[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lagerung von Materialrollen gemäß Anspruch
1.
[0002] Durch die
DE 39 10 444 C2 ist eine Vorrichtung zur Materialversorgung einer Anlage, insbesondere einer Druckmaschine
bekannt, wobei Rollen in einem Pufferlager zwischengelagert werden. Das Lager weist
zwei Regalblöcke auf, zwischen welchen eine Stapeleinrichtung vorgesehen ist, die
zur Bedienung beider Regalblöcke ausgebildet ist. Mit diesem Lagersystem ist es möglich,
Rollen beispielsweise tagsüber bereits vorzubereiten, zwischenzulagern und nachts
den Rollenwechslern zuzuführen oder aber auch zwischengelagerte Rollen nachts vorzubereiten
und direkt den Rollenwechslern zuzuführen.
[0003] Die
DE 100 57 735 A1 offenbart ein System zum Kommissionieren von Artikeln mit einer Mehrzahl paralleler
Regalreihen, wobei sich zwischen den Regalreihen jeweils abwechselnd Einlager- und
Pickgassen befinden.
[0004] Durch die
DE 21 58 537 A ist ein Speichersystem offenbart, wobei Speicherplätze einer mittleren Regalreihe
von sich auf beiden Seiten anschließenden Korridoren her bedienbar sind.
[0005] In der
DE 37 38 052 A1 ist ein Lager- und Bereitstellungssystem von Verarbeitungsgut einer Fertigungslinie
bekannt, wobei die Regale in Bereitstellungs- und Vorratsbereiche aufgeteilt sind
und ein Einlagern des Gutes und ein Aus- bzw. Umlagern vom Vorrats- in den Bereitstellungsbereich
oder in andere Regalgassen prozessrechnergeführt erfolgt. Die
US 5 076 751 A offenbart ein Lager, wobei einem eine implementierte Logik aufweisenden Rechner vor
einem Produktionslauf hierfür prognostizierte Verbrauchsdaten zugeführt werden und
eine Lagerstrategie in Form eines Planes für die benötogten Materialrollen festgelegt
wird, wobei die zu verarbeitenden Rollen in einer bestimmten Reihenfolge aus einem
Lager ausgelagert und in Regalböcke eingelagert werden.
[0006] EP 0 334 366 A2 offenbart drei Lagerbereiche, nämlich ein als Kaminlager ausgeführtes Hauptlager,
ein Zwischenlager und eine Rollenvorlage. Im Zwischenlager sind mehrreihig nebeneinander
Lagerplätze vorgesehen, welche durch eine Kraneinrichtung von oben her erreichbar
sind.
[0007] In der
DE 44 16 213 A1 ist ein Hauptlager und ein Zwischenlager offenbart, wobei das Zwischenlager als Regallager
ausgeführt ist. Die Zwischenlager sind als einseitig bedienbare Regalblöcke ausgeführt.
Lediglich ausgepackte und klebevorbereitete Rollen können hier auch in einem gemeinsamen
Lagerbereich gelagert sein.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur lagerplatzoptimierten
Lagerung von vorbereiteten und unvorbereiteten Materialrollen zu schaffen.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit
dem Lager eine hohe Flexibilität und eine Versorgung selbst in Lastspitzen gewährleistet
ist. Der vorzuhaltende Lagerplatz ist optimiert.
[0011] Eine Konzeption von mehreren, sich zumindest bereichsweise in Längsrichtung überschneidenden
Regalblöcken ermöglicht sowohl ein vom Produktionsprozess unabhängiges Anliefern unvorbereiteter
Rollen als auch ein schnelles Durchreichen von vorbereiteten Rollen in einen der Druckmaschine
näher liegenden Regalblock.
[0012] Die Ausbildung eines innen liegenden Regalblockes als von beiden Längsseiten her
zugänglich, ermöglicht ein sehr effizientes Verlagern der Rollen zwischen den einzelnen
Blöcken. Die Beschickung und Entnahme einer Rolle aus einem innen liegenden Regalblock
ist nicht an ein Bediengerät eines Ganges gebunden, so dass von einer Seite eine Beschickung
des Regalblockes erfolgen kann, während gleichzeitig eine Entnahme von der anderen
Seite her erfolgen kann. Ein Umfahren eines Lagerblockes, und damit eine gegenseitige
Behinderung verschiedener Bediengeräte, kann vermieden werden.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Druckerei mit Druckmaschine und Rollenversorgungssystem;
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Vorrichtung zur Materialversorgung in einer Druckmaschinenanlage;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Vorrichtung zur Materialversorgung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Lagerung;
- Fig. 5
- einen Unterprozess zur Bestimmung der Lagerstrategie;
- Fig. 6
- einen Unterprozess zur Bestimmung der Umlagerstrategie.
[0015] Ein bahnver- und/oder -bearbeitender Betrieb, z. B. eine Druckerei gemäß Fig. 1,
weist z. B. zumindest eine bahnver- und/oder -bearbeitende Bearbeitungsmaschine 01,
z. B. Druckmaschine 01, ein Materialversorgungssystem 02, z. B. Rollenversorgungssystem
02, sowie ggf. ein Produktplanungssystem 03 auf. Sie verfügt darüber hinaus z. B.
über ein als Materialflußsystem 05 ausgeführtes Steuersystem 05 zur Koordinierung
und Sicherstellung der Versorgung der Produktion mit Rollen. Dem Produktplanungssystem
03 liegen Informationen zur Einrichtung der Maschine und/oder zum Rollenbedarf für
eine bestimmte geplante Produktion vor, oder gar ein weiter in die Zukunft reichender
Produktionsplan, aus welchem sich der künftige Rollenbedarf (Papiertyp, Menge, Maße)
ableiten lässt.
[0016] Die Druckmaschine 01 weist zumindest ein als Druckeinheit 04 und/oder Druckturm 04
ausgeführtes Aggregat 04 zum Bedrucken einer Bahn auf, welche von wenigstens einem
als Rollenwechsler 06 ausgeführtem Aggregat 06 (Stillstandsrollenwechsler oder Rollenwechsler
für den Rollenwechsel bei voller Maschinengeschwindigkeit) mit Material, z. B. Papier
versorgt wird. Weiter kann die Druckmaschine 01 ein der Druckeinheit 04 nachgeordnetes
Aggregat 07 zur Bearbeitung der bedruckten Bahn, z. B. mindestens einen Falzapparat
07, beinhalten. Die mindestens eine Druckeinheit 04, der mindestens eine Rollenwechsler
06 und ggf. der mindestens eine Falzapparat 07 sind z. B. über mindestens eine Signalleitung
09, z. B. ein druckmaschineninternes Netzwerk 09, mit mindestens einer Bedien- und
Recheneinheit 08, z. B. einem Leitstand mit PC, verbunden.
[0017] Für eine Produktion werden i. d. R. mehrere (z. B. fünf oder noch mehr) Rollenwechsler
06 auf einen Falzapparat 07 zusammengefahren. Dieser Verbund mit den dazugehörigen
Druckeinheiten 04 bzw. Drucktürmen 04 wird als Sektion A; B bezeichnet. Eine Maschinenlinie
besteht z. B. aus mehreren Sektionen A; B, auf denen jeweils unterschiedliche Produktionen
gefahren werden können.
[0018] Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel weist die Druckmaschine 01 exemplarisch zwei
Sektionen A; B mit jeweils zwei Drucktürmen 04, drei Rollenwechslern 06, drei Bedien-
und Recheneinheiten 08 sowie einem Falzapparat 07 je Sektion A; B auf. In der Ausführung
nach Fig. 1 sind die Rollenwechsler 06 sowie die Druckeinheiten 04 jeder Sektion z.
B. über das Netz 09 verbunden. Es besteht über das Netz 09 (homogen oder heterogen)
zwischen den Sektionen A; B und/oder den Bedien- und Recheneinheiten 08 eine Verbindung.
Auch die Falzapparate 07, wenn vorhanden, stehen z. B. mit diesem Netzwerk 09 in Verbindung.
[0019] Die Bedien- und Recheneinheiten 08 bilden zusammen mit ihrer Querverbindung sowie
ggf. vorhandene aber nicht dargestellte weitere Rechen- und Datenverarbeitungseinheiten
eine sog. Leitebene 11 bzw. Maschinenleitebene 11 der Druckmaschine 01. Diese steht
z. B. in Signalverbindung 12 mit z. B. mindestens einer Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
13 des Produktplanungssystems 03. Über diese Signalverbindung 12 werden beispielsweise
produktionsrelevante Daten vom Produktplanungssystem 03 an die Druckmaschine 01 übermittelt.
[0020] In einer Ausführung steht die Druckmaschine 01 z. B. in geeigneter Weise, z. B. über
das Materialflußsystem 05, in Signalverbindung 15; 16 mit dem Rollenversorgungssystem
02. Über zumindest die Signalverbindung 16 zwischen Druckmaschine 01 und Materialflußsystem
05 können produktionsrelevante Daten von der Druckmaschine 01 an das Materialflußsystem
05 übermittelt werden, z. B. an eine dort implementierte Logik zur (Teil-)Verarbeitung
eines oder mehrerer der unten zu Fig. 4 erläuterter Prozesse. Hierzu weist das Materialflusssystem
05 mindestens eine die implementierte Logik beherbergende Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
17 auf.
[0021] Zusätzlich oder alternativ zur Signalverbindung 16 kann auch ein Transfer über eine
optionale Signalverbindung 20 vom Produktplanungssystem 03 erfolgen. Das Materialfluβsystem
05 kann, falls vorhanden - prinzipiell auch dem Rollenversorgungssystem 02 oder der
Druckmaschine 01 zugeordnet werden oder aber in vorteilhafter Ausführung diesen beiden
- im Rahmen seiner Aufgaben - übergeordnet sein.
[0022] Eine mögliche hardwaretechnische Konfigurierung eines Rollenversorgungssystem 02
ist schematisch in Fig. 2 dargestellt, wobei in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und/oder zur erfindungsgemäßen Verfahrensweise jedoch nicht sämtliche nachfolgend
beschriebenen Subsysteme vorhanden sein müssen sowie die einzelnen funktionellen Subsysteme
in anderer Weise als dargelegt ausgeführt sein können.
[0023] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist das Rollenversorgungssystem 02 als Subsysteme
z. B. mindestens einen Wareneingang 18, ein erstes Transportsystem 19, sowie mindestens
ein Lager 21 auf.
[0024] Das Lager 21 weist in Längsrichtung nebeneinander wenigstens drei, sich zumindest
in Längsrichtung zum Teil überschneidende Regalblöcke 22; 23; 24, mit einem von den
Rollenwechslern 06 entfernt liegenden äußeren Regalblock 22, einem den Rollenwechslern
06 nächsten Regalblock 23 und einem zwischen den beiden Regalblöcken 22 und 23 liegenden
inneren Regalblock 24. Als Regalblock 22; 23; 24 ist hier eine Anordnung von benachbarten,
insbesondere in einer Flucht befindlichen Lagerplätzen 26; 27; 28 (in Fig. 2 lediglich
ein Lagerplatz 26; 27; 28 je Regalblock 22; 23; 24 bezeichnet) zu verstehen, welche
nebeneinander und/oder übereinander jeweils eine Rolle aufnehmen können.
[0025] Der mittlere Regalblock 24 ist nun derart ausgebildet, dass zumindest in einem Bereich
ein ihm zugeordneter Lagerplatz 28 von beiden Längsseiten des Regalblockes 24 bedienbar
ist. Hierfür weist der Regalblock 24 in vorteilhafter Ausführung in diesem Bereich
in seiner Breite lediglich einen Lagerplatz 24 auf.
[0026] Sollten in der Breite mehrere Lagerplätze vorgesehen sein, so ist dafür Sorge zu
tragen, dass im (für den hier vorliegenden Zweck) vorgesehenen Bereich lediglich einer
der hintereinander angeordneten Lagerplätze besetzt wird, und dass ein Bediengerät
die entsprechende Reichweite aufweist um über einen leeren Lagerplatz hinweg eine
Rolle zu bewegen.
[0027] Zwischen jeweils zwei Regalblöcken 22; 23; 24 sind sich in Längsrichtung erstreckende
Freiräume, z. B. Flure, vorgesehen, welchen jeweils mindestens ein Transportsystem
29; 30, z. B. ein Regalbediengerät 29; 30, zugeordnet ist. Die zwischen zwei Regalblöcken
22; 23; 24 angeordneten Regalbediengeräte 29; 30 sind vorzugsweise dazu ausgebildet,
dass sie auf Lagerplätze 26; 27; 28 beider benachbarter Regalblöcke 22; 23; 24 zugreifen
können. Die Regalbediengeräte 29; 30 sind bevorzugt derart ausgeführt, dass ein mit
den Rollen zusammen wirkendes Werkzeug zumindest mit einem Freiheitsgrad in horizontaler
Richtung entlang des Flurs, in vertikaler Richtung und in horizontaler Richtung quer
zum Flur aufweist.
[0028] Das Transportsystem 19 weist zumindest einen Transportweg 31 von der Anlieferung
zum Lager 21 auf. Insbesondere ist mindestens ein Transportweg 31 zu einem Lagerplatz
32 des äußeren Regalblockes 22 hin vorgesehen, welcher z. B. als Übergabestation 32
bei der Einlagerung dient bzw. derart ausgestaltet ist.
[0029] In einer bevorzugten Ausführung weist das Transportsystem 19 zusätzlich mindestens
einen Transportweg 33 zu einem Lagerplatz 34, z. B. als Übergabestation 34, des innen
liegenden Regalblockes 24 auf. Hierzu weist der äußere Regalblock 24 einen Zugang,
z.B. eine Durchführung auf oder aber der äußere Regalblock 24 reicht nicht über die
selbe Länge des inneren Regalblockes 24 wie dies im Ausführungsbeispiel nach Fig.
2 der Fall ist. Vom Wareneingang kommende, z. B. noch nicht vorbereitete Rollen können
somit entweder im äußeren Regalblock 22 oder aber im inneren Regalblock 24 gelagert
werden.
[0030] In vorteilhafter Ausführung weist das Transportsystem 19 zusätzlich mindestens einen
Transportweg 36 über einen sog. Vorbereitungskreis 35 auf, welcher vom Wareneingang
18 z. B. über eine Auspackstation 37 und/oder eine Klebevorbereitung 38 zu einem Lagerplatz
39, z. B. als Übergabestation 39, des inneren Regalblockes 24 führt. Hierzu ist wiederum
beispielsweise eine o.g. Durchführung bzw. eine Verkürzung des äußeren Regalblockes
22 vorgesehen.
[0031] In Weiterbildung sind Transportwege 31, 33 und/oder 36 so miteinander verbunden,
dass auch eine bereits durch die Auspackstation 37 und/oder die Klebevorbereitung
38 vorbereitete Rolle auf den Lagerplatz 32 des äußeren Regalblockes 22 verbringbar
ist.
[0032] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Transportsystem 19 zumindest einen
vom Transportweg 32 verschiedenen Transportweg 41 auf, auf welchem Rollen aus einem
Lagerplatz 42, z. B. als Übergabestation 42 des äußeren Regalblockes 22 wieder auf
Transportwege 31; 33; 36 des Transportsystem 19 übernommen werden können. Eine eingelagerte,
unvorbereitete Rolle kann so beispielsweise wieder entnommen und über den Transportweg
36 vorbereitet und dem inneren Regalblock 24 zugeführt werden.
[0033] Ebenso weist in vorteilhafter Weiterbildung das Transportsystem 19 zumindest einen
vom Transportweg 33 oder 36 verschiedenen Transportweg 43 auf, auf welchem Rollen
aus einem Lagerplatz 44, z. B. als Übergabestation 44, des inneren Regalblockes 24
wieder auf Transportwege 31; 33; 36 des Transportsystem 19 übernommen werden können.
Eine im inneren Regalblock 24 eingelagerte, unvorbereitete Rolle kann so beispielsweise
wieder entnommen und über den Transportweg 36 vorbereitet und wiederum dem inneren
Regalblock 24 zugeführt werden.
[0034] Das zwischen äußerem Regalblock 22 und dem inneren Regalblock 24 angeordnete Bediengerät
29 übernimmt nun beispielsweise die am Lagerplatz 32 angelieferte Rolle und lagert
sie z. B. auf einen freien Lagerplatz 26 des äußeren Regalblockes 22 um. Im Regelfall
weist der äußere Regalblock 22 lediglich unvorbereitete Rollen auf. Er kann jedoch
in Ausnahmesituationen auch als Puffer für bereits vorbereitete Rollen dienen. Dies
kann z. B. der Fall sein, wenn eine lange Produktionspause zur Vorbereitung genutzt
wurde und/oder eine große Produktion geplant ist.
[0035] Liegen bestimmte logistische Gründe vor oder ist der äußere Regalblock 22 bereits
mit unvorbereiteten Rollen voll bestückt, so übernimmt das Bediengerät 29 die angelieferte,
z. B. unvorbereitete Rolle und lagert sie auf einem Lagerplatz 28 des inneren Regalblockes
24 ein. Der innere Regalblock 24 dient hierbei als Puffer für unvorbereitete Rollen.
Diese können zum Zwecke der Vorbereitung nun anschließend durch das Bediengerät 29
vom Lagerplatz 28 wieder über den Lagerplatz 42 des äußeren Regalblockes 22 wieder
dem Transportsystem 19, und somit der Auspackstation 38 und/oder der Klebevorbereitung
38 zugeführt werden.
[0036] Das zwischen inneren Regalblock 24 und dem zum Rollenwechsler 06 nächsten äußeren
Regalblock 23 angeordnete Bediengerät 30 ist ebenfalls dazu ausgebildet, beide benachbarten
Regalblöcke 23; 24 zu bedienen. Es übernimmt nun beispielsweise eine am Lagerplatz
39 angelieferte, bereits vorbereitete Rolle und lagert sie z. B. auf einen freien
Lagerplatz 28 des inneren Regalblockes 24 um. Der innere Regalblock 24 kann nach o.
g. Ausführungen sowohl vorbereitete als auch unvorbereitete Rollen enthalten. Er kann
jedoch auch nur vorbereitete Rollen aufweisen, wenn z. B. eine große Produktion geplant
ist. In Ausnahmesituationen können nur unvorbereitete Rollen gelagert sein, wenn beispielsweise
eine längere Produktionspause bevorsteht und/oder eine entsprechend große Lieferung
erfolgt ist.
[0037] Durch das Bediengerät 30 lassen sich nun unvorbereitete Rollen vom Lagerplatz 34
z. B. auf einen freien Lagerplatz 28 des inneren Regalblockes 24 oder aber auf einen
freien Lagerplatz 27 des dem Rollenwechsler 06 nächsten Regalblockes 23 umlagern.
[0038] Liegen bestimmte logistische Gründe vor, so können ausnahmsweise durch das Bediengerät
30 auch unvorbereitete Rollen vom inneren Regalblock 24, z. B. vom Lagerplatz 34 oder
einem Lagerplatz 28 im dem Rollenwechsler 06 nächsten Regalblock 22 zur Pufferung
eingelagert werden.
[0039] Grundsätzlich dient jedoch der innere Regalblock 24 der Pufferung von vorbereiteten
und unvorbereiteten Rollen, so dass vorzugsweise im vom Rollenwechsler 06 entfernten,
äußeren Regalblock 22 lediglich unvorbereitete Rollen, und im dem Rollenwechsler 06
nächstliegenden Regalblock 23 lediglich vorbereitete Rollen eingelagert sind. Der
äußere Lagerblock 22 dient zusammen mit Teilen des inneren Lagerblockes 24 somit in
der Funktion einem Hauptlager, und der dem Rollenwechsler 06 nächste Regalblock 23
zusammen mit Teilen des inneren Regalblockes 24 als sog. Tageslager.
[0040] Zwischen dem äußeren Regalblock 28 und den Rollenwechslern 06 ist ein weiteres Transportsystem
46 vorgesehen, mittels welchem Rollen aus dem Regalblock 23 entnommen und dem bzw.
einem der Rollenwechsler 06 zugeführt werden können. Das Transportsystem 46 kann grundsätzlich
in beliebiger Weise, z. B. mit Staplern, mit "Fahrerlosen Transportsystemen" (FTS),
schienengebundene oder bereifte Fahrzeuge, bemannt oder unbemannt, ausgeführt sein.
Von Vorteil ist es jedoch, wenn es fahrerlos ausgebildet ist und durch ein übergeordnetes
Leit- und/oder Steuersystem, z. B. durch das Materialflusssystem 05, oder von einem
zugeordneten Rollenwechsler 06 seine Aufträge erhält.
[0041] Im Beispiel ist jedem Rollenwechsler 06 ein als schienengebundenes Transportsystem
47 ausgeführter innerer Beschickungskreisen 47, z. B. getriebene schienengebundene
Transportwagen mit entsprechenden Führungen, zugeordnet. Diesen Transportsystemen
47 sind im Regalblock 23 zur Übergabe bzw. Vorlage dienende Lagerplätze 48, z. B.
Vorlageplatz 48, zugeordnet.
[0042] In der genannten Ausführung mit je Rollenwechsler 06 definiertem Vorlageplatz 48
werden durch das Bediengerät 30 die für den jeweiligen Rollenwechsler 06 erforderlichen
bzw. angeforderten Rollen vorgelegt. Diese können den Lagerplätzen 27 des Regalblockes
23 oder den Lagerplätzen 28 des inneren Regalblockes 24 entnommen werden. In besonderen
Fällen kann durch das Bediengerät 30 auch eine Rolle direkt dem Übergabeplatz 39 entnommen
und an den Vorlageplatz 48 abgegeben werden.
[0043] In nicht dargestellter Ausführung kann die Entnahme der erforderlichen Rolle auch
durch ein Transportsystem 46 erfolgen, wobei der Transport dann beispielsweise durch
ein nicht einem einzigen Rollenwechsler 06 zugeordnetes Transportmittel (z. B. einen
bemannten Stapler oder ein FTS) erfolgt. Hierbei müssen dann ggf. auch keine festen
Vorlageplätze 48 für die einzelnen Rollenwechsler 06 definiert sein. In einer derartigen
Ausführung kann sich dann beispielsweise ein Transportmittel auf Auftrag aus einem
der verschiedenen zur Vorlage bestimmten Lagerplätze 48 bedienen. Sollten in einer
Weiterbildung alle oder manche der Lagerplätze 27 von beiden Seiten zugänglich sein,
so können die den Anforderungen entsprechenden Rollen direkt vom Transportmittel dem
Regalblock 23 entnommen werden.
[0044] Die Bediengeräte 29; 30 sind vorzugsweise wie in Fig. 3 dargestellt als Regalbediengeräte
29; 30 ausgeführt. Ein Greif und/oder Hebemechanismus 51 ist an einem vertikale verlaufenden
Mast bzw. Träger 52 in der Weise angeordnet und angetrieben, dass er in vertikaler
Richtung von einem Lagerplatz einer untersten Ebene E1 des jeweiligen Regalblockes
22; 23; 24 bis zu einem Lagerplatz einer obersten Ebene E11 bewegbar ist. Der Träger
52 ist im unteren Bereich und im oberen Bereich des Lagers 21 in der Weise gelagert
und angetrieben, dass er horizontal in Längsrichtung der Flure bewegbar ist. Der Greif
und/oder Hebemechanismus 51 ist wiederum gegenüber dem Träger 52 durch Drehung und/oder
eine lineare Bewegung in horizontaler Richtung in der Weise bewegbar und angetrieben,
dass er Rollen aus den beiden benachbarten Regalblöcken 22; 23; 24 aufnehmen bzw.
Rollen dort absetzen kann. In Fig. 3 lässt sich weiter erkennen, dass der innere Regalblock
24 in seiner Breite lediglich einen einzigen Lagerplatz 28; 34; 39, 44 umfasst, welche
von beiden Seiten des Regalblockes 24 durch das jeweilige Bediengerät 29; 30 zugänglich
ist.
[0045] Bei der Auswahl einer Rolle bzw. des Lagerplatzes 27 bzw. 28 durch das Bediengerät
30 und der anschließenden Vorlage am Lagerplatz 48 werden geometrische und/oder Qualitätsanforderungen
für die gewünschte Rolle berücksichtigt. Dies gilt auch für das nicht dargestellte
Beispiel mit dem direkten Zugriff auf die Lagerplätze 27 durch ein alternatives Transportsystem
46.
[0046] Für diesen Zweck, d.h. die genaue Kenntnis der aktuellen Belegung der Lagerplätze
26; 27; 28; 32; 34; 39; 48 zusammen mit den spezifischen Rolleneigenschaften, ist
es von Vorteil zumindest eine Lagerverwaltungssystem vorzusehen, in welchem die Lagerplätze
26; 27; 28; 32; 34; 39; 48 der Rollen, mit den entsprechenden Eigenschaften, mitgeführt
werden. Hierzu werden in vorteilhafter Ausführung im Bereich des Wareneingangs (oder
ggf. im Bereich der Rollenvorbereitung) entsprechende Rollendaten erfasst und der
Rolle zugeordnet. Das Lagerverwaltungssystem weist dann jederzeit Informationen zur
Belegung des Lagers 21 mit den spezifischen Rollen auf.
[0047] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist das Lager 21 (mit Lagerverwaltungssystem),
der Wareneingang 18 und zumindest die äußeren, d.h. die außerhalb des Lagers 21 befindlichen
Transportsysteme 19; 46 in ein Materialflusssystem 05 integriert, welches mit der
Leitebene 11 und/oder dem Produktplanungssystem 03 in Verbindung steht. Werden die
Bediengeräte 29; 30 nicht durch ein Lagerverwaltungssystem beauftragt, so kann die
Funktion der Lagerverwaltung und der Auftragvergabe an die Bediengeräte 29; 30 ggf.
auch durch das Materialflusssystem 05 erfolgen.
[0048] Durch die Integration in ein Materialflusssystems 05 ist ein besonders effektives
Materialmanagement, eine optimierte Einlagerung in die Regalblöcke 22; 23; 24 und
eine effiziente Abgabe an die Rollenwechsler möglich.
[0049] Das beschriebene Materialversorgungssystem 02, die Ausbildung des Lagers 21, z. B.
i.V.m. allen oder einigen der genannten Transportwege 31; 33; 36; 42; 43, ist von
besonderem Vorteil in Verbindung mit Druckmaschinen 01, welche mehrere Sektionen A;
B aufweist. Insbesondere ist das Materialversorgungssystem 02, bzw. die Ausbildung
des Lagers 21, vorteilhaft, wenn mehrere Druckmaschinen 01 in der Art einer Druckmaschinenanlage
hintereinander angeordnet sind, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
[0050] Das Lager 21 erstreckt sich über die gesamte Länge der beiden Druckmaschinen 01.
Hierbei reicht der den Rollenwechslern 06 nächstliegende Regalblock 23 im wesentlichen
über die Gesamtlänge vom ersten bis zum letzten Rollenwechsler 06. Der innere Regalblock
24 reicht im Beispiel über die selbe Länge. Um einen direkten Zugang vom Wareneingang
18 zum inneren Regalblock 24 zu ermöglichen, ist der äußere, dem Wareneingang 18 nächstliegende
Regalblock 22 kürzer ausgeführt. Dieser liegt im wesentlichen symmetrisch zu den beiden
zu versorgenden Druckmaschinen 01. Im Beispiel weist das Materialversorgungssystem
02 zwei Bereiche für den Wareneingang 18 auf, welche über jeweils ein Transportsystem
19 mit Lagerplätzen 32 in den endnahen Bereichen des Regalblockes 24 verbunden sind.
In den Fluren zwischen jeweils zwei Regalblöcken 22; 23; 24 sind mehrere Bediengeräte
29; 30 vorgesehen.
[0051] Die gezeigte Ausführung des Lagers 21, insbesondere i. V. m. der Druckmaschinenanlage,
ermöglicht eine besonders flexible Versorgung der Druckmaschinen 01, da nicht nur
mit dem inneren Regalblock 24 eine Pufferfunktion erzielt wird, sondern auch ein Versorgung
einer Druckmaschine 01 mit Rollen aus einem Bereich des Lagers 21 erfolgen kann, welcher
auf Höhe der anderen Druckmaschine liegt und umgekehrt.
[0052] Prinzipiell können auch mehrere innere Regalblöcke 24 vorgesehen sein, welche dann
jeweils in ihrer Breite lediglich einen Lagerplatz aufweisen. Zwischen jeweils zwei
Regalblöcken 22; 23; 24 ist dann je ein Bediengerät 29; 30 angeordnet.
[0053] Im einfachsten Fall besteht der Wareneingang 18 aus einer Übergabeposition an die
automatische Rollenversorgung und einer Eingabemöglichkeit für die Rollen-EingangsInformation.
Optional ist es jedoch von Vorteil, die Entladung von LKW, Bahn oder Schiff nicht
mit dem Stapler vorzunehmen sondern zu automatisieren. Hier können drei grundlegend
verschiedene Modelle unterschieden werden:
- a) liegender Transport der Papierrollen und rollen der Rollen über den Umfang;
- b) stehender Transport der Papierrollen auf einem LKW / Bahnwaggon / Schiff mit Bodenschienen;
- c) stehender Transport der Papierrollen auf speziellen LKW / Bahnwaggon / Schiff,
die eine Art Förderband auf der Ladefläche aufweisen.
[0054] Dem Wareneingang 18 kann eine Rollenvereinzelung zugeordnet sein. Insbesondere halb-
und viertelbreite Rollen werden i.d.R. stehend übereinander transportiert. In diesem
Fall ist es erforderlich, die Rollen zu vereinzeln, d.h. die obere Rolle abzuheben
und neben die untere zu stellen etc.
[0055] In einem automatischen System kann es zu einer Havarie kommen, wenn die zu Transportierenden
Güter nicht der erwarteten Form entsprechen. Deshalb ist es zweckmäßig, die Einhaltung
der äußeren Form innerhalb gewisser Toleranzen zu überprüfen und dem Wareneingang
18 zusätzlich eine Konturkontrolle zuzuordnen. Bei Papierrollen bieten sich hierfür
Systeme über Lichtschranken, Lichtgitter oder Flächenscanner an, an die eine mehr
oder weniger intelligente Auswertung angeschlossen ist.
[0056] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn im Bereich des Wareneingangs 18 die angelieferte
Rolle beispielsweise über eine Barcodeerfassung, z. B. Barcodeleser 53, oder ein anderes
System identifiziert wird. Der Barcodelabel dient zur Identifikation der Rolle und
wird vom System erfaßt.
[0057] Das Lager 21 ist z. B. zur liegenden Lagerung von vorbereiteten bzw. unvorbereiteten
Rollen in mehreren Ebenen E1 bis E11 als Hochregallager 21 ausgeführt. Das Hochregallager
21 kann prinzipiell auch in der Lage sein Paletten oder stehend gelagerte Rollen aufzunehmen.
Sind die Rollen im Hauptlager 21 jedoch z. B. stehend gelagert, so müssen zumindest
entweder die Bediengeräte 29; 30 oder das Transportsystem 46 ein Kippen der Rolle
ermöglichen, oder aber es ist zwischen Lager 21 und Rollenwechsler eine Kippstation
angeordnet.
[0058] Ein Vorbereitungskreis 35 weist in der Regel die Auspackstation 37 und die z.B. als
Klebevorbereitungsautomat ausgeführte Klebevorbereitung 38 auf. Hinzu kommen ggf.
noch Übergabepositionen im Transportsystem 19. Die Auspackstation 37 weist z. B. ein
Mittel auf, auf welchem die Papierrollen ausgerichtet und teilautomatisch ausgepackt
werden können. Außerdem kann hier der Barcode, z. B. mittels Handscanner, zur Überprüfung
erfaßt, der Durchmesser ermittelt und die Rolle zur Kontrolle gewogen werden. Die
Klebevorbereitung 38 stellt beispielsweise ein automatisches Klebevorbereitungssystem
dar. Eine geeignete Klebevorbereitung 38 kann z. B. ca. 15 Rollen in der Stunde vorbereiten.
[0059] Beim Auffüllen des Lagers 21, insbesondere des Regalblockes 23 und Teilen des Regalblockes
24 mit vorbereiteten Rollen ist zu beachten, dass die Klebevorbereitung u.U. nur beschränkte
Zeit, derzeit z. B. 8-12 Stunden, haltbar ist und dann erneuert werden muß. Im Lager
21 müssen ggf. auch Restrollen auf Ladehilfen, die von einem Rollenwechsler 06 zurückgeliefert
wurden, sowie Ladehilfen gehandhabt werden.
[0060] Ein Rollenwechsler 06 hat z. B. zwei Tragarmpaare, zur Aufnahme von Papierrollen.
Jedem Rollenwechsler 06 ist ein Stück Förderstrecke zugeordnet, auf der eine Papierrolle
für den Rollenwechsler 06 vorgelegt werden kann. Der Rollenwechsler 06 mit seiner
Pufferposition (Vorlegeplatz) wird dann z. B. auch als innerer Beschickungskreis 47
bezeichnet und ist Teil der Druckmaschine 01 bzw. dieser zugeordnet. Er dient zum
abrollen der Papierrollen und zum automatischen Rollenwechsel mit Klebung.
[0061] Für den Transport über längere horizontale Strecken, wie z. B. zwischen Wareneingang
18 und Lager 21, werden z. B. Platten- oder Gurt- oder Plattenförderer eingesetzt,
die ähnlich einem Förderband funktionieren. Für Streckentransporte zwischen Wareneingang
18 und Lager 21 bzw. zwischen Lager 21 und Druckmaschine 01 können z. B. auch als
fahrerlose Flurförderzeuge ausgeführte Transportsysteme 19; 46 eingesetzt werden.
Vorteilhaft ist sind jedoch innerhalb der Vorbereitungskreise 35 und in den inneren
Beschickungskreisen 31 schienengebundene Transportsysteme 19; 46, z. B. getriebene
schienengebundene Transportwagen mit entsprechenden Führungen, eingesetzt. In kleineren
bis mittleren Anlagen kann auch der gesamte Rollentransport mittels schienengebundener
Transportwagen realisiert werden.
[0062] Die Bewegungssteuerung der Transportsysteme 19; 46 geschieht in vorteilhafter Weiterbildung
jeweils durch eine diesem Transportsystem 19; 46 zugeordnete Steuerung, z. B. eine
speicherprogrammierbare Steuerung, insbesondere eine Konfigurator-SPS (inklusive Bedienpanel,
mit welchem Fahraufträge konfigurierbar sind), oder in vorteilhafter Ausführung durch
eine diesem Transportsystem 19; 46 zugeordnete Recheneinheit, z. B. einen Fahrzeugleitrechner.
[0063] Das Rollenversorgungssystem 02 sollte in der Lage sein, eine Druckmaschine 01 bzw.
Druckmaschinenanlage mit einer oder mehreren Maschinenlinien, die jeweils aus mehreren
Sektionen A; B bestehen können, ausreichend und zeitgerecht mit vorbereiteten Papierrollen
zu versorgen. Weiter ist es wünschenswert, dass das Rollenversorgungssystem 02 in
der Lage ist, Rollenanforderungen und Rücklieferaufträge von Rollenwechslern 06 abzuarbeiten.
Idealer Weise ist es in der Lage, anhand vom Produktplanungssystem 03 mitgeteilter
Produktionsdaten den aktuellen Papierbedarf, z. B. auch auf der Basis von aktuell
von der Maschinenleitebene 11 aktuellen mitgeteilten Maschinenparameter, zu ermitteln.
Während der laufenden Produktion sich ändernde "Soll"-Produktionsdaten sollten Berücksichtigung
finden.
[0064] Um den genannten Anforderungen zu genügen weist die Druckerei in Verbindung mit dem
Lager 21 das oben genannte Materialflußsystem 05 zur Planung, Koordination und Steuerung
des Materialflusses in der Druckerei auf. Das Materialflußsystem 05 steuert und verwaltet
in vorteilhafter Ausführung den gesamten Materialfluß in der Anlage und ist den Subsystemen
(Transportsystem(e) 19, Transportsystem(e) 46 und ggf. andere Transport- und Vorbereitungssysteme)
des Rollenversorgungssystems 02 überlagert. Es beinhaltet z. B. neben der direkten
Rollenversorgung die Handhabung des Wareneingangs 18 und die Verwaltung des Lagers
21. Ist das Lager 21 mit einem eigenen Lagerverwaltungssystem als Subsystem ausgeführt,
so weist das Materialflußsystem 05 zumindest eine Schnittstelle zu diesem Subsystem
auf.
[0065] Informationen über geplante und laufende Produktionen bekommt das Materialflußsystem
05 beispielsweise über eine Signalverbindung vom übergeordneten Produktplanungssystem
03 oder/und von der Druckmaschine 01, insbesondere deren Leitebene 11. Diese Daten
werden im Materialflußsystem 05 verarbeitet, und die einzelnen Aufträge den genannten
Subsystemen zugeführt. Die Bewegungssteuerung bzw. die Abarbeitung des Auftrages selbst,
erfolgt vorzugsweise in der dem Subsystem zugeordneten Steuerung (teilautonom).
[0066] Das beschriebene Lager 21 ist auf Grund seiner Topologie und den Transportwegen nicht
vorrangig dazu ausgebildet, um eine Vielzahl von verschiedenartiger Artikel für den
schnellen Zugriff bereit zu halten wie es bei einem Kommissionierungslager der Fall
ist oder große Mengen eines selben Artikels für den sukzessiven Zugriff einzulagern
(Speicher). Es ist vielmehr dazu ausgebildet, den geplanten Materialbedarf für einen
anstehenden Produktionszeitraum aufzunehmen und produktionsgerecht an die Maschine
01 anzudienen (Pufferlager).
[0067] Das Lagergut (Rollen) kann im Anlieferungszustand (unvorbereitet) eingelagert werden
und wird im Lager 21 durch entsprechende Vorrichtungen und Abläufe für die Produktion
vorbereitet (Vorbereitungskreis 35). Diese Produktionsvorbereitung bezieht sich im
wesentlichen auf das Auspacken und das vorbereiten für die automatische Klebung (s.o.).
[0068] Das Lager 21 ist vorteilhaft mit einem automatischen Wareneingang 18 bzw. einer automatischen
Einlagerstrecke (Transportwege 31; 33; 36) versehen, durch die LKW Ladungen automatisch
bedient werden können oder auf die manuell Rollen wahllos aufgesetzt werden können.
In diesem Bereich wird die Kontur des Lagergutes geprüft, ggf. Fehlerhafte Rollen
ausgeschleust, außerdem werden die Rollen bei Bedarf durch eine Vorrichtung automatisch
vereinzelt, durch Barcodeleser 53 identifiziert und an den Einlagerplatz des betreffenden
Lagerblockes 22; 23 transportiert.
[0069] Die Lagerplätze sind so ausgebildet, dass Papierrollen mit einem definierten Mindestdurchmesser
ohne Ladehilfsmittel mit den jeweiligen Bediengeräten 29; 30 bzw. dem Transportsystem
19 transportiert und in den Lagerplätzen 26 bis 28; 32; 34; 39; 48 eingelagert werden
können. Somit entfällt das Handling, die Bereitstellung und die Verwaltung von Ladehilfsmitteln
(wie z. B. Paletten).
[0070] Für Papierrollen, welche den definierten Mindestdurchmesser unterschreiten kann das
Lager 21 Ladehilfsmittel, z. B. in einem eigens dafür vorgesehenen Bereich von Lagerplätzen
im äußeren, der Verarbeitungsmaschine zugewandten Regalblock 23 aufweisen.
[0071] Das Lager 21 ist idealer weise so konzeptioniert und ausgestattet, dass im Anlieferungszustand
eingelagerte Materialrollen automatisch in den Auspack- und Vorbereitungskreis 35
angedient werden können. Der Auspack- und Vorbereitungskreis 35 ist Bestandteil des
Lagers 35 und mit vollautomatischen, teilautomatischen oder manuell zu bedienenden
Vorrichtungen zum Auspacken (Auspackstation 37) und Klebevorbereiten (Klebevorbereitung
38) ausgestattet. Der Betrieb des Lagers 21 ist darauf optimiert, dass manuelle Eingriffe
weitgehend minimiert sind.
[0072] Die Vorteile der Ausgestaltung des Lagers 21 kommen insbesondere i.V.m. einem entsprechendes
Verfahren zur Lagerung mit einer entsprechenden Lagerstrategie zur Anwendung. Dieses
Verfahren ist dadurch charakterisiert, dass bereits die Einlagerung in das Lager 21
gesteuert und auf die Bedürfnisse des anstehenden Produktionszeitraumes optimiert
geschieht. Dies wird erreicht durch eine Schnittstelle zum Produktionsplanungssystem
03, über welche die Daten der anstehenden Produktionen übermittelt werden. Diese Informationen
werden im Materialversorgungssystem aufbereitet und auf der Basis dieser Daten Rollen
für die Einlagerungen - insbesondere unvorbereiteter Rollen - angefordert. Diese Anforderung
kann via Bedarfsliste in Papierform, via Anzeigedisplay oder via Kommunikation mit
einem vorgelagerten Lagerbereich (Speicher) mit eigener Lagerverwaltung oder einer
schnellen LKW-Anlieferung ausgeführt werden.
[0073] Um den optimalen Zeitpunkt für die Produktionsvorbereitung zu finden, berücksichtigt
das Verfahren (bzw. die im Materialversorgungssystem implementierte Logik) zumindest
die begrenzte Haltbarkeit der Klebevorbereitung, welche mit dem geplanten Produktionszeitraum
abgestimmt werden muss. Zusätzlich können vorteilhafter Weise bevorzugte Vorbereitungszeiten
in der Logik berücksichtigt werden: Diese können Zeitfenstern sein, in welchen keine
oder wenig Produktionen liegen (um eine gleichmäßige Auslastung der Lagerfahrzeuge
zu erreichen) und/oder es können Zeitfenster in der normalen Tagesarbeitszeit sein,
um Zuschläge für Schicht- bzw. Nachtarbeit zu vermeiden. (Kostenoptimierung).
[0074] Das Verfahren ist so ausgelegt, dass der zur Verfügung stehende Lagerplatz auf die
aktuellen Anforderungen optimiert genutzt werden kann. Das heißt, bei schnell wechselnden
Produktionen müssen eine Vielzahl verschiedener Artikel (Rollen verschiedener Abmessungen
und/oder Qualität) bereit gehalten werden und entsprechend der Produktionsplanung
in den maschinennahen Lagerbereich (z. B. Regalblock 23) umgelagert werden um einen
hohen Materialdurchsatz zu erreichen. Bei langen Produktionen, insbesondere in der
Nacht oder am Wochenende, muss eine große Anzahl von gleichen Artikeln vorgehalten
werden und die Produktionsvorbereitung optimal auf die Verarbeitung abgestimmt werden,
um in einem langen Produktionszeitraum die Anlage gleichmäßig versorgen zu können.
[0075] Das Verfahren kann vorteilhaft auch dazu ausgebildet sein, um auch in Havariefällen
(z.B. bei Ausfall des Vorbereitungskreises 35, bei ungeplantem Bedarf an einem Rollentyp,
der zur Zeit nicht im Lager ist (Durchschleusen) oder bei Lieferung eines ähnlichen
Artikels, wenn der geforderte nicht verfügbar ist) die Materialversorgung der Produktionsanlage
weitestmöglich sicher zu stellen. Beim Ausfall des Überlagerten Materialversorgungssystems
02 sieht das Verfahren beispielsweise die Möglichkeit eines Konfigurator-Betriebs
vor.
[0076] Dem Verfahren liegen parallel oder annähernd parallel laufende Prozesse für die Einlagerung,
die Umlagerung und das Bedienen der Maschine 01 zugrunde. Fig. 4 zeigt dies in einem
groben Ablaufdiagramm.
[0077] Im linken Zweig (Einlagerungsprozess) wird durch die dem Materialverwaltungssystem
02 zugrundeliegende Logik bzw. Software der geplante Bedarf aus dem Produktionsplanungssystem
03 eingelesen. Diese Daten werden nachfolgend im Hinblick auf eine optimale Lagerstrategie
hin ausgewertet. Dieser Auswertung liegt die spezielle Ausbildung des Lagers 21 aus
den beiden äußeren und dem inneren Lagerblock i.V.m. den Bediengeräten 29; 30, dem
Vorbereitungskreis 35 und dem Transportsystem 19 zugrunde, mittels welcher im Lager
21 sowohl unvorbereitete als auch vorbereitete Rollen ein- und umgelagert werden können.
Obwohl grundsätzlich vom Wareneingang 18 her bis zur Maschine 01 hin in den Regalblöcken
ein Gefälle von unvorbereiteten Rollen zu vorbereiteten Rollen hin besteht, ist (im
Gegensatz zu herkömmlichen Systemen) der Weg einer unvorbereiteten Rolle auch wieder
"rückwärts" vom inneren Regalblock 24 zum der Maschine 01 entfernten äußeren Regalblock
22 oder zum Vorbereitungskreis 35 hin gangbar. Die Festlegung der Lagerstrategie ist
etwas spezifischer in Fig. 5 dargelegt.
[0078] Im Unterprozess zur Bestimmung der Lagerstrategie ("Festlegung der optimalen Lagerstrategie"
aus Fig. 4) wird zunächst der Papier- bzw. Materialrollenbedarf festgestellt und ein
Abgleich mit dem Lagerbestand vorgenommen. Je nach Ergebnis wird bei einem Defizit
das Erfordernis für die Einlagerung neuer Rollen (von LKWs, Bahnwaggons oder aus einem
Speicherlager) in das Lager 21 bestimmt.
[0079] Parallel hierzu wird als weiteres, die Lagerstrategie beeinflussendes Kriterium die
zu erwartende Lagerbelegung bestimmt. Ist diese gering, so wird der maschinenferne
Regalblock 22 lediglich für unvorbereitete Rollen, der maschinennahe Regalblock 23
lediglich für vorbereitete Rollen genutzt und der innere Regalblock 24 bis auf das
Durchreichen der Rollen weitgehend frei gehalten. Ist die Lagerbelegung normal, so
wird der maschinenferne Regalblock 22 wieder lediglich für unvorbereitete Rollen,
der maschinennahe Regalblock 23 lediglich für vorbereitete Rollen und der innere Regalblock
24 jedoch als Puffer für unvorbereitete und vorbereitete Rollen genutzt. Ebenso wird
bei hoher Lagerbelegung verfahren. Für das Kriterium "hoch", "normal" und "gering"
kann das unten gesagte angewandt werden.
[0080] Als weiteres Kriterium fließt die Bedarfsart ein, wobei zwischen vielen kleinen aufeinander
folgenden Produktionen und wenigen großen unterschieden wird. Im ersten Fall sind
ausreichend Plätze für Rücklieferungen bereits angebrochener Rollen von den Rollenwechslern
06 in das Lager 06 freizuhalten. Im zweiten Fall besteht die Priorität in der wegoptimierten
Einlagerung unvorbereiteter und vorbereiteter Rollen.
[0081] Ein weiteres vorteilhaftes Einflusskriterium zur Bildung der Lagerstrategie stellt
der zeitplan für die Einlagerung neuer Rollen in das Lager 21 dar. Hier wird unter
dem beabsichtigten Einlagerungszeitraum während und außerhalb einer Normalarbeitszeit
unterschieden. Im ersten Fall erfolgt die Einlagerung neuer Rollen bevorzugt (wenn
Kapazität ausreicht und geplante Zeitspanne bis zum geplanten Verbrauch nicht zu groß)
über den Vorbereitungskreis 35 zur Vorbereitung, bevor sie einem Regalblock 22 oder
24 zugeführt werden. Im zweiten Fall werden die Rollen unvorbereitet (z. B. verpackt
und ohne Klebevorbereitung) eingelagert und erst später (während Normalarbeitszeit)
vorbereitet.
[0082] Die Ergebnisse der Teilstrategien bzw. Kriterien werden nun ausgewertet und die Lagerstrategie
festgelegt. Für Varianten können auch nur eine Teilmenge der genannten Teilstrategie
einfließen. Sind im Falle eines größeren Lagers 21 mehrere innere Regalblöcke 24 vorhanden,
so sind die Strategien auf "maschinennähere" "innerste" sowie "maschinenfernste" Regalblöcke
sinngemäß zu erweitern.
[0083] Nach Festlegung der Lagerstrategie erfolgt die Ausgabe der Einlageraufforderung,
woran sich die Produktionsvorbereitung unter Berücksichtigung der Produktionsplanung
und ggf. bevorzugter Vorbereitungszeiten anschließt.
[0084] In einem parallelen Prozess (Auslagerungsprozess) werden Material- und Rücklieferungsanfragen
durch die Maschine 01 (z. B. der Rollenwechsler 06) registriert und darauf hin geprüft,
ob diese bedient werden können. Falls ja, wird die Anfrage bedient. In vorteilhafter
Ausführung des Verfahrens sieht dieses im Falle eines Mangels vor, den Bestand auf
ähnliche Rollentypen (Artikel) zu prüfen und bei positivem Ergebnis die Maschine 01
mit diesem zu bedienen. Andernfalls erfolgt beispielsweise eine sofortige Einlagerung
einer Rolle passenden Typs, welche in diesem Fall vom Wareneingang 18 über den Vorbereitungskreis
35, den inneren Regalblock 24 sowie den maschinennahen Regalblock 23 auf dem schnellsten
Weg durchzureichen ist. Die Definition für in Fig. 4 zu treffende Entscheidung über
einen "ähnlichen Artikel" (Rolle) ist in vorteilhafter Ausführung tabellarisch hinterlegt.
[0085] Im dritten parallel ablaufenden Prozess (Umlagerungsprozess) wird die Lagerbelegung
ständig auf den geplanten Bedarf hin in der Weise geprüft, dass die vorbereiteten
und unvorbereiteten Rollen der verschiedenen Rollentypen produktionsoptimiert positioniert
sind. D. h. die kurzfristig benötigten Rollen sollten im Regelfall bereits vorbereitet
sein und sich zumindest im inneren, oder dem maschinennahen äußeren Regalblock 23
befinden. Unter kurzfristig ist hier beispielsweise eine Mindestvorlaufzeit zu verstehen,
welche zumindest eine viertel Stunde (besser halben Stunde), vor dem voraussichtlichen
Zeitpunkt des Erfordernisses der Materialrolle am Vorlageplatz 48 liegt. Sie sollten
sich im direkten Zugriffbereich der maschinennahen Bediengeräte 30 befinden. Die unmittelbar
für die Rollenwechsler 06 benötigten Rollen sollten bereits an einen zum betreffenden
Rollenwechsler 06 korrespondierenden Vorlageplatz 48 angeliefert sein. Das Zeitfenster
hierfür sollte zumindest 0 bis 5 Minuten vor Abruf durch den Rollenwechsler 06 betragen.
Im maschinenfernen Lagerbereich - beispielsweise im Zugriffsbereich der maschinenfernen
Bediengeräte 29 findet eine Vorbereitung und Einlagerung für die mittelfristig benötigten
Rollen statt. Hierbei können beispielsweise unvorbereitete Rollen aus dem maschinenfernen
äußeren oder dem inneren Regalblock 22; 24 entnommen und dem Vorbereitungskreis 35
zugeführt werden, bevor diese dann als vorbereitete Rollen im inneren Regalblock 24
zwischengelagert werden. Diese ist dann dem maschinenahen Bediengerät 30 zugänglich
und kurzfristig abrufbar. Entsprechend dem geplanten Bedarf findet also im dritten
Teilprozess eine produktionsorientierte Umlagerung unvorbereiteter und vorbereiteter
Rollen im Lager 21 statt. Die Bestimmung der Umlagerstrategie ist in Fig. 6 detaillierter
dargelegt.
[0086] Im Teilprozess "Umlagerung" wird die Umlagestrategie ("sinnvolle Umlagerungen produktionsorientiert"
aus Fig. 4) ermittelt, indem zunächst die Lagerauslastung ermittelt und in geringe,
normale und hohe Lagerbelegung unterschieden wird. In Abhängigkeit hiervon werden
bei geringer Belegung die Rollen wegoptimiert eingelagert unter der Prämisse minimaler
Umlagerungen, d. h. Umlagerungen sind möglichst zu vermeiden. Bei normaler Belegung
werden die Rollen weg- und platzoptimiert eingelagert, wobei ein bedarfsgerechtes
Umlagern zulässig ist. Bei hoher Belegung sind die Rollen platzoptimiert einzulagern,
wobei ein Umlagern produktionsgerecht erfolgt. Die Optimierung bzgl. Weg und/oder
Platz und/oder der Anzahl von Umlagerungsprozessen kann mittels mathematischer Algorithmen
erfolgen, welche für die betreffende(n) - ggf. gewichtete Variable(n) unter Berücksichtigung
von Randbedingungen Zustände eines lokalen oder absoluten Minimums suchen. Dies kann
unter Berücksichtigung lediglich des nächsten Schrittes (z. B. Bewegung einer einzelnen
Rolle), vorteilhafter Weise jedoch unter Berücksichtigung mehrerer anstehender Ein-
und/oder Auslagerungen vorausschauend erfolgen, so dass insgesamt eine optimierte
Strategie entwickelt wird. Im Idealfall wird der gesamte bevorstehende Produktionszeitraum
in die Ermittlung der Strategie mit einbezogen, so dass zwar ggf. einzeln betrachtete
Umlagerungsschritte innerhalb einer kleinen Zeitspanne für sich betrachtet (z. B.
zu beginn) keine optimale Lösung darstellen würden, der Gesamtprozess jedoch insgesamt
zu einem optimalen Ablauf wird.
[0087] Unter "wegoptimiert" ist beispielsweise zu verstehen, dass eine für einen Rollenwechsler
06 passende, vorbereitete Rolle möglichst nahe an dem diesem zugeordneten Vorlageplatz
48 gelagert wird - beispielsweise direkt links oder rechts hiervon. Diese reine Form
der Strategie ist in einfacher Weise möglich bei geringer Auslastung bzw. Belegung
des Lagers 21, beispielsweise bei zumindest unter 50 %, insbesondere unter 40%.
[0088] Mit zunehmender Auslastung bzw. Belegung (normal), beispielsweise über 50%, wird
eine rein "wegorientierte" Strategie durch die hohe Belegung zunehmend erschwert.
Es werden noch freie Plätze vermehrt "platzoptimiert", d. h. chaotisch über das Lager
21 in der Weise belegt, dass immer ein Rollenwechsler 06 mit einer passenden Rolle
über einen mittleren Weg zu bedienen ist. Die chaotisch eingelagerten Rollen sind
beispielsweise im wesentlichen gleichmäßig über diejenige Länge des Lagers 21 verteilt,
welche den in Betrieb befindlichen Rollenwechsler 06 entspricht.
[0089] Wird die Auslastung bzw. Belegung hoch, z. B. zumindest größer als 60 %, insbesondere
größer 70%, so erfolgt die Strategie der Einlagerung (unvorbereiteter und vorbereiteter
Rollen) "platzorientiert, d. h. es werden die Rollen im Lager 21 über die Länge der
in Betrieb befindlichen und zu versorgenden Rollenwechsler 06 chaotisch gelagert.
Im Extremfall werden z. B. im maschinennahen Lagerblock 23 sämtliche Lagerplätze ausgenutzt.
[0090] Die geschilderten Teilprozesse (Einlagerungs-, Auslagerungs- und Umlagerungsprozess)
werden bevorzugt ständig iterativ durchlaufen. Hierbei ist es grundsätzlich auch möglich,
dass die Prozesse nicht nebeneinander sondern nacheinander ständig wiederholt ablaufen
zu lassen.
[0091] Das beschriebene Lage 21 ist insbesondere als Pufferlager 21 ohne das Erfordernis
eines vorgeordnetes Speicherlagers einsetzbar, da in diesem Lager 21 sowohl unvorbereitete
als auch vorbereitete Materialrollen gelagert und verwaltet werden. Eine Anlieferung,
d. h. Einlagerung unvorbereiteter Materialrollen kann dann beispielsweise direkt vom
Wareneingang 18 (von LKWs, Bahnwaggons etc.) erfolgen. Ist in einer Variante ein Speicherlager
ausschließlich für unvorbereitete Materialrollen vorgeordnet, so ist eine Materialausgabe
dieses Speicherlagers als "Wareneingang" 18 im vorgenannten Sinne zu verstehen. Der
Barcodeleser 53 kann dann an der gezeigten Stelle entfallen, da derartige Information
über Größe und Qualität der im Lager 21 einzulagernden Rolle aus dem Speicherlager
vorliegenden Informationen übernommen werden können.
[0092] Die Kriterien "hoch", "normal" und "gering" und/oder "viele kleine", "wenige große"
(Fig. 5 und 6) können jeweils einerseits als konkrete Grenzwerte (veränderbar) funktional
oder tabellarisch hinterlegt sein. Sie können jedoch auch als Terme linguistischer
Variablen einer Fuzzy-Steuerung zugrunde liegen. Je nach Gesamtanlage, Maschinengröße
und/oder Lagergröße kann die Definition dieser Kriterien anders gelagert sein und
sollte daher veränderbar sein. In vorteilhafter Weiterbildung kann das System auch
ganz oder teilweise selbstlernend ausgeführt sein, so dass Grenzen zwischen den verschiedenen
Modi bzw. Kriterien in gewissen Bereichen durch die Praxiserfahrung verschoben werden.
[0093] Eine Gesamtverfahrensweise zur Lagerung von unvorbereiteten und vorbereiteten Materialrollen
der Rollenrotationsdruckmaschine kann nun vorteilhaft derart ausgeführt sein, dass
produktionsrelevante Daten über geplante Produktionen (Papiermenge und/oder Typ und/oder
Zeitpunkt) direkt vom Produktionsplanungssystem 03 oder über die zu versorgenden Maschine
01 über eine Signalverbindung an die Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit 17
übermittelt werden, wobei in einem ersten Teilprozess durch die Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
17 anhand der übermittelten Verbrauchsdaten für den anstehenden Produktionszeitraum
und dem aktuellen Lagerbestand die Festlegung einer Lagerstrategie und je nach Bedarf
eine Einlageraufforderung für neue, unvorbereitete Materialrollen erfolgt, sowie durch
die im Materialversorgungssystem 05 implementierte Logik ein Zeitpunkt für die Produktionsvorbereitung
unvorbereiteter Materialrollen unter Berücksichtigung einer begrenzten Haltbarkeit
der Klebevorbereitung und dem geplanten Produktionszeitraum bestimmt wird. In einem
zweiten Teilprozess werden über eine Signalverbindung Materialrollenanfragen der Maschine
01 an das Materialflusssystem 05 gerichtet, in dessen Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
17 registriert, und dort auf der Basis von vorliegenden Daten zur Lagerbelegung auf
Lieferbarkeit durch das Lager 21 geprüft und bei positivem Ergebnis entsprechend der
Anfrage der Maschine 01 eine Auftragvergabe direkt durch das Materialflusssystem 05
oder über ein Lagerverwaltungssystem zur Auslagerung an ein Bediengerät 29; 30 des
Lagers 21 vorgenommen wird. In einem dritten Teilprozess wird durch das Materialflusssystem
05 die Lagerbelegung auf der Basis der übermittelten produktionsrelevanten Daten auf
den geplanten Bedarf hin in der Weise geprüft, dass die vorbereiteten und unvorbereiteten
Materialrollen der benötigten Rollentypen produktionsoptimiert positioniert sind,
wobei entsprechend dem geplanten Bedarf eine Strategie für eine produktionsorientierte
Umlagerung unvorbereiteter und vorbereiteter Rollen innerhalb des Lagers 21 bestimmt
und durchgeführt wird.
Bezugszeichenliste
[0094]
- 01
- Maschine, Druckmaschine
- 02
- Materialversorgungssystem, Rollenversorgungssystem
- 03
- Produktplanungssystem
- 04
- Druckeinheit, Druckturm, Aggregat
- 05
- Steuersystem, Materialflußsystem
- 06
- Rollenwechsler, Aggregat
- 07
- Aggregat, Falzapparat
- 08
- Bedien- und Recheneinheit
- 09
- Signalleitung, Netzwerk, druckmaschinenintern
- 10
- -
- 11
- Leitebene, Maschinenleitebene
- 12
- Signalverbindung
- 13
- Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit, Server
- 14
- -
- 15
- Signalverbindung
- 16
- Signalverbindung
- 17
- Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit
- 18
- Subsystem, Wareneingang
- 19
- Subsystem, erstes Transportsystem
- 20
- -
- 21
- Lager, Hochregallager
- 22
- Regalblock, äußerer
- 23
- Regalblock, äußerer
- 24
- Regalblock, innerer
- 25
- -
- 26
- Lagerplatz
- 27
- Lagerplatz
- 28
- Lagerplatz
- 29
- Bediengerät, Regalbediengerät
- 30
- Bediengerät, Regalbediengerät
- 31
- Transportweg
- 32
- Lagerplatz, Übergabestation
- 33
- Transportweg
- 34
- Lagerplatz, Übergabestation
- 35
- Vorbereitungskreis
- 36
- Transportweg
- 37
- Auspackstation
- 38
- Klebevorbereitung
- 39
- Lagerplatz, Übergabestation
- 40
- -
- 41
- Transportweg
- 42
- Lagerplatz, Übergabestation
- 43
- Transportweg
- 44
- Lagerplatz, Übergabestation
- 45
- -
- 46
- Transportsystem
- 47
- Transportsystem, innerer Beschickungskreis
- 48
- Lagerplatz, Vorlageplatz
- 49
- -
- 50
- -
- 51
- Greif- und/oder Hebemechanismus
- 52
- Träger
- 53
- Barcodeleser
- A
- Sektion
- B
- Sektion
- E1 bis E11
- Ebenen
1. Verfahren zur Lagerung von unvorbereiteten und vorbereiteten Materialrollen einer
bahnverarbeitenden Maschine in einem Lager (21), dadurch gekennzeichnet, dass einem eine implementierte Logik aufweisenden Materialflusssystem (05) Informationen
zur Prognose von Verbrauchsdaten für einen anstehenden Produktionszeitraum oder prognostizierte
Verbrauchsdaten zugeführt werden und dass in einem Teilprozess anhand der prognostizierten
Verbrauchsdaten und dem aktuellen Lagerbestand eine Festlegung einer Lagerstrategie
erfolgt, dass die Festlegung der Lagerstrategie unter Berücksichtigung der Haltbarkeit
einer Klebevorbereitung und des geplanten Produktionszeitraumes erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem vom erstgenannten Teilprozess verschiedenen Teilprozess die Lagerbelegung
auf den geplanten Bedarf hin in der Weise geprüft wird, dass die vorbereiteten und
unvorbereiteten Materialrollen der benötigten Rollentypen produktionsoptimiert positioniert
sind, und eine Strategie für eine produktionsorientierte Umlagerung unvorbereiteter
und vorbereiteter Rollen innerhalb des Lagers (21) bestimmt wird, indem ein Kriterium
für den Grad der zu erwartenden Lagerbelegung im zu betrachtenden Produktionszeitraum
berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Berücksichtigung des Grades der zu erwartenden Lagerbelegung in der Weise erfolgt,
dass bei geringer Belegung die Einlagerung der vorbereiteten Rollen überwiegend wegoptimiert
im Hinblick auf einen zu bedienenden Rollenwechsler (06) und bei hoher Belegung Überwiegend
chaotisch über eine mit aktiven Rollenwechslern (06) zusammen wirkende Länge des Lagers
(21) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unvorbereiteten und vorbereiteten Materialrollen in einem Lager (21) mit einem
maschinenfernen äußeren, einem maschinennahen äußeren und mindestens einem dazwischenliegenden
inneren Regalblock (22; 23; 24) gelagert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umlagerung der Materialrollen zwischen maschinenfernem äußeren und innerem Regalblock
(22; 24) durch ein dazwischen angeordnetes maschinenfernes Bediengerät (30) und die
Umlagerung der Materialrollen zwischen innerem und maschinennahem äußeren Regalblock
(24; 23) durch ein dazwischen angeordnetes maschinennahes Bediengerät (29) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umlagerung in der Weise stattfindet, dass die kurzfristig benötigten Rollen
bereits vorbereitet sind und sich zumindest im inneren, oder dem maschinennahen äußeren
Regalblock (24; 23) befinden.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umlagerung unvorbereiteter Materialrollen zur Vorbereitung mittelfristig benötigter
Rollen im Zugriffsbereich des maschinenfernen Bediengerätes (29) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unvorbereitete Rollen in einem Vorbereitungskreis (35) des Lagers (21) verarbeitet
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass unvorbereitete Materialrollen aus dem maschinenfernen äußeren oder dem inneren Regalblock
(22; 24) durch das Bediengerät (29) entnommen und dem Vorbereitungskreis (35) zugeführt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach Vorbereitung diese Materialrollen im inneren Regalblock (24) zwischengelagert
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Folge einer Einlageraufforderung durch den ersten Teilprozess eine Anforderung
und Einlagerung von Materialrollen in den äußeren maschinenfernen oder den inneren
Regalblock (22; 24) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Folge einer Ausgabeaufforderung durch den zweiten Teilprozess eine Ausgabe einer
vorbereiteten Materialrolle aus dem äußeren maschinennahen oder dem inneren Regalblock
(23; 24) an einen Vorlageplatz (48) des äußeren maschinennahen äußeren Regalblocks
(23) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kriterium in Form einer exakten, jedoch änderbaren Definition vorgehalten ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kriterium als veränderbarer Term einer linguistischen Variable einer Fuzzy- Steuerung
vorgehalten ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass produktionsrelevante Daten bzw. Verbrauchsdaten über geplante Produktion von einem
Produktionsplanungssystems (03) und/oder der zu versorgenden Maschine über eine Signalverbindung
an eine Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit (17) eines Materialflusssystems
(05) übermittelt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Teilprozess durch die Rechen- und/oder Datenverarbeitungseinheit (17) anhand
der übermittelten prognostizierten Verbrauchsdaten für einen anstehenden Produktionszeitraum
und dem aktuellen Lagerbestand die Festlegung einer Lagerstrategie und je nach Bedarf
eine Einlageraufforderung für neue, unvorbereitete Materialrollen erfolgt, sowie durch
eine im Materialversorgungssystem (05) implementierte Logik ein Zeitpunkt für die
Produktionsvorbereitung der Materialrollen im Vorbereitungskreis (35) unter Berücksichtigung
einer begrenzten Haltbarkeit der Klebevorbereitung und dem geplanten Produktionszeitraum
bestimmt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Teilprozess über eine Signalverbindung Materialrollenanfragen der Maschine
(01) an das Materialflusssystem (05) gerichtet werden, in dessen Rechen- und/oder
Datenverarbeitungseinheit (17) registriert werden, und dort auf der Basis von vorliegenden
Daten zur Lagerbelegung auf Lieferbarkeit durch das Lager (21) geprüft und bei positivem
Ergebnis entsprechend der Anfrage der Maschine (01) eine Auftragvergabe direkt durch
das Materialflusssystem (05) oder über ein Lagerverwaltungssystem zur Auslagerung
an Bediengeräte (29; 30) des Lagers (21) vorgenommen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Teilprozess durch das Materialflusssystem (05) die Lagerbelegung auf der
Basis der übermittelten produktionsrelevanten Daten auf den geplanten Bedarf hin in
der Weise geprüft wird, dass die vorbereiteten und unvorbereiteten Materialrollen
der benötigten Rollentypen produktionsoptimiert positioniert sind, wobei entsprechend
dem geplanten Bedarf eine Strategie für eine produktionsorientierte Umlagerung unvorbereiteter
und vorbereiteter Rollen innerhalb des Lagers (21) bestimmt und durchgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1, 16, 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilprozess durch eine in einem Materialversorgungssystem (05) implementierten
Logik durchgeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf Lagerplätzen (27; 28) des Lagers (21) wahlweise vorbereitete oder unvorbereitete
Materialrollen gelagert werden, wobei in einem immer wiederkehrend ablaufenden Prozess
anhand von vorgebbaren, eine Lagerstrategie beeinflussenden Kriterien die Lagerbelegung
ständig auf den geplanten Bedarf hin in der Weise geprüft wird, dass die vorbereiteten
und unvorbereiteten Rollen der verschiedenen Rollentypen produktionsoptimiert auf
den Lagerplätzen (27; 28) positioniert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Teilprozess anhand der prognostizierten Verbrauchsdaten und dem aktuellen
Lagerbestand eine Festlegung einer Lagerstrategie erfolgt.
1. Method for storing unprepared and prepared material reels of a web-processing machine
in a store (21), characterized in that a material flow system (05) which has an implemented logic means is fed information
for the prognosis of consumption data for an upcoming production time period or predicted
consumption data, and in that a storage strategy is fixed in a part process using the predicted consumption data
and the current inventory stock, and in that the storage strategy is fixed under consideration of the shelf life of an adhesive
preparation and the planned production time period.
2. Method according to Claim 1, characterized in that, in a part process which is different from the part process mentioned first, the
store occupancy is examined with respect to the planned requirement in such a way
that the prepared and unprepared material reels of the required reel types are positioned
in an optimized manner for production, and a strategy for production-oriented stock
transfer of unprepared and prepared reels within the store (21) is determined, by
a criterion for the degree of store occupancy to be expected in the production time
period to be examined being taken into consideration.
3. Method according to Claim 2, characterized in that the degree of store occupancy to be expected is taken into consideration in such
a way that, in the case of low occupancy, the storage of the prepared reels takes
place in a predominantly path-optimized manner with regard to a reel changer (06)
to be fed and, in the case of high occupancy, takes place predominantly chaotically
over a length of the store (21) which interacts with active reel changers (06).
4. Method according to Claim 1, characterized in that the unprepared and the prepared material reels are stored in a store (21) with an
outer shelf block (22) which is remote from the machine, an outer shelf block (23)
which is close to the machine, and at least one inner shelf block (24) which lies
in between.
5. Method according to Claim 4, characterized in that a stock transfer of the material reels between the outer shelf block (22) which is
remote from the machine and the inner shelf block (24) takes place by way of an operating
unit (30) which is arranged between them and is remote from the machine, and the stock
transfer of the material reels between the inner shelf block (24) and the outer shelf
block (23) which is close to the machine takes place by way of an operating unit (29)
which is arranged between them and is close to the machine.
6. Method according to Claim 4 or 5, characterized in that a stock transfer takes place in such a way that the reels which are required in the
short term are already prepared and are situated at least in the inner shelf block
(24) or the outer shelf block (23) which is close to the machine.
7. Method according to Claim 4 or 5, characterized in that a stock transfer of unprepared material reels takes place in the access region of
the operating unit (29) which is remote from the machine in order to prepare reels
which are required in the medium term.
8. Method according to Claim 1, characterized in that unprepared reels are prepared in a preparation circuit (35) of the store (21).
9. Method according to Claims 7 and 8, characterized in that unprepared material reels are removed by the operating unit (29) from the outer shelf
block (22) which is remote from the machine or the inner shelf block (24), and are
fed to the preparation circuit (35).
10. Method according to Claim 9, characterized in that these material reels are buffer-stored in the inner shelf block (24) after preparation.
11. Method according to Claim 4, characterized in that, as a consequence of a storage request, an order and storage of material reels into
the outer shelf block (22) which is remote from the machine or the inner shelf block
(24) take place by way of the first part process.
12. Method according to Claim 4, characterized in that, as a consequence of a delivery request, delivery of a prepared material reel from
the outer shelf block (23) which is close to the machine or the inner shelf block
(24) to a presentation place (48) of the outer shelf block (23) which is close to
the machine takes place by way of the second part process.
13. Method according to Claim 1, characterized in that the criterion is provided in the form of an exact but variable definition.
14. Method according to Claim 1, characterized in that the criterion is provided as a variable term of a linguistic variable of a fuzzy
controller.
15. Method according to Claim 1, characterized in that production-relevant data or consumption data about planned production are transmitted
from a production planning system (03) and/or the machine to be supplied via a signal
link to a computing and/or data-processing unit (17) of a material flow system (05).
16. Method according to Claim 15, characterized in that the fixing of a storage strategy and, depending on the requirement, a storage request
for new, unprepared reels take place in a part process by way of the computing and/or
data-processing unit (17) using the transmitted predicted consumption data for an
upcoming production time period and the current inventory stock, and an instant for
the production preparation of the material reels in the preparation circuit (35) is
determined by way of a logic means which is implemented in the material supply system
(05), with a delimited shelf life of the adhesive preparation and the planned production
time period being taken into consideration.
17. Method according to Claim 15, characterized in that, in a part process, material-reel queries of the machine (01) are directed via a
signal link to the material flow system (05), are registered in the computing and/or
data-processing unit (17) of the latter, and are examined there for deliverability
by the store (21) on the basis of available data on store occupancy, and, in the case
of a positive result, an order placement in accordance with the query of the machine
(01) is performed directly by the material flow system (05) or via a store management
system for stock removal to operating units (29; 30) of the store (21).
18. Method according to Claim 15, characterized in that, in a part process, the store occupancy is examined by the material flow system (05)
on the basis of the transmitted production-relevant data with regard to the planned
requirement, in such a way that the prepared and unprepared material reels of the
required reel types are positioned in an optimized manner for production, a strategy
for production-oriented stock transfer of unprepared and prepared reels within the
store (21) being determined and carried out in accordance with the planned requirement.
19. Method according to Claim 1, 16, 17 or 18, characterized in that the part process is carried out by a logic means which is implemented in a material
supply system (05).
20. Method according to Claim 1, characterized in that optionally prepared or unprepared material reels are stored at store places (27;
28) of the store (21), the store occupancy being examined continuously with regard
to the planned requirement in a repeatedly running process using predefinable criteria
which influence a store strategy, in such a way that the prepared and unprepared reels
of the different reel types are positioned at the store places (27; 28) in an optimized
manner for production.
21. Method according to Claim 20, characterized in that, in a part process, a store strategy is fixed using the predicted consumption data
and the current inventory stock.
1. Procédé pour le stockage de rouleaux de matériau, non préparés et préparés, d'une
machine travaillant une bande dans un magasin de stockage (21), caractérisé en ce que des informations, pour le pronostic de données de consommation pour une période de
temps de production appliquée, ou des données de consommation pronostiquées, sont
amenées à un système de flux matière (05) présentant une logique mise en oeuvre, et
en ce qu'une fixation d'une stratégie de stockage est accomplie en un processus partiel, à
l'aide des données de consommation pronostiquées et de l'état de stock actuel, en ce que la fixation de la stratégie de stockage est accomplie en prenant en considération
la durabilité d'une préparation d'adhésif et de la période de temps de production
planifiée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que dans un processus partiel, différent du processus partiel cité en premier, l'état
d'occupation du stock quant au besoin planifié est vérifié, de manière que les rouleaux
de matériau, préparés et non préparés, des types de rouleaux soient positionnés d'une
manière optimisée quant à la production, et une stratégie pour un transfert orienté
production de rouleaux non préparés et préparés à l'intérieur du stockage (21) est
déterminée, en ce qu'un critère pour le degré de l'occupation attendue du stock est pris en considération
dans la période de temps de production considérée.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que la prise en considération du degré de l'occupation attendue du stock est effectuée
de manière que, en cas de faible occupation, l'entrée en stock des rouleaux préparés
soit majoritairement l'objet d'une optimisation quant aux distances, eu égard à un
changeur de rouleaux (06) à desservir et que, en cas d'une haute occupation, elle
soit effectuée de manière majoritairement chaotique, sur une longueur, coopérant avec
des changeurs de rouleaux (06) actifs, du stock (21).
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les rouleaux de matériau, non préparés et préparés, sont stockés dans un magasin
de stockage (21) avec un bloc d'étagères (22 ; 23 ; 24) extérieur, éloigné de la machine,
un autre extérieur, proche de la machine, et au moins un autre intérieur, en situation
intermédiaire.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce qu'un transfert des rouleaux de matériau, entre le bloc d'étagères (22 ; 24) extérieur
et un autre intérieur, éloignés de la machine, est effectué au moyen d'un appareil
de desserte (30) éloigné de la machine, en situation intermédiaire, et le transfert
de rouleaux de matériau entre le bloc d'étagères (24 ; 23) intérieur et celui proche
de la machine, extérieur est effectué au moyen d'un appareil de desserte (29) proche
de la machine, en situation intermédiaire.
6. Procédé selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce qu'un transfert est effectué de manière que les rouleaux nécessaires à court terme soient
déjà préparés et se trouvent au moins en un bloc d'étagères (24 ; 23) intérieur, ou
un autre, extérieur, proche de la machine.
7. Procédé selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce qu'un transfert de rouleaux non préparés est effectué pour la préparation de rouleaux
nécessaires à moyen terme, dans la zone d'accès de l'appareil de desserte (29) éloigné
de la machine.
8. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des rouleaux non préparés sont traités dans un circuit de préparation (35) du magasin
de stockage (21).
9. Procédé selon les revendications 7 et 8, caractérisé en ce que des rouleaux de matériau non préparés sont prélevés du bloc d'étagères (22 ; 24)
extérieur éloigné de la machine, ou de celui intérieur, au moyen de l'appareil de
desserte (29) et amenés au circuit de préparation (35).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que, après préparation, ces rouleaux de matériau sont placés en stockage intermédiaire
dans un bloc d'étagères intérieur (24).
11. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que, à la suite d'une requête d'entrée en stockage, au moyen du premier processus partiel,
une requête et une entrée en stockage de rouleaux de matériau dans le bloc d'étagères
(22 ; 24) extérieur, éloigné de la machine, ou de celui intérieur, sont effectuées.
12. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que, à la suite d'une requête de distribution, au moyen du deuxième processus partiel,
une distribution d'un rouleau de matériau préparé, du bloc d'étagères (23 ; 24) extérieur,
proche de la machine, ou de celui intérieur, à un emplacement de présentation (48)
du bloc d'étagères extérieur (23), proche de la machine, est effectué.
13. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le critère est stocké sous la forme d'une définition exacte, cependant modifiable.
14. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le critère est stocké sous la forme d'un terme modifiable d'une variable linguistique
d'une commande à logique floue.
15. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des données, ou des données de consommation, pertinentes pour la production, au sujet
de la production planifiée, sont transmises par un système de planification de production
(03) et/ou de la machine à alimenter, par l'intermédiaire d'une liaison de signalisation,
à une unité de calcul et/ou de traitement de données (17) d'un système de flux matière
(05).
16. Procédé selon la revendication 15, caractérisé en ce que, dans un processus partiel, au moyen de l'unité de calcul et/ou de traitement de
données (17), à l'aide des données de consommation pronostiquée transmises, pour une
période de production appliquée et l'occupation actuelle du stock, la fixation d'une
stratégie de stockage et, selon les besoins, une requête d'entrée en stock pour des
rouleaux de matériau neufs, non préparés, est accomplie, ainsi que, au moyen d'une
logique mise en oeuvre dans le système d'alimentation en matériau (05), un moment,
pour la préparation de production des rouleaux de matériau dans le circuit de préparation
(35), est déterminé, en prenant en considération une durabilité limitée de la préparation
d'adhésif et la période de temps de production planifiée.
17. Procédé selon la revendication 15, caractérisé en ce que, dans un processus partiel, par l'intermédiaire d'une liaison de signalisation, des
requêtes en rouleaux de matériau de la machine (01) sont envoyées au système de flux
matière (05), enregistrées dans son unité de calcul et/ou de traitement de données
(17) et, sur la base de données présentes relatives à l'état d'occupation du stock,
y sont vérifiées quant à la livrabilité par le magasin de stockage (21) et, en cas
de résultat positif, de manière correspondante à la requête de la machine (01), une
attribution de commande est effectué directement par le système de flux matière (05),
ou par l'intermédiaire d'un système de gestion des stocks, pour sortie du stockage,
à des appareils de desserte (29 ; 30) du magasin de stockage (21).
18. Procédé selon la revendication 15, caractérisé en ce que, dans un processus partiel, au moyen du système de flux matière (05), l'état d'occupation
du stock est vérifiée sur la base des données pertinentes pour la production, transmises,
quant au besoin planifié, de manière que les rouleaux de matériau, préparés et non
préparés, des types de rouleaux nécessaires, soient positionnés de manière optimisée
quant à la production, sachant que, de manière correspondant au besoin planifié, une
stratégie pour un transfert, orienté production, de rouleaux non préparés et préparés
à l'intérieur du magasin de stockage (21) est déterminée et mise en couvre.
19. Procédé selon la revendication 1, 16, 17 ou 18, caractérisé en ce que le processus partiel est mis en oeuvre au moyen d'une logique mise en oeuvre dans
un système d'alimentation en matériau (05).
20. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des rouleaux de matériau, préparés et non préparés, sont stockés au choix sur des
emplacements de stockage (27 ; 28) du magasin de stockage (21), sachant que, dans
un processus se déroulant toujours de manière récurrente, à l'aide de critères susceptibles
d'être prédéterminés, influant sur une stratégie de stockage, l'état d'occupation
du stock est vérifiée en permanence quant au besoin planifié, de manière que les rouleaux,
préparés et non préparés, des différents types de rouleaux, soient positionnés sur
les emplacements de stockage (27 ; 28) de manière optimisée quant à la production.
21. Procédé selon la revendication 20, caractérisé en ce qu'une fixation d'une stratégie de stockage est accomplie en un processus partiel, à
l'aide des données de consommation pronostiquées et de l'état d'occupation du stock
actuel.