[0001] Die Erfindung betrifft eine um eine Richtwalzenachse rotierende, zum Richten von
zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken bestimmte Richtwalze mit einer
entlang der Richtwalzenachse gekrümmten Richtfläche, welche durch eine entsprechend
gekrümmte Erzeugende definiert wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine zum
Richten von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken bestimmte Richtwalzenanordnung
mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen. Im Speziellen betrifft die Erfindung
eine zum Richten von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken bestimmte
Richtwalzenanordnung mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen, die einen Richtspalt
mit einem Richtdreieck bilden. Ebenfalls betrifft die Erfindung eine Richtwalzenanordnung
mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen, die einen gekrümmten Richtspalt bilden.
Auch betrifft die Erfindung eine Zwei-Walzen-Richtmaschine sowie ein Verfahren zum
Richten von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken.
[0002] Gattungsgemäße Richtwalzen, diesbezügliche Richtwalzenanordnungen und insbesondere
Zwei-Walzen-Richtmaschinen sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 23 57 570 A1, hinlänglich bekannt und werden erfolgreich bei einer Bearbeitung von langgestreckten,
stangenförmigen Werkstücken, genauer gesagt zum Richten derartiger Werkstücke, eingesetzt
und sind insbesondere von Richtanordnungen, bei denen Platten oder Bleche senkrecht
zu den Walzenachsen von Richtwalzen durch einen entsprechenden Richtspalt geführt
werden und hierdurch gerichtet werden sollen und wie sie beispielsweise aus der
DE 16 02 468 C3 oder der
AT 402 267 B bekannt sind, zu unterscheiden, da bei den gattungsgemäßen Richtwalzen, Richtwalzenanordnungen
und Richtverfahren häufig die zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücke
entlang der Walzenoberfläche geführt werden und mithin die Walzenachsen und die Längsachse
der Werkstücke in einem spitzen Winkel zueinander stehen oder sogar parallel zueinander
angeordnet sind. Hierbei sind für zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücke
einerseits Richtmaschinen mit derartigen Richtwalzen bekannt, die an starren, senkrecht
zu den durchlaufenden Werkstücken angeordneten Achsen hintereinander und übereinander
angeordnet sind und das zu richtende Werkstück in der erforderlichen Weise biegen.
Ebenso sind Richtrotoren bekannt, bei denen Richtwalzen oder auch Richtdüsen auf Achsen
angeordnet sind, die ihrerseits um das Werkstück rotieren. Bei Zwei-Walzen-Richtmaschinen,
wie sie beispielsweise in der
DE 23 57 570 A1 offenbart sind, erfolgt das Verbiegen lediglich durch zwei übereinander angeordnete
Walzen, die einen in eine Richtung gekrümmten bzw. ein Richtdreieck definierenden
Richtspalt bilden und um Achsen wälzen, welche Ihrerseits in einem Winkel zueinander
versetzt beidseits einer Hauptdurchlaufrichtung angeordnet sind.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung insbesondere gattungsgemäße Richtwalzen aber
auch derartige Richtwalzenanordnungen und Zwei-Walzen-Richtmaschinen sowie Richtverfahren
weiterzuentwickeln vorzugsweise derart, dass verhältnismäßig dünne und steife Stäbe
gerichtet werden können.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird von einer um eine Walzenachse rotierenden, zum Richten
von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken bestimmte Richtwalze mit
einer entlang der Richtwalzenachse gekrümmten Richtfläche, welche durch eine entsprechend
gekrümmte Erzeugende definiert wird, gelöst, wobei sich die Richtwalze dadurch auszeichnet,
dass die Erzeugende wenigstens einen Wendepunkt aufweist.
[0005] Hierbei ist zu betonen, dass ein Wendpunkt zu unterscheiden ist von einem Maximum
oder Minimum der Erzeugenden, wie dieses an sich aus dem Stand der Technik, beispielsweise
aus der
DE 23 57 570 A1 bekannt ist und was letztlich lediglich eine einzige Krümmungsrichtung der entsprechenden
Walzenoberfläche, sei diese nun einerseits ballig, bauchig, nach außen gewölbt oder
konvex bzw. andererseits nach innen gewölbt oder konkav. Bei einem Wendepunkt hingegen
ändert sich die Krümmungsrichtung, so dass in der Regel sowohl ein Minimum als auch
ein Maximum zu finden ist und die Walze selbst durchaus einen konvexen und einen konkaven
Oberflächenbereich aufweisen kann.
[0006] Weist die vorliegende Erzeugende erfindungsgemäß wenigstens einen Wendepunkt auf,
kann die Richtwalze vorteilhafter Weise mit einem gewellten Profil ausgestaltet werden,
wodurch insbesondere dünnere bzw. hochfeste Materialien außergewöhnlich günstig gerichtet
werden können.
[0007] Im Gegensatz zu bisher beispielsweise konkav, konvex oder zylindrisch ausgeformten
und sich als Richtwalzenpaar gegenüberliegende Richtwalzen, mit denen lediglich ein
Richtdreieck im Bereich zweier entsprechend miteinander korrespondierender Richtflächen
bereitstellen gestellt werden kann, gelingt es mit der erfindungsgemäß gestalten Richtwalze
vorteilhafter Weise darüber hinaus bei geeigneter Ausgestaltung mehrere derartige
Richtdreiecke bezüglich eines Richtwalzenpaars auszugestalten.
[0008] Hierdurch können insbesondere sehr dünne Drähte bzw. hochfeste Materialien, wie beispielsweise
Federstähle, nochmals präziser als bisher gerichtet werden. Speziell hinsichtlich
dünner, hochfester Materialien besteht bisher das Problem, dass sehr große Einlauf-
bzw. Auslaufwinkel an einem Richtwalzenpaar berücksichtigt werden müssen, wodurch
ein nur in der Richtwalzenmitte gelegener sehr kleiner Arbeitsbereich effektiv genutzt
werden kann, um den zu richtenden Draht ausreichend plastifizieren und damit richten
zu können. Speziell diese Nachteile können mittels der erfindungsgemäßen Richtwalze
bei geeigneter Ausgestaltung vermieden werden.
[0009] Insbesondere kann mit einer derart gewählten Richtwalzenkontur eine wesentlich größere
Durchbiegung des zu richtenden Werkstückes bzw. Drahtes bei geringerer Richtwalzenlänge
und mittlerem Richtwalzendurchmesser besonders gut erzielt werden. Insofern kann eine
entsprechende Leistungssteigerung erzielt werden, obwohl vorgegebene Walzendimensionen
eingehalten bzw. unterschritten werden, sodass selbst bestehende Walzenrichtmaschinen
mit der vorliegenden Richtwalze ausgerüstet und mit erhöhtem Richtleistungsvermögen
vorteilhaft betrieben werden können.
[0010] In vorliegendem Zusammenhang bezeichnet der Begriff "Richtwalze" jede rotierende
zylinderförmige Einrichtung, entlang welcher ein längliches rotationssymmetrisches
Werkstück richtend geführt werden kann. Hierbei wird jeweils die Richtfläche einer
Richtwalze durch eine Erzeugende definiert, die um die Richtwalzenachse der Richtwalze
herum geführt wird.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Erzeugende wenigstens
zwei Wendepunkte aufweist. Auf Grund wenigstens zwei derartiger Wendepunkte können
vorteilhafter Weise sowohl ein Einlaufwinkel als auch ein Auslaufwinkel an einem Richtwalzenpaar
hinsichtlich eines zu richtenden Werkstückes bzw. Drahtes bei gleicher oder idealerweise
größerer maximaler Durchbiegung des zu richtenden Werkstückes bzw. Drahtes besonders
weitreichend verringert werden.
[0012] Dies hat vorteilhafter Weise auch zur Folge, dass insbesondere auf eine Höhenverstellung
der beiden Walzen weitgehend verzichtet werden bzw. eine Höhenverstellung minimiert
werden kann, welche bei unterschiedlichen Werkstückdurchmessern oder unterschiedlichen
Walzen nahezu immer erforderlich wäre, um eine ausreichend hohe Richtpräzision erzielen
zu können.
[0013] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Richtwalze können bereits hervorragend genutzt
werden, wenn lediglich eine der Richtwalzen eines Richtwalzenpaars eine entsprechend
ausgestaltete Erzeugende aufweist.
[0014] Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einer Richtwalzenanordnung mit zwei
übereinander angeordneten Richtwalzen gelöst, bei welcher erfindungsgemäß wenigstens
eine Richtwalze nach einem der hier beschriebenen Merkmale, insbesondere nach einem
der vorstehend beschriebenen Merkmale, ausgestaltet ist.
[0015] Weist wenigstens eine der beiden Richtwalzen der Richtwalzenanordnung eine Erzeugende
mit wenigstens einem Wendepunkt auf, können dementsprechend insbesondere sehr dünne
Drähte vorteilhaft gerichtet werden.
[0016] Außerordentlich vorteilhaft ist es in vorliegendem Zusammenhang auch, wenn beide
Richtwalzen der Richtwalzenanordnung als erfindungsgemäße Richtwalzen nach einem der
hier beschriebenen Merkmale ausgestaltet sind. Insbesondere kann der Memoryeffekt
des jeweiligen Materials hierbei besonders erfolgreich eliminiert werden.
[0017] Sind die beiden Richtwalzen des Weiteren jeweils in einem Winkel bezüglich der Hauptmaschinenrichtung
angeordnet, kann die vorliegende Richtwalzenanordnung insbesondere vorteilhaft in
an sich bekannter Weise eingesetzt werden, sodass Kneifgrenzen bezüglich der vorliegenden
Richtwalzen in an sich bekannter Weise vorteilhaft verschoben werden können. Der Begriff
"Hauptdurchlaufrichtung" bezieht sich hierbei im Wesentlichen auf die Haupttransportrichtung
des Werkstücks in Richtung seiner Längsachse durch die Richtwalzenanordnung hindurch.
[0018] Des Weiteren wird - unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung -
die Aufgabe der Erfindung von einer zum Richten von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen
Werkstücken bestimmten Richtwalzenanordnung mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen,
die einen Richtspalt mit einem Richtdreieck bilden, gelöst, wobei der Richtspalt wenigstens
zwei Richtdreiecke aufweist. Mittels der zwei Richtdreiecke am Richtspalt, welche
beispielsweise die
DE 23 57 570 A1 gerade nicht aufweist, da die dort dargestellt Walze lediglich ein Richtdreieck bilden
kann, können ebenfalls speziell dünnere und/oder hochfeste Materialien, wie etwa Federstähle,
sehr gut gerichtet werden.
[0019] Sind die beiden Richtdreiecke symmetrisch ausgerichtet, können die Einlauf-und Auslaufwinkel
an der Richtwalzenanordnung einander angenähert werden, wodurch vorteilhafter Weise
auf eine Höhenverstellung weitestgehend, ggf. vollständig, verzichtet werden kann,
welche bei unterschiedlichen Werkstückdurchmessern oder unterschiedlichen Richtwalzen
nahezu immer vorgenommen werden muss, um eine geforderte Richtpräzision erzielen zu
können.
[0020] Darüber hinaus schlägt eine weitere Lösung der vorliegenden Aufgabe eine zum Richten
von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken bestimmte Richtwalzenanordnung
mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen, die einen gekrümmten Richtspalt bilden,
vor, wobei der Richtspalt wenigstens einen Wendepunkt aufwei st.
[0021] Eine weitere Lösung der Aufgabe vorliegender Erfindung schlägt eine Zwei-Walzen-Richtmaschine
mit einer Richtwalzenanordnung nach einem der hier erläuterten Merkmale vor. Mittels
einer derartigen Richtwalzenanordnung kann eine Zwei-Walzen-Richtmaschine bei hoher
Richtleistung außergewöhnlich kompakt gebaut werden, da im Speziellen auf eine Höhenverstellung
für die Richtwalzen verzichtet werden kann.
[0022] Vorteilhafter Weise umfasst die vorliegende Zwei-Walzen-Richtmaschine in bekannter
Weise auch sowohl eine Einlaufführung als auch eine Auslaufführung für Werkstücke.
Derartige Führungen sind zwar nicht unmittelbar an dem eigentlichen Biegevorgang beteiligt.
Jedoch sind sie insoweit von entscheidender Bedeutung, dass die Werkstücke auf einer
vorgegebenen Höhe zu den Richtwalzen hin geführt bzw. entsprechend von den Richtwalzen
fort geführt werden müssen. Durch eine unzureichende Führung der Werkstücke könnte
im ungünstigsten Fall die Richtqualität der Werkstücke nachteilig beeinflusst werden.
[0023] Ebenso schlägt die Erfindung als Lösung der eingangs gestellten Aufgabe ein Verfahren
zum Richten von zu einer Längsachse rotationssymmetrischen Werkstücken vor, welches
sich dadurch auszeichnet, dass das Werkstück durch einen von zwei übereinander angeordneten
Richtwalzen gebildeten Richtspalt geführt und diesem Richtspalt in axialer Richtung
zumindest durch zwei verschieden gekrümmte Bereiche geführt wird.
[0024] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen
Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend
kumuliert umsetzen zu können. Zwar wird in der Regel die Ausgestaltung zweier Walzen
einer Zwei-Walzen-Richtmaschine bzw. einer Richtwalzenanordnung mit zwei übereinander
angeordneten Walzen mit einem zwei Richtdreiecke aufweisenden Richtspalt auch wenigstens
einen Wendepunkt in dem Richtspalt bedingen. Andererseits ist es denkbar, dass die
Erzeugende wenigstens einer der Walzen Unstetigkeiten aufweisen, welche die Definition
von Wendestellen möglicherweise nicht erlauben. Andererseits versteht es sich, dass
eine geeignete Anordnung von Maxima, Minima und Wendestellen, wie sie sich bei einer
praktischen Umsetzung vorliegender Erfindung ergibt, dazu führen kann, dass zwei Richtdreiecke
nicht mehr definiert werden können. Insofern handelt es sich bei den in den unabhängigen
Ansprüchen vorgeschlagenen Lösungen um echte Alternativlösungen, welche kumuliert
eingesetzt zu sehr vorteilhaft ausgestalten Zwei-Walzen-Richtmaschinen bzw. entsprechenden
Richtwalzenanordnungen führen. Selbige Überlegungen gelten für die Oberflächengestaltung
der Einzelwalzen, welche beispielsweise auch mit aus dem Stand der Technik bekannten
Einzelwalzen kombiniert werden könnten.
[0025] In diesem Zusammenhang sei betont, dass der Begriff "übereinander" in vorliegendem
Zusammenhang nicht zwingend eine vertikale Anordnung beider Walzen bedeutet, vielmehr
reicht es aus, wenn die beiden Walzen einander gegenüberstehend bzw. -liegend angeordnet
sind und einen entsprechenden Richtspalt bilden können. Bevorzugt, da insbesondere
von der Handhabe verhältnismäßig einfach, ist jedoch ein vertikales Übereinander der
beiden Walzen.
[0026] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in welcher beispielhaft zum einen eine
Richtwalzenanordnung umfassend erfindungsgemäße Richtwalzen sowie zum anderen eine
entsprechend ausgerüstete Zwei-Walzen-Richtmaschine dargestellt sind.
[0027] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Ansicht einer Richtwalzenanordnung mit zwei übereinander angeordneten
Richtwalzen;
- Figur 2
- schematisch eine Aufsicht der Richtwalzenanordnung aus der Figur 1; und
- Figur 3
- schematisch eine Ansicht einer Zwei-Walzen-Richtmaschine mit einer Einlauf- und einer
Auslaufführung.
[0028] Die in der Figur 1 gezeigte Richtwalzenanordnung 1 umfasst eine obere Richtwalze
2 und eine untere Richtwalze 3, die jeweils um eine Richtwalzenachse 4 bzw. 5 in einem
diesbezüglichen Richtwalzenwalzenstuhl 6 bzw. 7 in einem Maschinengestell 8 einer
Zwei-Walzen-Richtmaschine 9 (siehe insbesondere Figur 3) gelagert sind. Das Maschinengestell
8 umfasst ein Oberteil 10 und ein Unterteil 11, welche mit Zugankern 12 (hier nur
exemplarisch beziffert) miteinander verbunden sind. Der obere Richtwalzenstuhl 6 ist
unterseitig am Oberteil 10 und der untere Richtwalzenstuhl 7 ist oberseitig am Unterteil
11 drehbar jeweils um eine Horizontaldrehachse 13 gelagert. Dies ermöglicht eine Winkeleinstellung
(siehe auch Figur 2) der beiden Richtwalzen 2 und 3 gegenüber einer Hauptmaschinenrichtung
14, welche vorliegend im Wesentlichen mit der Hauptdurchlaufrichtung 15 eines zu richtenden
Werkstücks 16 entlang seiner Längsachse 17 zusammenfällt.
[0029] Gemäß der hier gewählten Winkeleinstellung bezüglich der beiden Richtwalzen 2 und
3 liegen diese nach der Darstellung gemäß der Figur 1 nicht in der Papierebene, sondern
ragen auf Grund ihrer jeweiligen Anstellung zumindest teilweise aus dieser Papierebene
heraus, wie insbesondere in Figur 2 daregstellt.
[0030] Hierbei sind die obere Richtwalze 2 in einem Winkel α (hier mit der Bezugsziffer
18 gekennzeichnet) und die untere Richtwalze 3 in einem Winkel β (hier mit der Bezugsziffer
19 gekennzeichnet) gegenüber der Hauptmaschinenrichtung 14 um die Horizontaldrehachse
13 eingestellt.
[0031] Insgesamt sind die beiden Richtwalzen 2 und 3 um einen Richtspalt 20 beabstandet
zueinander in dem Maschinengestell 8 angeordnet, wobei der Richtspalt 20 in diesem
Ausführungsbeispiel zum einen gekrümmt ist und zum anderen wenigstens zwei Wendepunkte
(hier nicht beziffert) und wenigstens zwei Richtdreiecke (hier nicht dargestellt)
aufweist, wobei Letztere vorteilhafter Weise zudem noch symmetrisch ausgerichtet sind.
Insgesamt können hierdurch ein Einlauf- und ein Auslaufwinkel (hier ebenfalls nicht
dargestellt) vorteilhaft reduziert werden, was sich positiv auf den gesamten Richtvorgang
auswirkt.
[0032] Die beiden Richtwalzen 2 und 3 zeichnen sich darüber hinaus entlang ihrer Richtwalzenachsen
4 bzw. 5 jeweils durch eine gekrümmte Richtfläche 21 bzw. 22 aus, welche jeweils durch
eine entsprechend gekrümmte Erzeugende 23 bzw. 24 (siehe Figur 2) definiert sind.
[0033] Bei diesem konkreten Ausführungsbeispiel weist sowohl die erste gekrümmte Erzeugende
23 einen ersten Wendepunkt 25 und einen zweiten Wendepunkt 26 als auch die zweite
gekrümmte Erzeugende 24 einen ersten Wendepunkt 27 und einen zweiten Wendepunkt 28
auf. Hierdurch können speziell dünnere Werkstücke bzw. Drähte besonders gut gerichtet
werden.
[0034] Die in der Figur 3 gezeigte und an sich bekannte Zwei-Walzen-Richtmaschine 9 kann
mit den hier beschriebenen Richtwalzen 2 und 3 bzw. mit einer entsprechenden Richtwalzenanordnung
1 vorteilhaft ausgerüstet werden, sodass selbst sehr dünne Werkstücke 16, wie beispielsweise
Drähte oder dergleichen, vorteilhaft gerichtet werden können.
[0035] Um der Richtwalzenanordnung 1 die zu richtenden Werkstücke 16 ordnungsgemäß zuführen
bzw. von der Richtwalzenanordnung I abführen zu können, umfasst die hier gezeigte
Zwei-Walzen-Richtmaschine 9 eingangsseitig eine an sich bekannte Einlaufführung 29
und ausgangsseitig eine an sich ebenfalls bekannte Auslaufführung 30. Die Einlaufführung
29 und die Auslaufführung 30 sind hierbei derart einstellbar, dass die Werkstücke
16 in gleicher Höhe zugeführt und abgeführt werden können. Sowohl das Maschinengestell
8 als auch die Einlaufführung 29 und die Auslaufführung 30 sind in geeigneter Weise
auf einem Untergrund 31 zueinander angeordnet und an diesem befestigt.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Richtwalzenanordnung
- 2
- obere Richtwalze
- 3
- untere Richtwalze
- 4
- obere Richtwalzenachse
- 5
- untere Richtwalzenachse
- 6
- oberer Richtwalzenstuhl
- 7
- unterer Richtwalzenstuhl
- 8
- Maschinengestell
- 9
- Zwei-Walzen-Richtmaschine
- 10
- Oberteil
- 11
- Unterteil
- 12
- Zuganker
- 13
- Horizontaldrehachse
- 14
- Hauptmaschinenrichtung
- 15
- Hauptdurchlaufrichtung
- 16
- Werkstück
- 17
- Längsachse
- 18
- Winkel α
- 19
- Winkel β
- 20
- Richtspalt
- 21
- erste Richtfläche
- 22
- zweite Richtfläche
- 23
- erste Erzeugende
- 24
- zweite Erzeugende
- 25
- erster Wendepunkt
- 26
- zweiter Wendepunkt
- 27
- erster Wendepunkt
- 28
- zweiter Wendepunkt
- 29
- Einlaufführung
- 30
- Auslaufführung
- 31
- Untergrund
1. Um eine Walzenachse (4, 5) rotierende, zum Richten von zu einer Längsachse (17) rotationssymmetrischen
Werkstücken (16) bestimmte Richtwalze (2, 3) mit einer entlang der Walzenachse (4,
5) gekrümmten Richtfläche (21, 22), welche durch eine entsprechend gekrümmte Erzeugende
(23, 24) definiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugende (23, 24) wenigstens einen Wendepunkt (25, 27) aufweist.
2. Richtwalze (2, 3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugende (23, 24) wenigstens zwei Wendepunkte (25, 26, 27, 28) aufweist.
3. Zum Richten von zu einer Längsachse (17) rotationssymmetrischen Werkstücken (16) bestimmte
Richtwalzenanordnung (1) mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen (2, 3), von
denen wenigstens eine Richtwalze (2, 3) nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet
ist.
4. Richtwalzenanordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Richtwalzen (2, 3) nach einem der Ansprüche 1 oder 2 ausgebildet sind.
5. Richtwalzenanordnung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Richtwalzen (2, 3) jeweils in einem Winkel (18, 19) bezüglich der Hauptmaschinenrichtung
(14) angeordnet sind.
6. Zum Richten von zu einer Längsachse (17) rotationssymmetrischen Werkstücken (16) bestimmte
Richtwalzenanordnung (1) mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen (2, 3), die
einen Richtspalt (20) mit einem Richtdreieck bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtspalt (20) wenigstens zwei Richtdreiecke aufweist.
7. Richtwalzenanordnung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Richtdreiecke symmetrisch ausgerichtet sind.
8. Zum Richten von zu einer Längsachse (17) rotationssymmetrischen Werkstücken (16) bestimmte
Richtwalzenanordnung (1) mit zwei übereinander angeordneten Richtwalzen (2, 3), die
einen gekrümmten Richtspalt (20) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtspalt (20) wenigstens einen Wendepunkt aufweist.
9. Richtwalzenanordnung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtspalt (20) wenigstens zwei Wendepunkte aufweist.
10. Zwei-Walzen-Richtmaschine (9) gekennzeichnet durch eine Richtwalzenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 9.
11. Verfahren zum Richten von zu einer Längsachse (17) rotationssymmetrischen Werkstücken
(16), dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (16) durch einen von zwei übereinander angeordneten Richtwalzen (2,
3) gebildeten Richtspalt (20) geführt und diesem Richtspalt (20) in axialer Richtung
zumindest durch zwei verschieden gekrümmte Bereiche geführt wird.