[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufweiten eines Tunnels von einem Altlichtraum
auf einen Neulichtraum gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 7.
[0003] In jüngerer Zeit müssen ältere Tunnel insbesondere in Gestalt von bereits im vorletzten
Jahrhundert gebaute Eisenbahntunnel von einem Altlichtraum auf einen Neulichtraum
mit einem gegenüber dem Altlichtraum größeren Querschnitt aufgeweitet werden, um neueren
Anforderungen und Vorschriften zu genügen. Dabei wird üblicherweise der aufzuweitende
Tunnel für die Dauer der Aufweitungsarbeiten für den Regelverkehr gesperrt, um die
Aufweitungsarbeiten so schnell wie möglich durchführen zu können. Diese Vorgehensweise
ist jedoch insbesondere dann nachteilig, wenn für die Dauer der Aufweitungsarbeiten
keine oder nur eine zeitaufwendig zu nutzende Umgehung des Tunnels vorhanden ist.
[0004] Die Eisenbahnen Europas betreiben in großen Teilen bis zum heutigen Tag Eisenbahnstrecken,
deren Trassierungsgrundzüge aus der Gründerzeit des Schienenverkehres im 19. Jahrhundert
stammen. Die Bahnstrecken sind in die Natur und die Siedlungsstruktur so eingebunden,
dass die großen Ingenieurbauwerke wie Brücken und Tunnel in den meisten Fällen nur
in der bestehenden Trassierung erneuert werden können. Aus der Gründerzeit des Schienenverkehres
stammen 380 von 600 der bis heute im Schienennetz der Deutschen Bahn betriebenen Tunnel.
Die Eisenbahntunnel werden durch Regelbegutachtungen von Tunnelfachleuten in festgelegten
Zyklen untersucht und durch geeignete Maßnahmen in einem betriebssicheren Zustand
gehalten.
[0005] Die frühen Tunnel sind nach den jeweiligen Bauvorschriften der Länderbahnzeit erstellt
worden. Diese waren sehr unterschiedlich. Beim Tunnelbau galt die Prämisse, den Hohlraum
nur so groß wie nötig zu bauen, um bei den damals geringen Geschwindigkeiten einen
sicheren Betrieb zu ermöglichen. Tunnel wurden in aller Regel nur in den Regionen
trassiert, wo die Geologie eine größere freie Standzeit des Gebirges zuließ. Die Tunnelbautechnik
mit Holzverbau als Hauptsicherungselement ließ bei weitem nicht die heutigen Trassierungen
oberflächennah in verwittertem Gebirge zu. Ein geschlossenes Sohlgewölbe war in der
Gründerzeit des Eisenbahnbetriebs wegen der meist standfesten Geologie nicht erforderlich
und somit auch nicht üblich.
[0006] Zusammenfassende Querschnittsgrunddaten für zweigleisige Tunnel waren ein Gleisabstand
von 3,5 m und die Einhaltung der heutigen Grenzlinie des sogenannten EBO-Profils für
nicht elektrifizierte Strecken, die sich aus dem doch weitestgehend einheitlichen
Querschnittsmaß der Fahrzeuge ergab. Für die Sicherheit des Betriebspersonales waren
Nischen in der Tunnelwand in unterschiedlichen Abständen von ca. 25 m vorgesehen.
[0007] Im Ergebnis ergibt dies einen bis heute genutzten, lichten Tunnelquerschnitt, der
oberhalb einer Höhe von 2,0 m bis 2,2 m über Schienenoberkante einen halbrunden Querschnitt
von ungefähr 8 m Durchmesser benötigt. Unterhalb dieser Linie fällt das Tunnelmauerwerk
lotrecht nach unten oder leicht nach innen bis zum Ulmenfuß ein. Dies ergibt 40 bis
45 m
2 Fläche über Schienenoberkante als Querschnitt. Heutige Bauvorschriften verlangen
für Neubauten bis zu einer Streckengeschwindigkeit von 230 km/h einen Gleisabstand
von 4,0 m und bei einer Tunnellänge von mehr als 500 m je Tunnelseite einen Fluchtweg
von mindestens 1,2 m Breite.
[0008] In Tunneln unter 500 m sind diese Fluchtwege nicht vorzusehen. Nach den Vorgaben
der gesetzlichen Unfallversicherung sind Gefahrenbereiche und Sicherheitsräume ab
Gleisachse einzuhalten. Der Gefahrenbereich beträgt je nach Streckengeschwindigkeit
2,0 m bis 3,0 m. Für die üblichen Strecken im zweigleisigen, nichtelektrifizierten
Betrieb mit 120 km/h beträgt dieser Wert 2,3 m. Neben dem Gefahrenbereich befindet
sich der Sicherheitsraum von mindestens 0,5 m, der von Betriebspersonal im Ausnahmefall
genutzt werden kann. Im Ergebnis ist somit eine Mindestbreite in Höhe der Schienenoberkante
von zweifachem Sicherheitsraum plus zweifachem Gefahrenbereich plus Gleisabstand erforderlich.
Dies sind 2 x (2,3 m + 0,5 m) + 4,0 m = 9,6 m.
[0009] Bisher werden bestehende Tunnel mit relativ geringem baulichen Aufwand saniert und
erneuert. Die Streckenverfügbarkeit ist bei Tunnelerneuerungen der Hauptparameter,
so dass die bauliche Ausführung um die betrieblichen Belange herum geplant wird. In
der Praxis bedeutet dies, dass für die Bauarbeiten nur die streckenspezifischen, natürlichen
Zugsperrpausen in der Nachtzeit von ca. 22 Uhr bis ca. 5 Uhr zur Verfügung stehen.
Diese verlängern sich möglicherweise am Wochenende um einige Stunden. Nur bei großen
baulichen Veränderungen in einem Tunnel wird in unumgänglichen Fällen eine längere
Streckensperrung geplant, um Tunnelbaumaßnahmen mit massiven Eingriffen in das Traggewölbe
vorzunehmen.
[0010] Die wechselweise Durchführung von Eisenbahnbetrieb tagsüber und Tunnelbau nachts
führt dazu, dass bei dem allmorgendlichen Arbeitsende durch bautechnische Maßnahmen
ein betriebssicherer Zustand herzustellen ist. Alle Arbeitsschritte sind zusätzlich
mit einer Zeitreserve zu planen, damit das Ende jeder Sperrpause pünktlich eingehalten
werden kann. Effektive Leistung im Sinne der Tunnelaufgabe sind somit für maximal
fünf bis sechs Stunden möglich. Diese Zeiteinschränkung führt dazu, dass in kleinen
Abschnitten gearbeitet werden muss und somit nur das bestehende Profil durch Abschrämen
von Mauerwerk und Einbringen von Spritzbeton wiederhergestellt werden kann. Eine Profilaufweitung
auf moderne Querschnitte ist mit so einem Verfahren fast unmöglich. Die kurze Arbeitszeit
pro Arbeitstag führt zu sehr hohen Kosten. Diese resultieren hauptsächlich aus den
langen Vorhaltekosten der Baugeräte und den hohen Personalkosten durch einen großen
Anteil unproduktiver Stunden. Für den Eisenbahnbetrieb der Deutschen Bahn bedeutet
diese Projektabwicklung sehr lange Bauzeiten mit entsprechend langen Betriebseinschränkungen
durch die Baumaßnahme.
[0011] Ein derartiges Verfahren ist aus
JP 2003 064979 A bekannt. Bei diesem Verfahren wird zum Aufweiten eines Tunnels von einem Altlichtraum
auf einen Neulichtraum seitlich neben dem Alttunnel ein Bereich des Neutunnels erstellt.
Dabei wird zum Stützen der gesamten Alttunnelwand eine selbständig tragfähige Auskleidung
errichtet. Der neu erstellte Neutunnelbereich wird anschließend unter Verlegen eines
Behelfsverkehrsweges mit einer Trennwand gegen den noch abschließend zu erweiternden
Alttunnel gesichert. Danach wird unter Beseitigen der Auskleidung der Bereich um den
Alttunnel abschließend erweitert, um zusammen mit dem zuvor erstellten Bereich des
Neutunnels einen abschließenden Neulichtraum zu bilden.
[0012] Bei der
EP 0 334 262 A1 wird beim Erweitern eines Alttunnels ein Behelfsverkehrsweg mit einer verschiebbaren
Einhausung in einem Arbeitsbereich geschützt. In dem Arbeitsbereich wird die Alttunnelwand
abgebaut und der Tunnel auf den Neulichtraum erweitert.
[0013] JP 2003 269074 A offenbart das Erweitern eines Tunnels von einem Altlichtraum auf einen Neulichtraum
unter Einsatz einer Einhausung zum Schutz der in dem Altlichtraum liegenden Verkehrswege.
[0014] WO 2008/034415 A1 offenbart entsprechend
JP 2003 269074 A das Erweitern eines Tunnels von einem Altlichtraum auf einen Neulichtraum unter Schützen
von Verkehrswegen in einem Arbeitsbereich durch eine verschiebbare Einhausung, die
Abbauwerkzeuge trägt. Bekannt sind weiterhin Schildvortriebverfahren und -Vorrichtungen,
wobei nahezu jeder Tunnelquerschnitt hergestellt werden kann (
DE 31 28 278 A1,
DE 689 07 339 T2). Alle diese Einrichtungen weisen die verschiedensten rückwärtsgerichteten Vorrichtungen
zum Abtransport des Abraumes auf.
[0015] In
DE 39 42 013 C2 wird eine Tunnelvortriebsmaschine zum Erweitern eines Stollens beschrieben, wobei
diese zwei mittels einer Vorschubvorrichtung relativ zueinander verschiebbare Teile,
eine zum Angriff in dem zu erweiternden Stollen bestimmte Verspanneinrichtung, einen
drehbar gelagerten, antreibbaren Erweiterungs-Bohrkopf und einer wenigstens eine aus-
und einschiebbaren Stütze aufweisenden Abstützvorrichtung für das Innenteil aufweist
und der Bohrkopf auf dem Außenteil und die Verspannvorrichtung unmittelbar am Innenteil
angeordnet und die Abstützvorrichtung sowie die Verspannvorrichtung mit dem Innenteil
verbunden sind (
DE 39 42 013 C2).
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufweiten eines Tunnels
von einem Altlichtraum auf einen Neulichtraum sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens der eingangs genannten Arten anzugeben, die sich durch eine hohe Betriebssicherheit
und eine verhältnismäßig hohe Arbeitsgeschwindigkeit auszeichnet.
[0017] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0018] Diese Aufgabe wird weiterhin bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 7 gelöst.
[0019] Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei einer mittigen Anordnung des oder jedes Behelfsverkehrsweges und einem sukzessiven
Versetzen der Einhausung ein Abstützen der Alttunnelwand in einem in Vortriebsrichtung
vor dem Abbauabschnitt liegenden Vorlaufabschnitt durchgeführt wird, lässt sich mit
einer während des gesamten Aufweitvorganges gleichbleibenden Anordnung des oder jedes
Behelfsverkehrsweges durch lediglich temporäres Abstützen der Alttunnelwand nur in
dem Vorlaufabschnitt ein sehr betriebssicherer und dennoch zügiger Aufweitvorgang
erzielen.
[0020] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0021] Grundvoraussetzung für die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Fall des
Einsatzes im Schienenverkehr ist der Eingriff in den Eisenbahnbetrieb durch bauliche
Veränderung. Der Bahnbetrieb im Tunnelabschnitt einschließlich der Tunnelvorfelder
wird auf einen eingleisigen Betrieb reduziert, was mit rechtzeitiger Vorplanung und
Einarbeitung in den Fahrplan zu keinen großen Einschränkungen für den Fahrgastverkehr
führt. In dem zweigleisigen Tunnel wird durch Ausbau des ersten und durch Verlegung
des zweiten Gleises in die Tunnelmitte der nötige Arbeitsraum geschaffen. Aus bahnbetrieblicher
Sicht ist die wesentliche Neuentwicklung dann der Einsatz von stationären Einhausungen
im Bereich der Tunnelportale und einer verschiebbaren Einhausung im Bereich des Tunnels
selbst.
[0022] Die verschiebbare Einhausung ermöglicht es, an jeder Stelle im Tunnel den Bahnbetrieb
wirksam vor den Arbeiten des Tunnelbaus zu schützen und somit den 24-Stunden-Betrieb
der Tunnelbaustelle zu gewährleisten. Sie ist so zu konstruieren, dass von ihr aus
alle wesentlichen Arbeiten des Tunnelbaus möglich sind. Dazu gehören die Abbrucharbeiten
des bestehenden Mauerwerkes, die Ausräumarbeiten der Hinterpackung und der Ausbruch
des Gebirges durch Baggern, Meißeln oder Sprengen. Die Einhausung ist gleichzeitig
Arbeitsgerät für Bewehrungs- und Spritzbetonarbeiten, in dem die erforderlichen Geräte
auf radial- und längsverschieblichen Führungen montiert werden und somit die Erreichbarkeit
jedes Arbeitspunktes sicherstellen. Vor der Einhausung sichert der alte Mauerwerkstragring
den Tunnel. Hinter der Einhausung dient die neue Spritzbetonschale mit Ankern der
Sicherung des Gebirges bis zum Einbau der dauerhaften Innenschale aus Schalbeton.
[0023] Unabhängig von der Einhrausung sind vorlaufend vorbereitende Arbeiten zur Durchführung
der Tunnelaufweitung möglich. Dadurch kann die Anzahl der Arbeitsgeräte, die auf der
Einhausung zu montieren sind, reduziert werden. Diese Entkopplung bringt mehr Flexibilität
in den Bauablauf und behindert nicht den Einsatz der verfahrbaren Einhausung.
[0024] Aus bahnbetrieblicher Sicht muss die Einhausung so konstruiert sein, dass sie den
für den Zugverkehr erforderlichen Lichtraum zuverlässig freihält. Diese muss auch
bei außergewöhnlichen Lasten wie Nachbrüchen oder bei unsachgemäßer Gerätebedienung,
die trotz aller Sorgfalt passieren können, sichergestellt sein. Dazu ist es erforderlich,
dass Einhausung und Oberbau für das in der Mitte liegende Gleis eine Einheit bilden.
Im Falle einer Verschiebung der Einhausung verschiebt sich das Betriebsgleis mit,
so dass der erforderliche Lichtraum stets zur Verfügung steht.
[0025] Der Vorteil dieses ganzen Verfahrens ist es, dass nur noch bei wenigen Arbeiten Geräte
in den freigehaltenen Lichtraum hineinragen oder das Betriebsgleis für schienengebundene
Arbeiten benötigt wird. Diese wenigen Arbeiten können zuverlässig in den natürlichen
Sperrpausen des Bahnbetriebes ausgeführt werden.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind auch andere Querschnittsgrößen nach dem
gleichen Prinzip herstellbar.
[0027] Der Arbeitsablauf stellt sich wie folgt dar.
[0028] Der Gleiskörper wird in die Tunnelmitte verlegt und durch die Streifenfundamente
mit Rückverankerung zu einem Fangedamm verspannt. Der aufgeweitete Bereich hinter
der Einhausung wird mit einem massiven Anprallschutz zum Schutz des Bahnbetriebes
versehen.
[0029] Die Schutzeinhausung wird vor dem Tunnelportal montiert und mit dem Vortriebsstand
weiter verfahren. Der Vortriebsbereich wird in der Mitte der mindestens 15 m langen
Einhausung liegen, so dass der Schutz des Bahnbetriebs durch eine mindestens 6 m lange
Plattform in jede Richtung und seitliche Verschalung der Einhausung sichergestellt
ist.
[0030] Die Systemankerung wird mit Kopfplatten durchgeführt und die Tunnelschale durch Sägeschnitte
in definierte Abschlagslängen von 1,0 m oder 2,0 m getrennt. In dem neben und über
der Einhausung verbleibenden Arbeitsraum kann bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit konventionellen Geräten der Ausbruch und die Sicherung des Hohlraumes
mit bewehrtem Spritzbeton vorgenommen werden.
[0031] Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten wird eine 35 cm dicke Tunnelinnenschale aus
wasserundurchlässigem Beton mit Hilfe eines Schalwagens auf örtlich vorbereitete Fundamentbalken
betoniert, die gemeinsam mit dem integrierten Kabelkanal später als Gehweg dienen.
[0032] Alternativ kann der Ausbau mit Stahlbetonfertigteilen (Tübbingen) oder mittels Spritzbetonauskleidung
oder mittels Kombinationen dieser Verfahren im Bereich der Einhausung vorgenommen
werden.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung eines neuen, modernen Tunnelquerschnittes
mit beispielweise 52 m
2 Querschnittsfläche über Schienenoberkante. Der Innenradius kann beispielsweise von
4,0 m im Istzustand auf einen planmäßigen Radius von 4,97 m vergrößert werden. Mit
diesem Bauwerk stehen etliche m
2 zusätzlicher Querschnittsfläche zur Verfügung. Alle aktuellen Bauvorgaben für Tunnelprofile
können berücksichtigt werden und die Tunnel stehen für alle Neuentwicklungen einschränkungsfrei
zur Verfügung. Das Lichtraumprofil GC bietet zusammen mit der die Einhaltung der Vorgaben
von Gefahrenbereich und Sicherheitsraum sogar die Option zur Streckenelektrifizierung.
[0034] Weitere Vorteile der Erfindung sind:
- die Tunnelerweiterung kann im 24-Stunden-Betrieb durchgeführt werden,
- es treten nur geringe Einschränkungen des Bahnbetriebes ein des Verfahren ist sehr
effektiv zu betreiben,
- eine Anpassung des Tunnelquerschnittes an das aktuelle Regelwerk ist problemlos durchführbar,
- der erweiterte Tunnelquerschnitt ist bzgl. der Querschnittsgestaltung und der Dauerhaftigkeit
mit einem Neubau vergleichbar,
- die herzustellenden Tunnelquerschnitte sind an die örtlichen Gegebenheiten wegen Streckenradius,
Tunnellänge, Streckengeschwindigkeit etc. anpassbar,
- durch das erfindungsgemäße Verfahren sind ebenso Tunnel, die wegen hoher Zugbelastungen
auch in den Nachtzeiten nie zur Erneuerung geplant wurden, in bestehender Trasse erneuerbar.
[0035] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der
nachfolgenden Beschreibung eines zweckmäßigen Ausführungsbeispiels der Erfindung mit
Bezug auf die Figuren der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer anschaulichen Seitenansicht die wesentlichen Elemente eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beim Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einem einen Vorlaufabschnitt, einen Abbauabschnitt, einen Nachstabilisierungsabschnitt
sowie einen Bewehrungs- und Auskleidungsabschnitt aufweisenden Arbeitsbereich,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 mit Blick in Längsrichtung des Tunnels im
Bereich des Vorlaufabschnittes,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 mit Blick in Längsrichtung des Tunnels im
Bereich des Abbauabschnittes,
- Fig. 4
- eine Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 mit Blick in Längsrichtung des Tunnels im
Bereich des Nachstabilisierungsabschnittes,
- Fig.5
- eine Transporteinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Transport von Tübbingelementen
und Bewehrungskörben in dem Bewehrungs- und Auskleidungsabschnitt,
- Fig. 6
- die Transporteinheit gemäß Fig. 5 beim Anordnen von Ulmentübbingelementen und
- Fig. 7
- die Transporteinheit gemäß Fig. 5 nach dem Setzen eines Firsttübbingelementes.
[0036] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, das mit diesem Ausführungsbeispiel
zum Aufweiten eines Eisenbahntunnels 1 als Tunnel mit zwei Regelgleisen als Regelverkehrwege
in einer Vortriebsrichtung 2 ein noch aus dem 19. Jahrhundert stammender Altlichtraum
3 auf einen gemäß neuesten Vorschriften auszugestaltenden Neulichtraum 4 mit einem
gegenüber dem Altlichtraum 3 größeren Lichtraumprofil aufzuweiten ist.
[0037] Bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde nach Abbau der
beiden Regelgleise in der Mitte des Tunnels 1 ein einziges Behelfsgleis als Behelfsverkehrsweg
erstellt, so dass auf beiden Seiten des Behelfsgleises jeweils ein Arbeitsraum verbleibt.
Das Behelfsgleis ist so eingerichtet, dass weiterhin ein eingeschränkter Behelfsverkehr
in dem Tunnel 1 möglich ist.
[0038] Aus Fig. 1 lässt sich entnehmen, dass in einem durch einen Pfeil gekennzeichneten
Vortriebsrichtung 2 vorderen Teil der Altlichtraum 3 mit dem ursprünglich engen Querschnitt
des Tunnels 1 vorhanden ist, der in den in Vortriebsrichtung 2 rückseitigen Neulichtraum
4 mit einem vergrößerten Querschnitt aufzuweiten ist. Erfindungsgemäß ist in einem
Arbeitsbereich 5 eine Einhausung 6 angeordnet, die das Behelfsgleis in dem Arbeitsbereich
5 vollständig umgibt. Der Arbeitsbereich 5 ist an der in Vortriebsrichtung 2 vorderen
Seite der Einhausung 6 mit einer vorderseitigen Staubwand 7 abgedichtet.
[0039] In Vortriebsrichtung 2 rückseitig der vorderseitigen Staubwand 7 sind in einem Vorlaufabschnitt
8 des Arbeitsbereichs 5 Stabilisatorpresseneinheiten 9 einer vorderseitigen Stabilisatorplattenpositionieranordnung
an der Einhausung 6 angebracht, mit denen vorderseitige Stabilisatorplatten, wie hier
dargestellt, eine vorderseitige Firststabilisatorplatte 10, gegen die in der Regel
aus Bruchsteinmauerwerk sowie einer Hinterfüllung bestehenden Alttunnelwand 11 andrückbar
ist. Der Vorlaufabschnitt 8 ist an seiner der vorderseitigen Staubwand 7 abgewandten
Seite von einer Schutzwand 12 abgeschlossen.
[0040] In Vortriebsrichtung 2 rückseitig des Vorlaufabschnittes 8 beginnt ein Abbauabschnitt
13, in dem eine Anzahl von Abbauwerkzeugen 14 einer Abbauanordnung die Alttunnelwand
11 sowie an die Alttunnelwand 11 anstehende Geologie in einem Abbauraum 15 abbauen
und den Altlichtraum 3 aufweiten. In dem Abbauraum 15 beidseitig der Einhausung 6
herabgefallener Abraum 16 ist mit beidseitig der Einhausung 6 angeordneten Sohlräumern
17 als Abbaumaterialabtransporteinheiten in Gestalt von Förderbändern entgegen der
Vortriebsrichtung 2 aus dem Abbauabschnitt 13 abförderbar. Dabei ist an jedem Sohlräumer
17 eine in Vortriebsrichtung 2 vorne liegende Schneide 18 angeordnet, um in den seitlichen
bodenseitigen Randbereichen des Abbauraumes 15 Fundamentgräben 19 auszuformen.
[0041] In Vortriebsrichtung 2 rückseitig des dem Abbauabschnittes 13 weist der Arbeitsbereich
5 einen Nachstabilisierungsabschnitt 21 auf, in dem mit einer rückseitigen Stabilisatorplattenpositionieranordnung
rückseitige Stabilisatorplatten, hier sichtbar seitliche rückseitige Stabilisatorplatten
22 sowie vorzugsweise auch vorgesehene rückseitige Firststabilisatorplatten 23, zum
Stabilisieren gegen die aufgeweitete Tunnelwand im Bereich einer Schildhaube 24 andrückbar
sind. In Vortriebsrichtung 2 rückseitig des Abbauabschnittes 13 ist eine rückseitige
Staubwand 20 vorhanden, die den Abbauraum 15 zu dem Nachstabilisierungsabschnitt 21
abdichtet.
[0042] In Vortriebsrichtung 2 rückseitig des Nachstabilisierungsabschnittes 21 schließt
sich ein den Arbeitsbereich 5 abschließender Bewehrungs- und Auskleidabschnitt 25
an, in dem zum einen Bewehrungskörbe 26 in den Fundamentgraben 19 einlegbar und als
Stahlbetonfertigteile Ulmentübbingelemente 27, die seitlich angeordnet werden, sowie
Firsttübbingelemente 28, die deckseitig angeordnet werden, zum Auskleiden des Tunnels
1 zum Erstellen des Neulichtraumes 4 positioniert werden.
[0043] Alternativ oder ergänzend ist vorgesehen, Spritzbeton und/oder eine Schalung zum
Auskleiden mit Ortsbeton vorzusehen.
[0044] In dem Bewehrungs- und Auskleidabschnitt 25 sind sich in Vortriebsrichtung 2 rückseitig
an bereits gesetzten Ulmentübbingelementen 27 und Firsttübbingelementen 28 abstützende
Vortriebspressen 29 als Bestandteile einer Vortriebsanordnung angeordnet, um einen
Vorschub der in Fig. 1 dargestellten Anordnung in Vortriebsrichtung 2 zu erzeugen.
[0045] Fig. 2 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 1 im Bereich des Vorlaufabschnittes 8 mit Blick
in Längsrichtung des Tunnels 1 entgegen der Vortriebsrichtung 2. Aus Fig. 2 lässt
sich entnehmen, dass sich in dem Tunnel 1 in der Mitte das aus zwei Fahrschienen 30,
31 gebildete Behelfsgleis 32 befindet, wobei durch den Abbau von ursprünglich in dem
Tunnel 1 vorhandenen zwei Regelgleisen beidseitig des Behelfsgleises 32 jeweils ein
Arbeitsraum 33, 34 vorhanden ist. Beidseitig der Fahrschienen 30, 31 sind Arbeitsschienen
35, 36 angeordnet, auf denen die Einhausung 6 rollend gelagert ist.
[0046] Schließlich lässt sich Fig. 2 sehr anschaulich entnehmen, wie sich die bereits in
Fig. 1 dargestellte vorderseitige Firststabilisatorplatte 10 als vorderseitige Stabilisatorplatte
sowie beidseitig der vorderseitigen Firststabilisatorplatte 10 angeordnete vorderseitige
Seitenstabilisatorplatten 37 an die Alttunnelwand 11 durch die Wirkung der Stabilisatorpresseneinheiten
9 anlegen, um die Alttunnelwand 11 insbesondere im unmittelbar an den Abbauabschnitt
13 angrenzenden Teil des Vorlaufabschnittes 8 zu stabilisieren, damit ein unkontrollierter
großflächiger, durch die Abbauwerkzeuge 14 hervorgerufener Einbruch der Alttunnelwand
11 in dem Vorlaufabschnitt 8 nach Möglichkeit vermieden.
[0047] Aus Fig. 2 ist weiterhin ersichtlich, dass an die Alttunnelwand 11 anstehende Geologie
38 angrenzt, die aufgrund der zur Zeit der Tunneltrassierung verfügbaren Techniken
in der Regel selbsttragend ist.
[0048] Fig. 3 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 1 im Bereich des Abbauabschnittes 13 mit Blick
entgegen der Vortriebsrichtung 2. Aus Fig. 3 lässt sich entnehmen, dass an der Einhausung
6 eine kreissegmentartig ausgebildete Halterführung 39 angebracht ist, an der Werkzeughalter
40, 41 verschiebbar gelagert sind. An jedem Werkzeughalter 40, 41 ist ein Abbauwerkzeug
14 angebracht, mit dem, wie aus Fig. 3 ersichtlich, neben der Alttunnelwand 11 auch
unmittelbar die an die Alttunnelwand 11 angrenzende Geologie 38 abbaubar ist. Für
eine stabile Lagerung der Halterführung 39 ruht die Einhausung 6 im Bereich des Abbauabschnittes
13 auf die Arbeitsschienen 35, 36 überdeckenden Sockelstücken 42, 43, die sich auf
dem Arbeitsschienenfundamenten 44, 45 abstützen, die beidseitig eines das Behelfgleis
32 tragenden Gleisfundament 46 angeordnet und besonders tragfähig ausgeführt sind.
[0049] Fig. 4 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 1 im Bereich des Nachstabilisierungsabschnittes
21. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass in dem Nachstabilisierungsabschnitt 21 die sich
an der Einhausung 6 seitliche rückseitige Stabilisatorplatten 22 und rückseitige Firststabilisatorplatten
23 abstützen. Die rückseitigen seitlichen Stabilisatorplatten 22 und rückseitigen
Firststabilisatorplatten 23 legen sich innenseitig an der Schildhaube 24 an, um diese
gegen die anstehende Geologie 38 abzustützen.
[0050] Fig. 5 zeigt eine Transporteinheit 47 der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die an einem
von der Einhausung 6 abkoppelbaren und auf den Arbeitsschienen 35, 36 verschiebbar
gelagerten Einhausungsmobilabschnitt 6' als Teil der Einhausung 6 angebracht ist.
Der Einhausungsmobilabschnitt 6' ist beispielsweise wie hier dargestellt mit einer
auf dem Behelfsgleis 32 fahrenden Arbeitslokomotive 48 oder selbstfahrend in dem Tunnel
1 von einem in Vortriebsrichtung 2 rückseitigen Tunnelende zu dem Bewehrungs- und
Auskleidabschnitt 25 und zurück verfahrbar, wobei zweckmäßigerweise dieses Verfahren
während einer kurzen Betriebspause des Behelfsverkehrs erfolgt und im Selbstfahrmodus
sogar parallel zu dem Behelfsverkehr ohne Streckensperrung erfolgen kann.
[0051] Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass die Ulmentübbingelemente 27 und das Firsttübbingelement
28, die in Vortriebsrichtung 2 rückseitig des Nachstabilisierungsabschnittes 21 zu
verbauen sind, an E-rektorplatten 49 angesaugt sind, die über mit dem Einhausungsmobilabschnitt
6' verbundene Schiebezylinder 50 verschiebbar sind. Weiterhin sind an der Transporteinheit
47 die Bewehrungskörbe 26 gehalten, die in dem Bewehrungs- und Auskleidabschnitt 25
zum Ausbilden von in der Darstellung gemäß Fig. 5 bereits als erstellt gezeigten Ulmenfundamenten
51 in den Fundamentgraben 19 eingelegt werden.
[0052] Fig. 6 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 5 im Bereich des Bewehrungs- und Auskleidabschnittes
25 mit seitlich nach außen bewegten Ulmentübbingelementen 27, die nunmehr von den
Vortriebspressen 29 gegen die bereits verbauten benachbarten Ulmentübbingelemente
27 gepresst werden. Während des Verbauens der Ulmentübbingelemente 27 befindet sich
das Firsttübbingelement 28 noch in einer abgesenkten Position.
[0053] Fig. 7 zeigt die Anordnung gemäß Fig. 6 mit dem Firsttübbingelement 28 in Endposition,
in der es an den Ulmentübbingelementen 27 aufliegt und ebenfalls von Vortriebspressen
29 gegen das bereits verbaute benachbarte Firsttübbingelement 28 gepresst ist. In
dieser Anordnung werden die Ulmentübbingelemente 27 und das Firsttübbingelement 28
abschließend miteinander befestigt und abgedichtet, so dass sich die in Zusammenhang
mit Fig. 5 ersichtliche abschließende Ausformung des Neulichtraumes 4 des Tunnels
1 ergibt.
1. Verfahren zum Aufweiten eines Tunnels (1), insbesondere eines Eisenbahntunnels, der
eine Anzahl von Regelverkehrswegen wie Gleise umschließt, die vor dem Aufweiten die
Nutzbreite des Tunnels (1) beanspruchen, von einem Altlichtraum (3) auf einen Neulichtraum
(4) mit den Schritten:
- Erstellen einer Anzahl von Behelfsverkehrswegen (32), wobei die Anzahl der Behelfsverkehrswege
(32) kleiner als die Anzahl der Regelverkehrswege ist,
- Anordnen einer Einhausung (6), die den oder jeden Behelfsverkehrsweg (32) in einem
Arbeitsbereich (5) vollständig umgibt,
- Abbau einer Alttunnelwand (11) und angrenzender Geologie (38) im Bereich der Einhausung
(6) in einem Abbauabschnitt (13) beginnend von einem Tunnelende in einer Vortriebsrichtung
(2),
- Fertigstellen des Tunnels (1) nach dem Abbauabschnitt (13) mit dem Neulichtraum
(4),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der oder jeder Behelfsverkehrsweg (32) in der Mitte des Tunnels (1) erstellt wird,
so dass auf beiden Seiten des Behelfsverkehrsweges (32) oder der außenseitigen Behelfsverkehrswege
jeweils ein Arbeitsraum (33, 34) verbleibt, und gekennzeichnet durch die Schritte
- vor dem Schritt des Anordnens der Einhausung (6) Abstützen der Alttunnelwand (11)
in einem in Vortriebsrichtung (2) vor dem Abbauabschnitt (13) liegenden Vorlaufabschnitt
(8) mit an der Alttunnelwand (11) andrückbaren Stabilisatorplatten (10, 37, 38) und/oder
durch Spritzbeton und
- Durchführen der Schritte des Abstützens der Alttunnelwand (11), des Anordnens der
Einhausung (6), des Abbaus und des Fertigstellens in der Vortriebsrichtung (2), bis
der gesamte Tunnel (1) auf den Neulichtraum (4) aufgeweitet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor und nach dem Aufweiten zwei Regelverkehrswege sowie während des Aufweitens ein
Behelfsverkehrsweg (32) vorhanden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Regelverkehrsweg und der oder jeder Behelfsverkehrsweg (32) als Gleise ausgeführt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Fertigstellens des Tunnels (1) das Aufbringen von Spritzbeton und/oder
den Einbau von Stahlbetonfertigteilen (27, 28) und/oder das Anbringen einer Schalung
zum Auskleiden mit Ortsbeton aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte des gegebenenfalls Anordnens der Einhausung (6), falls die Einhausung
(6) nur den Arbeitsbereich (5) umgibt, des Abbaus und des Fertigstellens in der Vortriebsrichtung
in Richtung einer einzigen Vortriebsrichtung (2) durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit
einer Einhausung (6), die den oder jeden Behelfsverkehrsweg (32) umgibt, mit einer
in Vortriebsrichtung (2) vor einer Schildhaube (24) liegenden Abbauanordnung (14),
die in einem in dem Arbeitsbereich (5) liegenden Abbauabschnitt (13) angeordnet und
zum Aufweiten des Tunnels (1) ausgehend von dem Altlichtraum (3) eingerichtet ist,
mit einer Vortriebsanordnung (29) zum Bewegen der Abbauanordnung (14) in die Vortriebsrichtung
(2) und mit einer in Vortriebsrichtung (2) im hinteren Teil der Schildhaube (24) angeordneten
Abstützeinheit, mit der ein aufgeweiteter Neulichtraum (4) des Tunnels (1) abstützbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Vortriebsrichtung (2) vor der Abbauanordnung (14) eine vorderseitige Stabilisatorplattenpositionieranordnung,
mit der eine Anzahl von vorderseitigen Stabilisatorplatten (10, 37, 38) gegen die
Alttunnelwand (11) andrückbar ist, und/oder eine Spritzbetonappliziereinheit zum Aufbringen
von Spritzbeton vorhanden ist beziehungsweise sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Vortriebsrichtung (2) hinter der Abbauanordnung (14) liegende rückseitige
Stabilisatorplattenpositionieranordnung vorhanden ist, mit der eine Anzahl von rückseitigen
Stabilisatorplatten (22, 23) gegen die aufgeweitete Tunnelwand andrückbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützeinheit eine Tübbingpositioniereinheit, mit der der Neulichtraum (4) mit
Tübbingen (27, 28) auskleidbar ist, und/oder eine Spritzbetonappliziereinheit zum
Aufbringen von Spritzbeton und/oder eine Schalanordnung zum Auskleiden mit Ortsbeton
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Einhausung (6) Abbaumaterialabtransporteinheiten (17) vorhanden sind,
mit denen Abraum (16) entgegen der Vortriebsrichtung (2) aus dem Arbeitsbereich (5)
abtransportierbar sind.
1. Method of enlarging a tunnel (1), and in particular a railway tunnel, which encloses
a number of normal routes for traffic such as railway tracks which, before the enlargement,
occupy the useful width of the tunnel (1), the enlargement taking place from an old
clearance (3) to a new clearance (4), the method having the following steps;
- production of a number of temporary routes for traffic (32), the number of temporary
routes for traffic (32) being smaller than the number of normal routes for traffic,
- positioning of an enclosure (6) which completely surrounds the or each temporary
route for traffic (32) in a working area (5),
- demolition of an old tunnel wall (11) and the adjoining geology (38) in the region
of the enclosure (6) in a demolition section (13), starting from one end of the tunnel
and working in a direction of driving (2),
- completion of the tunnel (1), to the rear of the demolition section (13), at the
new clearance (4), characterised in that
- the or each temporary route for traffic (32) is produced in the centre of the tunnel
(1), so that a working space (33, 34) is left on each of the two sides of the temporary
route for traffic (32) or on each of the two sides of the temporary routes for traffic
situated on the outside, and characterised by the following steps
- before the step of positioning the enclosure (6), supporting of the old tunnel wall
(11) in a preliminary section (8) which is situated ahead of the demolition section
(13) in the direction of driving (2), using stabilising plates (10, 37, 38) which
can be pressed against the old tunnel wall (11) and/or by means of shotcrete and
- performing the steps of supporting the old tunnel wall (11), positioning the enclosure
(6), doing the demolition and completing the tunnel, in the direction of driving (2),
until the entire tunnel (1) has been enlarged to the new clearance (4).
2. Method according to claim 1, characterised in that there are two normal routes for traffic before and after the enlargement and one
temporary route for traffic (32) during the enlargement.
3. Method according to claim 1 or claim 2, characterised in that each normal route for traffic and the or each temporary route for traffic (32) takes
the form of a railway track.
4. Method according to one of claims 1 to 3, characterised in that the step of completing the tunnel (1) comprises the application of shotcrete and/or
the installation of prefabricated parts (27, 28) of reinforced concrete and/or the
placing of formwork for the purpose of lining with in-situ concrete.
5. Method according to one of claims 1 to 4, characterised in that the steps of the possible positioning of the enclosure (6) if the enclosure (6) only
surrounds the working area (5), of doing the demolition and of completing the tunnel,
in the direction of driving, are carried out in the direction of a single direction
of driving (2).
6. Apparatus for carrying out a method according to one of claims 1 to 5, having an enclosure
(6) which surrounds the or each temporary route for traffic (32), having a demolition
arrangement (14) which is situated ahead of a shield hood (24) in the direction of
driving (2), which is arranged in a demolition section (13) situated in the working
area (5) and which is set up to enlarge the tunnel (1) starting from the old clearance
(3), having a driving arrangement (29) for moving the demolition arrangement (14)
in the direction of driving (2), and having a supporting unit which is arranged in
the part of the shield hood (24) which is at the rear in the direction of driving
(2) and by which an enlarged area of the tunnel (1) of a new clearance (4) can be
supported, characterised in that, ahead of the demolition arrangement (14) in the direction of driving (2) there are
or is an arrangement for positioning front stabilising plates by which a number of
front stabilising plates (10, 37, 38) can be pressed against the old tunnel wall (11),
and/or a shotcrete applying unit for applying shotcrete.
7. Apparatus according to claim 6, characterised in that there is an arrangement for positioning rear stabilising plates which is situated
to the rear of the demolition arrangement (14) in the direction of driving (2) and
by which a number of rear stabilising plates (22, 23) can be pressed against the enlarged
tunnel wall.
8. Apparatus according to claim 6 or according to claim 7, characterised in that the supporting unit has a tubbing positioning unit by which the area of the new clearance
(4) can be lining with tubbing (27, 28), and/or a shotcrete applying unit for applying
shotcrete, and/or a formwork arrangement for lining with in-situ concrete.
9. Apparatus according to one of claims 6 to 8, characterised in that there are, on both sides of the enclosure (6), units (17) for transporting away demolished
material by which spoil (16) can be transported out of the working area (5) in the
opposite direction to the direction of driving (2).
1. Méthode d'élargissement d'un tunnel (1), en particulier d'un tunnel ferroviaire, comprenant
un nombre de voies de communication régulières comme des rails, qui avant l'élargissement
occupent la largeur utile du tunnel (1), à partir d'un ancien gabarit (3) vers un
nouveau gabarit (4) comprenant les étapes:
- produire un nombre de voies de communication auxiliaires (32), où le nombre des
voies de communication auxiliaires (32) est inférieur au nombre des voies de communication
régulières,
- disposer une coque (6) englobant complètement chaque voie de communication auxiliaire
ou la voie de communication auxiliaire (32) dans une zone de travail (5),
- démonter une ancienne paroi de tunnel (11) et la géologie (38) environnante dans
la zone de la coque (6) dans une section de démontage (13) commençant par une extrémité
du tunnel dans une direction d'avancement (2),
- achever le tunnel (1) après la section de démontage (13) avec le nouveau gabarit
(4),
caractérisée en ce que
- chaque voie de communication auxiliaire ou la voie de communication auxiliaire (32)
est réalisée au milieu du tunnel (1), de sorte que des deux côtés de la voie de communication
auxiliaire (32) ou des voies de communication auxiliaires externes subsiste chaque
fois une zone de travail (33, 34), et caractérisée par les étapes:
- avant la phase de disposition de la coque (6), étayer l'ancienne paroi de tunnel
(11) dans une section d'en-tête (8) située dans la direction d'avancement (2) avant
la section de démontage (13) avec des plaques de stabilisation (10, 37, 38) pressées
contre l'ancienne paroi de tunnel (11) et/ou avec du béton projeté et
- effectuer les étapes d'étaiement de l'ancienne paroi de tunnel (11), de disposition
de la coque (6), de démontage et d'achèvement dans la direction d'avancement (2),
jusqu'à ce que le tunnel entier (1) soit élargi au nouveau gabarit (4).
2. Méthode selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'avant et après l'élargissement, deux voies de communication régulières sont présentes,
et pendant l'élargissement une voie de communication auxiliaire (32) est présente.
3. Méthode selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que chaque voie de communication régulière et chaque voie de communication auxiliaire
ou la voie de communication auxiliaire (32) se présentent sous la forme de rails.
4. Méthode selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que l'étape d'achèvement du tunnel (1) comporte l'application de béton projeté et/ou
l'installation d'éléments préfabriqués en béton armé (27, 28) et/ou l'application
d'un coffrage pour revêtir avec du béton coulé sur place.
5. Méthode selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les étapes de disposition éventuelle de la coque (6), au cas où ladite coque (6)
englobe seulement la zone de travail (5), de démontage et d'achèvement dans la direction
d'avancement, soient effectuées vers une seule direction d'avancement (2).
6. Dispositif pour effectuer une méthode selon l'une des revendications 1 à 5 avec une
coque (6) entourant chaque voie de communication auxiliaire ou la voie de communication
auxiliaire (32), avec un système de démontage (14) situé dans la direction d'avancement
(2) devant un bouclier (24), disposé dans une section de démontage (13) située dans
la zone de travail (5), pour l'élargissement du tunnel (1), en partant de l'ancien
gabarit (3), avec un système d'avancement (29) pour le déplacement du système de démontage
(14) dans la direction d'avancement (2) et avec une unité de support disposée dans
la partie postérieure du bouclier (24) dans la direction d'avancement (2), avec laquelle
un nouveau gabarit élargi (4) du tunnel (1) peut être étayé, caractérisé en ce que dans la direction d'avancement (2) avant le système de démontage (14) se trouve un
système de positionnement de plaques de stabilisation avant, avec lequel un nombre
de plaques de stabilisation avant (10, 37, 38) sont pressées contre l'ancienne paroi
de tunnel (11), et/ou du béton est projeté par une unité d'application de béton.
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'un système de positionnement de plaque de stabilisation arrière, situé derrière le
système de démontage (14) dans la direction d'avancement (2) est présent, avec lequel
un nombre de plaques de stabilisation arrière (22, 23) sont pressées contre la paroi
élargie du tunnel.
8. Dispositif selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que l'unité de support présente une unité de positionnement d'éléments de cuvelage, avec
laquelle le nouveau gabarit (4) peut être revêtu d'éléments de cuvelage (27, 28),
et/ou une unité d'application de béton pour projeter du béton et/ou un système de
coffrage pour revêtir avec du béton coulé sur place.
9. Dispositif selon l'une des revendications 6 à 8, caractérisé en ce que des deux côtés de la coque (6) des unités d'enlèvement de matériau de démontage (17)
sont présentes, avec lesquelles des déblais (16) sont enlevés de la zone de travail
(5) vers une direction opposée à la direction d'avancement (2).