[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Stellvorrichtung und ein Verfahren zum Aktivieren
und Deaktivieren der Arbeitsstellung bei einer Rafflamellenstore gemäss dem Oberbegriff
der Patentansprüche 1 und 8.
[0002] Bekannte Rafflamellenstoren umfassen einen Behang mit länglichen, innerhalb einer
Gebäudeaussparung horizontal ausgerichteten und auf einer vertikal verschiebbaren
Tragschiene stapelbaren Lamellen.
[0003] Im Bereich des oberen Randes der Gebäudeaussparung erstreckt sich zwischen deren
seitlichen Begrenzungswänden eine parallel zu den Lamellen und zur Tragschiene ausgerichtete
Antriebswelle. Diese ist mit einer Antriebsanordnung zum Heben und Senken der Tragschiene
verbunden. Beim Heben der Tragschiene werden die Lamellen nacheinander auf der Tragschiene
aufgestapelt, beim Senken von dieser abgestapelt. Die Antriebswelle kann - kontrolliert
von einer Steuerung - durch einen Elektromotor angetrieben werden. Alternativ sind
auch Handkurbeln zum Antreiben der Antriebswelle bekannt.
[0004] Die Antriebsanordnung kann z.B. zwei oder mehrere Spulen umfassen, die auf die Antriebswelle
aufgeschoben, über deren Länge verteilt angeordnet und drehfest mit dieser Antriebswelle
verbunden sind. Jede dieser Spulen umfasst koaxial zur Antriebswelle einen Spulenkern,
an dessen Peripherie das eine Ende eines Aufzugsbandes befestigt ist. Die jeweils
anderen Enden dieser Aufzugsbänder sind durch entsprechende Durchtrittsöffnungen in
den Lamellen hindurchgeschlauft und mit der Tragschiene verbunden. Beim Drehen der
Antriebswelle werden die Aufzugsbänder je nach Drehsinn der Antriebswelle bei den
jeweiligen Spulen aufgespult oder abgespult. Entsprechend wird die Tragschiene innerhalb
der Gebäudeaussparung hochgezogen oder abgesenkt.
[0005] In der Regel sind an den beiden sich gegenüberliegenden Schmalseiten der Lamellen
sowie der Tragschiene hervorragende Führungsbolzen ausgebildet. Diese greifen in vertikale
Führungsschienen ein, welche an den Seitenwänden der Gebäudeaussparung befestigt sind.
Sie ermöglichen ein geführtes Verschieben der Tragschiene und der Lamellen innerhalb
der Gebäudeaussparung.
[0006] Bei alternativen Ausgestaltungen der Antriebsanordnung können die Mittel zum Heben
und Senken der Tragschiene auch teilweise oder vollständig im Bereich der vertikalen
Führungsschienen ausgebildet sein. Insbesondere können dort z.B. endlose Antriebsriemen,
Antriebsketten oder andere Antriebsmittel vorgesehen sein, welche jeweils oben um
ein mit der Antriebswelle gekoppeltes Antriebsrad umlaufen. Optional können solche
Antriebsmittel im Bereich des unteren Endes der jeweiligen Führungsschiene um ein
weiteres Umlenkelement herumgeführt sein.
[0007] Die Lamellen sind im Bereich ihrer beiden Längskanten mit zwei oder mehreren Trag-
bzw. Wendebändern verbunden, wobei diese Wendebänder quer zu den Lamellen angeordnet
sind. Bei jedem Wendeband sind die mit benachbarten Lamellen verbundenen Verbindungsstellen
in gleichmässigen Abständen angeordnet.
[0008] Jedes Wendeband ist mit einem schwenkbaren Wendekörper einer oberhalb der Lamellen
angeordneten Wendemechanik verbunden. Durch gemeinsames Schwenken dieser Wendekörper
kann der Lage- bzw. Neigungswinkel jener Lamellen, die an den Wendebändern hängen
bzw. nicht auf der Tragschiene gestapelt sind, synchron verändert werden.
[0009] Die Wendekörper sind üblicherweise mittels einer Schlingfeder-Kupplung mit der Antriebswelle
verbunden. Beim Absenken des Behangs sind die Wendekörper solange mit der Antriebswelle
gekuppelt, bis die Neigungslage für die Schliessstellung der Lamellen erreicht ist.
Dann wird die Schlingfederkupplung durch einen Anschlag der Wendemechanik gelöst,
und die Lamellen nehmen beim Abstapeln ihre Schliessstellung ein. In analoger Weise
sind die Wendekörper beim Hochziehen des Behangs solange mit der Antriebswelle gekuppelt,
bis die Neigungslage für die Offenstellung der Lamellen erreicht ist. Dort wird die
Schlingfederkupplung durch einen weiteren Anschlag der Wendemechanik gelöst und die
Lamellen nehmen beim weiteren Hochziehen der Tragschiene ihre Offenstellung ein.
[0010] Im weiteren ist es bekannt, die Wendekörper und damit auch die abgestapelten Lamellen
beim Absenken des Behangs temporär durch einen zusätzlichen Zwischenanschlag der Wendemechanik
in einer so genannten Arbeitsstellung zwischen der Offenstellung und der Schliessstellung
zu halten. Beim Absenken des Behangs kann dadurch eine oft unerwünschte Verdunkelung
eines Raums verhindert werden. In der so genannten AB1-Position, also kurz bevor die
Tragschiene die unterste Absenkposition erreicht, wird der Zwischenanschlag durch
ein Stellglied verdrängt. Beim weiteren Absenken der Tragschiene in die unterste Absenkposition,
die auch AB2-Position genannt wird, ist der Wendekörper wieder mit der Antriebswelle
gekoppelt, und die Lamellen werden in ihre Schliessstellung verschwenkt.
[0011] Bei Storen mit Spulen zum Auf- und Abspulen der Aufzugsbänder ist es bekannt, am
Spulenkern einen durch Federkraft radial nach aussen gedrückten Flügel als Auslöseelement
für da Stellglied zu verwenden. Der Flügel wird durch das Aufzugsband entgegen der
wirkenden Federkraft nach innen gedrückt. Beim Abspulen der innersten Windung des
Aufzugsbandes schwenkt der Flügel nach aussen. Danach verdrängt ein am Flügel ausgebildetes
Betätigungselement den Zwischenanschlag und die Lamellen können bis zum Erreichen
der AB2-Position in die Schliessstellung verschwenkt werden.
[0012] Bei Storen, die im Bereich der Wendelager keine derartigen Aufzugsbänder umfassen,
waren bisher aufwändige Konstruktionen erforderlich, um den Wechsel von der Arbeitsstellung
in die Schliessstellung kurz vor dem Erreichen der untersten Absenkposition des Behangs
zu ermöglichen.
[0013] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Stellvorrichtung für
eine Wendevorrichtung zu schaffen, mit der die Aktivierung und Deaktivierung der Arbeitsstellungsfunktion
auf einfache Art auch ohne Mitwirkung von Aufzugsbändern möglich ist.
[0014] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Stellvorrichtung und durch ein Verfahren zum
Aktivieren und Deaktivieren der Arbeitsstellung bei einer Rafflamellenstore gemäss
den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Stellvorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Anhand einiger Figuren wird die Erfindung im Folgenden näher beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine Explosionsdarstellung einer auf eine Antriebswelle aufschiebbaren Wendemechanik
gemäss Stand der Technik,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung einer teilweise aufgeschnittenen Wendemechanik mit
daran angeschlossener Stellvorrichtung,
- Figur 3
- eine Explosionsdarstellung der Anordnung aus Figur 2,
- Figur 4
- eine Ansicht der Anordnung aus Figur 2 in mit axialer Blickrichtung bei einer ersten
Schaltstellung eines Stellglieds,
- Figur 5
- eine Ansicht der Anordnung aus Figur 2 in mit axialer Blickrichtung bei einer zweiten
Schaltstellung eines Stellglieds.
[0016] Figur 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Wendemechanik 1, wie sie aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Die Wendemechanik 1 umfasst ein Gehäuse 3 mit zwei zusammenfügbaren
und mittels verrastenden
[0017] Verbindungselementen aneinander befestigbaren Gehäusehälften 3a, 3b. An den beiden
Seitenwänden jeder dieser Gehäusehälften 3a, 3b sind halbkreisförmige Ausnehmungen
5 ausgebildet, welche bei zusammengesetztem Gehäuse 3 zum drehbaren Lagern einer Spule
7 dienen. Die Spule 7 umfasst eine durchgehende Hohlwelle 9, deren Innenquerschnitt
an den Aussenquerschnitt einer motorisch oder per Handkurbel antreibbaren Aufzugswelle
der Store (nicht dargestellt) angepasst ist, derart, dass die Spule 7 auf diese Aufzugswelle
aufschiebbar und mit ihr drehfest verbindbar ist. Am Kern der Spule 7 sind die oberen
Enden von Aufzugsbändern (nicht dargestellt) befestigt, welche - abhängig vom jeweiligen
Drehsinn der Aufzugswelle - zum Anheben und Absenken einer Tragschiene (nicht dargestellt)
und damit zum Auf- und Abstapeln von Lamellen (nicht dargestellt) eines Behangs genutzt
werden. Angrenzend an eine der beiden seitlichen Begrenzungswände 11 der Spule 7,
zwischen denen das jeweilige Aufzugsband auf- bzw. abgespult werden kann, umfasst
die Spule 7 einen Wellenstummel 13. Der Aussendurchmesser eines vorderen Abschnitts
13a dieses Wellenstummels 13 ist grösser als der Aussendurchmesser der Hohlwelle 9
und geringfügig kleiner als jener eines an die vordere Begrenzungswand 11 angrenzenden
hinteren Abschnitts 13b. Auf den vorderen Abschnitt 13a des Wellenstummels 13 ist
eine Schlingfeder 15 aufgeschoben und aufgrund ihrer Vorspannung kraftschlüssig daran
gehalten. Diese Schlingfeder 15 umfasst zwei in unterschiedlichen Richtungen radial
nach aussen ragende Endschenkel 15a, 15b, derart, dass diese Endschenkel 15a, 15b
bei axialer Ansicht einen Winkel α einschliessen, der beispielsweise in der Grössenordnung
von etwa 15° bis etwa 75° liegen kann. Beim Spreizen dieser Endschenkel 15a, 15b entgegen
dem aufgrund der Federkraft wirkenden Drehmoment werden der Betrag dieses Winkels
und der Innendurchmesser der Schlingfeder 15 geringfügig grösser, sodass sich die
kraftschlüssige Verbindung der Schlingfeder 15 mit dem Wellenstummel 13 löst. Ein
Wendekörper 17 ummantelt den Wellenstummel 13 und die Schlingfeder 15. Der Wendekörper
17 umfasst eine ringartige Manschette 19 mit einer peripheren Ausnehmung 21, durch
welche die beiden Endschenkel 15a, 15b der Schlingfeder 15 nach aussen ragen, und
ein axial an die Manschette 19 anschliessendes und drehfest mit dieser Manschette
19 verbundenes Wenderad 23. An der Peripherie des Wenderades 23 ist eine umlaufende
Nut 25 ausgebildet, in welche ein Wendeband 27 eingelegt ist. Das Wendeband 27 ist
lokal an einer tangentialen Verbindungsstelle mit dem Wenderad 23 verbunden. Wie in
Figur 1 dargestellt, kann diese Verbindung beispielsweise mittels einer ortsfest am
Wendeband 27 ausgebildeten Perle 29 erfolgen, welche vorzugsweise wieder lösbar in
eine entsprechende, leicht elastisch federnde Aufnahme 31 in der Nut 25 eingeklinkt
werden kann. Die beiden herunterhängenden Trume 27a, 27b des Wendebandes 27 sind in
bekannter Weise in gleichmässigen Abständen mit den gegenüberliegenden Längskanten
jeder Lamelle verbunden (nicht dargestellt). Das Wendeband 27 kann auf seiner ganzen
Länge zusammenhängend ausgebildet sein oder alternativ mehrere miteinander verbundene
oder verbindbare Abschnitte umfassen. Insbesondere können die beiden an den Lamellen
befestigten Abschnitte eines Wendebands 27 wieder lösbar mit den Trumen 27a, 27b des
am Wenderad 23 gehaltenen Abschnitts verbunden sein (nicht dargestellt).
[0018] Beim Drehen der Antriebswelle und damit auch der Spule 7 wird der entsprechend dem
jeweiligen Drehsinn jeweils vordere Endschenkel 15a, 15b als Mitnehmer für den Wendekörper
17 genutzt, indem er ein Drehmoment auf die jeweils angrenzende Kante der Ausnehmung
21 an der Manschette 19 ausübt. Dabei wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Schlingfeder 15 und dem vorderen Abschnitt 13a des Wellenstummels 13 verstärkt.
Der Schwenkbereich des Wendekörpers 17 wird durch starr mit dem Gehäuse 3 verbundene
oder direkt am Gehäuse 3 ausgebildete Anschläge 33a, 33b für den in Drehrichtung jeweils
hinteren Endschenkel 15a, 15b der Schlingfeder 15 begrenzt. Beim in Figur 1 dargestellten
Beispiel sind die Anschläge 33a, 33b an einem in die untere Gehäusehälfte 3a einschiebbaren
Anschlagkörper 33 ausgebildet. Sobald der jeweils hintere Endschenkel 15a, 15b beim
Drehen der Antriebswelle gegen den jeweils zugehörigen Anschlag 33a, 33b gedrückt
wird, löst sich aufgrund des resultierenden Drehmoments die kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Schlingfeder 15 und dem Wellenstummel 13. Zum weiteren Anheben oder Absenken
der Tragschiene kann die Antriebswelle weitergedreht werden. Der Wendekörper 17 verharrt
dabei in der jeweiligen Schwenklage. Der vordere Anschlag 33a ist so angeordnet, dass
der Wendekörper 17 beim Aufziehen der Tragschiene die Offenstellung der Lamellen vorgibt.
Der hintere Anschlag 33b bestimmt beim Absenken der Tragschiene durch die zugehörige
Schwenklage des Wendekörpers 17 die Schliessstellung der Lamellen.
[0019] Bei Storen, die über eine sogenannte Arbeitsstellung verfügen, bei denen also die
Lamellen beim Absenken der Tragschiene einen Neigungswinkel bzw. Anstellwinkel einnehmen,
der zwischen jenem der Offenstellung und jenem der Schliessstellung liegt, ist zusätzlich
ein weiterer Anschlag 33c vorgesehen. Dieser weitere Anschlag 33c kann, wie in Figur
1 dargestellt, als Vorderkante einer sägezahnartigen Rastnase mit einer abgeschrägten
Hinterkante 34 an einem Anschlaghebel 35 ausgebildet sein. Dieser Anschlaghebel 35
umfasst am einen Ende einen zylinderartigen Gelenkkörper 36 und am gegenüberliegenden
Ende eine an der Innenwand des Gehäuses 3 abgestützte und vorgespannte Federzunge
37. Der Anschlaghebel 35 ist im Gehäuse 3 quer zum Wendekörper 17 schwenkbar gelagert.
Aufgrund der Spannung der Federzunge 37 wird der Zwischenanschlag 33c quer zur Bewegungsbahn
bzw. von der Seite her als temporäre Sperre für den Endschenkel 15a in dessen Bewegungsbahn
gedrückt. Anstelle des hinteren Anschlags 33b wirkt nun der Anschlag 33c als aktive
Sperre und hält die Schlingfeder 15 und damit auch den Wendekörper 17 beim Absenken
der Tragschiene in einer Schwenklage zurück, welche die Arbeitsstellung der Lamellen
vorgibt. Sobald die Endschiene die AB1-Position erreicht, drängt ein temporär auf
den Anschlaghebel 35 einwirkendes Umstellmittel den Anschlag 33c aus der Bewegungsbahn
des Endschenkels 15a. Die Schlingfeder 15 ist deshalb wieder mit der Antriebswelle
bzw. dem Wellenstummel 13 gekoppelt und dreht den Wendekörper 17 weiter, bis der Endschenkel
15a am hinteren Anschlag 33b ansteht, der die Schwenklage des Wendekörpers 17 für
die Schliessstellung der Lamellen vorgibt.
[0020] Herkömmlich umfasst das Umstellmittel einen Hebel (nicht dargestellt), der vollständig
im Gehäuse 3 der Wendemechanik 1 angeordnet ist. Dieser Hebel wird beim Abspulen der
letzten Windung des Aufzugsbandes von der Spule 7 aus einer Ruhelage in eine Wirklage
zum Verdrängen des Anschlags 33c bewegt.
[0021] Bei der in Figur 2 dargestellten Anordnung ist das Gehäuse 63 einer Stellvorrichtung
61 starr mit dem Gehäuse 3 der Wendemechanik 1 verbunden. Figur 3 zeigt diese Anordnung
als Explosionsdarstellung. Das Gehäuse 63 der Stellvorrichtung 61 umfasst eine Grundplatte
63a und eine an dieser Grundplatte 63a mit drei Schrauben 65a festschraubbare Haube
63b. Die Grundplatte 63a ist mit vier Schrauben 65b seitlich am Gehäuse 3 der Wendemechanik
1 befestigt. Zum Aufschieben auf die Antriebswelle der Store umfassen die Grundplatte
63a und die Haube 63b je eine Öffnung, die von einem ins Gehäuse 63 hineinragenden
Kragen 67 ummantelt ist. Ein Antriebsrad 69 im Inneren des Gehäuses 63 umfasst eine
Nabe 71, die zum Aufschieben und drehfesten Verbinden mit der Antriebswelle der Store
ausgebildet ist, und koaxial dazu einen peripheren Antriebsring 73. An der Innenseite
des Antriebsrings 73 ist ein Zahnkranz 75 ausgebildet. Der Antriebsring 73 ist über
eine ringförmige Verbindungsscheibe 77 starr mit der Nabe 71 verbunden. In axialer
Richtung überragt der Antriebsring 73 die Verbindungsscheibe 77 beidseitig. Die Nabe
71 wiederum überragt den Antriebsring 73 beidseitig und ist in den beiden hülsenartigen
Kragen 67 des Gehäuses 63 gelagert. Die Aussenseite des Antriebsrings 73 umfasst zwei
zylindermantelartige Abschnitte 73a, 73b. Der kürzere Abschnitt 73b hat im Vergleich
zum längeren Abschnitt 73a einen etwas geringeren Aussendurchmesser und erstreckt
sich bei der dargestellten Ausführungsform über einen Winkelbereich von etwa 30°.
Die Aussenseite des Antriebsrings 73 wird als Kurvenscheibe für einen federbelasteten
Schalt- oder Abgriffshebel 79 genutzt, der am Gehäuse 63 schwenkbar gelagert ist.
Der Abgriffshebel 79 umfasst am einen Ende eine vorstehende Kontaktleiste 79a, welche
z.B. durch die Kraft einer (nicht dargestellten) Blattfeder gegen die Peripherie des
Antriebsrings 73 gedrückt wird.
[0022] An der Grundplatte 63a und der Haube 63b sind Lagerringe 81 ausgebildet, welche die
Kragen 67 exzentrisch ummanteln. An diesen Lagerringen 81 ist je ein Abtriebsring
83, 85 gelagert. Jeder dieser Abtriebsringe 83, 85 umfasst auf der dem Antriebsring
73 zugewandten Seite einen Abschnitt mit einem aussenseitigen Zahnkranz, der lokal
mit dem Zahnkranz 75 des Antriebsrings 73 kämmt. Jeder der Abtriebsringe 83, 85 umfasst
axial angrenzend an den jeweiligen Zahnkranz analog zum Antriebsring 73 einen Bereich
mit zwei zylindermantelartigen Abschnitten mit leicht unterschiedlichen Aussendurchmessern,
wobei diese beiden Aussendurchmesser grösser sind als der Aussendurchmesser des daran
angrenzenden Zahnkranzes.
[0023] Die Kontaktleiste 79a des Abgriffhebels 79 überragt den Antriebsring 73 beidseitig,
sodass die Aussenseiten der Abtriebsräder 83, 85 ebenfalls als weitere Kurvenscheiben
zum Steuern des Abgriffhebels 79 genutzt werden können. Die drei Kurvenscheiben sind
so angeordnet, dass sowohl die Abschnitte mit den grösseren Aussendurchmessern als
auch die Schaltzonen bzw. die Abschnitte mit den kleineren Aussendurchmessern im Bereich
der Kontaktleiste miteinander fluchten.
[0024] Die Zahnzahl des Antriebsrings 73 wird fortan auch mit n1 bezeichnet, jene des ersten
Abtriebsrings 83 mit n2 und jene des zweiten Abtriebsrings 85 mit n3. Dann ist gilt
n1 > n2 > n3. Vorzugsweise ist 100 > n1 > 50. Die beiden Abtriebsringe 83, 85 sind
grundsätzlich vertauschbar. Im dargestellten Beispiel ist n1 = 64 und n2 = 56. Damit
wird sichergestellt, dass das erste Abtriebsrad 83 pro volle Umdrehung des Antriebsrads
69 um etwas mehr als den von der Schaltzone eingenommenen Bereich weiter gedreht wird.
Die Periodizität P der Anordnordnung mit den drei Kurvenscheiben ist durch die Verhältnisse
der Zahnzahlen n1, n2 und n3 gegeben. Vorzugsweise gilt 80 > n2 > 40. Nur wenn sich
alle drei Schaltzonen der Kurvenscheiben im Bereich der Kontaktleiste 79a ich axialer
Ansicht überlappen wird der Schalthebel 79 durch die Kraft der Schaltfeder (nicht
dargestellt) in die Schaltstellung geschwenkt. Die Figuren 4 und 5 zeigen die Anordnung
aus Figur 2 ohne Haube 63b in einer axialen Ansicht. Figur 4 zeigt die Stellvorrichtung
61 im geschalteten Zustand, Figur 5 im ungeschalteten Zustand.
[0025] Der zweite Schenkel des Abgriffhebels 79 ist über ein Umstellmittel mit dem Anschlaghebel
35 der Wendemechanik 1 verbunden. Im dargestellten Beispiel ist das Umstellmittel
ein flexibles Zugband 87, welches über einen Umlenkkörper 89 durch entsprechende Öffnungen
in der Grundplatte 63a und im Gehäuse 3 der Wendemechanik 1 hindurchgeführt ist. Das
Zugband 87 ist nur soweit gestrafft, dass der Anschlaghebel 35 im ungeschalteten Zustand
der Stellvorrichtung 61 in seiner Ruhelage bleibt, in welcher der Zwischenanschlag
33c (Figur 1) die Schlingfeder 15 in der Lage für die Arbeitsstellung zurückhält.
Im geschalteten Zustand, wie er in Figur 4 dargestellt ist, wird der Anschlaghebel
35 durch das Zugband 87 aufgrund der stärkeren Kraft der Schaltfeder soweit zur Seite
gezogen, dass der Zwischenanschlag 33c nicht mehr als Sperre für die Schlingfeder
15 wirkt. Dieser Zustand entspricht der AB1-Position, in welcher die Arbeitsstellung
aufgehoben und die Lamellen beim weiteren Absenken des Behangs bis zur AB2-Position
in ihre Schliessstellung verschwenkt werden.
[0026] Zum Montieren der Stellvorrichtung 61 wird der Behang vorzugsweise in die AB1-Position
abgesenkt, und bei der Stellvorrichtung 61 wird der geschaltete Zustand, wie er in
Figur 4 dargestellt ist, voreingestellt. Wird der Behang aus dieser Lage wieder nach
oben gezogen, wechselt die Stellvorrichtung 61 unverzüglich in den ungeschalteten
Zustand. Das kompakt aufgebaute mechanische Zählwerk mit den drei Kurvenscheiben ermöglicht
es, eine absolute Absenkposition des Behangs eindeutig vorzugeben. Selbst Behänge
von mehreren Metern Länge können vollständig hochgezogen werden, ohne dass die Stellvorrichtung
61 dabei in den geschalteten Zustand wechseln würde. Beim Absenken hingegen schaltet
die Stellvorrichtung 61 exakt in der AB1-Position temporär in den geschalteten Zustand
um. Vorzugsweise bleibt der geschaltete Zustand bis zum Erreichen der AB2-Position,
also bis die Lamellen vollständig in ihre Schliessstellung verschwenkt sind, erhalten.
Die erfindungsgemässe Stellvorrichtung 61 kann in einem Standardkanal auf einfache
Weise als Zusatzmodul an eine standardisierte Wendemechanik 1 angebaut werden. Sie
funktioniert unabhängig von Aufzugselementen und erfordern keinerlei zusätzliche elektrische
Installationen. Zwischen der AB1-Position und der AB2-Position kann die Neigung der
Lamellen ohne Aktivierung der Arbeitsstellung stufenlos verstellt werden. Selbstverständlich
umfasst der Grundgedanke der Erfindung auch andere Ausführungsformen der Stellvorrichtung
61, insbesondere solche, bei denen anstelle eines Zugbandes 87 ein starrer Hebel als
Umstellmittel verwendet wird.
1. Stellvorrichtung (61) zum Aktivieren und Deaktivieren der Arbeitsstellung bei einer
Rafflamellenstore mit einer Wendemechanik (1), die in einem Gehäuse (3) ein bewegbares
Stellglied zum Vorgeben einer Arbeitsstellung umfasst, gekennzeichnet durch ein starr mit dem Gehäuse (3) der Wendemechanik (1) verbindbares weiteres Gehäuse
(63) und durch ein mit dem Stellglied der Wendemechanik (1) koppelbares Umstellmittel.
2. Stellvorrichtung (61) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umstellmittel einen Schalthebel umfasst, dessen Lage durch den Antrieb der Rafflamellenstore
in einer vorgebbaren eindeutigen Absenklage des Behangs veränderbar ist.
3. Stellvorrichtung (61) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Umstellmittels unabhängig von Aufzugselementen der Rafflamellenstore
veränderbar ist.
4. Stellvorrichtung (61) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalthebel ein am Gehäuse (63) der Stellvorrichtung (61) schwenkbar gelagerter
Abgriffhebel (79) mit einer durch mehrere Kurvenscheiben beeinflussbaren Kontaktkante
(79a) ist, wobei diese Kurvenscheiben mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen
von der Antriebswelle antreibbar sind.
5. Stellvorrichtung (61) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Peripherie jeder der Kurvenscheiben einen Kreisringabschnitt mit einem grösseren
Aussendurchmesser und einen Kreisringabschnitt mit einem kleineren Aussendurchmesser
umfasst, und dass die Aussenseiten der Kreisringabschnitte mit den grösseren Aussendurchmessern
und die Aussenseiten der Kreisringabschnitte mit den kleineren Aussendurchmessern
im Bereich einer Kontaktkante (79a) des Abgriffhebels (79) miteinander fluchten.
6. Stellvorrichtung (61) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktkante (79a) am einen Schenkel des Abgriffhebels (79) angeordnet ist und
mittels Federkraft gegen die Kurvenscheiben gedrückt wird, und dass am andern Schenkel
des Abgriffhebels (79a) ein Zugband (87) oder ein anderes Übertragungsmittel ausgebildet
ist, welches mit dem Stellglied der Wendemechanik (1) verbindbar oder verbunden ist.
7. Stellvorrichtung (61) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichzeitige Überdeckung der Schaltzonen der drei Kurvenscheiben der AB1-Position
der Store entspricht.
8. Verfahren zum Aktivieren und Deaktivieren der Arbeitsstellung bei einer Rafflamellenstore
mit einer Stellvorrichtung (61) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung (61) in Schaltstellung gebracht wird, dass der Behang der Rafflamellenstore
in die AB1-Position gebracht wird, dass das Umstellmittel mit dem Stellglied der Wendemechanik
(1) verbunden wird, und dass das Stellglied beim Hochfahren des Behangs und beim Überqueren
der AB1-Position in eine Lage zum Vorgeben der Arbeitsposition bewegt wird, und dass
das Stellglied beim Absenken des Behangs und beim Überqueren der AB1-Position in eine
Lage zum Vorgeben der Schliessposition bewegt wird.