[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedruckstoff verarbeitende Maschine, insbesondere Bogendruckmaschine,
mit einem oder mehreren Trocknern, Luftführungseinrichtungen für den bzw. die Trockner
sowie einer oder mehrerer Einrichtungen zur Entfeuchtung und/oder Reinigung mindestens
eines Teils der Trocknerabluft und Rückführung in den bzw. die Trockner. Druckmaschinen
mit derartigen Zusatzeinrichtungen sind an sich bekannt. Mit steigenden Energiepreisen
wurde es immer wichtiger, den Energieverbrauch von Druckmaschinen zu optimieren und
insbesondere im Bereich des Trockners, der einen hohen Energieverbrauch im Vergleich
zu den übrigen Komponenten der Maschine besitzt, Maßnahmen zur Wiederverwendung der
im Trockner aufgeheizten Abluft bzw. der darin enthaltenen Wärme zu finden. Darüber
hinaus besteht auch der Wunsch, die von einer Druckmaschine ausgehenden Emissionen
in die Umwelt zu verringern.
[0002] So ist es beispielsweise aus der
DE 196 35 075 A1 bekannt, bei einer Offset-Rollendruckmaschine die Verunreinigungen in der Abluft,
z. B. Lösemittel, durch Auskondensation zu reinigen und anschließend gegebenenfalls
nach Zumischung von Frischluft wieder in die Maschine einzuleiten. Bei der beschriebenen
Anlage steht weniger die Energieersparnis, sondern vielmehr das Vermeiden von Emissionen
in die Abluft im Vordergrund, was bei Rollen-Offsetdruckmaschinen aufgrund des hohen
Lösemittelanteils in den dort verwendeten Druckfarben verständlich ist. Bei der beschriebenen
Anlage wird die Abluft erst aus der Maschine herausgeführt und außerhalb des Maschinenraums
gereinigt und danach dem Maschinenraum wieder zugeführt. Dies bedingt einen relativ
hohen baulichen Aufwand und Eingriff in die Gebäudestruktur, was zwar bei Rollenrotationen
aufgrund des viel höheren Investitionsvolumens und den Abmessungen der Anlage sinnvoll,
für kleinere Bogendruckmaschinen jedoch nicht geeignet ist.
[0003] Bei Bogendruckmaschinen ist es beispielsweise aus der
DE 101 50 041 A1 bekannt, die Druckbogen, die den Trockner der Druckmaschine verlassen, z. B. über
die Bogenleitbleche, anschließend wieder zu kühlen. Damit wird zwar dem Verbacken
der frisch gedruckten Bögen im Auslegerstapel entgegengewirkt, eine Energieeinsparung
im Bereich des Trockners selbst und eine Verringerung von Emissionen der Trocknerabluft
ist damit nicht verbunden.
[0004] In der
EP 20 47 991 A2 ist eine Druckmaschine beschrieben, bei der die Zuluft durch ein dort als "Konditionierer"
bezeichnetes Aggregat entfeuchtet und über einen Wärmetauscher vorgewärmt wird, der
von dem Kühlwasser des im Trocknerbereich aufgeheizten Bogenleitblechs betrieben wird.
Diesem Wärmetauscher lässt sich auch heißes Wasser aus einem weiteren, im Abluftkanal
angeordneten Wärmetauscher zuführen. Mit diesen Maßnahmen lässt sich zwar Energie
rückgewinnen und damit die Druckmaschinen effizienter betreiben, über den baulichen
Aufwand an der Maschine und insbesondere die Integration des Konditionierers und des
Wärmetauschers ist dort jedoch wenig gesagt. Aus den Zeichnungen geht hervor, dass
er außerhalb der Maschinenseitenwände angeordnet ist.
[0005] Die bekannten Lösungen sind teilweise mit einem sehr hohen maschinentechnischen Aufwand
verbunden und lösen jeweils für sich Teilaspekte bzw. einen Teil der Probleme, die
beim Betrieb von Heißlufttrocknern insbesondere in Druckmaschinen auftreten. Die vorliegende
Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine insbesondere bei Bogenoffsetdruckmaschinen
geeignete Einrichtung zu schaffen, die dem Ziel einer möglichst hohen Energieeffizienz
bei gleichzeitiger Verringerung der Emissionen an die Außenluft Rechnung trägt.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen dadurch
gelöst, dass Einrichtungen zur Entfeuchtung und/oder Reinigung der Trocknerabluft
innerhalb der Maschine in unmittelbarer Nähe des bzw. der Trockner angeordnet sind.
[0007] Eine Druckmaschine gemäß der Erfindung besitzt einen Kondensator zur Kühlung der
Abluft und Auskondensation von Wasser und/oder Lösemitteln in Form eines oder mehrerer
herausnehmbarer Einschübe, die in dem Teil der Maschine integriert sind, der den oder
die Trockner enthält. Dabei ist dem Kondensator jeweils ein Filter und/oder ein Absorber
für Staub und Puder bzw. Lösemittel oder Ammoniak sowie ein weiterer Luftwärmetauscher
in Strömungsrichtung der Abluft vor- oder nachgeschaltet. Dieser Einschub kann mit
den an sich bekannten Einschüben baulich vereinigt sein oder als separater Einschub
in unmittelbarer Nähe des Trocknereinschubs, beispielsweise im Ausleger einer Bogendruckmaschine,
angeordnet sein. Er besitzt dann auf der Bedienerseite (BS der Druckmaschine) ebenso
Anschlüsse für Kühlwasser oder Kühlmittel, Waschmittel, für den Ablauf des Kondenswassers
und der Waschflüssigkeit wie die Trocknereinschübe oder andere Aggregate der Druckmaschine
wie Gummituch- oder Farbwerkswascheinrichtungen.
[0008] Der Vorteil gegenüber den bekannten Lösungen nach dem Stand der Technik ist zum einen,
dass die Trocknerabluft innerhalb der Maschine rezirkuliert und wieder aufbereitet
wird, sodass zum einen keine voluminösen Abluftkanäle im Bereich des Drucksaals erforderlich
sind, keine Emissionen von belasteter Luft in den Drucksaal eintreten und die druckereiinterne
Klimaanlage für die Frischluftkonditionierung der angesaugten Außenluft erheblich
entlastet wird.
[0009] Zum anderen lässt sich die Maschine auf diese Weise benutzer- bzw. bedarfsabhängig
konfigurieren, d. h. Maschinen, die aufgrund ihrer Ausstattung keine schädlichen Emissionen
produzieren oder keinen Heißlufttrockner enthalten, weil sie mit einer UV-Ausstattung
versehen sind und UV-Farben und Lacke verdrucken, können ohne die erfindungsgemäßen
Kondensatoreinschübe ausgeliefert werden.
[0010] Der Kondensator selbst ist zweckmäßig als Kaltwasser/Gegenstromwärmeaustauscher ausgeführt,
wobei dessen Effizienz noch verstärkt ist, wenn die von der Abluft durchströmten Teile
des Wärmetauschers vorgefeuchtet werden indem z. B. zusätzlich direkt in die am Kondensator
eintretende Abluft kaltes Fluid in Tröpfchenform hineingesprüht wird. Das kann beispielsweise
durch eine mit dem Kondensator verbundene Wascheinrichtung geschehen, die ohnehin
zweckmäßigerweise zum Reinigen der Bleche, Lamellen etc. des Kondensators zwecks Bindung
von Puderstaub und Entfernen anderer Verunreinigungen der Bleche und Lamellen vorgesehen
ist. Es ist weiterhin in Bezug auf möglichst effektiven Umgang mit der eingesetzten
Wärmeenergie sinnvoll, einen zusätzlichen Luftwärmetauscher vorzusehen, in dem die
Trocknerabluft erst einen Teil ihrer Wärmeenergie abgibt, bevor sie in den Kondensator
eintritt, und durch den sie nach Abkühlung und Auskondensation der Luftfeuchte im
Kondensator ein zweites Mal hindurch tritt und dann einen Teil ihrer Wärme wieder
zurückerhält, bevor sie im Zuluftkanal des Trockners wieder auf Betriebstemperatur
erhitzt wird.
[0011] Der Kondensator kann gleichzeitig als Ammoniak- und Puderstaubwascheinrichtung ausgebildet
werden. Zur chemischen Bindung des Ammoniaks eignet sich als Waschflüssigkeit vorzugsweise
eine leicht sauer eingestellt wässrige Lösung. Dazu bietet sich u.a. Schwefelsäure
(H
2SO
4) an, die gleichzeitig Stärke also Druckbestäubungspuder bindet.
[0012] Es kann jeweils für mehrere Trockner in der Maschine ein Kondensator zur Entfeuchtung
der Abluft vorgesehen sein und zweckmäßig mit einem außerhalb der Maschine angeordneten
Kühlaggregat verbunden sein. Es ist jedoch ebenso möglich und kann insbesondere bei
größeren Abständen zwischen den Trocknern in der Maschine zweckmäßig sein, wenn jedem
Trockner(-einschub) in der Maschine ein eigener Kondensator zur Entfeuchtung der Abluft
zugeordnet ist und die Kondensatoren dann gemeinsam an ein außerhalb der Maschine
angeordnetes Kühlaggregat angeschlossen sind. Dieses Kühlaggregat kann beispielsweise
außerhalb des Drucksaals angeordnet sein oder auch innerhalb des Drucksaals, aber
so, dass es die im Winter kalte Umgebungsluft außerhalb des Drucksaals nutzt, um das
Kühlwasser für den Kondensator bereit zu stellen.
[0013] Des Weiteren kann die Kühlleistung auch von Geräten bereitgestellt werden, die ohnehin
schon vorhanden sind, beispielsweise das Kühlaggregat zur Aufbereitung des Feuchtmittels
oder Temperiereinrichtungen zur Temperierung der Farbwerke der Druckmaschine.
[0014] Anstelle des Kühlwassers kann auch ein Kühlmittel Verwendung finden und das Kühlaggregat
kann als Wärmepumpe ausgeführt sein, wobei dann sinnvollerweise die Abwärme des Kühlaggregats
oder der Wärmepumpe über Leitungen einem weiteren Wärmetauscher im Zuluftkanal des
bzw. der Trockner in der Maschine zugeführt wird oder bogenführenden Zylindern, insbesondere
Gegendruckzylindern, mit dem Zweck der Erwärmung der Druckbögen vor Eintritt in die
jeweilige Trockneranordnung.
[0015] Der weitere Wärmetauscher kann allerdings auch von der Abwärme aus anderen Maschinenaggregaten
beheizt werden.
[0016] Umgekehrt kann die Maschinenabwärme insbesondere von sehr warmen bis heißen Bauteilen
im Bereich von Infrarot-/Heißluft- aber auch der von UV-Trocknern zum Betreiben einer
Adsorptionskälteanlage benutzt werden. Anstatt eines klassischen Kühlaggregats, welches
typischerweise seine Antriebsenergie durch Aufnahme von elektrischer Energie aus dem
Stromnetz bezieht, benötigt diese Form der Kälteerzeugung keine zusätzliche elektrische
Energiezufuhr. Solche Adsorptionskältemaschinen werden u. a. angeboten von der Fa.
Invensor in Berlin.
[0017] Von besonderem Vorteil ist es, wenn durch einen steuer- bzw. regelbaren Bypass ein
Teil der Trocknerabluft bereits direkt in den Zuluftkanal des Trockners eingespeist
wird, d. h. ohne den Umweg über den Kondensator. Auf diese Weise kann die bereits
aufgeheizte Trocknerabluft nochmals zur Trocknung verwendet werden, was dann sinnvoll
ist, wenn die Trocknerabluft aufgrund ihrer noch relativ geringen Luftfeuchte in der
Lage ist, noch weitere Feuchtigkeit von den Druckprodukten aufzunehmen. Hierbei kann
das durch den Bypass geführte Luftvolumen beispielsweise über eine Drosselklappe entsprechend
den Signalen von Sensoren zur Messung der relativen Luftfeuchte in Verbindung mit
einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung eingestellt werden. Der Teil der Trocknerabluft,
der dann über den Kondensator geführt wird, besitzt dann im Vergleich zu der Lösung
ohne Bypass generell einen höheren Feuchtegehalt bzw. ist stärker mit Dampf gesättigt,
sodass es auch einfacher ist, den enthaltenen Wasserdampf auszukondensieren. Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren 1 bis 3 der beigefügten Zeichnungen.
[0018] Figur 1 zeigt eine Offsetdruckmaschine 1 in Reihenbauweise mit einem Anleger 2, in
dem sich der unbedruckte Papierstapel 3 befindet, sechs Druckwerken 8a bis 8f für
die vier Grundfarben und gegebenenfalls zwei weiteren Sonderfarben, einem ersten Lackierwerk
9a, darauf folgend zwei Trocknereinheiten 10a und 10b, einer zweiten Lackiereinheit
9b sowie einem Ausleger 5 mit dem Bogenauslagestapel 6. Im Bereich der Kettenführungen
des Auslegers 5 sind vier weitere Trocknereinheiten 11a bis 11d in Bogentransportrichtung
hintereinander angeordnet.
[0019] Eine derartige Druckmaschine wird beispielsweise unter der Bezeichnung Speedmaster
XL105-6-LYYLX3 von der Heidelberger Druckmaschinen AG angeboten.
[0020] Die vier Trocknereinheiten 11a bis 11 d können nach Art von Einschubmodulen ausgebildet
sein, wie das in der
DE 101 18 757 A1 beschrieben ist, auf die an dieser Stelle vollumfänglich Bezug genommen wird. Bei
diesen Trocknereinschüben kann es sich um Heißlufttrockner, Infrarottrockner, UV-Trockner
oder sogenannte Kombitrockner handeln, die sowohl mit Heißluft als auch mit Strahlungsenergie,
z. B. IR-Strahlung, auf den zu trocknenden Bogen einwirken.
[0021] In einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung jetzt anhand einer vereinfachten
elektromechanischen Blockskizze näher erläutert: in der Figur 2 sind mit 21 und 22
die Seitenwände der Druckmaschine 1 im Bereich des Auslegers 5 mit den Bezugszeichen
21 und 22 bezeichnet, wobei die Seitenwand 21 die Bedienseite und die Seitenwand 22
die Antriebsseite der Druckmaschine darstellt. Entlang von Führungsschienen 23 und
24 ist einer der Trocknereinschübe 11b (Fig. 1) in den Bereich des Auslegers einschiebbar
oberhalb der von nicht dargestellten Kettengreifern geführten Bögen B, die unter den
Trocknern in Richtung auf die Auslage befördert werden.
[0022] Hierbei sind die Bögen B durch ein Luftpolster geführt, das sich zwischen den Bögen
B und dem Bogenleitblech 26 ausbildet.
[0023] Von oben werden die Bögen von Heißluft aus dem Trocknermodul 11b beaufschlagt, die
mit einer Temperatur von ca. 70° bis 120°C durch entsprechende Düsen 31a bis 31n hindurchtritt.
Weiterhin können in dem Trocknereinschub 11b Infrarotstäbe vorgesehen sein, die den
Bogen B entsprechend mit IR-Strahlung bestrahlen.
[0024] Die Luft wird durch eine elektrische Heizung 42 im Trocknereinschub 11a aufgeheizt.
Dieses Heizregister 42 ist mit einer Steuerung 38 verbunden, von der die Heizleistung
auf einen vom Bediener voreingestellten Wert oder so geregelt wird, dass sich die
Druckbögen nicht über eine vorgegebene Temperatur hinaus erwärmen, die beispielsweise
durch berührungslose Infrarot-Wärmesensoren über dem Auslegerstapel 6 gemessen wird.
[0025] Die durch die Düsen 31a-n auf die Bögen B geblasene Heißluft wird nach Aufnahme von
Wasser von der Bogenoberfläche als Abluft durch die Seitenwand 22 hindurch von einem
ersten Gebläse 25 abgesaugt. Ihre Temperatur liegt an dieser Stelle in einem Bereich
zwischen 60° und 100°C, abhängig von der aufgenommenen Feuchtigkeit und der eingestellten
Heißlufttemperatur des Trockners.
[0026] Bis hierher ist der Betrieb eines herkömmlichen Trocknereinschubs beschrieben, wie
er beispielsweise auch in der vorgenannten
DE 101 18 757 A1 beschrieben ist.
[0027] Über das Gebläse 25 gelangt die abgesaugte feuchtwarme Trocknerabluft über einen
Luft/Luft-Wärmetauscher 40, in dem sie einen Teil ihrer Wärme abgibt, in einen Kondensator
32b, der direkt unterhalb der Bogenbahn ebenfalls als Einschub ausgebildet ist und
über Führungsschienen 43 und 44 in gleicher Weise wie der Trocknereinschub 11b in
den Bereich zwischen den Seitenwänden der Druckmaschine 1 bzw. des Auslegers 5 eingeschoben
ist.
[0028] Dieser Kondensator 32b besitzt, wie aus der detaillierten Schnittzeichnung nach Fig.
3 hervorgeht, in seinem Innern aus einer Vielzahl von einzelnen Lamellen, 33a-d, die
durch schlangenförmig verlegte Kupferrohre 34a-d mit Wasser gekühlt werden. Zu diesem
Zwecke ist der Kondensator 32 b über die Wasseranschlüsse 28a, b und ein nicht dargestelltes
Leitungssystem mit einem in den Geräteschränken neben der Druckmaschine aufgestellten
Kühlaggregat verbunden. Der Einfachheit halber sind lediglich vier der Lamellen in
der Fig. 3 dargestellt, tatsächlich enthält der nach dem Gegenstromprinzip aufgebaute
Kondensator 32a je nach Bauform und zu kühlendem Luftvolumen bedeutend mehr Lamellen.
Bei dem Kühlaggregat kann es sich um einen elektrisch betriebenen Kompressor handeln.
Es ist jedoch auch möglich, stattdessen ein Adsorptionskälteaggregat zu verwenden,
das - wie noch weiter unten beschrieben wird - von der Abwärme der Druckmaschine selbst
betrieben wird.
[0029] In dem Kondensator wird die Abluft des Trockners auf min. 18°C aber besser 12 bis
6°C herunter gekühlt, sodass der in ihr enthaltene bzw. von zu trocknenden Bogen B
neu aufgenommene Wasserdampf kondensiert und sich an den Lamellen 32a-d in dem Kondensator
niederschlägt.
[0030] Gleichzeitig wird über Anschluss 29a in regelmäßigen Abständen in den Kondensator
Waschflüssigkeit eingeleitet, die aus Düsen in oberhalb der Lamellen angeordneten
Sprührohren 45a-d im Kondensator versprüht wird. Der pH-Wert dieser Waschflüssigkeit
ist sauer eingestellt, sodass die in der Abluft enthaltene Ammoniakanteile z. B. zu
Ammoniumsulfat reagieren und aus der Abluft ausgewaschen werden. Mit dem Waschmittelablauf
29b gelangen somit das Kondenswasser und andere ausgefilterte Bestandteile der Abluft
nach außen in einen Sammelbehälter, der ebenfalls in den Geräteschränken neben der
Druckmaschine aufgestellt sein kann. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass der Teil
des Luft/ Luftwärmetauschers 40, durch welchen die feuchtwarme zum Teil staubbelastete
Abluft geführt wird, ebenfalls mit einem Waschmittelzulauf 29c ausgestattet ist, um
diesen Teil des Wärmetauschers reinigen zu können. Die Flüssigkeit läuft von dort
in den Kondensator 32b und kann über den Waschmittelablauf 29b mit abgeführt werden.
Ebenso zu erwähnen ist, dass der Luftwärmetauscher 40 als Regenerator ausgeführt sein
kann.
[0031] Die wie oben beschrieben gereinigte Abluft wird, wie durch den Pfeil 47 in Fig. 2
symbolisiert, über einen in der Maschine verlegten Luftkanal einem zweiten Gebläse
27 zugeführt. Dieses Gebläse 27 drückt die gereinigte Abluft in den oben schon erwähnten
Luft/Luft-Wärmetauscher 40, wo sie wieder erwärmt wird, indem ein Teil der Wärme aus
dem feuchtwarmen Abluftstrom an den kühltrockenen, jetzt Zuluftstrom, abgegeben und
somit wieder verwendet wird. Nach Durchtritt durch den Wärmetauscher 40 gelangt die
teilerwärmte, jetzt ca. 55° bis 65°C warme Zuluft, wieder in den Trocknereinschub
11b. Im Trocknereinschub 11b wird die Zuluft durch einen weiteren, in diesem Falle
Luft/Wasser-Wärmetauscher 39 nochmals auf ca. 80° bis 90°C erwärmt, bevor sie letztendlich
vom Heizregister 42 auf Betriebstemperatur gebracht wird. Der in den Trocknereinschub
11b integrierte Luft/Wasserwärmetauscher 39 wird beheizt von der Abwärme, den das
neben der Maschine aufgestellte Kühlaggregat (Kompressor) erzeugt. Alternativ ist
vorgesehen, dass der Wärmetauscher 39 auch von der Abwärme versorgt werden kann, den
die im Bereich des Trockners aufgeheizte Bogenführung bzw. wie die dort eingesetzten
Bogenleitbleche 26 produzieren. Dazu können die Kühlmittelanschlüsse 36a und b über
eine Pumpe (nicht dargestellt) mit den Anschlüssen (35a/35b) für den Fluidzu- bzw.
-ablauf des Wärmetauschers 39verbunden werden. Vorzugsweise "schwärzt" man die Teile
des Bogenleitblechs 26, die einer intensiven IR- oder UV-Strahlung ausgesetzt sind,
um diese bei höheren Temperaturen zu betreiben als im heute üblichen Temperaturbereich
von 32 bis 48°C. Als Kühlfluid kann hier anstatt des bisher eingesetzten Wasser-/Glykolgemisches
ein Wärmeträgeröl beispielsweise DOWTHERM Q oder DOWTHERM J verwendet werden.
[0032] Mit der Abwärme, die die Bogenleitbleche auf diesem relativ hohen Temperaturniveau
von 60° bis 100°C halten, lässt sich außerdem eine Adsorptionskältemaschine betreiben,
von der z. B. die Feuchtwasserversorgung der Druckmaschine gekühlt wird oder der Kondensator
32b, mit der Abwärme können jedoch auch Zylinder in der Druckmaschine geheizt werden,
wie beispielsweise die Bogendruckzylinder 19a und 19b in den Lackwerken 9a und b der
Druckmaschine 1, um die lackierten Druckbögen vor dem Einlauf in die Heißlufttrockner
10a/b, 11 a-d vorzuwärmen.
[0033] Das vorstehend beschriebene System ist geschlossen, d. h. die Trocknerabluft wird
nach Durchgang durch den Kondensator 32b wieder verwendet und die Emissionen von der
Maschine nach draußen erfolgen lediglich aufgrund von Leckagen in dem Bereich, in
dem die Bögen B in den durch die Seitenwände und die Einschübe 11b und 32b begrenzten
Maschinenbereich eintreten bzw. diesen wieder verlassen.
[0034] Zur weiteren Verbesserung der Effektivität dieses geschlossenen Systems ist eine
Mischklappe 49 hinter dem Gebläse 25 vorgesehen. Über diese Mischklappe 49 kann ein
Teil der warmen Trocknerabluft direkt wieder in das Trocknermodul 11b eingespeist
werden, ohne den Umweg über den Kondensator 32a zu nehmen. Gesteuert wird die Mischklappe
49 von der Steuerung 38 in der Weise, dass sie umso mehr geöffnet wird, je größer
die Aufnahmefähigkeit der Abluft für Wasser noch ist. Erkannt wird dies durch zwei
Kombisensoren 41a und 41b, mit denen die Temperatur T und die relative Feuchte rF
der vom Gebläse aus dem Trocknerbereich abgesaugten Abluft und der Zuluft der Trocknereinrichtung
im Luft/ Luftwärmetauscher gemessen werden. Bezüglich der Arbeitsweise dieser Einrichtung
wird auf die am gleichen Tage wie diese Anmeldung eingereichte Anmeldung der Anmelderin
mit der Bezeichnung "Bogenverarbeitende Maschine mit einem oder mehreren Trocknern"
verwiesen.
[0035] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dem Trocknereinschub 11b direkt ein Kondensator
32b zugeordnet, dem die Abluft des Einschubs 11b auf kurzem Wege zugeführt ist. In
gleicher Weise sind entsprechende Kondensatoren für die Trocknereinschübe 11a und
11c bis 11d der Druckmaschinen nach Figur 1 vorgesehen, soweit es sich bei diesen
Einschüben um Heißlufttrockner handelt. Die entsprechenden Einbauort für die Kondensatoren
sind in der Figur 1 markiert und mit 32a-d bezeichnet. Kondensatoren 32a bis d werden
über ihre Kühlwasseranschlüsse 28a, b alle gleichzeitig von einem neben der Druckmaschine
aufgestellten Kühlaggregat versorgt.
[0036] In einem in den Figuren nicht dargestellten alternativen Ausführungsbeispiel ist
es jedoch auch möglich, nur einen Kondensator, z. B. im mittleren Bereich des Auslegers
5, vorzusehen, dem dann die Abluft aus allen vier Trocknereinschüben 11a bis d zugeführt
wird, und von dem aus nach Reinigung/Auskondensation der Feuchtigkeit dann die Zuluft
wieder zu den Trocknereinschüben hin verteilt wird. Für welche der beiden Lösungen
man sich letztendlich entscheidet, kann davon abhängen, um welchen Auslegertyp es
sich handelt, Kurzauslage oder verlängerte Auslage bzw. es kann auch ein Auslageverlängerungsmodul
vorgesehen sein, in dem beispielsweise zwei Trocknereinschübe mit einem zentralen
Kondensatoreinschub verbunden sind.
[0037] In gleicher Weise besitzen auch die Trocknereinheiten 10a und 10b der Maschine in
Figur 1 Abluftkondensatoren. Diese sind dort mit 30a und 30b bezeichnet. Auch in den
Trocknereinheiten 10a und 10b ist es möglich, die Abwärme, die dort die bogenführenden
Zylinder 20a und 20b aufnehmen, in der Weise weiterzuverwenden, wie dies anhand der
Beschreibung des Trocknereinschubs 11b in Figur 2 erläutert wurde. Dazu sind dann
die Oberflächen der Zylinder 20a und 20b geschwärzt, damit die Abwärme in Form von
Strahlungsenergie besser absorbiert wird.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Offsetdruckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Papierstapel
- 5
- Ausleger
- 6
- Bogenauslagestapel
- 9a, b
- Lackwerk
- 10a, b
- Trockner
- 11a-d
- Trockner
- 19a, b
- Gegendruckzylinder Lackwerk
- 20a, b
- bogenführender Zylinder
- 21
- Seitenwand Bedienseite
- 22
- Seitenwand Antriebsseite
- 23
- Führungsschiene
- 24
- Führungsschiene
- 25
- Gebläse
- 26
- Bogenleitblech
- 27
- Gebläse
- 28a, b
- Kühlwasseranschlüsse
- 29a, c
- Anschluss Waschmittelzulauf
- 29b
- Waschmittelablauf
- 30a, b
- Kondensatoren
- 31a-n
- Düsen
- 32a-d
- Kondensatoren
- 33a-d
- Lamellen
- 34a-d
- Kupferrohr
- 35a, b
- Fluidzu-/-ablauf Wärmetauscher
- 36a, b
- Kühlmittelanschlüsse Bogenleitblech
- 38
- Steuerung
- 39
- Luft/Wasser-Wärmetauscher
- 40
- Luft/Luft-Wärmetauscher
- 41 a, b
- Kombisensor
- 42
- Heizung
- 43
- Führungsschiene
- 44
- Führungsschiene
- 45
- Sprührohre
- 47
- Pfeil
- 49
- Mischklappe
- B
- Bögen
- T
- Temperatur
- rF
- relative Feuchte
1. Bedruckstoff verarbeitende Maschine mit einem oder mehreren Trocknern (11a-d;
10a, b), Luftführungseinrichtungen für den bzw. die Trockner sowie einer oder mehrerer
Einrichtungen zur Entfeuchtung und/oder Reinigung mindestens eines Teils der Trocknerabluft
und Rückführung in den bzw. die Trockner,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung(en) (32a) zur Entfeuchtung und/oder Reinigung der Trocknerabluft
innerhalb der Maschine in unmittelbarer Nähe des bzw. der Trockner(s) (11a) angeordnet
sind.
2. Maschine nach Anspruch 1,
wobei der bzw. die Einrichtung(en) zur Entfeuchtung und/oder Reinigung der Trocknerabluft
mindestens einen Kondensator (32a) zur Kühlung der Abluft und Auskondensation von
Wasser und/oder Lösemitteln umfassen und in Form eines oder mehrerer herausnehmbarer
Einschübe in den Teil (5) der Maschine integriert ist, der den oder die Trockner (11a-d)
enthält, wobei der Einschub mit dem Kondensator (32a) eines oder mehrerer der folgenden
Anschlüsse (28a, b; 29a, b) aufweist: für Kühlwasser oder Kühlmittel, für Waschmittel,
Abläufe für Kondenswasser und Waschflüssigkeit
3. Maschine nach Anspruch 2,
wobei dem Kondensator (32a) ein Filter und/oder ein Absorber und/oder ein Luft/Luft-Wärmetauscher
(40) in Strömungsrichtung der Abluft vor- oder nachgeschaltet ist.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 3,
wobei der Kondensator (32a) als Kaltwasser-Gegenstrom-Wärmetauscher ausgeführt ist.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 4,
wobei dem Kondensator (32a) ein Luft/Luft-Wärmetauscher (40) in Strömungsrichtung
der Abluft vor- und nachgeschaltet ist, derart, dass die zu entfeuchtende Luft vorgekühlt
und die entfeuchtete Luft wiedererwärmt sind.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5,
wobei der Kondensator (32a) gleichzeitig eine Ammoniak-Wascheinrichtung darstellt
und Stärkepuder auswäscht.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6,
wobei jeweils für mehrere Trockner (11a-d) in der Maschine ein Kondensator zur Entfeuchtung
der Abluft vorgesehen ist und mit einem außerhalb der Maschine angeordneten Kühlaggregat
verbunden ist.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6,
wobei jeweils einem Trockner (11a) in der Maschine ein eigener Kondensator (32a) zur
Entfernung der Abluft zugeordnet ist und die Kondensatoren gemeinsam an ein außerhalb
der Maschine angeordnetes Kühlaggregat angeschlossen sind.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 8,
wobei das Kühlaggregat die - jahreszeitlich bedingt - kalte Umgebungsluft außerhalb
des Drucksaals nutzt und/oder die Kühlleistung eines Gerätes zur Feuchtmittelaufbereitung
oder einer Temperiereinrichtung für die Farbwerke der Druckmaschine.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 8,
wobei die Abwärme des Kühlaggregats über Leitungen einem weiteren Wärmetauscher (39)
im Zuluftkanal des bzw. der Trockner(s) (11a) und/ oder temperierten Gegendruckzylindern
zugeführt ist.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9,
wobei im Zuluftbereich des bzw. der Trockner(s) (11a) ein Wärmetauscher (39) angeordnet
ist, der von der Abwärme von Maschinenaggregaten und/oder dem Kühlwasser für die Bogenleitbleche
(26) oder bogenführende Zylinder (20a, b) im Bereich des bzw. der Trockner(s) (10a,
b; 11a-d) aufheizbar ist.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 11,
gekennzeichnet durch eine steuer- bzw. regelbarer Bypassleitung (49) zur direkten Rückführung eines Teils
der Trocknerabluft in die Trocknerzuluft an dem Kondensator (32a) vorbei sowie durch Sensoren (41) zur Messung der Feuchte der Trocknerabluft und/oder Trocknerzuluft
und einer Einrichtung (38) zur Steuerung bzw. Regelung des durch den Bypass geführten Luftvolumens.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch eine Wascheinrichtung, die Spülflüssigkeit in den bzw. die Kondensator(en) (32a)
einleitet, wobei die Spülflüssigkeit vorzugsweise sauer (pH < 7) eingestellt ist und
durch Sensoren für die Temperatur, Leitfähigkeit und/oder den pH-Wert der Waschflüssigkeit.
14. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenleitbleche (26) oder Druckzylinder (20a, b), welche von den Trocknern (10a,
b; 11a-d) insbesondere durch IR oder UV Strahlung aufgeheizt werden, geschwärzt sind,
wobei die Abwärme der Bogenleitbleche (26) oder Druckzylinder (20a, b) einer Adsorptionskältemaschine
zugeführt ist.