[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Warmwalzen in einer
Warmbandstraße oder in Steckelstraßen, wobei in einem oder mehreren Vorgerüsten Brammen
zu Vorbändern ausgewalzt werden.
[0002] Die hierbei erzeugten Vorbänder sollten gerade sein, d. h. sie sollten nur eine geringe
Säbligkeit aufweisen und sie sollten keinen Dickenkeil über die Bandbreite haben.
Die Vorgerüste haben dabei nicht nur die Aufgabe, die Vorbandgeometrie zu erhalten,
sondern sie gezielt zu verbessern, da die in die Gerüste einlaufenden Brammen bereits
keilig oder säblig sein können. Eine Veränderung der Vorbandgeometrie ist dabei vor
allem in den ersten Stichen möglich, da die Brammendicke im Verhältnis zur Breite
noch relativ groß ist und somit ein Materialquerfluss im Walzspalt möglich ist.
[0003] Beim Walzen von Warmband ergeben sich im Walzbetrieb gelegentlich unterschiedlich
große Stichabnahmen über die Länge des Walzspalts (über die Bandbreite), die auf Änderungen
der Walzguthärte, des Walzspalts selbst oder auf die Geometrie des einlaufenden Walzgutes
zurückzuführen sind. Diese unterschiedlich großen Stichabnahmen führen dann zu seitlichen
Auslenkungen und Versetzbewegungen des Walzgutes im Gerüst und zu einer seitlichen
Krümmung des auslaufenden Warmbandes.
[0004] Zur Verlaufsregelung bzw. zur Krümmungskorrektur des auslaufenden Warmbandes sind
verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt.
[0005] So wird in der
DE 197 04 337 A1 zur Verlaufsregelung eines Walzbandes beim Durchlauf durch eine Walzstraße vorgeschlagen,
zumindest bei einem Walzgerüst die Position des Walzbandes bezüglich der Mittellinie
der Walzstraße zu messen und unter Verwendung der Messwerte die Walzkraftverteilung
in Längsrichtung der Walzen dieses Walzgerüst auf eine gewünschte Sollposition zu
regeln. Durch diese Maßnahme wird in guter Näherung ein symmetrischer Verlauf des
Walzbandes zur Mittellinie der Walzstraße erreicht, allerdings eventuell unter Erzeugung
eines keiligen Walzbandes.
[0006] Eine andere Möglichkeit der Verhinderung des seitlichen Verbiegens des Walzbandes,
das kontinuierlich durch eine Vorwalzstraße mit einer Kantenwalzvorrichtung zur breitenmäßigen
Beeinflussung und einer horizontalen Walzvorrichtung zur Beeinflussung der Dicke bewegt
wird, besteht nach der
DE 43 10 547 C2 darin, seitlich neben dem Walzband hydraulisch verstellbare Seitenführungen anzuordnen,
die vor und hinter der Kantenwalzvorrichtung angeordnet sind und die seitliche Verschiebung
der gewalzten Bramme steuern und die den behinderungsfreien Einlauf und Auslauf des
Walzbandes durch wechselweises Verengen des Seitenführungsabstandes ermöglichen.
[0007] Aus der
DE 31 16 278 C2 ist eine Vorrichtung zum Steuern der Lage des Bandlaufs insbesondere beim Fertigwalzen
bekannt, bei der neben dem Walzband angeordnete Führungsleisten Biegebalken mit Führungsrollen
aufweisen, die seitlich gegen das Walzband gedrückt werden. Die Positionsregelung
dieser Rollen ist durch eine Druckregelung überlagert, die bei auftretenden Stauchkräften,
die einen vorgegebenen Sollwert übersteigen, eine Verschiebung der Führungsleisten
bzw. Führungsrollen im Öffnungssinne bewirkt.
[0008] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
gezielte Beeinflussung der Vorbandgeometrie beim Warmwalzen in konventionellen Warmbandstraßen
oder in Steckelstraßen durchzuführen mit dem Ziel, gerade Vorbänder ohne Dickenkeil
und ohne seitliche Krümmung zu erzeugen.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zur gezielten Beeinflussung der Vorbandgeometrie
an mindestens einem Vorgerüst durch entsprechende Regelungen eine dynamische Anstellung
im Vorgerüst mit schnellen und kräftigen Seitenführungen vor und hinter dem Vorgerüst
so miteinander verknüpft sind, dass in einem oder mehreren Stichen gezielt, reversierend
oder im Durchlaufbetrieb, eine säblige oder keilige Bramme in ein gerades und keilfreies
Vorband umgeformt wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Beeinflussung der Vorbandgeometrie wird mit Hilfe der Anstellung
im Horizontalgerüst und den beiden anstellbaren Seitenführungen vor und hinter dem
Gerüst durchgeführt. Die Anstellung im Horizontalgerüst sorgt dabei für eine konstante
Banddicke über die Bandbreite (kein Dickenkeil). Die Anstellung wird dazu mit der
Schwenkregelung RAC (
Roll
Alignment
Control), die für Vorgerüste bisher nicht eingesetzt wurde, so geregelt, dass der Walzspalt
auch bei vom Band ausgehenden Störungen parallel bleibt. Störgrößen sind dabei vor
allem ein einlaufender Dickenkeil über die Bandbreite, Temperaturunterschiede über
die Bandbreite, außermittige Lage des Bandes im Walzspalt und ungleichmäßige Zugverteilung
über die Bandbreite auf der Einlaufseite sowie der Auslaufseite.
[0011] Das Prinzip der Schwenkregelung besteht darin, dass die Differenzwalzkraft gemessen
und durch die Schwenkregelung ein Schwenkwert berechnet wird. Dieser wird dann jeweils
zur Hälfte als Zusatzsollwert für die getrennten Positionsregelungen der Antriebs-
und Bedienseite des Gerüstes verwendet. Für die Anstellungen der Anpresskräfte durch
die Hydraulikzylinder wird dann entsprechend verfahren. Im Prinzip kompensiert die
Schwenkregelung die Gerüstquerdehnung, die auf Grund der Differenzkräfte entstehen.
[0012] Die Aufgabe der Seitenführungen ist es, eine Krümmung oder ein Verdrehen des Bandes
zu verhindern (Säbelbildung). Dazu werden die Seitenführungen auf jeder Seite parallel
und im gleichen Abstand zur Gerüstmitte, gehalten. Der Gleichlauf der gegenüberliegenden
Lineale einer Seitenführung wird mechanisch realisiert und die Anstellung mit elektrischem
oder hydraulischem Antrieb durchgeführt. Für das hier beschriebene erfindungsgemäße
Verfahren sind hydraulisch angetriebene Seitenführungen am besten geeignet, da hydraulische
Antriebe sehr dynamisch sind und ohne großen Aufwand neben der Positions-regelung
auch eine Kraftregelung ermöglichen, um das Band gerade zu halten. Die Positionsregelung
hält die Seitenführungen in einem Abstand, der etwas größer ist als die Bandbreite
und beispielsweise an der Einlaufseite Bandbreite plus 10 mm und an der Auslaufseite
Bandbreite plus 40 mm beträgt.
[0013] Überlagert ist dieser Positionsregelung eine Kraftregelung, die die Seitenführung
gegen eine Überlastung schützt und die Seitenführung mit einer definierten Kraft gegen
das Band drückt. Eine Positionsüberwachung erhöht dabei den Kraftsollwert, wenn die
Seitenführungen ausweichen wollen.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Zusammenspiel dieser Stellsysteme und Regelungen ist es
möglich, eine säblige oder keilige Bramme in ein gerades und keilfreies Vorband umzuformen.
Wenn beispielsweise eine gerade Bramme mit einem Dickenkeil in das Vorgerüst einläuft,
wird durch den zwingend parallel gehaltenen Walzspalt ein keilfrei auslaufendes Vorband
erzeugt. Die dabei erzwungene Profiländerung führt dazu, dass das Band in einer Richtung
säbelförmig ausläuft und sich das Band auf der Einlaufseite in diese Richtung drehen
möchte. Die Seitenführungen verhindern diese Bewegungen, wobei Reaktionskräfte entstehen,
die gegen die Seitenführungen wirksam werden. Gleichzeitig entstehen im Band Zugkräfte
über die Bandbreite, die auf den Walzspalt wirken und einen Materialfluss quer zur
Walzrichtung im Walzspalt erzeugen. Dieser Materialquerfluss, der nur bei einem entsprechend
dicken Walzgut stattfinden kann, ermöglicht somit im Grunde erst die erfindungsgemäße
Beeinflussung der Vorbandgeometrie.
[0015] Um eine Überlastung der Stellsysteme bei extremen Geometriefehlern zu verhindern
und eine Verteilung der Geometrieänderung über mehrere Stiche zu ermöglichen, kann
erfindungsgemäß die Regelung der Anstellung der Walzen und der Seitenführungen noch
miteinander gekoppelt werden. Zur Kopplung wird dabei wie folgt vorgegangen:
● Vorgabe eines Referenzwertes der Differenzwalzkraft oder eines maximalen Schwenkwertes
in Abhängigkeit von den aktuellen Druckkräften oder den aktuellen Positionen der Seitenführungen
oder
● Vorgabe der Positionssollwerte oder der Kraftsollwerte der Seitenführungen in Abhängigkeit
von der aktuellen Differenzwalzkraft oder der Differenzposition der Schwenkung.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an in schematischen
Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Regelschema der Walzenanstellung (Schwenkregelung RAC),
- Fig. 2
- ein Vorgerüst in einer Draufsicht,
- Fig. 3
- ein Regelschema der Seitenführungen,
- Fig. 4
- Verknüpfung der Regetschemata der Fig. 1 und 3,
- Fig. 5
- Kopplung von Walzenanstellung und Seitenführungen.
[0018] In der Figur 1 ist der Teil der erfindungsgemäßen Verknüpfung der Regelungen dargestellt,
der die Walzenanstellung für die Horizontalwalzen des Vorgerüstes betrifft und zwar
das Regelschema einer Schwenkregelung RAC. Bei dem in einer Vorderansicht mit Arbeitswalzen
2, Stützwalzen 3 und Bramme 4 dargestellten Vorgerüst 1 werden an der Antriebsseite
AS und an der Bedienseite BS mittels am Lager der oberen Stützwalze 3 angeordneter
Hydraulikzylinder 15 Zylinderkräfte F
CAS ,F
CBS, aufgebracht und die beim Walzvorgang resultierenden Kräfte an der unteren Lagerauflagefläche
der Stützwalzen kontinuierlich gemessen. Aus den erhaltenen Kraftmesswerten F
LcAS und F
LcBS wird die Differenzwalzkraft ΔF
LC ermittelt und gemeinsam mit einem Referenzwert ΔF
REF der Differenzwalzkraft der Schwenk-Regelung RAC 20 zugeführt und hier ein Referenz
Schwenkwert ΔS
RAC berechnet. Dieser Schwenkwert ΔS
RAC wird dann halbiert als Zusatzsollwert gemeinsam mit der Referenz Position S
REF für die getrennten Positionsregelungen 25 der Antriebsseite AS und die Bedienseite
BS der oberen Stützwalze 3 verwendet, wobei die Anstellung dann seitlich an den Hydraulikzylindern
15 angreift.
[0019] In den Figuren 2 und 3 ist der andere Teil der erfindungsgemäßen Verknüpfung der
Regelungen dargestellt, und zwar die Regelung der Seitenführungen 8, 9, die seitlich
neben dem Walzband als Teil des Vorgerüstes 1 angeordnet sind. Fig. 2 zeigt dabei
ein Vorgerüst mit Stützwalzen 3 und Arbeitswalzen 2 in einer Draufsicht. Von der Walzrichtung
7 ausgehend sind vor den Walzen 2, 3 auf dem Einlauf-Rollgang 16 einander gegenüberliegende
Seitenführungen 8 angeordnet mit an der Antriebsseite AS des Vorgerüstes 1 angeordneten
Anstellungsvorrichtungen 18 mit hydraulischem Antrieb. Diese Anstellungsvorrichtungen
18 bestehen, wie im Schaltschema der Fig. 3 ersichtlich, aus einem gemeinsamen Hydraulikaggregat
11 (Hydraulikpumpe), Kolbenzylindereinheiten 12, Steuerventilen 13 sowie diversen
Hydraulikleitungen 10. Weiterhin sind Messgeräte zur Bestimmung der Kolbenposition
14 und zur Bestimmung des Hydraulikdrucks 19 vorhanden. Um den Einlauf und die Zentrierung
der Bramme auf die Gerüstmitte zu erleichtern, ist der Abstand der Seitenführungen
8 an ihrem vorderen Ende keilförmig erweitert.
[0020] In gleicher Weise sind hinter den Walzen 2, 3 auf dem Auslauf-Rollgang 17 (Fig. 2)
einander gegenüberliegende Seitenführungen 9 angeordnet, deren Abstand voneinander
der nun geänderten Bandbreite entsprechend angepasst ist (diese Veränderung ist in
der Zeichnung nicht dargestellt). Das erfindungsgemäß angewandte Regelschema wird
anhand von Fig. 3 für die in Fig. 2 dargestellte Seitenführung 9 näher erläutert.
Die mit den Messgeräten 14 ermittelten aktuellen Kolbenpositionen werden in einen
Positionsrechner 30 sowie die mit den Messgeräten 19 ermittelten aktuellen Druckkräfte
in einen Kraftrechner 40 eingespeist. Die dort erhaltenen aktuellen Werte für die
Positionen S
SACT werden in die Positionsregelung 35 und die aktuellen Werte für die Druckkräfte F
SACT in die Kraftregelung 45 eingespeist. Mit den vorgegebenen Referenzwerten für die
Positionen S
SREF und für die Hydraulikdrucke F
SREF werden die zu regelnden Positionen und Kräfte ermittelt und über die Steuerventile
13 auf die Kolbenzylindereinheiten 12 übertragen.
[0021] In der Figur 4 sind die beiden erfindungsgemäß gleichzeitig durchgeführten Regelungen
in ihrer Wirkung schematisch dargestellt. Die in Walzrichtung 7 in das Walzgerüst
einlaufende Bramme 4 (das Walzgerüst wird lediglich durch die Arbeitswalze 2 symbolisiert)
enthält ein über die Brammenbreite mit h
0 bezeichnetes keiliges Dickenprofil mit zur Antriebsseite AS hin ansteigender Dicke.
Durch den Walzvorgang wurde das keilige Dickenprofil behoben und ein Vorband mit dem
Dickenprofil h
1 erzeugt. Die hierbei von den Arbeitswalzen 2 aufzubringende Walzkraft F
WAS war an der Antriebsseite dabei größer als die Walzkraft F
WBS an der Bedienseite, wodurch ein Materialquerfluss in Pfeilrichtung 6 von der Antriebsseite
zur Bedienseite erfolgte.
[0022] Um bei der Beseitigung des keiligen Dickenprofils ein seitliches Verdrehen der einlaufenden
Bramme 4 und eine Säbelbildung des Vorbandes 5 zu verhindern, sind die einlaufende
Bramme 4 durch die Seitenführungen 8 und das auslaufende Vorband 5 durch die Seitenführungen
9 seitlich abgestützt.
[0023] Die Abstützkräfte F
1 und F
2 vor und hinter dem Walzgerüst erzeugen als Reaktion das Zugprofil σ
0 in der einlaufenden Bramme 4 und das Zugprofil σ
1 im auslaufenden Vorband 5. Diese Zugprofile σ
0, σ
1 wirken auf den Walzspalt und ermöglichen den Materialquerfluss 6, der die Korrektur
des geometrischen Fehlers der Bramme ermöglicht.
[0024] In der Figur 5 sind die vorstehend beschriebenen Möglichkeiten der erfindungsgemäßen
Kopplung der Anstellung der Walzen und der Seitenführungen mit dem Ziel, die Belastung
der Stellsysteme zu begrenzen und die Korrektur der Brammengeometrie auf mehrere Stiche
zu verteilen, schematisch dargestellt.
[0025] Dargestellt ist hier eine Kopplungsregeleinheit 50 in die, gekennzeichnet durch entsprechende
Richtungspfeile, die aktuellen Werte eines Walzgerüstes für
- die Differenzwalzkraft ΔFLC
- die Differenzposition des Differenzschwenkwertes ΔSRAC
- die Positionen der Seitenführungen SSACT
- die Druckkräfte der Seitenführungen FSACT
einfließen und aus der, gleichfalls gekennzeichnet durch entsprechende Richtungspfeile
die Vorgabewerte zur Verwendung beim nachfolgenden Walzgerüst entnommen werden:
- ein Referenzwert der Differenzwalzkraft ΔFREF
- ein maximaler Schwenkwert ΔSRACMAX
- die Positionsreferenzwerte der Seitenführungen SSREF
- die Kraftreferenzwerte der Seitenführungen FSREF.
[0026] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
beispielsweise entsprechend der Bauart der verwendeten Vorbandgerüste oder der verwendeten
Antriebe für die Seitenführungen variierbar, wenn die erfindungsgemäße Maßnahme der
Verknüpfung einer Schwenk-Regelung RAC der Walzen mit der mechanischen Anstellung
von Seitenführungen für das Walzgut weiterhin zu Grunde liegt.
Bezugszeichenliste
[0027] Walzgerüst
- AS
- Walzen-Antriebsseite
- BS
- Walzen-Bedienseite
- 1
- Vorgerüst
- 2
- Arbeitswalze
- 3
- Stützwalze
- 4
- Bramme
- 5
- Vorband
- 7
- Walzrichtung
- 8
- Seitenführung Einlaufseite
- 9
- Seitenführung Auslaufseite
- 10
- Hydraulikleitungen
- 11
- Hydraulik-Aggregat
- 12
- Kolben-Zylindereinheit für Seitenführungen
- 13
- Steuerventil
- 14
- Messgerät für Kolbenstellung
- 15
- Hydraulikzylinder für Schwenkregelung
- 16
- Einlauf-Rollgang
- 17
- Auslauf-Rollgang
- 18
- Anstellungsvorrichtung für Seitenführungen
- 19
- Messgerät für Hydraulikdruck
- 20
- Schwenk-Regelung RAC (Roll Alignment Control)
- 25
- Positions-Regelung für Schwenkregelung
- 30
- Positions-Rechner für Seitenführungen
- 35
- Positions-Regelung für Seitenführungen
- 40
- Kraft-Rechner für Seitenführungen
- 45
- Kraft-Regelung für Seitenführungen
- 50
- Kopplungsregeleinheit
[0028] Walzbandeigenschaften
- 6
- Querfluss-Richtung
- h0
- einlaufendes Dickenprofil
- h1
- auslaufendes Dickenprofil
- σ0
- einlaufendes Zugprofil
- σ1
- auslaufendes Zugprofil
[0029] Positionen
- SREF
- Referenz Position
- SSREF
- Positionsreferenzwerte
- SSACT
- aktuelle Positionen der Seitenführungen
- ΔSRAC
- Referenz Schwenkwert
- ΔSRACMAX
- maximaler Schwenkwert
[0030] Kräfte
- FLcAS
- gemessene Kraft, Antriebsseite
- FLcBS
- gemessene Kraft, Bedienseite
- FCAS
- Zylinderkraft, Antriebsseite
- FCBS
- Zylinderkraft, Bedienseite
- ΔFLC
- Differenzwalzkraft
- ΔFREF
- Referenzwert der Differenzwalzkraft
- FSREF
- Kraftreferenzwerte der Seitenführungen
- FSACT
- aktuelle Druckkräfte der Seitenführungen
- FWAS
- Walzkräfte je Antriebsseite
- FWBS
- Walzkräfte je Bedienseite
- F1, F2
- Kräfte auf die Seitenführungen
1. Verfahren zum Warmwalzen von Walzgut in einer Warmbandstraße oder in Steckelstraßen,
wobei zur Verlaufsregelung des Walzgutes die Walzen mindestens eines Walzgerüstes
verschwenkt werden und ein seitlicher Anpressdruck gegen das Walzgut ausgeübt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zur gezielten Beeinflussung der Vorbandgeometrie beim Auswalzen von Brammen (4) zu
Vorbändem (5) an mindestens einem Vorgerüst (1)
● eine Schwenk-Regelung RAC (20) zur dynamischen Anstellung im Vorgerüst und
● eine Positions- (35) und Kraftregelung (45) von vor und hinter dem Vorgerüst (1)
angeordneten schnellen und kräftigen Seitenführungen (8, 9), zu deren Steuerung die
Kolbenposition sowie der Kolbendruck der die Seitenführungen (8, 9) anstellenden Kolben-Zylindereinheiten
(12) verwendet werden,
so miteinander verknüpft durchgeführt werden, dass in einem oder in mehreren Stichen
gezielt, reversierend oder im Durchlaufbetrieb, eine säblige oder keilige Bramme (4)
in ein gerades und keilfreies Vorband (5) umgeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dynamische Anstellung mittels der Schwenk-Regelung (RAC (Roll (Alignment Control)) (20) durchgeführt wird, wobei aus einer gemessenen Differenzwalzkraft (ΔFLC) und einem Referenzwert der Differenzwalzkraft (ΔFREF) unter Berücksichtigung eines maximalen Schwenkwertes (ΔSRACMAX) ein Referenzschwenkwert (ΔSRAC) berechnet und dieser je zur Hälfte als Zusatzsollwert (Referenz Position (SREF)) für die getrennten Positionsregelungen (25) der Antriebsseite (AS) und Bedienseite
(BS) des Vorgerüstes (1) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vor und hinter dem Vorgerüst (1) angeordneten Seitenführungen (8, 9) durch die
Kolben-Zylindereinheiten (12) auf jeder Seite parallel und in gleichem Abstand zur
Gerüstmitte gehalten sind, wobei neben der Positionsregelung (35) auch eine Kraft-regelung
(45) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsregelung (35) der Seitenführungen (8, 9) so durchgeführt ist, dass der
seitliche Abstand der Seitenführungen (8, 9) unterschiedlich etwas größer ist als
die Bandbreite, beispielsweise an der Einlaufseite Bandbreite plus 10 mm und an der
Auslaufseite Bandbreite plus 40 mm beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kraftregelung (45) die Seitenführungen (8, 9) mit einer definierten Kraft
(F1, F2) seitlich gegen die Bramme (4) bzw. Vorband (5) gedrückt und dabei gegen eine Überlastung
geschützt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem möglichen Ausweichen der Seitenführungen (8, 9) durch eine Positionsüberwachung
der Kraftsollwert (FSACT) der Kraftregelung (45) entsprechend erhöht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenk-Regelung (20) und die Regelungen (35, 45) der Seitenführungen(8, 9) so
miteinander gekoppelt sind, dass bei extremen Geometriefehlern des einlaufenden Walzgutes
in das Vorgerüst (1) die gewünschte Geometrieänderung über mehrere Stiche durchgeführt
werden kann.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Verteilung der Korrektur der Brammengeometrie auf mehrere Stiche die aktuellen
Werte eines Walzgerüstes für
● die Differenzwalzkraft ΔFLC
● die Differenzposition des Differenzschwenkwertes SSACT
● die Positionen der Seitenführungen SSACT
● die Druckkräfte der Seitenführungen FSACT
in eine Kopplungsregeleinheit (50) einfließen, aus der dann die beim nachfolgenden
Walzgerüst zu verwendenden Vorgabewerte
● ein Referenzwert der Differenzwalzkraft ΔFREF
● ein maximaler Schwenkwert ΔSRACMAX
● die Positionsreferenzwerte der Seitenführungen SSREF
● die Kraftreferenzwerte der Seitenführungen FSREF
entnommen werden.
9. Vorrichtung zum Warmwalzen von Walzgut in einer konventionellen Warmbandstraße oder
in Steckelstraßen, wobei mindestens ein Walzgerüst mit verschwenkbaren Walzen ausgebildet
ist und an der Walzguteinlaufseite eine Vorrichtung aufweist, mit der ein seitlicher
Anpressdruck gegen das Walzgut ausgeübt werden kann, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Warmwalzen von Brammen (4) zu Vorbändem (5) mindestens ein Vorgerüst (1)
● mit einer Schwenk-Regelung (20) ausgebildet ist und
● am Walzguteinlauf und am Walzgutauslauf des Vorgerüstes (1) mittels Kolben-Zylindereinheiten
(12) hydraulisch anstellbare Seitenführungen (8, 9) mit einer Positions- (35) und
Kraftregelung (45) angeordnet sind,
wobei die Schwenk-Regelung (20) des Vorgerüstes (1) und die Positions- (35) und Kraftregelung
(45) mess- und regelungstechnisch so miteinander verknüpft sind, dass in einem oder
in mehreren Stichen gezielt, reversierend oder im Durchlaufbetrieb, eine säblige oder
keilige Bramme (4) in ein gerades und keilfreies Vorband (5) umgeformt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Seitenführungen (8) an ihrem vorderen Ende, der Brammeneinlaufseite,
keilförmig erweitert ist.
1. Method of hot rolling rolling stock in a hot strip train or in Steckel trains, wherein
the rolls of at least one roll stand are pivoted for the purpose of regulating the
course of the rolling stock and a lateral pressing pressure is exerted against the
rolling stock,
characterised in that for selective influencing - at at least one roughing stand (1) - of the pre-strip
geometry in the rolling-out of slabs (4) to form pre-strips (5)
- a pivot regulation RAC (20) for dynamic adjustment in the roughing stand and
- a positional regulation (35) and force regulation (45) of quick and powerful lateral
guides (8, 9), which are arranged in front of and behind the roughing stand (1) and
for the control of which use is made of the piston position and piston pressure of
the piston/cylinder units (12) adjusting the lateral guides (8, 9),
are carried out linked together in such a manner that a cambered or wedge-shaped slab
(4) is reshaped into a straight and wedge-free pre-strip (5) selectively in one or
more passes and in reversing or continuous operation.
2. Method according to claim 1, characterised in that the dynamic adjustment is carried out by means of the pivot regulation (RAC (Roll
Alignment Control)) (20), wherein a reference pivot value (ΔSRAC) is calculated from a measured differential rolling force (ΔFLC) and a reference value of the differential rolling force (ΔFREF) with consideration of a maximum pivot value (ΔSRACMAX) and half thereof is used as an additional target value (reference position (SREF)) for the separate positional regulations (25) of the drive side (AS) and operating
side (BS) of the roughing stand (1).
3. Method according to claim 1 or 2, characterised in that lateral guides (8, 9) arranged in front of and behind the roughing stand (1) are
held by the piston/cylinder units (12) on each side parallel to and at the same spacing
from the stand centre, wherein apart from the positional regulation (35) also a force
regulation (45) is carried out.
4. Method according to claim 3, characterised in that the positional regulation (35) of the lateral guides (8, 9) is carried out in such
a manner that the lateral spacing of the lateral guides (8, 9) is different from and
somewhat larger than the strip width, for example at the inlet side strip width plus
10 millimetres and at the outlet side strip width plus 40 millimetres.
5. Method according to claim 3 or 4, characterised in that the lateral guides (8, 9) are laterally pressed by a defined force (F1, F2) against the slab (4) or pre-strip (5) through the force regulation (45) and in that case are protected against overloading.
6. Method according to claim 5, characterised in that in the case of a possible deviation of the lateral guides (8, 9) the force target
value (FSACT) of the force regulation (45) is appropriately increased by a position monitoring.
7. Method according to one or more of claims 1 to 6, characterised in that the pivot regulation (20) and the regulations (35, 45) of the lateral guides (8,
9) are so coupled with one another that in the case of extreme geometry errors in
the rolling stock entering the roughing stand (1) the desired geometry change can
be carried out over several passes.
8. Method according one or more of claims 1 to 7,
characterised in that for distribution of the correction of the slab geometry to several passes the instantaneous
values of a roll stand for
- the differential rolling force ΔFLC
- the differential position of the differential pivot value SSACT
- the positions of the lateral guides SSACT
- the pressure forces of the lateral guides FSACT
are entered into a coupling regulating unit (50) from which then the preset values
of
- a reference value of the differential rolling force ΔSRACMAX
- a maximum pivot value ΔSRACMAX
- the position reference values of the lateral guides SSFREF
- the force reference values of the lateral guides FSREF
to be used in the succeeding roll stand are then derived.
9. Device for hot rolling of rolling stock in a conventional hot strip train or in Steckel
trains, wherein at least one roll stand is constructed with pivotable rolls and has
at the rolling stock entry side a device by which a lateral pressing pressure can
be exerted against the rolling stock, particularly for performance of the method according
to one or more of claims 1 to 8,
characterised in that for hot rolling of slabs (4) to form pre-strips (5) at least one roughing stand (1)
- is constructed with a pivot regulation (20) and
- lateral guides (8, 9), which are hydraulically adjustable by means of piston/cylinder
units (12), with a positional regulation (35) and force regulation (45) are arranged
at the rolling stock entry and the rolling stock exit of the roughing stand (1),
wherein the pivot regulation (20) of the roughing stand (1) and the positional regulation
(35) and force regulation (45) are so linked with one another in terms of measurement
and regulation that a cambered or wedge-shaped slab (4) is reshaped into a straight
and wedge-free pre-strip (5) selectively in one or more passes and in reversing or
continuous operation.
10. Device according to claim 9, characterised in that the spacing of the lateral guides (8) is widened in wedge-shape at the front ends
thereof, i.e. the slab entry side. 1.
1. Procédé pour le laminage à chaud d'un produit à laminer dans un train de laminage
de feuillard à chaud ou dans un train de type "Steckel", dans lequel pour la régulation
du tracé du produit à laminer les cylindres d'au moins une cage de laminage sont pivotés
et on exerce une pression de pressage latérale contre le produit à laminer,
caractérisé en ce que, pour influencer de manière ciblée la géométrie du feuillard précurseur lors du laminage
de brames (4) pour réaliser des ébauches de feuillard (5) sur au moins une cage préliminaire
(1), on exécute de façon chaînée
- une régulation de pivotement RAC (20) pour l'approche dynamique dans la cage préliminaire,
et
- une régulation de position (35) et de force (45) pour des guidages latéraux rapides
et puissants (8, 9) agencés avant et après la cage préliminaire (1), pour la commande
desquels on utilise la position des pistons ainsi que la pression dans des unités
à piston-et-cylindre (12) qui servent à l'approche des guidages latéraux (8, 9),
de telle manière que l'on met en forme de façon ciblée en une ou en plusieurs passes,
en fonctionnement réversible ou en fonctionnement continu, une brame cintrée ou une
brames en coin (4) en un feuillard précurseur (5) rectiligne et dépourvu de formation
conique.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'approche dynamique est exécutée au moyen de la régulation de pivotement (RAC (Roll
Alignment Control)) (20), dans laquelle on calcule, à partir d'une force de laminage
différentielle mesurée (ΔFLC) et d'une valeur de référence de la force de laminage différentielle (ΔFREF) en tenant compte d'une valeur de pivotement maximum (ΔSRACMAX, une valeur de pivotement de référence (ΔSRAC), et celle-ci est utilisée respectivement pour moitié à titre de valeur de consigne
additionnelle (Reference Position (SREF)) pour les régulations de position séparées (25) du côté entraînement (AS) et du
côté manipulation (BS) de la cage préliminaire (1).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les guidages latéraux (8, 9) agencés avant et après la cage préliminaire (1) sont
tenus par les unités à piston-et-cylindres (12) de chaque côté parallèlement et à
la même distance du milieu de la cage, et dans lequel outre la régulation de position
(35) on exécute également une régulation de force (45).
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que la régulation de position (35) des guidages latéraux (8, 9) est exécutée de telle
façon que la distance latérale des guidages latéraux (8, 9) est légèrement plus grande
et de façon différente que la largeur du feuillard, par exemple la largeur du feuillard
plus 10 mm du côté entrée, et la largeur du feuillard plus 40 mm du côté sortie.
5. Procédé selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que les guidages latéraux (8, 9) sont pressés avec une force définie (F1, F2) latéralement contre la brame (4) respectivement contre le feuillard précurseur (5)
et sont ici protégés à l'encontre d'une surcharge, au moyen de la régulation de force
(45).
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que, lors d'un écartement éventuel des guidages latéraux (8, 9), la valeur de consigne
de force (FSACT) de la régulation de force (45) est augmentée de façon correspondante au moyen d'un
système de surveillance de position.
7. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la régulation de pivotement (20) et les régulations (35, 45) des guidages latéraux
(8, 9) sont couplées les unes avec les autres de telle façon que lorsque le produit
à laminer entrant dans la cage préliminaire (1) présente des erreurs géométriques
extrêmes, il est possible d'exécuter en plusieurs passes la modification de géométrie
souhaitée.
8. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce que, pour la répartition de la correction de la géométrie de brame sur plusieurs passes,
les valeurs actuelles d'une cage de laminage pour
- la force de laminage différentielle ΔFLC
- la position différentielle de la valeur de pivotement différentielle SSACT
- les positions des guidages latéraux SSACT
- les forces de pression des guidages latéraux FSACT sont injectées dans une unité de régulation de couplage (50), de laquelle on retire
alors les valeurs imposées à utiliser dans la cage de laminage successive :
- une valeur de référence de la force de laminage différentielle ΔFREF
- une valeur de pivotement maximum ΔSRACMAX
- les valeurs de référence de position des guidages latéraux SSREF
- les valeurs de référence de force des guidages latéraux FSREF.
9. Appareil pour le laminage à chaud d'un produit à laminer dans un train de laminage
à chaud traditionnel ou dans un train de type "Steckel", dans lequel au moins une
cage de laminage est réalisée avec des cylindres capables de pivoter, et comprend,
sur le côté d'entrée du produit à laminer, un dispositif au moyen duquel il est possible
d'exercer une pression de pressage latérale contre le produit à laminer, en particulier
pour la mise en oeuvre du procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à
8,
caractérisé en ce que, pour le laminage à chaud de brames (4) pour donner des feuillards précurseurs (5),
au moins une cage préliminaire (1)
- est réalisée avec une régulation de pivotement (20), et
- sur le côté entrée et sur le côté sortie de la cage préliminaire (1), il est prévu
des guidages latéraux (8, 9), susceptibles d'être approchés par voie hydraulique au
moyen d'unités à piston-et-cylindre (12), avec une régulation de position (35) et
de force (45),
telles que la régulation de pivotement (20) de la cage préliminaire (1) et la régulation
de position (35) et de force (45) sont chaînées l'une à l'autre par des techniques
de métrologie et de régulation de telle façon qu'une brame cintrée ou en forme de
coin (4) est mise en forme de façon ciblée en une ou plusieurs passes, en fonctionnement
réversible ou en fonctionnement continu, pour donner un feuillard précurseur (5) rectiligne
et dépourvu de formation conique.
10. Appareil selon la revendication 9, caractérisé en ce que la distance des guidages latéraux (8) est élargie en forme de coin à leur extrémité
antérieure, c'est-à-dire du côté entrée des brames.