[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von gewebten, wenigstens
teilweise mehrlagigen, Airbags, sowie ein Gewebe, insbesondere für teilweise mehrlagige
Airbags.
[0002] JP-2000 15372 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von gewebten Airbags, bei dem die Airbags
aus dem Airbaggewebe mit einer Schneidvorrichtung ausgeschnitten werden.
[0003] Gewebe, insbesondere für teilweise mehrlagige Airbags, werden in der Regel nach dem
Weben auf Zuschneidetischen zugeschnitten. Einstückig auf Webmaschinen gewebte, teilweise
mehrlagige Airbags werden "one-piece-woven airbags" oder kurz "OPW" genannt. Die Lage
und die Kontur der OPW in der von der Webmaschine kommenden Gewebebahn sollen Vorgabe
für eine Zuschneideanlage sein.
[0004] Bei derzeit eingesetzten Airbag-Geweben, insbesondere für OPW, auch mehrlagig konturbezogen
gewebten Luftsäcken ist eine Aktion oder Tätigkeit, abgestimmt auf eine jeweils vorliegende
Kontur des Luftsackes im Gewebe, nur sehr schwer möglich. Der Einfachheit halber wird
in dieser Beschreibung stets von OPW gesprochen, wobei Airbag-Gewebe, gewebte Luftsäcke
und OPW gemeint sind. Die gewebte einlagige Kontur hebt sich beispielsweise kaum von
gewebten zweilagigen Bereichen ab, so daß diese von automatischen Erfassungssystemen
nicht sicher erkannt werden können.
[0005] Damit ergibt sich beim Zuschnitt von OPW beispielsweise folgende Problematik: Bei
derzeit verwendeten Zuschnittsystemen für Airbag-Gewebe erfolgt der Zuschnitt der
Einzelteil- oder Zuschnittsätze wie folgt: Aus den Kundenvorgaben wird über die Dimensionierung
der einzelnen Teile manuell oder automatisch zum Beispiel über ein CAD-Programm eine
Programmfolge für beispielsweise eine CNC-gesteuerte Schneidanlage erstellt, die beschreibt,
wie die einzelnen Teile aus dem Airbag-Gewebe heraus geschnitten werden sollen. Das
Schneiden erfolgt unabhängig vom jeweiligen Zustand des Gewebes, d.h. das Schneidelement
bewegt sich relativ zu einem Referenzpunkt der Schneidanlage, unabhängig davon, wie
und wo das Schneidgut der Anlage tatsächlich vorliegt. Das hat zur Folge, daß Abweichungen
des Gewebes, insbesondere der Abmessungen von OPW nicht automatisch berücksichtigt
werden können bzw. Anpassungen ein manuelles Eingreifen in die Programmfolge erforderlich
machen, was in der Regel mit einem Maschinenstop, mit hohem Zeit- und damit Kostenaufwand
für die Anpassung und bei (unter Umständen nicht korrekter) Programmweiterführung
mit einem hohen Anteil an Ausschuß verbunden sein kann. Insbesondere bei OPW können
deshalb, auch wegen unterschiedlicher maßlicher Abweichungen der jeweiligen Gewebepartien,
insbesondere bei Artikeln mit äußerst kritischen Konturen, hohe Ausschußraten durch
Konturverletzungen der Webkontur oder Einschnitte in eine Luftsackkammer bzw. Unter-
oder Überschreitungen der vorgegebenen Toleranzen von der Schneidkante zu den Webkonturen
auftreten.
[0006] Bei den in den o. g. Zuschnittsystemen im Einsatz befindlichen Online-Meßsystemen
lassen sich Messungen an unausgeschnittenen OPW im Airbag-Gewebe an definierten Stellen
nicht sicher durchführen, da die Webkonturen nicht sicher erkannt werden können. Zur
Ermittlung der Werte müssen die Messungen, mit erheblichen Personalaufwand manuell
durchgeführt werden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
von gewebten, insbesondere wenigstens teilweise mehrlagigen, Airbags, sowie ein Gewebe
vorzuschlagen, wobei die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden oder
zumindest stark reduziert werden.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren nach Anspruch 1, zum anderen durch
ein Gewebe gemäß Anspruch 2 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren enthält folgende
Verfahrenschritte:
- a) Vorbereiten der Kettfäden in der Schärerei, wobei als Kennfäden geeignete Kettfäden
für maschinenlesbare Markierungen bereits in der Kettschar untergebracht werden,
- b) Weben des Airbaggewebes, wobei als Kennfäden geeignete Schußfäden für maschinenlesbare
Markierungen über wenigstens einen Teil der Tuchbreite eingewebt werden,
- c) Ausschneiden der Airbags aus dem Airbaggewebe mit einer Schneidvorrichtung, wobei
die Schneidvorrichtung von den eingewebten maschinenlesbaren Markierungen geführt
wird.
[0009] Diese Verfahrensweise hat den großen Vorteil, daß durch die eingebrachten Markierungen
sichergestellt wird, daß die dadurch erreichten Fixpunkte im Gewebe von Leseeinrichtungen
maschinell gelesen und in nachfolgenden Prozeßschritten stets sicher erreicht werden.
Mit diesem Verfahren, das jegliche gewünschte Position und Häufigkeit von Markierungen
ermöglicht, ist man in der Lage, sowohl Kontur- als auch Dimensionsabweichungen in
und zwischen den einezelnen in der Webbahn befindlichen Airbags beim Zuschnitt auszugleichen
und darüberhinaus Fixpunkte nachfolgender Prozeßschritte sicher setzen zu können,
und dies unabhängig von der Tatsache, daß ein Textil lebt und jede Airbagvariante
andere Anforderungen setzt.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren, ist gekennzeichnet durch maschinenlesbare Markierungen
zur Erkennung bestimmter Gewebepartien. Dabei werden Markierungen, beispielsweise
einzelne oder mehrere farblich, durch Struktur, Material oder in sonst einer Weise
vom Airbaggewebe sich unterscheidende Fäden, sogenannte Kennfäden, während dem Webprozeß
eingewoben. Diese Kennfäden oder Markierungen ermöglichen in vorteilhafter Weise über
definierte Soll-Abstände zueinander und die festgelegte Soll-Anordnung, bezogen auf
einen OPW, in Verbindung zu den jeweiligen Ist-Abständen und der Ist-Anordnung, einen
Rückschluß über die Form und/oder Größe und/oder Ausrichtung und/oder Verzug des zugeschnittenen
OPW oder den OPW im ungeschnittenen Airbaggewebe, bzw. bieten Aufschluß über die Form
und/oder Größe und/oder Ausrichtung und/oder Verzug des Zuschnitteils nach dem Schneidprozeß
in folgenden Verfahrensschritten.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung in beispielhafter Weise anhand eines Herstellungsvorgangs
für einen OPW beschrieben.
[0013] Beim Vorbereiten der Kettfäden in der Schärerei, werden als Kennfäden geeignete Kettfäden
für maschinenlesbare Markierungen bereits in der Kettschar untergebracht. Beim Weben
des Airbaggewebes, werden als Kennfäden geeignete Schußfäden für maschinenlesbare
Markierungen über wenigstens einen Teil der Tuchbreite eingewebt. Beim folgenden Ausschneiden
der Airbags aus dem Airbaggewebe mit einer Schneidvorrichtung, wird die Schneidvorrichtung
von den eingewebten maschinenlesbaren Markierungen geführt.
[0014] Vor dem oder während dem Schneiden werden über ein entsprechendes System die Ist-Positionen
dieser Fäden oder Markierungen ermittelt und mit den in einer Programmfolge für das
Schneiden von OPW- oder Airbagteilen gespeicherten Soll-Positionen verglichen und
die Differenzen für eine automatische Anpassung des Schneidprogramms (z.B. Resizing)
verwendet.
[0015] Es sind deshalb keine zeit- und damit kostenaufwendige manuelle Eingriffe mehr erforderlich.
Über diese automatische Anpassung können engste maßliche Toleranzen eingehalten und
äußerst kritische Konturen gefertigt werden. Maßliche Abweichungen innerhalb eines
Webstückes oder zwischen einzelnen Webstücken können vor oder während des Schneidprozesses
berücksichtigt werden. Dadurch wird der Anteil nichtverwendbarer Teile aufgrund von
Konturverletzungen wesentlich reduziert.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung in beispielhafter Weise anhand einer Maßerfassungsvorgangs
für einen OPW beschrieben.
[0017] Die sehr personalintensive Vermessung der OPW, ungeschnitten im Airbag-Gewebe oder
während oder nach dem Schneidprozeß, kann automatisch erfolgen. Die sich von dem OPW-
bzw. Airbagmaterial abhebenden Kennfäden oder Markierungen können über ein Erfassungssystem
erfaßt und der Status des OPW in Bezug auf die Form und/oder Größe und/oder Ausrichtung
und/oder Verzug, über die Anordnung der Kennfäden oder Markierungen festgestellt werden.
Die ermittelten Daten über die jeweils vorliegende Ware erlauben Rückschlüsse über
den jeweiligen Zustand des OPW.
[0018] Im folgenden werden zwei Beispiele des Gewebes kurz beschrieben.
[0019] Fig. 1 zeigt schematisch einen Gewebeausschnitt mit aufgedruckten Markierungen der
nicht unter die beansprüchte Erfindung fällt.
[0020] Fig. 2 zeigt schematisch einen Gewebeausschnitt mit eingewebten Markierungen.
[0021] In den Ausführungsbeispielen sind zwei Varianten von Markierungen gezeigt. Fig. 1
zeigt ein OPW Gewebe 1 mit aufgedruckten Markierungen 2, die auf die gewebte Kontur
4 abgestimmt sind.
[0022] Fig. 2 zeigt ein OPW-Gewebe 1a in dem gegenüber dem Grundmaterial andersartige Kennfäden
2a, vor oder während des Webprozesses, eingebracht wurden, die auf die gewebten Konturen
4a abgestimmt sind.
[0023] Die vor, während oder nach dem Webprozeß auf das Gewebe oder die gewebte Kontur eines
OPW abgestimmten auf- oder eingebrachten Markierungen, z.B. durch Aufdruck oder Kennfäden,
dienen zur Anpassung nachfolgender Prozesse auf die Webkontur oder das Gewebe als
Referenzpunkte, insbesondere zur Erkennung von gewebten Konturen der OPW und die darauf
abgestimmte Korrektur der nachfolgenden Prozeßschritte.
1. Verfahren zum Herstellen von gewebten, wenigstens teilweise mehrlagigen, Airbags,
das folgende Verfahrenschritte enthält:
a) Vorbereiten der Kettfäden in der Schärerei, wobei als Kennfäden (2a) geeignete
Kettfäden für maschinenlesbare Markierungen bereits in der Kettschar untergebracht
werden,
b) Weben des Airbaggewebes, wobei als Kennfäden (2a) geeignete Schußfäden für maschinenlesbare
Markierungen über wenigstens einen Teil der Tuchbreite eingewebt werden,
c) Ausschneiden der Airbags aus dem Airbaggewebe mit einer Schneidvorrichtung, wobei
die Schneidvorrichtung von den eingewebten maschinenlesbaren Markierungen geführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß farbige Kett- und Schußfäden (2a) eingewebt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß leitfähige Kett- und Schußfäden (2a) eingewebt werden.
1. A method of producing woven air bags, configured multi-ply at least in part, comprising
the steps:
a) preparing the warp threads in the warping shop so that warp threads suitable as
marker threads (2a) for machine-readable markers are already included in the warp,
b) weaving the air bag fabric so that weft threads suitable as marker threads (2a)
for machine readable markers are included in the weave of at least part of the cloth
width,
c) cutting out the air bag from the air bag fabric with a cutting device, the cutting
device being guided by said machine-readable markers included in the weave.
2. The method of claim 1, characterized in that colored warp and weft threads (2a) are included in the weave.
3. The method of claim 1 or 2, characterized in that conductive warp and weft threads (2a) are included in the weave.
1. Procédé pour la fabrication d'airbags tissés, au moins partiellement a deux couches,
qui comporte les étapes de procédé suivantes:
(a) préparer les fils de chaîne dans l'atelier d'ourdissage, des fils de chaîne adaptés
comme fils repères (2a) pour des marquages lisibles à la machine étant déjà insérés
dans l'ensemble de fils de chaîne,
(b) tisser le tissu d'airbag, des fils de trame adaptés comme fils repères (2a) pour
des marquages lisibles a la machine étant intégrés au moins dans une partie de la
largeur du drap,
(c) découper les airbags à partir du tissu d'airbag avec un dispositif de coupure,
le dispositif de coupure étant guidé par les marquages lisibles à la machine.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des fils de chaîne et de trame (2a) de couleur sont intégrés.
3. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que des fils de chaîne et de trame (2a) conducteurs sont intégrés.