(19)
(11) EP 2 390 017 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.2011  Patentblatt  2011/48

(21) Anmeldenummer: 10164147.0

(22) Anmeldetag:  27.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B21D 5/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(71) Anmelder: Haeusler Holding AG
4202 Duggingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Senn, David
    4107 Ettingen (CH)

(74) Vertreter: Braun, André jr. 
Braunpat Braun Eder AG Reussstrasse 22
4054 Basel
4054 Basel (CH)

   


(54) Dreiwalzen-Rundbiegemaschine


(57) Eine Dreiwalzen-Rundbiegemaschine besitzt eine Oberwalze (2) und zwei Unterwalzen (3), die in einem Maschinengestell (6) drehbar gelagert sind. Die Oberwalze (2) und/oder die Unterwalzen (3) sind motorisch angetrieben und hydraulisch verstellbar. Die Oberwalze (2) weist zwei in gleichartigen Schlitten (4,5) gelagerte Lagerenden auf und die zum Verstellen der Schlitten dienenden Hydraulikzylinder (7) sind paarweise seitlich der Oberwalze (2) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dreiwalzen-Rundbiegemaschine mit einer Oberwalze und zwei Unterwalzen, die in einem Maschinengestell drehbar gelagert sind, wobei die Oberwalze und/oder die Unterwalzen motorisch angetrieben und hydraulisch verstellbar sind. Die Zustellung der Oberwalze erfolgt vertikal, jene der Unterwalzen horizontal.

[0002] Rundbiegemaschinen dieser Art zum Rundwalzen von Blechen sind bekannt. Die Verstellung der Oberwalze zum Aufbringen der Umformkraft auf das zu biegende Blech erfolgt bei den herkömmlichen Maschinen mindestens auf der Antriebsseite durch Hydraulikzylinder, die zentrisch über oder unter der Oberwalze angeordnet sind. Diese Konstruktion hat mehrere Nachteile. Zum einen können Konen nicht um den Antriebsständer gebogen werden. Zum zweiten ergibt sich allein aufgrund dieses Konstruktionsdetails nicht nur eine grosse Bauhöhe bzw. -tiefe der Maschine, sondern auch ein hohes Gewicht.

[0003] Des Weiteren ist im Falle der Verwendung von ziehenden Zylindern ein sehr tiefes und aufwendiges Fundament oder bei der Verwendung von drückenden Zylindern eine sehr hohe Bauweise des Klapplagers notwendig.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile der herkömmlichen Rundbiegemaschinen zu beheben.

[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Oberwalze zwei in gleichartigen Schlitten gelagerte Lagerenden aufweist und die zum Verstellen der Lager dienenden Hydraulikzylinder seitlich der Oberwalze paarweise angeordnet sind.

[0006] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind jedem der beiden Lager in gleichem Abstand von der Walzenachse zwei in einer zur Walzenachse senkrechten Ebene liegende Hydraulikzylinder zugeordnet. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind auch die Lager der Unterwalzen mit Hydraulikzylindern zu deren horizontaler Verstellung versehen.

[0007] Im Folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1
eine schematische perspektivische Ansicht einer Dreiwalzen-Rundbiegemaschine nach der Erfindung
Fig. 2
eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Maschine, teilweise im Schnitt
Fig. 3
eine Frontansicht der in Fig. 1 gezeigten Maschine, teilweise im Schnitt


[0008] Die in den Figuren schematisch gezeigte Maschine ist eine Dreiwalzen-Rundbiegemaschine zum Rundbiegen eines Blechs mit einer Oberwalze 2 und zwei Unterwalzen 3. Die Oberwalze mit ihrem Antrieb 1 ist antriebsseitig in einem ersten Schlitten 4 und mit ihrem anderen Ende in einem mit dem ersten ähnlichen Schlitten 5 gelagert. Der jeweils einem Walzenende zugeordnete Schlitten ist in je einem mit dem Fundament verankerten Maschinenständer 6 in vertikaler Richtung beweglich geführt. Zu beiden Seiten jedes Schlittens sind senkrecht wirkende Hydraulikzylinder 7 angeordnet, die einerseits im Maschinenständer abgestützt sind und andererseits mit ihrem Kolben 8 den Schlitten vertikal bewegen. Durch Druckbeaufschlagung der Hydraulikzylinder 7 werden somit die Schlitten 4, 5 nach unten und mit ihnen die Oberwalze 2 gegen die Unterwalzen bzw. gegen das dazwischen durchlaufende Blech gepresst.

[0009] Die beiden Unterwalzen 3 sind ebenfalls in je zwei Lagerblöcken oder Schlitten 9 gelagert, die in den Maschinenständer horizontal geführt sind. Horizontal wirkende Hydraulikzylinder 10 sind so zu den Achsebenen der Unterwalzen angeordnet, dass ihre Kolben bei Druckbeaufschlagung die Lagerblöcke 9 und mit ihnen die Position der Unterwalzen verschieben und damit die Biegegeometrie variieren.

[0010] Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise, bei welcher der Antrieb der Unterwalzen von deren Stirnseite her erfolgt, ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Antrieb der Unterwalzen nach innen verlegt, um die beschriebene Lagerung und Bewegung der Oberwalze zu ermöglichen.

[0011] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die vier Hydraulikzylinder 7 für das Verstellen der Oberwalze identisch. Dies hat den Vorteil, dass für einen ggf. nötigen Austausch nur ein einziges Modell vorgehalten werden muss.

[0012] Ein Vorteil der erfindungsgemässen Lösung besteht darin, dass eine vergleichsweise kompakte Bauweise möglich wird, die ausserdem eine Gewichtsreduktion von ca. 25% gegenüber der herkömmlichen Bauweise erbringt. Dies ermöglicht eine schwächere Auslegung des Fundaments für die Maschine. Auch die Bauhöhe der Maschine und damit der Raumbedarf ist geringer.

[0013] Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass alle Hydraulikzylinder in gleicher Weise mit Druckbeaufschlagung arbeiten, d.h. dass ihre Kolbenfläche beaufschlagt ist. Durch die symmetrische Anordnung sind die Angriffspunkte für jede Walze symmetrisch zur Walzenmitte.

[0014] Durch den niedrigeren Aufbau auf der Antriebsseite können Konen um den Antriebsständer gebogen werden. Es treten keine Schubkräfte auf das Klapplager auf. Schliesslich gestaltet sich auch der Aus- und Einbau der Hydraulikzylinder sehr einfach, wodurch die Anlage wartungsfreundlich ist.


Ansprüche

1. Dreiwalzen-Rundbiegemaschine mit einer Oberwalze (2) und zwei Unterwalzen (3), die in einem Maschinengestell (6) drehbar gelagert sind, wobei die Oberwalze und/oder die Unterwalzen motorisch angetrieben und hydraulisch verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberwalze (2) zwei in gleichartigen Schlitten (4, 5) gelagerte Lagerenden aufweist und zum Verstellen der Schlitten dienende Hydraulikzylinder (7) seitlich der Oberwalze paarweise angeordnet sind.
 
2. Dreiwalzen-Rundbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der beiden Schlitten in gleichem Abstand von der Walzenachse zwei in einer zur Walzenachse senkrechten Ebene liegende Hydraulikzylinder (7) zugeordnet sind.
 
3. Dreiwalzen-Rundbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Verstellung der Oberwalze dienenden Hydraulikzylinder identische Abmessungen und Beanspruchungsarten besitzen.
 
4. Dreiwalzen-Rundbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwalzen (3) mit einem innenliegenden Antrieb versehen sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht