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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL PL PT RO
SE SI SK TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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15.10.2008 Patentblatt 2008/42 |
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Patentinhaber: Ed. Fitscher GmbH & Co. KG |
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46045 Oberhausen (DE) |
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Erfinder: |
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- Fitscher, Dieter
46045 Oberhausen (DE)
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(74) |
Vertreter: Cohausz & Florack |
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Patent- und Rechtsanwälte
Partnerschaftsgesellschaft
Bleichstraße 14 40211 Düsseldorf 40211 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 926 251 EP-A- 1 749 897
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EP-A- 1 239 153
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- RIETPIETSCH ET AL: "Manufacture of copper alloy castings by centrifugal casting" SLEVARENSTVI:
CASOPIS PRO SLEVARENSKY PRUMYSL, SVAZ SLEVAREN,, CZ, Bd. 42, Nr. 1, 1994, Seiten 25-28,
XP009094974 ISSN: 0037-6825
- KRAUSE H ET AL: "The wear behavior of copper alloy/steel and polyamide/steel sliding
pairs for heavily loaded cardan joints" INTERNATIONAL CONFERENCE ON WEAR OF MATERIALS,
XX, XX, 11. April 1983 (1983-04-11), Seiten 625-635, XP009094933
- BRUNHUBER ET AL: "Proposed norms for German standards DIN 1705, 1709, 1714, and 1716
(copper casting alloys) and DIN 1729 (magnesium casting alloys)" GIESSEREIPRAXIS,
FACHVERLAG SCHIELE UND SCHON GMBH, BERLIN, DE, Bd. 23, 1971, Seiten 418-420, XP002148996
ISSN: 0016-9781
- MUECKLICH S ET AL: "Brazed and soldered joints on two-part worm gears made of steel
and bronze Loetverbindungen an zweiteilig ausgefuehrten Stahl-Bronze-Schneckenraedern"
CONFERENCE HART- UND HOCHTEMPERATURLOTEN UND DIFFUSIONSSCHWEISSEN. INTERNATIONALEN
KOLLOQUIUMS = BRAZING, HIGH TEMPERATURE BRAZING AND DIFFUSION WELDING. INTERNATIONAL
CONFERENCE, XX, XX, Nr. 7th, 15. Juni 2004 (2004-06-15), Seiten 12-16, XP009094931
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[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis
zur Herstellung von Schneckenrädern von Schneckenradgetrieben durch Stranggießen und
anschließender mechanischer Bearbeitung. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines Halbzeugs oder Bauteils aus einer Kupferlegierung
auf Kupfer-Zinn-Basis, wobei die Kupferlegierung stranggegossen wird, anschließend
der Strang gesägt und aus den Strangstücken durch spanabhebende Verfahren ein Halbzeug
oder ein fertiges Bauteil hergestellt wird.
[0002] Generell besteht der Trend, dass Bauteile eines mechanischen Antriebs, beispielsweise
Getriebeteile, immer höheren Belastungen ausgesetzt werden. Dies gilt beispielsweise
auch für Schneckengetriebe, welche in der Antriebstechnik eine zunehmend wichtigere
Rolle einnehmen. Bei den Schneckengetrieben wird häufig das Schneckenrad aus einer
Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis, also einer Bronzelegierung, hergestellt, um
gute Gleiteigenschaften des Schneckenrads zu erzielen und damit ein geräuscharmes
Schneckengetriebe zur Verfügung zu stellen. Geräuscharmut resultiert aus einem hohen
Anteil an Gleitwälzbewegungen, wobei große Gleitgeschwindigkeiten mit relativ hohen
Flankenpressungen einlauffähige Werkstoffpaarungen voraussetzen. Dies wird beispielsweise
durch eine Hart-Weich-Kombination an Werkstoffen erreicht. Da üblicherweise die Schnecke
aus einsatzgehärtetem Stahl und das Schneckenrad aus einer Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis
besteht, begrenzt das aus der Bronze gefertigte Schneckenrad aufgrund dessen Abnutzung
die Getriebelebensdauer. Zwar kann prinzipiell die Getriebelebensdauer durch den Einsatz
von Stahl oder Grauguss als Scheckenradwerkstoff erhöht werden. Allerdings geht dies
häufig einher mit verschlechterten Einlaufeigenschaften und höherem Geräuschpegel.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 749 897 A1 sind Kupfer-zinn-Legierungen zur Herstellung von wasserführenden Gussteilen bekannt,
welche eine geringe Migrationsneigung der Legierungsbestandteile in das zu führende
Wasser zeigen.
[0004] Aus der
EP 0 926 251 A1 sind ferner Kupfer-Zinn-Titan-Legierungen bekannt, die für die Herstellung von Schneckenrädern
von Schneckenradgetrieben verwendet werden.
[0005] Hiervon ausgehend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Verwendung einer
Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis vorzuschlagen, welche die Herstellung von Bauteilen,
beispielsweise Schneckenrädern, mit einer höheren Lebensdauer bei gleichzeitiger Geräuscharmut
des Getriebes ermöglicht. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde
ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen oder fertigen Bauteilen aus einer entsprechenden
Kupferlegierung anzugeben.
[0007] Der Sn-Gehalt der erfindungsgemäßen Kupferlegierung führt zu fein verteilten, sehr
harten und Sn-reichen Gefügebestandteilen, welche wesentlich zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit
beitragen. Zusätzlich ermöglicht der Sn-Gehalt, dass über eine Wärmebehandlung eine
Verbesserung der Zähigkeitseigenschaften der erfindungsgemäßen Kupferlegierung erreicht
werden kann. Über den Nickelanteil von 1,5 bis 2,5 Gew.-% wird zusätzlich eine Festigkeits-
und Härtesteigerung erzielt, ohne die Zerspanbarkeit negativ zu beeinflussen. Der
relativ geringe Bleigehalt von weniger als 0,3 Gew.-% gewährleistet, dass nur geringe
Mengen an Blei im Abrieb freigesetzt werden. Durch den Phosphorgehalt von 0,05 Gew.-%
bis 0,40 Gew.-% wird die Gießbarkeit der erfindungsgemäßen Kupferlegierung im Stranggießverfahren
verbessert. Darüber hinaus sorgt der Zusatz von Zirkonium mit einem Anteil von 0,04
Gew.-% bis 0,25 Gew.-% in Verbindung mit den übrigen Legierungsbestandteilen das auch
beim Stranggießen der Kupferlegierung ein besonders feines Gefüge entsteht, das zu
deutlich verbesserten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Kupferlegierung führt. Schließlich
umfasst die erfindungsgemäße Kupferlegierung 84,5 % bis 87,5 % Kupfer. Eine Begrenzung
der Gehalte an Antimon, Schwefel und Zink auf insgesamt maximal in Summe 0,5 Gew.-%,
wobei die Obergrenzen für Antimon 0,10 Gew.-%, für Schwefel 0,05 Gew.-% und für Zink
0,40 Gew.-% betragen, sorgt dafür, dass die verbesserten Verschleißeigenschaften der
erfindungsgemäßen Kupferlegierung nicht verschlechtert werden.
[0009] Die Kombination der oben genannten Legierungsbestandteile in ihren genau aufeinander
abgestimmten Mengen gewährleistet ein noch feineres Gefüge der Kupferlegierung nach
dem Strangguss, so dass die Verschleißeigenschaften trotz guter Verarbeitbarkeit der
gegossenen Stränge verbessert werden.
[0010] Gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe
durch ein gattungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer erfindungsgemäßen
Kupferlegierung dadurch gelöst, dass vor dem Stranggießen der Gehalt der Kupferschmelze
an Phosphor und Zirkonium durch Zulegieren von Zirkon-Kupfer und Phosphor-Kupfer-Vorlegierungen
eingestellt wird, wobei das Zulegieren des Zirkoniums mit einer Zr-Cu-Vorlegierung
mit 67 % Cu und 33 % Zr-Anteil und das Zulegieren von Phosphor mit einer P-Cu-Vorlegierung
mit 90 % Cu und 10 % P-Anteil erfolgt.
[0011] Die angegebenen Vorlegierungen ermöglichen eine besonders genaue Einstellung der
Gehalte an Zirkonium und Phosphor in der erfindungsgemäßen Kupferlegierung und ermöglichen
damit eine genaue Kontrolle der Gefügestruktur.
[0012] Ein besonders wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer
erfindungsgemäßen Kupferlegierung ergibt sich gemäß einer nächsten Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch, dass die Abziehgeschwindigkeit beim Stranggießen
größer als 50 mm/min, vorzugsweise größer 80 mm/min ist. Zwar ist die Abziehgeschwindigkeit
abhängig vom Durchmessers des Strangs und der deshalb abzukühlenden Metallmenge, mit
der erfindungsgemäßen Kupferlegierung konnte jedoch eine Steigerung in den Abziehgeschwindigkeiten
bei Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis erreicht werden, ohne Einbußen in der Gefügequalität
in Kauf nehmen zu müssen. Trotz der hohen Abziehgeschwindigkeiten wird eine Gefügestruktur
mit einer Korngröße um 60 µm erreicht.
[0013] Vorzugweise werden durch das Stranggießen Vollstangen oder Rohre bis zu einem Durchmesser
von 200 mm, vorzugsweise 180 mm hergestellt. Diese Abmessungen lassen eine ausreichende
Abziehgeschwindigkeit zu und ermöglichen die Herstellung von fertig gestellten Bauteilen
aus gesägten Rohlingen, ohne das sehr große Abfallmengen entstehen. Die Rohre können
dabei sowohl einen kreisförmigen Querschnitt als auch ein Vierkant, Sechskant bzw.
einen mehrkantigen Querschnitt aufweisen.
[0014] Schließlich werden gemäß einer nächsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
Schneckenräder eines Schneckenradgetriebes oder Halbzeuge für die Herstellung von
Schneckenrädern von Schneckenradgetrieben hergestellt. Schneckenräder eines Schneckenradgetriebes
hergestellt aus der erfindungsgemäßen Kupferlegierung sind nicht nur geräuscharm in
ihrer Verwendung in der Antriebstechnik, sondern weisen darüber hinaus noch eine besonders
gute Verschleißfestigkeit auf. Diese führt unmittelbar zu einer Verlängerung der Lebensdauer
der mit den entsprechenden Schneckenrädern ausgestatteten Antriebe.
[0015] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten die erfindungsgemäße Kupferlegierung
sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer erfindungsgemäßen
Kupferlegierung weiterzubilden und auszugestalten. Hierzu wird verwiesen einerseits
auf die den Patentansprüchen 1 und 3 nachgeordneten Patentansprüche sowie auf die
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0017] Die Kupferlegierung wurde bei einer Gießtemperatur von 1150 °C bis 1250 °C in eine
Graphitkokille stranggegossen. Mit einer Abziehgeschwindigkeit von etwa 85 mm/min.
wurde ein Rohr gezogen mit einem Außendurchmesser von 120 mm und einem Innendurchmesser
von 70 mm. Anschließend wurde das stranggegossene Rohr, in Strangstücke gesägt und
zu Halbzeugen für die Schneckenradfertigung weiterverarbeitet. Es zeigte sich, dass
die aus der erfindungsgemäßen Kupferlegierung auf Kupfer-Zinn-Basis hergestellten
Schneckenräder besonders verschleißfest waren und dennoch die guten Einlaufeigenschaften
bekannter Schneckenräder aus konventionellen Kupferlegierungen auf Kupfer-Zinn-Basis
aufweisen. Bei einer Gefügeuntersuchung zeigte sich, dass die Korngrößen im Bereich
von 60 µm lagen und sich ähnlich wie beim Schleudergießen gleichmäßig aus α-Substitutionskristallen
zusammen mit an den Korngrenzen eingelagerten δ-Phasen bestehen. Es wird davon ausgegangen,
dass diese Gefügestruktur verantwortlich für die guten Einlaufeigenschaften und Verschleißeigenschaften
ist. Insbesondere wurden bei der erfindungsgemäßen Kupferlegierung gegenüber der bekannten
Kupferlegierung CuSn12Ni gemäß DIN-Norm DIN EN 1982 um circa 15 % verbesserte Werte
im Hinblick auf die zugfestigkeit RP0,2 und die Dehnung A
5 erreicht. Diese Verbesserung der mechanischen Eigenschaften ist insbesondere auf
die optimierte Gefügestruktur zurückzuführen. Als Folge stellt sich eine deutlich
verlängerte Lebensdauer eines Schneckenrades ein.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehgeschwindigkeit beim Stranggießen größer als 50 mm/min, vorzugsweise größer
80 mm/min ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass durch das Stranggießen Vollstangen oder Rohre bis zu einem Durchmesser von 200 mm,
vorzugsweise 180 mm hergestellt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass Schneckenräder eines Schneckenradgetriebes oder Halbzeuge für die Herstellung von
Schneckenrädern von Schneckenradgetrieben hergestellt werden.
4. Method according to Claim 3, characterised in that the pulling rate during continuous casting is greater than 50 mm/min, preferably
greater than 80 mm/min.
5. Method according to Claim 3 or 4, characterised in that solid bars or tubes up to a diameter of 200 mm, preferably 180 mm, are produced by
the continuous casting process.
6. Method according to any one of Claims 3 to 5, characterised in that worm wheels of a worm drive or semi-finished products for producing worm wheels of
worm drives are produced.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que la vitesse d'extraction lors de la coulée continue est supérieure à 50 mm/min, de
préférence supérieure à 80 mm/min.
5. Procédé selon la revendication 3 ou 4,
caractérisé en ce que l'on fabrique par coulée continue des profilés de section pleine ou creuse ayant
un diamètre jusqu'à 200 mm, de préférence de 180 mm.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 3 à 5,
caractérisé en ce que l'on fabrique des roues hélicoïdales d'un engrenage à vis sans fin ou des demi-produits
pour la fabrication de roues hélicoïdales d'engrenages à vis sans fin.