[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Tonwiedergabe durch einen Lautsprecher sowie
einen Lautsprecher mit einem an eine Erregerspannung angeschlossenen vorwärtigen Schallzentrum
und einem gegenphasig geschalteten über wenigstens eine Phasenschieberschaltung an
die Erregerspannung angeschlossenen rückwärtigen Schallzentrum zur Durchführung des
Verfahrens.
[0002] Dipollautsprecher sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Dipollautsprecher
haben gegenüber einfachen Lautsprechern den Vorteil eines geringeren Lautstärkepegels
senkrecht zur Hauptstrahlrichtung. Dadurch kann der Schall gezielter auf den Zuhörer
einwirken. Nachteilig an den Dipollautsprechem ist hingegen die weitgehend symmetrische
Abstrahlung des Schalls in Hauptstrahlrichtung zum Publikum und in genau entgegengesetzter
Richtung. In entgegengesetzter Richtung ist der Lautsprecher, insbesondere im häuslichen
Bereich, häufig gegen eine Wand gestellt. Von dort reflektieren die nach hinten abgestrahlten
Schallwellen zurück und erzeugen störende Interferenzen. Ein Dipollautsprecher ist
beispielsweise aus der
US 5,073,945 bekannt.
[0003] Der Bauvorschlag für einen Lautsprecher CT dipol 130 der Firma Visaton aus dem Jahr
November 1997 betrifft zwei in entgegengesetzte Richtung strahlende Lautsprecher aus
separaten, geschlossenen Gehäusen. Nachteiligerweise findet hier eine Überhöhung des
Schalldruckpegels in den Mitten statt.
[0004] Nachteilig an den bekannten Dipollautsprechem ist insbesondere die Tatsache, dass
die gegenphasig geschalteten beiden Lautsprecherchassis im Bereich tiefer Frequenzen
aufgrund der großen Wellenlänge gegenüber dem akustischen Abstand der beiden Chassis
voneinander zu einer negativen Interferenz der Schallwellen in Hauptstrahlrichtung
führen. Dadurch sind die Bassfrequenzen in Hauptstrahlrichtung mit einem gegenüber
dem Originalton geringeren Lautstärkepegel wahrzunehmen. Auf der anderen Seite kommt
es im Bereich der Mitten zu positiven Interferenzen, so dass dort eine Überhöhung
des Schalldruckpegels vorzufinden ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Tonwiedergabe durch einen Lautsprecher
zur Verfügung zu stellen, das gegenüber dem Stand der Technik einen stärkeren Schalldruckpegel
in den Bässen und einen verringerten Schalldruckpegel in den Mitten erzeugt, sowie
einen Lautsprecher zur Verfügung zu stellen, mit dem ein solches Verfahren durchgeführt
werden kann.
[0006] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein eingangs genanntes Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.
[0007] Zunächst sind in herkömmlicher Weise ein vorwärtiges Schallzentrum und ein rückwärtiges
Schallzentrum gegenphasig geschaltet und voneinander weg gerichtet. Beide Schallzentren
sind an dieselbe Erregerspannung angeschlossen. Wenigstens das rückwärtige Schallzentrum
ist über eine Phasenschieberschaltung an die Erregerspannung angeschlossen. Aufgrund
der gegenphasigen Schaltung weisen die am vorwärtigen Schallzentrum anliegende vorwärtige
Erregerspannung und die am rückwärtigen Schallzentrum anliegende rückwärtige Erregerspannung
ohne Berücksichtigung der Phasenschieberschaltung eine Phasendifferenz von δ=180°
gegeneinander auf. Deshalb interferieren insbesondere die Bässe in Hauptstrahlrichtung
destruktiv, weil deren Wellenlängen im Verhältnis zu dem akustischen Abstand der beiden
Schallzentren groß sind. Unter akustischem Abstand wird die Wegstrecke verstanden,
die der Schall vom vorwärtigen zum rückwärtigen Schallzentrum zurücklegen muss. Die
Phasengänge ϕ(f) entlang der Hauptstrahlrichtung der Lautsprecherbox sind somit in
den Bässen um bis zu δ= 180° zueinander verschoben.
[0008] Erfindungsgemäß wird zumindest der rückwärtige Phasengang verschoben. Vorteilhafterweise
wird dadurch Phasengleichheit der beiden Phasengänge bei geringeren Frequenzen als
der Dipolfrequenz f
Dipol erzeugt. Dabei ist die Dipolfrequenz f
Dipol die Frequenz bei der Phasengleichheit der beiden Phasengänge des um die Phasenschieberschaltung
befreiten, reinen Dipollautsprechers auftritt.
[0009] Ein besonders günstiges Abstrahlverhalten stellt sich in den Bässen in Hauptstrahlrichtung
bei einer Phasenverschiebung des rückwärtigen Phasenganges von etwa ϕ=-45° bei einer
der Resonanzfrequenz f
b des eingebauten rückwärtigen Schallzentrums entsprechenden Erregerspannung ein.
[0010] Die Phasenverschiebung des rückwärtigen Phasenganges wird mit abnehmender Erregerfrequenz
vermindert. Dadurch wird der Effekt des zunehmenden Gangunterschiedes der rückwärtigen
und vorwärtigen Schallwellen in Hauptstrahlrichtung bei gleich bleibender akustischer
Weglänge zwischen den beiden Schallzentren zumindest abgemindert und der Schalldruckpegel
bleibt in Hauptstrahlrichtung über weite Frequenzbereiche weitgehend gleich.
[0011] Durch die Verschiebung der Frequenz der Phasengleichheit zu geringeren Frequenzen
hin, bildet sich im Bereich der Mitten, also um f=300Hz, eine Phasendifferenz in Hauptstrahlrichtung
aus, die zu einer Verringerung des Schalldruckpegels führt und damit der dort beim
herkömmlichen Dipollautsprecher auftretenden Überhöhung des Schalldruckpegels entgegenwirkt.
[0012] Durch die bevorzugte Phasenverschiebung von etwa -45° im Bereich der Grenzfrequenz
f
g=75 Hz, wird die Überhöhung in den Mitten deutlich abgeschwächt.
[0013] Das Schallzentrum kann wenigstens ein Lautsprecherchassis umfassen. Unter einem Lautsprecherchassis
wird hier ein Gestell verstanden, das geeignet ist mittels einer elektromagnetisch
angetriebenen Membran Luft in Schwingungen zu versetzen.
[0014] Das Schallzentrum arbeitet in ein Volumen, das von einem einen akustischen Kurzschluss
vermeidenden Gehäuse begrenzt ist. Ein rückwärtiges Volumen weist das rückwärtige
Schallzentrum und ein vorwärtiges Volumen weist das vorwärtige Schallzentrum auf.
Die beiden Volumina sind voneinander getrennt. Unter einem akustischen Kurzschluss
vermeidenden Volumen oder Gehäuse wird hier ein Volumen bzw. Gehäuse verstanden, bei
dem die vom Schallzentrum vorwärts und rückwärts abstrahlenden Schallwellen nicht
miteinander destruktiv interferieren, sich also nicht kurzschließen. Kurzschlussvermeidende
Gehäuse können im Wesentlichen geschlossen ausgebildete Gehäuse sein.
[0015] Zusätzlich zu der Verschiebung des rückwärtigen Phasenganges dämpft die Phasenschieberschaltung
höher werdende Frequenzen in zunehmendem Masse. Erfindungsgemäß weist die Phasenschieberschaltung
eine Grenzfrequenz f
g auf, die kleiner als der größere Wert aus der Menge

ist. f
b ist hier die Resonanzfrequenz des rückwärtigen in die Lautsprecherbox eingebauten
Schallzentrums.
[0016] Durch die Dämpfung höherer Frequenzen des rückwärtigen Schallzentrums werden die
Frequenzgänge in Hauptstrahlrichtung in den Mitten gegenüber dem Dipollautsprecher
horizontaler ausgebildet. Auch dadurch wird die sonst übliche Überhöhung in den Mitten
vermindert, und das Hörerlebnis ist damit in den Mitten verbessert.
[0017] Aufgrund der Dämpfung höherer Frequenzen wird der Schalldruckpegel in Hauptstrahlrichtung
bei Frequenzen oberhalb der Mitten geglättet. Denn bei höher werdenden Frequenzen
entstehen bei bestimmten Wellenlängen oberhalb der Resonanzfrequenz f
b durch destruktive Interferenz Minima und damit Schwankungen im Schalldruckpegel.
Diesen Schwankungen wird dadurch begegnet, dass die rückwärtigen Schallwellen mit
höheren Frequenzen zunehmend gedämpft werden. Es bildet sich weniger destruktive Interferenz
in diesen Frequenzbereichen aus und die Schwankungen der Schalldruckpegel werden in
Hauptstrahlrichtung deutlich vermindert.
[0018] Impedanzspitzen des rückwärtigen Schallzentrums werden durch wenigstens einen Saugkreis
geglättet. Je nach Ausführungsart des Lautsprechers als geschlossene Box, Bassreflexbox,
Bandpasslautsprecher oder Transmissionline-Lautsprecher o.ä. bilden sich ein, zwei
oder drei oder eine Vielzahl von Impedanzspitzen am rückwärtigen Schallzentrum aus,
die zu klanglichen Verzerrungen führen. Zur Glättung der Impedanzspitzen wird jeder
der Spitzen ein Saugkreis angepasst zugeordnet. Die Resonanzfrequenz des Saugkreises
entspricht der jeweiligen Frequenz der Impedanzspitze und die Güte des Saugkreises
wird der Breite der Impedanzspitze angepasst.
[0019] Es hat sich gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise durch
einen eingangs genannten Lautsprecher mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
5 durchgeführt werden kann.
[0020] Die rückwärtige Phasenschieberschaltung dämpft zum einen Erregerspannungen mit höher
werdenden Frequenzen stärker, und sie weist eine Grenzfrequenz f
g auf, die kleiner als der größere Wert aus der Menge

ist und die Phasenschieberschaltung verschiebt den dem rückwärtigen Schallzentrum
zugeordneten Phasengang entlang einer Hauptstrahlrichtung des Lautsprechers und sie
verringert damit eine Phasendifferenz des rückwärtigen und des vorwärtigen Phasenganges
in den Bässen.
[0021] Vorzugsweise arbeiten die beiden Schallzentren in jeweils ein einen akustischen Kurzschluss
vermeidendes Volumen. Das Volumen kann Ausbuchtungen in sich hinein aufweisen. Dabei
kann es sich um an beiden Enden offene Röhren mit Außenöffnungen handeln, die als
Bassreflexöffnungen bezeichnet sind. Rückwärtige und vorwärtige Gehäuse mit jeweils
zwei beidendig offenen Röhren im vorwärtigen und rückwärtigen Volumen werden auch
als biventiliertes Bandpassgehäuse bezeichnet. Gehäuse oder Volumina die selber aus
einer gewundenen Röhre bestehen, dessen eines Ende offen und in dessen anderes Ende
ein Lautsprecher eingesetzt ist, sind als Transmissionline- Gehäuse bzw. Volumina
bekannt. Alle diese Volumina bzw. Gehäuse können als Ausführungsformen der Erfindung
realisiert sein. Die Anzahl der Öffnungen bzw. die Ausbildung des Volumens verändern
den Impedanzverlauf am rückwärtigen Schallzentrum, indem sie eine unterschiedliche
Anzahl an Impedanzspitzen erzeugen.
[0022] Die Phasenschieberschaltung kann verschieden ausgebildet sein. Eine rückwärtige zwischen
Erregerspannung und rückwärtigem Schallzentrum geschaltete Phasenschieberschaltung
kann einem zum rückwärtigen Schallzentrum in Reihe geschaltete Induktivität und/oder
eine parallel geschaltete Kapazität aufweisen.
[0023] Vorteilhafterweise ist die rückwärtige Phasenschieberschaltung durch einen Tiefpass
1. Ordnung als eine in Reihe geschaltet Kopplungsspule realisiert, mit einer Induktivität,
die im Wesentlichen dem Quotienten aus rückwärtigem Lautsprecherwiderstand und der
Grenzfrequenz f
g entspricht. Die Werte der erfindungsgemäßen Kopplungsspule bewegen sich im Bereich
von L=5-30 mH.
[0024] Die Kopplungsspule ist günstigerweise zwischen einem Pluspol des einen Lautsprecherchassis
und dem Minuspol des anderen Lautsprecherchassis in Reihe geschaltet.
[0025] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die rückwärtige Phasenschieberschaltung
als Tiefpass höherer Ordnung ausgebildet. Insbesondere kann eine Reihenschaltung mit
einem Kondensator und einem ohmschen Widerstand parallel zum rückwärtigen Schallzentrum
geschaltet sein. Der ohmsche Widerstand kann auch als Potentiometer regelbar ausgebildet
sein. Die regelbare Phasenschieberschaltung gestattet es, die Phasenverschiebung den
jeweiligen Gegebenheiten genauer anzupassen.
[0026] Vorzugsweise ist wenigstens ein Saugkreis zum rückwärtigen Lautsprecherchassis parallel
geschaltet. Es zeigt sich, dass in dem Bereich der Resonanzfrequenz f
b des rückwärtigen Lautsprecherchassis eine Erhöhung der Impedanz des rückwärtigen
Lautsprecherchassis auftritt. Zur Glättung der Erhöhung der Impedanz ist dem rückwärtigen
Lautsprecherchassis ein Saugkreis in Form eines Reihenschwingkreises parallel geschaltet.
Die Resonanzfrequenz des rückwärtigen Reihenschwingkreises entspricht der Resonanzfrequenz
des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis, wobei die Güte des rückwärtigen
Schwingkreises vorzugsweise der Breite des Impedanzmaximums angepasst ist. Der rückwärtige
Reihenschwingkreis weist einen Kontakt zwischen der Kopplungsspule und einem Pol des
rückwärtigen Lautsprecherchassis auf.
[0027] In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Anzahl der Saugkreise der
Anzahl der Impedanzspitzen des rückwärtigen Schallzentrums angepasst. Vorzugsweise
weist der Lautsprecher zwei voneinander getrennte Volumina mit jeweils einem Schallzentrum
auf, wobei eine Bassreflexaussparung in das rückwärtige Volumen und eine Bassreflexaussparung
in das vorwärtige Volumen hineinragen und dem rückwärtigen Schallzentrum zwei Impedanzspitzen
zugeordnet sind und jeder der Impedanzspitzen ein ihr jeweils angepasster Saugkreis
zugeordnet ist.
[0028] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ragen zwei Bandpassaussparungen
in das rückwärtige Volumen und zwei Bandpassaussparungen in das vorwärtige Volumen
hinein und dem rückwärtigen Schallzentrum sind drei Impedanzspitzen zugeordnet und
jeder der Impedanzspitzen ist ein ihr jeweils angepasster Saugkreis zugeordnet.
[0029] Der erfindungsgemäße Lautsprecher kann in Anlehnung an bekannte Transmissionline-Gehäuse
ausgebildet sein. Dabei ist ein rückwärtiges Transmissionline-Volumen als ein von
einer vorzugsweise gewundenen Röhre umschlossenes Volumen ausgebildet, deren eines
Ende offen ist und die Klänge abstrahlt und in dessen anderes Ende das rückwärtige
Schallzentrum eingesetzt ist. Entsprechend ist das vorwärtige Volumen auch in Anlehnung
an ein Transmissionline-Gehäuse ausgeformt.
[0030] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zusätzlich zur rückwärtigen
eine vorwärtige Phasenschieberschaltung vorgesehen. Dabei kann es sich um Hochpässe
verschiedener Ordnung handeln.
[0031] Vorzugsweise weist die vorwärtige Phasenschieberschaltung einen zwischen zwei unterschiedlichen
Polen der beiden Lautsprecherchassis geschalteten Kopplungskondensator auf. Der Kopplungskondensator
kann in Reihe mit der Kopplungsspule angeordnet sein. Während die Kopplungsspule eine
Phasenverschiebung am rückwärtigen Lautsprecherchassis um etwa -45° erzielt, wird
durch den Kopplungskondensator eine Phasenverschiebung am vorwärtigen Lautsprecherchassis
um etwa +45° herbeigeführt. Durch Kombination der vorwärtigen und rückwärtigen Phasenschieberschaltung
ist eine längere horizontale Ausbildung des Schalldruckpegels im Frequenzgang tiefer
in den Bassbereich hinein möglich.
[0032] Vorzugsweise ist parallel zum vorwärtigen Schallzentrum mindestens ein vorwärtiger
Saugkreis vorgesehen, der entsprechend den rückwärtigen Saugkreisen aufgebaut ist.
[0033] Parallel zum vorderen Chassis können ebenfalls einer, zwei, drei oder mehr Saugkreise
vorgesehen sein, die jeweils eine Impedanzspitze des vorderen Chassis angepasst zugeordnet
sind.
[0034] Der Aufbau der Saugkreise parallel zu den Anschlüssen des vorderen Chassis kann entsprechend
den Saugkreisen des hinteren Chassis ausgebildet sein.
[0035] Der vorwärtige Hochpass kann in 2. Ordnung parallel zum vorwärtigen Schallzentrum
eine zu einem vorzugsweise regelbaren ohmschen Widerstand seriell geschaltete Spule
umfassen.
[0036] Die Erfindung wird anhand von sechs Ausführungsbeispielen in 21 Figuren beschrieben.
Dabei zeigen:
- Fig. 1a
- einen Dipollautsprecher gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 1b
- eine schematische Darstellung eines 360°-Schalldruckpegels des Dipollautsprecher gemäß
Fig.1a bei f=100 Hz,
- Fig. 2a
- einen erfindungsgemäßen Lautsprecher mit erfindungsgemäßer Phasenschaltung,
- Fig. 2b
- eine schematische Darstellung eines 360°-Schalldruckpegel des Lautsprechers gemäß
Fig. 2a bei f=100 Hz"
- Fig. 3a
- einen Frequenzgang des Dipollautsprechers in Haupthörrichtung,
- Fig. 3b
- einen Phasengang des vorwärtigen und rückwärtigen Lautsprecherchassis des Dipollautsprechers,
- Fig. 4a
- einen Frequenzgang des Lautsprechers in Hauptstrahlrichtung,
- Fig. 4b
- einen Phasengang des vordern und hinteren Lautsprecherchassis des Lautsprechers in
Hauptstrahlrichtung,
- Fig. 5a
- die Impedanz des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis in Abhängigkeit von
der Frequenz,
- Fig. 5b
- die Impedanz eines eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis mit Reihenschwingkreis
in Abhängigkeit von der Frequenz,
- Fig. 5c
- die Impedanz der Phasenschaltung in Abhängigkeit von der Frequenz,
- Fig. 5d
- die am rückwärtigen Lautsprecherchassis anliegende Spannung mit einer Phasenschaltung,
- Fig. 5e
- die Phasenverschiebung der rückwärtigen Wechselspannung in Abhängigkeit von der Frequenz,
- Fig. 6a
- einen Lautsprecher gemäß Fig. 2 mit einer zweiten Phasenschieberschaltung,
- Fig. 6b
- einen Lautsprecher mit einer dritten Phasenschieberschaltung,
- Fig. 6c
- einen Lautsprecher mit einer vierten Phasenschieberschaltung,
- Fig. 7
- einen erfindungsgemäßen Lautsprecher mit vorwärtiger Phasenschaltung,
- Fig. 8a
- eine vorwärtige Phasenschaltung mit einer vorwärtigen Phasenschieberschaltung,
- Fig. 8b
- vorwärtige Phasenschaltung mit einer zweiten vorwärtigen Phasenschieberschaltung,
- Fig. 8c
- vorwärtige Phasenschaltung mit einer dritten vorwärtigen Phasenschieberschaltung,
- Fig. 9
- Phasengänge des rückwärtigen Lautsprecherchassis mit und ohne Phasenschieberschaltung
und vorwärtiger Phasengang.
- Fig. 10a
- eine erfindungsgemäße Schaltung in einem Bassreflexlautsprecher,
- Fig. 10b
- einen Impedanzverlauf des Bassreflexlautsprechers in Fig. 10a ohne Saugkreise,
- Fig. 10c
- einen Impedanzverlauf des Bassreflexlautsprechers in Fig. 10a,
- Fig, 11a
- eine erfindungsgemäße Schaltung in einem Bandpasslautsprecher,
- Fig. 11 b
- einen Impedanzverlauf des Bandpasslautsprechers in Fig. 11a ohne Saugkreise,
- Fig. 11 c
- einen Impedanzverlauf des Bandpasslautsprechers in Fig. 11a.
[0037] Die Fig. 1a zeigt die Prinzipschaltung eines Dipollautsprechers 8 gemäß dem Stand
der Technik. Der Dipollautsprecher 8 weist zwei entgegengesetzt zueinander ausgerichtete
Lautsprecherchassis 1, 2 auf, die gegenphasig geschaltet sind. An beiden Lautsprecherchassis
1, 2 liegt die gleiche Erregerspannung U
0 an. Jedes der beiden Lautsprecherchassis 1, 2 ist in einem separaten Gehäuse 4, 5
untergebracht. Die beiden Gehäuse 4, 5 sind an ihren beiden Rückwänden 6, 7 gegeneinander
gestellt und akustisch getrennt. Sie sind fest miteinander verbunden.
[0038] Fig. 1b zeigt die Höhe des Schalldruckpegels SPL in einer schematischen zweidimensionalen
Draufsicht auf den im Koordinatenursprung angeordneten Dipollautsprecher 8. Dabei
ist die Höhe des Schalldruckpegels SPL durch die Entfernung zum Koordinatenursprung
in der zugehörigen zwischen α=0° bis α=360° liegenden Hörrichtung dargestellt. Die
Fig. 1b stellt den Schalldruckpegel SPL bei einer Frequenz von f=100 Hz dar. Fig.
1b zeigt, dass der Schalldruckpegel SPL in Hauptstrahlrichtung α=0° und in genau entgegen
gesetzter, rückwärtiger Richtung α=360° am höchsten ist. Der Schalldruckpegel SPL
ist senkrecht zur Haupthörrichtung, d. h. bei α=90° und α=270°, verschwindend gering.
Das bedeutet, senkrecht zur Haupthörrichtung des Dipollautsprechers 8 kann der Zuhörer
theoretisch nichts hören. Tatsächlich hört er aufgrund von Schallreflektionen, z.
B. an den Zimmerwänden, Schwingungen der Gehäuses 4, 5 u. A. real doch noch leise
Töne.
[0039] Nachteiligerweise strahlt der Dipollautsprecher 8 auch mit maximalem Schalldruckpegel
in rückwärtiger Richtung ab. Da der Lautsprecher 11 üblicherweise in Wandnähe steht,
wird über das rückwärtige Lautsprecherchassis 2 eine erhebliche Leistung direkt gegen
die Wand gestrahlt. Von dort reflektieren die Schallwellen und erzeugen störende Schallreflexionen
im Raum. Der Schalldruckpegel SPL nimmt bei einem horizontalen 360°-Umlauf um den
Dipollautsprecher 8 eine im Wesentlichen doppelkeulenförmige Gestalt mit Längsachse
entlang der α=0°-180° Geraden an.
[0040] Der erfindungsgemäße Lautsprecher 11 weist in einer ersten Ausführungsform gemäß
Fig. 2a einen gegenüber dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Dipollautsprecher
8 einen deutlich anderen Schalldruckpegelverlauf (SPL-Verlauf) entlang seines 360°-Umlaufs
auf. Die Abhängigkeit des Schalldruckpegels SPL von der Strahlrichtung ist in Fig.
2b dargestellt. Der Schalldruckpegel SPL ist in Hauptstrahlrichtung α=0° maximal und
in rückwärtiger Strahlrichtung α=180° minimal. Zwischenwerte des Schalldruckspegels
SPL werden bei α=90° und α=270° erzielt. Das bedeutet, dass die größte Lautstärke
in Hauptstrahlrichtung α=0° erzielt wird, während der Lautsprecher 11 an seiner Rückseite
am leisesten ist. Darüber hinaus kann der Hörer noch senkrecht zur Hauptstrahlrichtung,
bei α=90°, 270° deutlich Töne vernehmen.
[0041] Der erfindungsgemäße Lautsprecher 11 umfasst ebenfalls zwei entgegengesetzt ausgerichtete
und gegenphasig geschaltete Lautsprecherchassis 1, 2. Parallel zu den jeweils beiden
Anschlüssen 1a, 1b, 2a, 2b der beiden Lautsprecherchassis 1, 2 sind zwei Anschlüsse
für die Erregerspannung U
O geschaltet.
[0042] Zum einen ist zwischen dem Pluspol 1a des vorwärtigen Lautsprecherchassis 1 und dem
Minuspol 2a des rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 eine rückwärtige Phasenschieberschaltung
15 in Form einer Kopplungsspule L
C geschaltet. Zusätzlich ist parallel zum rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 ein Saugkreis
20 in Form eines Reihenschwingkreis L
RC
RR
R parallel geschaltet. Der eine Anschluss des Reihenschwingkreises L
RC
RR
R ist zwischen der Kopplungsspule L
C und dem Pluspol 2a des rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 vorgesehen.
[0043] Die Induktivität der Kopplungsspule L
C verursacht eine Phasenverschiebung ϕ der am rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 anliegenden
Spannung U
R gegenüber der am vorwärtigen Lautsprecherchassis 1 anliegenden Spannung U
V, die in diesem Ausführungsbeispiel der Erregerspannung U
O entspricht. Die Größe der Phasenverschiebung ϕ bestimmt sich unter Einbeziehung der
Wirkungen des rückwärtigen Reihenschwingkreises L
RC
RR
R in etwa zu ϕ=-arctan

Hier ist die Induktivität der Kopplungsspule L
C so gewählt, dass sie dem Quotienten aus rückwärtigem Lautsprecherchassiswiderstand
Z
R und der Grenzfrequenz ω
G der Phasenschieberschaltung entspricht. Bei der Wahl

ergibt sich eine Phasenverschiebung ϕ zwischen den beiden Lautsprecherspannungen
folglich zu ϕ=-45°.
[0044] Üblicherweise verhält sich die Impedanz Z
R des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 in Abhängigkeit von der Frequenz
f=ω/2π einer an ihm angelegten Wechselspannung qualitativ gemäß Fig. 5a.
[0045] Fig. 5a zeigt, dass die Impedanz Z
R des rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 mit fallender Frequenz f bei einer Resonanzfrequenz
f
b=ω/2π stark ansteigt, um bei noch tieferen Frequenzen f wieder zu fallen. Dieses führt
zu Impedanzanstieg im Bereich der Resonanzfrequenz f
b des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 und stört die Funktion der Kopplungsspule
L
C im Frequenzbereich um f=f
b.
[0046] In an sich bekannter Weise wird der Impedanzanstieg im Bereich der Resonanzfrequenz
f
b durch den dem rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 parallel geschalteten Reihenschwingkreis
L
RC
RR
R kompensiert. Der Reihenschwingkreis L
RC
RR
R hat eine Resonanzfrequenz, die in etwa f
b entspricht. Die Güte des Reihenschwingkreises L
RC
RR
R ist so gewählt, dass der im Bereich der Resonanzfrequenz f
b geringere Widerstand des Reihenschwingkreises L
RC
RR
R, die Gesamtimpedanz Z
ges von Reihenschwingkreis L
RC
RR
R und rückwärtigem Lautsprecherchassis 2 gemäß Fig. 5b glättet.
[0047] Fig. 5c zeigt die Gesamtimpedanz Z
Cges bei zusätzlich zugeschalteter Kopplungsspule L
C gemäß Fig. 2a. Dabei ist die Größe der Induktivität der Kopplungsspule durch

so gewählt, dass die Phasenverschiebung ϕ zwischen der auch am vorwärtigen Lautsprecherchassis
1 anliegenden Erregerspannung U
0, und der Spannung U
R am rückwärtigen Chassis 2 bei ϕ=45° liegt. Die Gesamtimpedanz Z
Cges mit Kopplungsspule steigt im Wesentlichen linear mit zunehmender Frequenz f an. Durch
das rückwärtige Lautsprecherchassis 2 werden deshalb tiefe Frequenzen (Bässe) weniger
gedämpft als die mittleren (Mitten) und höheren Töne (Höhen). Das rückwärtige Lautsprecherchassis
2 ist damit stark basslastig. Siehe dazu auch Fig. 4a und dort den Frequenzgang des
rückwärtigen Lautsprecherchassis 2.
[0048] Fig. 5d zeigt das prinzipielle Spannungsverhalten U
R am rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 in Abhängigkeit von der Frequenz f der angelegten
Erregerspannung U
0. Aufgrund der Induktivität der Spule L
C vermindert sich mit höher werdenden Frequenzen f der Spannungsabfall U
R am rückwärtigen Lautsprecherchassis 2.
[0049] Fig. 5e zeigt schematisch den Phasenunterschied zwischen der rückwärtigen U
r und vorwärtigen U
v Spannung am rückwärtigen bzw. am vorwärtigen Lautsprecherchassis 1, 2. Bei sehr geringen
Frequenzen f hat die Kopplungsspule L
C eine geringe Wirkung auf die Phasenverschiebung. Die Kopplungsspule L
C ist wie gesagt derart gewählt, dass sich bei der Resonanzfrequenz f
b des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 eine Phasenverschiebung 45° einstellt,
während die Phasenverschiebung mit höher werdenden Frequenzen f auf 90° zunimmt. Das
sind theoretische Werte, die den ohmschen Widerstand der Spule vernachlässigen. Unter
Berücksichtigung des ohmschen Widerstandes sind die genannten Werte geringer.
[0050] Ein Vergleich der Phasengänge des in den Fig. 3a, 3b dargestellten Dipollautsprechers
8 auf der einen und des in den Fig. 4a, 4b dargestellten erfindungsgemäßen Lautsprechers
11 auf der anderen Seite, zeigt Vorteile des erfindungsgemäßen Lautsprechers 11 gegenüber
dem Dipollautsprecher 8 auf.
[0051] Die Fign. 3a, 3b zeigen die Frequenz- bzw. Phasengänge des Dipollautsprechers 8 und
des vorwärtigen 1 und des rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 in Hauptstrahlrichtung.
Demnach ist der Schalldruckpegel SPL des Dipollautsprecher 8 bei eingeschaltetem vorwärtigem
und rückwärtigem Lautsprecherchassis 1, 2 in Hauptstrahlrichtung α=0° im Bereich der
Bässe bei f<100 Hz gering. In den Mitten, bei f=100Hz bis f=500Hz, tritt eine Überhöhung
des Schalldruckpegels SPL auf.
[0052] Vorwärtiges und rückwärtiges Lautsprecherchassis 1, 2 des herkömmlichen Dipollautsprechers
8 arbeiten gegenphasig. Bei geringen Frequenzen f und den damit verbundenen großen
Wellenlängen λ hat die gegenphasige Schaltung der beiden Chassis 1, 2 zur Folge, dass
sich die Schallwellen in Hauptstrahlrichtung α=0° durch Interferenz näherungsweise
auslöschen. Mit zunehmender Frequenz f spielt der durch die Dimension der Gehäuse
4, 5 bestimmte akustische Abstand zwischen vorwärtigem und rückwärtigem Lautsprecherchassis
1, 2 eine zunehmend größere Rolle, so dass mit zunehmenden Frequenzen f eine stetig
geringer werdende destruktive Interferenz auftritt. Ab

setzt der gegenteilige Effekt ein und die abgestrahlten Wellen des vorwärtigen und
rückwärtigen Lautsprecherchassis 1, 2 interferieren in Hauptstrahlrichtung α=0° konstruktiv.
Dann beträgt der akustische Abstand der beiden Chassis 1,2 bei gegenphasiger Schaltung
die halbe Wellenlänge des abgestrahlten Tones. Die konstruktive Interferenz entsteht
in Fig. 3a etwa bei f=300 Hz(=f
Dipol), was mit einem akustischen Abstand der beiden Lautsprecherbox von etwa 0,57 m korrespondiert.
Bei noch höher werdenden Frequenzen f entstehen Minima im Schalldruckpegel SPL des
Lautsprechers 11, wenn die dem Ton zugehörigen (2n+1)/2-fache Wellenlänge dem akustischen
Abstand der beiden Chassis 1, 2 entspricht. Ein solches (erstes) Minimum ist im Frequenzgang
der des Dipols 8 in der Fig. 3a bei etwa 650 Hz zu erkennen. Dabei ist die Dipolfrequenz
f
Dipol die Frequenz bei der Phasengleichheit der beiden Phasengänge des um die Phasenschieberschaltung
befreiten, reinen Dipollautsprechers auftritt.
[0053] Fig. 3b zeigt den Phasengang ϕ(f) in Hauptstrahlrichtung α=0° der von der rückwärtigen
und der vorwärtigen Lautsprecherchassis 2, 1 abgestrahlten Schallwellen gegenüber
der Erregerspannung U
0. Aus der Differenz ö der beiden Phasenverschiebungen ergibt sich die Phasendifferenz
in Hauptstrahlrichtung α=0°. Bei etwa f=300 Hz (=f
Dipol) ist die Phasendifferenz δ=0°. Die vom vorwärtigen und vom rückwärtigen Lautsprecherchassis
1, 2 abgestrahlten Schallwellen sind dann in Hauptstrahlrichtung um genau eine Wellenlänge
gegeneinander verschoben. Sie interferieren somit konstruktiv.
[0054] In den Bässen nimmt die Phasendifferenz δ jedoch aufgrund der immer größer werdenden
Wellenlänge λ zu und beträgt bei niedrigen Frequenzen f beinahe δ=180°, so dass dann
in Hauptstrahlrichtung α=0° eine beinahe vollständige Auslöschung der Schallwellen
gemäß Fig. 3a auftritt.
[0055] Dem gegenüber zeigen die Fig. 4a und 4b ein vergleichsweise anderes Verhalten des
Schalldruckpegels SPL bei zugeschaltetem vorwärtigem und rückwärtigem Lautsprecherchassis
1, 2, die in erfindungsgemäßer Weise durch die Schaltung der Fig. 2a gekoppelt sind.
Der Frequenzgang des Lautsprechers 11 ist in Fig. 4a eingezeichnet. Daneben sind in
Fig. 4a die Frequenzgänge des vorwärtigen und rückwärtigen Lautsprecherchassis 1,
2 dargestellt.
[0056] Gemäß Fig. 4a tritt der Abfall des Schalldruckpegels SPL in Richtung geringerer Frequenzen
f erst bei Frequenzen um f=90 Hz auf. Die Verschiebung des Abfalls in den Bässen zu
tieferen Frequenzen f ist ursächlich auf die Phasenverschiebung durch die Kopplungsspule
L
C zurückzuführen. Entlang höheren Frequenzen als f=90 Hz, also immer noch Bassfrequenzen,
liegt ein im Wesentlichen horizontaler verlaufender Schalldruckpegel SPL des Lautsprechers
11 vor. Die Bässe werden damit realitätsnäher wiedergegeben.
[0057] Als zusätzlichen positiven Effekt tritt eine Absenkung des Schalldruckpegels SPL
gegenüber dem Dipollautsprecher 8 in den mittleren Frequenzen, d. h. zwischen 200
und 300 Hz, auf. Dieser Abfall ist auf den zweiten Effekt der Kopplungsspule L
C zurückzuführen, die mit höher werdenden Frequenzen f eine stärkere Impedanz Z aufweist
(Fig. 5c). Höhere Frequenzen f werden damit vom rückwärtigen Lautsprecherchassis 2
mit deutlich geringerem Schalldruckpegel SPL abgestrahlt. Dieses Verhalten zeigt die
grafische Darstellung des Schalldruckpegels SPL des hinteren Lautsprecherchassis 2
in Fig. 4a. Der Schalldruckpegel SPL des vorderen Lautsprecherchassis 1 entspricht
im Wesentlichen unverändert dem Schalldruckpegels SPL des Dipollautsprechers 8 gemäß
Fig. 3a.
[0058] Fig. 4b zeigt die Phasengänge ϕ(f) des erfindungsgemäßen Lautsprechers 11 in Hauptstrahlrichtung
α=0°. Im Bereich der Resonanzfrequenz f
b des eingebauten rückwärtigen Lautsprecherchassis 2, die hier bei f
b=75 Hz liegt, tritt eine Phasendifferenz von etwa δ(f) =90° auf. Die Phasendifferenz
δ(f) der beiden vom vorwärtigen und rückwärtigen Lautsprecherchassis 1, 2 abstrahlenden
Schallwellen ist geringer als beim Dipol, gemäß Fig. 3b. Beim Dipol beträgt sie δ(f)=135°,
und sie ist damit beim erfindungsgemäßen Lautsprecher um 45° besser. Dieses ist auch
darauf zurückzuführen, dass die Phasengänge ϕ des rückwärtigen Lautsprecherchassis
2 frequenzabhängig sind und die Phasenverschiebungen teilweise kompensieren, die durch
die relative Verschiebung der vorwärtigen und rückwärtigen Schallwelle aufgrund der
größer werdenden Wellenlängen λ bei gleich bleibenden akustischen Lautsprecherchassisabständen
entstehen.
[0059] In Fig. 9 sind die Phasengänge ϕ(f) des rückwärtigen Lautsprecherchassis 2 mit und
ohne Kopplungsspule L
C und des vorwärtigen Lautsprechchassis 1 gemeinsam aufgetragen. Deutlich wird die
durch die Kopplungsspule L
C verursachte Phasenverschiebung von annähernd -45° bei der Resonanzfrequenz f
b. Die Phasenverschiebung nimmt entlang des Phasenganges zu höheren Frequenzen hin
zu. Die Verschiebung des Phasenganges führt zu einer Verschiebung derjenigen Frequenz,
bei der beide Phasengänge in Hauptstrahlrichtung dieselbe Phase aufweisen, hin zu
kleineren Frequenzen, hier von f=300 Hz zu f=180 Hz.
[0060] In den Fig. 6a, 6b und 6c sind eine zweite, dritte und vierte Ausführungsform der
Erfindung dargestellt, alle Ausführungsformen sind Weiterentwicklungen der in Fig.2
dargestellten Basisschaltung mit verschiedenen Phasenschiebeschaltungen 15.
[0061] Die Phasenschiebeschaltungen 15 weisen zusätzlich zu der Kopplungsspule L
C weitere Bauteile auf. In der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 6a ist zu dem Saugkreis
20 ein Kondensator parallel geschaltet.
[0062] In der dritten Ausführungsform ist dem Saugkreis 20 ein RC-Glied parallel geschaltet.
Der ohmsche Widerstand ist als Potentiometer regelbar ausgebildet, und damit ist der
rückwärtige Phasengang ϕ regelbar.
[0063] In der vierten Ausführungsform ist die Phasenschieberschaltung 15 gegenüber der dritten
Ausführungsform durch eine weitere Spule, die zu der Kopplungsspule L
C in Reihe geschaltet ist, erweitert
[0064] Fig. 7 zeigt eine fünfte Ausführungsform der Erfindung mit einer vorwärtigen Phasenschieberschaltung
16 aus Kopplungskondensator C
C und einer vorwärtigen Saugschaltung 21 mit einem Reihenschwingkreis L
vC
vR
v parallel zum vorwärtigen Lautsprecherchassis 1. Während die Kopplungsspule L
C eine negative Phasenverschiebung des rückwärtigen Phasenganges ϕ verursacht, bewirkt
der Kopplungskondensator C
C eine positive Phasenverschiebung des vorwärtigen Phasenganges ϕ. Die Kapazität des
Kondensators berechnet sich gemäß

wobei Z
v der vorwärtige Lautsprecherchassiswiderstand ist und f
G hier die Grenzfrequenz des vorwärtigen eingebauten Kondensators C ist, die ebenfalls
kleiner als der größte Wert aus der Menge

gewählt wird. Im Gegensatz zur Kopplungsspule L
C wird hier eine Phasenverschiebung zwischen den an den beiden Chassis 1, 2 anliegenden
Spannungen U
v, U
R von +45° erreicht.
[0065] Fig. 8a, 8b und 8c zeigen in Anlehnung an die Ausführungsformen der rückwärtigen
Phasenschieberschaltung 16 der Fig. 6a, 6b und 6c eine sechste, eine siebente und
eine achte Ausführungsform der Erfindung. Hier sind zur Änderung der Phasenverschiebung
der am vorwärtigen Lautsprecherchassis 1 anliegenden Spannung U
V gegenüber der Erregerspannung U
0 drei verschiedene vorwärtige Phasenschieberschaltungen 21 dargestellt.
[0066] In der sechsten Ausführungsform ist eine Spule parallel zum vorwärtigen Reihenschwingkreis
L
vC
vR
v geschaltet, während in der in Fig. 8b gezeigten siebenten Ausführungsform in Reihe
zur Spule ein Potentiometer vorgesehen ist, mit dem die Phasenverschiebung zusätzlich
regelbar ist. Fig. 8c zeigt eine achte Ausführungsform einer Phasenschieberschaltung
21 mit zusätzlichem Kondensator.
[0067] Fig. 10a, zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltung in einem Bassreflexlautsprecher
30. Der Bassreflexlautsprecher 30 weist das rückwärtige Lautsprecherchassis 2 und
das vorwärtige Lautsprecherchassis 1 auf. Das rückwärtige Chassis 2 arbeitet in ein
rückwärtiges Volumen 32 und das vorwärtige Chassis 1 arbeitet in ein vorwärtiges Volumen
31. In jedes der beiden Volumina 31, 32 ist eine Bassreflexöffnung 33, 34 eingebracht.
Eine in das rückwärtige Volumen 32 am bodenseitigen Ende eingebrachte rückwärtige
Bassreflexöffnung 33 ist als eine gegenüber dem rückwärtigen Volumen 32 am inneren
Ende geöffnete Röhre mit einer Außenöffnung ausgebildet. Für die vorwärtige Bassreflexöffnung
34 gilt das entsprechende hinsichtlich des vorwärtigen Volumens 31.
[0068] Der am rückwärtigen Chassis 2 gemessene lmpedanzverlauf Z
R weist zwei Impedanzspitzen gemäß Fig. 10b auf. Die beiden Impedanzspitzen werden
in der erfindungsgemäßen Schaltung durch zwei parallel zum rückwärtigen Chassis 2
geschaltete Saugkreise 20 geglättet. Der geglättete Impedanzverlauf ist in Fig. 10c
dargestellt. Die Resonanzen der beiden rückwärtigen Saugkreise C
R, L
R, R
R und C'
R, L'
R, R'
R sind den Frequenzwerten der beiden Impedanzspitzen angeglichen. Die Güte der beiden
Saugkreise C
R, L
R, R
R undC'
R, L'
R, R'
R ist so bemessen, dass sie die Breiten der beiden Impedanzspitzen im Wesentlichen
gemäß Fig.10c kompensieren.
[0069] Die Figuren 11 zeigen eine erfindungsgemäße Schaltung für einen Bandpasslautsprecher
40. Der Bandpasslautsprecher 40 umfasst ebenfall ein vorwärtiges 31 und ein rückwärtiges
Volumen 32. Dabei ist jedes der beiden Volumina 31, 32 wiederum durch eine Trennwand
41, 42 in zwei Volumina geteilt. Eine vorwärtige Trennwand 41 trägt das vorwärtige
Lautsprecherchassis 1 und eine rückwärtige Trennwand 42 trägt das rückwärtige Lautsprecherchassis
2. In beide Volumina 31, 32 sind jeweils zwei Öffnungen, so genannte Bandpassöffnungen
43, 44, 46, 47 eingebracht. Die alle jeweils eine Außenöffnung und eine innere Öffnung
aufweisen. Zwei rückwärtige Bandpassöffnungen 43, 44 sind voneinander entfernt im
rückwärtigen Volumen 32 vorgesehen. Die untere rückwärtige Bandpassöffnung 44 geht
durch die Trennwand 42 durch. Das gleiche gilt entsprechend für die untere vorwärtige
Bandpassöffnung 47. Die beiden oberen Bandpassöffnungen 43, 46 ragen in die Volumina
31, 32 hinein.
[0070] Fig. 11b zeigt das am rückwärtigen Chassis 2 gemessene Impedanzverhalten ohne Saugkreise
20. Es weist drei Impedanzspitzen im Bereich der Resonanzfrequenz f
b auf. Zum Glätten der drei Impedanzspitzen sind drei den Impedanzspitzen wie oben
beschreiben angepasste Saugkreise C
R, L
R, R
R; C'
R, L'
R, R'
R; C"
R, L"
R, R"
R vorgesehen. Die Saugkreise C
R, L
R, R
R; C'
R, L'
R, R'
R; C"
R, L"
R, R"
R sind parallel zum rückwärtigen Chassis 2 geschaltet.
[0071] Bezugszeichenliste:
- 1
- vorwärtiges Lautsprecherchassis/ Schallzentrum
- 1 a, 1b
- Anschlüsse
- 2
- rückwärtiges Lautsprecherchassis/ Schallzentrum
- 2a, 2b
- Anschlüsse
- 4
- vorwärtiges Gehäuse
- 5
- rückwärtiges Gehäuse
- 6
- Rückwand
- 7
- Rückwand
- 8
- Dipollautsprecher
- 11
- Lautsprecher
- 15
- rückwärtige Phasenschieberschaltung
- 16
- vorwärtige Phasenschieberschaltung
- 20
- rückwärtiger Saugkreis
- 21
- vorwärtiger Saugkreis
- 30
- Bassreflexlautsprecher
- 31
- vorwärtig geschlossenes Volumen
- 32
- rückwärtig geschlossenes Volumen
- 33
- rückwärtige Bassreflexöffnung
- 34
- vorwärtige Bassreflexöffnung
- 40
- Bandpasslautsprecher
- 41
- vorwärtige Trennwand
- 42
- rückwärtige Trennwand
- 43, 44
- rückwärtige Bandpassöffnungen
- 46, 47
- vorwärtige Bandpassöffnungen
- CC
- Kopplungskondensator
- CRLRRR
- angepasster Saugkreis
- C'RL'RR'R
- angepasster Saugkreis
- C"RL"RR"R
- angepasster Saugkreis
- f, ω
- Frequenz
- fb, ωb
- Resonanzfrequenz
- fG, ωG
- Grenzfrequenz
- fDipol
- Dipolfrequenz
- LRCRRR
- rückwärtiger Reihenschwingkreis
- LvCvRv
- vorwärtiger Reihenschwingkreis
- LC
- Kopplungsspule
- SPL
- Schalldruckpegel
- UR
- rückwärtige Spannung
- U0
- Erregerspannung
- Uv
- vorwärtige Spannung
- Zv
- vorwärtige Lautsprecherchassisimpedanz
- ZR
- rückwärtige Lautsprecherchassisimpedanz
- Zges
- Impedanz rückwärtiger Lautsprecherchassis und Reihenschwingkreis
- Zcges
- Impedanz rückwärtiger Lautsprecherchassis, Reihenschwingkreis und Kopplungsspule
- α
- Strahlrichtung
- δ(.)
- Differenz der Phasengänge
- λ
- Wellenlänge
- ϕ(.)
- Phasengang, Phasenverschiebung
1. Verfahren zur Tonwiedergabe durch einen Lautsprecher (11) mit einem vorwärtigen (1)
und einem rückwärtigen Schallzentrum (2), indem
ein vorwärtiges Schallzentrum (1) und ein gegenphasig geschaltetes, von dem vorwärtigen
Schallzentrum (1) weg gerichtetes rückwärtiges Schallzentrum (2) über eine rückwärtige
Phasenschieberschaltung (15) an eine Erregerspannung (Uo) angeschlossen werden wobei die Phasenschieberschaltung den rückwärtigen Phasengang
des rückwärtigen Schallzentrums (2) gegenüber einem vorwärtigen Phasengang des vorwärtigen
Schallzentrums (1) entlang einer Hauptstrahlrichtung des Lautsprechers (11) verschiebt
und damit
eine Phasendifferenz (δ) des rückwärtigen und des vorwärtigen Phasenganges in Bässen,
bei Frequenzen von < 100Hz verringert wird und
die rückwärtige Phasenschleberschaltung (15) am rückwärtigen Schallzentrum (2) Erregerspannungen
mit höher werdenden Frequenzen in Mitten, bei Frequenzen zwischen 100Hz und 500 Hz,
stärker dämpft und
eine Grenzfrequenz (fg) der rückwärtigen Phasenschieberschaltung (15) kleiner als der größere Wert aus einer
Menge gewählt wird, wobei fDipol die Frequenz ist, bei der Phasengleichheit der beiden Phasengänge des um die rückwärtige
Phasenschieberschaltung (15) befreiten Lautsprechers (11) auftritt und fb die Resonanzfrequenz des rückwärtigen Schallzentrums (2) ist
und
beide Schallzentren (1,2) in jeweils einem separaten Gehäuse (4, 5) untergebracht
und voneinander akustisch getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Grenzfrequenz (fg) der rückwärtigen Phasenschieberschaltung (15) im Wesentlichen gleich einer Resonanzfrequenz
(fb) des eingebauten rückwärtigen Schallzentrums (2) gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei dem rückwärtigen Schallzentrum (2) wenigstens
eine impedanzspltze zugeordnet wird, die durch wenigstens einen ihr angepassten rockwärtigen
Serienschwingkreis (20) geglättet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
wobie die Anzahl der rückwärtigen
Serienschwingkreise (20, 21) der Anzahl der dem rückwärtigen Schallzentrum (2) zugeordneten
impedanzspitzen angepasst wird.
5. Lautsprecher zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4 mit einem an
die Erregerspannung (U
o) angeschlossenen vorwärtigen Schallzentrum (1) und einem gegenphasig geschalteten
an die Erregerspannung (U
o) angeschlossenen rückwärtigen Schallzentrum (2) und einer rückwärtigen Phasenschieberschaltung
(15), die den rückwärtigen Phasengang des rückwärtigen Schallzentrums (2) gegenüber
einem vorwärtigen Phasengang des vorwärtigen Schallzentrums (1) entlang einer Hauptstrahlrichtung
des Lautsprechers (11) verschiebt und damit eine Phasendifferenz (6) des rückwärtigen
und des dem vorwärtigen Schallzentrum (1) zugeordneten vorwärtigen Phasenganges in
Bässen verringert,
dadurch gekennzeichnet, dass die rückwärtige Phasenschieberschaltung (15) am rückwärtigen Schallzentrum (2) Erregerspannungen
mit höher werdenden Frequenzen in Mitten, bei Frequenzen zwischen 100 Hz und 500 Hz
stärker dämpft und eine
Grenzfrequenz (f
g) aufweist, die kleiner als der größere Wert aus einer Menge

1,55 f
b} ist, wobei f
Dipol die Frequenz ist, bei der die Phasendifferenz (δ) des um die rückwärtige Phasenschiebeschaltung
(15) befreiten Lautsprechers (11) in Hauptstrahlrichtung verschwindet und f
b die Resonanzfrequenz des rückwärtige Schallzentrums (2) ist
und
beide Schallzentren (1, 2) in jeweils einem separaten Gehäuse (4, 5) untergebracht
und voneinander akustisch getrennt sind.
6. Lautsprecher nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch einen parallel zum rückwärtigen Schallzentrum (2) geschalteten Serienschwingkreis
(21).
7. Lautsprecher nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die rückwärtige Phasenschieberschaltung (15) einen Tiefpass umfasst.
8. Lautsprecher nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die rückwärtige Phasenschieberschaltung (15) eine zum rückwärtigen Schallzentrum
(2) in Reihe geschaltete induktivität und/oder eine parallel geschaltete Kapazität
aufweist.
9. Lautsprecher nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch eine Kopplungsspule (Lc) mit einer Induktivität, die im Wesentlichen dem Quatlenten aus rückwärtigem Schalizentrumwiderstand
(ZR) und der Resonanzfrequenz (fb) entspricht.
10. Lautsprecher nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Serlenschwingkreis (20) einen Serienschwingkreis (LRCRRR) umfasst, dessen Grenzfrequenz (fg) im Wesentlichen der Resonanzfrequenz des eingebauten rückwärtigen Schallzentrums
(2) entspricht.
11. Lautsprecher nach Anspruch 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorwärtige und das rückwärtige Schallzentrum (1, 2) jeweils in einem einen akustischen
Kurzschluss vermeidenden vorwärtigen bzw. rückwärtigen Volumen (31, 32) angeordnet
sind.
12. Lautsprecher nach Anspruch 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der rückwärtigen Serienschwingkreise (20) der Anzahl der dem rückwärtigen
Schallzentrum (2) zugeordneten Impedanzspitzen angepasst ist.
13. Lautsprecher nach Anspruch 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass dem vorwärtigen Schallzentrum (1) wenigstens eine vorwärtige Phasenschieberschaltung
(16) zugeordnet ist und eine Grenzfrequenz (f
g) der vorwärtigen Phasenschieberschaltung (16) kleiner als der größere Wert aus einer
Menge {

f
Dipol, 1,55 f
b} gewählt ist und
dem vorwärtigen Schallzentrum (1) wenigstens eine Impedanzspitze zugeordnet Ist und
wenigstens ein ihr angepasster vorwärtiger Serienschwingkreis (21) vorgesehen ist,
der die Impedanzspitze glättet.
14. Lautsprecher nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorwärtige Schallzentrum (1) in einem vorwärtigen Gehäuse (4) und das rückwärtige
Schallzentrum (2) in einem rückwärtigen Gehäuse (5) untergebracht sind und wenigstens
das Gehäuse (4, 5), in dem ein Schalizentrum (1, 2) mit Phasenschieberschaltung (15,
16) angeordnet ist, im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen ist.
1. A method of sound reproduction by a loudspeaker (11) with a forward sound centre (1)
and a rear sound centre (2), in which
a forward sound centre (1) and a rear sound centre (2) switched in phase opposition
and directed away from the forward sound centre (1) are connected to an excitation
voltage (U0) by way of a rear phase shifter circuit (15), wherein the phase shifter circuit shifts
the rear phase response of the rear sound centre (2) with respect to the forward phase
response of the forward sound centre (1) along a main beam direction of the loudspeaker
(11) and thus
a phase difference (δ) of the rear phase response and the forward phase response is
reduced in basses, at frequencies of < 100 Hz and
the rear phase shifter circuit (15) at the rear sound centre (2) damps excitation
voltages with increasing frequencies in the mid-range, at frequencies of between 100
Hz and 500 Hz, and
a cut-off frequency (fg) of the rear phase shifter circuit (15) is selected to be smaller than the greater
value of a quantity {1 / 3 fDipol, 1·55 fb}, wherein fDipol is the frequency at which the phase equality of the two phase responses of the loudspeaker
(11) freed around the rear phase shifter circuit (15) occurs and fb is the resonance frequency of the rear sound centre (2),
and
the two sound centres (1, 2) are accommodated in a separate casing (4, 5) in each
case and are separated from each other acoustically.
2. A method according to Claim 1, wherein the cut-off frequency (fg) of the rear phase shifter circuit (15) is selected to be substantially equal to
a resonance frequency (fb) of the built-in rear sound centre (2).
3. A method according to Claim 1 or 2, wherein at least one impedance peak, which is
evened out by at least one rear series oscillating circuit (20) adapted thereto, is
associated with the rear sound centre (2).
4. A method according to Claim 3, wherein the number of the rear series oscillating circuits
(20, 21) is adapted to the number of the impedance peaks associated with the rear
sound centre (2).
5. A loudspeaker for performing a method according to Claims 1 to 4 with a forward sound
centre (1) connected to the excitation voltage (U0) and a rear sound centre (2) switched in phase opposition and connected to the excitation
voltage (U0) and a rear phase shifter circuit (15) which shifts the rear phase response of the
rear sound centre (2) along a main beam direction of the loudspeaker (11) with respect
to a forward phase response of the forward sound centre (1) and thus the phase difference
(δ) of the rear phase response and the forward phase response associated with the
forward sound centre (1) is reduced in basses,
characterized in that the rear phase shifter circuit (15) at the rear sound centre (2) damps more strongly
excitation voltages with increasing frequencies in the mid-range, at frequencies of
between 100 Hz and 500 Hz, and has a cut-off frequency (fg) which is smaller than the greater value of a quantity {1 / 3 fDipol, 1.55 fb}, wherein fDipol is the frequency at which the phase difference (δ) of the loudspeaker (11) freed
around the rear phase shifter circuit (15) disappears in the main beam direction and
fb is the resonance frequency of the rear sound centre (2),
and
the two sound centres (1, 2) are accommodated in a separate casing (4, 5) in each
case and are separated from each other acoustically.
6. A loudspeaker according to Claim 5, characterized by a series oscillating circuit (21) connected in parallel with the rear sound centre
(2).
7. A loudspeaker according to Claim 5 or 6, characterized in that the rear phase shifter circuit (15) comprises a low pass.
8. A loudspeaker according to Claim 5, 6 or 7, characterized in that the rear phase shifter circuit (15) has an inductivity connected in series to the
rear sound centre (2) and/or a capacity connected in parallel.
9. A loudspeaker according to Claim 8, characterized by a coupling coil (Lc) with an inductivity which substantially corresponds to the quotient of a rear sound
centre resistance (ZR) and the resonance frequency (fb).
10. A loudspeaker according to Claim 5, characterized in that the rear series oscillating circuit (20) comprises a series oscillating circuit (LRbCRRR), the cut-off frequency (fg) of which substantially corresponds to the resonance frequency of the built-in rear
sound centre (2).
11. A loudspeaker according to Claims 5 to 10, characterized in that the forward and the rear sound centres (1, 2) are arranged in each case in a forward
and a rear volume (31, 32) respectively which prevents an acoustic short circuit.
12. A loudspeaker according to Claims 5 to 11, characterized in that the number of the rear series oscillating circuits (20) is adapted to the number
of the impedance peaks associated with the rear sound centre (2).
13. A loudspeaker according to Claims 5 to 12, characterized in that at least one forward phase shifter circuit (16) is associated with the forward sound
centre (1) and a cut-off frequency (fg) of the forward phase shifter circuit (16) is selected to be smaller than the greater
value of a quantity {1 / 3 fDipol, 1.55 fb}, and at least one impedance peak is associated with the forward sound centre (1)
and at least one forward series oscillating circuit (21) adapted thereto is provided
which evens out the impedance peak.
14. A loudspeaker according to at least one of Claims 5 to 13, characterized in that the forward sound centre (1) is accommodated in a forward casing (4) and the rear
sound centre (2) is accommodated in a rear casing (5), and at least the casing (4,
5) in which a sound centre (1, 2) is arranged with a phase shifter circuit (15, 16)
is closed off in a substantially air-tight manner.
1. Procédé de reproduction du son par un haut-parleur (11) doté d'un centre acoustique
avant (1) et d'un centre acoustique arrière (2), selon lequel
un centre acoustique avant (1) et un centre acoustique arrière (2), monté en opposition
de phase et dirigé dans le sens opposé au centre acoustique avant (1), sont connectés
à une tension d'excitation (U0) par l'intermédiaire d'un réseau déphaseur arrière (15), sachant que le réseau déphaseur
décale la réponse de phase arrière du centre acoustique arrière (2) par rapport à
une réponse de phase avant du centre acoustique avant (1), le long d'une direction
de rayonnement principale du haut-parleur (11), et
provoque ainsi la réduction d'une différence de phase (δ) entre les réponses de phase
arrière et avant pour des graves, à des fréquences < 100 Hz, et
le réseau déphaseur arrière (15) du centre acoustique arrière (2) atténue plus fortement
des tensions d'excitation à des fréquences augmentant au milieu, à des fréquences
comprises entre 100 Hz et 500 Hz, et on
choisit une fréquence limite (fg) du réseau déphaseur arrière (15) qui est inférieure à la valeur supérieure d'un
ensemble {1/3 fDipol, 1,55 fb}, fDipol étant la fréquence à laquelle apparaît la concordance de phase des deux réponses
de phase du haut-parleur (11) dégagé autour du réseau déphaseur arrière (15), et fb étant la fréquence de résonance du centre acoustique arrière (2),
et
les deux centres acoustiques (1, 2) sont logés respectivement dans un boîtier (4,
5) distinct et sont séparés acoustiquement l'un de l'autre.
2. Procédé selon la revendication 1, selon lequel la fréquence limite (fg) du réseau déphaseur arrière (15) est choisie sensiblement égale à une fréquence
de résonance (fb) du centre acoustique arrière (2) intégré.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, selon lequel au moins un pic d'impédance est
affecté au centre acoustique arrière (2), pic qui est lissé par au moins un circuit
de résonance en série arrière (20) adapté à ce pic.
4. Procédé selon la revendication 3, selon lequel le nombre des circuits de résonance
en série arrière (20, 21) est adapté au nombre des pics d'impédance affectés au centre
acoustique arrière (2).
5. Haut-parleur pour mettre en oeuvre un procédé selon les revendications 1 à 4, comprenant
un centre acoustique avant (1), connecté à la tension d'excitation (Uo), et un centre acoustique arrière (2), monté en opposition de phase et connecté à
la tension d'excitation (Uo), et un réseau déphaseur arrière (15) qui décale la réponse de phase arrière du centre
acoustique arrière (2) par rapport à une réponse de phase avant du centre acoustique
avant (1), le long d'une direction de rayonnement principale du haut-parleur (11),
et
provoque ainsi, pour des graves, la réduction d'une différence de phase (δ) entre
la réponse de phase arrière et la réponse de phase avant associée au centre acoustique
avant (1)
caractérisé en ce que le réseau déphaseur arrière (15) du centre acoustique arrière (2) atténue plus fortement
des tensions d'excitation à des fréquences augmentant au milieu, à des fréquences
comprises entre 100 Hz et 500 Hz, et présente une fréquence limite (fg) qui est inférieure à la valeur supérieure d'un ensemble {1/3 fDipol, 1,55 fb}, fDipol étant la fréquence à laquelle disparaît la différence de phase (δ) du haut-parleur
(11) dégagé autour du réseau déphaseur arrière (15), dans la direction de rayonnement
principale, et fb étant la fréquence de résonance du centre acoustique arrière (2),
et
les deux centres acoustiques (1, 2) sont logés respectivement dans un boîtier (4,
5) distinct et sont séparés acoustiquement l'un de l'autre.
6. Haut-parleur selon la revendication 5, caractérisé en ce qu'il comporte un circuit de résonance en série (21) qui est monté en parallèle avec
le centre acoustique arrière (2).
7. Haut-parleur selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que le réseau déphaseur arrière (15) comprend un filtre passe-bas.
8. Haut-parleur selon la revendication 5, 6 ou 7, caractérisé en ce que le réseau déphaseur arrière (15) présente une résistance inductive, montée en série
avec le centre acoustique arrière (2), et/ou un condensateur monté en parallèle.
9. Haut-parleur selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'il comprend une bobine de couplage (Lc) avec une inductance qui correspond essentiellement au quotient de la résistance
de centre acoustique arrière (ZR) et de la fréquence de résonance (fb).
10. Haut-parleur selon la revendication 5, caractérisé en ce que le circuit de résonance en série arrière (20) comprend un circuit de résonance en
série (LRCRRR) dont la fréquence limite (fg) correspond essentiellement à la fréquence de résonance du centre acoustique arrière
(2) intégré.
11. Haut-parleur selon les revendications 5 à 10, caractérisé en ce que les centres acoustiques avant et arrière (1, 2) sont disposés respectivement dans
un volume avant ou arrière (31, 32) évitant un court-circuit acoustique.
12. Haut-parleur selon les revendications 5 à 11, caractérisé en ce que le nombre de circuits de résonance en série arrière (20) est adapté au nombre des
pics d'impédance affectés au centre acoustique arrière (2).
13. Haut-parleur selon les revendications 5 à 12, caractérisé en ce qu'au moins un réseau déphaseur avant (16) est associé au centre acoustique avant (1),
et une fréquence limite (fg) du réseau déphaseur avant (16) est choisie inférieure à la valeur supérieure d'un
ensemble {1/3 fDipol, 1,55 fb}, et
au moins un pic d'impédance est affecté au centre acoustique avant (1), et il est
prévu au moins un circuit de résonance en série avant (21) qui est adapté à ce pic
d'impédance et en effectue le lissage.
14. Haut-parleur selon au moins une des revendications 5 à 13, caractérisé en ce que le centre acoustique avant (1) est disposé dans un boîtier avant (4) et le centre
acoustique arrière (2) est disposé dans un boîtier arrière (5), et qu'au moins le
boîtier (4, 5) contenant un centre acoustique (1, 2) avec réseau déphaseur (15, 16)
est sensiblement étanche à l'air.