[0001] Die Erfindung betrifft ein Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem.
[0002] Zur Begrenzung von Straßen, insbesondere Autobahnen sind neben den häufig verwendeten
Stahlleitplanken Betonschutzwände bekannt. Betonschutzwände weisen im Vergleich zu
Stahlleitplanken erhebliche Vorteile, insbesondere ein besseres Rückhaltevermögen
auf. Neben in der Fahrbahn, beispielsweise in Fahrbahnnuten verankerten Betonschutzwänden,
sind auch sogenannte freistehende Betonschutzwände bekannt. Derartige Betonschutzwände
werden beispielsweise auf eine Fahrbahnoberseite oder auf eine an die Fahrbahn angrenzende,
befestigte Tragschicht aufgestellt. Hierbei kann es sich einerseits um mobile einzelne
vorgefertigte Betonschutzwände handeln, die beispielsweise in Baustellenbereichen
genutzt werden können. Ebenso können freistehende Betonschutzwände auch in großen
Mengen durch Ortbeton hergestellt werden. Eine derartige, insbesondere mehrstufige
Betonschutzwand ist insbesondere in
DE 20 2005 010 248 beschrieben. Gegenüber verankerten Betonschutzwänden weisen freistehende unverankerte
Betonschutzwände insbesondere den Vorteil auf, dass beim Aufprall eines Kraftfahrzeugs
durch das Verschieben der Betonschutzwand eine Dämpfung des Aufpralls erfolgt.
[0003] Die Fahrbahnbegrenzung auf Brücken stellt einen besonders kritischen Bereich dar.
Üblicherweise werden in diesem Bereich Stahlleitplanken eingesetzt. Da sich die Nachgiebigkeit
von Stahlleitplanken stark von derjenigen von Betonschutzwänden unterscheidet, ist
es hierbei jedoch erforderlich, dass der Übergang zwischen Stahlleitplanken und Betonschutzwänden
besonders ausgestaltet ist. Hierzu sind besondere Übergangskonstruktionen entwickelt
worden, um insbesondere zu vermeiden, dass ein Kraftfahrzeug aufgrund der starken
Verformung der Stahlleitplanke auf die Stirnseite der Betonschutzwand aufprallt. Eine
geeignete Übergangskonstruktion ist in
EP 1 645 691 beschrieben. Wenngleich durch derartige Übergangssysteme ein zuverlässiger Übergang
zwischen Rückhaltesystemen unterschiedlicher Nachgiebigkeit realisiert werden kann,
handelt es sich hierbei um technisch aufwendige und insofern kostenintensive Vorrichtungen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es ein Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem sowie ein Verfahren
zu dessen Herstellung zu schaffen, das kostengünstig herstellbar ist und vorzugsweise
gut an Betonschutzwände angeschlossen werden kann.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem
gemäß Anspruch 1 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 11.
[0006] Das erfindungsgemäße Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem weist eine seitlich neben
einer Fahrbahn angeordnete Brückenkappe auf. Durch eine Brückenkappe ist die Längskante
einer Brücke geschützt. Brückenkappen sind üblicherweise aus Beton mit Stahlarmierungen
hergestellt, wobei die Brückenkappe auch einstückig mit der Brücke selbst ausgebildet
sein kann.
[0007] Auf einer Oberseite der Brückenkappe ist eine Betonschutzwand aufgestellt. Die Betonschutzwand
ist somit nicht in der Brückenkappe oder einem anderen Teil der Brücke verankert.
Vielmehr handelt es sich bei der Betonschutzwand um eine vorgefertigte oder aus Ortbeton
hergestellte Betonschutzwand, wie sie beispielsweise in
DE 20 2005 010 248 beschrieben ist. Da es sich somit erfindungsgemäß um eine freistehende Betonschutzwand
handelt, kann diese im Fall eines Aufpralls bei Überwindung der Reibkräfte zwischen
der Oberseite der Brückenkappe und einer insbesondere flachen Unterseite der Betonschutzwand
seitlich verschoben werden. Um zu vermeiden, dass die Betonschutzwand in Extremfällen
über die Kante der Brückenkappe hinausgeschoben wird und sodann von der Brücke herunterstürzt,
ist erfindungsgemäß ein Begrenzungselement vorgesehen. Durch das Begrenzungselement
ist die seitliche Verschiebbarkeit der Betonschutzwand im Falle eines Aufpralls begrenzt.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Vorsehens eines derartigen Begrenzungselements ist
es möglich, auch auf Brücken unverankerte bzw. frei aufstehende Betonschutzwände vorzusehen.
Hierbei sind die Betonschutzwände zumindest um einen gewissen vorgegebenen Betrag
seitlich verschiebbar, so dass eine Dämpfung des Aufpralls gewährleistet ist. Andererseits
ist aufgrund des Begrenzungselements ein Herunterschieben der Betonschutzwand von
der Brücke vermieden.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform ist das Begrenzungselement fest mit der Betonschutzwand
oder der Brückenkappe verbunden, wobei eine feste Verbindung mit der Brückenkappe
bevorzugt ist. Das Begrenzungselement ragt hierbei vorzugsweise in eine Ausnehmung
der Betonschutzwand bzw. der Brückenkappe. Bei der bevorzugten Fixierung des Begrenzungselements
an dem Brückenkopf ist die Ausnehmung in der Unterseite der Betonschutzwand vorgesehen
und in Richtung des Brückenkopfes offen. Die Ausnehmung selbst ist hierbei vorzugsweise
derart ausgebildet, dass sie fahrbahnseitig verschlossen ist. Hierdurch ist gewährleistet,
dass beim Verschieben im Falle eines Aufpralls die Betonschutzwand von der Fahrbahn
weggeschoben werden kann bis das Begrenzungselement an die in Richtung der Fahrbahn
weisende Innenseite der Ausnehmung stößt. Vorzugsweise ist die Ausnehmung auch auf
der von der Fahrbahn abgewandten Seite seitlich geschlossen, so dass die Ausnehmung
in bevorzugter Ausführungsform einen im Wesentlichen quaderförmigen Querschnitt aufweist.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Betonschutzwand, insbesondere
der Unterseite der Betonschutzwand, und der Brückenkappe, insbesondere der Oberseite
der Brückenkappe, eine Schubplatte vorgesehen. Die Schubplatte ist vorzugsweise mit
der Betonschutzwand verbunden. Diese Verbindung kann hierbei dadurch erfolgen, dass
die Schubplatte einen nach oben, d.h. weg von der Brückenkappe weisenden Ansatz bzw.
Falz aufweist, der beispielsweise an einer Innenseite, d.h. einer in Richtung der
Fahrbahn weisenden Seite der Betonschutzwand anliegt. Die Schubplatte weist eine Öffnung
auf, durch die das Begrenzungselement in die Ausnehmung ragt. Durch Vorsehen der Schubplatte
ist eine eindeutige Definition der Lage des Begrenzungselements möglich. Ferner wird
durch Vorsehen einer Schubplatte die Herstellung des erfindungsgemäßen Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystems
wie weiter unten beschrieben deutlich vereinfacht.
[0010] Die in der Schubplatte vorgesehene Öffnung, durch die das insbesondere stabförmig
ausgebildete Begrenzungselement ragt, ist derart ausgebildet, dass die Breite der
Öffnung von der der Fahrbahn abgewandten Seite zu der der Fahrbahn zugewandten Seite
zunimmt. Insbesondere ist die Öffnung somit im Wesentlichen dreieckförmig ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass das Begrenzungselement in der unverschobenen Form der Betonschutzwand
in dem engeren Bereich der Öffnung bzw. in der Spitze des Dreiecks angeordnet ist
und die Lage der Betonschutzwand somit eindeutig definiert ist. Aufgrund der Verbreiterung
der Öffnung ist es möglich, die Betonschutzwand nicht nur seitlich, d. h. in Richtung
der Außenkante der Brückenkappe von der Fahrbahn weg zu verschieben, sondern auch
eine geringfügige Verschiebung in Fahrbahnlängsrichtung zuzulassen. Hierdurch ist
insbesondere auch eine Belastung des Begrenzungselements in Fahrbahnlängsrichtung
vermieden und somit sichergestellt, dass das Begrenzungselement die quer zur Fahrbahnlängsrichtung,
d.h. seitlich wirkenden Kräfte beim Begrenzen der Verschiebung sicher aufnehmen kann.
[0011] Die Abmessung der Öffnung in der Schubplatte quer zur Längsrichtung der Betonschutzwand
entspricht der Abmessung der Ausnehmung in dieser Richtung in bevorzugter Ausführungsform.
Zur Begrenzung der Verschiebung der Betonschutzwand bei einem Aufprall stößt in dieser
Ausführungsform das Begrenzungselement sowohl an der in Richtung der Fahrbahn weisenden
Stirnseite der Öffnung der Schubplatte als auch an die entsprechende Innenwand der
Ausnehmung an.
[0012] Das Begrenzungselement ist insbesondere als Stift ausgebildet bzw. weist einen Stift
auf. Diese ist je nach Ausgestaltung in der Brückenkappe oder der Betonschutzwand
verankert, wobei es bevorzugt ist, den Stift in der Brückenkappe zu verankern, so
dass der Stift durch die Öffnung der Schubplatte in die in der Betonschutzwand vorgesehene
Ausnehmung ragt.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Bereich der Brückenkappe,
auf dem die Betonschutzwand aufsteht, geneigt. Die Neigung erfolgt hierbei in Richtung
der Fahrbahn, so dass im Falle eines Aufpralls die Betonschutzwand gegen die Neigung
der Brückenkappe nach oben geschoben werden muss. In dieser besonders bevorzugten
Ausführungsform hat das Begrenzungselement zusätzlich die Aufgabe ein Rutschen der
Betonschutzwand auf die Fahrbahn zu vermeiden. Dies ist beispielsweise dadurch gewährleistet,
dass das insbesondere stiftförmige Begrenzungselement an einer von der Fahrbahn abgewandten
Innenwand der Ausnehmung anliegt, solange noch kein Verschieben der Betonschutzwand
aufgrund eines Aufpralls erfolgt ist. Zusätzlich kann das Begrenzungselement in der
von der Fahrbahn abgewandten Innenseite der Öffnung der Schubplatte anliegen.
[0014] Insbesondere bei einer nach innen, d.h. in Richtung der Fahrbahn geneigten Brückenkappe
ist es bevorzugt, Schubplatte vorzusehen, die auf der Innenseite einen nach oben stehenden
Falz oder Ansatz aufweisen. Durch eine derartige Aufkantung der Schubplatte ist ein
Verschieben der Betonschutzwand nach innen auf die Fahrbahn vermieden. Ein derartiges
ungewolltes Verändern der Lage der Betonschutzwand könnte beispielsweise durch Schwingungen
der Brücke hervorgerufen werden.
[0015] Die Innenseite der Ausnehmung kann zusätzlich durch eine Montagehaube ausgekleidet
sein. Das Vorsehen einer Montagehaube ist, wie nachstehend erläutert, insbesondere
bei der Herstellung der Betonschutzwände aus Ortbeton vorteilhaft.
[0016] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystems erfolgt
in besonders bevorzugter Ausführungsform wie nachstehend beschreiben, wobei es hierbei
besonders bevorzugt ist, dass die Betonschutzwand aus Ortbeton hergestellt wird.
[0017] In einem ersten Arbeitsschritt erfolgt ein Fixieren des insbesondere stiftförmig
ausgebildeten Begrenzungselements in der Brückenkappe. Hierbei kann es sich in bevorzugter
Ausführungsform um einen in die Brückenkappe einzusetzenden Dübel handeln, der beispielsweise
einen Durchmesser von 16 bis 18 mm aufweist. Bevorzugt ist es hierbei, dass entsprechende
Begrenzungselemente bzw. Dübel in einem Abstand von 3 bis 5 m in der Brückenkappe
angeordnet werden.
[0018] Im nächsten Arbeitsschritt können Schubplatten auf die Oberseite der Brückenkappe
derart angeordnet werden, dass das Begrenzungselement jeweils durch die Öffnung einer
Schubplatte ragt. Gegebenenfalls können die Schubplatten jedoch auch entfallen.
[0019] Insbesondere um die Betonschutzwand aus Ortbeton herstellen zu können, ist es vorteilhaft,
die Begrenzungselemente jeweils mit einer Montagehaube abzudecken. Durch das Abdecken
der Begrenzungselemente mit Montagehauben ist sichergestellt, dass bei der Herstellung
der Betonschutzwand durch Ortbeton eine definierte Ausnehmung erhalten bleibt, innerhalb
der das Begrenzungselement angeordnet ist und somit eine Verschiebung der Betonschutzwand
ermöglicht ist. Die Montagehauben werden hierbei vorzugsweise mit der Brückenkappe,
beispielsweise durch Verschrauben verbunden. Sofern Schubplatten vorgesehen sind,
erfolgt eine Verbindung der Montagehauben mit den Schubplatten. Hierbei dienen die
Schubplatten zusätzlich zur Lagedefinition der Montagehauben.
[0020] Nach Vorsehen der Montagehauben kann die Betonschutzwand durch Ortbeton hergestellt
werden, so dass eine frei stehende nicht in der Brückenkappe fixierte Betonschutzwand,
wie beispielsweise in
DE 20 2005 010 248 beschrieben, hergestellt werden kann. Eine Unterseite der Betonschutzwand steht hierbei
seitlich verschiebbar auf der Oberseite der Brückenkappe auf. Vorzugsweise ist die
Montagehaube hierbei derart angeordnet, dass der Fuß der Betonschutzwand die Montagehaube
vollständig umgibt.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystems,
- Figur 2
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie II-II in Figur 1, so dass in Figur
2 eine Draufsicht der Schubplatte dargestellt ist und
- Figur 3
- eine Draufsicht einer Montagehaube.
[0023] Auf einer schematisch dargestellten Brücke 10 ist seitlich eine Brückenkappe 12 angeordnet,
die mit Bewehrungseisen 14 versehen ist. An eine Innenseite der Brückenkappe schließt
sich der ebenfalls schematisch dargestellte Fahrbahnbelag 16 an.
[0024] Auf einer Oberseite 18 der Brückenkappe 12 ist eine vorzugsweise aus Ortbeton hergestellte
Betonschutzwand 20 angeordnet. In Längsrichtung der Betonschutzwand, d.h. in Fahrtrichtung
der Fahrbahn, die durch die Betonschutzwand 20 begrenzt wird, sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel innerhalb der Betonschutzwand 20 zwei Bewehrungsstäbe 22 angeordnet.
Bei der Betonschutzwand 20 handelt es sich in besonders bevorzugter Ausführungsform
um eine Betonschutzwand mit einer Rückhaltestufe von mindestens H2 nach der Euronorm
1317-2, wie sie beispielsweise in
DE 20 2005 010 248 beschrieben ist.
[0025] Um ein seitliches Verschieben der Betonschutzwand in Richtung eines Pfeils 24 zu
ermöglichen, ist die Betonschutzwand 20 als frei stehende unverankerte Betonschutzwand
ausgebildet. Hierdurch kann bei einem Aufprall eines Kraftfahrzeuges auf einer Innenseite
26 der Betonschutzwand 20, d.h. auf einer Seite die der Fahrbahn zugewandt ist, ein
Verschieben der Betonschutzwand 20 in Figur 1 nach links (Pfeil 24) erfolgen. Um diese
seitliche Verschiebbarkeit, die ein Dämpfen des Aufpralls bewirkt zu gewährleisten,
andererseits jedoch zu verhindern, dass die Betonschutzwand 20 zu weit nach außen
geschoben wird, sind Begrenzungselemente 28 vorgesehen. Die Begrenzungselemente 28
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als stiftförmige Dübel ausgebildet, die
in der Brückenkappe 12 fixiert sind und über die Oberseite 18 der Brückenkappe 12
vorstehen. Die Begrenzungselemente 28 ragen in eine im Querschnitt quaderförmige Ausnehmung
30, die an einer Unterseite 32 der Betonschutzwand 20 vorgesehen ist. Die Ausnehmung
30 ist in Richtung der Unterseite 32 offen.
[0026] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung 30 durch eine Schubplatte
34 und eine Montagehaube 36 ausgebildet bzw. begrenzt. Zur Herstellung der Ausnehmung
30 erfolgt über diese Ausführungsform zunächst ein Auflegen der Schubplatte 34 auf
die Oberseite 18 der Brückenkappe 12. Hierbei wird die Schubplatte 34 derart angeordnet,
dass das stiftförmige Begrenzungselement innerhalb einer dreieckförmigen Öffnung 38
der Schubplatte 34 angeordnet ist. Die Öffnung 38 ist im Querschnitt im Wesentlichen
dreieckförmig, wobei das stiftförmige Begrenzungselement 28 bei nicht verschobener
Betonschutzwand 20 in der von der Fahrbahn 16 abgewandten Spitze der dreieckförmigen
Öffnung angeordnet ist (Figur 2).
[0027] Die Schubplatte 34 weist ferner eine Anlagefläche bzw. einen Falz 40 auf. Der Falz
40 liegt an der in Richtung der Fahrbahn 16 weisenden Außenseite 26 der Betonschutzwand
20 an.
[0028] Im nächsten Arbeitsschritt werden sodann die Montagehauben 36 über den Begrenzungselementen
angeordnet und beispielsweise über schematisch dargestellte Schraubverbindungen 42,
44 mit der Schubplatte 34 verbunden. Das Begrenzungselement 28 ist somit in einem
die Ausnehmung 30 ausbildenden Hohlraum angeordnet.
[0029] Es ist nunmehr möglich, die Betonschutzwand aus Ortbeton herzustellen, wobei aufgrund
des Vorsehens der Montagehauben 34 sichergestellt ist, dass in die Ausnehmung 30 kein
Beton eindringt.
[0030] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oberseite 18 der Brückenkappe 12 im
Bereich der Aufstandsflächen der Betonschutzwand 20 geneigt ausgebildet. Ausgehend
von der Fahrbahn 60 steigt die Oberseite 18 der Brückenkappe somit an. Die Neigung
weist hierbei üblicherweise 2,5 % bis 15 % und besonders bevorzugt ca. 4 % auf. Aufgrund
der Neigung rutscht die Betonschutzwand 20 in Richtung der Fahrbahn 16. Um ein Rutschen
der Betonschutzwand 20 auf die Fahrbahn 16 zu vermeiden, dient ebenfalls das Begrenzungselement
28. Hierzu liegt das Begrenzungselement 28 an einer von der Fahrbahn 16 abgewandten
Innenwand 46 der Montagehaube 36 an (Figur 1).
[0031] Beim Aufprall eines Fahrzeugs auf der Innenseite 26 der Betonschutzwand 20 erfolgt
ein seitliches Verschieben der Betonschutzwand 20 in Richtung des Pfeils 24. Durch
die zwischen der Unterseite 32 der Betonschutzwand und der Oberseite 28 der Brückenkappe
bzw. zwischen der Unterseite der Schubplatte 34 und der Oberseite 18 der Brückenkappe
12 herrschenden Reibung erfolgt während des Verschiebens ein Dämpfen des Aufpralls.
Um zu vermeiden, dass die Betonschutzwand 20 bei einem starken Aufprall über die Brückenkappe
12 hinausgeschoben wird, ist das Begrenzungselement 28 vorgesehen. Beim Verschieben
der Betonschutzwand 20 in Richtung des Pfeils 24 erfolgt ein Verschieben der Öffnung
38 der Schubplatte 34 zusammen mit der Betonschutzwand 20. Die Verschiebung erfolgt
hierbei solange bis das stiftförmige Begrenzungselement 28 an einer Innenwand 48 der
Montagehaube 36 sowie an einer Innenseite 50 der Ausnehmung 38 anstößt.
1. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem, mit
einer seitlich neben einer Fahrbahn (16) angeordneten Brückenkappe (12) und
einer auf einer Oberseite (18) der Brückenkappe (12) aufstehenden Betonschutzwand
(20), die im Fall eines Aufpralls bei Überwindung der Reibkräfte zwischen der Oberseite
der Brückenkappe und einer Unterseite (32) der Betonschutzwand (20) seitlich verschiebbar
ist,
gekennzeichnet durch,
ein Begrenzungselement (28) zur Begrenzung der seitlichen Verschiebung (24) der Betonschutzwand
(20) im Falle eines Aufpralls.
2. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (28) mit dem Brückenkopf (12) oder der Betonschutzwand (20)
fest verbunden ist und vorzugsweise in eine Ausnehmung (30) der Betonschutzwand (20)
bzw. der Brückenkappe (12) ragt, wobei die Ausnehmung in Richtung der Brückenkappe
(12) bzw. der Betonschutzwand (20) offen ist.
3. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (30) fahrbahnseitig durch die Betonschutzwand (20) verschlossen ist.
4. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine zwischen der Betonschutzwand (20) und dem Brückenkopf (12) angeordneten, insbesondere
mit der Betonschutzwand (20) verbundenen Schubplatte (34) mit einer Öffnung (38),
durch die das Begrenzungselement (28) in die Ausnehmung (30) ragt.
5. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement (28) zur Begrenzung des Verschiebens der Betonschutzwand (20)
aufgrund eines Aufpralls an einer fahrbahnseitigen Seitenfläche (50) der Öffnung (38)
anstößt.
6. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Öffnung (38) von der Fahrbahn abgewandten Seite zur Fahrbahn (16)
hin zunimmt, wobei die Öffnung (38) vorzugsweise einen im Wesentlichen dreieckförmigen
Querschnitt aufweist.
7. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (30) zumindest teilweise von einer Montagehaube (36) ausgekleidet
ist.
8. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Begrenzungselement einen Stift (28) aufweist, der in der Brückenkappe (12) oder
der Betonschutzwand (20) verankert ist und in die Ausnehmung (30) ragt.
9. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (18) der Brückenkappe (12) zumindest im Aufstandsbereich der Betonschutzwand
(20) geneigt ist.
10. Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle eines Aufpralls die Ausnehmung (30) relativ zum Begrenzungselement (28)
verschoben wird, bis das Begrenzungselement (28) an einer fahrbahnseitigen Innenwand
(48) der Ausnehmung (30) bzw. der Montagehaube (36) anstößt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Brücken-Fahrbahnbegrenzungssystems, insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem
in einer Brückenkappe (12) Begrenzungselemente (28) fixiert werden, die über eine
Oberseite (18) der Brückenkappe (12) vorstehen,
die Begrenzungselemente (28) von Montagehauben (36) abgedeckt werden, so dass die
Begrenzungselemente (28) jeweils in einer durch die Montagehaube (34) gebildeten Ausnehmung
(30) angeordnet sind und
eine Betonschutzwand (20) vorzugsweise durch Ortbeton derart hergestellt wird, dass
die Montagehaube (36) von der Betonschutzwand (20) überdeckt wird und eine Unterseite
(32) der Betonschutzwand (20) auf der Oberseite (18) der Brückenkappe (12) seitlich
verschiebbar aufsteht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei welchem zwischen den Montagehauben (36) und der Oberseite
(18) der Brückenkappe (12) jeweils eine Schubplatte (34) angeordnet wird, die eine
Öffnung (38) aufweist, durch die das Begrenzungselement (28) ragt.