb besteht damit die Gefahr, dass es
bei der Installation der Anschlussdose zu Verschmutzungen im Inneren des massiven
Messingkörpers kommen kann. Dabei kann eine Verschmutzung der Steckkupplung zu Undichtigkeiten
des Gesamtsystems führen. Darüber hinaus ist durch die Verwendung der Steckkupplung
der hydraulische Querschnitt durch den für die Abdichtung erforderlichen federbelasteten
Gummikörper stark eingeschränkt, was zu geringen Volumenströmen durch die thermische
Anschlussdose sowie zu hohen Druckverlusten durch die thermische Anschlussdose führt.
[0005] Weiterhin erfolgt der raumseitige Anschluss des zusätzlichen Heiz-/Kühlelements über
die Steckkupplung. Eine solche Steckkupplung wird jedoch im Regelfall nur an sogenannten
Stahlflex- bzw. Panzerschläuchen angebracht, die wiederum mit hohen Kosten verbunden
sind.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
thermische Anschlussdose und eine entsprechende Betonkerntemperierung zur Verfügung
zu stellen, die die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Insbesondere soll
die erfindungsgemäße thermische Anschlussdose nur mit geringen Produkt- und Herstellungskosten
verbunden sein, über eine einfache Handhabung und Montage verfügen und eine hohe Dichtigkeit
insbesondere an den Verbindungsstellen zum deckenseitigen Rohrleitungssystem und im
raumseitigen Anschluss gewährleisten. Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße thermische
Anschlussdose einen hohen Volumenstrom durch die Anschlussdose ermöglichen und hohe
Druckverluste vermeiden. Die Anschlussdose soll ferner die Option besitzen, deckenseitig
an verschiedene Rohrdurchmesser anschließbar zu sein.
[0007] Diese und andere Aufgaben werden durch eine thermische Anschlussdose gemäß Anspruch
1 bzw. eine Betonkerntemperierung gemäß Anspruch 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen thermischen Anschlussdose sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise erkannt, dass eine derartige
thermische Anschlussdose aus herkömmlichen, kostengünstigen und einfach zu verarbeitenden
Einzelbausteinen in einfacher Weise aufgebaut sein kann, die darüber hinaus ein verhältnismäßig
niedriges Eigengewicht aufweisen, wobei die Verbindungen der verwendeten Einzelbausteine
eine hohe Dichtheit gewährleisten.
[0009] Dementsprechend liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung einer Anschlussdose
zum Anschließen eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an eine vorhandene Betonkerntemperierung,
wobei die Anschlussdose ein einseitig offenes Gehäuse, ein Zuführungsrohr für das
Wärmeträgermedium, ein Abführungsrohr für das Wärmeträgermedium, eine mit dem Zuführungsrohr
verbundene Umlenkvorrichtung, eine mit dem Abführungsrohr verbundene Umlenkvorrichtung
und zwei jeweils mit einer der Umlenkvorrichtungen verbundene Kugelventile umfasst,
wobei die Umlenkvorrichtungen am Boden des Gehäuses befestigt sind, die Verbindungen
zwischen Zuführungsrohr und zugehöriger Umlenkvorrichtung sowie zwischen Abführungsrohr
und zugehöriger Umlenkvorrichtung jeweils über eine axiale Pressverbindung mit Schiebehülse
ausgebildet sind und die Schiebehülsen die zur Durchführung von Zuführungsrohr und
Abführungsrohr durch die Gehäusewände erforderlichen Öffnungen dichtend verschließt.
Darüber hinaus liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung einer Betonkerntemperierung,
die mindestens eine erfindungsgemäße Anschlussdose umfasst.
[0010] Die erfindungsgemäße Anschlussdose setzt zur Verbindung von Zuführungs- und Abführungsrohr
mit den jeweiligen Umlenkvorrichtungen die etablierte Schiebehülsenverbindungstechnik
mit den entsprechenden Formteilen ein. Dadurch ist eine hohe Dichtheit der Verbindung
bei gleichzeitg einfacher Handhabung und Montage sowie niedrigem Gewicht gewährleistet.
Die Verwendung von Umlenkvorrichtungen und Kugelventilen verhindert weitgehend eine
Einschränkung des hydraulischen Querschnittes für das Wärmeträgermedium, wodurch Druckverluste
und damit verbundene Energie-/Pumpkosten für die Anlage gering gehalten werden können.
Dadurch müssen nur relativ wenige der erfindungsgemäßen Anschlussdosen für eine gegebene
Fläche eingesetzt werden, wodurch die Kosten für das Gesamtsystem verringert werden
können. Die niedrigen Druckverluste kommen insbesondere im Kühlfall zum tragen, in
dem mit hohen Volumenströmen gearbeitet werden muss. Durch den Einsatz der Schiebehülsenverbindungstechnik
mit den entsprechenden Formteilen wird die Verwendung von O-Ringen in den erfindungsgemäßen
Anschlussdosen vermieden. Damit werden insbesondere im Falle der deckenseitigen Rohrleitungen
Verschmutzungseffekte weitgehend ausgeschlossen. Der Einsatz von Kugelventiltechnik
ermöglicht weiter die Verwendung einer kostengünstigen Verbindungstechnik zum raumseitigen
Anschluss der zusätzlichen Flächenheiz/kühlelemente.
[0011] Bevorzugt sind die Umlenkvorrichtungen derart ausgestaltet, dass sie ein Umlenken
des Stroms des Wärmeträgermediums um 90° bewirken. Dadurch ist gewährleistet, dass
der horizontal in die Anschlussdose eintretende Strom des Wärmeträgermediums in die
vertikale Richtung umgeleitet wird und damit ein raumseitiger Anschluss erfolgen kann.
[0012] Es kann vorteilhaft sein, wenn die Befestigung der Umlenkvorrichtungen am Boden des
Gehäuses über eine Aufsetzplatte erfolgt, die formschlüssig mit dem Boden des Gehäuses
verbunden ist. Damit können die Umlenkvorrichtungen außerhalb des Gehäuses mit der
Aufsetzplatte verbunden werden (beispielsweise über Nieten) und diese in einfacher
Weise mittels der Aufsetzplatte in das Gehäuse eingesetzt werden, wobei der Formschluss
zwischen Aufsetzplatte und Gehäuse eine sichere Befestigung der Umlenkvorrichtungen
in der erfindungsgemäßen Anschlussdose gewährleistet.
[0013] Es kann auch nützlich sein, wenn die Verbindung zwischen den Umlenkvorrichtungen
und den jeweiligen Kugelventilen über eine Schraubverbindung erfolgt. Eine derartige
Schraubverbindung bietet eine kostengünstige, sichere und dichte Verbindung zwischen
Umlenkvorrichtungen und den jeweiligen Kugelventilen. Dabei hat es sich in der Praxis
als besonders günstig erwiesen, wenn die Schraubverbindung durch Innengewinde an den
Umlenkvorrichtungen und dazu komplementäre Außengewinde an den Kugelventilen aufgebaut
ist.
[0014] Es kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Anschlussdose weiter zumindest ein
weiteres Zuführungsrohr und zumindest ein weiteres Abführungsrohr umfasst, wobei die
weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre jeweils über eine axiale Pressverbindung
mit Schiebehülse jeweils mit einer weiteren, am Boden des Gehäuses befestigten Umlenkvorrichtung
verbunden sind, wobei die Schiebehülsen jeweils die zur Durchführung von weiteren
Zuführungs- und Abführungsrohren durch die Gehäusewände erforderlichen Öffnungen dichtend
verschließen, und die Umlenkvorrichtungen jeweils mit einem weiteren Kugelventil verbunden
sind. Dadurch werden weitere Anschlussmöglichkeiten für zusätzliche Heiz-/Kühlelemente
unter Verwendung einer einzigen erfindungsgemäßen Anschlussdose zur Verfügung gestellt.
Die Befestigung der weiteren Umlenkvorrichtungen am Boden des Gehäuses über die Aufsetzplatte
sowie die Verbindung zwischen den weiteren Umlenkvorrichtungen und den jeweiligen
weiteren Kugelventilen über eine Schraubverbindung erfolgt dabei bevorzugt wie in
Bezug auf die Zuführungs- und Abführungsrohre erläutert.
[0015] Es kann sich als günstig erweisen, wenn der (deckenseitige) Anschluss des Zuführungsrohrs
und/oder der weiteren Zuführungsrohre sowie des Abführungsrohrs und/oder der weiteren
Abführungsrohre an das Rohrsystem der Betonkerntemperierung jeweils über einen Fitting
mit Schiebehülsenverbindung erfolgt. Dadurch ist eine sichere und dichte Verbindung
der Rohre mit dem Rohrsystem der Betonkerntemperierung gewährleistet. In diesem Zusammenhang
hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn über den Fitting ein Übergang von
den Rohrdurchmessern der Betonkerntemperierung auf die Rohrdurchmesser der Zuführungs-
und Abführungsrohre und ggf. der weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre erfolgt
(beispielsweise unter Verwendung von Reduzierstücken). Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass die erfindungsgemäße Anschlussdose als einheitliches Bauteil für unterschiedliche
Rohrdimensionen des Rohrsystems der Betonkerntemperierung eingesetzt werden kann.
[0016] Darüber hinaus kann es von Vorteil sein, wenn die Anschlussdose weiter eine Anschlussmöglichkeit
an eine elektrische Verkabelung umfasst. Auf diese Weise kann zusätzlich die Möglichkeit
eines elektrischen Anschlusses in der erfindungsgemäßen Anschlussdose ermöglicht werden.
[0017] Es kann auch von Nutzen sein, wenn das Zuführungsrohr und ggf. die weiteren Zuführungsrohre
sowie das Abführungsrohrs und ggf. die weiteren Abführungsrohre eine entsprechende
Kodierung aufweisen. Dadurch kann ein falsches Anschließen eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements
an eine Betonkerntemperierung wirksam verhindert werden. Dabei hat sich insbesondere
eine farbliche Kodierung als besonders geeignet erwiesen.
[0018] Letztlich liegt die vorliegende Erfindung auch in der Bereitstellung einer Betonkerntemperierung,
die mindestens eine erfindungsgemäße thermische Anschlussdose umfasst.
[0019] Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren
dargestellte Ausführungsform im Detail erläutert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020]
- Figur 1
- zeigt eine Draufsicht auf die offene Seite des Gehäuses einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anschlussdose.
- Figur 2
- zeigt eine Schnittsdarstellung der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung entlang der Linie X-X mit Blickrichtung in Richtung des Pfeils.
- Figur 3
- zeigt eine Schnittsdarstellung der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung entlang der Linie Y-Y mit Blickrichtung in Richtung des Pfeils.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0021] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anschlussdose 1 in einer
Draufsicht auf die offene Seite des Gehäuses 2 gezeigt. Bei dem Gehäuse 2 handelt
es sich um eine Kunststoffdose, bevorzugt um eine handelsübliche Hohlraumdose aus
Kunststoff. Auf dem Boden des Gehäuses 2 befindet sich eine Aufsetzplatte 11, deren
Länge dem Abstand zwischen zwei einander gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses 2
entspricht und die mit dem Boden formschlüssig verbunden ist. Darüber hinaus ist die
Aufsetzplatte 11 zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden des Gehäuses 2 eingeklemmt.
Zwei als Umlenkvorrichtungen 4, 8 für den Strom des Wärmeträgermediums fungierende
90°-Umlenkstücke sind mit je zwei Schrauben in entgegen gesetzter Richtung auf der
Aufsetzplatte 11 befestigt.
[0022] Die beiden 90°-Umlenkstücke 4, 8 weisen jeweils einen Fittingansatz, einen sich daran
anschließenden Umlenkbereich und ein sich daran anschließendes Innengewinde Rp ½"
auf.
[0023] An den Fittingansatz der Umlenkvorrichtung 4 ist durch eine axiale Pressverbindung
mit Schiebehülse 6 ein Zuführungsrohr 3 angeschlossen. Bevorzugt werden als Zuführungsrohr
3 handelsübliche PEX-Rohre mit Sauerstoffsperrschicht eingesetzt. Im Bereich der Schiebehülse
6 durchdringt das Zuführungsrohr 3 eine Wand des Gehäuses 2, wobei die Schiebehülse
6 die dafür erforderliche Ausnehmung in der Wand des Gehäuses 2 dichtend verschließt.
[0024] Das Kugelventil 5 ist aus einem Außengewinde R½", einem sich daran anschließendem
Kugelhahn und einem daran angefügtem Innengewinde Rp ½" aufgebaut. Das Innengewinde
der Umlenkvorrichtung 4 ist in das komplentäre Außengewinde des Kugelventils 5 eingeschraubt,
wodurch eine sichere und dichte Verbindung gebildet wird. Das zur Außenseite des Gehäuses
weisende Innengewinde des Kugelventils 5 dient zum nachträglichen Anschließen des
Zulaufs eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an eine bereits in einem Gebäude vorhandene
Betonkerntemperierung.
[0025] In völlig analoger Weise ist an den Fittingansatz der Umlenkvorrichtung 8 durch eine
axiale Pressverbindung mit Schiebehülse 10 ein Abführungsrohr 7 für das Wärmeträgermedium
angeschlossen. Ebenso wie für das Zuführungsrohr 3 werden für das Abführungsrohr 7
vorzugsweise handelsübliche PEX-Rohre mit Sauerstoffsperrschicht eingesetzt. Im Bereich
der Schiebehülse 10 durchdringt das Abführungsrohr 7 eine Wand des Gehäuses 2, wobei
die Schiebehülse 10 die dafür erforderliche Ausnehmung in der Wand des Gehäuses 2
dichtend verschließt.
[0026] Das Kugelventil 9 ist ebenfalls aus einem Außengewinde R ½", einem sich daran anschließendem
Kugelhahn und einem daran angefügtem Innengewinde Rp ½" aufgebaut. Das Innengewinde
der Umlenkvorrichtung 8 ist in das komplentäre Außengewinde des Kugelventils 9 eingeschraubt,
wodurch eine sichere und dichte Verbindung gebildet wird. Das zur Außenseite des Gehäuses
2 weisende Innengewinde des Kugelventils 10 dient zum nachträglichen Anschließen des
Rücklaufs eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an eine bereits in einem Gebäude vorhandene
Betonkerntemperierung durch Verschraubung mit einem passenden Außengewinde.
[0027] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Anschlussdose 1 werden zunächst Zuführungsund
Abführungsrohr 3, 7 nach dem Überziehen der jeweiligen Schiebehülse 6, 10 über das
Rohr 3, 7 mit einem entsprechenden Werkzeug an jeweils einem Ende aufgeweitet. Dann
wird jeweils das aufgeweitete Ende des Zuführungsrohres 3 und des Abführungsrohres
7 auf den Fittingansatz der jeweiligen Umleitungsvorrichtung 4, 8 aufgesteckt. Die
Schiebehülsen 6, 10 werden dann über die auf die Fittingansätze aufgesetzten, aufgeweiteten
Enden des Zuführungsrohres 3 und des Abführungsrohres 7 geschoben. Die beiden Umlenkvorrichtungen
4, 8 werden dann mit Schrauben auf der Aufsetzplatte 11 befestigt und Zuführungsrohr
3 und Abführungsrohr 7 werden derart durch Öffnungen in einander gegenüber liegenden
Seiten des Gehäuses 2 geführt, dass die Schiebehülsen 6, 10 die Öffnungen in den Gehäusewänden
dichtend verschließen. Dann wird die Aufsetzplatte 11 auf den Boden des Gehäuses 2
gedrückt und unter Formschluss daran befestigt.
[0028] In anderen Ausführungsformen umfasst die Anschlussdose 1 zumindest ein weiteres Zuführungsrohr
und zumindest ein weiteres Abführungsrohr. Damit können über lediglich eine Anschlussdose
1 mehrere zusätzliche Heiz-/Kühlelemente an eine vorhandene Betonkerntemperierung
angeschlossen werden. Die weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre sind in gleicher
Weise wie das Zuführungs- und Abführungsrohr 3, 7 am Boden des Gehäuses 2 befestigt
und sind jeweils über eine axiale Pressverbindung mit Schiebehülse mit je einer weiteren
Umlenkvorrichtung verbunden, wobei die Schiebehülsen jeweils die zur Durchführung
der weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre durch die Gehäusewände erforderlichen
Öffnungen dichtend verschließen. Die weiteren Umlenkvorrichtungen sind jeweils mit
einem weiteren Kugelventil verbunden. Die Verbindungstechnik zwischen den weiteren
Zuführungs- bzw. Abführungsrohren und den weiteren Umlenkvorrichtungen sowie zwischen
den weiteren Umlenkvorrichtungen und den weiteren Kugelventilen und auch der Anschluss
zusätzlicher Heiz-/Kühlelemente erfolgt dabei wie oben in Bezug auf die Verbindungstechnik
zwischen dem Zuführungs- bzw. Abführungsrohr 3, 7 und den Umlenkvorrichtungen 4, 8
sowie zwischen den Umlenkvorrichtungen 4, 8 und den Kugelventilen 5, 9 erläutert.
Zusätzlich oder alternativ dazu kann die erfindungsgemäße Anschlussdose 1 auch weiter
eine Anschlussmöglichkeit an eine elektrische Verkabelung umfassen.
[0029] Der deckenseitige Anschluss des Zuführungsrohrs 3 und ggf. der weiteren Zuführungsrohre
sowie des Abführungsrohrs 7 und ggf. der weiteren Abführungsrohre an das Rohrsystem
der Betonkerntemperierung erfolgt jeweils über ein Verbindungsstück. Das Verbindungsstück
weist dabei zwei Fittingansätze auf, wobei an einen dieser Fittingansätze das Rohrsystem
der Betonkerntemperierung über eine axiale Pressverbindung mit passender Schiebehülse
angeschlossen wird. In identischer Weise ist das Zuführungsrohr 3 der erfindungsgemäßen
Anschlussdose 1 über den anderen Fittingansatz mit dem Verbindungsstück verbunden.
Um die Anschlussdose 1 auf den in der Betonkerntemperierung verwendeten Rohrdurchmesser
anzupassen, kann das Verbindungsstück als Reduzierstück bzw. Aufweitstück ausgebildet
sein. Dadurch kann ein Übergang von den Rohrdurchmessern der Betonkerntemperierung
auf die Rohrdurchmesser der Zuführungs- und Abführungsrohre 3, 7 und ggf. der weiteren
Zuführungs- und Abführungsrohre erfolgen.
[0030] Zur Erhöhung der Einbautiefe kann die erfindungsgemäße Anschlussdose 1 mit üblichen
Aufsetzrahmen versehen werden.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße
Anschlussdose 1 entlang der Linie X-X. Dabei ist zu erkennen, dass die Umlenkvorrichtungen
4, 8 in entgegen gesetzter Orientierung mit annähernd gleichem Abstand zu zwei einander
gegenüber liegenden Wänden des Gehäuses 2 befestigt sind. Die Anbindung jeder Umlenkvorrichtung
4, 8 an die Aufsetzplatte 11 erfolgt dabei mit je zwei Befestigungsmitteln, die als
Nuten, Bolzen, Schrauben und dergleichen ausgebildet sein können.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung durch die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße
Anschlussdose 1 entlang der Linie Y-Y. Dabei ist deutlich zu erkennen, wie die Schiebehülse
10 die zur Durchführung des Abführungsrohres 7 durch die Gehäusewände erforderliche
Öffnung dichtend verschließt.
[0033] Zur Montage wird das Gehäuse 2 der erfindungsgemäßen Anschlussdose 1 mit der offenen
Seite auf die untere Schalung aufgesetzt und durch Nägel befestigt. Danach werden
Zuführungs- und Abführungsrohr 3, 7 der Anschlussdose 1 an das Rohrsystem der Betonkerntemperierung
angeschlossen. Dies kann beispielsweise unter Verwendung eines T-Verbindungsstücks
erfolgen. Danach wird das Gesamtsystem bei geschlossenen Kugelventilen 5, 9 durch
eine Druckprobe auf Dichtigkeit überprüft. Nach erfolgreicher Druckprobe wird die
Betondecke gegossen und nach dem Trocknen des Betons die Verschalung entfernt. Danach
werden die Nägel entfernt und die nun zum Raum weisende offene Seite des Gehäuses
2 der Anschlussdose 1 mit einem entsprechenden Verschlussdeckel verschlossen. Aus
optischen Gründen kann der Verschlussdeckel von außen farbig angestrichen werden.
[0034] Zur Integration eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an diese Betonkerntemperierung
wird das zusätzliche Heiz-/Kühlelement in der Nähe der erfindungsgemäßen Anschlussdose
1 von der Decke abhängend befestigt. Dann wird der Verschlussdeckel der erfindungsgemäßen
Anschlussdose 1 entfernt und das Zulaufrohr des zusätzlichen Heiz-/Kühlelements wird
über eine Schraubverbindung zwischen einem passenden Außengewinde und dem Innengewinde
des Kugelventils 5 an die Anschlussdose 1 angeschlossen, während der Anschluss des
Rücklaufes des zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an die Anschlussdose 1 über eine entsprechende
Schraubverbindung zwischen einem mit dem Rücklaufrohr verbundenen Außengewinde und
dem Innengewinde des Kugelventils 9 erfolgt. Die hydraulische Einbindung des zusätzlichen
Heiz-/Kühlelements kann dabei über ein Zwei-, Drei-oder Vierleitersystem erfolgen.
Im Zweileitersystem ist das an die erfindungsgemäße Anschlussdose 1 angeschlossene
zusätzliche Heiz-/Kühlelement an denselben Vorlauf und Rücklauf angeschlossen wie
die in die Decke gegossenen Module der Betonkerntemperierung, während im Dreileitersystem
das an die erfindungsgemäße Anschlussdose 1 angeschlossene zusätzliche Heiz-/Kühlelement
an denselben Rücklauf angeschlossen ist wie die in die Decke gegossenen Module, während
ein zusätzlicher Zulauf eingesetzt wird. Letztlich sind im Vierleitersystem die Kreise
für die in die Decke gegossenen Module der Betonkerntemperierung und das zusätzliche
Heiz-/Kühlelement vollständig getrennt. Abschließend werden die Hähne der Kugelventile
5, 9 geöffnet.
[0035] Die vorliegende Erfindung stellt eine leichte, kostengünstige und gut handhabbare
thermische Anschlussdose mit geringem Druckverlust aus Bauteilen zur Verfügung. Dabei
kann die erfindungsgemäße Anschlussdose sicher und dicht an eine Betonkerntemperierung
angeschlossen werden.
1. Anschlussdose (1) zum Anschließen eines zusätzlichen Heiz-/Kühlelements an eine vorhandene
Betonkerntemperierung, wobei die Anschlussdose (1) umfasst:
- ein einseitig offenes Gehäuse (2),
- ein Zuführungsrohr (3) für das Wärmeträgermedium,
- ein Abführungsrohr (7) für das Wärmeträgermedium,
- eine mit dem Zuführungsrohr (3) verbundene Umlenkvorrichtung (4),
- eine mit dem Abführungsrohr (7) verbundene Umlenkvorrichtung (8),
- ein mit der Umlenkvorrichtung (4) verbundenes Kugelventil (5), und
- ein mit der Umlenkvorrichtung (8) verbundenes Kugelventil (9),
wobei die Umlenkvorrichtungen (4, 8) am Boden des Gehäuses (2) befestigt sind, die
Verbindungen zwischen Zuführungsrohr (3) und Umlenkvorrichtung (4) sowie zwischen
Zuführungsrohr (7) und Umlenkvorrichtung (9) jeweils über eine axiale Pressverbindung
mit Schiebehülse (6, 10) erfolgt und die Schiebehülsen (6, 10) die zur Durchführung
von Zuführungsrohr (3) und Abführungsrohr (7) durch die Gehäusewände erforderlichen
Öffnungen dichtend verschließt.
2. Anschlussdose (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der Umlenkvorrichtungen (4, 8) am Boden des Gehäuses (2) über eine
Aufsetzplatte (11) erfolgt, die formschlüssig mit dem Boden des Gehäuses (2) verbunden
ist.
3. Anschlussdose (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den Umlenkvorrichtungen (4, 8) und den jeweiligen Kugelventilen
(5, 9) über eine Schraubverbindung (12, 13) erfolgt.
4. Anschlussdose (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubverbindung durch Innengewinde an den Umlenkvorrichtungen (4, 8) und dazu
komplementäre Außengewinde an den Kugelventilen (5, 9) aufgebaut ist.
5. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussdose (1) weiter mindest ein weiteres Zuführungsrohr und mindest ein
weiteres Abführungsrohr umfasst, wobei die weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre
jeweils über eine axiale Pressverbindung mit Schiebehülse jeweils mit einer weiteren,
am Boden des Gehäuses (2) befestigten Umlenkvorrichtung verbunden sind, wobei die
Schiebehülsen jeweils die zur Durchführung von weiteren Zuführungs- und Abführungsrohren
durch die Gehäusewände erforderlichen Öffnungen dichtend verschließen, und die Umlenkvorrichtungen
jeweils mit einem weiteren Kugelventil verbunden sind.
6. Anschlussdose (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der weiteren Umlenkvorrichtungen am Boden des Gehäuses (2) über die
Aufsetzplatte (11) erfolgt.
7. Anschlussdose (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den weiteren Umlenkvorrichtungen und den jeweiligen weiteren
Kugelventilen über eine Schraubverbindung erfolgt.
8. Anschlussdose (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubverbindung durch Innengewinde an den weiteren Umlenkvorrichtungen und
dazu komplementäre Außengewinde an den weiteren Kugelventilen erfolgt.
9. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss des Zuführungsrohrs (3) und/oder der weiteren Zuführungsrohre sowie
des Abführungsrohrs (7) und/oder der weiteren Abführungsrohre an das Rohrsystem der
Betonkerntemperierung jeweils als axiale Pressverbindung mit Fitting und Schiebehülse
ausgestaltet ist.
10. Anschlussdose (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fitting als Reduzierstück ausgestaltet ist, so dass ein Übergang von den Rohrdurchmessern
der Betonkerntemperierung auf die Rohrdurchmesser der Zuführungs- und Abführungsrohre
(3, 7) und ggf. der weiteren Zuführungs- und Abführungsrohre erfolgt.
11. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussdose (1) weiter eine Anschlussmöglichkeit an eine elektrische Verkabelung
umfasst.
12. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass das Zuführungsrohr (3) und/oder die weiteren Zuführungsrohre sowie das Abführungsrohr
(7) und/oder die weiteren Abführungsrohre kodiert, insbesondere farblich kodiert sind.
13. Betonkerntemperierung, das mindestens eine thermische Anschlussdose 1 nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 umfasst.