(19)
(11) EP 2 402 524 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.01.2012  Patentblatt  2012/01

(21) Anmeldenummer: 11168750.5

(22) Anmeldetag:  06.06.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 2/82(2006.01)
E05D 15/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 29.06.2010 DE 202010009650 U

(71) Anmelder: Becker GmbH & Co. KG
24537 Neumünster (DE)

(72) Erfinder:
  • Körte, Niels
    22609 Hamburg (DE)
  • Zimmermann, Günter
    24536 Neumünster (DE)

(74) Vertreter: Seemann, Ralph 
Patentanwälte Seemann & Partner Ballindamm 3
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Deckenschienensystem für Mobilwände


(57) Ein Schienensystem (10), insbesondere Deckenschienensystem (10) oder Bodenschienensystem (10), für wenigstens ein Mobilwandteil (20) eines Mobilwandsystems. Das Schienensystem (10) ist mit einer Führungsschiene (14) für ein Mobilwandteil (20) und mit einer Basis (12) für die Führungsschiene (14) ausgebildet, wobei die Führungsschiene (14) mittels einer zugbelasteten Verbindung (26, 27) mit der Basis (12) verbunden oder verbindbar ist und wobei zwischen der Basis (12) und der Führungsschiene (14) eine der Zugbelastung entgegenwirkende, abstandsvariable Spanneinrichtung (38, 39) vorgesehen ist.
Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Schienensystems (10) für ein Mobilwandsystem sowie ein Mobilwandsystem mit wenigstens einem Mobilwandteil (20).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienensystem, insbesondere Deckenschienensystem oder Bodenschienensystem, für wenigstens ein Mobilwandteil eines Mobilwandsystems. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Schienensystems für ein Mobilwandsystem sowie ein Mobilwandsystem mit wenigstens einem Mobilwandteil.

[0002] Mobilwandsysteme, auch als Trennwandsysteme bekannt, dienen zur variablen Unterteilung von Räumen. Bekannte Mobilwandsysteme weisen eine üblicherweise in der Decke montierte Führungsschiene oder Laufschiene und gegebenenfalls eine am Boden befestigte Führungsschiene oder Laufschiene sowie flächige Mobilwandelemente auf, die aus einer Ruheposition herausgefahren und zu einer vollständigen Trennwand zusammengefügt werden und umgekehrt. In der deckenseitigen Laufschiene sind Transportschlitten, die mit den Mobilwandteilen oder -elementen verbunden sind, verfahrbar.

[0003] Die einzelnen Mobilwandelemente werden mittels beweglicher Elemente, so genannter Ausfahrdruckschuhe, zwischen Decke und Boden verspannt. Die Ausfahrdruckschuhe sind im nicht betätigten Zustand ganz oder teilweise im Mobilwandelement versenkt. Im ausgefahrenen Zustand ragen sie über das Mobilwandelement hinaus und sind gegen Decke bzw. Boden bzw. Deckenschiene bzw. Bodenschiene gepresst. Im Rahmen der Erfindung kann die Deckenschiene als Bestandteil der Decke angesehen werden und entsprechend die Bodenschiene als Bestandteil des Bodens.

[0004] Die als Mobilwandteile ausgebildeten Mobilwandelemente oder mobilen Trennwandelemente bestehen im Allgemeinen aus einem innen liegenden Tragrahmen, an dem die außen liegenden Außenwände befestigt sind. Der Tragrahmen erstreckt sich im Allgemeinen entlang der Begrenzungslinien der Außenwände und kann auch Quer- oder Längsstreben aufweisen, die sich durch das Innere eines mobilen Trennwandelements erstrecken.

[0005] Beispielsweise sind mobile Trennwandelemente oder Trennwandteile aus DE 10 2007 019 615 B3 oder DE 10 2008 032 836 A1 bekannt.

[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, die Führung von Mobilwandteilen eines Mobilwandsystems weiterzubilden, wobei der konstruktive Aufwand möglichst gering gehalten werden soll.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Schienensystem, insbesondere Deckenschienensystem oder Bodenschienensystem, für wenigstens ein Mobilwandteil eines Mobilwandsystems mit einer Führungsschiene für ein Mobilwandteil und mit einer Basis für die Führungsschiene, wobei die Führungsschiene mittels einer zugbelasteten Verbindung mit der Basis verbunden oder verbindbar ist und wobei zwischen der Basis und der Führungsschiene eine der Zugbelastung entgegenwirkende, abstandsvariable Spannvorrichtung vorgesehen ist.

[0008] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine deckenseitige oder bodenseitige Führungsschiene für ein Mobilwandteil bzw. ein Mobilwandelement bereit zu stellen, wobei beispielsweise bei einer deckenseitigen Führungsschiene eine Basis oberhalb der Führungsschiene vorgesehen ist, so dass die Führungsschiene mit der Basis, die unmittelbar an einer Decke eines Raumes oder an einer abgehängten deckenseitigen Anordnung befestigt ist, verbunden ist, wobei der Abstand zwischen der Basis für die Führungsschiene und der Führungsschiene auf einfache Weise eingestellt wird oder anpassbar ist bzw. die Ausrichtung der Führungsschiene in Bezug auf die deckenseitige Basis justiert wird bzw. justierbar ist, so dass die Führungsschiene dauerhaft und stabil mit der deckenseitigen Basis verbunden ist. Hierbei ist die Führungsschiene an einen oder mehreren voneinander beabstandeten Verbindungspunkten über zugbelastete Verbindungen mit der deckenseitigen Basis verbunden, wobei gleichzeitig durch eine zwischen der Basis und der Führungsschiene ausgebildete abstandsvariable Spanneinrichtung die Führungsschiene unter Aufbringung einer Spannkraft von der Basis in einem vorbestimmten Abstand gehalten wird bzw. positioniert ist, wobei die Spanneinrichtung der zugbelasteten und längeneinstellbaren Verbindung entgegenwirkt.

[0009] Aufgrund der abstandsvariablen Einstellbarkeit der Spanneinrichtung kann hierbei an den Verbindungspunkten jeweils individuell die zugbelastete Verbindung und die Spanneinrichtung entsprechend angepasst werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zugbelastete Verbindung bzw. Schraubverbindung zwischen Basis und Führungsschiene ebenfalls abstandsvariabel ausgebildet ist. Hierdurch ergibt sich eine einfache und variable Einstellung der Abstände zwischen der Führungsschiene und der Basis. Sind an zwei voneinander beabstandeten Verbindungspunkten des Schienensystems jeweils eine zugbelastete, abstandsvariable Verbindung, z.B. Schraubverbindung und eine abstandsvariable Spanneinrichtung, die beispielsweise zwei Spannschrauben aufweist, vorgesehen, so ist es möglich, durch entsprechende Einstellungen bzw. Verstellungen sowie Anpassungen der zugbelasteten Verbindungen und der Spanneinrichtungen an einem Verbindungspunkt eine einfache Justage oder Positionierung der Führungsschiene gegenüber der ortsfest angeordneten bzw. befestigten, deckenseitigen oder bodenseitigen Basis auszubilden, wodurch auch einfache Niveauunterschiede der Basis oder einer Deckenseite oder eines Bodens oder einer Wand ausgeglichen werden.

[0010] Insbesondere ist die Führungsschiene mit einer Laufschiene für einen oder mehrere Transportschlitten eines Mobilwandteils ausgebildet, um die Mobilwandteile entlang der Laufschiene zu bewegen. Hierbei ist ein besonderer Aspekt der Erfindung, dass eine zugbelastete, insbesondere abstandsvariable, Verbindung zwischen einer deckenseitigen Basis im Zusammenwirken mit einer der Zugbelastung entgegenwirkenden Spannkraft durch die abstandsvariable Spanneinrichtung ausgebildet wird.

[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform des Schienensystems zeichnet sich dadurch aus, dass die Basis als Schienenkörper, insbesondere Deckenschiene oder Bodenschiene oder Wandschiene bzw. Wandanschluss, ausgebildet ist, wobei insbesondere der Schienenkörper als Profilkörper, insbesondere als U-Profilkörper, ausgebildet ist. Hierbei ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass das Schienensystem auch für eine Führung eines Mobilwandteils bodenseitig verwendet wird, wobei in einer Ausgestaltung der Schienenkörper ein U-förmiges Profil aufweist und wobei die Schenkel des U-förmigen Profilkörpers bei Anordnung mit einer Führungsschiene die freien Schenkel der Führungsschiene übergreifen oder zwischen den Schenkeln der Führungsschiene ausgebildet sind, wodurch die äußeren freien Schenkel der breiteren Führungsschiene die freien Schenkel des U-förmigen Profils des deckenseitigen Schienenkörpers bzw. der Basis übergreifen.

[0012] Außerdem zeichnet sich eine bevorzugte Ausführungsform des Schienensystems dadurch aus, dass die Führungsschiene eine Aufnahme für eine, insbesondere oberseitige oder unterseitige, Führungseinrichtung eines Mobilwandteils, insbesondere für einen Transportschlitten oder eine Führungsstange des Mobilwandteils, aufweist. Beispielsweise verfügt die Führungsschiene in einer Ausgestaltung über eine Laufschiene für einen Transportschlitten, der mit einem Mobilwandteil verbunden ist, so dass innerhalb der Laufschiene der Transportschlitten verfahrbar ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Aufnahme derart ausgestaltet ist, dass sowohl eine Führungsstange des Mobilwandteils ohne Transportschlitten als auch ein Transportschlitten in der Aufnahme bzw. in der Laufschiene angeordnet werden können.

[0013] Darüber hinaus ist es bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass die zugbelastete Verbindung zwischen der Basis und der Führungsschiene als Schraubverbindung ausgebildet ist, wobei insbesondere eine Schraubhülse der Schraubverbindung, insbesondere mit einem Innengewinde, auf der Basis angeordnet ist oder in die Basis eingedreht ist, so dass die Schraubhülse auf der der Führungsschiene zugewandten Seite an der Basis bzw. an dem Schienenkörper angeordnet ist, um eine Schraube, die eine Bohrung in der Führungsschiene durchdringt, aufzunehmen.

[0014] Dazu ist insbesondere vorgesehen, dass die Schraubverbindung wenigstens eine von der Mobilwandteilseite zugängliche Schraube aufweist, wobei insbesondere in der Laufschiene der Führungsschiene eine oder mehrere Bohrungen zur Aufnahme von Schrauben vorgesehen sind, so dass in die Bohrungen Verbindungsschrauben eingesetzt werden, die in die Schraubhülsen auf der Basisseite als Gegenstück eingedreht werden. Hierdurch sind die Verbindungschrauben für die zugbelastete Schraubverbindung zwischen der Basis und der Führungsschiene von der Mobilwandseite zugänglich.

[0015] Weiterhin zeichnet sich eine günstige Ausführungsform des Schienensystems dadurch aus, dass die Spanneinrichtung unter Verwendung von wenigstens einer oder mehrerer Spannfedern und/oder einer oder mehrerer Spannschrauben ausgebildet ist, so dass die Führungsschiene in einem vorbestimmten Abstand zur Basis positioniert wird bzw. ist. Insbesondere ist die Länge der Spannschrauben abstandsvariabel ausgebildet, so dass durch Verwendung von verschiedenlangen Spannschrauben für die Spanneinrichtung das Schienensystem auf einfache Weise entsprechend den Anforderungen für die Errichtung eines Mobilwandsystems deckenseitig als auch bodenseitig angepasst werden kann. Hierzu ist es lediglich notwendig, dass längere oder kürzere (Spann-)Schrauben und Verbindungsschrauben verwendet werden, wobei die Form bzw. die Abmessungen der Basis bzw. des Schienenkörpers sowie der Führungsschiene als vorgegebene Profile unverändert bleibt.

[0016] Überdies ist es weiterhin bei dem Schienensystem günstig, wenn die Spannschrauben an der Führungsschiene, vorzugsweise seitlich, insbesondere an einem Führungskanal bzw. einer Laufschiene, angeordnet sind und/oder angreifen, wobei insbesondere die Spannschrauben im Wirkeingriff mit der der Führungsschiene gegenüber angeordneten, vorzugsweise als Gegenlager für die Spannschrauben ausgebildeten, Basis unter Ausbildung einer vorbestimmten Spannkraft bringbar oder gebracht sind.

[0017] Außerdem wird das Schienensystem vorteilhafterweise dadurch weitergebildet, dass die Spannschrauben von der Seite des Mobilwandteils, vorzugsweise über Bohrungen in der Führungsschiene, zugänglich sind, wobei insbesondere die Bohrungen in der Führungsschiene in Profilnuten für Dichtungskörper, wie z.B. Dichtungen oder Dichtlippen, ausgebildet sind. Beispielsweise ist es dadurch möglich, dass nach fertiger Montage des Schienensystems Dichtlippen in die Profilnuten der Führungsschiene eingebracht werden, wodurch die Bohrungen in der Führungsschiene für die Spannschrauben durch die äußeren Dichtungskörper verdeckt werden bzw. sind, wodurch eine optisch gefällige Form des Schienensystems erreicht wird.

[0018] Des Weiteren ist es in einer Ausgestattung des Schienensystems bevorzugt, dass die zugbelastete Verbindung bzw. Schraubverbindung zwischen der Basis und der Führungsschiene, vorzugsweise symmetrisch, zwischen zwei abstandsvariablen Spannelementen einer Spanneinrichtung angeordnet ist oder wird, wobei insbesondere die zugbelastete Verbindung und die abstandsvariablen Spannelemente in einer, vorzugsweise vertikalen, Ebene angeordnet sind, wobei weiter vorzugsweise die Ebene senkrecht zur Führungsrichtung bzw. Bewegungsrichtung der mobilen Trennwand in der Führungsschiene ausgebildet ist.

[0019] Außerdem wird die Aufgabe gelöst durch eine Verwendung eines Schienensystems, das wie voranstehend ausgebildet ist, für ein Mobilwandsystem, wobei insbesondere das Schienensystem deckenseitig oder bodenseitig oder wandseitig angeordnet wird oder ist. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass das Schienensystem auch abschlussseitig an einer horizontalen Wand verwendet oder angeordnet wird.

[0020] Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch ein Mobilwandsystem mit wenigstens einem Mobilwandteil oder Mobilwandelement, wobei das Mobilwandsystem mit einem voranstehend beschriebenen Schienensystem für wenigstens ein oder mehrere Mobilwandteile ausgebildet ist bzw. dieses aufweist. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die obigen Ausführungen ausdrücklich verwiesen.

[0021] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.

[0022] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Raums mit einer mobilen Trennwand;
Fig. 2
schematisch einen Querschnitt durch ein Schienensystem für ein Mobilwandelement eines Mobilwandsystems und
Fig. 3
schematisch einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Schienensystems für ein Mobilwandelement.


[0023] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.

[0024] In Fig. 1 ist ein Raum mit einem Mobilwandsystem bzw. einer mobilen Trennwand perspektivisch dargestellt. Vor der Mobilwand sind der Boden 50, Seitenwände 51, 52 und die Decke 53 des unterteilten Raums dargestellt. Durch Lücken in der Mobilwand ist die Hinterwand 54 zu erkennen.

[0025] Die Mobilwand besteht aus Mobilwandelementen 61, 62, 63, 64, 65, die an Führungsschienen 55 aufgehängt sind. Die Elemente 61 und 62 sind bereits in ihren vorbestimmten Positionen in der Mobilwand zwischen Boden 50 und Decke 53 verspannt. Das Mobilwandelement 63 mit Kurbel 11 befindet sich in einer Position kurz vor der Verbindung mit dem Mobilwandelement 62. Mittels der Kurbel 11 wird das Mobilwandelement 63, vertikal zwischen Boden 50 und Decke 53 verspannt.

[0026] Die Mobilwandelemente 64 und 65 befinden sich an der rechten Seite in einer Parkposition. Sie sind in der Parkposition nicht zwischen Decke 53 und Boden 50 verspannt, ihre Ausfahrdruckschuhe sind in den Mobilwandelementen 64, 65 versenkt.

[0027] In den Figuren 2 und 3 sind jeweils verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Schienensystems 10 schematisch im Querschnitt dargestellt. Das Schienensystem 10 bzw. die Schieneneinrichtung ist deckenseitig an eine Decke oder an einer abgehängten Vorrichtung in einem Raum angeordnet, wobei das Schienensystem 10 einen deckungsseitigen Profilkörper 12 mit einem horizontalen Basiskörper und zwei daran senkrecht angeordneten Profilschenkeln 21, 22 aufweist, der im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist. Hierbei ist der Profilkörper 12 nach Art eines umgedrehten U an der Decke oder einer Aufhängevorrichtung nach unten offen angeordnet.

[0028] Darüber hinaus verfügt das Schienensystem 10 unterhalb des U-förmigen Profilkörpers 10 über eine Führungsschiene 14, die unterhalb des Profilkörpers 10 angeordnet ist. Im Innern verfügt die Führungsschiene 14 über eine Laufschiene 16, deren Laufrichtung senkrecht zur Zeichenebene verläuft.

[0029] Innerhalb der im Querschnitt kastenförmigen Laufschiene 16, die an der Unterseite eine durchgehende Öffnung 17 aufweist, werden Transportschlitten 18 eines Trennwandelements 20 verfahren, wobei an der Unterseite der Transportschlitten 18 über eine Verbindungsstange 19 das mobile Trennwandelement 20 angeordnet ist. Das mobile Trennwandelement 20 ist dabei vorzugsweise an zwei Punkten, die voneinander beabstandet sind, jeweils mit einem Transportschlitten 18 verbunden, so dass das mobile Trennwandelement 20 an zwei Punkten in der Laufschiene 16 verfahrbar aufgehängt ist.

[0030] Darüber hinaus weist die Führungsschiene 14 an ihren beiden Außenseiten Außenschenkel 24, 25 auf, die innenseitig mit der Unterseite der Laufschiene 16 im Innern der Führungsschienen 14 verbunden sind. Hierbei ragen die Außenschenkel 24, 25 nach oben und hintergreifen die zwischen dem Außenschenkel 24 und 25 angeordneten Profilschenkel 21, 22 des U-förmigen Profilkörpers 12, so dass die Profilschenkel 21, 22 zwischen den Außenschenkeln 24, 25 der Führungsschiene 14 angeordnet sind.

[0031] Oberseitig sind die Profilschenkel 21, 22 des Profilkörpers 12 mit dem horizontal ausgerichteten Basiskörper 23 verbunden. In der Mitte des Basiskörpers 23 zwischen den Profilschenkeln 21, 22 ist oberhalb der Laufschiene 16 eine Schraubhülse 27 mit einem Innengewinde angeordnet bzw. befestigt, wobei das Innengewinde der Schraubenhülse 27 eine Schraube aufnehmen kann.

[0032] In der Mitte der Laufschiene 16 ist mittig und gegenüber der unteren Öffnung 17 an der Oberseite der Laufschiene 16 eine Bohrung ausgebildet, durch die eine Verbindungsschraube 26 eingebracht werden kann, so dass die Verbindungsschraube 26 in die Ausnehmung der Schraubenhülse 27 mit dem Innengewinde eingedreht wird, um eine zugbelastete Verbindung zwischen der Führungsschiene 14 und dem als Basis ausgebildeten Profilkörpers 12 auszubilden

[0033] Darüber hinaus sind auf beiden äußeren Längsseiten der Laufschiene 16 horinzontale Stege 28, 29 ausgebildet, die jeweils ein Innengewinde aufweisen. In die Innengewinde der Stege 28, 29 sind Spannschrauben 38, 39 eingedreht, die endseitig an ihrem oberen Ende die Innenseite des Basiskörpers 23 des Profilkörpers 12 berühren und eine Spannkraft ausbilden, die der durch die Schraubverbindung, bestehend aus der Schraube 26 und der Schraubenhülse 27, aufgebrachten Zugbelastung entgegenwirkt, so dass durch Verstellen der Schrauben 26, 38, 39 der Abstand zwischen der Oberseite der Laufschiene 16 und der Innenseite des Basiskörpers 23 eingestellt bzw. justierbar ist sowie die Führungsschiene und der Profilkörper 12 zueinander fixiert sind.

[0034] Wie aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, sind die Außenschenkel 24, 25 der Führungsschiene 14 an der Unterseite über jeweils einen horizontalen Steg 34, 35 mit der Unterseite der Laufschiene 16 verbunden. Unterhalb der Stege 28, 29, in die die Schrauben 38, 39 eingesetzt sind, verfügen die unteren Verbindungsstege 34, 35 über Bohrungen 36 und an ihrer Unterseite bzw. nach unten gerichteten Außenseiten über Profilnuten 37.

[0035] In die Profilnuten 37 werden, wie in Figur 2 dargestellt, Dichtungskörper 40 eingesetzt bzw. angeordnet. Hierbei verfügen die Dichtungskörper 40 über entsprechende Befestigungslippen oder dergleichen, die in die Profilnuten 37 eingebracht werden. Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Dichtkörper 40 zwischen der Unterseite der Führungsschiene 14 und der Oberseite des mobilen Trennwandelements 20 unter Ausbildung einer (ab-)dichtenden Verbindung zwischen dem Schienensystem 10 bzw. der Unterseite der Führungsschiene 14 und der Oberseiten des mobilen Trennwandelements 20 bilden.

[0036] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit von der Einzeichnung der Dichtkörper 40 (vgl. Fig. 2) abgesehen. Bei der Justierung bzw. der Einstellung des Abstandes zwischen dem Profilkörper 12 und der Führungsschiene 14 werden bei noch nicht angeordneten Dichtkörpern 40 in den Profilnuten 37 die äußeren Schrauben 38, 39 durch Einbringen eines Verstellelements wie z.B. eines Schraubenziehers oder Imbusschlüssels über die Bohrungen 36 in den Verbindungsstegen 34, 35 von der Unterseite der Führungsschiene durch manuelles Verdrehen verstellt, wobei der Abstand zwischen der Führungsschiene 14 und dem deckenseitigen Schienenkörper bzw. Profilkörper 12 an jedem Punkt individuell eingestellt werden kann.

[0037] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel werden längere Schrauben 26, 38, 39 verwendet als bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel. Unter Verwendung von in ihren Abmessungen übereinstimmenden Profilkörpern 12 und Führungsschienen 14 und unter Verwendung von verschiedenlangen Schrauben 26, 38, 39 wird ein flexibles , abstandsvariables und anpassbares Schienensystem 10 bereitgestellt, wobei der Abstand zwischen dem deckenseitigen Profilkörper 12 und der dem mobilen Trennwandelement 20 zugewandten Führungsschiene 14 individuell und entsprechend den Anforderungen bei der Ausbildung eines Schienensystems für ein Mobilwandsystem eingestellt wird.

[0038] Wie aus den Figuren 2 und 3 ferner hervorgeht, ist die Verbindungsschraube 26 für eine Schraubverbindung zwischen der Führungsschiene 14 und des Profilkörpers 12 mittig zwischen den äußeren Spannschrauben 38, 39 angeordnet, wobei insbesondere die Verbindungsschraube 26 und die Spannschrauben 38, 39 spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind. Darüber hinaus ist vorteilhafterweise die Verbindungsschraube 26 zusammen mit den Spannschrauben 38, 39 in einer Ebene, vorliegend der Zeichenebene, angeordnet.

[0039] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.

Bezugszeichenliste



[0040] 
10
Schienensystem
11
Kurbel
12
Profilkörper
14
Führungsschiene
16
Laufschiene
17
Öffnung
18
Transportschlitten
19
Verbindungsstange
20
mobiles Trennwandelement
21
Profilschenkel
22
Profilschenkel
23
Basiskörper
24
Außenschenkel
25
Außenschenkel
26
Verbindungsschraube
27
Schraubenhülse
28
Steg
29
Steg
34
Verbindungssteg
35
Verbindungssteg
36
Bohrung
37
Profilnut
38
Spannschraube
39
Spannschraube
40
Dichtungskörper
50
Boden
51, 52
Wand
53
Decke
54
Rückwand
55
Führungsschienen
61, 62
Mobilwandelement in Endposition
63
Mobilwandelement in Zwischenstellung
64, 65
Mobilwandelement in Parkposition



Ansprüche

1. Schienensystem (10), insbesondere Deckenschienensystem (10) oder Bodenschienensystem (10), für wenigstens ein Mobilwandteil (20) eines Mobilwandsystems mit einer Führungsschiene (14) für ein Mobilwandteil (20) und mit einer Basis (12) für die Führungsschiene (14), wobei die Führungsschiene (14) mittels einer zugbelasteten Verbindung (26, 27) mit der Basis (12) verbunden oder verbindbar ist und wobei zwischen der Basis (12) und der Führungsschiene (14) eine der Zugbelastung entgegenwirkende, abstandsvariable Spanneinrichtung (38, 39) vorgesehen ist.
 
2. Schienensystem (10) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (12) als Schienenkörper (12), insbesondere als Deckenschiene (12) oder Bodenschiene (12), ausgebildet ist, wobei insbesondere der Schienenkörper (12) als Profilkörper, insbesondere als U-Profilkörper (12), ausgebildet ist.
 
3. Schienensystem (10) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (14) eine Aufnahme für eine, insbesondere oberseitige oder unterseitige, Führungseinrichtung eines Mobilwandteils (20), insbesondere für einen Transportschlitten (18) oder eine Führungsstange, aufweist.
 
4. Schienensystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zugbelastete Verbindung (26, 27) zwischen der Basis (12) und der Führungsschiene (14) als Schraubverbindung (26, 27) ausgebildet ist, wobei insbesondere eine Schraubhülse (27) der Schraubverbindung (26, 27), insbesondere mit einem Innengewinde, auf der Basis (12) angeordnet ist oder in die Basis (12) eingedreht ist.
 
5. Schienensystem (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubverbindung (26, 27) wenigstens eine von der Mobilwandteilseite zugängliche Schraube (26) aufweist.
 
6. Schienensystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (38, 39) unter Verwendung von wenigstens einer oder mehrerer Spannfedern und/oder einer oder mehrerer Spannschrauben (38, 39) ausgebildet ist.
 
7. Schienensystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschrauben (38, 39) eine Führungsschiene (14), vorzugsweise seitlich, insbesondere an einem Führungskanal, angeordnet sind und/oder angreifen, wobei insbesondere die Spannschrauben (38, 39) im Wirkeingriff mit der der Führungsschiene (14) gegenüber angeordneten, vorzugsweise als Gegenlager für die Spannschrauben, Basis (12) unter Ausbildung einer vorbestimmten Spannkraft bringbar oder gebracht sind.
 
8. Schienensystem (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschrauben (38, 39) von der Seite des Mobilwandteils (20), vorzugsweise über Bohrungen (36) in der Führungsschiene (14), zugänglich sind, wobei insbesondere die Bohrungen (36) in der Führungsschiene (14) in Profilnuten (37) für Dichtungskörper (40) ausgebildet sind.
 
9. Schienensystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zugbelastete Verbindung (26, 27) zwischen der Basis (12) und der Führungsschiene (14), vorzugsweise symmetrisch, zwischen zwei abstandsvariablen Spannelementen (38, 39) einer Spanneinrichtung angeordnet ist oder wird, wobei insbesondere die zugbelastete Verbindung (26, 27) und die abstandsvariablen Spannelemente (38, 39) in einer, vorzugsweise vertikalen, Ebene angeordnet sind, wobei weiter vorzugsweise die Ebene senkrecht zur Führungsrichtung der Mobilwandteile (20) in der Führungsschiene (14) ausgebildet ist.
 
10. Verwendung eines Schienensystems (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für ein Mobilwandsystem, wobei insbesondere das Schienensystem (10) deckenseitig oder bodenseitig oder wandseitig angeordnet wird oder ist.
 
11. Mobilwandsystem mit wenigstens einem Mobilwandteil (20), wobei das Mobilwandsystem ein Schienensystem (10) für ein oder mehrere Mobilwandteile (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente