[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anschlusselement zur elektrischen Kontaktierung
einer Leiterplatte.
[0002] Derartige Anschlusselemente bilden elektrische Kontakte, die in der Regel bei elektrischen
Bauteilen vorgesehen und mit diesen fest verbunden sind, wobei diese Bauteile über
die Kontakte bestromt werden.
[0003] Anschlusselemente sind in verschiedenen Formen bekannt. Beispielsweise beschreibt
die europäische Patentanmeldung ein Steckelement für Kraftfahrzeuge, insbesondere
eine Stecksicherung, mit einem Gehäuse, aus dem ein Kontaktelement herausgeführt ist,
mittels welchem eine direkte mechanische und elektrisch leitende Verbindung mit einer
Leiterplatte hergestellt werden kann. Innerhalb des Gehäuses gehen die Kontaktelemente
in ein Metallblech über. Eine elektrische Kontaktierung des Steckelementes ist damit
über die aus dem Gehäuse hervorstehenden Kontaktelemente möglich. Die Kontaktelemente
sind als Kontaktstifte ausgebildet, die an einem oder an beiden Enden einstückig miteinander
verbunden sein können. Die äußere Kontur der Kontaktelemente ist geschwungen, so dass
die Kontakte beim Einsetzen in eine durchkontaktierte Bohrung einer Leiterplatte federn.
Die Kontaktelemente bilden sogenannte Pressfit-Kontakte. Eine andere Kontaktierung
des Steckelements als über diese Kontaktelemente ist nicht möglich.
[0004] In der Praxis weisen elektrische Bauteile häufig auch sogenannte Messerkontakte auf.
Derartige Messerkontakte bilden einen zungenartigen Flachkontakt und können von dem
Gehäuse des Bauteils zu Kontaktierung vorstehen. Ein Messerkontakt wird durch einen
gabelförmigen Gegenkontakt kontaktiert, wobei ein derartiger Gegenkontakt zwei sich
gegenüberstehende Federzungen aufweist, die an einem Ende einstückig miteinander verbunden
sind und zwischen denen ein Einsteckschlitz ausgebildet ist. In diesen Schlitz kann
ein Messerkontakt eingeführt werden. Ein derartiger gabelförmiger Gegenkontakt ist
beispielsweise aus der deutschen Offenlegungssehrift
DE 103 52 761 A1 bekannt. Ein derartiger Gabelkontakt kann dann direkt mit einer Leiterplatte verbunden
werden.
[0005] In der industriellen Fertigungspraxis bedient man sich beider Kontaktierungsarten,
insbesondere auch innerhalb von Baureihen gleichartiger elektrischer Bauteile, beispielsweise
bei der Herstellung für Statoren für Elektromotoren. Ist bei einem elektrischen Bauteil
eine entsprechende Kontaktierungsart vorgesehen, kann die elektrische Kontaktierung
entsprechend nur mit dem passenden Gegenkontakt, d.h. entweder mit einem Gabelkontakt
oder durch direkte Verbindung mit einer Leiterplatte erfolgen.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Anschlusselement als elektrische Schnittstelle
bereit zu stellen, mit welcher eine Vereinheitlichung der beschriebenen Kontaktierungsarten
erreicht wird, insbesondere innerhalb von Baureihen gleichartiger elektrischer Bauteile
wie Statoren für Elektromotoren.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Anschlusselement gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den entsprechenden Unteransprüchen
formuliert.
[0008] Erfindungsgemäß wird ein Anschlusselement zur elektrischen Kontaktierung einer Leiterplatte
vorgeschlagen, das einen Flachkontakt mit zwei frei zugänglichen, planparallelen Kontaktflächen
zur Aufnahme eines gabelförmigen Gegenkontaktes aufweist und zumindest einen einstückig
mit dem Flachkontakt ausgebildeten Pressfit-Kontakt aufweist, der in eine Bohrung
der Leiterplatte einsetzbar ist. Hierdurch wird ein einheitliches Kontaktelement geschaffen,
welches entweder über den Pressfit-Kontakt direkt mit einer Platine, oder über die
planparallelen Kontaktflächen des Flachkontaktes mittelbar mit der Leiterplatte kontaktiert
werden kann, wobei der gabelförmige Gegenkontakt einerends die Kontaktflächen des
Flachkontaktes und anderenends eine Bohrung der Leiterplatte kontaktiert. Weiterhin
können auch beide Kontaktierungsmöglichkeiten gleichzeitig verwendet werden. Der Flachkontakt
mit seinen beiden frei zugänglichen, planparallelen Kontaktflächen stellt dabei einen
Messerkontakt dar.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Anschlusselements kann der Pressfit-Kontakt
an einer Stirnseite des Flachkontaktes angeformt sein. Hierdurch wird ermöglicht,
dass das Anschlusselement auf einfache Weise aus einem Blech, beispielsweise durch
Stanzen, geformt werden kann.
[0010] Weiterhin kann das Anschlusselement in einer vorteilhaften Weiterbildung in einem
Isolierkörper gehalten sein und aus diesem hervorstehen. Durch den Isolierkörper wird
die Zugänglichkeit des Flachkontaktes für eine elektrische Kontaktierung an einem
Ende begrenzt, wohingegen das andere Ende des Flachkontaktes frei zugänglich ausgebildet
ist. Beispielsweise kann die Isolierung an den Flachkontakt angespritzt sein. Von
besonderer Bedeutung ist dabei, dass der Flachkontakt ausreichend weit aus dem Isolierkörper
hervorsteht, so dass die Kontaktflächen ausreichend groß zur Aufnahme des gabelförmigen
Gegenkontaktes ausgebildet sind. Hierzu sollte der Flachkontakt wenigstens 5mm aus
dem Isolierkörper hervorstehen. Vorzugsweise kann der Flachkontakt zwischen 5 und
15mm aus dem Isolierkörper hervorragen. Der gabelförmige Gegenkontakt kann dann bevorzugt
von der dem Isolierkörper abgewandten Stirnseite auf den Flachkontakt aufgeschoben
werden.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch der Pressfit-Kontakt an der dem Isolierkörper
gegenüberliegenden Stirnseite des Flachkontaktes angeformt ist. Hierdurch wird erreicht,
dass das Anschlusselement bei beiden Kontaktierungsarten von derselben Seite, d.h.
in Richtung des Isolierkörpers kontaktiert werden kann. Nach der Kontaktierung liegt
dem Isolierkörper dann die Leiterplatte gegenüber.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Anschlusselementes können die Kanten zumindest
einer Stirnseite des Flach kontaktes, vorzugsweise der dem Isolierkörper gegenüberliegenden
Stirnseite, gefast sein. Hierdurch wird das Aufschieben des gabelförmigen Gegenkontaktes
auf den Flachkontakt erleichtert.
[0013] Vorzugsweise kann der Pressfit-Kontakt an einem Ende der Stirnseite des Flachkontaktes
angeformt sein. Hierdurch wird erreicht, dass der gabelförmige Gegenkontakt von derselben
Stirnseite auf den Flachkontakt aufgeschoben werden kann, ohne dass der Pressfit-Kontakt
das Aufschieben behindert oder in Aufschieberichtung begrenzt. Im aufgeschobenen Zustand
des Gegenkontaktes auf den Flachkontakt liegt der Pressfit-Kontakt dann unmittelbar
neben dem Gegenkontakt. Der Pressfit-Kontakt erstreckt sich dann parallel zum Gegenkontakt.
[0014] Vorzugsweise kann das Anschlusselement zwei Pressfrt-Kontakte aufweisen. Dies ermöglicht,
dass über das Anschlusselement ein größerer Strom geführt werden kann. Insbesondere
für die Bestromung elektrischer Bauteile wie Elektromotoren, die Strom im Bereich
einiger Ampere beziehen, kann ein erfindungsgemäßes Anschlusselement mit zwei Pressfit-Kontakten
verwendet werden. Vorzugsweise sind die beiden Pressfit-Kontakte an derselben Stimseite,
insbesondere der dem Isolierkörper gegenüber liegenden Stirnseite, an jeweils einem
Ende dieser Stirnseite angeformt. Die Pressfit-Kontakte stehen sich damit gegenüber.
Durch die endseitige Anordnung der beiden Pressfit-Kontakte an der Stirnseite bleibt
zwischen ihnen ein ausreichender Bereich der Stirnseite frei zugänglich, in den der
gabelförmige Gegenkontakt eingeführt werden kann. Nach der Kontaktierung des Flachkontaktes
durch den Gegenkontakt liegen die beiden Pressfit-Kontakte dann rechts- und linksseitig
des Gegenkontaktes.
[0015] Das erfindungsgemäße Anschlusselement kann in einem Formteil verwendet werden, in
dem es gehalten wird. Das Formteil kann Teil des elektrischen Bauteils sein. Das Formteil
bildet einen Isolierkörper, aus dem das Anschlusselement hervorsteht. Die elektrische
Kontaktierung des Bauteils kann dann mittels eines gabelförmigen Gegenkontaktes über
die planparallelen Kontaktflächen und/oder den Pressfit-Kontakt oder die Pressfit-Kontakte
erfolgen. Bei dem Formteil kann es sich beispielsweise um ein Kunststoffspritrgussteil
handeln, welches vorzugsweise elastisch sein kann. Beispielsweise kann das Formteil
ein Teil eines Elektromotorengehäuses sein. Alternativ kann das Formteil von dem Elektromotorengehäuse
selbst gebildet sein. Dieses bildet dann den Isolierkörper.
[0016] Das elektrische Bauteil kann der Stator eines Elektromotors sein, der über zumindest
ein erfindungsgemäßes Anschlusselement verfügt, wobei der Stator ein Formteil umfasst,
in dem das zumindest ein Anschlusselement gehalten ist. Vorzugsweise kann das Formteil
eine Reihe parallel nebeneinander angeordneter Anschlusselemente aufweisen. Damit
kann über jedes Anschlusselement unabhängig von den anderen Anschlusselementen eine
Bestromung durchgeführt werden. Dies ist insbesondere bei der Bestromung mehrphasiger
elektrischer Bauteile wie Elektromotoren von Vorteil.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Anschlusselementes sind in der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie der beigefügten Figuren
zu entnehmen.
[0018] Es zeigen
- Figur 1:
- perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Anschlusselements
- Figur 2a:
- Stator eines Elektromotors mit einer Reihe von vier erfindungsgemäßen Anschlusselementen
- Figur 2b:
- Vergrößerung des Anschlussbereichs mit den Anschlusselementen gemäß Figur 2a
- Figur 3a:
- Elektromotorengehäuse mit einer Reihe von vier Anschlusselementen
- Figur 3b:
- Vergrößerung des Anschlussbereichs mit Anschlusselementen gemäß Figur 3a
- Figur 4:
- Anschlussbereich gemäß Figur 2b mit auf die Anschlusselemente aufgeschobenen gabelförmigen
Gegenkontakten
- Figur 5:
- Elektrische Kontaktierung von Anschlusselementen über die Pressfit-Kontakte mit einer
Leiterplatte
[0019] Figur 1 zeigt ein Anschlusselement 1 zur elektrischen Kontaktierung einer nicht dargestellten
Leiterplatte 2. Das Anschlusselement 1 weist einen Flachkontakt 3 mit zwei frei zugänglichen
planparallelen Kontaktflächen 4 zur Aufnahme eines nicht dargestellten gabelförmigen
Gegenkontaktes 5 auf. Der Flachkontakt bildet damit einen Messerkontakt. Weiterhin
umfasst das Anschlusselement 1 einen einstückig mit dem Flachkontakt 3 ausgebildeten
Pressfit-Kontakt 6, der in eine Bohrung der Leiterplatte 2 einsetzbar ist. Das Anschlusselement
1 ist in einem Isolierkörper 9 gehalten und ragt aus diesem zwischen 5 und 15mm hervor.
Die Abmessungen des Flachkontaktes sind in der Länge, d.h. in der Richtung, in der
das Anschlusselement 1 aus dem Isolierkörper 9 herausragt, größer als in der Breite,
wobei die Dicke zwischen 1 und 3mm betragen kann.
[0020] Die dem Isolierkörper 9 abgewandte Stirnseite 8 des Flachkontaktes ist an ihren Kanten
abgewinkelt, so dass entsprechende Fasen 10 ausgebildet sind. Weiterhin ist eine endseitige
Kante 13 der Stirnseite 8 abgewinkelt. Der Pressfit-Kontakt 6 ist an dem der Kante
13 gegenüberliegenden Ende der Stirnseite 8 an den Flachkontakt 3 angeformt. Die seitliche
Stirnkante 7 des Flachkontaktes 3 geht in die seitliche Begrenzung des Pressfit-Kontaktes
6 über. Der Pressfit-Kontakt 6 ragt über die Stirnkante 8 hinaus. Er erstreckt sich
damit parallel zur Längsachse des Flachkontaktes 3. Das Anschlusselement 1 ist aus
einem Blechteil gefertigt, so dass der Pressfit-Kontakt 6 zwischen den beiden Ebenen
liegt, die von den planparallelen Kontaktflächen 4 aufgespannt werden.
[0021] Der Pressfit-Kontakt 6 besteht aus zwei gegenüberliegenden Schenkeln 14, die durch
eine längliche Ausnehmung 15 voneinander getrennt sind. Die beiden Schenkel 14 gehen
jeweils endseitig einstückig ineinander über, wobei ein geschlossenes Ende 16 an den
Flachkontakt 3 angeformt ist und das gegenüberliegende geschlossene Ende eine stumpfe
Spitze 17 bildet, an der stirnseitig eine Abflachung 18 vorgesehen ist. Die äußere
Kontur der Schenkel 14 ist im Wesentlichen bogenförmig, so dass ein Einsetzen des
Anschlusselementes 1 in eine durchkontaktierte Bohrung einer Leiterplatte 2 auf einfache
Weise und mit Federwirkung möglich ist. Aufgrund der Ausnehmung 15 verformt sich der
Pressfit-Kontakt 6 beim Einsetzen in die Bohrung plastisch, so dass der Pressfit-Kontakt
6 in der Bohrung verklemmt wird. Ein Verlöten des Pressfit-Kontaktes ist damit nicht
notwendig, sofern die Bohrung der Leiterplatte 2 durchkontaktiert ist. Weiterhin sind
die Kanten der äußeren Kontur der Schenkel 14 abgeflacht, um eine Beschädigung der
Kontaktierung der Bohrung zu verhindern.
[0022] Figur 2a zeigt einen Stator 19 eines Elektromotors mit einem stirnseitig montierten
Kunststoffformteil 20. An diesem Kunststoffformteil 20 sind vier Isolierkörper 9 ausgebildet,
die jeweils ein Anschlusselement 1, 11 halten. Die Anschlusselemente 1, 11 sind parallel
zueinander ausgerichtet und bilden eine Anschlussleiste. Figur 2b zeigt eine Vergrößerung
des Anschlussbereichs des Kunststoffformteils 20 mit aus den Isolierkörpern 9 hervorstehenden
Anschlusselementen 1, 11. Das gemäß der perspektivischen Sicht in Figur 2b hinterste
Anschlusselement 11 ist breiter ausgeführt als die übrigen Anschlusselemente 1 und
weist zwei Pressfrt-Kontakte 6 auf, die an gegenüberliegenden Enden der dem entsprechenden
Isolierkörper 9 wiederum gegenüberliegenden Stirnseite 8 angeordnet sind. Das hinterste
Anschlusselement 11 ist um die Breite des unteren Pressfit-Kontaktes 6 breiter ausgebildet
als die übrigen Anschlusselemente 1, damit die von vorne zugängliche Stirnkante 8
zwischen den beiden Pressfit-Kontakten 6 im Wesentlichen dieselbe Breite aufweist,
wie die Stirnseite 8 der übrigen Anschlusselemente 1. Unmittelbar vor dem Isolierkörper
9 weist das hintere Anschlusselement 1 eine Verdickung 21 in Richtung der Breite des
Flachkontaktes 3 auf. Diese Verdickung 21 stellt einen Anschlag dar, wenn das Anschlusselement
11 in den Isolierkörper 9 eingeschoben wird.
[0023] Figur 3a zeigt ein Elektromotorengehäuse 22, aus dem vier parallel angeordnete Anschlusselemente
1, 11 herausragen. Auch hier sind die Anschlusselemente 1, 11 jeweils von einem Isolierkörper
9 gehalten. In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante können die Isolierkörper
einstückig mit dem Elektromotorengehäuse 22 ausgebildet sein. Figur 3b zeigt eine
Vergrößerung des Anschlussbereichs mit den Anschlusselementen 1, 11 gemäß Figur 3a.
[0024] Figur 4 zeigt eine erste Kontaktierungsmöglichkeft der Anschlusselemente 1, 11, bei
welcher gabelförmige Gegenkontakte 5 auf die Flachkontakte 3 der Anschlusselemente
1 in Richtung der Isolierkörper 9 aufgeschoben sind. Die Gegenkontakte 5 weisen jeweils
zwei gegenüberliegende Schenkel 24 auf, zwischen denen eine längliche Ausnehmung 25
vorgesehen ist. Diese Ausnehmung 25 ist an einem Ende offen, an dem anderen Ende geschlossen
ausgebildet, so dass die Schenkel 24 einstückig in den Rumpf 27 eines Gegenkontaktes
5 übergehen. Die Ausnehmung 25 kann einen Flachkontakt 3 aufnehmen. Die Schenkel 24
eines Gegenkontaktes 5 weisen jeweils an dem freien Ende der Ausnehmung 25 gegenüberliegende,
in die Ausnehmung 25 hineinragende Vorsprünge 26 auf, die mit den seitlichen Kontaktflächen
4 eines Flachkontaktes 3 in Verbindung gebracht werden können. Dabei sind die Schenkel
24 federnd an dem Rumpf 27 gehalten, so dass bei der Verbindung der seitlichen Kontaktflächen
4 eine elektrische Kontaktierung durch Kraftschluss erreicht wird. Durch das Aufschieben
auf den Flachkontakt 3 werden die Schenkel 24 nach außen gebogen und drücken mit Ihren
Vorsprüngen 26 federnd auf die Kontaktflächen 4 des Flachkontaktes 3.
[0025] Die abgefasten Kanten 10 der Stirnseite 8 ermöglichen ein einfaches Aufschieben der
Gegenkontakte 5 auf den Flachkontakt 3. Dies wird weiterhin dadurch erleichtert, dass
die freien Enden der Schenkel 24 sich nach außen verjüngen, so dass die Ausnehmung
25 an Ihrem offenen Ende fortschreitend breiter wird.
[0026] Vorzugsweise kann auch der gabelförmige Gegenkontakt 5 aus einem Blech geformt, insbesondere
gestanzt sein. An den Rumpf 27, in dem die Schenkel 24 einstückig übergehen, kann
auf der den Schenkeln gegenüberliegenden Seite zumindest ein Pressfit-Kontakt 23 zur
Kontaktierung einer Leiterplatte 2 angeformt sein. Ein gabelförmiger Gegenkontakt
5 bildet somit einen Adapter, mittels welchem ein Anschlusselement 1, 11 mittelbar
mit eine Leiterplatte 2 in Verbindung gebracht werden kann. Das Aufschieben der Gegenkontakte
5 erfolgt von vorne, d.h. in Richtung eines Isolierkörpers 9, vorzugsweise in etwa
mittig zur Breite des Flachkontaktes 3, so dass der Gegenkontakt 5 unmittelbar neben
einem Pressfit-Kontakt 6 zur Anlage am Flachkontakt 3 kommt. In der Ausführungsvariante
gemäß Figur 4 sind dann der Pressfit-Kontakt 6 eines Anschlusselements 1, 11 und der
Pressfit-Kontakt 23 eines Gegenkontaktes 25 parallel zueinander ausgerichtet, d.h.
sie zeigen in dieselbe Richtung. Der Pressfit-Kontakt 23 eines Gegenkontaktes 5 ist
gegenüber dem Pressfit-Kontakt 6 eines Anschlusselementes 1 bezogen auf die Längsachse
des Gegenkontaktes, die identisch ist mit der Längsachse des Flachkontaktes 3, um
90 Grad gedreht.
[0027] Figur 5 zeigt vier nebeneinander angeordnete Anschlusselemente 1,11, die jeweils
mittels ihrem Pressfit-Kontakt 6 bzw. Pressfit-Kontakten 6 mit einer Leiterplatte
2 in Verbindung gebrächt sind. Die Pressfit-Kontakte 6 sitzen dabei kraftschlüssig
in durchkontaktierten Bohrungen der Leiterplatte 2.
[0028] Es sei angemerkt, dass alternative Ausgestaltungsvarianten bei dem erfindungsgemäßen
Anschlusselement 1, 11 sowie auch bei dem gabelförmigen Gegenkontakt 5 möglich sind.
So kann der Pressfit-Kontakt 6 eines Anschlusselementes 1, 11 auch an einer anderen
Stirnseite 7 des Flachkontaktes 3 angeformt sein. Auch kann ein zusätzlicher Pressfit-Kontakt
6 an einer anderen Stirnkante 7 angeformt sein. Damit wird ermöglicht, dass eine zu
kontaktierende Leiterplatte 2 nicht nur von vorne, d.h. in Richtung eines Isolierkörpers
9 mit einem Anschlusselement 1, 11 in Verbindung gebracht werden kann, sondern auch
von der Seite, d.h. in Richtung der Breite eines Flachkontaktes 3, wobei weiterhin
ein Gegenkontakt 5 von vorne auf diesen Flachkontakt 3 aufgeschoben werden kann.
[0029] Weiterhin kann alternativ auch die Länge und Breite der frei zugänglichen, planparallelen
Kontaktflächen 4 derart ausgestalten sein, dass die Breite größer ist als die Länge
der Kontaktflächen, In einer weiteren Alternative können Länge und Breite der Kontaktflächen
4 im Wesentlichen gleich ausgebildet sein. Dadurch wird ermöglicht, dass ein gabelförmiger
Gegenkontakt 5 auch von anderer Seite auf ein Anschlusselement 1, 11 aufgeschoben
werden kann.
[0030] Gemäß der vorstehenden Beschreibung bietet das erfindungsgemäße Anschlusselement
1, 11 zwei Kontaktierungsarten gleichzeitig, nämlich eine Messer /Kabelkontaktierung
und eine Pressfit-Kontaktierung, wobei entweder eine der beiden Kontaktierungen oder,
alternativ, auch beide Kontaktierungsarten gleichzeitig verwendet werden können, beispielsweise
damit eine größere Stromstärke über ein Anschlusselement 1, 11 geführt werden kann,
oder damit für messtechnische Zwecke eine Leiterplatte auf ein oder mehrere Anschlusselemente
gesetzt werden kann, ohne dabei die Bestromung des elektrischen Bauteils zu unterbrechen.
1. Anschlusselement (1, 11) zur elektrischen Kontaktierung einer Leiterplatte (2), dadurch gekennzeichnet, dass er einen Flachkontakt (3) mit zwei frei zugänglichen, planparallelen Kontaktflächen
(4) zur Aufnahme eines gabelförmigen Gegenkontaktes (5), und zumindest einen einstückig
mit dem Flachkontakt (3) ausgebildeten Pressfit-Kontakt (6) aufweist.
2. Anschlusselement (1, 11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flachkontakt (3) ein Messerkontakt (3) ist.
3. Anschlusselement (1,11) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenkontakt (5) ein Gabelkontakt (5) ist, der federnd and die Kontaktflächen
(4) ansetzbar ist.
4. Anschlusselement (1,11) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfit-Kontakt (6) an einer Stirnseite (7, 8) des Flachkontaktes (3) angeformt
ist.
5. Anschlusselement (1, 11) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem Isolierkörper (9) gehalten ist und der Flachkontakt (3) aus dem Isolierkörper
(9) hervorsteht.
6. Anschlusselement (1, 11) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens 5 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 15 mm, aus dem Isolierkörper (9)
hervorsteht.
7. Anschlusselement (1,11) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfit-Kontakt (6) an der dem Isolierkörper (9) gegenüberliegenden Stirnseite
(8) des Flachkontaktes (3) angeformt ist.
8. Anschlusselement (1,11) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten zumindest einer Stirnseite (7, 8) des Flachkontaktes (3), vorzugsweise
der dem Isolierkörper (9) gegenüberliegenden Stirnseite (8), gefast sind.
9. Anschlusselement (1, 11) nach einem der vorherigen Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressfit-Kontakt (6) an einem Ende der Stirnseite (7, 8) des Flachkontaktes (3)
angeformt ist.
10. Anschlusselement (11) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei Pressfit-Kontakte (6) aufweist.
11. Anschlusselement (11) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Pressfit-Kontakte (6) an derselben Stirnseite (7, 8), vorzugsweise der
dem Isolierkörper (9) gegenüberliegenden Stirnseite (8), an jeweils einem Ende dieser
Stirnseite (7, 8) angeformt sind.
12. Bauteil (12) mit einem Isolierkörper (9) und einem Anschlusselement (1, 11) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (1, 11) aus dem Isolierkörper (9) hervorsteht, wobei das Bauteil
(12) mittels eines gabelförmigen Gegenkontaktes (5) über die planparallelen Kontaktflächen
(4) und/ oder den Pressfit-Kontakt elektrisch kontaktierbar ist.
13. Bauteil (12) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Reihe nebeneinander angeordneter Anschlusselemente (1, 11) nach einem der
vorherigen Ansprüche aufweist.
14. Bauteil (12) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusselemente (1,11) parallel nebeneinander angeordnet sind.
15. Bauteil (12) nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Anschlusselement (11) zwei Pressfit-Kontakte aufweist.