[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
Stand der Technik
[0002] Die Vorrichtung dient dem Stanzen von flachem mehrschichtigem Gut, und umfasst einen
Stanzzylinder und einen Gegenstanzzylinder. Wenigstens eine Schicht des flachen mehrschichtigen
Gutes ist in einem vom Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder gebildeten Stanzspalt
durchstanzbar, ohne alle Schichten vollständig zu durchtrennen, wobei die Breite des
Stanzspaltes einstellbar ist.
[0003] In dieser Darstellung wird der Ausdruck "stanzen" einerseits im engeren Sinne verwendet,
was "durchtrennen", "perforieren" oder "lochen" impliziert, andererseits auch im weiteren
Sinne als "prägen", also "verformen" oder "eindrücken" verstanden. Entsprechendes
gilt für ähnliche grammatikalische Formen, wie beispielsweise "stanzbar", welches
im engeren Sinne als "durchtrennbar", "perforierbar" oder "lochbar" und im weiteren
Sinne als "prägbar", "verformbar" oder "eindrückbar" verstanden wird. Nur zur Vereinfachung
der Darstellung, aber ohne Einschränkung dieser angesprochenen Konnotationen werden
der Ausdruck "stanzen" und ähnliche grammatikalische Formen verwendet. Auch werden
nachfolgend die Begriffe "Stanze", "Stanzvorrichtung" und "Stanzmaschine" synonym
verwendet.
[0004] Beim Stanzen von flachem mehrschichtigem Gut, beispielsweise Selbstklebeetiketten,
insbesondere in einer Vorrichtung zum Stanzen in einer Druckmaschine, müssen ein Obermaterial,
ein oben liegendes Bedruckstoffmaterial (eigentliches Etikettenmaterial) und eine
Klebstoffschicht durchstanzt (insbesondere durchtrennt) werden, ohne ein darunter
liegendes Trägermaterial zu verletzen, insbesondere zu durchtrennen. Der Stanzvorgang
ist materialabhängig, so dass eine Variation oder Einstellung der Vorrichtung, beispielsweise
der Positionen ihrer Komponenten oder der Stanzstärke, derart erfolgen muss, dass
in einem Bereich von wenigen Mikrometern bis einigen Zehntel Millimetern die Stanztiefe
verändert werden kann. Geläufig erfolgt das Stanzen in einer sogenannten Rotastanze
(Rotationsstanzwerk) oder einem Rotapräger (Rotationsprägewerk): In einem zwischen
einem Stanzzylinder, welcher eine Stanzform oder eine Prägeform trägt, und einem Gegenstanzzylinder
gebildeten Stanzspalt wirkt die Stanzform oder die Prägeform auf das flache mehrschichtige
Gut ein, welches eine plastische Änderung in Form einer Durchtrennung oder einer Einprägung
erfährt. Das flache mehrschichtige Gut kann insbesondere bahnförmig sein.
[0005] Beispielsweise aus dem Dokument
DE 6602393 ist bekannt, dass der Stanzzylinder und der Gegenstanzzylinder einer Vorrichtung
zum Stanzen über Schmitzringe verfügen können, welche aufeinander abrollen, so dass
sich Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder aufeinander abstützen. Eine Einstellbarkeit
des Stanzspaltes und damit der Stanztiefe kann dadurch erfolgen, dass der Anpressdruck,
teilweise unter drastischer Verformung der Schmitzringe, variiert wird. Bei einer
Stanzung können aber hohe Kraftspitzen auftreten, die zu einer vorübergehenden Verformung
des die Lager tragenden Stanzgestells führen können. Eine Veränderung der Breite des
Stanzspaltes, hervorgerufen durch die Verformung, führt aber zu einem schlechten Stanzergebnis.
Werden die Schmitzringe mit hohen Anpresskräften vorgespannt, kann ein vorzeitiger
Verschleiß von Schmitzringen, Laufflächen und Lagern resultieren.
[0006] Nachteilig bei einer derartigen Lösung ist aber, dass die Höhe der Schneiden einer
auf dem Stanzzylinder aufgenommen Stanzform oder Prägeform entsprechend der Größe
der Schmitzringe und der Höhe des Trägermaterials gewählt sein muss. Mit anderen Worten,
das Stanzwerkzeug muss speziell für den Auftrag und die eingesetzte Vorrichtung zum
Stanzen angefertigt werden.
[0007] Alternativ dazu ist aus dem Dokument
DE 297 15 037 U1 bekannt, eine mechanische Feinzustellung mittels auf die Achsen der Stanzzylinder
und Gegenstanzzylinder montierter konischer Rollen zu verwirklichen. Die konischen
Rollen sind in gegenseitiger Anlage derart, dass mindestens eine der Achsen relativ
zur anderen der Achsen gleichzeitig oder korreliert radial und axial verschiebbar,
so dass eine Variation der Breite des Stanzspaltes erreicht wird.
[0008] Aus dem Dokument
US 4,359,919 ist bekannt, weitere Lager für den Stanzzylinder und den Gegenstanzzylinder vorzusehen,
welche sich an Anlageflächen in einem Zwischenstück aufeinander abstützen. Eine Anlagefläche
eines der zwei sich aufeinander abstützenden Lager ist abgeschrägt ausgeführt und
zwischen den Anlageflächen ist ein keilförmiges Element vorgesehen, so dass die Dicke
des Zwischenstücks verändert werden kann, indem die Lage des keilförmigen Elements
variiert wird.
[0009] Es sind des weiteren mechanische Feinzustellungen bekannt, mit denen der Stanzspalt
im Bereich von Mikrometern eingestellt werden kann. Typischerweise ist eine derartige
mechanische Feinzustellung mit exzentrisch verstellbaren Schmitzringen realisierbar.
Beispielsweise sind derartige Vorrichtungen in den Dokumenten
EP 0 899 068 A2 und
DE 198 14 009 C1 offenbart.
[0011] Nachteilig an den Vorrichtungen zum Stanzen, welche eine Einstellung des Abstands
von Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder ermöglichen, ist, dass dabei nur geringe
Verstellwege ermöglicht werden. Es ist daher nicht möglich, die beiden Zylinder so
weit voneinander abzustellen, dass eine Stanzregistereinstellung ermöglicht wird.
Weiter nachteilig ist, dass die Verstellung des Abstands zwischen den beiden Zylindern
häufig mit einer kleinen Querverstellung zumindest eines der Zylinder einhergeht,
was Registerabweichungen bewirkt.
Aufgabenstellung
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Stanzen zu
schaffen, welche eine einfache und exakte Verstellung des Abstands zwischen
[0013] Stanzzylinder und Gegenstanzzylinder ermöglicht und so die Nachteile des Standes
der Technik zumindest verringert.
[0014] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Stanzen mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung, welche insbesondere dem
Stanzen von Etiketten dienen kann, besitzt einen um eine Drehachse drehbaren Stanzzylinder
und einen um eine Drehachse drehbaren Gegenstanzzylinder. Die Drehachsen von Stanzzylinder
und Gegenstanzzylinder sind dabei im Wesentlichen parallel. Der Gegenstanzzylinder
weist einen Zylinderkörper auf, welcher insbesondere als Hohlzylinder ausgeführt ist.
Den beiden Zylindern sind aufeinander abwälzende Schmitzringe zugeordnet. In vorteilhafter
Weise ist dabei ein jeweiliger, dem Gegenstanzzylinder zugeordneter Schmitzring mit
einer Gegenstanzzylinderwelle verbunden. Der Zylinderkörper des Gegenstandszylinders
ist an seinen beiden Enden mittels je einer Kulissenführung mit der Gegenstanzzylinderwelle
verbunden. Dieser Aufbau ermöglicht es, den Abstand zwischen dem Stanzzylinder und
dem Gegenstanzzylinder einzustellen.
[0015] In einer alternativen, nicht näher beschriebenen Ausführungsvariante ist der Zylinderkörper
des Gegenstandszylinders ist an seinen beiden Enden mittels je einer Kulissenführung
mit einem jeweiligen Schmitzring - welcher dem Gegenstanzzylinder zugeordnet ist -
verbunden und so drehbar gelagert.
[0016] In einer vorteilhaften und daher besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist der Zylinderkörper des Gegenstanzzylinders relativ zur Gegenstanzzylinderwelle
linear verschiebbar, insbesondere rein vertikal, d.h. senkrecht, verschieblich. Diese
lineare Verstellung hat den Vorteil, dass im Gegensatz zur exzentrischen Verstellung
nach dem Stand der Technik das Stanzregister nicht verändert wird. Ein weiterer Vorteil,
beispielsweise gegenüber den exzentrischen Verstellvorrichtungen nach dem Stand der
Technik, ist, dass sowohl eine Verstellung im Bereich von einem Hundertstel Millimeter
als auch eine Verstellung in einem Bereich von ca. 1 bis 2 mm ermöglicht wird. Die
Verstellung im Bereich von einem Hundertstel Millimeter, welche in Schritten von z.B.
einem Tausendstel Millimeter erfolgen kann, wird für die Einstellung der Stanztiefe
genutzt. Die Verstellung im Millimeterbereich ermöglicht ein komplettes Abstellen
des Gegenstanzzylinders, ohne dass die Zahnräder des Antriebsstranges verfahren oder
außer Eingriff genommen werden müssen. Wenn die Vorrichtung zum Stanzen über eine
Druckbrücke verfügt, so muss auch diese nicht gelöst werden. Die Verstellung im Millimeterbereich
ermöglicht sowohl eine Schnellabstellung als auch eine grobe Registerverstellung der
Zylinder in abgestelltem Zustand. Weiter vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, dass bei einem Verschleiß des Gegenstanzzylinders nur dessen Zylinderkörper ausgetauscht
werden muss und die Verstellmechanik weiter genutzt werden kann. Auch kommen für die
Verstellmechanik nur zentrische Teile zum Einsatz, welche - im Vergleich zu Teilen
mit exzentrischen Oberflächen für Verstelleinrichtungen nach dem Stand der Technik
- einfacher zu fertigen sind. Auch lassen sich die Stanzkräfte durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung gut aufnehmen und kann der Kraftfluss unkritisch gestaltet werden.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzt eine
jeweilige Kulissenführung sowohl einen auf die Gegenstanzzylinderwelle drehbeweglich
aufgebrachten Kulissenstein als auch eine Kulisse zur Führung des Kulissensteins.
Der Zylinderkörper des Gegenstanzzylinders ist dabei drehbeweglich zur Kulisse gelagert.
[0018] Um die Drehbewegungen zu ermöglichen, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung zwischen
Gegenstanzzylinderwelle und einem jeweiligen Kulissenstein jeweils ein Wälzlager vorgesehen.
Auch kann zwischen einer jeweiligen Kulisse und dem Zylinderkörper jeweils ein Wälzlager
vorgesehen sein.
[0019] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Vorrichtung zum
Stanzen mindestens zwei Stützrollenböcke zur Lagerung des Gegenstanzzylinders auf.
Der Abstand der Stützrollen der Stützrollenböcke zum Stanzzylinder ist dabei veränderlich,
sodass der Gegenstanzzylinder zum Stanzzylinder zugestellt werden kann. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Stützrollenböcke mit einer Einrichtung zur Höhenveränderung
der Stützrollen versehen sind, welche motorisch und/oder manuell betätigbar ist. Die
Stützrollen können so gemeinsam bzw. auch einzeln in ihrer Höhe verstellt werden,
was eine parallele Verstellung bzw. auch eine Schrägverstellung des Gegenstanzzylinders
zum Stanzzylinder ermöglicht.
[0020] In einer Ausführungsvariante der Vorrichtung zum Stanzen sind die dem Gegenstanzzylinder
zugeordneten Schmitzringe auf die Gegenstanzzylinderwelle verdrehfest aufgeflanscht.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen ist im Bereich einer
jeweiligen Kulissenführung eine Federung vorgesehen, insbesondere mit einem Tellerfederpaket,
um ein Abheben des Gegenstanzzylinders von den Stützrollen der Stützrollenböcke zu
verhindern. In anderen Worten: die Federung stellt sicher, dass der Gegenstanzzylinder
permanent auf den Stützrollen aufliegt.
[0022] In Weiterbildung der Vorrichtung zum Stanzen ist im Bereich der Kulissenführung eine
Verdrehsicherung vorgesehen, welche ein Verdrehen der Kulisse mit dem Zylinderkörper
des Gegenstanzzylinders verhindert.
[0023] Die beschriebene Vorrichtung zum Stanzen kann innerhalb einer Etikettendruckmaschine,
insbesondere einer Flexodruckmaschine, zum Stanzen von Etiketten eingesetzt werden.
Ausführungsbeispiel
[0024] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Stanzen
Fig. 2 eine Ansicht auf den Bereich des Gegenstanzzylinders
Fig. 3 einen Schnitt durch den Gegenstanzzylinder
Fig. 4 einen Schnitt durch die Kulissenführung des Gegenstanzzylinders
[0025] Fig. 1 zeigt eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Stanzen
100, auch als Stanzvorrichtung oder Rotationsstanze bezeichnet. Diese besitzt einen
Stanzzylinder 1 und einen Gegenstanzzylinder 2, zwischen welchen ein Bedruckstoff
200 hindurch transportiert wird und eine Stanzung erfährt. Der Stanzzylinder 1 und
der Gegenstanzzylinder 2 sind in Seitenwänden 22 der Stanzvorrichtung 100 drehbar
gelagert. Den Zylindern 1, 2 sind jeweils Schmitzringe 3, 4 zugeordnet. So besitzt
der Stanzzylinder 1 an seinen beiden äußeren Enden jeweils einen Schmitzring 3. Rechts
und links des Gegenstanzzylinders 2 sind Schmitzringe 4 vorgesehen. Die dem Stanzzylinder
zugeordneten Schmitzringe 3 und dem Gegenstanzzylinder zugeordneten Schmitzringe 4
wälzen aufeinander ab. Durch die Schmitzringe 4 erfolgt eine Kraftaufnahme von Stanzkräften
vom Stanzzylinder 1 über die Schmitzringe 3 des Stanzzylinders 1. Die Positionen des
Stanzzylinders 1 bzw. des Gegenstanzzylinders 2 wird durch Stützrollenböcke 8 bzw.
6 sicher gestellt. Der Stützrollenbock 8 ist dabei dem Stanzzylinder 1 zugeordnet
und verfügt über eine Druckbrücke 9. Über jeweils mit einem Drehknauf versehene Spindeln
12 kann die Vorspannkraft der Druckbrücke 9 eingestellt werden. Dem Gegenstanzzylinder
2 ist der Stützrollenbock 6 zugeordnet. Der Stützrollenbock 6 besitzt dabei zwei Stützrollenpaare,
welche mittels einer Verstelleinrichtung 7 gemeinsam oder getrennt in ihrer Höhe verstellbar
sind (h). Dadurch erfolgt die Zustellung des Gegenstanzzylinders 2 zum Stanzzylinder
1. Angetrieben wird die Verstelleinrichtung 7 durch einen Antrieb 21 zur Höhenveränderung
der Stützrollen. Dieser kann wie dargestellt durch einen kleinen Elektromotor erfolgen,
alternativ oder zusätzlich kann jedoch auch eine manuelle Bewegung vorgesehen sein.
[0026] Der Stanzzylinder 1 wird von einem Antriebsmotor 13 über einen Zahnräderzug 15 angetrieben.
In der Darstellung von Fig. 1 ist der Antriebsmotor 13 außerhalb des Stanzengehäuses
14 angebracht, jedoch kann dieser genauso auch innerhalb des Stanzengehäuses 14 integriert
sein.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf den Gegenstanzzylinder 2, welcher jedoch verdeckt ist
durch ein Zahnrad 15. Erkennbar ist ein in die Seitenwand 22 des Stanzengehäuses 14
eingelassenes Lager 17 für die Welle 16 des Gegenstanzzylinders 2. Weiter erkennbar
ist eine Verdrehsicherung 18, welche im Zusammenhang mit Fig. 4 näher beschrieben
wird.
[0028] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Gegenstanzzylinder 2, welcher einen hohlzylinderförmigen,
hülsenförmigen Zylinderkörper 11 umfasst. Im Kernloch bzw.
[0029] innerhalb des Hohlzylinders 17 befindet sich die Welle 16 des Gegenstanzzylinders
2. An ihren äußeren Enden ist die Welle 16 in einem Lager 17 gelagert. An ihren Enden
ist auf die Welle 16 jeweils ein Schmitzring 4 mit einem Antriebszahnrad 15 aufgeflanscht.
Über eine Kulissenführung 5, 10 ist der Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders
2 mit der Gegenstanzzylinderwelle 16 verbunden. Diese Kulissenführung 5, 10 stellt
sicher, dass der Zylinderkörper 11 eine Vertikalbewegung erfahren kann und so der
Abstand zwischen Gegenstanzzylinder 2 und Stanzzylinder 1 eingestellt werden kann.
Dabei bewirkt eine Höhenverstellung h der Stützrollen des Stützrollenbocks 6 eine
Höhenverstellung h' des Zylinderkörpers 11 des Gegenstanzzylinders. Der mögliche Höhenverstellbereich
des Zylinderkörpers 11 ist durch den Abstand der inneren Mantelfläche des Hohlzylinders
11 von der Gegenstanzzylinderwelle 16 vorgegeben und in Fig. 3 mit d bezeichnet.
[0030] Um sicherzustellen, dass der Zylinderkörper 11 permanent an den Stützrollen des Stützrollenbocks
6 anliegt, ist in die Lagerung des Zylinderkörpers 11 eine Federung mit einem Tellerfederpaket
20 integriert. Die freie Drehbeweglichkeit des Zylinderkörpers 11 relativ zur Welle
16 wird durch Wälzlager 19 erreicht.
[0031] In Fig. 3 ist nur eine Hälfte des Gegenstanzzylinders 2 dargestellt, da dieser symmetrisch
aufgebaut ist. Sprich an seinem anderen, nicht dargestellten Ende verfügt der Gegenstanzzylinder
2 ebenfalls über eine analog aufgebaute Kulissenführung 5, 10.
[0032] Der Aufbau der Kulissenführung 5, 10 ist in Fig. 4 näher dargestellt. Ein Kulissenstein
5 ist mittels eines Wälzlagers 19 drehbeweglich auf der Gegenstanzzylinderwelle 16
aufgebracht. Der Kulissenstein 5 wird in einer Kulisse 10 geführt, welche mittels
eines weiteren Wälzlagers 19 den Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders 2 drehbeweglich
lagert. Eine Verdrehsicherung 18 stellt sicher, dass die Kulisse 10 während der Drehbewegung
des Zylinderkörpers 11 nicht mit verdreht wird und die Höhenverstellung h' des Gegenstanzzylinderkörpers
11 ausschließlich in der Vertikalen erfolgt.
[0033] Soll der Abstand zwischen Stanzzylinder 1 und Zylinderkörper 11 des Gegenstanzzylinders
2 eingestellt werden, so wird der Antrieb 21 zur Höhenveränderung der Stützrollen
angesteuert und erfolgt mittels der Verstelleinrichtung 7 eine Höhenverstellung h
der Stützrollenpaare des Stützrollenbocks 6. Diese Höhenverstellung h bewirkt eine
Höhenverstellung h' des Zylinderkörpers 11 des Gegenstanzzylinders 2, da der Zylinderkörper
11 durch die Kulissenführung 5, 10 so gelagert ist, dass dieser relativ zur Gegenstanzzylinderwelle
16 eine Vertikalbewegung durchführen kann. Eine bezogen auf die Drehachsen parallele
Verstellung des Zylinderkörpers 11 zum Stanzzylinder 1 erfolgt, wenn die beiden Stützrollenböcke
6 die gleiche Höhenverstellung h erfahren. Eine Schrägverstellung des Zylinderkörpers
11 zum Stanzzylinder 1 bezogen auf deren Drehachsen wird erreicht, indem der rechte
Stützrollenbock 6 eine vom linken Stützrollenbock 6 unterschiedliche Höhenverstellung
h erfährt. Soll der Gegenstanzzylinder 2 schnell vom Stanzzylinder 1 abgestellt werden,
so werden beide Stützrollenböcke durch die Verstelleinrichtung 7 um in etwa 1 bis
2 mm abgesenkt.
[0034] In einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform sind in den Schmitzringen
des Gegenstanzzylinders drehbar gelagerte Kulissensteine eingebaut. Diese Kulissensteine
sind gegenüber dem Stanzengehäuse verdrehgesichert. In den Kulissensteinen wiederum
ist der Gegenstanzzylinderkörper rotativ gelagert - analog zum dargestellten Ausführungsbeispiel
- und liegt auf zwei Stützrollenböcken auf, wobei diese durch eine Verstelleinrichtung
gemeinsam oder getrennt in der Höhe verstellbar sind und sowohl eine parallele Verstellung
als auch eine Schrägverstellung des Gegenstanzzylinders zum Stanzzylinder ermöglich
wird.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Stanzzylinder
- 2
- Gegenstanzzylinder
- 3
- Schmitzring Stanzzylinder
- 4
- Schmitzring Gegenstanzzylinder
- 5
- Kulissenstein
- 6
- Stützrollenbock Gegenstanzzylinder (mit Stützrollenpaar)
- 7
- Verstelleinrichtung Stützrollenböcke (getrennt/gemeinsam)
- 8
- Stützrollenbock Stanzzylinder
- 9
- Druckbrücke
- 10
- Kulisse
- 11
- Zylinderkörper Gegenstanzzylinder (Hohlzylinder)
- 12
- Spindel
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Stanzengehäuse
- 15
- Zahnrad
- 16
- Welle Gegenstanzzylinder
- 17
- Lager für Welle
- 18
- Verdrehsicherung Kulisse
- 19
- Wälzlager
- 20
- Tellerfederpaket
- 21
- Einrichtung zur Höhenveränderung der Stützrollen
- 22
- Seitenwand
- 100
- Stanzvorrichtung
- 200
- Bedruckstoff (bedruckte Bahn mit Etiketten)
- d
- Verstellbereich Zylinderkörper
- h
- Höhenverstellung Stützrollen
- h'
- Höhenverstellung Gegenstanzzylinder
1. Vorrichtung zum Stanzen (100), insbesondere von Etiketten, mit einem um eine Drehachse
drehbaren Stanzzylinder (1) und mit einem um eine zur Drehachse des Stanzzylinders
(1) im Wesentlichen parallele Drehachse drehbaren Gegenstanzzylinder (2) mit einem
Zylinderkörper (11), wobei beiden Zylindern (1, 2) aufeinander abwälzende Schmitzringe
(3, 4) zugeordnet sind, und wobei der Abstand zwischen dem Stanzzylinder (1) und dem
Gegenstanzzylinder (2) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliger dem Gegenstanzzylinder (2) zugeordneter Schmitzring (4) mit einer
Gegenstanzzylinderwelle (16) verbunden ist und, dass der Zylinderkörper (11) des Gegenstanzzylinders
(2) an seinen beiden Enden mittels je einer Kulissenführung (5, 10) mit der Gegenstanzzylinderwelle
(16) verbunden ist.
2. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinderkörper (11) als Hohlzylinder ausgeführt ist und dass der Zylinderkörper
(11) des Gegenstanzzylinders (2) relativ zur Gegenstanzzylinderwelle (16) linear verschiebbar
ist (D), insbesondere vertikal verschieblich.
3. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Kulissenführung einen auf die Gegenstanzzylinderwelle (16) drehbeweglich
aufgebrachten Kulissenstein (5) und eine Kulisse (10) zur Führung des Kulissensteins
(5) aufweist, wobei der Zylinderkörper (11) des Gegenstanzzylinders (2) drehbeweglich
zur Kulisse (10) gelagert ist.
4. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Gegenstanzzylinderwelle (16) und einem jeweiligen Kulissenstein (5) jeweils
ein Wälzlager (19) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einer jeweiligen Kulisse (10) und dem Zylinderkörper (11) jeweils ein Wälzlager
(19) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zum Stanzen (100) mindestens zwei Stützrollenböcke (6) zur Lagerung
des Gegenstanzzylinders (2) aufweist und
dass der Abstand der Stützrollen der Stützrollenböcke (6) zum Stanzzylinder (1) veränderlich
ist, zum Zustellen des Gegenstanzzylinders (2) zum Stanzzylinder (1).
7. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zum Stanzen (100) eine Einrichtung zur Höhenveränderung (21) der
Stützrollen der Stützrollenböcke (6) aufweist, welche motorisch und/oder manuell betätigbar
ist.
8. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Gegenstanzzylinder (2) zugeordneten Schmitzringe (4) auf die Gegenstanzzylinderwelle
(16) verdrehfest aufgeflanscht sind.
9. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich einer jeweiligen Kulissenführung (5, 10) eine Federung (20) vorgesehen
ist, insbesondere umfassend ein Tellerfederpaket, um ein Abheben des Gegenstanzzylinders
(2) von den Stützrollen der Stützrollenböcke (6) zu verhindern.
10. Vorrichtung zum Stanzen (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Kulissenführung (5, 10) eine Verdrehsicherung (18) vorgesehen ist,
um ein Verdrehen der Kulisse (10) zu unterbinden.