[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft schallabsorbierende plattenförmige Elemente gemäss
dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspuchs 1 und Verfahren zum Herstellen von
schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
10, sowie Wandelemente und Lärmschutzwände die entsprechende schallabsorbierende plattenförmige
Elemente umfassen gemäss der Oberbegriffe der Patentansprüche 13 und 15.
[0002] Trotz vermehrter Anstrengungen von Fahrzeugbauern und Strassenbauern hat seit Jahren
in Folge des starken Wachstums im Strassen- und Bahnverkehr auch der Verkehrslärm
kontinuierlich zugenommen. Erschwerend kommt hinzu, dass mit höheren Reisegeschwindigkeiten
auch der Lärmpegel steigt. Mit der zunehmend dichteren Besiedlung unserer Lebensräume
führt der zunehmende Verkehr zu erhöhter Lärmbelastung von immer mehr Menschen. Die
zunehmende Mobilität im beruflichen wie im Freizeitbereich kombiniert mit der zunehmenden
Zersiedelung der Landschaft führt zwangsläufig zu einem noch stärkeren Anstieg des
Verkehrslärms. Die Lärmbelastung trifft dabei weniger die Verkehrsteilnehmer im Auto
oder im Zug, da diese Dank schallhemmender und schallschluckender Bauteile und Materialien
in den Verkehrsmitteln nur in geringem Mass selbst dem Lärm ausgesetzt sind. Der Verkehrslärm
belastet primär die Anwohner.
[0003] Lärmbelastung wird nicht nur subjektiv als störend empfunden, sondern ist nachweislich
auch für viele Gesundheitsstörungen verantwortlich. Allein in der Schweiz geht man
davon aus, dass die Kosten des Lärms durch Strassen- und Schienenverkehr mehr als
1 Milliarde Franken betragen. Gemäss Berechnungen des Schweizer Bundesamts für Raumentwicklung
(ARE) betrugen diese lärmbedingten Gesundheitskostenosten bereits für das Jahr 2000
124 Millionen Franken und die lärmbedingten Mietzinsausfälle schlugen mit 874 Millionen
Franken zu Buche. Angesichts dieser Kosten und der zunehmenden Sensibilisierung der
Bevölkerung für das Thema werden im Aussenbereich kostspielige und kilometerlange
Lärmschutzwände entlang der Verkehrswege erforderlich.
[0004] Die bekannten Schallschutzwände wirken jedoch oft nur als Schalldämmung, der Lärm
wird durch die Wand abgeschirmt aber nicht vermindert. Schlussendlich wird der Lärm
auf die gegenüberliegende Seite reflektiert, oder weicht bei beidseitigen Schallschutzwänden
unvermindert nach oben aus. In dicht besiedelten Lebensräumen genügen solche Massnahmen
daher oft nicht mehr, denn dieser diffuse Umgebungslärm übersteigt das erträgliche
und zulässige Mass. Um dies zu verhindern werden zunehmend Schallschutzwände mit Schallschluckern
eingesetzt, die den Schall nicht nur abschirmen sondern absorbieren.
[0005] Bei bekannten Schallschluckern oder Absorbern aus Metall, Holz oder Kunststoffen
mit Vlies- und Isolationseinlagen wird jeweils ein Teil der Schallenergie in Wärme
umgewandelt. Diese Absorber verlieren jedoch durch die grosse Schmutzeinwirkung entlang
der Verkehrswege oft sehr schnell ihre Wirkung oder werden in dieser stark eingeschränkt.
Eine Reinigung der verschmutzten Absorber oder Schallschlucker ist praktisch nicht
möglich. Schallschutzkorridore mit Schallschluckern, welche bisher ausnahmslos als
undurchsichtige Wände konzipiert sind, beeinträchtigen zudem die Lebensqualität der
direkten Anwohner erheblich. Licht und Sicht werden durch intransparente Wände nicht
nur den Anwohnern, sondern auch den Reisenden verwehrt. Unter dem Strich wird durch
die bekannten Schallschlucker die Lebensqualität also nicht wirklich erhöht, da für
eine Reduzierung des Lärmes der Verlust von Licht und Sicht in Kauf genommen werden
muss.
[0006] Es besteht ein dringendes Bedürfnis nach transparenten oder zumindest transluzenten
Lärmschutzwänden mit transparenten Absorbern. Solche Produkte sind aber auf dem Markt
trotz der eindeutigen Nachfrage bisher nicht erhältlich.
[0007] Zwei wesentliche Gründe für diese Situation sind:
- a. Die kostengünstigen und einfach zu applizierenden Fasermaterialien sind nicht transparent
und deshalb nicht einsetzbar.
- b. Die mikroperforierten transparenten Absorber, welche seit einigen Jahren im Innenbereich,
respektive der Raumakustik zur Anwendung gelangen, erfüllen die hohen Anforderungen
im Aussenbereich (z.B. Regen, Wind und vor allem Verschmutzung) nicht.
[0008] Die Verschmutzungsproblematik besteht bekanntlich bereits bei den nicht transparenten
Metall, Holz- und Kunststoffabsorbern im Aussenbereich. Die Anmelderin stellt seit
Jahren mikroperforierte transparente Absorber für die Raumakustik her. Das dabei angewendete
Herstellverfahren umfasst folgende Schritte: Stanzen in ein- und zweilagige Absorber
mit 0.75 mm dicken PET-Deckschichten welche mit einem Wabenkern zu Sandwichelementen
verleimt werden, ähnlich wie es in der Figur 1 aus dem Stand der Technik gezeigt ist.
Es entstehen durch solche horizontale Wabenelemente im Platteninneren geschlossene
Kammersysteme welche im Innenraumbereich keine negativen Auswirkungen zeigen. Im Aussenbereich
können durch die perforierten Deckschichten Regen, Feuchtigkeit und Schmutz eindringen
in die Waben eindringen. Während das Wasser mit der Zeit wieder verdunsten kann, sammelt
sich der Schmutz in den Waben an. Der eingeschleppte Schmutz (Abrieb von Pneus und
Bremsbelegen sowie Staub) wird mit der Zeit und in Kombination mit allfälligem Bewuchs
durch Mikroorganismen wie zum Beispiel Pilze und Algen zur Trübung der Elemente führen
bis hin zur völligen Undurchsichtigkeit. Da eine Reinigung der verklebten Sandwichelemente
nicht oder nur mit unverhältnismässig hohem Aufwand möglich ist, müssten die Elemente
in regelmässigen Abständen ausgetauscht werden. Vor allem diese Verschmutzungsproblematik
verunmöglicht die Anwendung dieser bekannten Produkte im Aussenbereich.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung schallabsorbierende Elemente
für Lärmschutzwände und Verfahren zur Herstellung derselben zur Verfügung zu stellen,
die gute schallabsorbierende Eigenschaften aufweisen, alle Anforderungen an die Stabilität
und Widerstandsfähigkeit für den Einsatz im Aussenbereich erfüllen und dabei wartungsarm
und kostengünstig sind. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, dass die schallabsorbierenden
plattenförmigen Elemente auf Wunsch transluzent (lichtdurchlässig) oder transparent
(blickdurchlässig) und mit vertretbarem technischen Aufwand schnell und wirtschaftlich
herstellbar sind. Zudem sollen weitere Nachteile der bekannten schallabsorbierenden
Elemente vermeiden werden.
[0010] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung Lärmschutzwände zur Verfügung
zu stellen, die zumindest teilweise transparent oder transluzent ausgebildet sind,
und auftreffenden Schall nicht nur reflektieren, sondern diesen absorbieren.
[0011] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss durch die Akustikelemente gemäss Anspruch
1, Herstellungsverfahren gemäss Anspruch 10, Wandelemente gemäss Anspruch 13 und Lärmschutzwände
gemäss Anspruch 15 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich jeweils aus den
abhängigen Ansprüchen.
[0012] Die erfindungsgemässen schallabsorbierenden plattenförmigen Elemente umfassen eine
erste und eine zweite schallabsorbierende Deckschicht und einen innenliegenden tragenden
Kern. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass der Kern Wellstegprofile umfasst, die
Luftkanäle im Platteninneren definieren und derart gestaltet und/oder angeordnet sind,
dass die beiden schallabsorbierenden Oberflächen miteinander in kommunizierender Verbindung
stehen.
[0013] Vorzugsweise sind die erste und die zweite schallabsorbierende Deckschicht mit einer
MikroPerforation versehen, die Löcher mit einem Durchmesser von 2.0 mm oder weniger,
vorzugsweise zwischen 0.3 bis 1.1 mm, besonders bevorzugt von 0.55 mm, umfasst. Unter
dem Begriff Löcher sollen im Folgenden, sofern nicht anders erwähnt, auch akustisch
aktive Langlöcher oder Schlitze mit Breiten von 0.5 bis 2.0 mm oder Öffnungen mit
gleichem funktionellem Querschnitt aber anderen Querschnittsformen verstanden werden.
Die erfindungsgemässen Absorber wirken gemäss bevorzugter Ausführungsfromen als sogenannte
Mikroperforierte Absorber (kurz MPA), die dem Fachmann bekannt sind und deren Wirkungsweise
zum Beispiel in der
W09424382A und der
W09426995A1 der Fraunhofergesellschaft und zahlreichen weiteren Patentschriften und wissenschaftlichen
Veröffentlichungen des Erfinders Prof. Dr. Helmut Fuchs beschrieben ist. Bei den MPAs
schwingt die Luft im Zwischenraum zu einer schallharten Wand als Feder nach Art eines
Helmholz-Resonators. Die Schallwellen reiben sich in Löchern oder Schlitzen mit kleinem
Querschnitt und werden in Wärmeenergie umgewandelt. Der Schall wird dabei gedämpft.
[0014] Bei den schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen gemäss der Erfindung wirkt
die Luft in den Luftkanälen ebenfalls in vorteilhafter Weise als Feder nach Art eines
Helmholz-Resonators.
[0015] In bevorzugten Ausführungsformen umfasst der Kern mindestens zwei Wellstegprofile,
die quer zu einer Kanallängsachse versetzt oder phasenverschoben zueinander angeordnet
sind. Alternativ dazu oder auch zusätzlich können die Wellstegprofile mit Durchbrüchen
versehen sein, über die die beiden schallabsorbierenden Oberflächen in kommunizierender
Verbindung miteinander stehen. Gemäss weiterer bevorzugter Ausführungsformen sind
die schallabsorbierenden plattenförmigen Elemente segmentiert gefertigt, wobei ein
einzelnes Segment nur ein Wellstegprofil umfasst, mindestens zwei Segmente aber derart
zu einem Element kombiniert sind, dass in diesem wiederum die Wellstegprofile quer
zu einer Kanallängsachse versetzt oder phasenverschoben zueinander angeordnet sind.
[0016] Es konnte gezeigt werden, dass sich unterschiedlichste Profilformen für die Wellstegprofile
geeignet sind. Bevorzugte Profilformen sind ausgewählt aus der Gruppe Sinuskurven,
Trapezprofile, Dreieckprofile oder Röhrenprofile. Die Wellstegprofile im Plattenkern
spielen eine wesentliche Rolle für die mechanische Stabilität der Platten. Aus produktionstechnischen
und damit wirtschaftlichen Gründen, sollen die Mikroperforationen in den Deckschichten
oder Deckplatten gestanzt werden. Genadelte Deckschichten sind auf Grund ihrer geringen
Dicke instabil und eignen sich sinnvoller Weise nur als Folie. Das Stanzlochbild,
das heisst das Raster in dem die Löcher angeordnet sind, muss aus akustischen Gründen
mit einem Lochabstand von kleiner als 2.0 mm, vorzugsweise im Bereich von 0.5 bis
2.0 mm gewählt werden. Dicke Deckschichten von 2.0 mm und mehr könnten zwar durch
ihre höhere Eigenstabilität die aus Verschmutzungssicht problematischen Wabenkerne
überflüssig machen, sie lassen sich jedoch nicht mehr mit sinnvollem Aufwand stanzen.
Für den Fachmann ist es bekannt dass dieser Wert von 2.0 mm materialabhängig ist,
und dass bei weichem Material dickere, bei härterem Material jedoch nur dünnere Deckplatten
gestanzt werden können. Das ebenfalls bekannte Schrumpfen der Löcher nach dem Stanzen
(um ca. 0.1 bis 0.3 mm) kann hierbei zur Verbesserung der Absorption genutzt werden.
Zusätzlich können die Löcher, respektive die Lochdurchmesser, nach dem Stanzen noch
durch Nachbearbeitungsschritte, wie zum Beispiel durch Walzen, verkleinert werden,
wodurch eine Verbesserung der akustischen Wirkung erreichbar ist.
[0017] Die Deckschichten sollten aus Stabilitätsgründen vorzugsweise nicht dünner als 0.6
mm gewählt werden.
[0018] Die bekannten extrudierten Doppelstegplatten eignen sich nicht zum nachträglichen
Stanzen, da der Stanzstempel zwangsweise mit der Stanzmatrize zusammenwirken muss
und nicht auf Luft oder auf einen Steg auftreffen darf.
[0019] Die Profile sind gemäss der vorliegenden Erfindung bei den fertig eingebauten schallabsorbierenden
Elementen für den Ausseneinsatz vorzugsweise derart ausgerichtet, dass eindringendes
Wasser und damit auch allfällig durch die Mikroperforation eingedrungener Schmutz
mit der Schwerkraft nach unten abfliessen kann. Diese Art der Anordnung oder Ausrichtung
der Wellstege in den Platten erlaubt das schwerkraftgetriebene Abfliessen von Wasser
und den Schmutz.
[0020] Für Anwendungen im Innenbereich ist die vertikale Anordnung der Wellstegprofile in
den Elementen weniger entscheidend. Die Vorteilhafte akustische Wirkung ist weitgehend
unabhängig von der Ausrichtung der Stegprofile. Im Inneneinsatz spielen jedoch oft
die ästhetischen Aspekte eine wichtigere Rolle, so dass die Ausrichtung der Stegprofile,
die sowohl bei den transparenten, wie auch bei den transluzenten Elementen sichtbar
ist, vom Innenarchitekten oder Bauherren gezielt eingesetzt wird um ein zusätzliches
visuell-gestalterische Ziel zu erreichen. Die Stege werden vorzugsweise vertikal oder
horizontal in den Elementen angeordnet sein, da dies am effizientesten in der Produktion
umgesetzt werden kann. Bei bedarf lassen sich die Stege jedoch auch in jedem beliebigen
abweichenden Winkel anordnen. Damit die Luft im Zwischenraum der beiden perforierten
Deckschichten, als Feder nach Art eines Helmholz-Resonator wirken kann, müssen zudem
Verbindungen zwischen zumindest einzelnen Luftkanälen beider Seiten bestehen. Der
Kern muss - wie bereits oben erwähnt - für Schallwellen durchgängig sein. Durch ein
geschlossenes Profil zwischen den beiden perforierten Deckschichten würde eine effektive
Absorption verhindert.
[0021] Gemäss einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Stegprofile
in den schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen mit Öffnungen oder Durchbrüchen
zu beiden perforierten Deckschichten hin versehen, die die kommunizierende Verbindung
ermöglichen. Bei der Dimensionierung der Stegprofile und/oder bei der Materialwahl
muss in Betracht gezogen werden, dass die Öffnungen oder Durchbrüche in den Stegprofilen
deren mechanische Stabilität schwächen. Gemäss einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung werden die für die akustische Wirkung nötigen Verbindungen
zwischen den beiden perforierten Deckschichten im Inneren der schallabsorbierenden
plattenförmigen Elemente dadurch erzeugt, dass der Kern mindestens zwei Wellstegprofile
umfasst, die quer zu den Kanallängsachsen versetzt (im folgenden auch als lateral
versetzt oder phasenverschoben bezeichnet) zueinander angeordnet sind. Die vorliegende
Erfindung erlaubt es also äusserst effizient eine stabile Sandwichkonstruktion aus
zwei akustisch wirksamen Deckschichten und einem innenliegenden tragenden Kern aufzubauen,
wobei der Kern aus nur einem oder wenigen Bauteilen besteht, das schallabsorbierende
plattenförmige Element ausreichend stabilisiert und dennoch die für die akustische
Wirkung nötige kommunizieren der Verbindung zwischen beiden Deckschichten gewährleistet
und zudem alle Anteile im wesentlichen in vertikaler Richtung ausgerichtet sind um
ein Verschmutzen zu vermeiden und die Reinigung zu erleichtern.
[0022] Gemäss einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens werden zur
Herstellung des Kerns Wellstegprofile mit lateral zueinander versetzten Abschnitten
in einem kontinuierlichen Herstellungsprozess erzeugt. Dies kann zum Beispiel dadurch
erfolgen, dass beim Extrudieren eines entsprechenden Profils in regelmässigen Abschnitten
der gewünschte laterale Versatz erzeugt wird, und dadurch die nötigen Durchbrüche
im Profilmaterial beim Übergang von einem Abschnitt zum nächsten entstehen.
[0023] Die erfindungsgemässen Wellstegplatten lassen sich auch in diskontinuierlichen Verfahren
herstellen, zum Beispiel durch Tiefziehen in einer Form oder durch Pressen zwischen
zwei Formen.
[0024] Bei der Herstellung der oben beschriebenen, segmentierten Elemente hat es sich als
vorteilhaft erwiesen eine Wellstegprofilplatte ohne Querversatz, vorzugsweise in einem
Endlosprozess, herzustellen, dieses Halbfertigprodukt auf die gewünschte Segmentlänge
abzulängen und zu erfindungemässen Elementen in der gewünschten Grösse zusammenzusetzen.
Die Einzelnen Segmente können dazu miteinander verklebt oder verschweisst, oder in
einer Rahmenkonstruktion gehalten werden.
[0025] Entscheidend für die Verwendung im Aussenbereich ist, dass Wasser und Schmutz bei
allen Ausführungsformen allein von der Schwerkraft getrieben ohne Kaskaden abfliessen
können. Um diesen inhärenten Reinigungseffekt zu unterstützen können die Elemente
im eingebauten Zustand gemäss bestimmter Ausführungsformen der Erfindung auch oben
offen gestaltet sein. Die innen liegenden Längskanäle werden bei oben offenen Ausführungsformen
zusätzlich vom Regen gespült. Die Elemente sind vorzugsweise unten offen oder zumindest
mit Abflussöffnungen versehen um ein Ansammeln von Wasser, das zum Beispiel im Winter
zu Frostschäden führen könnte, zu verhindern.
[0026] Bei den Elementen gemäss der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung mit vertikaler
Ausrichtung der Wellstegprofile lassen sich nicht nur Vorder- und Rückseite einfach
reinigen, sondern der Innenraum kann auch von Oben her ohne grossen Aufwand komplett
gereinigt werden. Bei Ausführungsformen mit Horizontalprofilen ist dies nicht mehr
möglich, bei Ausführungsformen, bei denen die Abweichung der Profillängsachsen weniger
als 90° von der Vertikalen beträgt, sind immer noch alle Kanäle von oben oder zumindest
von der Seite her zugänglich und können gereinigt werden. Da das Wasser schwerkraftgetrieben
abfliessen soll ist eine gewisse Steigung in den Kanälen vorteilhaft.
[0027] Alle innenliegende Oberflächen können zum Beispiel mit einem Dampf oder Hochdruckreiniger
einfach gespült werden. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass
zwischen den Deckschichten keine horizontalen Querstege oder Waben die Reinigungslösungen
oder den Regen und den darin gelösten oder suspendierten Schmutz beim Ablaufen behindern.
Das Aufkonzentrieren von Schmutz in den erfindungsgemässen Elementen lässt sich effektiv
verhindern.
[0028] Das Stegprofil, zum Beispiel ein Sinusprofil, kann aus zwei oder mehr Profilabschnitten
aufgebaut sein, die lateral versetzt zueinander zwischen den Deckschichten oder Deckplatten
angeordnet sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die jeweils benachbarten
Profilabschnitte um eine halbe Periode versetzt oder phasenverschoben zueinander angeordnet.
Bei mehr als zwei Profilabschnitten im plattenförmigen Element unterscheiden sich
demnach der erste und der dritte Profilabschnitt nicht in Bezug auf die Phase, sondern
sind in der Sicht von Oben deckungsgleich übereinander angeordnet. Bei segmentierten
Elementen wird dieser Querversatz vorzugsweise sehr einfach durch ein Kippen einzelner
Segmente (zum Beispiel des 2ten, 4ten, 6ten etc.) um 180 ° erreicht.
[0029] Die Anzahl der Abschnitte oder Segmente und der Grad des seitlichen Versatzes kann
in Abhängigkeit von der Profilform und der Grösse der herzustellenden schallabsorbierenden
Elemente gewählt werden. Der Strömungswiderstand nimmt mit der Höhe der Abschnitte,
das heisst mit dem Abstand der Versatzbereiche zu und umgekehrt. Für eine optimale
Schallabsorption wird ein Strömungswiderstand von 400 bis 1200 Ns/m
3, d.h. von 400 Pa s/m bis 1200 Pa s/m angestrebt. Bevorzugt liegt er bei 400 Pa s/m
bis 1'000 Pa s/m, vorzugsweise zwischen 600 Pa s/m bis 900 Pa s/m und besonders bevorzugt
bei etwa 800 Pa s/m. Absorption und Strömungswiderstand werden dabei im Zusammenwirken
mit dem Lochdurchmesser der Mikroperforation und der offenen Perforationsfläche bestimmt.
Die angestrebte Absorption wird nur erreicht wenn der Aufbau des tragenden Kerns die
kommunizierende Verbindung der beiden schallabsorbierenden Oberflächen über Luftkanäle
im Platteninneren gewährleistet. Wie bereits oben erwähnt, wirkt die Luft in den Luftkanälen
der erfindungsgemässen schallabsorbierenden Elemente in vorteilhafter Weise als Feder
nach Art eines Helmholz-Resonators. Durch die zusätzliche gezielte Auswahl von Grösse,
Anzahl und Form der Durchbrüche in den Wellstegprofilen, der Höhe der einzelnen Profilabschnitte,
der Oberflächenbeschaffenheit der Profile und der durch den Versatz der einzelnen
Profilabschnitte gebildeten offenen, kommunizierenden Verbindung zwischen den Luftkanälen
lässt sich zudem der Strömungswiderstand und damit die Schallabsorption beeinflussen.
[0030] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird nicht nur der übliche Strömungswiderstand,
sonder wie oben auch der längenbezogenen Strömungswiderstand Ksi verwendet, der mit
der Einheit Pa s/m
2 angegeben wird. Beim längenbezogenen Strömungswiderstand wird die Elementdicke mit
einbezogen. Bei einer Elementdicke von bei 18 mm (0.018 m ) ergibt dies bei einem
Strömungswiderstand von 800 Pa s/m einen längenbezogenen Strömungswiderstand von 50'000
Pa S/M
2 oder 50 kP S/M
2.
[0031] Ohne die erfindungsgemässe Lehre zu verlassen, lässt sie sich auch auf mehrschichtige
Absorberelemente übertragen. Zwischen zwei äusseren Deckschichten wird dabei mehr
als eine Kernlage angeordnet. Die Wellstegprofile der einzelnen Kernlagen können dabei
direkt miteinander verbunden sein, oder durch zwischenliegende Schichten oder Platten
getrennt sein. Entscheidend dabei ist, dass diese zwischenliegenden Schichten oder
Platten wiederum die kommunizierende Verbindung zwischen den akustisch aktiven Aussenschichten
nicht unterbrechen. Dies kann zum Beispiel durch eine Lochung oder andere geeignete
Durchbrüche sichergestellt sein.
[0032] Die neue technische Lehre gemäss der vorliegenden Erfindung lässt sich nicht nur
im Aussenbereich, sondern auch in der Raumakustik anwenden und stellt eine Alternative
zu den bekannten Wabenkernen dar. Die längs gerichteten versetzten Profilsysteme ermöglichen
es bei transparenten und transluzenten Absorbern gegenüber den bekannten Absorbern
mit Wabenkernstrukturen neue und verbesserte optische Eigenschaften zu erreichen.
Die bisherigen Wabenkerne schränken die Transparenz und den Blickwinkel beträchtlich
ein. Dies ist bei den neuen vertikal angeordneten und versetzten Wellstegprofilen
ohne Stabilitätseinbussen weit weniger der Fall.
[0033] Gemäss weiterer bevorzugter Ausführungsformen wird der Kern der von komplexen Wellstegprofilen
gebildet. Unter komplexen Wellstegprofilen sind zum Beispiel solche Wellstegprofile
zu verstehen, bei denen einem längsverlaufenden Wellenprofil ein quer zur Profillängsachse
angeordnetes weiteres Wellenprofil überlagert ist. Ein besonderer Vorteil dieser komplexen
Wellstegprofile besteht darin, dass sie in mehr als eine Richtung eine hohe Biegesteifigkeit
aufweisen und dadurch die Stabilität der erfindungsgemässen schallabsorbierenden plattenförmigen
Elemente erhöht werden kann.
[0034] Eine vorteilhafte Ausgestaltung von komplexen Wellstegprofilen stellen eierkartonförmige
Profile dar, die vorzugsweise ein regelmässig wiederholtes Noppenmuster aus regelmässigen,
noppenartigen Positiv- und Negativerhebungen aufweisen. Ein Längsschnitt durch eine
Reihe von diesen noppenartigen Positiv- und Negativerhebungen führt zu einer wellenförmigen
Schnittkante. Diese Wellenform zeigt deutlich, dass es sich auch bei einem eierkartonförmigen
Profile um ein eigentliches Wellenprofil handelt.
[0035] Bei bevorzugten Ausführungsformen sind die Wellen regelmässig abgeplattet, so dass
die abgeplatteten Scheitelflächen an beiden Seiten des Profils im wesentlichen in
einer Ebene liegen. Durch die Ausgestaltung solcher Scheitelflächen lassen sich die
Deckschichten sehr einfach mit dem Wellstegprofil verkleben. Die überlagerten Wellenprofile
sind vorzugsweise regelmässig und gleichförmig gestaltet, so dass auch das komplexe
Profil regelmässig und gleichförmig gestaltet ist. Das Wellenmuster wiederholt sich
dabei regelmässig, so dass eine Strecke F zwischen den Mittelpunkten benachbarter
Wellenberge oder -täler jeweils gleich gross ist.
[0036] Zur Herstellung der komplexen Wellstegprofile werden beispielsweise metallische Formen
mit regelmässig abwechselnden noppenartigen Positiv- und Negativerhebungen verwendet,
die dieses Eierbechermuster formen. Die vorzugsweise aus transparentem Kunststoff
hergestellten komplexen Wellstegprofile können in einer solchen Form auf bekannte
Weise aus entsprechend starken Folien oder Plattenmaterial tiefgezogen oder zwischen
passenden Positiv- und Negativformen gepresst werden.
[0037] Das Verfahren zum Herstellen den neuen schallabsorbierenden plattenförmigen Elemente,
die zumindest eine erste und eine zweite schallabsorbierende Deckschicht und einen
innenliegenden tragenden Kern umfassen ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass
zur Herstellung der beiden schallabsorbierenden Deckschichten ein plattenförmiges
Halbzeug in einem Stanzprozess zwischen Stanzstempel und Stanzmatrize mikroperforiert
wird und zwei derart hergestellte Deckschichten anschliessend mit mindestens einem
Wellstegprofil als Kern zu einem Sandwichelement verklebt, verschweisst oder anderweitig
stoffschlüssig verbunden werden, so dass Luftkanäle im Platteninneren definiert und
derart gestaltet und/oder angeordnet sind, dass die schallabsorbierenden Deckschichten
miteinander in kommunizierender Verbindung stehen.
[0038] Da die erfindungsgemässen schallabsorbierenden Elemente per se frei sind von porösen
absobierenden Materialien, wird der Strömungswiderstand allein durch die Gestaltung
und Anordnung der Deckschichten und des tragenden Kerns eingestellt. Die zur Herstellung
von Deckschichten und Kern verwendeten Materialien sind nicht nur vorzugsweise transparent
oder transluzent, sondern grundsätzlich schallhart. Zur Einstellung des Strömungswiderstandes
der erfindungsgemässen Elemente kann also einerseits die Perforation der Deckschichten
genutzt werden, andererseits aber auch der Aufbau und die Anordnung der Wellstegprofile
im Kern. Gemäss der vorliegenden Erfindung stehen die erste und die zweite schallabsorbierende
Deckschicht miteinander in kommunizierender Verbindung. Diese kommunizierende Verbindung
wird durch die Wellstegprofile hergestellt. Diese sind dazu entweder versetzt zueinander
angeordnet, und/oder sie weisen Durchbrüche auf, die luftdurchlässig sind und die
entsprechende Verbindung schaffen. Es hat sich nun als vorteilhaft erwiesen den Strömungswiderstand
der Wellstegprofile im Kern gezielt zu nutzen um einen gewünschten vorteilhaften Strömungswiderstand
des gesamten Elements zu erreichen.
[0039] Besonders vorteilhaft lässt sich dies bei einfachen oder komplexen Wellstegprofilen
umsetzen, die mit Durchbrüchen versehen sind. Bei Ausführungsformen mit Mikroperforation
(Löcher oder Schlitze, im folgenden nur noch Löcher genannt) der Deckschichten wird
der Strömungswiderstand durch Lochdurchmesser und Anzahl der Löcher (Raster) pro Fläche
eingestellt. Um die Anzahl der Löcher reduzieren zu können und die Lochdurchmesser
erhöhen zu können wird gemäss bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
ein Kern verwendet der den Strömungswiderstand des gesamten Elements im bevorzugten
Bereich hält. Ein zu geringer Strömungswiderstand, der durch zu grosse Lochdurchmesser
und/oder eine zu geringe Anzahl von Löchern in den Deckschichten hervorgerufen ist,
lässt sich durch die Trägerkonstruktion wider erhöhen. Aus produktionstechnischen
Gründen sind grössere und weniger Öffnungen in der Perforation der Deckschichten nicht
unerwünscht, da diese einfacher und billiger herzustellen sind. Zudem kann die Dicke
der Deckschichten bei grösseren Lochdurchmessern erhöht werden, was auch die Stabilität
der Elemente positiv beeinflusst. Im Umkehrschluss heisst dies auch, dass bei hohen
Stabilitätsanforderungen an die schallabsorbierenden Elemente dickere Deckplatten
verwendet werden können, die sich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht rentabel,
d.h. mittels Stanzen, mikroperforieren lassen. Die grösseren Löcher müssen eben nicht
zwingend perforiert/gestanzt werden und lassen sich angesichts der geringeren Anzahl
auch mit Laserschneidverfahren oder mit Bohren wirtschaftlich herstellen.
[0040] Wenn also aus konstruktiven und oder produktionstechnischen Gründen grössere Löcher
in den Elemente erforderlich sind, und der Strömungswiderstand zu gering wird, zum
Beispiel < 800 Pa s/m dann lässt sich durch die Trägerkonstruktion (durch den Versatz
und/oder Grösse und Anzahl der Durchbrüche in der innen liegenden Trägerkonstruktion)
ein optimaler Strömungswiderstand von zum Beispiel 800 Pa s/m wieder einstellen.
[0041] Der Strömungswiderstand kann mittels bekannter Verfahren gemessen werden und liegt
bei den erfindungsgemässen schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen zwischen
400 Pa s/m bis 1'200 Pa s/m, vorzugsweise zwischen 600 Pa s/m bis 900 Pa s/m und besonders
bevorzugt bei etwa 800 Pa s/m. Der längenbezogene Strömungswiderstand Ksi liegt entsprechend
bei einer Elementdicke von 18 mm also besonders bevorzugt bei 50'000 Pa s/m
2 oder 50 kP s/m
2. Ein Entscheidender Vorteil liegt darin, dass dieser bevorzugte Widerstandswert ohne
den Einsatz von Vliesen, Fasermatten oder anderen porösen Materialien erreicht werden
kann. Gerade im Einsatz von akustischen Absorbern muss der Nachhaltigkeit allergrösste
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bei konventionellen Schallabsorbern neigen die Bedämpfungsmaterialien
wie Vlies, Isolationsmatten oder offenporige Verputze dazu durch Schmutz und Staub
schnell ihre Wirkung zu verlieren. Eine Sanierung ist praktisch ausgeschlossen. Die
erfindungsgemässen Elemente, die frei sind von solchen Materialien behalten ihre Absorberwirkung
während der gesamten Produktlebensdauer und lassen sich bei Bedarf einfach reinigen,
respektive sogar selbstreinigend gestalten.
[0042] Zur Herstellung des Kerns werden gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens Abschnitte von Wellstegprofilen hergestellt und lateral versetzt zueinander
zwischen den Deckschichten verklebt. Bei der Auswahl der verwendeten Wellstegprofile
wird grundsätzlich darauf geachtet, dass die Kontaktflächen zwischen den Profilen
und den Deckschichten nicht zu gross ist, um zu vermeiden, dass nach dem Verkleben
zu viele der Mikroperforationen in den Deckschichten abgedeckt und verschlossen sind.
[0043] Gemäss weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens wird
zur Herstellung des Kerns ein Wellstegprofil mit lateral zueinander versetzten Abschnitten
in einem kontinuierlichen Herstellungsprozess erzeugt.
[0044] Die erfindungsgemässen schallabsorbierenden plattenförmigen Elemente eignen sich
hervorragend zum Erstellen von mikroperforierten Absorberwänden, vorzugsweise aus
transparentem oder transluzentem Kunststoff, für Lärmschutzwände für den Schienen-
und Strassenverkehr. Die mikroperforierten Absorberwände sind dabei vorzugsweise einer
massiven Glas- oder Kunstglas-Rückwand zur Schalldämmung vorgelagert. In einer gemeinsamen
Rahmenkonstruktion lassen sich die transparenten schallabsorbierenden Elemente parallel
zur und beanstandet von den schallharten Glas- oder Kunstglaswänden anordnen, wobei
die absorbierenden Elemente zur Lärmquelle hingerichtet sind. Die schallabsorbierenden
Elemente werden im Verbund mit Glaswänden vorzugsweise als Baukastensystem eingesetzt
und sind leicht auswechselbar bei Beschädigungen.
[0045] Um die schallabsorbierenden Elemente im Ausseneinsatz vor Beschädigung durch Hagel,
Steinschlag und andere mechanische Einwirkungen schützen zu können, wird den Elementen
vorzugsweise eine perforierte Schutzscheibe oder ein Schutzgitter vorgelagert. Die
Perforation dieser Schutzscheibe ist keine Mikroperforation, sondern die Öffnungen
weisen eine Grösse auf, dass Hagelkörner oder Steine nicht eindringen können, der
Schall aber ausreichend die absorbierenden Elemente erreichen kann und nicht einfach
reflektiert wird. Die Öffnungen können dabei verschiedene Formen annehmen, von kreisrund
über schlitzförmig, rechteckig, drei-, vier- oder mehreckig bis zu unregelmässig vieleckig
oder gerundet.
[0046] Der Schutz der schallabsorbierenden Elemente kann auch durch eine Lamellenwand erreicht
werden, bei der einzelne Schutzlamellen beabstandet voneinander oder teilweise überlappend,
dachziegelartig angeordnet sind.
[0047] Alle Schutzscheiben sind wiederum vorzugsweise aus transparenten oder transluzenten
Materialien gefertigt.
[0048] Ein zusätzlicher vorteilhafter Effekt beim Einsatz von vorgelagerten Schutzscheiben
besteht darin, dass der eingedrungene Schall, der nicht absorbiert wird an die innere
Wand der Schutzscheibe zurückgeworfen und von dieser zum Teil wiederum reflektiert
wird und in einem zweiten Durchgang von der akustisch wirksamen Oberfläche des schallabsorbierenden
Elements absorbiert werden kann.
[0049] Der Abstand zwischen der Schutzscheibe und dem schallabsorbierenden Element oder
Elementen kann auf die baulichen Gegebenheiten hin optimiert werden. Der Abstand zwischen
den schallabsorbierenden Elementen und den Rückwänden wird hingegen vorzugsweise auf
den gewünschten Frequenzbereich hin optimiert, da dieser Raum als Resonator dient.
[0050] Da bei den schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen gemäss bevorzugte Ausführungsformen
die Wellstegplatten und damit die von ihnen definierte Luftkanäle im eingebauten Zustand
in vertikaler Richtung verlaufen, ist die Ablagerung von Wasser und oder Schmutz im
Inneren der Elemente auf ein Minimum reduziert. Im Inneren sind die Elemente im wesentlichen
frei von horizontal verlaufenden Wandflächen oder Absätzen, auf denen sich Schmutz
ablagern könnte. Dies gilt auch für plattenförmige Elemente die im Kern ein oder mehrere
komplexe Wellstegprofile umfassen. Diese lassen sich problemlos derart anordnen, dass
die eindringendes Wasser oder Schmutz nach unten ablaufen kann.
[0051] Die erfindungsgemässen Elemente können - wie bereits beschrieben - im eingebauten
Zustand oben und unten offen, oder vorzugsweise oben mit einem Deckel verschlossen
sein, der sich zu Reinigungszwecken einfach entfernen lässt. Alternativ können im
Deckel oder im oberen Bereich der Elemente Düsen angeordnet sein, über die sich der
Innenraum der Elemente von Aussen spülen lässt, ohne dass ein Deckel entfernt werden
muss.
[0052] Um den mechanischen Belastungen im Aussenbereich standhalten zu können müssen die
erfindungsgemässen Absorberelemente Wind und zusätzlich Druck- und Sogkräfte von vorbeifahrenden
Strassen- und vor allem von Schienenfahrzeugen standhalten können.
[0053] Bei Bedarf können die transparenten oder transluzenten Elemente, respektive die daraus
aufgebauten Absorberwände als hinterleuchtbare Lichtwände gestaltet sein und zusätzliche
Beleuchtungseinrichtungen wie zum Beispiel Strassenlampen ersetzen.
[0054] Für den Einsatz im Freien werden hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien
gestellt. Aus dem Stand der Technik sind zum Beispiel Fassadenplatten aus Kunststoff
bekannt, die ähnlichen Anforderungen gewachsen sein müssen. Als bevorzugten Kunststoffen
sind unter anderem Polyolefine, insbesondere Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und/oder
cycloolefinische Copolymere (COC), Polyalkylen(meth)acrylate, insbesondere Polymethylmethacrylat
(PMMA), Poly(meth)acrylimide (PMMI), Polycarbonate (PC), Polyisocyanate, Polyoxyalkylene,
insbesondere Polyoxymethylen (POM), Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat
(PET), Polybutylenterephthalat (PBT) und/oder Polyethylen-2, 6-naphthalat (PEN); Polyetherketone,
insbesondere Polyetheretherketon (PEEK), Polyethersulfone (PES), Polysulfone (PSU),
Polyphenylensulfide, Polyvinylchloride, Polystyrole (PS), Polyamide (PA), Polyurethane
und/oder Polyimide (PI). Auch der Einsatz von Copolymeren, die zwei oder mehr der
Wiederholungseinheiten aufweisen, aus denen die vorgängig genannten Polymere aufgebaut
sind, wie zum Beispiel Styrol-Acrylnitril- (SAN), Acrylester-Styrol-Acrylnitril-(ASA)
und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymere (ABS), ist bekannt. Die Polymere können einzeln
oder als Mischung von zwei, drei oder mehreren Kunststoffen (Blends) eingesetzt werden.
[0055] Es ist ebenfalls bekannt, dass die Kunststoffe Additive, wie zum Beispiel UV-Stabilisatoren,
Schlagzähmodifier, Farbstoffe, Pigmente, Antistatika, Flammschutzmittel und Füllstoffe
enthalten können. Diese Additive erlauben die Anpassung der Platteneigenschaften an
bestimmte Anforderungen, zum Beispiel an die gewünschte Temperaturbeständig im Bereich
zwischen - 40°C bis 50°C. Die Oberflächen von allen Elementen, die mit der umgebenden
Atmosphäre in Verbindung stehen kann biozid oder biostatisch ausgestattet werden,
um ein Wachstum von Algen, Pilzen, Bakterien, Flechten, Moosen und/oder dergleichen
entgegenzuwirken. Hierzu können zum Beispiel in bekannter Weise Silberverbindungen
in die Plattenmaterialien ein- und/oder auf die jeweiligen Oberflächen aufgebracht
werden. Andere geeignete Biozide oder Biostatika sind dem Fachmann bekannt. Auch die
Ausrüstung der Oberflächen mit selbstreinigenden und/oder wasserspreitenden Eigenschaften
oder das Aufbringen von Lacken zur mechanischen Verbesserung (Kratzfestigkeit, Schlagbeständigkeit
etc.) ist möglich.
[0056] Bei der Lackierung oder Ausrüstung der Oberflächen mit den akustisch aktiven Mikroperforationen
ist jedoch darauf zu achten, dass die zusätzlichen Lack- oder Ausrüstungsschichten
die akustische Wirkung der Mikroperforation nicht beeinträchtigen. Vorzugsweise wird
daher die Mikroperforation erst nach einer solchen Lackierung oder Ausrüstung hergestellt.
Es ist auf jeden Fall zu vermeiden, dass die Beschichtung dazu führt, dass der Schall
reflektiert wird und die für eine Absorption erforderliche Reibung in den Mikrolöchern
der Mikroperforation ausbleibt.
[0057] Zur Herstellung der erfindungsgemässen Lärmschutzwände werden die schallabsorbierende
plattenförmige Elemente vorzugsweise als Einschubelemente zum Einschieben in stabile
Rahmenelemente verwendet. Ein solches Rahmenelement umfasst vorzugsweise eine transparente
oder transluzente vordere Schutzscheibe, wie sie oben bereits beschrieben wurde und
eine schallharte geschlossene Rückwand. Zwei Seitenwände sind mit entsprechenden Einschub-nuten
oder -vertiefungen zur formschlüssigen Aufnahme der Einschubelemente versehen. Das
Einschubelement ersetzt die bisher gebräuchlichen licht-undurchlässigen Vliese und
Isolationsmatten als Absorber und erlaubt erstmals die Herstellung von transparenten
und/oder transluzenten Lärmschutzwänden für den Aussenbereich. Die Rahmenelemente
werden vorzugsweise in bekannter Manier in vertikal montierten U-Profilen aus Metall
geführt und gehalten.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0058] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung
im Folgenden erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Ansicht auf ein teilweise geöffnetes Akustikelement mit einem horizontalen Wabenkern,
das aus dem Stand der Technik bekannt ist;
- Fig. 2
- eine Sicht von oben auf ein schallabsorbierendes Element gemäss einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Sicht von oben auf ein schallabsorbierendes Element gemäss einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines teilweise geschnittenen Elements gemäss der ersten
Ausführungsform von Fig. 2; und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines teilweise geschnittenen Elements gemäss der ersten
Ausführungsform von Fig. 3.
- Fig. 6
- zeigt eine perspektivische Ansicht auf ein schallabsorbierendes Element gemäss einer
weiteren Ausführungsform zum Einsatz im Innenbereich mit horizontal verlaufendem Profil,
und
- Fig. 7
- zeigt eine perspektivische Ansicht auf ein teilweise geöffnetes und geschnittenes
Wandelement einer Lärmschutzwand, mit schallabsorbierenden Elementen mit vertikal
verlaufenden Profilen
- Fig. 8
- zeigt ein schallabsorbierendes Element gemäss einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit einem eierkartonförmige Wellstegprofil im Kern.
[0059] In der Figur 2 ist eine schematische Ansicht von oben auf ein schallabsorbierendes
plattenförmiges Element 1 gemäss einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Zwischen einer ersten inneren Deckschicht 10 und einer zweiten äusseren
Deckschicht 20 sind zwei Wellstegprofilabschnitte 31, 32 angeordnet und bilden einen
Kern 30. Die beiden Wellstegprofilabschnitte 31, 32 bilden im Zusammenwirken mit den
inneren und äusseren Deckschichten eine Vielzahl von Luftkanälen 33, 34. Aus der Abbildung,
bei der das Element 1 mit Blickrichtung von oben betrachtet wird, ist gut erkennbar,
dass die nebeneinander liegenden Luftkanäle 33, 34, die durch den Profilabschnitt
31 gebildet werden, vollflächig mit darunter liegenden, vom Profilabschnitt 32 gebildeten,
Luftkanälen in Verbindung stehen. Im dargestellten Beispiel mit den sinusförmigen
Profilabschnitten 31, 32, die genau um eine halbe Wellenlänge lateral zueinander versetzt
sind, steht jeder der oberen Luftkanäle 33, 34 in Verbindung mit drei darunterliegenden
Luftkanälen. Da die Profilabschnitte 31, 32 genau vertikal ausgerichtet sind weisst
der Innenraum des Elements 1 keinerlei Horizontalwände oder Vorsprünge auf, die das
Abfliessen von Wasser behindern oder das Absetzen von Schmutz ermöglichen könnten.
Es ist auf den ersten Blick deutlich, dass sich ein Element 1 mit der erfindungsgemässen
Innenkonstruktion von oben her gut reinigen lässt. Ein Reinigungsgerät, zum Beispiel
eine Düse eines Hochdruck- oder Dampf reinigers lässt sich problemlos in die, zwischen
Deckschichten 10, 20 und Wellstegprofilen 31, 32 gebildeten, Luftkanäle 33, 34 einführen.
Dies Sogar über mehrere Profilabschnitte hinweg.
[0060] Im dargestellten Beispiel sind beide Deckschichten 10, 20 mit einer Mikroperforation
von 300.000 Löchern pro Quadratmeter versehen. Die Dicke des Elementes 1 liegt bei
20 mm. Das Element weist eine genügende Eigenstabilität auf um mit Kantenlängen von
bis zu 1250 x 2500 mm eingesetzt zu werden.
[0061] Beim Einsatz in einer nicht dargestellten Lärmschutzwand könnte ein solches Element
mit einem Abstand von 30 mm vor einer 10-20 mm dicken Glas- oder Kunstglasscheibe
in einer gemeinsamen Rahmenkonstruktion montiert sein.
[0062] In der perspektivischen Ansicht der Figur 4, bei der ein rechter oberer Eckbereich
des schallabsorbierenden plattenförmigen Elements 1 abgeschnitten ist, ist die versetzte
Anordnung der beiden Profilabschnitte 31, 32 deutlich erkennbar. Die einzelnen Wellstegprofilabschnitte
31, 32 weissen im dargestellten Ausführungsbeispiele keine Öffnungen oder Durchbrüche
auf. Die Wellstegprofilabschnitte berühren an ihren jeweiligen Scheitelpunkten über
die ganze Höhe abwechselnd die äussere Deckschicht 20 und der inneren Deckschicht
10 und bilden mit diesen in der Figur 4 strichliniert angedeutete Kontaktlinien K.
Die stoffschlüssige Verbindung von Stegplatte 31 und Deckschichten 10, 20 entlang
dieser Kontaktlinien trennt die benachbarten vertikal verlaufenden Luftkanäle 34,
35, 36 voneinander, so das im Bereich des einzelnen Wellstegprofilabschnitts 31 keine
Kommunizieren der Verbindung zwischen innerer 10 und äusserer Deckschicht 20 besteht.
Erst die versetzte Anordnung der Wellstegprofilabschnitte 31, 32 stellt sicher, dass
Luftkanäle die im oberen Abschnitt der inneren Deckschicht 10 zugeordnet sind im unteren
Abschnitt mit Luftkanälen in Kommunizieren der Verbindung stehen, die der äusseren
Deckschicht zugeordnet sind. Auf diese Weise ist ohne Durchbrüche in der Oberfläche
der Wellstegprofile sichergestellt, dass über die Abschnitte hinweg eine Kommunizieren
der Verbindung zwischen innerer und äusserer Deckschicht 10, 20 besteht. Die versetzte
Anordnung der Wellstegprofilabschnitte 31, 32 macht die plattenförmigen Elemente sehr
stabil und verbindungssteif.
[0063] Aus der Zusammenschau der Figuren 3 und 5 wird deutlich dass sich das erfindungsgemässe
Prinzip auch mit anderes geformten Wellstegprofilen 41, 42 umsetzen lässt. Im dargestellten
Beispiel sind regelmässige, trapezförmige Wellstegprofilabschnitte 41, 42 zwischen
einer inneren 10 und einer äusseren Deckschicht 20 angeordnet und bilden ein schallabsorbierendes
plattenförmiges Element 2. Der in der dargestellten Draufsicht oben liegende Wellstegprofilabschnitt
41 steht über Kontaktflächen 43 und 44 mit den Innenseiten der inneren 10 und der
äusseren Deckschicht 20 in Verbindung.
[0064] Mit Elementen wie sie in den Figuren 2 bis 5 dargestellt sind, wurden bei Vergleichstests
Luftdurchlässigkeiten von 30 bis 120 Liter/m
2/Sekunde und Strömungswiderstände von 400 bis 1200 Ns/m
2 gemessen.
[0065] Beim Einsatz im Innenbereich, also zum Beispiel in Grossraumbüros, Tagungsräumen,
Schulen etc., bieten die transparenten schallabsorbierenden Elemente gemäss der vorliegenden
Erfindung den Architekten und Akustikern hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten
vorteile gegenüber den bekannten transparenten Elementen. Die Profilstruktur im Kern
erlaubt es schallabsorbierende Elemente einzusetzen, die optisch eine klare Linienführung
aufweisen und dem Betrachter ein wesentlich ruhigeres Bild bieten als zum Beispiel
bekannte Wabenelemente. Ein solches Element 3 mit horizontal verlaufendem Profil ist
in der Figur 6 dargestellt. Das Element 3 umfasst eine vordere und eine hintere mikroperforierte
Deckschicht 11, 21 und einen Kern 61 aus einem trapezförmigen Wellstegprofil mit einer
Vielzahl von Wanddurchbrüchen 62, 63. Die Durchbrüche 62, 63 sind als langgezogene
Schlitze ausgebildet, die ebenfalls in horizontaler Richtung verlaufen und den Optischen
Effekt der Profile unterstützen. Die Durchbrüche 62, 63 stellen eine kommunizierende
Verbindung zwischen den Luftkanälen im Platteninneren her. Sie verbinden jeweils einen
vorderen Luftkanal 64 zwischen schallabsorbierender vorderer Oberfläche 11 und Kernprofil
61 mit einem hinteren Luftkanal 65 zwischen schallabsorbierender hinterer Oberfläche
21 und Kernprofil 61 miteinander.
[0066] In der Figur 7 ist dargestellt, dass transparente mikroperforierten Elemente, wie
sie zum Beispiel anhand der Figur 6 in einer Anwendung für den Innenraumbereich beschrieben
sind, auch in Wandelementen in Form von zusammengesetzten segmentierten schallabsorbierenden
Elementen zum Einsatz kommen können. Das beispielhaft dargestellte Wandelement 50
umfasst eine Basis 57, eine geschlossene schallharte Rückwand 51, eine vordere Schutzscheibe
52 mit einer Vielzahl von Öffnungen und zwei Seitenwände 53, 54 mit Vertikalnuten
55, 56 zur Aufnahme und lagerichtigen Halterung der schallabsorbierenden Elemente
4, 5. Die Schutzscheibe 52 ist nur teilweise dargestellt und gibt den Blick frei auf
die beiden Elemente 4, 5, die vertikal übereinander in die Nuten 55, 56 gesteckt sind
und eine funktionale Absorbereinheit in Form eines segmentierten, zusammengesetzten
plattenförmigen Absorberelements bilden. Die beiden einzelnen Elemente 4, 5 wirken
also als Segmente, sind aber wie oben zur Figur 6 beschrieben mit Durchbrüchen 58
in den Wänden der Wellstegprofile versehen. Im Gegensatz zum Element 3 aus der Figur
6 sind die Elemente im Ausführungsbeispiel gemäss der Figur 7 um 90° gekippt, so dass
die Profile vertikal verlaufen. Die Durchbrüche stellen im dargestellten Beispiel
eine erste kommunizierende Verbindung zwischen den akustisch aktiven vorderen und
hinteren Deckschichten dar. Eine zweite kommunizierende Verbindung wird im zusammengesetzten
Element mittels Querversatz der Luftkanäle der einzelnen Segmente 4, 5 erreicht. Das
Wandelement 50 ist in der Figur 7 horizontal geschnitten dargestellt. Je nach Bedarf
und gewünschter Höhe kann es drei, vier oder mehr übereinander angeordnete einzelne
Absorberelemente 4, 5 aufnehmen und oben mit einem (nicht dargestellten) Deckel verschlossen
sein. Die einzelnen Absorberelemente umfassen jeweils zwei Deckschichten aus 0.75
mm starkem Kunststoffglas, die mikroperforiert (0.5 mm Lochdurchmesser, Lochabstand/raster
1.8x1.8 mm) und mit einem Trapezprofil verklebt sind. Die dargestellten Elemente 4,
5 sind 1250 mm breit und 300 mm hoch. Die Höhe kann vorteilhafterweise zwischen 300
und 4000mm gewählt werden. Im dargestellten Beispiel sind die einzelnen Elemente versetzt
zueinander angeordnet und weisen Durchbrüche in den Profilwänden auf.
[0067] Allgemein gilt, dass die für die akustische Wirkung benötigten kommunizierten Verbindungen
zwischen den vorderen und den hinteren mikroperforierten Deckschichten entweder durch
den Versatz der Profile innerhalb eines Elements oder dem Versatz von Segmenten zueinander
oder durch Durchbrüche und/oder Öffnungen in den Profilwänden oder durch Kombinationen
der vorgenannten erreicht werden können.
[0068] Das in Figur 7 dargestellte Wandelement mit den innenliegenden Absorberelementen
4, 5 ist eigenstabil und kann auch im Aussenbereich, zum Beispiel als ein Wandelement
in einer Lärmschutzwand zum Einsatz kommen. Die transparente schallharte Rückwand
51 wird zum Beispiel von einer 5 mm starken Kunststoffplatte gebildet, die vordere
Schutzscheibe 52 von einer 2.5 mm starken Kunststoffplatte mit einer Perforation mit
Lochdurchmesser 4.0 mm in einem 8x8 mm Raster. Diese Perforation bietet genügend Schutz
vor mechanischen Beschädigungen der innenliegenden Absorberelemente und gleichzeitig
ausreichend offene Fläche, dass der zu absorbierende Schall durchtreten und auf die
akustisch wirksamen mikroperforierten Deckschichten treffen kann.
[0069] Für den Einsatz im Freien sind die Wandelemente wiederum bei Bedarf mit einem oberen
Deckel verschliessbar und weisen in der Basis Abflussöffnungen für eintretendes Wasser
auf, die in der Figur 7 nicht dargestellt sind.
[0070] In der Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen plattenförmigen
Elements 3 dargestellt, das im Kern ein eierkartonförmiges komplexes Wellstegprofil
auf weist. Das komplexe Profil ist mit einem regelmässig wiederholten Noppenmuster
aus regelmässigen, noppenartigen Positiv- und Negativerhebungen 36, 37 versehen. Die
noppenartigen Erhebungen 36, 37 werden ausgehend von einem starken Folienmaterial
in einem Formgebungsprozess, zum Beispiel mittels Tiefziehen erzeugt. Die Erhebungen
36, 37 sind pyramiden-stumpfförmig mit quadratischem Querschnitt geformt. Abplattungen
38 an den Oberseiten der Positiverhebungen 36, respektive der Negativerhebungen 37
definieren eine Ebene auf der im zusammengebauten Zustand die Deckschichten 11, 21
zu liegen kommen und mit denen sie verklebt werden. In Seitenwänden der Positiv- 36
und/oder der Negativerhebungen 37 sind Durchbrüche 38 angeordnet, die die kommunizierende
Verbindung der Luftsäulen beiderseits des komplexen Wellstegprofils 35 gewährleisten.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Element 6 nur ein einziges Wellstegprofil,
auf einen Versatz kann verzichtet werden.
[0071] Anhand der Darstellung von Element 6 in der Figur 8 soll ein erfindungsgemässes Element
mit einem komplexen Wellstegprofil verdeutlicht werden. In der Figur wurde auf die
Darstellung der Perforation in den Deckschichten 11, 21 und die massstäbliche und
zahlenmässig korrekte Darstellung der Durchbrüche 38 im schallharten Eierkartonprofil
35 verzichtet. Dennoch sei hier erwähnt, dass es die Durchbrüche 38 im schallharten
Eierkartonprofil 35 in Elementen mit gleichem Grundaufbau erlauben auf eine Mikroperforation
in den Deckblättern 11, 21 zu verzichten, diese entsprechend stärker auszubilden und
nur mit einer Lochung mit grösserem Durchmesser zu versehen und dennoch einen optimalen
Strömungswiderstand von 800 Pa s/m bei einer Elementdicke von 18 mm zu erreichen.
[0072] Für Anwendungen, bei denen grosse, gut sichtbare Öffnungen als störend empfunden
werden, können natürlich problemlos Mikroperforationen in den Deckschichten eingesetzt
werden. Diese sind optisch kaum erkennbar und haben sich insbesondere in transparenten
schallabsorbierenden Elementen, zum Beispiel aus Kunststoff-Glas, bei denen der Kern
ebenfalls transparent ausgebildet ist, im Aussen- wie im Innenbereich als äusserst
dekorativ erwiesen.
Liste der Bezugszeichen
[0073]
- 1 - 6
- schallabsorbierendes plattenförmiges Element
- 10, 11
- Deckschicht
- 20, 21
- Deckschicht
- 30
- Kern
- 31, 32
- Wellstegprofilabschnitt
- 33, 34
- Luftkanal
- 35
- eierkartonförmiges Wellstegprofil
- 36
- noppenartige Positiverhebungen
- 37
- noppenartige Negativerhebungen
- 38
- Durchbrüche
- 39
- Abplattung
- 41,42
- Wellstegprofilabschnitt
- 43, 44
- Kontaktfläche
- 50
- Wandelement
- 51
- Rückwand
- 52
- Schutzscheibe
- 53
- Seitenwand
- 54
- Seitenwand
- 55, 56
- Nut
- 57
- Basis
- 58
- Durchbrüche
- 61
- Kern
- 62, 63
- Durchbrüche
- K
- Kontaktlinie
- M
- Mikroperforation
1. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6), umfassend eine erste
und eine zweite schallabsorbierende Deckschicht (10, 11, 20, 21) und einen innenliegenden
tragenden Kern (30, 40), dadurch gekennzeichnet, dass der Kern Wellstegprofile (31, 32, 35, 41, 42) umfasst, die Luftkanäle im Platteninneren
definieren und derart gestaltet und/oder angeordnet sind, dass die beiden schallabsorbierenden
Oberflächen (10, 11, 20, 21) miteinander in kommunizierender Verbindung stehen.
2. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite schallabsorbierende Deckschicht (10, 20) mit einer Mikroperforation
(M) versehen ist.
3. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft in den Luftkanälen als Feder nach Art eines Helmholz-Resonators wirkt.
4. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (30, 40) mindestens zwei Wellstegprofilabschnitte (31, 32, 41, 42) umfasst
die quer zu einer Kanallängsachse versetzt oder phasenverschoben zueinander angeordnet
sind oder dass mindestens zwei Segmente mit quer zu einer Kanallängsachse versetzt
oder phasenverschoben zueinander angeordneten Wellstegprofilen zu einem Element verbunden
oder zusammengesetzt sind.
5. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellstegprofile (31, 32, 35, 41, 42) mit Durchbrüchen (38, 58, 62, 63) versehen
sind.
6. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilformen der Wellstegprofile (31, 32, 35, 41, 42) ausgewählt sind aus der
Gruppe längsverlaufender Sinuskurven, Trapezprofile, Dreieckprofile, Röhrenprofile
oder komplexe Wellstegprofile.
7. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass einfache Wellstegprofile (31, 32, 41, 42) im eingebauten Zustand in vertikaler Richtung
verlaufen oder dass die bei komplexen Wellstegprofilen (35) mindestens eine Profilrichtung
in vertikaler Richtung verläuft.
8. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie transparent oder transluzent ausgebildet sind.
9. Schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswiderstand bei 400 Pa s/m bis 1'000 Pa s/m, vorzugsweise zwischen 600
Pa s/m bis 900 Pa s/m und besonders bevorzugt bei etwa 800 Pa s/m liegt.
10. Verfahren zum Herstellen von schallabsorbierenden plattenförmigen Elementen (1, 2,
3, 4, 5, 6) umfassend eine erste und eine zweite schallabsorbierende Deckschicht (10,
11, 20, 21, ) und einen innenliegenden tragenden Kern (30, 40, 61), dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der beiden schallabsorbierenden Deckschichten (10, 11, 20, 21) plattenförmiges
Halbzeug in einem Stanzprozess zwischen Stanzstempel und Stanzmatrize mikroperforiert
wird und anschliessend mit mindestens einem Wellstegprofil (31, 32, 35, 41, 42) als
Kern zu einem Sandwichelement verklebt wird, so dass Luftkanäle im Platteninneren
definiert und derart gestaltet und/oder angeordnet sind, dass die schallabsorbierenden
Deckschichten (10, 11, 20, 21) miteinander in kommunizierender Verbindung stehen.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Kerns Abschnitte von Wellstegprofilen (31, 32, 35, 41, 42) lateral
versetzt zueinander zwischen den Deckplatten (10, 11, 20, 21 ) verklebt werden.
12. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Kerns ein Wellstegprofil mit lateral zueinander versetzten Abschnitten
und oder mit Durchbrüchen (38) in einem kontinuierlichen Herstellungsprozess erzeugt
wird.
13. Wandelement (50) für eine Lärmschutzwand, umfassend eine schallharte Rückwand (51),
eine vordere Schutzscheibe (52) und Haltemitteln zur Aufnahme und lagerichtigen Halterung
schallabsorbierender Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 9 zwischen der vorderen Schutzscheibe (52) und der Rückwand (51), wobei die
Schutzscheibe (52) vorzugsweise eine transparente perforierte Kunststoff oder Kunstglasscheibe
ist.
14. Wandelement (50) gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Seitenwände (53, 54) mit Vertikalnuten (55, 56) zur Aufnahme und lagerichtigen
Halterung der schallabsorbierenden Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) vorgesehen sind.
15. Lärmschutzwand umfassend schallabsorbierende plattenförmige Elemente (1, 2, 3, 4,
5, 6) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9 und/oder Wandelemente gemäss
einem der vorhergehenden Ansprüche 13 und 14.
16. Lärmschutzwand gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die schallabsorbierenden plattenförmigen Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) transparent
oder transluzent ausgebildet sind und beabstandet von schallharten Glas- oder Kunstglasscheiben
in der Lärmschutzwand angeordnet sind, wobei die schallabsorbierenden plattenförmigen
Elemente (1, 2, 3, 4, 5, 6) vorzugsweise oben und unten offen sind.