[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spleißvorrichtung mit mindestens drei Abrolleinrichtungen
für je eine Rolle mit bahnartigem Flachmaterial mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Spleißen eines
bahnartigen Flachmaterials mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs
6.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren werden in Verpackungsmaschinen zur Verpackung
von Artikelgruppen, Gebinden und/oder Paletten durch Umhüllen mit Kunststofffolie
oder einem anderen geeigneten, bahnartigen Flachmaterial eingesetzt. Die um die Artikelgruppen
oder Gebinde gewickelten Folienabschnitte werden verschweißt und/oder unter Hitzeeinwirkung
aufgeschrumpft. Das Flachmaterial bzw. die Folienbahnen werden normalerweise als Endlosmaterial
von großen Rollen abgewickelt. Wenn die Rollen aufgebraucht sind, müssen sie ausgetauscht
werden. Da für einen solchen Rollentausch die Maschine nicht angehalten werden soll,
erfolgt das Umschalten zwischen zwei Materialbahnrollen bei bekannten Maschinen teil-
oder vollautomatisch. So werden bei bekannten Folienpackern für den Einwegverpackungsbereich
Module zur automatischen Folienbahnverschweißung eingesetzt. Sie verbinden bei einem
Rollenwechsel die Folienbahn einer nahezu leeren, abgerollten Folienrolle mit einer
neuen, vollen Rolle. Auch bei einem Wechsel auf einen anderen Folientyp werden alte
und neue Folienbahnen gleichermaßen miteinander verschweißt.
[0003] Da sich die Rollen oftmals in einer unteren Maschinenebene befinden, bestehen meist
ungünstige ergonomische Verhältnisse für die Handhabung der Folienrollen. Das Einrichten
und Fixieren neuer Folienbahnanfänge sowie auch die Fehlerbeseitigung verlangt von
den Bedienpersonen einen relativ großen manuellen Aufwand. Der normalerweise für die
Folienrollen zur Verfügung stehende Einbauraum begrenzt das Speichervolumen an Folienbahnmaterial,
da aufgrund des bestehenden Prinzips der automatischen Bahnverschweißung jeweils nur
eine Folienrolle in Reserve eingesetzt werden kann. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse
ist zudem der maximale Rollendurchmesser begrenzt. Je nach Maschinenleistung und je
nach zu verpackenden Artikeln ist deshalb ein relativ häufiger Rollenwechsel durch
das Bedienpersonal erforderlich.
[0004] Aus der
DE 10 2004 032 528 B3 ist ein Verfahren zum Durchführen eines Rollenwechsels bei einer Versorgungseinheit
bekannt. Hierbei wird bahnförmiges Flachmaterial für eine Verpackungsmaschine von
einer Rolle abgerollt. Sobald die Rolle erschöpft und der Vorrat abgerollt ist, soll
ein Rollenwechsel erfolgen, indem mittels einer Verbindungsstation das Flachmaterial
der in Verwendung befindlichen Rolle mit einem Anfangs- oder Anschlussbereich einer
bereit stehenden Anschlussrolle verbunden wird. Für eine exakte Positionierung des
Anschlussbereichs des Flachmaterials der Anschlussrolle wird an einem Arbeitsplatz
außerhalb der Versorgungseinheit ein Halte- und Positionierelement ausgerichtet befestigt.
Der Anschlussbereich der Anschlussrolle wird vor dem Rollenwechsel mit dem Halte-
und Positionierelement in der an der Verbindungsstation vorgesehenen Aufnahme positioniert.
[0005] Die
DE 10 2006 037 189 A1 offenbart ein gegenüber diesem älteren Verfahren weiterentwickeltes Verfahren, bei
dem für die exakte Positionierung des jeweiligen Anschlussbereiches das Flachmaterial
der Anschlussrolle in der Anschluss- oder Verbindungsstation an dem dort vorgesehenen
Positionierungselement befestigt wird. Ein entsprechendes Halte- und Positionierungselement
soll durch eine um ihre Achse manuell drehbare Klemmwalze gebildet sein.
[0006] Die
EP 0 749 924 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschweißen zweier von jeweils
einer Vorratsrolle kommender Folienbahnen in einer Verpackungsmaschine. Der Anfang
der Folienbahn, die zu der zunächst ruhenden vollen Vorratsrolle gehört, wird dabei
gegen die Laufrichtung der von der sich leerenden Vorratsrolle kommenden Folienbahn
umgelenkt und gehalten, wonach nach elektronischem Erkennen des Abwickelzustandes
der laufenden Folienbahn ein Signal zum Stoppen zumindest der Folienzuführung erzeugt
wird, welches anschließend ein Zusammenpressen und Verschweißen der antiparallel zueinander
verlaufenden Folienbahnen über deren gesamte Breite veranlasst. Dabei werden gleichzeitig
an der Schweißnaht die überschüssigen Endstücke der Folienbahnen abgetrennt, wonach
ein weiteres Signal erzeugt wird, durch das die Folienzuführung wieder gestartet wird.
[0007] Aus der
EP 1 600 412 A1 ist schließlich eine Folienspleißstation mit einer ersten und einer zweiten Abrolleinrichtung
für je eine Folienrolle bekannt. Die Station umfasst eine Spleißeinrichtung zum Spleißen
von Folien der ersten und zweiten Abrolleinrichtung an einer Spleißposition, eine
bewegbare Transfereinrichtung zum Transferieren einer Folie einer Abrolleinrichtung
zu der Spleißstation sowie eine Halteeinrichtung zum ortsfesten Halten der Folie,
die durch die Transfereinrichtung transferiert werden kann.
[0008] Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Rollenwechsel beseitigen jedoch nicht
die grundsätzlichen Nachteile des relativ begrenzten Speichervolumens an Flachmaterial
oder Folienbahnen, da aufgrund des bestehenden Prinzips der automatischen Bahnverbindung
jeweils nur eine Anschlussrolle in Reserve einsetzbar ist, was bei längeren Maschinenlaufzeiten
ein manuelles Wechseln der bereits verbrauchten Rolle und deren Austausch gegen eine
weitere Anschlussrolle erforderlich machen kann. Somit entsteht der Bedarf nach häufigeren
Rollenwechseln durch Bedienpersonal.
[0009] Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Handling für
bahnartiges Flachmaterial, insbesondere für Folien zur Verpackung von Artikeln und
Gebinden vorzuschlagen bzw. zu ermöglichen, bei dem ein größerer Vorrat des auf mehreren
Rollen zur Verfügung gestellten Flachmaterials zuführbar und von den Rollen abwickelbar
ist, ohne dass bei laufender Maschine häufige manuelle Eingriffe oder häufige Rollenwechsel
erforderlich sind. Insbesondere soll eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Folienhandling
zur Verfügung gestellt werden, die jeweils einen einfachen und weitgehend automatisierbaren
Wechsel der Folie zwischen mehreren Vorratsrollen ermöglichen.
[0010] Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Patentansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
[0011] Zur Erreichung des genannten Ziels schlägt die Erfindung eine Spleißvorrichtung mit
mindestens drei Abrolleinrichtungen für je eine Rolle mit bahnartigem Flachmaterial
vor, die mindestens drei Schweißbalken umfasst, die innerhalb einer annähernd gemeinsamen
Ebene verschiebbar angeordnet sind, die vorzugsweise eine annähernd horizontal liegende
Ebene sein kann. Zudem ist wenigstens eine Klemmeinrichtung vorgesehen, die in einer
annähernd horizontalen Ebene oberhalb der Schweißbalken positionierbar und verschiebbar
angeordnet ist. Bei der erfindungsgemäßen Spleißvorrichtung ist jeder der mindestens
drei Abrolleinrichtungen jeweils einer der Schweißbalken zugeordnet. Die Erfindung
liefert somit eine Vorrichtung zum Verspleißen von Flachmaterial, die insbesondere
eine Folienspleiß-Station für drei oder mehr aufgerollte Vorratseinheiten von bahnartigem
Flachmaterial bzw. Folien bilden kann. Diese drei oder mehr Vorratsrollen münden in
einer gemeinsamen Ebene, in der sich die Spleißvorrichtung mit den drei oder mehr
verschiebbaren Schweißbalken befindet, die bspw. mittels steuerbarer Hubzylinder oder
mittels anderer geeigneter Verschiebeeinrichtungen in ihrer gemeinsamen Ebene verschoben
werden können, um zum Rollenwechsel gleichzeitig ein Abtrennen der verbrauchten Rolle
und ein Verschweißen einer neuen Rolle zu ermöglichen. Oberhalb der Schweißbalken
befindet sich die steuerbare und verschiebbare Klemmeinrichtung, die innerhalb einer
annähernd horizontalen Ebene verfahren werden und damit dem jeweils aktiven Schweißbalken
mit der entsprechenden Abrolleinrichtung zugeordnet und entsprechend positioniert
werden kann. Diese Klemmeinrichtung bildet gleichzeitig eine Umlenkeinrichtung, um
während des Abrollens des jeweils aktiven Bahnvorrats von der zuvor verspleißten Rolle
für die exakte Führung dieser abrollenden Bahn zu sorgen.
[0012] Die erfindungsgemäße Spleißvorrichtung kann insbesondere ein wichtiger Bestandteil
einer Vorrichtung zum Transport und zur Zuführung von bahnartigem Flachmaterial bzw.
von bahnartiger, von Rollen abzuwickelnder Kunststofffolie zu einer Verarbeitungsstation
zum Verpacken von Artikeln und/oder zur Zusammenfassung der Artikel zu Gebinden durch
Umhüllen mit der Kunststofffolie und optionales anschließendes Aufschrumpfen der Folie
sein. Bei dieser Vorrichtung ist ein Folienrollenvorrat mit wenigstens drei separaten,
nacheinander einer Fördereinrichtung zuführbaren Folienrollen vorgesehen. Weiterhin
ist eine zwischen der Fördereinrichtung und den Folienrollen angeordnete Fixierungs-
und Befestigungseinrichtung zur Fixierung der Folienenden der noch vollen Folienrollen
und zur steuerbaren Befestigung eines der Folienenden einer der vollen Folienrollen
mit der zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn vorgesehen. Wenn im vorliegenden
Zusammenhang meist von Folie oder Kunststofffolie die Rede ist, so ist diese Materialdefinition
im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung nicht einschränkend zu verstehen. Generell
eignet sich Kunststofffolie als derartiges Verpackungsmaterial, zumal sich die derzeit
normalerweise verwendeten Kunststofffolien unter Hitzeeinwirkung in gewünschter Weise
so zusammenziehen, dass sich durch den dabei erfolgenden Schrumpfungsprozess ein gutes
Fixieren der damit zu verpackenden Waren, Artikel und Gebinde erreichen lässt. Mit
dieser Materialzuordnung ist jedoch keinesfalls ausgeschlossen, dass sich mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens auch andere
Materialen verarbeiten und handhaben lassen, bspw. papierähnliche Flachbahnen oder
folienähnliche Flachbahnen aus organischem oder anorganischem Material, die sich wahlweise
nachträglich durch Hitzeeinwirkung oder bspw. unter chemischer Beeinflussung aufschrumpfen
lassen können. Deshalb sei an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass die Begriffe
Folie, Folienbahn oder auch Kunststofffolie umfassender zu verstehen sind als die
reine Materialdefinition in physikalischer Hinsicht es vorgibt.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann die unterschiedlichsten bahnartigen Flachmaterialien
verarbeiten, die mittels der Befestigungseinrichtung, die erfindungsgemäß durch Schweißbalken
gebildet sind, an ihren Bahnenden miteinander verbunden werden können, bspw. verklebt,
verklammert, insbesondere jedoch verschweißt. Bei einer Verwendung von bahnartigem
Folienmaterial wie bspw. der oftmals zum Einsatz kommenden schrumpfbaren Kunststofffolie
wird vorzugsweise eine Schweißeinrichtung zur Fixierung der Folienenden verwendet,
mittels derer die Folienenden der noch vollen Folienrollen bzw. Anschlussrollen mit
der durch die Vorrichtung laufenden und zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn
verschweißt werden können. Diese Schweißeinrichtung wird bei der vorliegenden Erfindung
durch Schweißbalken gebildet. Gleichzeitig mit der Verschweißung wird dabei die Verbindung
zur weitgehend abgerollten und damit aufgebrauchten Folienrolle durchtrennt, so dass
nach dem Wechselvorgang die zur Verarbeitungsstation führende Folienbahn mit der neuen
Anschlussbahn verbunden ist, die auf der neuen Rolle aufgewickelt ist.
[0014] Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen Spleißvorrichtung vorgesehen sein, dass
die Schweißbalken zur Fixierung eines Bahnendes einer noch vollen Bahnrolle und zur
steuerbaren Verschweißung eines der Bahnenden mit dem noch mit einer weitgehend abgerollten
Flachbahn verbundenen Bahnabschnitt der zur Verarbeitungsstation führenden Flachbahn
unter gleichzeitiger Abtrennung dieser weitgehend abgerollten Flachbahn vom zur Verarbeitungsstation
führenden Bahnabschnitt ausgebildet sind. Die Schweißbalken können insbesondere mehrere
gegeneinander drückbare Klemmeinrichtungen zur temporären, gleichzeitigen Fixierung
aller Bahnenden der noch nicht abgerollten Flachbahnrollen sowie des mit dem jeweiligen
Bahnende der zu aktivierenden Flachbahnrolle zu verschweißenden Bahnendes der zur
Verarbeitungsstation führenden Flachbahn aufweisen.
[0015] Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine mit der Befestigungseinrichtung
bzw. der Schweißeinrichtung gekoppelte, in ihrer Lage wahlweise einer der zu aktivierenden
Folienrollen des Folienrollenvorrats zuordenbaren Klemmeinrichtung zur temporären
Fixierung der zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn aufweisen. Die Klemmeinrichtung
kann bspw. als in ihrer Lage veränderliche Umlenkrolle mit einem variabel zustellbaren
Klemmbalken o. dgl. ausgebildet sein. Auf diese Weise kann die Klemmeinrichtung die
Folienführung bzw. die exakte Führung des verwendeten bahnartigen Flachmaterials verbessern,
indem sie einerseits zu jedem Zeitpunkt in Nähe der gerade aktiven Folienrolle positioniert
wird und andererseits während des Rollenwechsels und während des Schweißvorgangs dafür
sorgt, dass das Folienende der noch in der Maschine befindlichen Bahn nicht abrutscht
und dadurch während des Schweißvorgangs in unbeabsichtigter Weise die Folienbahn durchtrennt
wird. Hierdurch wäre ein Maschinenstillstand unvermeidlich, um die Folienenden wieder
zusammenzuführen und den weiteren Bahntransport wieder in gewünschter Weise zu ermöglichen.
[0016] Bei einer besonders effektiven Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die
Schweißeinrichtung mehrere gegeneinander drückbare Klemmeinrichtungen zur temporären,
gleichzeitigen Fixierung aller Folienenden der noch nicht abgerollten Folienrollen
sowie des mit dem jeweiligen Folienende der zu aktivierenden Folienrolle zu verschweißenden
Folienendes der zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn auf. Diese gegeneinander
drückbaren Klemmeinrichtungen können bspw. durch mehrere sog. Schweißbalken gebildet
sein, die innerhalb einer Ebene verschiebbar und gegeneinander drückbar sind, um während
des Rollenwechsels alle Folienenden gleichzeitig zu fixieren und die Verschweißung
an gewünschter Stelle zu ermöglichen. Dabei ist vorzugsweise jede Folienrolle mit
jeweils einem der verschiebbaren Schweißbalken verbunden und dort fixiert, bspw. durch
Unterdruck und/oder mittels elektrostatischer Aufladung, so dass die Folienenden der
als Vorrat fungierenden Folienrollen in Bereitschaft gehalten werden. Die jeweils
aktive Rolle, von der im laufenden Betrieb der Verpackungsanlage die Folie abgewickelt
wird, läuft gleichzeitig durch den offen gehaltenen Klemmbalken. Ist nun die aktive
Rolle weitgehend aufgebraucht und soll ein Rollenwechsel erfolgen, so werden die Schweißbalken
gegeneinander gedrückt, bspw. mittels geeigneter Anpresszylinder, wodurch alle Folienenden
fixiert und gehalten werden. Die im vorliegenden Zusammenhang als Schweißbalken bezeichneten
Schweißeinrichtungen können bspw. über eine geeignete Schlittenführung zur leichtgängigen
horizontalen Verschiebbarkeit sowie über geeignete Rückstelleinrichtungen verfügen,
so dass sie einerseits leicht gegeneinander gedrückt werden können und sich andererseits
bei nicht aktivierten Anpresszylindern selbsttätig voneinander lösen können, um die
Freigängigkeit der bewegten Folienbahnen nicht zu beeinträchtigen.
[0017] Das jeweilige den Schweißbalken teilweise umschlingende Folienende der nächsten Anschlussrolle
wird dabei gegen die noch zusammenhängende Folienbahn der nahezu abgewickelten, verbrauchten
Rolle gedrückt. Gleichzeitig wird die oberhalb der Schweißeinrichtungen positionierbare
Klemmeinrichtung durch Feststellen des Klemmbalkens gegen die Umlenkrolle aktiviert,
wodurch zuverlässig ein Lösen und ein Verlust des durch die Maschine laufenden Folienabschnittes
verhindert werden kann. Durch Aktivieren der entsprechenden Schweißeinrichtung unter
gleichzeitiger Aktivierung einer Trennvorrichtung kann die Verbindung gewechselt werden.
Während der Rest der verbrauchten Rolle von der durch die Maschine laufenden Folie
abgetrennt wird, erfolgt durch den Schweißvorgang die Verbindung der neuen Folienrolle
mit der in der Verarbeitungsmaschine befindlichen Folienbahn.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht unterschiedliche Dimensionierungen des
Folienrollenvorrats, der drei, vier, fünf, sechs oder wahlweise noch mehr Folienrollen
aufweisen kann.
[0019] Neben der zuvor in verschiedenen Ausführungsvarianten beschriebenen Spleißvorrichtung
und der Vorrichtung zur variablen Zuführung von Flachmaterial zu einer Verarbeitungsmaschine
umfasst die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Spleißen eines bahnartigen
Flachmaterials einer ersten Abrolleinrichtung mit einem weiteren bahnartigen Flachmaterial
einer zweiten, dritten oder weiteren Abrolleinrichtung. Bei diesem Verfahren wird
das bahnartige Flachmaterial mittels mehrerer, innerhalb einer gemeinsamen Ebene verschiebbarer
Schweißbalken jeweils gegeneinander fixiert und durch Aktivierung eines der Schweißbalken
miteinander verbunden, wobei das bahnartige Flachmaterial mittels einer Klemmeinrichtung,
die annähernd in einer horizontalen Ebene oberhalb der Schweißbalken positionierbar
und verschiebbar angeordnet ist, annähernd oberhalb des jeweils aktivierten Schweißbalkens
gehalten und geführt wird. Auf diese Weise können die Bahnenden der noch vollen Material-
bzw. Folienrollen fixiert und eines der Bahnenden einer der vollen Material- bzw.
Folienrollen an der zuvor abgewickelten Material- bzw. Folienbahn befestigt werden.
[0020] Bei einer bevorzugten Variante des Verfahrens kann die zu einer Verarbeitungsstation
führende Materialbahn bei annähernd abgerollter Bahnrolle mit einer der Materialbahnen
einer noch vollen Bahnrolle verschweißt werden, wobei gleichzeitig die Materialbahn
der annähernd abgerollten Bahnrolle abgetrennt wird. Während der Verschweißung der
Materialbahnen kann ein nahe am Schweißbalken befindlicher Abschnitt der zur Verarbeitungsstation
führenden Materialbahn gehalten bzw. festgeklemmt und in die Nähe der Schweißstelle
geführt werden. Vorzugsweise werden während der Verschweißung der Materialbahnen mehrere
oder alle Schweißbalken gegeneinander gedrückt, so dass alle Bahnenden der noch nicht
abgerollten Bahnrollen sowie das mit dem jeweiligen Bahnende der zu aktivierenden
Materialrolle zu verschweißende Bahnende der zur Verarbeitungsstation führenden Materialbahn
gleichzeitig geklemmt und fixiert werden.
[0021] Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht eine Zuführung von bahnartigem,
von Rollen abgewickelten Flachmaterial wie bspw. Kunststofffolie zu einer Verarbeitungsstation
zum Verpacken von Artikeln und/oder zur Zusammenfassung der Artikel zu Gebinden durch
Umhüllen mit dem Flachmaterial bzw. mit der Kunststofffolie und optionales, anschließendes
Aufschrumpfen der Folie vor. Das bahnartige Flachmaterial bzw. die Kunststofffolie
wird bei diesem Verfahren von einem Folienrollenvorrat mit wenigstens drei separaten,
nacheinander einer Fördereinrichtung zugeführten Folienrollen entnommen und durch
eine zwischen der Fördereinrichtung und den Folienrollen angeordnete Fixierungs- und
Befestigungseinrichtung gefördert, in der die Folienenden der noch vollen Folienrollen
fixiert werden. Gleichzeitig wird in dieser Einrichtung zumindest eines der Folienenden
einer der vollen Folienrollen an der zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn
befestigt. Die zur Verarbeitungsstation führende Folienbahn kann zudem bei annähernd
abgerollter Folienrolle mit einer der Folienbahnen einer noch vollen Folienrolle verschweißt
werden, wobei gleichzeitig die Folienbahn der annähernd abgerollten Folienrolle abgetrennt
wird. Außerdem kann während der Verschweißung der Folienbahnen ein nahe der Schweißeinrichtung
befindlicher Abschnitt der zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn gehalten
bzw. festgeklemmt und in die Nähe der Schweißstelle geführt werden.
[0022] Vorzugsweise werden während der Verschweißung der Folienbahnen mehrere Klemmeinrichtungen
gegeneinander gedrückt, mit denen alle Folienenden der noch nicht abgerollten Folienrollen
sowie des mit dem jeweiligen Folienende der zu aktivierenden Folienrolle zu verschweißenden
Folienendes des zur Verarbeitungsstation führenden Folienbahn gleichzeitig geklemmt
und fixiert werden. Diese Schweißeinrichtungen können bspw. so ausgestaltet sein,
dass die Folienenden mittels in einer Ebene verschiebbarer und gegeneinander drückbarer
Schweißbalken fixiert werden. Weiterhin können die Folienenden mittels separat aktivierbarer
Trennbalken abgetrennt und/oder mittels unterdruckgesteuerter und/oder mittels statischer
Aufladung aktivierbarer Fixiereinrichtungen gehalten werden.
[0023] Es sei an dieser Stelle betont, dass sich alle oben genannten Aspekte der vorliegenden
Erfindung, die im Zusammenhang mit der Vorrichtung zur Führung und zum Transport des
bahnartigen Flachmaterials bzw. der Kunststofffolie genannt und beschrieben sind,
gleichermaßen auf das beschriebene Verfahren zur Führung und zum Transport der Bahnen
beziehen und umgekehrt. Da es sich dabei um verschiedene Aspekte einer einheitlichen
erfinderischen Idee handelt, sind alle beschriebenen Ausführungsvarianten im Zusammenhang
zu verstehen und sollten nicht voneinander getrennt werden.
[0024] Vorzugsweise erfolgt eine automatische Erkennung eines weitgehend abgewickelten Folienvorrats
einer Rolle, so dass ein automatischer Wechsel und ein automatisches Verschweißen
der Folien eingeleitet werden kann. Auf diese Weise und bei Verwendung mehrerer Vorratsrollen
können ununterbrochene Maschinenzyklen von mehreren Stunden erzielt werden, in denen
keinerlei manuelle Eingriffe mehr zum Zuführen neuer Vorratsrollen mit Verpackungsfolie
mehr erforderlich sind. Während bei den bisher bekannten Verfahren meist nur zwischen
zwei wechselweise abzuwickelnden Rollen umzuschalten war, können mit der vorliegenden
Erfindung drei, vier oder mehr Rollen nacheinander abgewickelt werden, wodurch sehr
lange Laufzyklen der Verpackungsmaschine erreichbar sind, die zuvor nur unter permanenten
manuellen Eingriffen erreichbar waren.
[0025] Weiterhin ist durch die seitliche Anordnung des Vorrats an Folienrollen neben der
Verpackungsmaschine der Folienrollendurchmesser nicht mehr beschränkt. Es können also
auch Rollen mit einem größeren Durchmesser und längeren Folienbahnen verwendet werden.
Somit ist es beispielsweise möglich, bei einer Konfiguration mit sechs Folienrollen
mit einem Durchmesser von jeweils 600 mm einen Einwegpacker eine ganze Schicht lang
ohne Bedienereingriff zu betreiben.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren illustrieren und verdeutlichen
nicht einschränkend zu verstehende Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
in ihren Details und Funktionen.
Fig. 1 zeigt schematisch ein aus dem Stand der Technik bekanntes Modul zur Verbindung
von zwei Folienbahnen.
Fig. 2 zeigt eine externe Folienbeschickung und Folienverschweißung.
Fig. 3 bis Fig. 4 zeigen jeweils den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen
seitlichen Rollenbeschickung mit automatischer Folienbahnverschweißung.
Fig. 5 bis Fig. 9 stellen den Aufbau und den Funktionsablauf der automatischen Folienbahnverschweißung
gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung dar.
[0027] Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt ein Modul zur Folienverschweißung 12
von zwei Folienbahnen gemäß dem bisher bekannten Stand der Technik. Das Modul ist
unterhalb eines Folieneinschlagmoduls 48 angeordnet.
[0028] Flüssigkeitsbehälter wie bspw. Flaschen 40 werden über eine Behälterzufuhr 46, der
bspw. durch einen Endlosförderer gebildet sein kann, in horizontaler Richtung befördert,
in einem Behältereinteiler 47 zu Gebindeeinheiten 41 gruppiert und im in Förderrichtung
dahinter angeordneten Folieneinschlagmodul 48 mit Schrumpffolie umhüllt, die in einem
nachfolgenden Schrumpftunnel 52 mittels Wärmeeinwirkung um die Gebindeeinheiten 41
geschrumpft wird, so dass fertige Gebinde 42 entstehen. Unterhalb des Folieneinschlagmoduls
48 ist ein Vorrat an Folien in Form einer ersten Folienrolle 1 und einer zweiten Folienrolle
2 sowie eine Befestigungs- und Trennvorrichtung 50 angeordnet.
[0029] Diese Befestigungs- und Trennvorrichtung 50 verbindet bei einem Rollenwechsel die
Folienbahn einer nahezu leeren, abgerollten Folienrolle 1 mit einer neuen, vollen
Rolle 2, indem die beiden Folienrollen 1 und 2 durch die Befestigungs- und Trennvorrichtung
50, die insbesondere durch ein Schweißmodul gebildet sein kann, miteinander verbunden
werden. Auch bei einem erforderlichen Wechsel des Folientyps werden alte und neue
Folienbahnen 1 und 2 gleichermaßen miteinander verschweißt. Dieses Verschweißen ist
auch als Spleißen bekannt, weshalb die Befestigungs- und Trennvorrichtung 50 bzw.
das Schweißmodul auch als Spleißvorrichtung bzw. als Spleißmodul zu bezeichnen ist.
[0030] Als nachteilig an dem bekannten System kann die relativ ungünstige Ergonomie hinsichtlich
des Wechsels der Folienrollen 1 und 2 angesehen werden; beim Einrichten und Fixieren
des neuen Folienbahnanfangs und bei einer u.U. notwendigen Fehlerbeseitigung ist ein
gewisser manueller Aufwand unverzichtbar. Weiterhin steht nur ein begrenztes Speichervolumen
an Folienbahnmaterial zur Verfügung, da aufgrund des bestehenden Prinzips der automatischen
Bahnverschweißung zur aktiven ersten Folienrolle 1 jeweils nur eine weitere bzw. zweite
Folienrolle 2 in Reserve eingesetzt werden kann. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse
können die Folienrollendurchmesser zudem nur maximal ca. 500 mm betragen. Somit ist
je nach Leistung und Produkt ein relativ häufiger Rollenwechsel durch das Bedienpersonal
erforderlich.
[0031] Die schematische Darstellung der Fig. 2 zeigt eine externe Folienbeschickung 10 und
Folienverschweißung 12. Durch die Anordnung der externen Module seitlich neben dem
Folieneinschlagmodul 48 werden insbesondere die oben genannten Nachteile der schlechten
Ergonomie zumindest teilweise beseitigt. Hierbei ist eine gerade verwendete Folienrolle
1 und eine Vorratsrolle 2 vorgesehen. Die Schweißstation 50 zur Folienverschweißung
12 ist oberhalb der Folienrollen 1 und 2 angeordnet, was ebenfalls die Handhabung
erleichtert.
[0032] Die Darstellungen der Fig. 3 und Fig. 4 zeigen jeweils den schematischen Aufbau einer
seitlichen Folienrollenbeschickung 10 mit automatischer Folienbahnverschweißung 12
mit mehreren erfindungsgemäßen Spleißvorrichtungen 13. Hierbei sind eine variable
Anzahl von Vorratsrollen, insbesondere drei, vier, fünf oder mehr Rollenaufnahmen
für weitere Vorratsrollen 2, 3, 4, 5 und 6 vorgesehen. Die erste Rolle 1 ist jeweils
in Benutzung, während die restlichen Rollen 2, 3, 4, 5 und 6 als Speicher dienen,
die nacheinander aktiviert werden können, sobald die erste Rolle 1 oder eine jeweils
anschließend aktivierte Rolle 2, 3, 4 oder 5 leer ist.
[0033] Die Darstellungen der Fig. 5 bis Fig. 9 stellen den Aufbau und den Funktionsablauf
einer automatischen Folienbahnverschweißung 12 mit einer verwendeten Folienrolle 1
und drei Vorratsrollen 2, 3 und 4, d.h. mit einer Folienrollenbeschickung 10 entsprechend
Fig. 3, dar.
[0034] Die Folienbahnverschweißung 12 - hier auch als Spleißvorrichtung 13 bezeichnet -
umfasst jeweils einen mittigen Schweißbalken 20 je Vorratsrolle 2, 3 und 4 sowie zwei
seitliche Schweißbalken 24, wovon der erste seitliche Schweißbalken 24a der zuerst
verwendeten Rolle 1 zugeordnet ist und der zweite seitliche Schweißbalken 24b der
letzten Vorratsrolle 4 zugeordnet ist. Beiden seitlichen Schweißbalken 24a, 24b ist
jeweils ein steuerbarer Anpresszylinder 26, wirkend als horizontal verstellbarer Linearantrieb,
zugeordnet.
[0035] Die mittleren Schweißbalken 20 sowie der zweite seitliche Schweißbalken 24b (in Fig.
5 rechts angeordnet) der Spleißvorrichtung 13 weisen außerdem jeweils eine Trennvorrichtung
22 für die Folienbahn 8 auf. Dabei kann es sich beispielsweise um einen beheizbaren
Trenndraht 22 handeln. Der jeweilige Folienanfang 9-2, 9-3 und 9-4 der Folienbahnen
8-2, 8-3 und 8-4 der Vorratsfolienrollen 2, 3 und 4 wird jeweils an den zugeordneten
mittleren Schweißbalken 20 mittels Vakuum, statischer Aufladung o.ä. fixiert.
[0036] Fig. 5 zeigt, dass die Folienbahn 8-1 aus der Folienrolle 1 über eine verfahrbare
Umlenkrolle 30 dem Folieneinschlagmodul 48 zugeführt wird. Ist der Vorrat an Folienbahn
8-1 der Folienrolle 1 verbraucht, erfolgt mittels einer Folienklemmvorrichtung 14,
bestehend aus der verfahrbaren Umlenkrolle 30 und einem Klemmbalken 32, eine temporäre
aktive Folienklemmung der restlichen Folienbahn 8-1. Auf diese Weise kann die Klemmeinrichtung
14 die Führung der Folie 8-1 verbessern, indem sie einerseits zu jedem Zeitpunkt in
Nähe der gerade aktiven Folienrolle 1, 2, 3 oder 4 positioniert wird und andererseits
während des Rollenwechsels und während des Schweißvorgangs dafür sorgt, dass das Folienende
der noch in der Maschine befindlichen Bahn 8-1, 8-2, 8-3 oder 8-4 nicht abrutscht
und dadurch während des Schweißvorgangs in unbeabsichtigter Weise die Folienbahn 8-1,
8-2, 8-3 oder 8-4 durchtrennt wird. Hierdurch wäre ein Maschinenstillstand unvermeidlich,
um die Folienenden wieder zusammenzuführen und den weiteren Bahntransport wieder in
gewünschter Weise zu ermöglichen.
[0037] Weiterhin werden die Schweißbalken 20, 24a, 24b durch Zusammenschieben der Anpresszylinder
26 aneinander gepresst. Insbesondere wird der erste seitliche Schweißbalken 24a durch
den Anpresszylinder 26 an einen benachbarten mittleren Schweißbalken 20 angepresst,
so dass die Folienbahn 8-1 der ersten Rolle 1 und der Folienanfang 9-2 der ersten
Vorratsrolle 2 direkt aneinander liegen. Der Trenndraht 22akt wird nunmehr aktiviert,
indem er durch Zufuhr von Energie erhitzt wird. Dies führt zu einer Verschweißung
der Folienbahn 8-1 der Folienrolle 1 mit der Folienbahn 8-2 der Vorratsrolle 2 (Fig.
6). Gleichzeitig mit der Verschweißung wird dabei die Verbindung zur weitgehend abgerollten
und damit aufgebrauchten Folienrolle 1 durchtrennt, so dass nach dem Wechselvorgang
die zur Verarbeitungsstation führende Folienbahn 8-1 mit der neuen Anschlussbahn 8-2
verbunden ist, die auf der neuen Rolle 2 aufgewickelt ist.
[0038] Nunmehr wird die Umlenkrolle 30 und der Klemmbalken 32 verfahren, weiterhin werden
die Schweißbalken 20, 24a, 24b wieder auseinander gefahren und die Folienbahn 8-2
der Vorratsrolle 2 dem Folieneinschlagmodul 48 zugeführt (Fig. 8). Dies kann beispielsweise
durch Rückstelleinrichtungen der Anpresszylinder 26 geschehen, damit die Freigängigkeit
der bewegten Folienbahnen 8-1, 8-2, 8-3 und 8-4 nicht beeinträchtigt wird.
[0039] Entsprechend wird verfahren, wenn sich die Folienbahn 8-2 der Vorratsrolle 2 dem
Ende neigt (nicht dargestellt), bzw. wenn die Folienbahn 8-3 der Vorratsrolle 3 leer
ist (Fig.8). Insbesondere wird das jeweilige einen mittleren Schweißbalken 20 teilweise
umschlingende Folienende 8-2, 8-3 oder 8-4 der nächsten Anschlussrolle 2, 3 oder 4
dabei gegen die noch zusammenhängende Folienbahn 8-1, 8-2 oder 8-3 der nahezu abgewickelten,
verbrauchten Rolle 1, 2 oder 3 gedrückt. Gleichzeitig wird die oberhalb der Schweißeinrichtungen
12 positionierbare Klemmeinrichtung 14 durch Feststellen des Klemmbalkens 32 gegen
die Umlenkrolle 30 aktiviert, wodurch zuverlässig ein Lösen und ein Verlust des durch
die Maschine laufenden Folienabschnittes 8-1, 8-2 oder 8-3 verhindert werden kann.
[0040] Durch Aktivieren der entsprechenden Schweißeinrichtung unter gleichzeitiger Aktivierung
einer Trennvorrichtung - diese beiden Funktionen können beispielsweise durch den Trenndraht
22akt zusammengefasst werden - kann die Verbindung gewechselt werden. Während der
Rest der verbrauchten Rolle 1, 2 oder 3 von der durch die Maschine laufenden Folienbahn
8-1, 8-2 oder 8-3 abgetrennt wird, erfolgt durch den Schweißvorgang die Verbindung
mit der neuen Folienrolle 2, 3 oder 4.
[0041] Wird die letzte Vorratsrolle 4 verwendet, werden die ersten drei Rollenaufnahmen
mit neuen Folienrollen 1, 2 und 3 beschickt. Dabei werden die Folienenden 9-1, 9-2
und 9-3 so angeordnet, dass bei Beendigung der Folienbahn 8-4 der Rolle 4 diese mit
dem Folienanfang 9-3 der Rolle 3 verbunden wird usw. Diese Verfahrensweise erklärt
die unterschiedliche Ausführung der seitlichen Schweißbalken 24a, 24b, insbesondere
erklärt sie, warum der zweite seitliche Schweißbalken 24b einen aktivierbaren Trenndraht
22 aufweist.
[0042] Vorzugsweise erfolgt eine automatische Erkennung eines weitgehend abgewickelten Folienvorrats
einer Rolle 1, 2, 3 oder 4, so dass ein automatischer Wechsel und ein automatisches
Verschweißen der Folienbahnen 8-1, 8-2, 8-3 oder 8-4 eingeleitet werden kann. Auf
diese Weise und bei Verwendung mehrerer Vorratsrollen 1, 2, 3 und 4 können ununterbrochene
Maschinenzyklen von mehreren Stunden erzielt werden, in denen keinerlei manuelle Eingriffe
mehr zum Zuführen neuer Vorratsrollen 1, 2, 3 und 4 mit Verpackungsfolie mehr erforderlich
sind. Während bei den bisher bekannten Verfahren meist nur zwischen zwei wechselweise
abzuwickelnden Rollen umzuschalten war, können mit der vorliegenden Erfindung drei,
vier oder mehr Rollen nacheinander abgewickelt werden, wodurch sehr lange Laufzyklen
der Verpackungsmaschine erreichbar sind, die zuvor nur unter permanenten manuellen
Eingriffen erreichbar waren.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Folienrolle 1
- 2
- Folienrolle 2
- 3
- Folienrolle 3
- 4
- Folienrolle 4
- 5
- Folienrolle 5
- 6
- Folienrolle 6
- 8
- Folienbahn
- 8-1
- Folienbahn der Folienrolle 1
- 8-2
- Folienbahn der Folienrolle 2
- 8-3
- Folienbahn der Folienrolle 3
- 8-4
- Folienbahn der Folienrolle 4
- 9
- Folienanfang
- 9-1
- Folienanfang der Folienbahn 8-1
- 9-2
- Folienanfang der Folienbahn 8-2
- 9-3
- Folienanfang der Folienbahn 8-3
- 9-4
- Folienanfang der Folienbahn 8-4
- 10
- Folienbeschickung
- 12
- Folienverschweißung
- 13
- Spleißvorrichtung
- 14
- Folienklemmvorrichtung / Klemmeinrichtung
- 20
- Schweißbalken mittig
- 22
- Trennvorrichtung / Trenndraht
- 22akt
- aktivierter Trenndraht
- 24
- Schweißbalken seitlich
- 26
- Anpresszylinder
- 30
- Umlenkrolle verfahrbar
- 32
- Klemmbalken
- 40
- Flasche
- 41
- Gebindeeinheit
- 42
- Gebinde
- 46
- Behälterzufuhr
- 47
- Behältereinteiler
- 48
- Folieneinschlagmodul
- 50
- Befestigung- und Trennvorrichtung / Schweißstation
- 52
- Schrumpftunnel
1. Spleißvorrichtung (13) mit mindestens drei Abrolleinrichtungen für je eine Rolle (1,
2, 3, 4, 5, 6) mit bahnartigem Flachmaterial (8), mit mindestens drei Schweißbalken
(20, 24), die innerhalb einer gemeinsamen Ebene verschiebbar angeordnet sind, und
mit wenigstens einer Klemmeinrichtung (14), die annähernd in einer horizontalen Ebene
oberhalb der Schweißbalken (20, 24) positionierbar und verschiebbar angeordnet ist,
wobei jeder der mindestens drei Abrolleinrichtungen jeweils einer der Schweißbalken
(20, 24) zugeordnet ist.
2. Spleißvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Schweißbalken (20, 24) zur Fixierung
eines Bahnendes (9-2, 9-3, 9-4) einer noch vollen Bahnrolle (2, 3, 4) und zur steuerbaren
Verschweißung eines der Bahnenden (9-2, 9-3, 9-4) mit dem noch mit einer weitgehend
abgerollten Flachbahn (8-1, 8-2, 8-3) verbundenen Bahnabschnitt der zur Verarbeitungsstation
(48) führenden Flachbahn (8-1, 8-2, 8-3) unter gleichzeitiger Abtrennung dieser weitgehend
abgerollten Flachbahn (8-1, 8-2, 8-3) vom zur Verarbeitungsstation (48) führenden
Bahnabschnitt ausgebildet sind.
3. Spleißvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Schweißbalken (20, 24) mehrere
gegeneinander drückbare Klemmeinrichtungen (20, 24a, 24b, 26) zur temporären, gleichzeitigen
Fixierung aller Bahnenden (9-2, 9-3, 9-4) der noch nicht abgerollten Flachbahnrollen
(2, 3, 4) sowie des mit dem jeweiligen Bahnende (9-2, 9-3, 9-4) der zu aktivierenden
Flachbahnrolle (2, 3, 4) zu verschweißenden Bahnendes (9-1, 9-2, 9-3) der zur Verarbeitungsstation
(48) führenden Flachbahn (8-1, 8-2, 8-3) aufweisen.
4. Spleißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, die einen Flachbahnrollenvorrat
mit drei, vier, fünf, sechs oder mehr Flachbahnrollen (2, 3, 4, 5, 6) aufweist.
5. Spleißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das bahnartige Flachmaterial
(8) durch Kunststofffolie gebildet ist.
6. Verfahren zum Spleißen eines bahnartigen Flachmaterials (8) einer ersten Abrolleinrichtung
mit einem weiteren bahnartigen Flachmaterial (8) einer zweiten, dritten oder weiteren
Abrolleinrichtung, bei dem das bahnartige Flachmaterial (8) mittels mehrerer, innerhalb
einer gemeinsamen Ebene verschiebbarer Schweißbalken (20, 24) jeweils gegeneinander
fixiert und durch Aktivierung eines der Schweißbalkens (20, 24) miteinander verbunden
wird, wobei das bahnartige Flachmaterial (8) mittels einer Klemmeinrichtung (14),
die annähernd in einer horizontalen Ebene oberhalb der Schweißbalken (20, 24) positionierbar
und verschiebbar angeordnet ist, annähernd oberhalb des jeweils aktivierten Schweißbalkens
(20, 24) gehalten und geführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Bahnenden (9-2, 9-3, 9-4) der noch vollen Material-
bzw. Folienrollen (2, 3, 4) fixiert und bei dem eines der Bahnenden (9-2, 9-3, 9-4)
einer der vollen Material- bzw. Folienrollen (2, 3, 4) an der zuvor abgewickelten
Material- bzw. Folienbahn (8-1, 8-2, 8-3) befestigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem die zu einer Verarbeitungsstation (48) führende
Materialbahn (8-1, 8-2, 8-3) bei annähernd abgerollter Bahnrolle (1, 2, 3) mit einer
der Materialbahnen (8-2, 8-3, 8-4) einer noch vollen Bahnrolle (2, 3, 4) verschweißt
wird, wobei gleichzeitig die Materialbahn (8-1, 8-2, 8-3) der annähernd abgerollten
Bahnrolle (1, 2, 3) abgetrennt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem während der Verschweißung der
Materialbahnen (8-1, 8-2, 8-3, 8-4) ein nahe des Schweißbalkens (20, 24) befindlicher
Abschnitt der zur Verarbeitungsstation führenden Materialbahn (8-1, 8-2, 8-3, 8-4)
gehalten bzw. festgeklemmt und in die Nähe der Schweißstelle (12) geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei dem während der Verschweißung der
Materialbahnen (8-1, 8-2, 8-3, 8-4) mehrere Schweißbalken (20, 24a, 24b) gegeneinander
gedrückt werden, mit denen alle Bahnenden (9-2, 9-3, 9-4) der noch nicht abgerollten
Bahnrollen (2, 3, 4) sowie das mit dem jeweiligen Bahnende (9-2, 9-3, 9-4) der zu
aktivierenden Materialrolle (2, 3, 4) zu verschweißende Bahnende (9-1, 9-2, 9-3) der
zur Verarbeitungsstation führenden Materialbahn (8-1, 8-2, 8-3) gleichzeitig geklemmt
und fixiert werden.