[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Abgabe von Trockeneisschnee
mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Es ist bekannt, Oberflächen mittels Trockeneisgranulaten ("Pellets") zu reinigen.
Bei den Pellets handelt es sich um verdichtetes und/oder gepresstes Trockeneis.
[0003] Zum Ansaugen von Pellets aus einem Vorratsbehälter ist es bekannt, eine Strahlenpistole
mit einer Druckluftleitung zu verbinden und die Pellets nach dem Venturiprinzip anzusaugen.
Die Pellets werden durch einen Schlauch mit einer an dem freien Ende des Schlauchs
vorgesehenen Strahlpistole gegen eine zu reinigende Oberfläche geschleudert.
[0004] Die Druckluft kann gleichzeitig dazu genutzt werden, den Ansaugstutzen mittels einer
Pneumatikanordnung hin und her zu bewegen. Ein solches Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung sind beispielsweise in
EP 1 769 886 gezeigt.
[0005] Es ist andererseits bekannt, Oberflächen mittels Trockeneisschnees (auch "CO2-Schnee",
im Folgenden "Schnee" genannt) zu reinigen.
[0006] Unter Trockeneisschnee wird in der vorliegenden Anmeldung eine Ansammlung locker
zusammenhängender CO2-Kristalle verstanden. Das Dichteverhältnis von Pellets und Schnee
beträgt ungefähr 1 : 2/3.
[0007] Durch die geringere kinetische Energie der Kohlendioxidpartikel ist das CO2-Schneestrahlen
ein deutlich weniger abrasives Verfahren als das Pellet-Strahlen und daher für das
Reinigen empfindlicher Oberflächen geeignet. Das Pellet-Strahlen ist hingegen besser
bei stärkeren Verschmutzungen und für gröberes Reinigen einzusetzen. Folglich ergänzen
sich die beiden Verfahren.
[0008] Der Schnee kann ebenfalls durch einen Schlauch mit einer am freien Ende des Schlauchs
vorgesehenen Strahlpistole gegen eine zu reinigende Oberfläche geschleudert werden
("Strahlen").
[0009] Während für die Reinigung mit Pellets das Strahlmittel zumeist vorproduziert werden
kann, wird bei der Reinigung mit Trockeneisschnee der CO2-Schnee in der Regel als
Teil des Gesamtprozesses kontinuierlich erzeugt. Damit wird einem Zusammenklumpen
des Schnees vorgebeugt. Ein solches Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung sind
beispielsweise aus
EP 1 843 874 bekannt.
[0010] Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Reinigungswirkung von frisch produziertem
Trockeneinsschnee weniger gut ist. Trockeneinsschnee, der eine gewisse Zeit abgestanden
ist, wird körniger und eignet sich besser zum Reinigen.
[0011] Andererseits neigt CO2-Schnee, insbesondere nach längerer Lagerung, aufgrund von
Schwerkraft, Erwärmung und/oder Anlagerung von Kondenswasser zum Verklumpen und ist
folglich schlechter oder gar nicht mehr förderbar.
[0012] Das Zusammenklumpen kann auch verhindert werden, indem das Trockeneis in einer Düse
verwirbelt wird und der Schnee erst beim Austritt aus der Düse erzeugt wird, wie es
beispielsweise in
EP 1 843 874 gezeigt ist.
[0013] Ausserdem kann der Trockeneisschneebehälter in Vibration versetzt werden, wie z.B.
in
US 3670516 offenbart, oder das geförderte Trockeneis wird, wie z.B. in
US 3786644 gezeigt, einem elektrischen Feld ausgesetzt, sodass sich elektrostatisch geladene
Trockeneispartikel abstossen.
[0014] Nach dem Stand der Technik unterscheiden sich Vorrichtungen zur Abgabe von Trockeneis-Pellets
und Trockeneisschnee grundsätzlich, sodass, falls für eine Oberflächenreinigung beide
Verfahren gewünscht sind, zwei verschiedene Anlagen beschafft werden müssen.
[0015] Nach dem Stand der Technik gestaltet sich eine Vereinigung der beiden Techniken insbesondere
deshalb schwierig, weil bei der Förderung von Schnee die Gefahr eines Verklumpens
in der Förderungseinrichtung besteht und folglich die Leitungen verstopfen und/oder
der Schnee nicht kontinuierlich nachfliesst. Es kann auch vorkommen, dass sich bei
einer Anlage, die den Schnee mit Druckluft fördert, der Schnee um den Ansaugbereich
herum ansammelt, dort verklumpt und nicht mehr abgesaugt werden kann.
[0016] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Abgabe von
Schnee und zur Abgabe von wahlweise Pellets oder Schnee zu schaffen, wobei das Verklumpen
von Schnee verhindert wird und/oder der Schnee wieder aufgelockert wird. Die erfindungsgemässe
Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren sollen es ausserdem erlauben, auf
möglichst einfache Art und Weise eine Vorrichtung zu schaffen, welche Platz sparend
und kostengünstig einsetzbar ist. Zudem wird eine Möglichkeit gesucht, eine bestehende
Vorrichtung zur Abgabe von Trockeneis-Pellets einfach und kostengünstig zu einer Vorrichtung
zur Abgabe von Trockeneisschnee und/oder zur Abgabe von Trockeneisschnee oder Trockeneis-Pellets
umzurüsten. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit Vorrichtungen und Verfahren mit
den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0017] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Einsetzplatte für eine Vorrichtung
zur Abgabe von Trockeneis. Die Platte ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Durchlassöffnungen
versehen ist. Die Platte, die in einen Vorratsbehälter zur Aufnahme von Trockeneisschnee
eingesetzt werden kann, dient vorwiegend zum Auflockern und zum Dosieren von dem Trockeneisschnee.
Der Trockeneisschnee liegt auf der Platte und kann in Portionen durch die Durchlassöffnungen
fallen. Das Zusammenklumpen von Trockeneisschnee wird dadurch verhindert.
[0018] Die Einsetzplatte kann eine flache, selbst tragende Struktur besitzen und brett-
oder blechartig ausgebildet sein.
[0019] Die Platte kann auch einen Rahmenstruktur aufweisen, in welcher ein Sieb oder eine
Lochblech aufgenommen ist.
[0020] Die Platte kann mit einem Auflageelement, insbesondere einem Auflagering, versehen
sein. Das Auflageelement ist bevorzugt nicht fest mit der Platte verbundenen.
[0021] Wird die Platte in eine Vorrichtung zur Reinigung mit Trockeneis eingesetzt, so sorgt
insbesondere ein auf die Platte aufgelegtes Auflageelement dafür, dass die beispielsweise
mit Druckluft nach oben bewegte Platte durch die Gravitationswirkung des Auflageelements
wieder nach unten gedrückt wird. Da das Auflageelement nicht, oder zumindest nicht
starr, mit der Platte verbunden ist, wird es bei der Aufwärtsbewegung der Platte vertikal
nach oben katapultiert. Das Zurückfallen des Auflageelements auf die Platte sorgt
dafür, dass dieses wieder seine Ausgangsposition einnimmt. Das Auflageelement schlägt
beim Zurückfallen auf die Einsetzplatte und der dadurch entstehende Ruck lässt auf
der Platte liegendes Trockeneis durch die Durchlassöffnungen fallen. Gleichzeitig
wird zwischen Auflageelement und Einsetzplatte befindlicher Trockeneisschnee durch
die Durchlassöffnungen gedrückt.
[0022] Die Einsetzplatte kann auch fest in einem Innenbehälter, der gegenüber dem Vorratsbehälter
beweglich ist, montiert sein.
[0023] Die Platte ist bevorzugt mit einem Anschlagelement versehen, auf das bei der Förderung
von Trockeneisschnee ein Rüttelelement wirkt. Das Anschlagelement weist dazu vorteilhafterweise
eine Anschlagfläche auf.
[0024] Die Einsetzplatte kann ausserdem mit einer Luftansaugröhre verbunden sein. Bei der
Luftansaugröhre kann es sich um ein länglich geformtes massives Element mit Öffnungen
an beiden Enden handeln, welches inwendig hohl ist. Die Röhre kann zylindrisch geformt
sein und/oder zumindest eine längs der Längsachse konstante Querschnittsfläche aufweisen.
Die Ansaugröhre bietet einen bevorzugten Pfad für mit dem Trockeneis angesaugte Luft.
[0025] In einer bevorzugten Ausführung ist die Einsetzplatte mit einem Anschlagkörper, der
eine Anschlagfläche aufweist, verbunden. Die Platte kann in diesem Fall durch direktes
Anschlagen der Anschlagfläche gerüttelt werden.
[0026] Das Einsetzen der Platte sorgt dafür, dass eine Vorrichtung zur Reinigung mit Trockeneis-Pellets,
wie beispielsweise in
EP 1 769 886 beschrieben, zu einer Vorrichtung zur Reinigung mit Trockeneisschnee umgerüstet wird.
Eine in eine solche Vorrichtung eingesetzte Platte verhindert nämlich durch den Siebeffekt
der Platte, dass anstelle von Trockeneis-Pellets eingefüllter Trockeneisschnee beim
Förderungsprozess zusammenklumpt. Gleichzeitig wird aufgrund der Rüttelbewegung der
gelockerte Schnee durch die Durchlassöffnungen gefördert.
[0027] Lässt sich die Platte wieder herausnehmen, so kann auf einfache Art und Weise wieder
auf den Betrieb mit Trockeneis-Pellets umgerüstet werden. Die Kombination aus Trockeneis-Pellet-Reiniger
und Einsetzplatte stellt also eine Vorrichtung zur Reinigung mit sowohl Trockeneis-Pellets
als auch Trockeneisschnee dar.
[0028] In einer bevorzugten Ausführung weist die Platte ein Sieb oder Gitter auf, welches
beispielsweise von einem Rahmen umfasst wird. Die Grösse und Anordnung der Durchlassöffnungen
beeinflussen die Durchlassmenge und die räumlichen Verteilung des Trockeneisschnees.
Die Grösse und Anordnung der Durchlassöffnungen und der Platte sind bevorzugt an die
Geometrie des Vorratsbehälters und/oder der Auslassöffnung angepasst.
[0029] Die Erfindung betrifft im Weiteren eine Vorrichtung zur Abgabe von Trockeneisschnee
als Fördergut mit einem Vorratsbehälter zur Aufnahme von Trockeneisschnee und einem
Rüttel- und/oder Abstreifmittel.
[0030] Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen,
insbesondere wie oben beschrieben, vorgesehen ist. Die Platte befindet sich im Innern
des Vorratsbehälters und unterteilt den Vorratsbehälter in zwei Bereiche, wobei sich
im ersten Bereich der, insbesondere ungesiebte und kompaktere, Trockeneisschnee und
im zweiten Bereich der durch die Platte geförderte, insbesondere gelockerte, Schnee
befindet. Der Vorratsbehälter eignet sich zur Aufnahme von beispielsweise vorgängig
produziertem Trockeneischnee oder vorgängig produzierten Trockeneis-Pellets.
[0031] Es ist sowohl möglich, dass sich die Einsatzplatte permanent im Vorratsbehälter befindet,
sich also nicht herausnehmen lässt, als auch, dass es sich um eine einsetz- und herausnehmbare
Platte handelt.
[0032] Sie ist mittels des Rüttelmittels rüttelbar und/oder mittels Abstreifmittels abstreifbar,
so dass der Trockeneisschnee die Durchlassöffnungen durchdringt und nicht auf der
Platte liegen bleibt.
[0033] Bei dem Rüttelmittel kann es sich im ein mechanisch, hydraulisch, pneumatisch, elektromagnetisch
oder piezoelektrisch getriebenes Rüttelmittel handeln.
[0034] Die Einsetzplatte kann zum Beispiel durch mechanische Stösse gerüttelt werden oder
mittels Ultraschall.
[0035] Bei dem Abstreifmittel kann es sich beispielsweise um ein Schabwerkzeug, ein Rakel
oder eine Bürste handeln, mittels derer der Schnee, ähnlich wie bei einem Passevite,
durch die Durchlassöffnungen gepresst wird.
[0036] Bei einer fest in einem Innenbehälter montierten Einsetzplatte kann die Rüttelung
der Platte durch eine Rüttelung des Innenbehälters erfolgen.
[0037] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Vorratsbehälter aus wärmetechnisch
isolierendem Material gefertigt, wodurch der Schmelz- beziehungsweise Sublimiervorgang
des Schnees deutlich verlangsamt wird. Der Trockeneisschnee muss also weniger häufig
nachgefüllt werden.
[0038] Das Einstellen der Rüttelfrequenz und/oder der Abstreiffrequenz erlaubt die Dosierung
der pro Zeit durch die Platte geförderte Schneemenge.
[0039] In einer bevorzugten Ausführung der oben beschriebenen Vorrichtung weist die Vorrichtung
ausserdem eine Vorrichtung zur Produktion von Trockeneis auf.
[0040] Die Vorrichtung ist bevorzugt so klein und leicht dimensioniert, dass sie von Hand
transportierbar ist. Dazu besitzt die Vorrichtung zum Beispiel Rollen oder ist auf
einem Wagen transportierbar.
[0041] Eine weitere Lösung der oben genannten Aufgabe besteht in einer Vorrichtung zur Abgabe
von wahlweise entweder Trockeneisschnee oder Trockeneis-Pellets als Fördergut mit
einem Vorratsbehälter zur Aufnahme des Förderguts, mindestens einem Auswahlelement
und einem Rüttel- und/oder Streichmittel. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass eine
erste Förderungsart für Trockeneisschnee und eine zweite Förderungsart für Trockeneis-Pellets
mittels des Auswahlelements auswählbar ist.
[0042] Bei dem mindestens einen Auswahlelement kann es sich um eine Einsatzplatte mit Durchlassöffnungen,
insbesondere wie oben beschrieben, handeln.
[0043] In einer bevorzugten Ausführung einer wie oben beschriebenen Vorrichtung mit Einsetzplatte
ist das Rüttelmittel eine direkt oder indirekt auf die Platte wirkende Stossvorrichtung.
[0044] Die Einsetzplatte kann gefedert befestigt oder aufliegend sein.
[0045] Die Stossvorrichtung kann einen beispielsweise periodisch auf die Platte einwirkenden
Hammer umfassen, welcher die, beispielsweise gefedert befestigte, Platte in Schwingung
versetzt. Dadurch kann ein kontinuierliches Hindurchrieseln von Trockeneisschnee erreicht
werden.
[0046] Alternativ oder zusätzlich kann der Vorratsbehälter selbst mittels des Rüttelmittels
rüttelbar sein. Ein ausserhalb des Vorratsbehälters angebrachtes Rüttelmittel kann
den Vorratsbehälter rütteln. Gleichzeitig kann eine, bevorzugt gefedert befestigte,
Platte gerüttelt werden.
[0047] Bei einem aussen angebrachten Rüttelmittel könnte es sich um eine Stossvorrichtung
handeln, welche insbesondere mit periodischem Stossen auf den Vorratsbehälter einwirkt.
[0048] In einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung liegt die Rüttelfrequenz bevorzugt
zwischen 1 und 10 Hz. Die Rüttelamplitude der Platte beträgt bevorzugt zwischen 1
und 20 mm. Durch Einstellen der Rüttelfrequenz und der Rüttelamplitude kann der pro
Zeit geförderte Schnee angepasst werden.
[0049] In einer bevorzugten Ausführung der Vorrichtung ist der Vorratsbehälter mit einer
Druckluftvorrichtung verbunden, mittels welcher das Fördergut abgebbar ist.
[0050] Dazu kann der Behälter mit einer Förderleitung, insbesondere einer flexiblen Röhre,
versehen sein, welche am einen Ende mit dem Behälter und am anderen Ende mit einer
Druckluftpistole verbunden ist. Über die Pistole ist mittels der Druckluftvorrichtung
ein Unterdruck in der Röhre erzeugbar, wodurch beispielsweise der durch die Einsetzplatte
geförderte Schnee oder Trockeneis-Pellets angesaugt und durch die Druckluftpistole
abgegeben werden können.
[0051] Die Förderleitung kann als frei beweglicher Ansaugstutzen ausgeführt und mit einem
Oszillationsventil ansteuerbar sein. Der Ansaugstutzen kann dann als Rüttelmittel
gegen eine Anschlagfläche auf der Einsetzplatte oder dem Vorratsbehälter einwirken.
[0052] Alternativ zur Einsetzplatte kann das mindestens eine Auswahlelement zum Festlegen
von Pellets als Fördergut ein insbesondere vollständig im Innern des Vorratsbehälters
befindliches Aufmischelement sein, das bevorzugt parallel zu einer Achse hin und her
bewegbar ist.
[0053] Bei dem Aufmischelement handelt es sich beispielsweise um eine Stange oder ein Rohr,
an welcher senkrecht zur Achse radial sternförmig Querelemente angebracht sind, die
der Zentrierung dienen. Mittels des Aufmischelements kann verhindert werden, dass
Trockeneis-Pellets zusammenkleben und die Vorrichtung blockieren. Das Aufmischelement
kann ausserdem eine Anschlagfläche aufweisen, gegen die während des Betriebes ein
beweglicher Ansaugstutzen schlägt und dabei Trockeneis-Pellets oder Klumpen von Trockeneis-Pellets
zerschlägt.
[0054] Vorteilhafterweise umfasst das Aufmischelement ausserdem einen in den Ansaugstutzen
hineinreichende Dorn, die ein Verkeilen der Pellets im Ansaugstutzen verhindert und
die Ansaugöffnung des Ansaugstutzens freihält.
[0055] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Aufmischelement mit einem Innenbehälter
verbunden.
[0056] Entscheidet sich ein Benutzer für ein anderes Auswahlelement und entfernt beispielsweise
das Aufmischelement, um eine Einsetzplatte in den Behälter einzusetzen, so kann er
mit dem Aufmischelement und dem Innenbehälter die restlichen im Behälter verbliebenen
Pellets entfernen. Umgekehrt kann er mit dem Aufmischelement gleich Pellets in den
Behälter füllen, wenn er diese bereits in den Innenbehälter gegeben hat.
[0057] Analoges gilt für das Einfüllen und Entnehmen von Trockeneisschnee, wenn die Einsetzplatte
mit einem Innenbehälter verbunden ist.
[0058] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Vorrichtung ist als Auswahlelement ein
an der Vorrichtung angebrachter Schalter vorgesehen, der das Rüttel- und/oder Streichmittel
gemäss der gewünschten Förderart einstellt. Zum Beispiel kann für die Förderung von
Trockeneisschnee eine bestimmte Rüttelfrequenz und/oder Rüttelamplitude eingestellt
werden und für die Förderung von Trockeneis-Pellets eine andere.
[0059] Die Vorrichtung kann auch mit zwei parallel angeordneten Vorratsbehältern ausgestattet
sein, von denen einer zur Aufnahme und Förderung von Pellets und einer zur Aufnahme
und Förderung von Trockeneisschnee ausgestattet ist. Zum Beispiel ist in einem Behälter
ein Aufmischelement und dem anderen Behälter eine Einsetzplatte angeordnet. Wahlweise
dient die Vorrichtung zur Förderung von Pellets oder Trockeneisschnee.
[0060] In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Vorrichtung ist die Vorrichtung mit
einer Absaugvorrichtung versehen. Beispielsweise kann Trockeneisschnee auf eine Oberfläche,
z.B. der Innenraum eines Fahrzeugs, gestrahlt werden, während gleichzeitig das sublimierte
CO2-Gas und die durch das Strahlen gelösten Schmutzpartikel abgesaugt werden. Die
Absaugung wird so angeordnet, dass mit dem Trockeneisstrahl möglichst in einem Bereich,
der von der der Absaugung erfasst ist, gestrahlt werden kann. Die Anordnung von Trockeneisstrahlgerät
und Absaugung oder Gebläses ist bevorzugt so gewählt, dass die abgelöste Verschmutzung
möglichst direkt aus dem Innenraum, zum Beispiel dem Fahrzeuginnen- oder Motorenraum
gelangen kann.
[0061] Im erfindungsgemässen Verfahren zur Abgabe von Trockeneisschnee wird Trockeneisschnee,
der sich in einem Vorratsbehälter befindet mittels einer von einem Rüttelmittel gerüttelten
oder eine Streichmittel überstrichenen Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen, insbesondere
gemäss der obigen Beschreibung gefördert. Der so geförderte Schnee könnte zum Beispiel
mittels einer einen Unterdruck erzeugenden Druckluftanordnung wie oben beschrieben
abgegeben werden.
[0062] Beim erfindungsgemässen Verfahren zur Abgabe von wahlweise entweder Trockeneisschnee
oder Trockeneis-Pellets wird in einem ersten Schritt entweder Trockeneisschnee oder
Trockeneis-Pellets als Fördergut ausgewählt und insbesondere im Vorratsbehälter deponiert.
Die Förderart wird gemäss der Auswahl des Förderguts festgelegt. Anschliessend kann
das sich im Vorratsbehälter befindende Fördergut gemäss der gewählten Förderart gefördert
und abgegeben werden.
[0063] Die Wahl der Förderart besteht beispielsweise darin, bei der Wahl von Trockeneis-Pellets
als Fördergut ein Aufmischelement einzusetzen oder bei der Wahl von Trockeneisschnee
eine wie oben beschriebene Platte mit Durchlassöffnungen einzusetzen.
[0064] Die Förderart ist entsprechend das Rütteln eines Aufmischelements oder das Rütteln
einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen mit einem Rüttelmittel wie beispielsweise
oben beschrieben.
[0065] Für die Abgabe wird bevorzugt eine Druckluftanordnung verwendet, wobei dazu insbesondere
ein Unterdruck im Vorratsbehälter erzeugt wird.
[0066] Erfindungsgemäss wird eine Einsatzplatte mit Durchlassöffnungen, insbesondere wie
oben beschrieben, zum Fördern von Trockeneisschnee in einer Vorrichtung zur Reinigung
mit Trockeneis verwendet. Mit der Verwendung einer solchen Platte in einem an sich
bekannten Gerät kann dieses Gerät auf einfache Weise für eine alternativen Anwendung,
nämlich das Reinigen empfindlicher Oberflächen, umgerüstet werden oder eine Reinigungsvorrichtung
mit Trockeneis-Pellets wird zu einer Reinigungsvorrichtung mit sowohl Trockeneis-Pellets
als auch Trockeneisschnee aufgewertet.
[0067] Eine erfindungsgemässe Lösung der Aufgabe besteht ausserdem in einem Verfahren zur
Reinigung mit Trockeneisschnee gemäss Anspruch 22, wobei eine Oberfläche mit Trockeneisschnee,
insbesondere mittels einer Vorrichtung wie oben beschrieben, bestrahlt wird. Gleichzeitig
werden sich lösende Schmutzpartikel und sublimiertes Gas mittels einer Absaugvorrichtung
abgesaugt.
[0068] Das Verfahren eignet sich besonders zur Reinigung von begrenzten Innenräumen, wie
beispielsweise dem Motorraum eines Fahr- oder Flugzeuges oder dem Innenraum oder der
Kabine eines Fahr- oder Flugzeuges.
[0069] Dem Trockeneis kann zu diesem Zweck ein Duft- und/oder Pflegemittel hinzugefügt werden.
[0070] Die Erfindung wird im Folgenden in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Reinigen mit Trockeneis-Pellets
aus dem Stand der Technik;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung des Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zum Reinigen mit Trockeneis-Pellets;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung des Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zum Reinigen mit Trockeneis-Pellets mit einem Innenbehälter;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen in einem Innenbehälter;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen versehen mit einem Auflagering;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen und einem von oben wirkenden Rüttelmittel;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einer Einsetzplatte mit Durchlassöffnungen und einem von oben wirkenden Rüttelmittel;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zum Reinigen mit Trockeneis mit einem rüttelbaren Innenbehälters, wobei das Rüttelmittel
von oben wirkt;
- Figur 10
- eine schematische Darstellung eines Vorratsbehälters der erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einem Streichmittel;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung verschiedener Varianten von Durchlassöffnungen;
- Figur 12
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Reinigung mit
Trockeneisschnee mit einer Absaugvorrichtung mit zwei Anordnungsvarianten a) und b).
[0071] In Figur 1 ist schematisch der Aufbau einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1 zum
Reinigen mit Trockeneis dargestellt, die auch aus dem Stand der Technik, zum Beispiel
aus
EP 1 769 88 bekannt ist. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Druckluftvorrichtung 101, einen Vorratsbehälter
10 zur Aufnahme von Trockeneis T und einen über die Druckluftvorrichtung 101 angetriebenen
Pneumatikzylinder 14. Das Trockeneis T befindet sich im Vorratsbehälter 10 und wird
mittels der Druckluftvorrichtung 101 in eine Druckluftpistole 31 geleitet, die an
einem Ansaugstutzen 11 einen Unterdruck erzeugt. So gelangt das Trockeneis T mit hoher
Geschwindigkeit auf eine zu reinigende Fläche ("Strahlen").
[0072] Die Figuren 2 bis 10 zeigen je einen Ausschnitt aus einer wie in Figur 1 gezeigten,
jedoch erfindungsgemäss modifizierten Vorrichtung, die jeweils einen Vorratsbehälter
10 versehen mit einem Rüttelmittel 102, Streichmitteln 103 oder einem Auswahlelement
in jeweils einer Variante zur Förderung von Trockeneis zeigt.
[0073] Figur 2 zeigt den Vorratsbehälter 10 und als Auswahlelement 104 zur Förderung von
Pellets ein Aufmischelement 15 mit einem Luftzufuhrrohr 16, durch welches Luft angesaugt
wird und in welchem Luftfeuchtigkeit kondensieren kann. Es schlägt sich somit weniger
Luftfeuchtigkeit am Inneren des Behälters 10 und am Trockeneis nieder. Das Rüttelmittel
102 umfasst in diesem Fall den Pneumatikzylinder 14 verbunden mit einem sich entlang
der Längsrichtung L auf- und abbewegenden Ansaugstutzen 11. Am Ende der Aufwärtsbewegung
trifft der Ansaugstutzen 11 auf eine Anschlagfläche 13. Trockeneispellets, welche
sich zwischen dem Ansaugstutzen 11 und der Anschlagfläche 13 befinden, werden aufgrund
der Hin- und Herbewegung des Ansaugstutzens 11 zerkleinert und durch den Ansaugstutzen
11 abgesaugt. Ein Dorn 118 sorgt dafür, dass sich keine Pellets im Ansaustutzen 11
verkeilen und die Auslassöffnung frei bleibt.
[0074] Bei der in Figur 3 dargestellten Variante befindet sich im Vorratsbehälter 10 als
Auswahlelement 124 eine Einsetzplatte 105 mit Durchlassöffnungen 106. Die Einsetzplatte
105 ist mit einem Aufschlagkörper 107 versehen. Das Rüttelmittel 102 umfasst in diesem
Fall den Pneumatikzylinder 14 verbunden mit dem sich entlang der Längsrichtung L auf-
und abbewegenden Ansaugstutzen 11. Durch das Auftreffen des Ansaugstutzens 11 auf
den Aufschlagkörper 107 wird die Einsetzplatte 105 gerüttelt. Sich auf der Platte
105 befindender Trockeneisschnee wird dadurch durch die in der Figur nicht explizit
gezeigten
[0075] Durchlassöffnungen 106 gesiebt und durch den Ansaugstutzen 11 abgesaugt. Der Aufschlagkörper
kann zusätzlich einen, in der Figur nicht explizit dargestellten, in den Ansaugstutzen
reichenden Dorn aufweisen.
[0076] Figur 4 zeigt einen Vorratsbehälter einer erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei als
Auswahlelement 134 ein mit einem Innenbehälter 109 verbundenes Aufmischelement 15
zum Fördern von Trockeneis-Pellets vorgesehen ist. Bei einem Austausch des Auswahlelements
134 werden gleichzeitig die restlichen im Innenbehälter 109 verbliebenen Pellets aus
der Vorrichtung entfernt.
[0077] Figur 5 zeigt einen Vorratsbehälter einer erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei als
Auswahlelement 144 eine mit einem Innenbehälter 109 verbundene Einsetzplatte 105 zum
Fördern von Trockeneis-Schnee vorgesehen ist. Bei einem Austausch des Auswahlelements
144 wird gleichzeitig der restliche im Innenbehälter 109 verbliebene Schnee aus der
Vorrichtung entfernt.
[0078] Der Innenbehälter 109 ist gegenüber dem Behälter 10 beweglich. Er ist insbesondere
so angebracht, dass er gegenüber dem Vorratsbehälter 10 Spiel hat, so dass der gesamte
Innenbehälter 109 rüttelbar ist.
[0079] Das Rüttelmittel 102 umfasst in diesem Fall den
[0080] Pneumatikzylinder 14 verbunden mit dem sich entlang der Längsrichtung L auf- und
abbewegenden Ansaugstutzen 11. Durch das Auftreffen des Ansaugstutzens 11 auf dem
Aufschlagkörper 107 wird die Einsetzplatte 105 zusammen mit dem Innenbehälter 109
gerüttelt. Sich auf der Platte 105 befindender Trockeneisschnee wird dadurch durch
die in der Figur nicht explizit gezeigten Durchlassöffnungen 106 gesiebt und durch
den Ansaugstutzen 11 abgesaugt.
[0081] In einer Ausführung der Erfindung kann der Vorratsbehälter 10 21 Trockeneis, entsprechend
1 kg Trockeneeisschnee oder 1.5 kg Trockeneispellets aufnehmen. Der Vorratsbehälter
weist dazu in etwa einen Innendurchmesser von 150 mm und eine Höhe von 160 mm auf.
[0082] Zur Förderung von Trockeneisschnee wird in den Vorratsbehälter 10 bevorzugt ein Innenbehälter
109 mit einer Einsetzplatte 105 gesetzt. Der Innenbehälter 109 umfasst einen zylindrischen
117 und einem konischen Teil 110, die aus Polyelthylen gefertigt sind. Die Wandstärke
des Innenbehälters 109 beträgt etwa 10 mm und die Höhe des konischen Teils 110 etwa
40 mm. Die Einsetzplatte 105 ist zwischen dem zylindrischen 117 und dem konischen
110 Teil eingefasst. Die Einsetzplatte 105 ist bevorzugt ein Quadratmaschengewebe
aus rostfreiem Stahl mit einer Maschenweite von 3 mm.
[0083] Wird der Pneumatikzylinder 14 bei einer Frequenz von 1-20 Hz betrieben und sorgt
er für einen axiale Bewegungsamplitude des Innenbehälter 109 von etwa 1-20 mm, so
ergibt sich für den Trockeneisschnee eine Förderrate von etwa 5-10 kg/h.
[0084] Anstelle des Innenbehälters mit Einsetzplatte kann als alternatives Auswahlelement
104 ein wie in Figur 2 gezeigtes Aufmischelement 15 in dem Vorratsbehälter 10 oder
ein, wie in Figur 4 gezeigtes, in einem Innenbehälter 109 angebrachtes Aufmischelement
15 angeordnet werden. Die Vorrichtung 1 kann dann zur Förderung von Pellets benutzt
werden.
[0085] Durch das Einsetzten eines geeigneten Auswahlelements kann die Vorrichtung also sowohl
zum Reinigen empfindlicher Flächen (Auswahlelement Innenbehälter mit Einsetzplatte
zur Förderung von Trockeneisschnee) als auch zum Reinigen stark verschmutzter oder
wenige empfindlicher Flächen (Auswahlelement Aufmischelement zur Förderung von Trockeneispellets)
benutzt werden.
[0086] Figur 6 zeigt ebenfalls einen Vorratsbehälter 10 mit einer Einsetzplatte 105, die
hier von Federn gestützt wird, als Auswahlelement 154. Die Einsatzplatte 105 ist zusätzlich
mit einem Auflageelement, hier einem Auflagering, 108 versehen. Der Auflagering ist
insbesondere nicht mit der Einsetzplatte 105 verbunden und drückt die nach oben bewegte
Platte 105 durch seine Gravitationswirkung wieder nach unten. Da der Ring nicht oder
zumindest nicht starr mit der Platte verbunden ist, wird er bei der Aufwärtsbewegung
der Platte 105 vertikal nach oben katapultiert. Das Zurückfallen des Rings 108 auf
die Platte 105 sorgt dafür, dass diese sich wieder nach unten bewegt. Der Ring 108
schlägt beim Zurückfallen auf die Einsetzplatte 105 und der dadurch entstehende Ruck
lässt auf der Platte 105 liegendes Trockeneis durch die Durchlassöffnungen 106 fallen.
Gleichzeitig wird zwischen Ring 108 und Platte 105 befindlicher Trockeneisschnee durch
die Durchlassöffnungen gedrückt.
[0087] Bei dem Auflageelement 108 handelt es ich bevorzugt um einen Ring aus Metall oder
Kunststoff, mit einer Wandstärke zwischen 5 und 20mm, bevorzugt etwa 10 mm, und einer
Höhe zwischen 40 und 60 mm, bevorzugt etwa 50 mm.
[0088] Das so geförderte Trockeneis wird durch den Ansaugstutzen 11 abgesaugt.
[0089] Bei der in Figur 7 dargestellten Variante umfasst das Rüttelmittel 102 einen Pneumatikzylinder
14. Dieser ist mit einer von oben wirkenden Stossvorrichtung verbunden, im vorligenden
Beispiel ein Hammer 114, der entlang der Längsrichtung L auf und ab bewegbar ist.
Das Auswahlelement 164 ist im vorliegenden Fall eine Einsetzplatte 105 mit Durchlassöffnungen
106. Durch das Auftreffen des Hammers 114 auf die Platte 105 wird die Einsetzplatte
105 gerüttelt. Sich auf der Platte befindendes Trockeneis wird dadurch durch die Platte
105 gesiebt und durch einen Ansaugstutzen 11 abgesaugt. Je nach Art und Grösse der
Druchlassöffnungen und je nach Rüttelfrequnez können auf diese Weise wahlweise Trockeneisschnee
oder Trockeneispellets gefördert werden.
[0090] Bei der in Figur 8 dargestellten Variante umfasst das Rüttelmittel 102 eine Ultraschallvorrichtung
17. Diese ist mit einer von oben wirkenden Stossvorrichtung verbunden, die eine Verbindungsstange
entlang der Längsrichtung L auf und ab bewegt. Das Auswahlelement 174 ist eine Einsetzplatte
105 mit Durchlassöffnungen 106. Die Verbindungsstange ist direkt an die Einsetzplatte
105 gekoppelt, so dass die Einsetzplatte 105 bei einer Bewegung der Stange gerüttelt
wird. Sich auf der Platte befindender Trockeneisschnee wird dadurch durch die Platte
105 gesiebt und durch einen Ansaugstutzen 11 abgesaugt.
[0091] Bei der in Figur 9 dargestellten Variante befindet sich im Inneren des Vorratsbehälters
10 als Auswahlelement 184 ein gegenüber dem Behälter 10 beweglicher Innenbehälter
109. Der Innenbehälter 109 ist insbesondere so angebracht, dass er Spiel gegenüber
dem Vorratsbehälter 10 hat, so dass der gesamte Innenbehälter rüttelbar ist. Der Innenbehälter
109 umfasst einen zylindrisch geformten oberer Teil 117 und einen konisch geformten
unterer Teil 110, der mindestens eine Auslassöffnung 116 aufweist. Das Rüttelmittel
102 umfasst einen Pneumatikzylinder 14 und ist mit einer von oben auf den Innenbehälter
109, insbesondere auf den konischen Teil 110, wirkenden Stossvorrichtung, im vorliegenden
Beispiel mit einem Hammer 114, verbunden. Der Hammer 114 wird durch den Pneumatikzylinder
14 entlang der Längsachse L auf und ab bewegt. Durch das Auftreffen des Hammers 114
auf den Innenbehälter 109 wird dieser gerüttelt und im Innenbehälter 109 befindliches
Trockeneis wird durch einen Auslass 116 im konischen Teil 110 gefördert. Das so geförderte
Trockeneis wird durch einen Ansaugstutzen 11 abgesaugt.
[0092] Bei der in Figur 10 dargestellten Variante befindet sich im Vorratsbehälter als Auswahlelement
194 eine, bevorzugt gefedert befestigte, Einsetzplatte 105 mit Durchlassöffnungen
106. Die Vorrichtung umfasst ausserdem ein Streichmittel 103, das in diesem Fall über
eine Antriebsstange 112 mit einen Antrieb 111 verbunden ist. Der Antrieb 111 treibt
also mit der Antriebsstange 112 ein Schabwerkzeug 113, z.B. in der Art eines Passevites,
an. Das Schabwerkzeug 113 steht in Kontakt mit einer Einsetzplatte 105 mit Durchlassöffnungen
106 und streift diese Einsetzplatte 105 ab. Im Vorratsbehälter 10 befindliches Trockeneis
wird mittels des Schabwerkzeugs 113 durch die Einsatzplatte 105 gefördert und durch
einen Ansaugstutzen 11 abgesaugt.
[0093] In Figur 11 sind verschiedene Varianten von Durchlassöffnungen gezeigt. Abbildung
a) zeigt ein Quadratmaschengewebe, bei dem die Zwischenräume zwischen einer gitterartig
angeordneten Struktur Netz-Durchlassöffnungen 106a bilden. Bevorzugt besitzt das Quadratmaschengewebe
eine offene Siebfläche von 50-70%. Zum Beispiel kann ein Quadratmaschengewebe mit
einer Maschenweite von 3mm, einem Drahtdurchmesser von 1mm, einer Meshzahl von 6.4
und einer offenen Siebfläche von 56% verwendet werden.
[0094] In Abbildung b) bilden quadratische, rechteckige, ovale oder wabenförmige Ausnehmungen
in einer Platte Durchlassöffnungen 106b1, 106b2, 106b3, 106b4.
[0095] In Abbildung c) bilden kreisförmige Ausnehmungen in einer Platte Kreis-Durchlassöffnungen
106c. Durch die Ausnehmungen wird eine Lochplatte gebildet.
[0096] Die Ausnehmungen 106d können auch, wie in Abbildung d) gezeigt ist, ringsegmentförmig
angeordent sein.
[0097] Die Ausnehmungen können ausgeschnitten, zum Beispiel mit einem Laser oder Wasserstrahl,
oder ausgestanzt sein.
[0098] Figur 12 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 zur Reinigung mit Trockeneisschnee
mit einer Absaugvorrichtung 115. Dabei wird der Trockeneisschnee mittels der Vorrichtung
1 auf die Oberfläche, z.B. eines Fahrzeugs, gestrahlt. Gleichzeitig werden sublimiertes
Gas und gelöste Schmutzpartikel mittels der Absaugvorrichtung 115 abgesaugt.
[0099] In Anordnungsvariante a) sind Vorrichtung 1 und Absaugvorrichtung 115 so angeordnet,
dass der Innenraum des Fahrzeugs gereinigt wird. Die Vorrichtung 1 und Absaugvorrichtung
115 sind an gegenüberliegenden Fenstern angebracht, was einen Luft- Trockeneis-, Partikel-
und Gas-Strom durch das Fahrzeuginnere erlaubt.
[0100] In Anordnungsvariante b) sind Vorrichtung 1 und Absaugvorrichtung 115 so angeordnet,
dass der Motorraum des Fahrzeugs gereinigt wird. Das Trockeneis wird dabei bei geöffneter
Motorhaube in den Motorraum gestrahlt. Luft, Trockeneis, Partikel und Gas werden von
unterhalb des Motorraums mittels der Absaugvorrichtung 115 abgesaugt.
1. Einsetzplatte (105) für eine Vorrichtung (1) zur Abgabe von Trockeneis, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1, 106b2, 106b3, 106b4; 106c; 106d) versehen
ist, insbesondere mit einem, bevorzugt nicht mit der Einsetzplatte (105) verbundenen,
Auflageelement (108) versehen ist und/oder mit einem Innenbehälter (109) verbunden
ist.
2. Einsetzplatte (105) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsetzplatte (105) ein Sieb oder Gitter aufweist.
3. Vorrichtung (1) zur Abgabe von Trockeneisschnee als Fördergut mit
- einem Vorratsbehälter (10) zur Aufnahme von Trockeneis und
- einem Rüttelmittel (102) und/oder Streichmittel (103) dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Einsetzplatte (105) mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1, 106b2, 106b3,
106b4; 106c; 106d), insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, vorgesehen ist, welche sich
im Innern des Vorratsbehälters (10) befindet, den Vorratsbehälter (10) in zwei Bereiche
unterteilt und mittels des Rüttelmittels (102) rüttelbar ist und/oder mittels des
Streichmittels (103) abstreifbar ist.
4. Vorrichtung (1), insbesondere nach Anspruch 3, zur Abgabe von wahlweise entweder Trockeneisschnee
oder Trockeneis-Pellets als Fördergut mit
- einem Vorratsbehälter (10) zur Aufnahme des Förderguts,
- mindestens einem Auswahlelement (104; 124; 134; 144; 154; 164; 174; 184; 194)
- und einem Rüttelmittel (102) und/oder Streichmittel (103) dadurch gekennzeichnet, dass
- einerseits die Förderungsart für Trockeneisschnee und andererseits die Förderungsart
für Trockeneis-Pellets mittels des Auswahlelements (104; 124; 134; 144; 154; 164;
174; 184; 194) auswählbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Auswahlelement (104; 124; 134; 144; 154; 164; 174; 184; 194)
eine Einsetzplatte (105) mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1, 106b2, 106b3, 106b4;
106c; 106d), insbesondere gemäss Anspruch 1 oder 2 ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rüttelmittel (102) eine, insbesondere auf die Platte (105) wirkende, Stossvorrichtung
(114) ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (10) mittels des Rüttelmittels (102) rüttelbar ist, das bevorzugt
eine von ausserhalb des Vorratsbehälters (10) auf den Vorratsbehälter (10) wirkende
Stossvorrichtung (114) ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Rüttelmittel (102) eine Rüttelfrequenz von 1-10 Hz und/oder eine Rüttelamplitude
von 1-20 mm bewirkt.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (10) mit einer Druckluftvorrichtung (101) verbindbar ist, mittels
welcher das Fördergut abgebbar ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Auswahlelement (104) ein Aufmischelement (15) ist, das insbesondere
mit einem Ansaugstutzen (11) und/oder einem Innenbehälter verbunden ist, das insbesondere
parallel zu einer Achse (L), insbesondere innerhalb des Vorratsbehälters (10), hin
und her bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 10, gekennzeichnet durch eine Absaugvorrichtung (115), mittels welcher sublimiertes CO2-Gas und Partikel absaugbar
sind.
12. Verfahren zur Abgabe von Trockeneisschnee, enthaltend den Schritt
- Förderung von sich in einem Vorratsbehälter (10) befindendem Trockeneisschnee mittels
einer von einem Rüttelmittel (102) gerüttelten und/oder mittels eines Streichmittel
(103) abgestreiften Einsetzplatte (105) mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1,
106b2, 106b3, 106b4; 106c; 106d), insbesondere gemäss Anspruch 1 oder 2.
13. Verfahren zur Abgabe von wahlweise entweder Trockeneisschnee oder Trockeneis-Pellets
enthaltend die Schritte
- Auswahl von entweder Trockeneisschnee oder Trockeneis-Pellets als Fördergut,
- Festlegen einer Förderart gemäss der Auswahl des Förderguts.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Festlegen der Förderart um das Einsetzen eines Auswahlelements (104;
124; 134; 144; 154; 164; 174; 184; 194) handelt, insbesondere in einen Vorratsbehälter
(10) einer Vorrichtung zur Abgabe von Trockeneis.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Förderart entweder um das Rütteln eines Aufmischelements (15) oder
um das Rütteln einer Einsetzplatte (105) mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1,
106b2, 106b3, 106b4; 106c; 106d), insbesondere gemäss Anspruch 1 oder 2, mittels eines
Rüttelmittels (102) und/oder das Abstreifen einer Einsetzplatte (105), insbesondere
gemäss Anspruch 1 oder 2, mittels eines Streichmittels (103) handelt.
16. Verfahren nach Anspruch 12 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die pro Zeit geförderte Menge mittels Einstellen der Rüttel- und /oder Abstreiffrequenz,
der Rüttelamplitude und der Wahl der Grösse der Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1,
106b2, 106b3, 106b4; 106c; 106d) festgelegt wird.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 16, dass der Trockeneisschnee
mittels einer Druckluftluftanordnung (101) abgegeben wird, insbesondere mittels der
Erzeugung eines Unterdrucks geschieht.
18. Verwendung einer Einsatzplatte (105) mit Durchlassöffnungen (106; 106a; 106b1, 106b2,
106b3, 106b4; 106c; 106d) zum Fördern von Trockeneisschnee in einer Vorrichtung (1)
zur Reinigung mit Trockeneis.
19. Verfahren zur Reinigung mit Trockeneisschnee enthaltend die Schritte:
- Bestrahlen einer Oberfläche mit Trockeneisschnee, insbesondere mittels einer Vorrichtung
nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 12;
- Absaugen von Partikeln und Gas mittels einer Absaugvorrichtung (115).