[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrkopf- -Stickmaschine gemäss Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Gemäss dem Buch "
Stickereitechniken" von Friedrich Schöner und Klaus Freier (VEB Fachbuchverlag Leipzig,
1982, 1.Auflage) können die Stickmaschinen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten unterteilt werden:
Eine erste Einteilungsart orientiert sich an der Anzahl der am Stickprozess beteiligten
Fadensysteme: Bei einigen Maschinen wird die Stickerei nur von einem Fadensystem erzeugt,
andere Maschinen benötigen zwei Fadensysteme, nämlich zusätzlich noch einen zweiten
Unter-, Hinter-, Spulchen-, Schiffchen- oder Bobinenfaden.
[0003] Eine zweite Einteilungsart orientiert sich an der Anzahl der gleichzeitig arbeitenden
Nadeln: Zu den einnadligen Stickmaschinen zählen die Singer-, Adler- und die Kurbelstickmaschine.
Mehrnadlige oder Rapportstickmaschinen sind Schiffchenstickmaschinen und die Handstickmaschine.
[0004] Neben diesen beiden Gruppen gibt es noch die Mehrkopf-Stickmaschine, die keiner der
beiden vorgenannten Gruppen zugeordnet werden kann. Das Prinzip dieser Maschine beruht
darauf, dass auf eine grosse Tischplatte 3, 4, 6,10 oder 12 Singerstickmaschinenköpfe
aufmontiert sind, die durch eine gemeinsame Antriebswelle in Bewegung gesetzt werden.
Der dadurch erreichte Synchronlauf der Köpfe ist notwendig, damit alle Nadeln gleichzeitig
einstechen oder aus dem Stickboden heraus sind. Dabei kann der Stickboden für jeden
Kopf einzeln in einem Stickrahmen eingespannt sein. Diese Stickrahmen werden mittels
Schraubverbindungen an einem gatterähnlichen Gebilde, das von einem kleinen Automaten
aus in der horizontalen Ebene gesteuert wird, befestigt. Bei einem Stickautomaten
mit 6 Köpfen beträgt das Stickfeld ca. 240 x 200 mm. Die Stichbildungsorgane und der
Stichbildungsprozess sind identisch mit denjenigen der Singer Stickmaschine. Einziger
Unterschied zu diesen ist, dass an jeder Nadel noch ein Stoffdrücker vorgesehen ist,
welcher den Stickboden während der Stichbildung festhält. Der Stoffdrücker wird immer
dann angehoben, wenn sich der Stickrahmen weiter bewegt. Ausserdem sind einzelnen
Stickköpfe in der Regel mit einem Fadenwächtersystem ausgestattet, das die Maschine
bei Fadenbruch automatisch abschaltet.
[0006] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die vorerwähnten Mehrkopf- Sticknähmaschinen,
bei welchen jeder Stickkopf mit einer Mehrzahl von Nadelstellen ausgestattet ist.
Nachfolgend werden diese Mehrkopf- Sticknähmaschinen in der Beschreibung zwecks besserer
Unterscheidung auch vereinfachend als Mehrkopf-Mehrnadel-Stickmaschinen bezeichnet.
Dabei umfasst im Regelfall jede Nadelstelle einen Fadenwächter (optional), einen Fadenleiter
(in der Literatur auch als Fadenaufnahmehebel bezeichnet), Fadenführungseinrichtungen,
einschliesslich stichausgleichender Fadenspannungsteile, für den Oberfaden und eine
an einem Nadelstössel angeordnete Nadel, welche auf- und ab bewegbar geführt und von
einer Antriebseinheit angetrieben ist. Die vorerwähnten stichbildenden Komponenten
werden in der vorliegenden Beschreibung gesamthaft auch als Oberfadeneinheit bezeichnet.
Die Stickköpfe der Mehrkopf-Stickmaschinen sind auf einem Tragarm lateral verschiebbar
gelagert. Unterhalb jedes Stickkopfes befindet sich eine Stichplatte, in welcher ein
Nadelloch für die Nadel vorgesehen ist und welche die Stickstelle örtlich definiert.
Jede Nadel eines Stickkopfes ist lateral zur erwähnten Stickstelle verschiebbar, auf
welcher im Betrieb das in einem in x- und y-Richtung verschiebbaren Spannrahmen aufgespannte
Stickgut aufliegt. Jene Nadel, welche sich an der Stickstelle befindet, dringt bei
der Nadelbewegung durch das Stickgut und in das Nadelloch. Dabei wird der Oberfaden
durch das Stickgut geführt und durch eine entsprechende Nadelbewegung eine Schlaufe
auf der Rückseite des Stickguts gebildet. Durch diese Schlaufe wird dann der Unterfaden
geführt. Beim Rückzug der Nadel wird der Oberfaden angezogen und im Stickgut ein sogenannter
Stich gebildet. Beim Sticken ist jeweils nur eine der Nadelstellen aktiv, nämlich
diejenige welche sich an der Stickstelle befindet. Die Stickköpfe der erwähnten Mehrkopf-Stickmaschinen
sind in bekannter Art in einem bestimmten Rapportverhältnis entlang des Tragarms angeordnet.
[0007] Ein Charakteristikum dieser Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschinen ist also, dass pro
Stickkopf eine Mehrzahl von Nadelstellen vorhanden ist. Dies hat den Vorteil, dass
jede Nadelstelle mit einem anderen Faden ausgerüstet sein kann und daher Buntstickereien
ausgeführt werden können, indem immer nur die entsprechende Nadel in Tätigkeit gesetzt
wird.
[0008] Die Nadelstössel und die ihnen zugeordneten Fadenhebel einer Nadelgruppe sind üblicherweise
in einem Nadelgehäuse gelagert, das zum Zwecke des Fadenwechsels durch Verschieben
den ausgewählten Nadelstössel und den dazugehörigen Fadenhebel vor einen ortsfest
angebrachten Antrieb bringt.
[0009] Eine konventionelle Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschine ist beispielhaft in den Figuren
1 und 2 dargestellt. Diese umfasst ein Gestell 201, einen am Gestell 201 angeordneten
Sticktisch 203 und ein Mehrzahl von in Reihe oberhalb des Sticktischs angeordneter
Stickköpfe 205. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, besitzt jeder Stickkopf 205 mehrere
mit je einer Nadel 215 ausgerüstete Nadelstellen. Jede Nadelstelle umfasst dabei stationäre
Fadenführungselemente 207 bzw. Faden bremsen, einen auf- und ab beweglichen Fadenaufnahmehebel
resp. Fadenleiter 209, Fadenumlenkteile 211 und eine an einem Nadelkrebs 213 mit Nadelstössel
214 angeordnete Nadel 215. Wie aus Figur 2 weiter ersichtlich ist, ist jeder Nadelstössel
214 mit einem Stoffdrücker 217 ausgestattet. Unterhalb der Stickköpfe 205 sind Stickrahmen
219 vorgesehen, in welchen ein zu bestickender Stickgrund aufspannbar ist. Die Stickrahmen
219 können in einen grossen Spannrahmen 221, welcher sich über die Breite des Sticktischs
203 erstreckt, eingesetzt sein. Der Spannrahmen 221 ist in bekannter Art in x- und
y-Richtung verschiebbar. Wie oben bereits erwähnt, sind die Stickköpfe an einer Linearführung
223 angeordnet und entlang dieser in x-Richtung verschiebbar.
[0010] Ein Nachteil der bekannten Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschinen ist, dass die Stoffdrücker
direkt am Nadelstössel angeordnet und somit an die Bewegung der Nadelstössel gekoppelt
sind. Nachteilig ist auch, dass für jede Nadel ein separater Stoffdrücker erforderlich
ist.
[0011] In der
US 2007/0261621 ist eine Mehrkopf-Stickmaschine offenbart, bei welcher pro Stickkopf lediglich ein
Stoffdrückerfuss vorgesehen ist. Dabei werden der Stoffdrückerfuss, die Nadelstange
und der grosse Fadenleiter jeweils durch separate Motoren angetrieben. Ein weiter
Motor dient dazu, das Nadelstangengehäuse entlang einer Führungsschiene lateral zu
verschieben, um jeweils eine bestimmte Nadelstelle an den Antrieb anzukoppeln.
[0012] Der Stoffdrückfuss ist an einer Stange angeordnet, welche durch ein Führungsteil
vertikal beweglich geführt ist. An dieser Stange sind in einem mittleren Abschnitt
zwei Positionsglieder in Abstand voneinander festgemacht. Zwischen diesen Positionsgliedern
befindet sich ein Verbindungsglied, welches drehbar an der Stange angeordnet ist.
Das Verbindungsglied ist über einen Verbindungsarm und einen Antriebshebel mit der
Welle des Stoffdrückerantriebsmotor verbunden. An einem der Positionsglieder ist eine
Rolle angeordnet, welche in eine Führungsnut des Führungsteils eingreift. Die Führungsnut
hat einen oberen und einen unteren geraden Führungsabschnitt, welche über einen schrägen
Führungsabschnitt miteinander verbunden sind. Im Nähbetrieb bewegt sich die Rolle
im unteren Führungsabschnitt synchron mit dem Nadelantrieb auf und ab. Dabei befindet
sich ein Nadelloch des Stoffdrückfusses exakt über dem Nadelloch einer Stichplatte.
[0013] Für den Nadelwechsel wird die Antriebswelle des Antriebsmotors so weit gedreht, dass
die Rolle über den schrägen Führungsabschnitt an das Ende des oberen Führungsabschnitt
verschoben wird. Dabei dreht sich die Stange, an welchem der Stoffdrückerfuss angeordnet
ist, sodass das Nadelloch des Stoffdrückerfuss vom Nadelloch der Stichplatte beabstandet
ist.
[0014] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE-OS-10 2008 004855 offenbart eine Vorrichtung zum Anheben des Stoffdrückerfusses einer Mehrkopf-Stickmaschine.
Dabei umfasst die Vorrichtung einen an einer Antriebswelle angeordneten Antriebsnocken,
welcher mit einem Übertragungselement zur Erzeugung einer schwingenden Bewegung des
letzteren zusammenwirkt. Das Übertragungselement ist an einem ersten Ende eines Antriebshebels
angelenkt, welcher um einen Drehpunkt drehbar ist. Das zweite Ende des Antriebshebels
ist an einem Antriebsblock angelenkt, welcher entlang einer Führungsstange vertikal
beweglich geführt ist. Der Antriebsblock führt einen Verbindungshalter, welcher mit
einem Antriebshalter formschlüssig zusammenwirkt. Der Antriebshalter ist an einem
Nadelstössel axial beweglich geführt. Am Antriebshalter ist ein Stoffdrückerfuss-Antriebsschaft
parallel und in geringem Abstand zum Nadelstössel-Führungsschaft angeordnet. Im Weiteren
gibt es noch einen Stoffdrückerfuss-Höheneinsteller zum Verschieben des Drehpunkts
des Stoffdrücker-Antriebshebels. Dadurch ist es möglich, die Höhe des Stoffdrückerfusses
einzustellen.
[0015] Wie insbesondere aus der
DE-OS-10 2008 012 846, welche eine Weiterbildung der Stickmaschine der
DE-OS-10 2008 004855 offenbart, entnommen werden kann, ist zwischen dem Antriebsblock und dem Verbindungshalter
eine Feder vorgesehen, welche den Verbindungshalter nach unten vorspannt. Dadurch
kann die Anpresskraft des Stoffdrückerfusses an der Stichplatte begrenzt werden. Die
Ausführungsform der
DE-OS-10 2008 012 846 ist im Weiteren dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Nadelstab als auch der Stoffdrückerfuss
durch einen individuellen Antriebsmechanismus betrieben werden. Dies hat den Vorteil,
dass die Bewegungsbahn des Stoffdrückerfusses frei erzeugt werden kann und so der
Hub oder der untere Endpunkt des Stoffdrückerfusses frei erzeugt werden kann. Nachteilig
hingegen ist, dass es eine aufwändige Steuerung braucht, um die individuellen Antriebe
zu synchronisieren. Noch ein Nachteil ist, dass für jede Nadelstelle eine der Zahl
der Nadelstellen entsprechende Zahl von Motoren benötigt wird. Dies macht die beschriebene
Stickmaschine nicht nur teuer, sondern auch anfällig für Reparaturen.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfmdung ist es, eine Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschine
vorzuschlagen, welche bestimmte der eingangs erwähnten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere
ist ein Ziel, eine Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschine bereitzustellen, welche sich
gegenüber herkömmlichen Maschinen durch eine höhere Effizienz auszeichnet. Ziel ist
es, eine Maschine zur Verfügung zu stellen, bei welcher der Stoffdrücker unabhängig
von der Bewegung des Nadelstössels bewegbar ist. Ein weiteres Ziel ist es, eine Stickmaschine
vorzuschlagen, deren Antrieb robust und kostengünstig herstellbar ist.
[0017] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Mehrkopf -Stickmaschine. Diese besitzt
wenigstens einen Stickkopf, welcher eine Mehrzahl von Nadelstellen aufweist. Die Nadelstellen
sind relativ zu einer Stickstelle in x-Richtung, d.h. lateral, verschiebbar an einem
Träger angeordnet. Jede Nadelstelle umfasst Organe, wie Fadenleiter, Fadenführungseinrichtungen,
und einen Nadelstössel, an welchem jeweils eine Nadel befestigbar ist. Die Nadelstössel
sind in z-Richtung hin und her bewegbar. Die vorerwähnten Organe werden zusammengefasst
auch als Oberfadeneinheit bezeichnet. Jedem Stickkopf ist eine Unterfadeneinheit zugeordnet.
Zwischen der Oberfadeneinheit und der Unterfadeneinheit ist ein Spannrahmen zum Aufspannen
eines Stickguts angeordnet. Der Spannrahmen besitzt zwei in y-Richtung in Abstand
voneinander angeordnete erste und zweite Stoffhalteelemente. Wie allgemein bekannt
ist, besitzen Mehrkopf-Stickmaschinen ein Getriebe, z.B. mit einer zentralen Antriebswelle,
um die Ober- und Unterfadeneinheit synchron anzutreiben.
[0018] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe bei einer Stickmaschine gemäss Oberbegriff von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Getriebe der Stoffdrückereinheiten durch eine
gemeinsame Stoffdrücker-Antriebswelle angetrieben sind. Dies hat den Vorteil, dass
eine Synchronisation mit der Nadelbewegung möglich ist. Dadurch, dass keine einzelnen
Motoren eingesetzt sind, kann der Antrieb kostengünstig hergestellt werden. Dabei
kann der Motor der Hauptantriebswelle der Stickmaschine dazu genutzt werden, auch
die Stoffdrücker-Antriebswelle anzutreiben, indem die Hauptantriebswelle mit der Stoffdrücker-Antriebswelle
gekoppelt wird. Die Hauptantriebswelle und die Stoffdrücker-Antriebswelle erstrecken
sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Stickmaschine.
[0019] Vorteilhaft ist für den Antrieb des Nadelstössels und des Stoffdrückers und vorzugsweise
des grossen Fadenleiters die gleiche Antriebswelle eingesetzt. Auf diese Weise lassen
sich die Herstellkosten noch weiter senken. Für den Antrieb des Nadelstössels und
für den grossen Fadenleiter kann ein Getriebe eingesetzt werden, wie weiter unten
für den Stoffdrücker beschrieben.
[0020] Vorteilhaft ist der axial bewegliche Stoffdrücker in Abstand zu einer am Nadelstössel
befestigten Nadel angeordnet. Im Unterschied zum Stand der Technik ist bei einer Mehrnadel-Stickmaschine
der Stoffdrücker also nicht mehr direkt am Nadelstössel angeordnet, sondern als separat
angetriebene Einheit definiert, die vollkommen getrennt vom Nadelantrieb sein kann.
Dies hat den grossen Vorteil, dass nur noch ein Stoffdrücker pro Stickkopf benötigt
wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Stoffdrücker nicht mehr direkt an die Bewegung
des Nadelstössels gekoppelt ist. Dies hat u.a. den weiteren grossen Vorteil, dass
der Stoffdrücker nicht dem Bewegungsmuster der Nadel unterliegt und sogar ein völlig
eigenständiges Bewegungsmuster erhalten kann. Die erfindungsgemässe Mehrnadel-Stickmaschine,
die auf der bereits seit vielen Jahrzehnten bekannten Singer-Sticknähmaschine aufbaut,
geht somit einen völlig neuen Ansatz. Durch den im Vergleich zum Stand der Technik
vergrösserten Abstand des Stoffdrückers von der Nadel besteht auch keine Gefahr, dass
der Stichbildungsprozess behindert wird. Bei den vorbekannten und eingangs zitierten
Stickmaschinen befindet sich der Stoffdrücker sehr nah bei der Nadel. Üblicherweise
ist der Abstand zwischen der Nadel und dem Stoffdrücker zwischen 2 und 4 Millimetern.
Dies bedeutet, dass die maximale Stichlänge auf diesen Abstand von 2 bis 4 mm beschränkt
ist. Ansonsten würde nämlich bei der Stichbildung der Oberfaden zwischen dem Stoffdrücker
und der Stichplatte eingeklemmt, was zu einem Fadenbruch führen kann.
[0021] Vorteilhaft umfasst die Stoffdrückereinheit einen Stoffdrückerstössel, an welchem
ein Stoffdrückerfinger vorzugsweise lösbar festgemacht ist, wobei der Stoffdrückerfinger
sich in Abstand von einer am Nadelstössel angeordneten Nadel befindet. Der Abstand
des Stoffdrückerfingers beträgt dabei vorzugsweise mehr als 5 mm, vorzugsweise mehr
als 10 mm und ganz besonders bevorzugt 12 oder mehr mm von der Nadel.
[0022] Vorteilhaft ist jede Stoffdrückereinheit durch ein separates Getriebe angetrieben.
Dies hat den Vorteil, dass keine allzu grossen Massen bewegt werden müssen. Eine vorteilhafte
Ausführungsform sieht vor, dass die Stoffdrückereinheiten durch eine gemeinsame Antriebswelle
antreibbar sind. Dies hat den Vorteil, dass die Synchronisation mit der Nadelbewegung
vereinfacht ist. Die Antriebswelle kann am Träger angeordnet sein und sich über die
gesamte Länge der Maschine erstrecken, Im Übrigen kann die Antriebswelle für die Stoffdrückereinheit
mit einer zentralen Antriebswelle gekoppelt sein.
[0023] Vorteilhaft ist für die Stoffdrückereinheit ein von der Nadelantriebseinheit separates
Getriebe angetrieben. Für den Antrieb der Stoffdrückereinheit können unterschiedlich
ausgebildete, dem Fachmann bekannte Getriebe, wie z.B. ein Koppel- oder Kurvengetriebe
eingesetzt werden. Gemäss einer Ausführungsform umfasst das Getriebe einen um eine
Schwenkachse verschwenkbaren Schwenkhebel, welcher die Stoffdrückereinheit antreibt.
Ein solcher Schwenkhebel ist vorzugsweise auf einer Achse stationär und drehfest angeordnet.
Für die Erzeugung einer Schwingbewegung können Kurvenscheiben, Exzenter, Nocken u.ä.
zum Einsatz kommen. Eine Lösung sieht ein Getriebe mit Kurvenscheiben vor, welche
die rotierende Bewegung der Antriebswelle in eine hin- und hergehende Bewegung des
Stoffdrückers umwandelt. Alternativ kann das Getriebe einen Hebelmechanismus und ein
Exzentergetriebe aufweisen, um die hin- und hergehende Bewegung des Stoffdrückers
zu erzeugen. Eine kostengünstige Lösung sieht vor, dass die Antriebswelle zur Erzeugung
der Schwingbewegung mit der Hauptantriebswelle der Stickmaschine gekoppelt ist. Dies
kann durch Zahnriemen, Ketten oder auf andere Art erfolgen. Dadurch bewegt sich der
Stoffdrücker vollkommen synchron mit dem Nadelantrieb.
[0024] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist am ersten Ende des Schwenkhebels der
Stoffdrücker angelenkt, und am zweiten Ende greift das Getriebe an. Dies ist eine
einfache und zuverlässige Konstruktion, welche sich kostengünstig herstellen lässt.
Vorteilhaft sind am zweiten proximalen Ende des Schwenkhebels ein erster und ein zweiter
Fortsatz in Abstand von einander vorgesehen. Diese beiden ersten und zweiten Fortsätze
sind vorteilhaft an gegenüberliegenden Seiten einer durch die Schwenkachse des Schwenkhebels
und der Drehachse der Antriebswelle gehenden Ebene angeordnet. Dabei kann am ersten
Fortsatz eine erste Exzenterscheibe angreifen zur Erzeugung einer Bewegung des Schwenkhebels
in einer Richtung und am zweiten Fortsatz eine zweite Exzenterscheibe angreifen zur
Erzeugung einer Bewegung des Schwenkhebels in entgegengesetzter Richtung. Diese Ausführungsform
ermöglicht eine praktisch spielfreie Schwingbewegung des Schwenkhebels.
[0025] Vorteilhaft umfasst der Stoffdrücker einen Stoffdrückerstössel, dessen erstes Ende
über ein Ausgleichspleuel am ersten Ende Schwenkhebels angelenkt ist, und an dessen
zweiten Ende ein Stoffdrückerfinger festgemacht ist. Der Ausgleichspleuel kompensiert
dabei die Auslenkung, die durch die teilkreisförmige Bewegung des Schwenkhebels erzeugt
wird. Zweckmässigerweise ist der Stoffdrückerfinger aus einem elastisch verformbaren
Material, vorzugsweise Federstahl, hergestellt. Dieser lässt sich kostengünstig mittels
Umformtechnik aus einem Stahlblech herstellen.
[0026] Vorteilhaft ist der Teil des Stoffdrückerfingers, welcher den Stoff berührt, mit
vorzugsweise elastischem Kunststoff beschichtet. Dies hat den Vorteil, dass einerseits
dünne, empfindliche Stoffe verarbeitet werden können und andererseits für normale
Stoffe eine bessere Haftung erreicht werden kann. Vorteilhaft ist der Stoffdrücker
relativ zum Stoffdrückerstössel axial beweglich ausgeführt. Dies hat den Vorteil,
dass unterschiedlich hohe Stickereien und/oder unterschiedlich dicke Stoffe festgehalten
werden können. Im Unterschied zu den konventionellen Mehrkopf-Mehrnadel-Stickmaschinen,
bei welchen je ein Stoffdrücker an jedem Nadelstössel vorgesehen und mit diesen lateral
verschiebbar ist, ist der Stoffdrücker an der Stickmaschine stationär angeordnet,
d.h. wird nicht seitlich verschoben. Auch wenn grundsätzlich nur ein Stickkopf mit
mehreren Nadelstellen vorgesehen sein kann, ist gemäss der bevorzugten Ausführungsform
eine Mehrzahl von Stickköpfen an einer Tragschiene lateral beweglich angeordnet. Dabei
wird zur Auswahl einer anderen Nadelstelle der Stickkopf relativ zu einem Antriebselement
so weit lateral verschoben, bis die gewünschte Nadelstelle mit dem Antriebselement
zusammenwirken kann.
[0027] Wie bereits aus dem Stand der Technik bekannt, ist ein Stickmaschinengestell vorgesehen,
an welchem der Antrieb für die stichbildenden Organe vorzugsweise stationär, d.h.
ortsfest, angeordnet ist. Dabei sind der oder die eine Mehrzahl von Nadelstellen aufweisenden
Stickköpfe relativ zum Antrieb lateral verschiebbar. Vorteilhaft ist eine Mehrzahl
von Stickköpfen vorgesehen.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Mehrkopf-Mehrnadelstickmaschine
wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- Eine herkömmliche Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschine mit mehreren Stickköpfen in
einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2
- Ein einzelner Stickkopf einer bekannten Mehrkopf-Mehrnadel-Sticknähmaschine mit mehreren
Nadelstellen in einer Frontansicht;
- Fig. 3
- Eine erfindungsgemässe Stoffdrückereinheit mit einem Stoffdrücker, einem am Stoffdrücker
angeordneten Stoffdrückerfinger sowie dem Getriebe für den Stoffdrücker in Seitenansicht;
- Fig. 4
- Das Getriebe von Fig. 3 näher in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 5
- Der Stoffdrückerfinger näher im Detail; und
- Fig. 6
- Eine perspektivische Teilansicht eines Stickkopfes mit mehreren Nadelstellen und einem
Stoffdrücker.
[0029] Die in den Figuren gezeigte Stoffdrückereinheit 11 umfasst im Wesentlichen einen
axial auf und ab bewegbaren Stoffdrücker 13 und ein Getriebe 15 zur Erzeugung der
Stoffdrückerbewegung. Der Stoffdrücker 13 besteht aus einem Stoffdrückerstössel 17,
an dessen erstem Ende ein Ausgleichspleuel 19 angelenkt ist, und an dessen zweitem
Ende ein Stoffdrückerfinger 21 lösbar befestigt ist. Der Stoffdrückerstössel 17 ist
mittels eines oder mehreren in der Figur nicht gezeigten Lagern oder Führungsbüchsen
axial verschieblich geführt.
[0030] Der Stoffdrückerfinger 21 besitzt einen unteren Abschnitt 22 mit einem vorzugsweise
flachen Fuss 23, welcher im Betrieb der Stickmaschine und in der unteren Totlage des
Stoffdrückers am Stickgut anliegt (s. Fig. 3 und 5). Ein oberer Abschnitt 24 des Stoffdrückerfingers
21 ist U-förmig ausgebildet und dient der Befestigung am Stoffdrückerstössel 17. In
den zueinander parallelen Schenkeln 25,27 des U-förmigen Abschnitts sind Ausnehmungen
29,31 vorgesehen, durch welche sich der Stoffdrückerstössel 17 mit seinem zweiten
Ende erstrecken kann. Der Stoffdrückerfinger 21 ist mittels eines Klemmblocks 35 lösbar
am Stoffdrückerstössel 17 befestigt. Der Klemmblock 35 ist mittels einer Feststellschraube
37 am Stoffdrückerstössel 17 festgemacht.
[0031] Der Stoffdrückerfingerfinger 2list durch einen vom Klemmblock 35 abstehenden Stift
33 im Langloch 34 verdrehgesichert. Der Stift 33 ragt durch ein Langloch 34 im Basisschenkel
des U-förmigen Abschnitts des Stoffdrückerfinger. Die Längserstreckung des Langlochs
begrenzt den maximalen Weg des Stoffdrückerfingers 21 relativ zum Stoffdrückerstössel
17. Eine am Stoffdrückerstössel 17 zwischen dem Klemmblock 35 und dem Schenkel 25
angeordnete Feder 28 drückt den Schenkel 25 nach unten und zieht den Schenkel 27 zum
Anschlag 26, welcher vorzugsweise aus dämpfendem Material besteht. Als Anschlag 26
kann beispielsweise eine Kunststoff-Unterlagscheibe dienen. Als Kunststoffmaterial
für den Anschlag 26 kann auch ein Elastomer zum Einsatz gelangen. Durch die federnde
und nachgiebige Ausführung des Stoffdrückerfingers 21 können einerseits unterschiedlich
hohe Stickereien und andererseits unterschiedlich dicke Stoffe an einer unter dem
Stickgut vorhandenen Stickplatte festgehalten werden.
[0032] Der Fuss 23 ist über ein Verbindungsteil 28 am Schenkel 25 des Stoffdrückerfingers
21 angeordnet. Der Fuss 23 ist als eine plane, vorzugsweise ungefähr rechteckige Anlageplatte
ausgebildet, welche sich ungefähr parallel zu den Schenkel 25,27 und vorzugsweise
fluchtend zu diesen erstreckt. Im Unterschied zu konventionellen Stoffdrückerfüssen
besitzt der vorliegende Stoffdrückerfuss keine Ausnehmung oder Öffnung für eine Nadel,
da er in einem grösseren Abstand zur Nadel angeordnet ist.
[0033] Das Getriebe 15 zur Erzeugung der Stoffdrückerbewegung in dessen axialer Längserstreckung
(Pfeil 39) umfasst einen um eine Schwenkachse 41 verschwenkbaren Schwenkhebel 43,
welcher mit seinem ersten Ende mit dem Stoffdrücker 13, resp. dem Ausgleichspleuel
19, gelenkig verbunden ist (Fig. 3). Am zweiten Ende des Schwenkhebels 43 sind ein
erster Fortsatz 45 und ein zweiter Fortsatz 47 ausgebildet. Am ersten Fortsatz 45
ist eine erste Rolle 49 frei drehbar gelagert, welche mit einer ersten Kurvenscheibe
51 des Getriebes 15 zusammenwirken kann. Am zweiten Fortsatz 47 ist eine zweite Rolle
53 frei drehbar gelagert, welche mit einer zweiten Kurvenscheibe 55 des Getriebes
15 zusammenwirken kann. Die beiden Kurvenscheiben 51,55 definieren mit ihrem Umfang
exzentrische Kurvenbahnen. Diese Kurvenbahnen sind so ausgebildet, dass der Schwenkhebel
43 durch Zusammenwirken der exzentrischen Kurvenscheiben 51,55 mit den Rollen 49,53
während einer Umdrehung der Kurvenscheiben 51,55 spielfrei geführt ist. Dies wird
dadurch erreicht, dass eine Kurvenrolle auf einem geringfügig exzentrischen Bolzen
sitzt, und dieser Bolzen so weit verdreht wird, bis der Schwenkhebel spielfrei läuft.
Die Kurvenscheiben 51,55 sind auf einer um eine Drehachse 57 drehbaren Antriebswelle
59 drehfest angeordnet. Diese Antriebswelle 57 dient dem gemeinsamen Antrieb aller
Stoffdrücker einer erfindungsgemässen Mehrkopf-Stickmaschine. Anstelle von Kurvenscheiben
kann auch ein anderer dem Fachmann bekannter Bewegungsumwandlungsmechanismus eingesetzt
werden, welcher eine rotierende Bewegung einer Antriebswelle in eine oszillierende
Bewegung eines stichbildenden Organs wie eines Stoffdrückers umwandelt. Dies kann
beispielsweise ein Nocken mit einer endlosen Nockennut oder -bahn sein, welcher drehfest
an der Antriebswelle angeordnet ist. In der Nockenbahn ist ein Nockenstössel geführt,
welcher die rotierende Bewegung der Antriebswelle in eine hin und her gehende Bewegung
umwandelt.
[0034] Figur 6 zeigt eine Teilansicht eines Stickkopfes 61 in perspektivischer Ansicht.
Die Ansicht zeigt die Nadel im unteren Totpunkt der Stichbildungsbewegung. Der gezeigte
Stickkopf 61 besitzt insgesamt 6 Nadelstellen 63, welche jeweils mit einem grossen
Fadenleiter 65, Fadenführungseinrichtungen 67 und einem Nadelstössel 70 mit daran
angeordneter Nadel 69 ausgestattet ist. Es ist erkennbar, dass lediglich ein einziger
Stoffdrücker 13 pro Stickkopf 61 vorgesehen ist, welcher stationär, d.h. lateral unverschieblich,
an einem Träger 71 angeordnet ist. Am Träger 71 sind eine und vorzugsweise mehrere
Führungen 73 vorgesehen (in Fig. 6 ist nur eine gezeigt), entlang welcher der Stickkopf
61 mit den Nadelstellen verschiebbar ist. Das heisst, dass der Stickkopf 61 als Schlitten
ausgebildet ist, welcher auf den Führungen 73 verschieblich gelagert ist. Der Träger
71 ist an einem nicht näher dargestellten Stickmaschinengestell 72 ortsfest angeordnet.
[0035] Unter dem Stickkopf 61 ist eine Stichplatte 75 vorgesehen, auf welcher während des
Stickens ein Stickgrund aufliegt. In der Stichplatte 75 ist Nadelloch 77 vorhanden,
durch welches die Nadel 69 den Nadelfaden auf die Rückseite des Stickgrunds führen
kann. Zwischen der Nadel 69 und dem Stoffdrückerfuss 21 ist ein Abstand a vorhanden,
welcher grösser als 5 mm, vorzugsweise mehr als 8 mm und ganz besonders bevorzugt
mehr als 12 mm ist.
[0036] Zur Auswahl einer bestimmten Nadelstelle für den Stickvorgang wird der Stickkopf
61 gegenüber dem Träger 71 so weit verschoben, bis jene Nadelstelle, die mit dem gewünschten
Faden ausgestattet ist, vor einem nicht näher dargestellten Antriebselement positioniert
ist. In dieser Position wird das Antriebselement an den Nadelstössel gekoppelt, sodass
über eine rotierende Antriebswelle und ein entsprechendes Getriebe die oszillierende
Bewegung des Nadelstössels bewirkt werden kann. Im Unterschied zum Nadelantrieb kann
der Stoffdrückerstössel permanent an den Antrieb angekoppelt sein".
[0037] Eine Stickmaschine, insbesondere Mehrnadel-Stickmaschine besitzt mindestens einen
an einem Träger 71 angeordneten Stickkopf, welcher eine Mehrzahl von Nadelstellen
63 aufweist. Die Nadelstellen 63 sind relativ zu einer Stickstelle in einer Verschieberichtung
lateral entlang des Trägers 71 verschiebbar angeordnet. Jede Nadelstelle 63 umfasst
definitionsgemäss alle wesentlichen Stichbildungsorgane, wie einen Fadenleiter 65,
diverse Fadenführungseinrichtungen 67, und eine an einem Nadelstössel 70 angeordnete
Nadel 69. Die Nadelstössel 70 mit daran angeordneten Nadeln 69 sind jeweils durch
eine Nadelantriebseinheit in einer ersten Richtung hin und her resp. auf und ab bewegbar.
Jedem Stickkopf ist eine Unterfadeneinheit zugeordnet, welche den Unterfaden liefert.
Ein an einem Gestell 72 angeordnetes Getriebe 15 sorgt für die synchrone Bewegung
der stichbildenden Organe der Oberfadeneinheit und der Unterfadeneinheit. Die beschriebene
Mehrnadel-Stickmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass am Gestell 72 pro Stickkopf
wenigstens eine Stoffdrückereinheit 11 mit einem axial beweglichen Stoffdrücker 13
in Abstand zum Nadelstössel 70 vorgesehen ist.
Legende
[0038]
- 11
- Stoffdrückereinheit
- 13
- Stoffdrücker
- 15
- Getriebe
- 17
- Stoffdrückerstössel
- 19
- Ausgleichspleuel
- 21
- Stoffdrückerfinger
- 22
- unterer Abschnitt des Stoffdrückerfingers
- 23
- Fuss des Stoffdrückerfingers
- 24
- oberer Abschnitt des Stoffdrückerfingers
- 25,27
- Schenkel des U-förmigen Abschnitts
- 26
- Anschlag
- 29,31
- Ausnehmungen in den Schenkeln
- 28
- Feder
- 29
- Ausnehmung im Schenkel 25
- 30
- Verbindungsteil
- 31
- Ausnehmung im Schenkel 27
- 33
- Schraubverbindung
- 34
- Langloch
- 35
- Klemmblock
- 37
- Feststellschraube
- 39
- Axiale Bewegungsrichtung des Stoffdrückerstössels
- 41
- Schwenkachse des Schwenkhebels
- 43
- Schwenkhebel
- 45
- Erster Fortsatz
- 47
- Zweiter Fortsatz
- 49
- Erste Rolle am ersten Fortsatz
- 51
- Erste Kurvenscheibe
- 53
- Zweite Rolle am zweiten Fortsatz
- 55
- Zweite Kurvenscheibe
- 57
- Drehachse der Antriebswelle
- 59
- Antriebswelle für Kurvenscheiben
- 61
- Stickkopf
- 63
- Nadelstellen
- 65
- grosser Fadenleiter
- 67
- Fadenführungseinrichtungen
- 69
- Nadel
- 70
- Nadelstössel
- 71
- Träger
- 72
- Stickmaschinengestell
- 73
- Führungsschienen
- 75
- Stichplatte
- 77
- Nadelloch
1. Mehrkopf-Stickmaschine, mit einer Mehrzahl von an einem Träger (71) angeordneten Stickköpfen,
wobei jeder Stickkopf eine Mehrzahl von Nadelstellen (63) aufweist, die relativ zu
einer Stickstelle in einer Verschieberichtung entlang des Trägers (71), d.h. lateral,
verschiebbar angeordnet sind und jede Nadelstelle (63) einen Nadelstössel (70) aufweist,
an welchem eine Nadel (69) angeordnet resp. anordenbar ist,
einem am Träger (71) angeordneten Getriebe für die Erzeugung der hin- und hergehenden
Bewegung des Nadelstössels, und
jeweils einer einzelnen Stoffdrückereinheit (11) mit einem axial beweglichen Stoffdrücker
(13) für jeden Stickkopf, umfassend jeweils ein Getriebe für jeden Stoffdrücker,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Getriebe der Stoffdrückereinheiten (11) durch eine gemeinsame Stoffdrücker-Antriebswelle
(59) angetrieben sind.
2. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der axial bewegliche Stoffdrücker (13) in Abstand zu einer am Nadelstössel (70) befestigten
Nadel angeordnet ist.
3. Stickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffdrückereinheit (11) einen Stoffdrückerstössel (17) umfasst, an welchem ein
Stoffdrückerfinger (21) vorzugsweise lösbar festgemacht ist, wobei der Stoffdrückerfinger
(21) sich in Abstand vom Nadelstössel (70) respektive einer am Nadelstössel (70) angeordneten
Nadel befindet.
4. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (15) einen um eine Schwenkachse (41) verschwenkbaren Schwenkhebel (43)
umfasst, welcher die Stoffdrückereinheit (11) antreibt.
5. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (15) Kurvenscheiben (51,55) umfasst, welche die hin- und hergehende
Bewegung des Stoffdrückers (13) erzeugt.
6. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (15) durch einen Hebelmechanismus und ein Exzentergetriebe die hin-
und hergehende Bewegung des Stoffdrückers (13) erzeugt.
7. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem ersten Ende des Schwenkhebels (43) der Stoffdrücker (13) angelenkt ist und
am zweiten Ende das Getriebe (15) angreift.
8. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am zweiten Ende des Schwenkhebels (43) ein erster und ein zweiter Fortsatz (45,47)
in Abstand von einander vorgesehen sind, welche ersten und zweiten Fortsätze (45,47)
an gegenüberliegenden Seiten einer durch die Schwenkachse (41) des Schwenkhebels (43)
und der Drehachse (57) der Antriebswelle (59) gehenden Ebene angeordnet sind, und
dass am ersten Fortsatz (45) eine erste Exzenterscheibe (51) angreift zur Erzeugung
einer Bewegung des Schwenkhebels (13) in einer Richtung und am zweiten Fortsatz (47)
eine zweite Exzenterscheibe (55) angreift zur Erzeugung einer Bewegung des Schwenkhebels
(13) in entgegen gesetzter Richtung.
9. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrücker (13) einen Stoffdrückerstössel (17) umfasst, dessen erstes Ende
über ein Ausgleichspleuel (19) am ersten Ende Schwenkhebels (13) angelenkt ist, und
an dessen zweiten Ende ein Stoffdrückerfinger (21) festgemacht ist.
10. Stickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrückerfinger (21) aus einem elastisch verformbaren Material, vorzugsweise
Federstahl, hergestellt ist, und der Teil des Stoffdrückerfingers (21), welcher den
Stoff berührt, vorzugsweise mit Kunststoff beschichtet ist.
11. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrücker (13) stationär ist.
12. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gestell (72) vorgesehen ist, an welchem der Antrieb für die stichbildenden Organe
angeordnet ist, und dass der oder die Stickköpfe relativ zum Antrieb lateral verschiebbar
sind.
13. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffdrückerfinger (13) relativ zum Stoffdrückerstössel (17) axial beweglich
ausgeführt ist.
14. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Stickmaschine eine Mehrkopf- Mehrnadel-Stickmaschine ist, bei welcher jedem Stickkopf
jeweils eine Stoffdrückereinheit (11) zugeordnet ist.
15. Stickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass für den Antrieb des Nadelstössels, des Stoffdrückers und vorzugsweise des grossen
Fadenleiters die gleiche Antriebswelle eingesetzt ist.