[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Abrichten und Crushieren einer Schleifscheibe
mit einer um eine Drehachse rotierenden Profilrolle mit einem am Außenumfang der Profilrolle
angeordneten Abrichtprofil, das ein an einem Außenumfang einer Schleifscheibe aufgebrachtes
Schleifprofil negativ abbildet und zumindest einen auf dem Umfang angeordneten und
sich gegenüber einem Grundkörper der Profilrolle erhebenden Abrichtbereich enthält,
wobei der zumindest eine Abrichtbereich auf ein schmales Umfangssegment begrenzt ist
und entlang seiner axialen Erstreckung über den Grundkörper gegenüber der Drehachse
der Profilrolle verschwenkt ist.
[0002] Aus der
DE 35 03 914 A1 ist ein Abrichtwerkzeug zum Abrichten einer Schleifscheibe bekannt, bei dem auf einer
Profilrolle über die wirksame Oberfläche verstreut angeordnete Körner aus hartem Material
angeordnet sind, die bei einer im Gegensinn zur Schleifscheibe drehender Profilrolle
eine Vielzahl gleichzeitig auftretender Kontaktstellen zu der Schleifscheibe ausbildet,
wodurch diese durch den Krafteintrag partiell deformiert werden kann und daher uneinheitliche
Abrichtergebnisse erzielt werden. Weiterhin werden Profilrolle und Schleifscheibe
durch den gleichzeitigen Kontakt vieler Körner während des Abrichtprozesses in unerwünschter
Weise erwärmt und hohe Anpresskräfte der Profilrolle an die Schleifscheibe müssen
durch die die Profilrolle aufnehmende Spindel gegengehalten werden. Zur Stabilisierung
der Körner gegen Abrieb sind zusätzlich Segmente aus hartem Material eingesetzt, so
dass die Profilrolle kostenaufwendig in der Herstellung wird.
[0003] Aus der
DE 34 19 632 A1 ist ein Abrichtwerkzeug zum Abrichten einer Schleifscheibe mit aufwendigem Schleifprofil
bekannt, bei der ein Grundkörper einer Profilrolle mit schräg zu deren Drehachse angeordneten
Plättchen aus hartem oder superhartem Material bestückt ist, so dass durch die über
den Umfang dargestellte Hüllkurve der schräg zur Drehachse angeordneten Plättchen
das Abrichtprofil dargestellt wird. Infolge der schwer zu bearbeitenden Oberflächenprofile
der beispielsweise aus polykristallinem Diamant hergestellten Plättchen können diese
nicht exakt an das Oberflächenprofil der Schleifscheibe angepasst werden sondern gleiten
tangential unter Ausbildung einer Abrichtfläche über diese hinweg, so dass infolge
der vergleichsweise großflächigen Kontaktstellen eine inhomogene Kraftentfaltung auf
die Schleifscheibe verbleibt und in den bearbeiteten Flächenbereich eine hohe Energie
eingetragen wird.
[0004] Die
DE 566 345 A offenbart eine Vorrichtung zum Abrichten in Form von Schraubgewinden profilierten
Schleifscheiben mit einem Rollkörper, der durch Aussparung einer Ausnehmung nach jeder
Umdrehung axial zurückgestellt werden kann.
[0005] Aus der
US 2,088,084 A ist eine Abrichtrolle für eine Schleifscheibe mit über den Umfang verteilt und längs
der Drehachse der Abrichtrolle angeordneten Schneidblättern aus hartem Material wie
Tantal- oder Wolframcarbid offenbart. Hierbei setzt jeweils eine Kante eines Schneidblatts
gleichzeitig auf der Schleifscheibe auf.
[0006] Aus der
DE 442 019 ist eine Vorrichtung zum Abrichten profilierter Schleifscheiben mit einem Abrichtwerkzeug
bekannt, bei dem über den Umfang verteilt radial und längs deren Drehachse radial
erweiterte Lamellen mit dem Abrichtprofil vorgesehen sind. Die Kante jeweils einer
Lamelle setzt dabei gleichzeitig auf der Schleifscheibe auf.
[0007] Die
DE 645 408 A offenbart eine Vorrichtung zum Schärfen und Abrichten von Schleifsteinen mit Schärfrollen,
die Stahlstifte aufweisen, die in axiale Richtung angeordnet sind und über den Umfang
eine verschiedene Stifteinteilung aufweisen, so dass jeweils mehrere Stahlstifte gleichzeitig
auf den Schleifstein einwirken.
[0008] Die
DE 2 238 387 A offenbart ein rotierendes oder hin- und hergehendes Zerspanwerkzeug, bei dem zur
gleichmäßigen Belastung und einem gleichmäßigen Schliff der aus kristallinem Diamantmaterial
und/oder kubisch-kristallinem Bornitridkörpern gebildeten Schneiden eine möglichst
hohe Dichte an Schneiden angestrebt wird. Hierbei werden möglichst viele Schneidkontakte
gleichzeitig und Überdeckungen von Einzelschneiden vorgeschlagen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist die vorteilhafte Weiterbildung eines Abrichtwerkzeugs insbesondere
vor dem Hintergrund geringer und gleichmäßiger Abrichtkräfte und einem geringen Wärmeeintrag
in Profilrolle und Schleifscheibe während eines Abricht- und/oder Crushierprozesses.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Werkzeug (T-dress) zum Abrichten und Crushieren einer
Schleifscheibe mit einer um eine Drehachse rotierenden Profilrolle mit einem am Außenumfang
der Profilrolle angeordneten Abrichtprofil, das ein an einem Außenumfang einer Schleifscheibe
aufgebrachtes Schleifprofil negativ abbildet und zumindest einen auf dem Umfang angeordneten
und sich gegenüber einem Grundkörper der Profilrolle erhebenden Abrichtbereich enthält,
gelöst, wobei der zumindest eine Abrichtbereich auf ein schmales Umfangssegment begrenzt
ist, entlang seiner axialen Erstreckung über den Grundkörper gegenüber der Drehachse
der Profilrolle verschwenkt ist und der zumindest eine Abrichtbereich einen einzigen
gleichzeitig mit der Schleifscheibe in Kontakt tretenden, aus superhartem Material
gebildeten Punktkontakt aufweist.
[0011] Durch die Ausbildung - über den Umfang betrachtet - einzelner Punktkontakte zu der
Schleifscheibe halten sich die Antriebskräfte der Profilrolle gering. Die Schleifscheibe
und die Profilrolle werden durch die einzeln aufeinander folgenden Kontaktierungen
durch superharte Material nicht thermisch belastet beziehungsweise können unter weniger
Aufwand gekühlt werden. Ein einzelner Kontaktpunkt erzeugt dabei punktuell einen Krafteintrag,
mit dem beispielsweise Bindungen wie Bindungsbrücken zwischen Körnern der Körnung
der Schleifscheibe aufgebrochen werden. Dabei lösen sich oder brechen ohne Beschädigung
des Untergrunds der Schleifscheibe lediglich Schleifkörner aus der obersten Schicht
der Schleifscheibe, so dass in vorteilhafter Weise die Körnung der Schleifscheibe
in besonders vorteilhafter Weise bearbeitet wird, indem beispielsweise einzelne Körner
nicht ausschließlich abgetragen sondern zerbrochen werden, so dass Mikrobrüche einzelner
Schleifkörner gebildet werden, die eine besonders scharfe Schleifkontur an der Oberfläche
der Schleifscheibe ausbilden, wodurch beispielsweise die Schleifkräfte verringert
werden können.
[0012] Gegenüber einer vollständig mit einer Körnung belegten Profilrolle ergeben sich niedrigere
Produktionskosten und niedrigere Abrichtkräfte. Als superharte Materialien zur Bildung
der Punktkontakte eignen sich beispielsweise Nitride wie Bornitrid, natürlicher oder
künstlich hergestellter Diamant, beispielsweise polykristalliner Diamant (PKD), mittels
Vakuumbedampfung hergestellter Diamant (CVD) oder Bruchteile von Diamantkörnern oder
Diamantplättchen.
[0013] Die Anordnung der einzelnen Punktkontakte erfolgt beispielsweise als Punktmatrix
über die Umfangsfläche des Grundkörpers, so dass das Abrichtprofil über eine Umdrehung
der Profilrolle zumindest einmal auf der Schleifscheibe abgebildet ist. Dies bedeutet,
dass im Rahmen der axialen Auflösung der Punktmatrix die Schleifscheibe über ihr Schleifprofil
zumindest einmal von einem Punktkontakt bearbeitet wurde. Durch die geringe Abrichtkraft
kann die Drehzahl der Profilrolle so erhöht werden, dass ein Abrichtvorgang trotz
der gegenüber einer voll mit Körnung belegten Profilrolle beschränkten Anzahl an Punktkontakten
in kurzer Zeit abgerichtet werden kann.
[0014] Unter einem im Wesentlichen einzigen Punktkontakt ist zu verstehen, dass sich beispielsweise
mehrere Punktkontakte an bezüglich der Drehachse axial beabstandeten Stellen gleichzeitig
ausbilden können und/oder an benachbarten Stellen sich die Ausbildung eines Punktkontakts
überlappen kann, das heißt, bei noch ausgebildetem Punktkontakt bereits ein in Umfangsrichtung
und axial benachbarter Punktkontakt ausgebildet werden kann.
[0015] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann der zumindest eine Abrichtbereich
aus zumindest einem das Abrichtprofil bildenden, auf dem Grundkörper aufgebrachten
Trägerteil gebildet sein, das mit einen Kontakt mit der Schleifscheibe bildenden Körnern
eines den Abrichtprozess bewirkenden abrasiven Stoffs wie hartem oder superhartem
Material belegt ist. Durch die Belegung des Trägerteils mit dem die Punktkontakte
bildenden Material kann einerseits der Grundkörper in einfacher Weise ausgebildet
und bezüglich seiner Funktion als auf einer Spindel aufgenommener Rotationskörper
ausgebildet werden. Andererseits können das oder die Trägerteile auf die Aufnahme
der Belegung mit dem harten oder superharten Material angepasst werden.
[0016] Die Belegung in Form des superharten Materials auf den Grundkörper beziehungsweise
das oder die Trägerteile kann beispielsweise galvanisch, mittels metallischer Bindewerkstoffe
beispielsweise durch Löten, mittels keramischer Werkstoffe oder dergleichen erfolgen.
Die Verbindung des Grundkörpers mit dem oder den Trägerteilen kann formschlüssig,
beispielsweise durch Verschnappen, Verrasten oder dergleichen, und/oder stoffschlüssig,
beispielsweise durch Schweißen oder Löten erfolgen. Die Belegung von Trägerteilen
kann vor oder nach dem Aufbringen auf dem Grundkörper erfolgen. Gegebenenfalls werden
die auf den Grundkörper aufgebrachten Trägerteile vor deren Belegung zwischenbearbeitet,
beispielsweise maßhaltig geschliffen, chemisch oder mittels eines Plasmas oder dergleichen
oberflächenaktiviert.
[0017] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel können mehrere Trägerteile in Form
von Stiften zu einem das komplette oder teilweise Abrichtprofil abbildenden Abrichtbereich
zusammengefasst werden. Hierbei können eine Vielzahl stiftförmiger Trägerteile jeweils
ein oder mehrere Körner, die jeweils einen Punktkontakt bilden, enthalten. Durch die
gegenüber der Drehachse der Profilrolle verschwenkte wie schräg gestellte, beispielsweise
lineare Anordnung von Trägerteilen können diese axial enger zueinander angeordnet
werden, da sie in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind.
[0018] Alternativ können die Stifte eine sogenannten Crushierrolle bilden, wobei diese bei
betragsmäßig gleicher Oberflächengeschwindigkeit von Profilrolle und Schleifscheibe
auf einer punktförmigen Kontaktfläche unter Einbringung einer Kraft abwälzen und dadurch
die Schleifscheibe crushieren, was bedeutet, dass lediglich Schleifkörner der Oberfläche
der Schleifscheibe gelockert und teilweise abtragen werden, indem deren Bindungen
zu den anderen Schleifkörnern aufgebrochen werden, ohne die darunter liegende Matrix
der Schleifscheibe zu beeinträchtigen.
[0019] Durch die Ausbildung der superharten Körner mit einer einzigen, beispielsweise einkristallinen
Spitze kann über den Umfang betrachtet im Wesentlichen ein einziges Korn einen Punktkontakt
mit der Schleifscheibe bilden. Durch den harten Kontakt dieser Spitze mit der Schleifscheibe
kann an der Schleifscheibe beispielsweise durch das Zertrümmern eines gegenüber dem
Punktkontakt wesentlich größeren Korns ein größerer Flächenbereich auf der Schleifscheibe
abgerichtet werden. Um das gesamte Schleifprofil mit der vorgegebenen Querschnittsfläche
abrichten zu können, kann daher ein vergleichsweise geringer Anteil an durch die einzelnen
Punktkontakte gebildeter Abrichtfläche ausreichend sein. Es hat sich bei einer Schleifscheibe
mit uneinheitlichem Korndurchmesser der Schleifkörnung als vorteilhaft erwiesen, wenn
eine von einem Korn an der Schleifscheibe gebildete Kontaktfläche in Form eines Punktkontakts
bezüglich ihres wirksamen Durchmessers kleiner als ein mittlerer Durchmesser von Schleifpartikeln
der Schleifscheibe ist.
[0020] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Punktkotakte über die Abwicklung
der Abrichtfläche sinusförmig oder in anderer Weise bogenförmig angeordnet, wobei
lediglich eine sich über den Umfang durchziehende Linie oder mehrere in Umfangsrichtung
voneinander beabstandete Linien vorgesehen sein können, so dass die Punktkontakte
sich überlagernder Linien an unterschiedlichen axialen Positionen der Schleifscheiben
an derselben Umfangsposition einen Punktkontakt ausbilden können. Auf diese Weise
können an dem Grundkörper mehrere über den Umfang des Grundkörpers verteilte Abrichtbereiche
angeordnet sein, wobei deren axial gegenüberliegende Enden auf demselben Umfang angeordnet
sind oder sich in Umfangsrichtung überlagern.
[0021] Um mehrere Abrichtbereiche mit Punktkontakten inselförmig anordnen zu können, sind
mehrere über den Umfang des Grundkörpers angeordnete Abrichtbereiche in axiale Richtung
mit Unterbrechungen versehen, wobei in Umfangsrichtung einem ersten Abrichtbereich
mit ersten Unterbrechungen ein zweiter Abrichtbereich mit zweiten Unterbrechungen
folgt und die ersten und zweiten Unterbrechungen axial gegeneinander versetzt sind.
Durch die axiale Überlagerung der Unterbrechungen durch in Umfangsrichtung nachfolgende
Abrichtbereiche, die wiederum die Unterbrechungen abdecken, kann das Abrichtprofil
lückenlos ausgestaltet werden.
[0022] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann der gesamte Abrichtbereich mittels
eines einzigen das Abrichtprofil mittels Punktkontakten nachbildenden Körpers aus
superhartem Material gebildet werden. Hierbei wird der Körper aus sehr dünnem Material,
beispielsweise CVD gebildet, so dass an dessen Kontakte einzelne die Punktkontakte
bildende Spitzen ausgebildet werden, die bei einer Schrägstellung des Körpers gegenüber
der Drehachse der Profilrolle in Umfangsrichtung nacheinander und axial versetzt gleichzeitig
über den Drehwinkel der Profilrolle einen einzigen Punktkontakt an der Schleifscheibe
ausbilden.
[0023] In vielen Anwendungsbereichen hat sich eine Anordnung der die Punktkontakte bildenden
Körner in gleichmäßiger Form, beispielsweise gleicher Dichte, gleicher Erstreckung
in Umfangsrichtung und gleichem Neigungswinkel gegenüber der Drehachse der Profilrolle
als vorteilhaft erwiesen. In besonderen Fällen kann es jedoch besonders vorteilhaft
sein, wenn die Dichte, der Anordnung der die Punktkontakte bildenden Körner und/oder
der Neigungswinkel zu variieren. Beispielsweise kann an besonders beanspruchte Bereichen
des Abrichtprofils wie beispielsweise an Kanten der Schleifscheibe zum Schleifen von
Zähnen oder sonstigen kantigen Profilen die Dichte der Körner gegenüber den übrigen
Abrichtbereichen erhöht werden, um einen gleichmäßigen Verschleiß der Profilrolle
zu erzielen. Hierzu kann die Flächenbelegung des betroffenen Abrichtbereichs mit Körnern
erhöht, der Neigungswinkel vergrößert und/oder die Dicke des betroffenen Abrichtbereichs
erhöht werden.
[0024] Von dem erfinderischen Gedanken ist im Weiteren das gesamte Werkzeug erfasst, wobei
eine Abrichtspindel die in den Anmeldungsunterlagen beschriebene Profilrolle aufnimmt
und zur Aufnahme einer Schleifscheibe eine weitere Spindel vorgesehen ist und diese
mittels einer Antriebseinheit angetrieben und von einer Steuereinheit gesteuert werden.
[0025] Die Erfindung wird anhand der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer Profilrolle mit spiralförmig angeordneten Trägerteilen mit Punktkontakte
bildendem Material,
- Figur 2 und
- eine Ansicht einer Profilrolle mit bürstenförmig angeordneten Trägerteilen
- Figur 3
- eine Ansicht einer Profilrolle mit aus einem einzigen, die Punktkontakte bildenden
Körper aus superhartem Material.
[0026] Die Figur 1 zeigt eine Ansicht der Profilrolle 1 mit einer zentralen Öffnung 2 zu
deren Aufnahme auf einer Antriebsspindel des nicht dargestellten Werkzeugs um deren
Drehachse 3. An dem Außenumfang 4 des Grundkörpers 5 sind über den Umfang verteilt
die Trägerteile 6 angeordnet, die das Abrichtprofil 7 abbilden, welche das Negativprofil
der abzurichtenden Schleifscheibe darstellt.
[0027] Die Trägerteile 6 sind gegenüber der Drehachse 3 schräg wie verschwenkt angeordnet
und weisen an ihren Außenumfängen die Abrichtbereiche 8 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel
durch lediglich schematisch dargestellte Punktkontakte mit der Schleifscheibe bildende
Körner 9 aus Diamant sind. Die räumliche Anordnung der die Körnung 10 bildenden Körner
9 erfolgt in der Weise, dass bei einer Verdrehung der Profilrolle 1 im Wesentlichen
ein einziger Punktkontakt gleichzeitig mit der Schleifscheibe ausgebildet wird. In
speziellen Ausführungsbeispielen können wenige axial voneinander beabstandete Punktkontakte
gleichzeitig ausgebildet werden. Infolge der zur Drehachse 3 schrägen Anordnung der
Trägerteile 6 erfolgt die Kontaktierung der Körner 9 nachfolgend über den Drehwinkel
der Profilrolle von einer Stirnseite der Profilrolle 1 zur gegenüber liegenden Stirnseite.
Bei paralleler Ausrichtung der Trägerteile 6 über den Umfang ist bei entsprechender
Auslegung des Anstellwinkels α gegenüber der Drehachse ein nahtloser Übergang der
Punktkontakte der auf einem Trägerteil 6 angeordneten Körner 9 auf die auf dem in
Drehrichtung nachfolgenden Trägerteil 6 angeordneten Körner 9 einstellbar. In speziellen
Ausführungsbeispielen können sich die Trägerteile 6 in Umfangsrichtung überlappen.
[0028] Durch die Beabstandung der Trägerteile in Umfangsrichtung und die Gangunterschiede
der gegenläufig drehenden Profilrolle 1 und der Schleifscheibe treten die Körner 9
mit geringer Wahrscheinlichkeit mit derselben Kontaktstelle der Schleifscheibe in
Punktkontakt, so dass sowohl die Schleifscheibe als auch die Körner 9 thermisch nicht
überbelastet werden.
[0029] Die Kontaktfläche der Punktkontakte der Körner 9 auf der Schleifscheibe sind so gering,
dass einzelne Bindungen zwischen den Schleifkörnern der Körnung der Schleifscheibe
durch sogenanntes Crushieren aufgebrochen werden, so dass eine mikroskopisch feine,
scharfe und daher abrasive Oberfläche auf der Schleifscheibe gebildet wird, die sich
durch geringere Schleifkräfte auszeichnet.
[0030] Die Figur 2 zeigt eine gegenüber der Profilrolle 1 der Figur 1 leicht veränderte
Profilrolle 1a mit zwei diametral auseinander liegenden Abrichtbereichen 8a, die aus
gegenüber der Drehachse 3 schräg angeordneten Trägerteilen 6a gebildet werden, die
als Stifte 11 unterschiedlicher Länge ausgebildet sind. Dabei ist der Grundkörper
5a aus einem Zylinder gebildet, das Abrichtprofil 7a wird durch die unterschiedliche
Länge der Stifte 11 ausgebildet. Die Stifte 11 sind an einem Ende mit dem Grundkörper
5a verbunden und weisen an ihrem freien Ende die Körner 9a auf, die den Punktkontakt
zur Schleifscheibe bilden. Dabei kann jeder Stift 11 einen einzigen oder mehrere voneinander
beabstandete Körner aufweisen, die so angeordnet sind, dass sie keinen gleichzeitigen
Punktkontakt mit einem anderen Korn desselben oder eines anderen Stifts 11 ausbilden.
Die Stifte 11 können neben ihrer schrägen Anstellung gegenüber der Drehachse 3 in
Umfangsrichtung neben dem gezeigten rechten Winkel mit einem spitzen oder stumpfen
Neigungswinkel auf dem Außenumfang des Grundkörpers angeordnet sein.
[0031] Alternativ können die Stifte 11 ohne Körner ausgebildet sein und daher eine Profilrolle
zum Crushieren bilden, wobei die Profilrolle 1 bei betragsmäßig gleicher Oberflächengeschwindigkeit
wie die Schleifscheibe betrieben wird. Der Antrieb der Schleifscheibe kann dabei über
Reibung durch die Profilrolle oder durch einen eigenen, mit der Profilrolle zur Erzielung
derselben Oberflächengeschwindigkeit synchronisierten Antrieb erfolgen.
[0032] Die Körner 9 der Figur 1 und die Körner 9a der Figur 2 und insbesondere deren Spitzen
können gegeneinander unter Ausbildung eines Aufnahmewinkels an den Trägerteilen angeordnet
sein. Auf diese Weise können beispielsweise mittels der Aufnahme mehrerer Körner an
einem einzigen Aufnahmebereich eines Trägerteils oder dem Grundkörper mehrere Punktkontakte
ausgebildet werden, die nicht gleichzeitig mit der Schleifscheibe in Kontakt treten.
[0033] Die Figur 3 zeigt eine alternative Ausführung einer Profilrolle 1 b mit beispielsweise
drei über den Umfang verteilten vorzugsweise flach ausgebildeten Körpern 12, die beispielsweise
als CVD einteilig ausgebildet sind und schräg zur Drehachse 3 auf dem Grundkörper
5b angebracht sind. Die Körper 12 weisen eine einzelne Punktkontakte zu der Schleifscheibe
einstellende und den Abrichtbereich 8b bildende Kante 13 auf, die zugleich das Abrichtprofil
7b einstellt. Durch die in engen Toleranzen darstellbaren Körper 12 mit entsprechend
ausgebildeten Kanten 13 können in Verbindung mit der Schrägstellung der Körper 12
zu der Drehachse 3 Punktkontakte ausgebildet werden, die einzeln über den Umfang des
Grundkörpers 5b mit der Schleifscheibe in Kontakt treten. Dabei bilden die Körper
12 zugleich die Trägerteile für die Kanten 13, so dass die Profilrolle 1 b mit einer
sehr begrenzten Anzahl an Teilen hergestellt werden kann.
[0034] Es versteht sich, dass die Profilrollen 1, 1a, 1 b der Figuren 1 bis 3 nicht maßstabsgetreu
dargestellt sind.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Profilrolle
- 1a
- Profilrolle
- 1 b
- Profilrolle
- 2
- Öffnung
- 3
- Drehachse
- 4
- Außenumfang
- 5
- Grundkörper
- 5a
- Grundkörper
- 5b
- Grundkörper
- 6
- Trägerteil
- 6a
- Trägerteil
- 7
- Abrichtprofil
- 7a
- Abrichtprofil
- 7b
- Abrichtprofil
- 8
- Abrichtbereich
- 8a
- Abrichtbereich
- 8b
- Abrichtbereich
- 9
- Korn
- 9a
- Korn
- 10
- Körnung
- 11
- Stift
- 12
- Körper
- 13
- Kante
- α
- nstellwinkel
1. Werkzeug zum Abrichten und/oder Crushieren einer Schleifscheibe mit einer um eine
Drehachse (3) rotierenden Profilrolle (1, 1a, 1 b) mit einem am Außenumfang (4) der
Profilrolle (1, 1a, 1 b) angeordneten Abrichtprofil (7, 7a, 7b) , das ein an einem
Außenumfang einer Schleifscheibe aufgebrachtes Schleifprofil negativ abbildet und
zumindest einen auf dem Umfang angeordneten und sich gegenüber einem Grundkörper (5,
5a, 5b) der Profilrolle (1, 1a, 1 b) erhebenden Abrichtbereich (8, 8a, 8b) enthält,
wobei der zumindest eine Abrichtbereich (8, 8a, 8b) auf ein schmales Umfangssegment
begrenzt ist und entlang seiner axialen Erstreckung über den Grundkörper (5, 5a, 5b)
gegenüber der Drehachse (3) der Profilrolle (1, 1a, 1 b) verschwenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abrichtbereich (8, 8a) im Wesentlichen einen einzigen gleichzeitig
mit der Schleifscheibe in Kontakt tretenden, aus superhartem Material gebildeten Punktkontakt
aufweist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abrichtbereich (8, 8a) aus zumindest einem das Abrichtprofil (7,
7a) bildenden, auf dem Grundkörper (5, 5a) aufgebrachten Trägerteil (6, 6a) gebildet
ist und das zumindest eine Trägerteil (6, 6a) mit einen Kontakt mit der Schleifscheibe
bildenden Körnern (9, 9a) aus dem superharten Material belegt ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Abrichtbereich (8a) aus einer Vielzahl zu dem Abrichtbereich (8a)
kombinierten Stiften (11) gebildet ist, die Trägerteile (6a) für jeweils ein oder
mehrere Körner (9a) bilden.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass über den Umfang betrachtet im Wesentlichen ein einziges Korn (9, 9a) einen Punktkontakt
mit der Schleifscheibe bildet.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Grundkörper (5) mehrere über den Umfang des Grundkörpers (5) verteilte Abrichtbereiche
(8) angeordnet sind, wobei deren axial gegenüberliegende Enden auf demselben Umfang
angeordnet sind oder sich in Umfangsrichtung überlagern.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere über den Umfang des Grundkörpers angeordnete Abrichtbereiche in axiale Richtung
Unterbrechungen aufweisen, wobei in Umfangsrichtung einem ersten Abrichtbereich mit
ersten Unterbrechungen ein zweiter Abrichtbereich mit zweiten Unterbrechungen folgt
und die ersten und zweiten Unterbrechungen axial gegeneinander versetzt sind.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine von einem Korn (9, 9a) an der Schleifscheibe gebildete Kontaktfläche bezüglich
ihres wirksamen Durchmessers kleiner als ein mittlerer Durchmesser von Schleifpartikeln
der Schleifscheibe ist.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abrichtbereich (8b) aus einem einzigen das Abrichtprofil (7b) mittels Punktkontakten
nachbildenden Körper (12) aus superhartem Material gebildet ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Abrichtbereich in einem besonders beanspruchten Teilbereich Punktkontakte
in einem gegenüber dem übrigen Abrichtbereich größerem Neigungswinkel, höherer Dichte
und/oder in Umfangsrichtung dickerer Breite angeordnet sind.
10. Werkzeug mit einer Abrichtspindel zur Aufnahme einer Profilrolle (1, 1 a, 1 b) und
einer Spindel zur Aufnahme einer Schleifscheibe, wobei diese mittels einer Antriebseinheit
angetrieben und von einer Steuereinheit gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Abrichtspindel eine Profilrolle nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufgenommen
ist.
11. Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile als Crushierrolle mit zumindest einen Abrichtbereich bildenden Stiften
vorgesehen ist, wobei die Schleifscheibe mit betragsmäßig gleicher Oberflächengeschwindigkeit
wie die Profilrolle betrieben wird.