[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Webereitechnik und insbesondere eine Spannvorrichtung
zum Nachspannen von Kettfäden einer Kettfadenschicht nach Anspruch 1, eine Kombination
aus dieser Spannvorrichtung und einem Spannrahmen nach Anspruch 9, eine Einziehvorrichtung
nach Anspruch 12 umfassend die Spannvorrichtung, sowie ein Verfahren zum Nachspannen
von Kettfäden einer Kettfadenschicht nach Anspruch 13.
[0002] Bevor auf einer Webmaschine durch die Verbindung von Kettfäden und Schussfäden ein
Gewebe oder Stoff entsteht, müssen die Kettfäden, einer bestimmten Ordnung folgend,
in ein Webgeschirr eingezogen werden. Zu den Elementen des Webgeschirrs zählen normalerweise
Webschäfte, Weblitzen, Kettfadenwächterlamellen sowie das Webblatt. Einziehen bedeutet,
jeden einzelnen Kettfaden, der normalerweise auf einem Kettbaum in der benötigten
Länge aufgewickelt ist, jeweils in das Fadenauge einer Kettfadenwächterlamelle, einer
Weblitze sowie einer Lücke zwischen zwei Zähnen des Webblatts hindurchzuführen, so
dass das Ende des eingezogenen Kettfadens anschliessend aus dem Webblatt herausragt.
Das Gewebemuster wird dabei vorgegeben, indem die Weblitze einem bestimmten Webschaft
zugeordnet ist bzw. in einen solchen eingeführt wird.
[0003] Da Kettfäden normalerweise zu mehreren Hundert bis mehreren Tausend über eine bestimmte
Breite parallel auf einem Kettbaum aufgewickelt sind, muss dieser Vorgang genauso
oft wiederholt werden, bis eine Webkette vollständig in ein Webgeschirr eingezogen
ist. Dies wurde und wird nach wie vor von Hand ausgeführt, es stehen aber auch Maschinen
in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung, die entweder einen Teil der Vorgänge
(halbautomatische Einziehmaschinen) oder den ganzen Ablauf automatisch ausführen (automatische
Einziehmaschinen).
[0004] Halbautomatische Einziehmaschinen sind zwar relativ kostengünstig, haben gegenüber
automatischen Einziehmaschinen aber den grossen Nachteil, dass eine Bedienperson zu
100% an der Maschine beschäftigt ist und den Einziehvorgang teilweise manuell ausführt.
Auf diese Weise lässt sich gegenüber dem Einziehen von Hand nur eine geringe Produktivitätssteigerung
erreichen, und die Fehlerrate ist relativ hoch.
[0005] Automatische Einziehmaschinen sind bekannt und auf dem Markt in verschiedenen Ausführungsformen
erhältlich. Sie verfügen über eine selbsttätige Steuerung für alle Vorgänge, die für
das Einziehen von Kettfäden in ein Webgeschirr notwendig sind. Die Aufgaben des Bedienpersonals
beschränken sich auf die Vorbereitung und Überwachung des Ablaufs und der Funktionen
sowie die Zu- und Wegfuhr des Ausgangsmaterials. Die Produktivität kann damit gegenüber
dem Einziehen von Hand um ein Mehrfaches gesteigert und die Fehlerrate stark reduziert
werden.
[0006] Automatische Einziehmaschinen bestehen grundsätzlich aus zwei gegeneinander verschiebbaren
Haupteinheiten. Die eine Einheit enthält die Vorrichtung zur Vorbereitung der Webkette
(Aufspanneinheit für die Kettfadenschicht) , die andere Einheit umfasst die Vorrichtung
zum Einziehen und zur Aufnahme des Webgeschirrs (Einzieheinheit). Einzieheinheit und
Aufspanneinheit bewegen sich während des Einziehens relativ zueinander seitwärts vom
Anfang zum Ende der Kettfadenschicht entsprechend des Einzugsfortschritts.
[0007] Die zuvor beschriebene Ausführungsform automatischer Einziehmaschinen beinhaltet
stets eine Aufspannvorrichtung (Faden- oder auch Spannrahmen), auf welche die zu verarbeitende
Kettfadenschicht aufzubringen ist. Ab dieser Kettfadenschicht werden die Kettfäden
einzelnen in sequentieller Reihenfolge abgeholt (separiert) und von der Einzieheinheit
in die Webgeschirrelemente eingezogen. Ein fehlerfreies Separieren der einzelnen Kettfäden
bedingt, dass die Kettfäden mit einer bestimmten Vorspannung auf dem Fadenrahmen aufgespannt
sind. Diese Spannung variiert je nach Material und Garnbeschaffenheit. Auf eine ganze
Webkettenbreite summieren sich erhebliche Kräfte, die sich im Verlauf des Einziehprozesses
verändern. Dies erfordert unter Umständen Eingriffe durch das Bedienpersonal, indem
die Vorspannung nachjustiert wird. Um diese Probleme zu umgehen, existieren Lösungen
gemäss
WO 02/101132, bei der nur ein kleiner Teil, nämlich der sich unmittelbar vor der Separierstelle
befindliche Teil der Kettfäden gespannt wird (partielles Spannen). Dadurch verringern
sich zwar die Kräfte auf den Fadenrahmen insgesamt. Diese Lösungen haben allerdings
den Nachteil, dass die Teilspannung bei jeder Verschiebung des Fadenrahmens relativ
zur Einzieheinheit gelöst und nach erfolgter Verschiebung wieder neu gespannt werden
muss. Das dafür erforderliche Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erfordert üblicherweise
Bewegungsabläufe und Antriebe, die nur aufwändig und kostenintensiv realisierbar sind,
und die dennoch fehlerfrei und genau arbeiten müssen.
[0008] Ein weiteres Problemfeld bildet die Tatsache, dass es sich bei den zwei gegeneinander
verschiebbaren Haupteinheiten um schwere und entsprechend träge Körper handelt, deren
Gewicht zudem abhängig von der jeweiligen Anwendung ist. Da sich aber die Einziehposition
zur Position des zu separierenden Kettfadens im Verlaufe des Einziehprozesses fortlaufend
ändert, ist eine periodische Verschiebung mindestens einer der beiden Haupteinheiten
zwingend. Zur Entschärfung dieses Problems wurde beispielsweise eine Lösung gemäss
WO 92/07127 getroffen, indem die zu verschiebenden Einheiten in einen leichteren und einen schwereren
Teil aufgeteilt wurden, wobei der leichtere Teil unabhängig vom schwereren Teil mit
grösserer Präzision bewegt wird.
[0009] Andere Lösungen zur relativen Verschiebung von Einzieheinheit gegenüber Aufspanneinheit
sind beispielsweise in
CH 479735 beschrieben. Solche Lösungen bedingen eine hohe Präzision bei der Placierung von
Einzieheinheit und Aufspanneinheit, indem diese beispielsweise auf Schienen oder planen
Stahlplatten positioniert werden, was entsprechend teuer ist und geringe Flexibilität
bei Veränderung des Materialflusses zur Folge hat.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Nachteile zu überwinden
und ein verbessertes Nachspannen von Kettfäden einer Kettfadenschicht zu ermöglichen,
das mechanisch einfach zu bewerkstelligen, zuverlässig und genau, flexibel anwendbar
und kostengünstig zu betreiben ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Spannvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0012] Ein wesentlicher Punkt der erfindungsgemässen Spannvorrichtung besteht zunächst darin,
dass sich diese selbsttätig allein unter koordinierter Betätigung des Verstellmechanismus
und der Arretierungselemente entlang der Führungsschiene bewegen kann. Der Verstellmechanismus
muss dazu lediglich einen einzigen Antrieb umfassen, was zu einer erheblichen Gewichtsreduktion
beiträgt. Sowohl die autonome Beweglichkeit als auch das reduzierte Gewicht tragen
dazu bei, dass die Vorrichtung besonders flexibel einsetzbar ist. Da die Zuverlässigkeit
und Genauigkeit der Vorrichtung auch von der Führungsschiene bestimmt wird, sind nur
noch geringe Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit des Einsatzortes zu stellen.
Insbesondere werden die Kosten dadurch gesenkt, dass kein Schienensystem oder keine
Stahlplatten mehr erforderlich sind.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Spannvorrichtung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Spanneinheit drei ungefähr parallel
zueinander ausgerichtete Stabelemente auf, von denen ein erstes und ein zweites Stabelement
jeweilige Anschläge für wenigstens einen Kettfaden bilden, und ein drittes Stabelement
zum Ergreifen und Nachspannen des Kettfadens zwischen dem ersten und zweiten Stabelement
hindurch bewegbar ist. Mit einer solchen Spanneinheit lässt sich prinzipiell jede
gewünschte Nachspannung erzeugen. Zum Verfahren der Spanneinheit wird das dritte Stabelement
wieder in seine von den beiden anderen Stabelementen entfernte Position zurückbewegt,
um einen weiteren Teil der Kettfadenschicht in dem dazwischen liegenden Raum aufzunehmen.
Um diesen weiteren Teil in diesen Raum zu geleiten und eventuelle Blockaden zwischen
Spanneinheit und Kettfadenschicht zu vermeiden, läuft dabei ein jeweils freies Ende
von wenigstens einem der Stabelemente bevorzugt spitz zu. Das dritte Stabelement ist
dabei bevorzugt über einen Exzentermechanismus bewegbar, um einen möglichst einfachen
und gleichzeitig platzsparenden Antrieb über einen weiten Verstellweg hinweg zu gewährleisten.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Arretierelemente einen Klemm-
oder Rastmechanismus auf, der eine besonders einfache, schnelle und sichere Feststellung
der Stützelemente an einer Führungsschiene erlaubt. Ein solcher Mechanismus kann z.B.
über elektromotorisch oder elektromagnetisch betätigbare Stellglieder realisiert werden.
Der Verstellmechanismus für den Abstand zwischen den Stützelementen umfasst dagegen
bevorzugt einen Spindelantrieb, welcher besonders einfach und platzsparend realisierbar
ist und zudem eine ausreichend genaue Positionierung der Spanneinheit zulässt.
[0016] Ein besonders flexibler Einsatz der Spannvorrichtung ist dann gewährleistet, wenn
deren Stützelemente an einem mobilen Chassis gelagert sind. Eine derart ausgestattete
Vorrichtung kann insbesondere an mehreren Spannrahmen betrieben werden, so dass nicht
für jeden Spannrahmen eine lokal installierte Spannvorrichtung vorhanden sein muss.
Bevorzugt wird dabei eines der beiden Stützelemente fest mit dem mobilen Chassis verbunden,
damit sich dieses mit dem Stützelement mitbewegt, und ein entsprechend kurzes Chassis
zur Halterung der Stützelemente ausreicht.
[0017] Die vorstehende Aufgabe wird auch durch eine Kombination aus der vorstehenden Spannvorrichtung
und einem Spannrahmen nach Anspruch 9 gelöst.
[0018] Ein wesentlicher Punkt der erfindungsgemässen Kombination besteht dabei darin, dass
die Führungsschiene immer exakt so zum Spannrahmen ausgerichtet ist, wie dies zum
Nachspannen der Kettfäden erforderlich ist.
[0019] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Kombination sind in den Unteransprüchen
10 und 11 angegeben.
[0020] Danach ist es bevorzugt, wenn die Führungsschiene als ein Teil des Spannrahmens ausgebildet
ist, da nur ein Teil der Kettfäden gespannt wird, und nur noch geringe Anforderungen
an die Kraftaufnahme des Spannrahmens gestellt werden müssen. Da der Spannrahmen insgesamt
leichter wird, kann dieser auch gegenüber der Spannvorrichtung beweglich gelagert
sein. Dadurch kann dieser gegenüber der Spanneinheit bewegt werden, wenn diese selbst
arretiert ist, was eine insgesamt kontinuierliche Bewegung der Spanneinheit entlang
des Rahmens ermöglicht, welche die Bearbeitungszeit einer Kettfadenschicht verkürzt.
[0021] Die vorstehende Aufgabe wird auch durch eine Einziehvorrichtung zum Einziehen von
Kettfäden einer Kettfadenschicht nach Anspruch 12 gelöst, welche die vorstehende Spannvorrichtung
umfasst.
[0022] Ein wesentlicher Punkt der erfindungsgemässen Einziehvorrichtung besteht dabei darin,
dass diese alle Vorteile der erfindungsgemässen Spanneinheit gleichzeitig für das
Separieren und Einziehen der Kettfäden nutzt. So kann die Einziehvorrichtung insbesondere
auch auf dem fahrbaren Chassis der Spannvorrichtung aufbauen, an deren Spanneinheit
im einfachsten Fall noch die Separier- und Einzieheinheit gehalten sind und mit dieser
mitbewegt werden.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemässen Einziehvorrichtung ist im
Unteranspruch 13 angegeben.
[0024] Bevorzugt sind dabei die Separiereinheit und/oder die Einzieheinheit an dem Stützelement
gelagert, das die Spanneinheit nicht trägt. Dadurch kann insbesondere eine kontinuierliche
Weiterverarbeitung der Kettfäden gewährleistet werden, wenn die Spanneinheit nicht
bewegt wird. Dies ist dann der Fall, wenn deren Stützelement arretiert und das andere
Stützelement - mit der daran gelagerten Separiereinheit und Einzieheinheit - nachgezogen
wird, um wieder Spielraum zur Bewegung der Spanneinheit zu schaffen.
[0025] Die vorstehende Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Nachspannen von Kettfäden
einer Kettfadenschicht nach Anspruch 14 gelöst, das die vorstehende Spannvorrichtung
nutzt.
[0026] Ein wesentlicher Punkt des erfindungsgemässen Verfahrens besteht dabei darin, dass
durch wechselseitiges Arretieren der Stützelemente und nachfolgender Betätigung des
Verstellmechanismus der Spanneinheit deren besonders einfache Bewegung entlang der
Kettfadenschicht möglich ist, die keine aufwändigen Antriebe und komplexen Kinematiken
mehr benötigt. Dies erhöht insbesondere die Zuverlässigkeit und Genauigkeit des Verfahrens.
[0027] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
15 und 16 angegeben.
[0028] In einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahren wird die Kettfadenschicht gegenüber
der Spanneinheit bewegt, wenn deren Stützelement festgestellt ist, so dass sich eine
insgesamt kontinuierliche Bewegung der Spanneinheit entlang der Kettfadenschicht ergibt.
Damit wird auch bei arretierter Spanneinheit ein Nachspannen weiterer Kettfäden möglich,
so dass sich eine insgesamt verkürzte Bearbeitungszeit der Kettfadenschicht ergibt.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird zudem eine Separiereinheit
und eine Einzieheinheit einer Bewegung der Spanneinheit nachfolgend entlang der Kettfadenschicht
bewegt, und ein jeweils separierter Kettfaden in Elemente eines Webgeschirrs eingezogen.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Nachspannvorgangs werden somit auch für das Separieren
und Einziehen von Kettfäden im gleichen Verfahren nutzbar.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Prinzipskizze und eines konkreten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren im Detail erläutert. Gleiche oder funktionsgleiche
Bauteile sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemässen Spanneinheit an einem Spannrahmen;
- Figur 2
- eine konkrete Ausführungsform der Kombination aus Einzieheinheit und Spannrahmen gemäss
Figur 1;
- Figur 3
- eine Spannvorrichtung an der Führungsschiene des Spannrahmens gemäss Figur 2;
- Figur 4
- eine Vorderansicht der Spannvorrichtung an der Führungsschiene gemäss Figur 3, und
- Figur 5
- eine Seitenansicht der Spannvorrichtung an der Führungsschiene gemäss Figur 3.
[0031] Die Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemässen Spannvorrichtung
S an einem Spannrahmen R. Die Spannvorrichtung umfasst ein erstes Stützelement S-10,
das über zwei Führungselemente S-11 und S-11' entlang einer Führungsschiene FS bewegbar
ist. Dieses erste Stützelement S-10 ist hier in Form eines Tragrahmens ausgeführt,
in dessen Fläche ein Verstellmechanismus S-30 zum Bewegen einer Spanneinheit S-40
gehalten ist. Der Verstellmechanismus S-30 kann wie hier dargestellt z.B. einen Spindelantrieb
umfassen, über den die Spanneinheit S-40 in der Fläche des Tragrahmens vor und zurück
bewegbar ist. Leistungs- und kostenabhängig ist natürlich auch die Wahl eines anderen
geeigneten Antriebs denkbar, wie z.B. eines Zahnstangen- oder Riemenantriebs oder
alternativer Antriebe, die dem Fachmann bekannt sind. Die Spanneinheit S-40 ist dabei
fest mit einem zweiten Stützelement S-20 verbunden, das über ein Führungselement S-21
ebenfalls an der Führungsschiene FS bewegbar ist. Zur besseren Verständlichkeit ist
das tragrahmenförmige erste Stützelement S-10 an der Stelle unterbrochen dargestellt,
an der es von dem zweiten stabförmigen Stützelement S-20 gekreuzt wird. Der Tragrahmen
soll in dieser Ausführungsform allerdings geschlossen sein. Damit lässt sich die ganze
Spannvorrichtung S entlang des Spannrahmens R bewegen, um an diesem aufgespannte Kettfäden
KF einer Kettfadenschicht KFS nachzuspannen. Zum individuellen Arretieren des ersten
oder zweiten Stützelements S-10 oder S-20 an der Führungsschiene FS sind jeweilige
Arretierelemente S-12 und S-22 versehen. Das Arretierelement S-12 kann dabei optional
auch in eines der Führungselemente S-11 bzw. S-11' des ersten Stützelements S-10 integriert
oder in Blickrichtung davor oder dahinter liegend angeordnet sein, wie dies hier beim
Arretierelement S-22 und dem Führungselement S-21 des zweiten Stützelements S-20 der
Fall ist. Die Arretierelemente S-12 und S-22 sollen hier als elektromagnetisch aktivierbare
Klemmen ausgeführt sein.
[0032] Auch der Spannrahmen R selbst kann - muss aber nicht notwendigerweise - gegenüber
der Spannvorrichtung S beweglich gelagert sein. Dazu kann er Führungselemente R-10
und R-10' aufweisen, die seine Bewegung entlang der Führungsschiene FS ermöglichen.
Die Bewegungsmöglichkeiten der Spannvorrichtung S, der Spanneinheit S-40 und des Spannrahmens
R sind durch die einzelnen Doppelpfeile angedeutet.
[0033] Ist die zu spannende Kettfadenschicht auf dem Rahmen R aufgespannt und die Spannvorrichtung
S mit der Führungsschiene FS verbunden, kann der Spannablauf beginnen. Dabei schliesst
zunächst die Klemme S-22 und die Klemme S-12 ist offen. Die Spanneinheit S-40 wird
aktiviert und ein Teilbereich der Kettfadenschicht KFS wird nachgespannt. Die nachgespannten
Kettfäden KF könnten dann z.B. durch entsprechende Verarbeitungseinheiten separiert
und in Elemente eines Webgeschirrs eingezogen werden. Zum Verarbeiten weiterer Kettfäden
wird das Stützelement S-10 mittels Verstellmechanismus S-30 solange entlang der Kettfadenschicht
KFS bewegt, bis der nachgespannte Teilbereich der Kettfadenschicht KFS verarbeitet
wurde. Dann öffnet die Klemme S-22, und die Klemme S-12 schliesst. Der Verstellmechanismus
S-30 bewegt daraufhin das Stützelement S-20 entlang der Kettfadenschicht KFS weiter,
bis die Spanneinheit S-40 einen weiteren Teilbereich der Kettfadenschicht KFS abdeckt.
Hierauf schliesst Klemme S-22 und Klemme S-12 öffnet, die Spanneinheit S-40 wird aktiviert,
und ein weiterer Teilbereich der Kettfadenschicht KFS wird nachgespannt, das Stützelement
S-10 wird bewegbar. Weil in dieser Zeit das Stützelement S-10 gegenüber dem Spannrahmen
R still steht, kann dieser der Spannvorrichtung S entgegen bewegt werden, um auch
im Schritt des "Nachziehens" des Stützelements S-10 ein kontinuierliches Verarbeiten
nicht nachgespannter Kettfäden zu gewährleisten. Das wechselseitige Verfahren der
Stützelemente S-10 und S-20 kann solange fortgesetzt werden, bis alle Kettfäden KF
der Kettfadenschicht KFS nachgespannt bzw. separiert und eingezogen wurden.
[0034] Dadurch, dass die erfindungsgemässe Spannvorrichtung S an der Führungsschiene FS
verfahrbar ist, bestehen lediglich geringe Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit
an dem Ort, wo die Vorrichtung S zum Einsatz kommt. Insbesondere ist keine Schienensystem
und sind keine Stahlplatten zur Stützung der einzelnen Komponenten mehr erforderlich.
Die Spannvorrichtung S benötigt zudem lediglich ein einziges Antriebssystem, an das
darüber hinaus nur geringe Anforderungen an die Präzision für die Verschiebung der
Komponenten gestellt werden müssen. Insgesamt bedeutet dies, dass vergleichsweise
geringe Kosten für die Spannvorrichtung und eine darauf aufbauende Einziehvorrichtung
aufzubringen sind, und Kosteneinsparungen bei der Vorbereitung der Montage der Vorrichtung
vor Ort möglich sind. Hinzu kommt, dass ein praktisch unterbruchsfreier Spann- bzw.
Einziehprozess möglich ist, indem der Vorschub des Stützelements S-10 auch während
eines Separierens der Kettfäden erfolgen kann. Gleichzeitig ist die erfindungsgemässe
Spannvorrichtung sehr leicht und damit äusserst flexibel einsetzbar. Durch den vorgestellten
Spannprozess sind zudem nur geringe Anforderungen an die Kraftaufnahme des Spannrahmens
R zu stellen, da nur immer ein Teil der Kettfäden gespannt wird.
[0035] Die Figur 2 zeigt eine konkrete Ausführungsform der Kombination aus Einziehvorrichtung
E und Spannrahmen R gemäss Figur 1. Die Einziehvorrichtung E basiert dabei auf einer
erfindungsgemässen Spannvorrichtung S, die zudem ein fahrbares Chassis S-50 aufweist,
und umfasst weiterhin eine Separiereinheit E-10 und eine Einzieheinheit E-20 für Kettfäden
in Elemente eines Webgeschirrs. Zum Positionieren einer Spanneinheit S-40 an der Kettfadenschicht
KFS sind ein erstes und ein zweites Stützelement S-10 und S-20 an einer Führungsschiene
FS eingehängt. Die Führungselemente S-11 und S-11' geben der Einziehvorrichtung E
sowohl Halt wie auch Richtungsstabilität.
[0036] Der Spannrahmen R ist dabei ortsfest angeordnet, während die Einziehvorrichtung E
dazu verschiebbar ist. Grundsätzlich ist jedoch auch die umgekehrte Anordnung möglich,
bei der entlang einer ortsfesten Einzieheinheit E ein Spannrahmen R vorbei bewegt
wird. Die Breite des Rahmens R entspricht dabei mindestens der breitesten zu verarbeitenden
Kettfadenschicht KFS. Der Rahmen R verfügt über Mittel, die Fadenschicht mit der für
die Verarbeitung notwendigen Spannung zu versehen. Der Rahmen R ist am Boden mit der
Führungsschiene FS starr verbunden.
[0037] Zu Beginn des Einzugsprozesses wird die einzuziehende Webkette zum Spannrahmen R
gebracht und die Kettfadenschicht KFS auf diesem aufgespannt. Bei Verwendung eines
Webblatts wird dieses in die dafür vorgesehene Halterung eingespannt. Die Einziehvorrichtung
E wird dann an den Anfang der Kettfadenschicht KFS positioniert und für das Einziehen
vorbereitet, indem die gemäss Einzugsrapport benötigte Anzahl von Webschäften bzw.
Litzentragschienen und Lamellentragschienen in die dafür vorgesehene Halterung eingelegt
wird, die Magazine für Litzenstapel und Lamellenstapel aufgefüllt werden, und der
Einzugsrapport eingegeben bzw. einprogrammiert wird. Mit Auslösung des Starts beginnt
dann der Einziehprozess, wobei das Einziehen der Kettfäden auf bekannte Weise in Litzen,
Lamellen und das Webblatt bis zum letzten gemäss Einzugsrapport programmierten Kettfaden
KF erfolgt. Die Litzen und Lamellen mit darin eingezogenen Kettfäden werden auf die
dafür gemäss Einzugsrapport vorgesehen Tragschienen verteilt. Die zuletzt in die Blattlücken
des Webblatts eingezogenen Kettfäden KF ragen vorne aus dem Webblatt heraus.
[0038] Zur Fortbewegung der Einziehvorrichtung E entlang der Führungsschiene FS weisen die
Stützelemente S-10 und S-20 jeweilige Klemmen S-12 und S-22 (detailliert gezeigt und
bezeichnet in Figur 3) auf. Während die eine Klemme S-12 mit der Einziehvorrichtung
E fest verbunden ist, ist die Klemme S-22 seitwärts gegenüber der Einziehvorrichtung
E verschiebbar, hier mit Hilfe eines Verstellmechanismus S-30, der einen Spindelantrieb
S-31 umfasst (ebenfalls detailliert gezeigt und bezeichnet in Figur 3). Mit der Klemme
S-22 fest verbunden ist die Spanneinheit S-40 zum Nachspannen der Fadenschicht KFS
auf einer Teilbreite derselben (partielles Spannen).
[0039] In einer Ausgangslage, wenn die Einziehvorrichtung E an dem Rahmen R positioniert
und die Separiereinheit E-10 zum Erfassen eines Kettfadens bereit ist, schliesst nun
die Klemme S-22, während die Klemme S-12 offen ist. Die Spanneinheit S-40 wird aktiviert,
so dass Kettfäden KF über einen Teilbereich der Kettfadenschicht KFS mit der für ein
fehlerfreies Separieren notwendigen Spannung versehen werden. Das Einziehen der Kettfäden
KF beginnt, indem die Separiereinheit E-10 den jeweils nächstliegenden Kettfaden KF
erfasst und die Einzieheinheit E-20 diesen in Elemente eines Webgeschirrs (nicht dargestellt)
einzieht. Die Einzieheinheit E-20 bewegt sich während dieses Prozesses jeweils soweit
in Richtung der Fadenschicht KFS, dass die Separiereinheit E-10 den nächstfolgend
zu separierenden Kettfaden KF erfassen kann. Diese Vorwärtsbewegung wird durch den
Spindelantrieb S-31 ausgelöst.
[0040] Sind alle Kettfäden im Teilbereich der Kettfadenschicht, welcher durch die Spanneinheit
S-40 gespannt ist, eingezogen, schliesst Klemme S-12 und die Klemme S-22 öffnet. Der
Spindelantrieb S-31 bewegt darauf die Klemme S-22 soweit in Richtung der Kettfadenschicht
KFS, dass erneut ein Teilbereich der Schicht KFS durch die Spanneinheit S-40 erfasst
werden kann. Dann schliesst die Klemme S-22 und die Klemme S-12 öffnet, und die Spanneinheit
S-40 wird aktiviert. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis der letzte Kettfaden
KF der abzuarbeitenden Webkette eingezogen ist.
[0041] In der Summe bewegen sich damit die Einziehvorrichtung E und der Spannrahmen R während
des Einziehens relativ zueinander seitwärts vom Anfang zum Ende der Kettfadenschicht
KFS entsprechend dem Einzugsfortschritt. Ist das Ende der Kettfadenschicht KFS erreicht
und der letzte Kettfaden KF eingezogen, werden die Elemente des Webgeschirrs von der
Einziehvorrichtung E und dem Spannrahmen R gelöst, so dass die Einziehvorrichtung
und der Spannrahmen R voneinander unabhängig werden. Zum Abrüsten werden das Webblatt,
die Webschäfte bzw. Litzentragschienen mit den Litzen sowie die Lamellentragschienen
mit Lamellen samt der Webkette von der Einzieheinheit und der Aufspanneinheit entfernt.
Spannrahmen R und Einziehvorrichtung E sind damit wieder frei für einen nächsten Einziehprozess
bzw. dessen Vorbereitung und können auch räumlich voneinander entfernt werden.
[0042] Grundsätzlich sind die Funktionseinheiten der Einziehvorrichtung E dabei nicht auf
eine Aufteilung in Spann-, Separier- und Einzieheinheit eingeschränkt. Es kann auch
eine mögliche Aufteilung in Separier-, Schneid- und Einzieheinheit zum Einziehen von
Kettfäden KF in die Fadenaugen von Litzen, Kettfadenwächterlamellen und Lücken im
Webblatt vorgesehen sein. Weitere Einheiten können zudem die Aufnahme von Litzentragschienen
oder Webschäften, die Magazinierung, Separierung und Verteilung von Weblitzen auf
Litzentragschienen, das Einziehen von Kettfäden KF in ein Webblatt, die Magazinierung,
Separierung und Verteilung von Kettfadenwächterlamellen auf Lamellentragschienen und
die Programmierung, Bedienung und Steuerung der Anlage betreffen.
[0043] Die Figur 3 zeigt eine Spannvorrichtung S an der Führungsschiene FS des Spannrahmens
R gemäss Figur 2. Aus Übersichtgründen ist dabei das Chassis S-50 weggelassen, so
dass die Stützelemente S-10 und S-20 deutlich zu erkennen sind, die über einen Verstellmechanismus
S-30 miteinander verbunden sind, der einen Spindelantrieb S-31 umfasst. Mit diesem
Verstellmechanismus S-30 ist ein Abstand zwischen den beiden Stützelementen S-10 und
S-20 veränderbar. Die Stützelemente S-10 und S-20 weisen Führungselemente S-11 und
S-21 auf, die an der Führungsschiene FS eingehängt werden können, so dass die Spannvorrichtung
S an der Schiene entlang bewegt werden kann. Die Stützelemente S-10 und S-20 sind
dabei mit jeweiligen Klemmen S-12 und S-22 ausgestattet, die beispielsweise elektromechanisch
betätigbar sind, so dass unter wechselseitigem Arretieren der Klemmen S-12, S-22 und
entsprechendem Betätigen des Verstellmechanismus S-30 eine schrittweise Bewegung der
Spannvorrichtung S an der Schiene FS möglich ist. Der Spindelantrieb S-31 ist auf
dem ersten Stützelement S-10 und eine Spanneinheit S-40 auf dem zweiten Stützelement
S-20 gehalten. Die Spanneinheit S-40 ist dabei zunächst über einen Weg hinweg verfahrbar,
die durch den Verstellmechanismus S-30 vorgegeben ist. Dazu ist die Klemme S-12 geschlossen
und die Klemme S-22 geöffnet. Eine Weiterbewegung der Spanneinheit S-40 über diesen
Verfahrweg hinaus wird durch Schliessen der Klemme S-22 und Öffnen der Klemme S-12
möglich, in deren Folge der Abstand zwischen den Stützelementen S-10 und S-20 unter
Betätigung des Verstellmechanismus S-30 wieder vergrössert, das erste Stützelement
S-10 sozusagen vom zweiten Stützelement S-20 entfernt wird. Ist dies geschehen, wird
wiederum die Klemme S-12 geschlossen und die Klemme S-22 geöffnet, so dass das arretierte
Stützelement S-10 als Gegenlager für eine wiederholte Vorwärtsbewegung der Spanneinheit
S-40 dienen kann. Zum Nachspannen der Kettfäden KF werden diese zwischen zwei Stabelementen
S-41 und S-41' der Spanneinheit einerseits und einem dritten Stabelement S-42 aufgenommen,
das durch den Zwischenraum der beiden Stabelemente S-41 und S-41' hindurch schwenkbar
ist. Letztere Stabelemente bilden dabei einen Anschlag für den wenigstens einen vom
dritten Stabelement S-42 ergriffenen Faden KF. Die derart nachgespannten Fäden KF
können somit leicht separiert und nachfolgend in Elemente eines Webgeschirrs eingezogen
werden.
[0044] Die Figur 4 zeigt eine Vorderansicht der Spannvorrichtung S an der Führungsschiene
FS gemäss Figur 3. In dieser Ansicht ist insbesondere der Verstellmechanismus S-30
deutlich zu erkennen, der die Spanneinheit S-40 in den durch den Doppelpfeil angedeuteten
Richtungen verfahren kann, wenn die Klemme S-12 geschlossen ist. Umgekehrt wird der
Spindelantrieb S-31 weitergeschoben, wenn der Verstellmechanismus S-30 bei geschlossener
Klemme S-22 und offener Klemme S-12 betätigt wird. Damit ist ein schrittweises Weiterbewegen
der Spanneinheit S-40 an einer Kettfadenschicht KFS möglich. Eine kontinuierliche
Weiterverarbeitung kann durchgeführt werden, wenn in der Zeit, in welcher die Spanneinheit
S-40 nachgezogen wird, der Spannrahmen R entgegen dem Stützelement S-10 verfahren
wird, so dass die Separiereinheit E-10 ununterbrochen Kettfäden KF separieren kann.
Zum sicheren Erfassen der Kettfäden KF weisen die beiden Stabelemente S-41 und S-41'
der Spanneinheit S-40 spitz zulaufende freie Enden auf, während das dritte Stabelement
walzenförmig ausgebildet ist, um Beschädigungen der Fäden KF zu vermeiden. Der in
der seitlichen Ansicht besonders gut erkennbare kompakte und leichte Aufbau der Spannvorrichtung
S macht diese besonders flexibel einsetzbar und schafft konstruktiven Spielraum für
weitere Funktionseinheiten zum Aufbau einer Einziehvorrichtung. Ausgestattet mit der
erfindungsgemässen Spannvorrichtung S lässt die Einziehvorrichtung E ein besonders
zuverlässiges Separieren und damit Einziehen von Kettfäden KF zu.
[0045] Die Figur 5 zeigt schliesslich eine Seitenansicht einer möglichen Ausführungsform
der Spannvorrichtung S an der Führungsschiene FS gemäss Figur 3. Neben den schon beschriebenen
Komponenten ist hier deutlich erkennbar, wie das dritte Stabelement S-42 gegen einen
Kettfaden KF verschwenkt wird. Dazu ist ein Exzentermechanismus S-43 vorgesehen, der
einerseits wenig Raum einnimmt und andererseits eine einfache Verstellung über einen
zugleich langen Weg hinweg zulässt. In der Seitenansicht der Spannvorrichtung S ist
zudem das Arretierelement S-12 erkennbar, das (wie das dahinterliegende und damit
nicht sichtbare Arretierelement S-22) eine Aussparung in dem Stützelement S-10 bzw.
S-20 vorsieht, die durch Klemmen S-12 und S-22 gegen die darin verlaufende Führungsschiene
FS schliessbar ist.
[0046] Die erfindungsgemässe Spannvorrichtung S ist damit sowohl als eigenständige Einheit
einsetzbar, bietet aber zudem eine hochfunktionale Basis zum Aufbau einer Einziehvorrichtung
mit weiteren Funktionskomponenten. Ihr einfacher Aufbau macht sie besonders zuverlässig,
flexibel einsetzbar und kostengünstig, was sowohl ihre Herstellung wie auch Wartung
anbetrifft. Diese Vorteile wohnen auch einer Einziehmaschine inne, die eine solche
Spannvorrichtung umfasst, und lässt die Einziehqualität und -geschwindigkeit deutlich
steigen.
1. Spannvorrichtung (S) für Kettfäden (KF) einer Kettfadenschicht (KFS), mit zwei Stützelementen
(S-10, S-20), deren Abstand zueinander über einen diese verbindenden Verstellmechanismus
(S-30) veränderbar ist, und die mit Führungselementen (S-11, S-11-, S-21) verbunden
sind, über welche die Stützelemente (S-10, S-20) mit einer gemeinsamen Führungsschiene
(FS) löslich verbindbar und an dieser entlang bewegbar sind, wobei eines der Stützelemente
(S-20) eine Spanneinheit (S-40) zum Nachspannen von wenigstens einem Kettfaden (KF)
trägt, und die Stützelemente (S-10, S-20) mit Arretierelementen (S-12, S-22) zum wechselseitigen
Feststellen der Stützelemente (S-10, S-20) an der Führungsschiene (FS) versehen sind,
so dass die Spanneinheit (S-40) mit Hilfe des Verstellmechanismus (S-30) an der Führungsschiene
(FS) entlang bewegbar ist.
2. Vorrichtung (S) nach Anspruch 1, bei welcher die Spanneinheit (S-40) drei ungefähr
parallel zueinander ausgerichtete Stabelemente (S-41, S-41', S-42) aufweist, von denen
ein erstes und ein zweites Stabelement (S-41, S-41') jeweilige Anschläge für wenigstens
einen Kettfaden (KF) bilden, und ein drittes Stabelement (S-42) zum Ergreifen und
Nachspannen des Kettfadens (KF) zwischen dem ersten und zweiten Stabelement (S-41,
S-41') hindurch bewegbar ist.
3. Vorrichtung (S) nach Anspruch 2, bei welcher ein jeweils freies Ende von wenigstens
einem der Stabelemente (S-41, S-41', S-42) spitz zuläuft.
4. Vorrichtung (S) nach Anspruch 2 oder 3, bei welcher das dritte Stabelement (S-42)
über einen Exzentermechanismus (S-43) bewegbar ist.
5. Vorrichtung (S) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher die Arretierelemente
(S-12, S-22) einen Klemm- oder Rastmechanismus aufweisen.
6. Vorrichtung (S) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher der Verstellmechanismus
(S-30) einen Spindelantrieb (S-31) umfasst.
7. Vorrichtung (S) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei welcher die Stützelemente
(S-10, S-20) an einem mobilen Chassis (S-50) gelagert sind.
8. Vorrichtung (S) nach Anspruch 7, bei welcher eines der beiden Stützelemente (S-10,
S-20) fest mit dem mobilen Chassis (S-50) verbunden ist.
9. Kombination aus einer Spannvorrichtung (S) nach einem der vorstehenden Ansprüche und
einem Spannrahmen (R) zum Aufspannen einer Kettfadenschicht (KFS), bei welcher die
Führungsschiene (FS) der Spannvorrichtung (S) mit dem Spannrahmen (R) verbunden ist.
10. Kombination nach Anspruch 9, bei dem die Führungsschiene (FS) als ein Teil des Spannrahmens
(R) ausgebildet ist.
11. Kombination nach Anspruch 9 oder 10, bei dem der Spannrahmen (R) gegenüber der Spannvorrichtung
(S) beweglich gelagert ist.
12. Einziehvorrichtung (E) für Kettfäden (KF) einer Kettfadenschicht (KFS) in Elemente
eines Webgeschirrs, umfassend eine Spannvorrichtung (S) nach einem der Ansprüche 1
bis 8, und eine Separiereinheit (E-10) zum Ergreifen und Separieren von nachgespannten
Kettfäden (KF), sowie eine Einzieheinheit (E-20) zum Einziehen der separierten Kettfäden
(KF) in Elemente eines Webgeschirrs, wobei die Separiereinheit (E-10) und die Einzieheinheit
(E-20) einer Bewegung der Spanneinheit (S-40) nachfolgend bewegbar ausgebildet sind.
13. Einziehvorrichtung (E) nach Anspruch 12, bei der die Separiereinheit (E-10) und/oder
die Einzieheinheit (E-20) an dem Stützelement (S-10) gelagert sind, das die Spanneinheit
(S-40) nicht trägt.
14. Verfahren zum Nachspannen von Kettfäden (KF) einer Kettfadenschicht (KFS) mit einer
Spannvorrichtung (S) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Spanneinheit (S-40)
an der Kettfadenschicht (KFS) positioniert und die Stützelemente (10, 20) wechselseitig
an der Führungsschiene (FS) festgestellt werden, wobei nach jedem Wechsel ein Abstand
zwischen den Stützelementen (S-10, S-20) derart verändert wird, dass die Spanneinheit
(S-40) entlang der Kettfadenschicht (KFS) bewegt und ein Nachspannen aufeinander folgender
Kettfäden (KF) durchgeführt werden kann.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Kettfadenschicht (KFS) gegenüber der Spannvorrichtung
(S) bewegt wird, wenn deren Stützelemente (S-10, S-10') festgestellt sind, so dass
sich eine insgesamt kontinuierliche Bewegung der Spannvorrichtung (S) entlang der
Kettfadenschicht (KFS) ergibt.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem eine Separiereinheit (E-10) und eine Einzieheinheit
(E-20) einer Bewegung der Spanneinheit (S-40) nachfolgend entlang der Kettfadenschicht
(KFS) bewegt wird, und ein jeweils separierter Kettfaden (KF) in Elemente eines Webgeschirrs
eingezogen wird.